Kaer Trolde - Mäussack's Keller

Die Skelligen bzw. die Skellige-Inseln gehören zu den nördlichen Königreichen und liegen im nördlichen Meer.
Sie liegen von der Westküste von Cidaris und Verden und sind vom Nordwesten her von Cintra zu erreichen.
Auf den Skellige-Inseln wird ein eigener Dialekt gesprochen.
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ERZÄHLER
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...und der Druide erschien. Nach einer Weile. Denn ein Druide sollte nicht pünktlich sein, das sähe ja so aus, als habe er nur darauf gewartet, gebraucht zu werden. Man kam immer ein wenig zu spät um den Anschein zu erwecken, dass man wichtig war und gebraucht wurde. Selbst wenn das bedeutete, dass man sinnlos noch ein paar Bücher von einer Ecke in die andere räumte, noch einmal Teewasser aufsetzte oder eben druidische Dinge tat. wichtige druidische Dinge.
Der Wachmann, der einigermaßen außer Atem war, der vielen Treppen wegen, schien fast dankbar um die Verschnaufpause.
Er hatte allerdings auch nicht gesagt, wer ihn dort erwartete, andernfalls hätte sich der alte Druide sogar vielleicht ein wenig beeilt.
Als er dann mit aufbrach um einen Gast am Tor zu begrüßen - den die Wachen nicht verstanden, hier hätte er es eigentlich schon ahnen können - konnte der Druide mühelos folgen. Denn etwas weiteres kennzeichnete Druiden: In ihrer Jugend und den frühen Jahren gingen und kletterten sie tagein, tagaus die Berge rauf und runter beim Sammeln ihrer Kräuter und erwarben so eine fast unerschütterliche Ausdauer, so dass ein paar Treppen sie kaum aus der Puste brachten.

So stand am Tor schließlich ein zwar alter aber gut gelaunter Mäussack neben einem jungen und sehr erschöpften Wachmann. Auch wenn der junge Mann Skelliger war, mit einem Druiden mitzuhalten war selbst für einen Krieger nicht immer leicht - zumal diese noch ihre Rüstung zu schleppen hatten, aber das stand ja auf einem anderen Blatt Pergament.
"Ach, der Herr... " und der alte Druide runzelte die Stirn. Er war tatsächlich nicht besonders gut darin, sich Namen zu merken, gerade wenn er ein Kapitel abgeschlossen glaubte war oftmals alles damit zusammenhängende gelöscht.
"Kommt doch herein..." übersprang er die Sache mit dem Namen einfach.
"Ich freue mich euch wiederzusehen, hätte aber nicht so bald mit euch gerechnet. Kommt doch. Ich habe eben einen Tee aufgesetzt. Was für ein Zufall, kommt einfach mit."
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Avarion DeSpaire
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Ion deutete leicht eine erhabene Verbeugung an und nickte zusätzlich. "Ich freue mich ebenfalls euch wieder zu sehen." sagte er wohlartikuliert und trat an Mäussack heran. Der Wache nickte er ebenfalls dankbar zu und trat an dieser vorbei. Ein klein wenig schmunzelte er bei der Tatsache das der junge Mann so außer Atem war und der alte Druide nicht. Für ihn ein Zeichen, dann er den Druiden niemals unterschätzen würde. "Ein Tee klingt sehr gut." Das der Tee nicht ganz seinen Geschmack traf erwähnte er nicht, war es auch nicht so wichtig.. Man konnte ihn trinken und er erfüllte seinen Zweck. Auch versuchte er sich nicht anmerken zu lassen, wie erleichtert er war, den alten Menschen zu sehen und wie reibungslos das am Tor funktioniert hatte.
Wie ein paar Stunden zuvor schob er seine Tasche beim Gehen wieder auf den Rücken. Beim Gehen holte er den Stein hervor und betrachtete ihn kurz. "Ich muss euch für den Stein danken. der hat mir die Kommunikation mit Einar sehr erleichtert. Wir haben uns für morgen verabredet sein Schiff zu besichtigen. Und in ein paar Tagen segeln wir los Richtung Festland." Sorgfältig steckte er den Stein wieder in die Tasche und folgte dem Druiden weiter. Dieses Mal hatte er sogar das Gefühl, den Weg schon einmal gegangen zu sein und er glaubte, diesen das nächste Mal alleine zu finden.
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ERZÄHLER
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Sie erreichten den Keller, dieses mal duftete es nach frisch aufgebrühtem Tee, heiß und nicht so bitter wie der zuvor.
Der Elf folgte ihm, und kramte in seiner Tasche. ...Noa? ...Oan? Nein, er würde schon noch drauf kommen...
Der Stein hatte also geholfen, zufrieden nickte der Druide. Das waren doch gute Nachrichten. In ein paar Tagen ging es los zum Festland, das drang langsam in seinen Verstand durch. Das war bald, Einar hatte sich also schnell überzeugen lassen. Wusste er doch, dass es den alten Seebären nicht lange auf der Insel hielt, er würde jede Gelegenheit ergreifen um wieder auf See zu sein.
"Habt ihr eine Unterkunft in der Stadt finden können? Andernfalls könnt ihr es euch auch erst einmal hier gemütlich machen. Ich habe noch Nebenräume. Nehmt euch einfach schon einmal Tee... Ihr wisst ja noch wo alles steht."
Becher standen bereit, vermutlich waren sie sogar sauber.
"Ihr könnt auch gerne lesen solange ihr hier seid... was mich schon immer interessiert hatte... ob der Stein auch funktioniert, wenn ihr fremde Zeichen zu lesen versucht. Ihr könnt das gerne ausprobieren und mit mitteilen wie es sich anfühlt."
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Avarion DeSpaire
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Ion war bis in den Keller des Druiden gefolgt und stellte bei seiner Ankunft zuerst die Tasche neben einer Bank ab. "Mir wurde tatsächlich eine Schlafmöglichkeit angeboten, aber wo ich herkomme ziemt es sich nicht, mit einer mir fremden Frau das Zimmer zu teilen, auch wenn es, wie sie sagte, nichts ausmachen würde." Während er das sagte zog er seinen Mantel aus, faltete diesen leicht zusammen und legte ihn auf die Sitzfläche der Bank.
Dann ging er zu dem Tisch auf denen die Becher standen, holte sich einen und goss einen frischen Tee hinein. Hmm. Der roch dieses Mal richtig gut, stellte er fest und schwenkte die Flüssigkeit im Becher leicht im Kreis. "Ich wäre euch in der Tat sehr Dankbar, wenn ich hier Unterkunft finden könnte. Vielleicht können wir uns bis zu meiner Abreise noch ein wenig austauschen."
Mit dem Becher in der Hand setzte er sich an den Tisch, neben seinen Mantel und stellte diesen noch einmal ab. Als wäre es da unten sommerlich warm, zog er auch seine Handschuhe aus und öffnete leicht das weiße Hemd am Kragen.
Mit dem Stein eine fremde Sprache lesen? Das war ein interessanter Gedanke. Ion kramte aus der Manteltasche den Stein und legte ihn neben den Tee auf den Tisch. Dann erhob er sich noch einmal und sah sich nach einem der Bücherregalen um. Er entschied sich für eines und trat an das Massive Möbelstück heran.
Neugierig betrachtete er die einzelnen Buchrücken und zog dann eines heraus, um darin zu blättern. Die Schriftzeichen in diesem Buch erkannte er bereits auf Anhieb. Also stellte er das Buch wieder zurück und ließ den Finger weiter über die im Regal stehenden Buchrücken gleiten. Er zog ein weiteres Buch heraus, aus einer anderen Etage dieses Mal und fand, was er suchte. Die Schriftzeichen waren ihm alle Fremd. Er nahm das Buch mit an den Tisch und legte es ab, während er sich hinsetzte
Den Tee stellte er vorsichtshalber etwas weiter weg, damit dieser nicht versehentlich, sollte er umfallen, das Buch beschädigen konnte und griff nach dem Stein. Kurz atmete er durch, schloss einen Moment lang die Augen und betrachtete dann die erste Zeile in dem Buch. Die Zeichen Fremdländisch und bizarr fingen an vor seinen Augen zu verschwimmen und aus der Reihe zu tanzen. Ion musste gleich mehrmals blinzeln.
Er schloss die Augen erneut, um sie unter der Brille mit zwei Fingern leicht zu reiben. Ein leichter Kopfschmerz machte sich sofort breit und ihm wurde schwindelig, als er die Augen wieder öffnete. Seltsam. Er nahm seine Brille ab und musste nun aus einem ganz anderen Grund blinzeln. Seine Augen waren es schlicht so schnell nicht gewohnt wieder alleine zu arbeiten. Wie ein kurzsichtiger alter Mann senkte er den Kopf und sah auf die Zeilen, die sich aber noch immer nicht lesen lassen wollten.

Ion schlug das Buch wieder zu und suchte mit den Augen nach Mäussack, den er im ersten Augenblick nicht direkt fand. Mit jedem Wimpernschlag wurde seine Sicht aber wieder besser und die Umgebung bekam tiefe, schärfe und sattere Farben. "Das Lesen fremder Schriften funktioniert nicht." Fing er an zu berichten. "Der Zauber, der auf diesen Stein gewirkt wurde scheint sich nur auf einen Sinn zu beschränken. In diesem Fall auf das hören. Das macht den Verzauberten Stein auch nicht so anfällig für Störungen. Umso komplexer der Zauber ist, der auf einen Gegenstand gewirkt wird, umso schneller schleichen sich Fehler ein. Es grenzt schon an ein Wunder, dass er überhaupt so gut funktioniert."
Neugierig drehte er den Stein in seinen Fingern und betrachtete ihn. "Es scheint so ähnlich zu sein, wie mit meiner Brille." sagte er und tauschte den Stein gegen seine filigrane silberne Brille. "Ich habe mir nie wirklich Gedanken darüber gemacht, wie das funktioniert." Auch die Sehhilfe betrachtete er aufmerksam, was er in all den Jahren, die er sie schon hatte, nie gemacht hatte. Und es war das erste Mal, dass er die feinen, fast unsichtbaren Linien sah, die auf dem Rahmen waren.
Ion musste schmunzeln als ihm klar wurde, dass er die Brille mehr aus einer Gewohnheit heraus trug, als das er sie wirklich noch brauchte. Vorsichtig legte er sie vor sich auf den Tisch und nahm den Tee zur Hand. Die Wärme der Flüssigkeit hatte sich auf den Becher übertragen und wärmte die Hände. Ion pustete noch einmal über den Tee, bevor er einen Schluck nahm. "hmm. Sehr gut." sagte er leise zu sich und nahm direkt noch zwei weitere Schluck. Fast Augenblicklich breitete sich auch in seinem Magen eine wohltuende Wärme aus und ließ ihm für einen kurzen Herzschlag lang alles um ihn herum vergessen. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck sah er auf und zu dem alten Mann. "Man nennt euch einen Druiden. Was genau bedeutet das in eurer Welt? Könnt ihr heilende Zauber wirken, Fesselnde Wurzeln wachsen oder Sterne regnen lassen? Oder stellt ihr euch schützend vor einen Schwächeren und verteidigt ihn sogar mit eurem Leben, wenn es sein muss?" Ion machte eine weit ausholende Bewegung. "Bei den ganzen Büchern hier, erweckt ihr einen sehr belesenen Eindruck."
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"Es würde mich sogar freuen, ich schätze die Gesellschaft von Gelehrten... nur selten trifft man die hier. Die meisten die zu mir kommen sind grobe Klötze, Schlagetods... Die Söhne des Jarls... sie sind gute Jungen, aber außer Kämpfen haben sie wenig im Kopf. Nur die kleine Schwester war anders, aber die ist auch auf dem Festland."
Der Elfe legte nun seine Straßen Kleidung ab und schien es sich gemütlich zu machen.
Mäussack beobachtete ihn aufmerksam während er versuchte zu lesen, auch wenn es kurz so aussah als würde irgendetwas geschehen, offenbar funktionierte es nicht. Ohne besonders große Enttäuschung nahm er es hin.
"Bedauerlich, aber da kann man nichts machen. Aber immerhin funktioniert er überhaupt."
Er wusste auch nicht einmal mehr ganz genau wie der Stein in seinen Besitz gelangt war, er hätte nachsehen müssen. Natürlich führte er Buch über alle Artefakte die man fand und zu ihm brachte oder auch nur von denen er hörte.
Auch er nahm nun Platz. Fasziniert beobachtet er das filigrane Werk.
"Eure Brille ist ebenfalls magisch? Wie funktionierte sie?"
Es war sogleich sein Interesse geweckt.
"Druiden sind, so müsst ihr wissen, vor allem die Hüter des Wissens. Wir sammeln und schreiben auf um es an weitere Generationen weiterzugeben. Aber viele von uns lernen auch die Magie der Natur zu nutzen, Heilkräuter und... mehr. Manche von uns können tatsächlich Heilzauber wirken... aber nicht jeder eignet sich dazu, nicht alle von uns haben Zugang zur Kraft, die hinter allem steckt. ...Aber es gibt eine ganze reihe an Tricks, die auch Sterne regnen lassen können." Und er lachte. Über fesselnde Wurzeln ließ er sich nicht aus, aber ja, auch das war möglich, wie so vieles.
"Im Moment berate ich vor allem den Jarl, aber ich schütze auch die mir Anbefohlenen, sorge für gute Ernten und halte die Schrecken des Meeres fern für eine gute Überfahrt."
Aber auch sein Einzugsbereich war begrenzt und er war nicht immer vor Ort. Cintra hatte er nicht verhindern können...
"Und was macht ihr mit eurem Wissen und euren Fähigkeiten?"
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Avarion DeSpaire
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Ion hielt Mäussack die filigrane silberne Brille hin, so das er sie genauer betrachten konnte. „Ja. Die Brille ist ebenfalls verzaubert. Ich bekam sie von meinem Meister vor…“ kurz überlegte er. „…da war ich gerade 30 Jahre. Vor über 100 Jahre. Damals verlor ich durch einen Unglücklichen Vorfall mein Augenlicht und war auf Hilfe angewiesen. Ein paar Monate war die Welt dunkel. Die Brille ersetz das Sehen und ermöglichte mir ein normales Leben. Mein Sehnerv hat sich über die Jahrzehnte erholt und mittlerweile kann ich wieder ohne sie normal sehen.“ Wieder schmunzelte der Elf und nahm einen Schluck von seinem Tee bevor er weiter sprach. „Es ist wohl zur Gewohnheit geworden sie zu tragen. Mein Meister hatte gar keine Augen mehr. Woher er sie hatte und wer sie verzaubert hat, habe ich nie erfahren.“ Nachdenklich drehte er das silberne Schmuckstück in den Händen. Zwischen den Augenbrauen des Elfen bildete sich eine steile Falte, versuchte er sich wohl an etwas zu erinnern „Ich weiß gar nicht mehr. wie er in der Zeit gesehen hat.“
Sorgfältig legte er die Brille auf den Tisch und trank noch ein paar Schluck von dem Tee, während er Mäussack zuhörte. Ja. Es klang für ihn schon sehr nach Druide, auch wenn sie hier nicht ganz so exotisch zu sein schienen wie in seiner Welt. Auch auf Azeroth konnten sie Heiler oder Beschützer sein. Mit Zaubern angreifen oder mit der Natur im Einklang wahr Wunder wirken. Allerdings beschränkte sich das Druidentum auf wenige Volksgruppen und diese blieben gerne unter sich. Böse Zungen sagten gerne, das ein Druide von allem etwas, aber nichts richtig konnte. Hier schien es so zu sein, dass die Druiden in ihrem Lebenszyklus sich wirklich viele erstaunliche Fähigkeiten aneignen konnten. Vielleicht lag es auch daran, dass man in seiner Welt in anderen Zeiträumen dachte.
Als der alte Mann nach Ions eigene Fähigkeiten fragte, sah er einen Moment lang nachdenklich in den Tee. Er stand auf und goss sich den Becher nach, bevor er sich wieder zu Mäussack gesellte. „Habt ihr Zeit?“ fragte er den Druiden und fuhr dann fort. „Die kurze Geschichte. Ich bin Lehrer für Zauberei und habe in mehreren Kriegen gedient. Nebenbei verdiene ich mich als Schneider und fertige meine Kleidung ausschließlich selber. Angestellt bin ich in einer Schule für Zauberei und leben tue ich mit meiner Familie in einem Kloster, in dem Heiler, Ritter und dergleichen ausgebildet werden.“
Ion nahm schweigend ein zwei Schluck und schien über etwas nach zu denken oder abzuwägen. Dann sah er den Druiden an, der einen sehr interessierten Eindruck auf ihn machte. „Es hat sich alles irgendwie so entwickelt. Die Fähigkeit zur Zauberei wurde mir in die Wiege gelegt. Dabei sind es wohl mehr die mentalen Fähigkeiten als die die ich praktiziere. Angefangen hat alles mit drei Jahre. Ich wurde auf offener Straße entführt und zu meinem späteren Meister gebracht. Angeleitet von seinen Angestellten lehrte man mich Benehmen und Gehorsam, zudem die Zauberei. Feuerzauber, Chaos, Schatten, Flüche, aber auch Zauber wie das atmen Unterwasser oder die Möglichkeit Unsichtbares zu sehen. Es ist sehr vielschichtig.“
Er liess die ersten Sätze bei dem alten Mann wirken und trank von dem Tee. „Es war eine sehr strenge und disziplinierte Ausbildung. Mein Meister duldete nur eine Richtung und auch wenn ich seine Beweggründe damals nicht verstanden habe, so haben viele seiner Lehren im Nachhinein durchaus ihren Sinn gemacht. Gerade das wirken von Zaubern verlangt Disziplin und Ordnung. Es gab Unterricht in Aussprache, Betonung, Rhythmus. Heute unterrichte ich in seiner Schule praktische Zauberei, vornehmlich Feuer und Schattenzauber. Die Flüche unterrichtet er selber. Für die ganze Dämonologie hat er wieder einen anderen Lehrer. So kann jeder, der auf seinem Gebiet wirklich gut ist, das beste weiter geben.“ Kurz vergewisserte er sich ob der Druide ihm noch folgen konnte, oder Fragen hatte. „Die Schulung pausierte immer wieder, wenn das Land in Chaos und Krieg drohte unter zu gehen. Dann wird jeder Kampffähige Mann und auch Frau aufgerufen zu folgen. Ich habe an allen Fronten gekämpft, teilweise bis zur absoluten Erschöpfung. So flog ich schon Erkundungen, sicherte mit der Vorhut neue Gebiete, stand inmitten unendlich vieler anderer Kämpfer im Frontkrieg.“ Es schwang eine leichte Schwermut in seinen Worten. „Zu viele Freunde und Feinde habe ich fallen sehen.“
Kurz blinzelte er um einen Gedanken ab zu schütteln. „Nach einem der ersten Kriege bekam ich eine zweite Ausbildung im Kloster. Mein Großvater war sich sicher, dass ich alles hätte lernen können, hätte man mich darin unterwiesen. Er sollte recht behalten. Die Grundausbildung zum Priester, welches auch Heilzauber beinhaltet habe ich abgeschlossen.“
Ion zog die Nase kraus. „Aber im Notfall kann ich die Heilzauber nicht zuverlässig wirken. Im Gegenteil zu den anderen Zaubern. Die ich intuitiv abrufen und nutzen kann.“ Er lächelte leicht und war versucht wieder die kleine Flamme zu rufen, um sie über seine Finger tanzen zu lassen.
„Bei nachfolgenden Kriegen bin ich immer wieder an Wissen gekommen, welches gut gehütet verborgen geschlummert hatte. Dazu gehört auch das grüne Feuer.“ Dieses Mal ließ sich der junge Mann mehr Zeit, bis er weiter sprach und seine Stimme klang deutlich leiser und schwerer. „Der letzt Krieg, dem ich beigewohnt habe, war gegen eine Invasion von Dämonen. Ein Krieg der ganz andere Auswirkungen hatte. Die Reihen der Dämonen schienen endlos zu sein. Hat man einen gerichtet, kamen aus magischen Portalen fünf neue. Jegliche Rücksicht wurde fallen gelassen und nur ein regelrechtes Selbstmordkommando konnte den Wandel bringen. Wir reisten in die Welt der Dämonen, haben die Portalmeister vernichtet und somit die Invasion gebrochen. Aber vorbei war es noch nicht.“ Sein Blick leerte sich leicht und war auf einen unsichtbaren Punkt gerichtet. „Dämonen sind Rücksichtslos und töteten egal ob Kämpfer oder Bürger. Mann oder Frauen. Alte oder Jung. Nie wieder will ich einen solchen Krieg miterleben.“
Ion lächelte versöhnlich und blinzelte wieder. Doch sein Blick kehrte in die Realität zurück. „Jetzt kämpfe ich nicht mehr in irgendwelchen Kriegen, die Politisch motiviert sind. Ich gebe mein Wissen weiter, mit Leidenschaft und Überzeugung. Auch wenn die Zauber nicht von jedem gut geheißen werden. Jeder Zauber kann eine Waffe sein, wie jeder Alltagsgegenstand auch. Ich versuche den jungen Leuten zu erklären, das die Einstellung die Waffe ist und nicht die Waffe selber.“
Noch einmal sah Ion den Druiden an, um zu ergründen, wie viel er ihm noch aufbürden konnte und entschied sich dann doch, das es fürs erste genug war. Sollte er Fragen haben, konnte er auf einzelne Sachen noch einmal genauer eingehen.
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Der alte Druide hörte zu, sein wacher Blick folgten den Fingern des Elfen, wie er mit der Brille spielte. 130 Jahre, er nickte nur, es war keine Überraschung mehr, dass ein Elf dieses Lebensalter erreicht hatte und noch immer aussah wie ein Jüngling. Was wenige wussten, auch er hatte ein normales menschliches Lebensalter bereits überschritten, er würde in wenigen Jahren die 100 erreichen. Nur sah man es ihm auch fast an.
Kurz lachte er zu der Überlegung des Elfen, wie der Meister in der Zwischenzeit hatte sehen können, diese Erkenntnis kam reichlich spät, das ließ ihn etwas zerstreut wirken, aber sympathisch.
Auch dass er die Brille aus reiner Gewohnheit behalten hatte. Zu vieles erinnerte ihn an ihn selbst.
Daher nickte er sofort als er gefragt wurde ob er Zeit hätte. zu gerne tat er so als hätte er eben keine, aber zu gerne hörte er dem Elfen nun einmal zu und zu gespannt war er auf weitere Einzelheiten von dieser anderen Welt, von der Magie. Und er begann recht freimütig zu berichten.
Mäussack hörte zu, dehnte sich zurück und trank Tee.
Er nickte verständig was er vom Krieg erzählte, auch hier hatte es mehr als einen gegeben. Jeder hatte liebe Menschen verloren. Cintra war ausgelöscht worden, lange hielt man die junge Thronerbin für verschollen. Calanthe war in den Tod gestürzt, Eist Tuirseach war gefallen, das war Familie gewesen, war er doch lange am Hofe gewesen, und dann so viele deren Namen er nicht kannte und auch nie erfahren würde.
Und auch er erzählte kurz: "Im Nilfgardkrieg, im zweiten waren es Zauberer, die in Schlacht bei der Anhöhe von Sodden das Blatt für uns wendeten. Sie schlugen die Nilfgarder zurück mit allem was sie aufbieten konnten..." und es standen ihm fast eine Träne im Auge, vor Ehrfurcht.
"...zweiundzwanzig Zauberer standen der Übermacht von wohl fast einhundertausen Nilfgardern gegenüber... ansonsten nur Bauern und wer alles einen Knüppel halten konnte. Und sie wurden zurückgeschlagen, aber frag nicht nach den Verlusten. Vierzehn Zauberer fielen. Darunter die besten der besten. Aber da war die erste und die wichtigste Niederlage, die wir den Nilfgardern zufügen konnten... Noch Tee?"
Die Kanne war leer geworden und er wartete gar keine Antwort ab sondern setzte sofort frischen auf.
"Seid vorsichtig mit der Feuermagie. Hier ist es verboten, Kraft aus dem Feuer zu ziehen, es ist in dieser Welt als Quelle zu unberechenbar."
Er stellte frisches Wasser auf den immer brennenden Ofen und bereitete die Kräuter vor.
Etwas anderes lag ihm aber auf der Zunge.
"Diese Dämonen... wie sehen die aus?"
War ihm dann etwas anderes eingefallen, und unter anderem deshalb war er auch aufgestanden und hatte sich umgedreht. Magische Portale... Dämonen... Ihn beschlich gerade eine vage Befürchtung.
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Avarion DeSpaire
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Aufmerksam hörte der junge Elf dem Druiden zu und nickte gelegentlich. Bei der Aussage über die zweiundzwanzig Zauberer ahnte er, dass Magie hier nicht so stark vertreten war, wie in seiner Heimatwelt. Um sicher zu gehen fragte er nach. "Sehe ich das richtig, dass es hier nicht so viele Menschen gibt, die Magie beherrschen oder werden da Unterschiede gemacht zwischen zum Beispiel anerkannt ausgebildeten und frei geschulten? Im Nachhinein betrachtet muss es ein Epischer Augenblick gewesen sein, wenn so wenige eine ganze Streitmacht zurück schlagen. Was die Opfer nicht weniger Tragisch macht."
In dem Moment wo Mäussack frisches Wasser aufsetzte um einen neuen Tee zu kochen, hatte Ion seinen eigenen Becher gerade geleert. Perfektes Timing. "Ja. bitte." beantwortete er die Frage des Druiden und wartete bis der alten Mann wieder zum Tisch zurück kam. "Das mit dem Feuer sagtet ihr schon. Ich werde versuchen es zu beherzigen und meine magischen Kräfte möglichst nicht einsetzen."
Das seine Ausbildung Kampf und Zerstörungsorientiert war verschwieg er wohlweißlich, war er sich sicher, dass selber Mäussack dann nicht mehr ganz so ruhig geblieben wäre. Und dann fragte er nach den Dämonen. Bei diesem Thema war sich Ion sicher, würde er noch weniger berichten, von seinen eigenen Fähigkeiten. Sowohl das er selber diverse Dämonen beschwören konnte, als auch, das er fremde Dämonen bannen oder versklaven konnte. Theoretisch wäre es das einfachste gewesen, ihm seine eigenen Dämonen, die er durch ein Portal rufen konnte, zu zeigen, aber auch dagegen entschied er sich. Dämonen zu beherrschen war selbst in seiner Welt immer wieder der Grund für Anfeindung gewesen und wenn die Leute in seiner Welt Ions Liebe zu den Netherwesen schon nicht verstanden, wie sollte dieser alte Mensch aus einer anderen Welt es verstehen.
Ion nickte und überlegte kurz, ob er wieder den Stift zur Hand nehmen sollte. Es war wohl das einfachste. So beugte er sich zu seiner Tasche herunter, öffnete diese und holte sein Notizbuch heraus. Auf der letzten Seite die er mit Skizzen seiner Heimat versehen hatte blieb er kurz hängen. Man konnte es erkennen, mehr aber auch nicht. Es grenzte in seinen Augen schon fast an Kindisches Gekritzel, aber der Zweck heiligt die Mittel und selbst eine grobe Skizze konnte einem ein deutlicheres Bild geben. So blätterte er auf die nächste freie Seite und nahm den Stift wieder zur Hand. "Die Dämonen also. Ich fange mit den niedersten an. Sie werden Wichtel genannt und selbst die größten reichen mir gerade mal bis zum Oberschenkel." Er fing an unten rechts auf der Seite ein grimmig drein schauendes kleines Männchen zu zeichnen. "Die niedersten von ihnen haben weder Hörner noch Flügel. Anders die hochrangigen Wichtel. Sie sind etwas größer, haben Hörner, Flügel, Bart und einen Schild aus Hornplatten auf der Stirn. Wirklich gefährlich sind sie nur in Massen." Ion vollendete die Zeichnung und runzelte kurz die Stirn. "Verzeiht meine mäßige Zeichenkunst. Ich hoffe ihr könnt es euch vorstellen."
Dann setzte er an oben rechts weiter zu zeichnen. "Dann gibt es Leerwandler, oder Leerenfürsten. Sie sind wie eine Verdichtung aus blauschwarzen Schattenhaften Nebels. Sie sind sehr stark und können eine Menge einstecken. Auch die würde ich noch nicht als wirklich gefährlich betrachten. Aber sie können einen Ansturm brechen, nur weil sie im Wege stehen." Kurz sah Ion auf um zu sehen, wie weit der Tee war.
Neben den Leerwandler zeichnete er einen Klops mit Tentakel und vielen Augen. "Ihren Namen weiß ich nicht mehr, aber die sind wirklich übel. Einen Blick in ihr großes Auge und lässt deine Waffen fallen, brichst jeden Zauber ab und dann springst du, wie von fremder Hand geführt in den nächsten Abgrund oder den nächsten See aus Lava. Jede Bewegung bekommst du mit, bist aber nicht imstande dich dagegen zu wehren. Bestimmt gibt es auch bei ihnen verschiedene Hierarchieränge, aber den Unterschied weiß ich nicht. Ich bin nur dankbar, nie selber einem zum Opfer gefallen zu sein."
Ion legte kurz den Stift nieder und öffnete und schloss seine Hand ein paar male. Dann nahm er den Stift wieder zur Hand und zeichnete in der Mitte weiter. "Die Teufelsjäger sind gerade für Zauberer eine Gefahr. Verfügen sie weder über Augen noch offensichtliche Nasenlöcher, so spüren sie mit ihren zwei Tentakeln auf dem Rücken jede noch so kleine Menge Magie. Verstecken ist Sinnlos, sie finden einen. Dann saugen sie das Mana aus dem Körper und wenn man danach geschwächt am Boden liegst und sich nicht mehr wehren kannst, fressen sie einen bei lebendigem Leibe auf."
Den letzten Dämon den er skizzierte platzierte Ion unten links auf die Seite. "Ungefähr so sehen Abyssale aus. Sie sind eine Ansammlung aus Gestein, das magisch zusammen gehalten wird. Sie fallen wie Meteore vom Himmel und wo sie aufkommen, entstehen riesige Krater. Alles Leben in diesem Bereich verbrennt und stirbt. Wenn man auf dem Schlachtfeld sieht, wie sich die Sonne verdunkelt, dann lauf. So schnell und so weit weg wie einen die Beine tragen, denn sie fallen selten alleine vom Himmel. Mit normalen Waffen ist ihnen kaum zu zusetzen, denn haut man mit einem Schwert auf einen Stein, dann hat der Stein eventuell eine Macke, mehr aber nicht."
Langsam schob er das offene Buch in die Mitte des Tisches das Mäussack einen guten Blick darauf werfen konnte. "Die Dämonen, die ich nicht zeichnen muss sind die Sukkubi, die Inkubi und die Eredar. Alle drei sehen Menschlich in ihrer Gestalt aus, haben aber ab dem Oberschenkel eher die Beine von Ziegen, wie ein Satyr und Hörner die aus dem Kopf wachsen. Bei den Sukkubi in meiner Welt gibt es auch mehrere verschiedene Rangstufen. Angefangen bei der einfachen Sukkubus, über die Schwestern des Leids und des Schmerzes, bis zu den Shivarra. Alle sind von außergewöhnlicher Schönheit und für alle ist es ein leichtes den Geist von Mann oder Frau zu betören und diese damit Willenlos zu machen. Dann quälen und foltern sie einen mit Freuden bis man entweder den Verstand oder das Leben verliert. Anders die Inkubi, die männlichen Vertreter ihrer Art. Auch sie machen einen Willenlos, aber sie verwirren einen den Geist und lassen Realität und Traum verschwimmen. Die Eredar sind so etwas wie die Fürsten unter den Dämonen und führen und lenken die Legionen. Sie sind gut dreimal so groß wie einer von uns beiden. haben eine auffällige Hautfarbe wie rot oder grün. Tentakel wie einen langen Bart am Kopf und soweit ich mich erinnere ist ihr Kopf wie mit einer Krone aus Hornplatten versehen."
Kurz hielt Ion inne und musste an seinen eigenen ungebetenen Gast im Körper denken. Der Inkubus Toralar, den er dank eines Fluchs seit seiner Geburt in sich trug. Mit dem er immer wieder Auseinandersetzungen wegen der Kontrolle über den einen Körper hatte. Der sein Blut zu einem süchtig machenden Cocktail machte. Der ihn mit Kraft und ungewöhnlich hoher Regeneration beschenkte und unendlich viele Male den Schlaf zum Alptraum machte. Nein. Er kannte Mäussack nicht annähernd gut genug um sie einander vor zu stellen.
"Die größten Dämonen denen ich im letzten Krieg begegnet bin, waren wie schwere massive Drachen gebaut, die anstelle eines langen Halses dann einen annähernd Menschenähnlichen Körper auf den Schultern hatten. Manche waren groß wie Häuser und über und über mit Dornen und Stacheln bedeckt. Ein einzelner Kämpfer hat nicht den Hauch einer Chance gegen einen solchen Grubenlord. Ihnen wird man nur mit geballter Kraft her. Und sie sind zum Glück selten."
Ion atmete durch und sah Mäussack an. "Das ist ein grober Überblick gewesen über das was ich gesehen habe. Es gibt noch unendlich viele Mischungen oder schlichtere Dämonen. aber im Großen und Ganzen, kann man sie in die genannten Kategorien einordnen." Nun war es an dem Elfen sich zurück zu lehnen und das ganze gesagte wirken zu lassen.

Toralar lauschte den Worten Ions als erzähle er eine Geschichte, in der er selber nur eine Nebenrolle spielte. Wichtel, Leerwandler, Sukkubi, Inkubi. Bei seiner Art mahnte er den Elfen leicht. "Du bist ganz schön redselig gegenüber diesem Menschen. Warum sagst du ihm nicht gleich alles. Reicht ja nicht, dass hier Frauen rumlaufen, die mal eben bei Berührung in deinen Kopf schauen können. Auch die Männer hier sind merkwürdig, als verbergen sie etwas unter ihrer Haut. Auch wenn du gerade offensichtlich nicht am Leben hängst, ich möchte gerne noch ein wenig länger leben."
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"Stimmt..." Mäussack nickte. "...nur wenige hier haben das Talent zur Magie und nicht alle lernen, dieses dann auch zu beherrschen. Es gibt zwei große Schulen für Magier, Ban Ard für die männlichen Schüler und Aretusa für die weiblichen. Ausgebildete Zauberer sind hier begehrt und selten, Könige beschäftigen sie als Berater, Dörfer und Gemeinden die es sich leisten können bezahlen einen Dorfmagier, zum Schutz... Wir Druiden bilden unseren Nachwuchs selbst aus, hier auf den Inseln, aber auch auf dem Festland gibt es Zirkel. Und erfahrene Hexe bilden ihre Nachfolgerinnen aus. Es gibt auch immer wieder wilde Talente, aber ohne eine Ausbildung lernen sie selten das ganze Potential zu entfalten oder schaden sich sogar selbst. Die Magie ist kein ungefährliches Werkzeug... aber das wisst ihr ja selbst am besten."
Der Tee war nun fertig und Mäussack füllte wieder beide Becher.
"Und dann gibt es da noch die Hexer. Schwache Magier... und bei ihnen wird dieses Talent künstlich erzeugt, denn sie können nicht sicher sein, dass die Jungen, die sie aufnehmen dass Talent mitbringen. Vor langer Zeit gab es einmal sechs Schulen: Schlange, Bär, Wolf, Greif und Katze, und es gibt auch noch eine Erwähnung der Mantikor Schule. Aber mittlerweile sind alle bis auf wohl die Schlangenschule ausgelöscht. Die Hexer selbst gibt es noch, aber es werden keine mehr ausgebildet, sie werden also aussterben."
Kurz runzelte Mäussack die Stirn.
"Ach ja, hatte ich vergessen. Das Alter."
Er zwinkerte, nickte und überlegte, ob er das über die Schulen nicht auch bereits erzählt hatte. Seine Erinnerungen waren tatsächlich nicht mehr die besten. Das kam schon einmal vor, dass er Dinge wiederholte und noch einmal referierte.
Nun aber lauschte er gespannt den weiteren Ausführungen, betrachtete die Zeichnungen, dachte nach, trank Tee.
"Es besteht die Möglichkeit, dass ein Dämon aus eurer Welt hier gelandet ist... ein anderer Reisender..." Er überlegte ob er weiter sprechen sollte, eigentlich hatte er befürchtet, der Elf würde jedem Dämon die Kehle durchschneiden wenn er ihn fand, andererseits erzählte Ion, ach ja richtig, so hieß er... Er erzählte mit einem derart lebhaftem Interesse von den verschiedenen Arten, dass er nicht anders konnte...
"Er sieht aus wie ein Mensch, die meiste Zeit, sein Gebiss ist anders und seine Augen leuchten glutrot... das ist das auffälligste. Ich habe nur ein einziges mal gesehen, wie er sich verwandelt hat, wahrscheinlich nur teilweise. Er hat Höner, Stacheln und Hornplatten wie es aussieht... Für einen Inkubus halte ich ihn aber nicht, solche gibt es bei uns auch... aber die sind eben anders, Ziegenfüsse haben die auch hier. Er aber nicht. Er kann die Meeresgeschöpfe beherrschen, Ertrunkene und Sirenen gehorchen ihm und er kann Magie wirken, auch wenn er behauptet hat, sie funktionierte hier ganz anders als bei ihm Zuhause... Vielleicht ist er von eurer Welt, oder von der Welt der Dämonen... Aber... Er ist kein schlechter Mann, nicht dass ihr das denkt. Ich will keinen Schaden für ihn. Das einzige was er sich zu Schulden hat kommen lassen ist, dass er meine Bücher nicht zurückgebracht hat, die er sich ausgeliehen hat."
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Mit dem Tee zwischen beiden Händen hörte nun Ion dem Druiden zu und nickte gelegentlich. Zauberer, Druiden, Hexen, Hexer. Klang für ihn fast wie zu Hause. Bei einer Sache musste er genau zuhören und er hatte definitiv noch Fragen dazu. und die Entwicklung der Schulen für die Hexer, war äußerst besorgniserregend.

Als der Druide dann die Sache mit dem Dämon erwähnte, gefror Ion mitten in der Bewegung und starrte Mäussack an, als hätte er einen Geist gesehen, was sich bei der Beschreibung allerdings wieder löste. "Zuerst dachte ich an einen Naga, aber die haben keine Beine sondern einen Schlangenartigen Unterleib. Dann wie ihr vermutet habt an einen Inkubus, was sich aber nicht mit den Fähigkeiten deckt. Das Formwandeln ist in unserer Welt nicht sehr verbreitet. Es gibt eine Menge Illusionszauber, die das Aussehen verändern, aber wahre Gestaltwandlung habe ich nicht oft zu Gesicht bekommen."
Ion dachte angestrengt nach und schüttelte irgendwann den Kopf. "Ich glaube nicht, dass dieser Dämon aus meiner Welt gekommen ist. Und die Welt der Dämonen habe ich nur teilweise gesehen. Vielleicht oder wahrscheinlich gibt es noch unendlich viele verschiedene Arten, die ich einfach nicht zu Gesicht bekommen habe." Etwas abwesend führte er den Becher an die Lippen und hätte sich beinahe verschluckt, weil er in Gedanken gerade die verschiedenen Dämonen bildlich Revue passieren ließ. "Ihr sagt das er ... friedlich ist. Belesen sogar? Spricht er unsere Sprache oder habt ihr da auch den Stein benutzt? Das klingt sehr faszinierend. Hätte ich mehr Zeit hier, hätte ich ihn gerne mal getroffen, aber das wird sich wohl nicht einrichten lassen."
Fast schon aufgeregt rutschte er auf der Bank hin und her, stand schließlich kurz auf um einen Fuss auf die Bank zu legen, das Bein an zu winkeln und sich dann auf den Fuss drauf zu setzen.
"Aber noch mal zurück zu einem anderen Thema. Es gibt einen Unterschied zwischen Hexen und Hexern? Also eine Hexe ist das was ich mir darunter auch vorstelle. Tränke, Flüche und richtige Zauber. Und Hexer? Was meint ihr mit künstlich erzeugt? Und das sind nur Männer? Warum? Und warum kommen keine mehr nach. Warum zerstörte man die Schulen?" In diesem Augenblick wirkte Ion wie ein sehr junger Mann, der noch die ganze Welt kennen lernen wollte und jedes Wort neugierig aufsog.
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ERZÄHLER
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Der Schreck, den seine Erwähnung des Dämons dem Elfen einjagte entging dem Druiden nicht und er bereute es schon fast wieder. Aber dann war da doch wieder das wissenschaftliche Interesse. Aber es musste sich wohl um einen Reisenden von einer anderen Welt handeln. Vielleicht war dass auch besser. Mäussack nickte zu der Einordnung.
"Er lebt zurückgezogen auf einer der kleineren Inseln, geht wenig unter Leute und spricht nicht viel. Als er vor etwa 7 Jahren hier ankam hat er die Sprache gelernt. Dass ich den Stein hatte hatte ich da, um ehrlich zu sein, ganz vergessen gehabt. Aber er lernte schnell. Er kommt ab und zu her, mit einem Boot oder schwimmt selbst und leiht sich Bücher aus... nur vergisst er viel zu oft, sie auch wieder zurückzubringen. Ich sollte wohl mal selbst wieder zu hm fahren und alles zurückholen..." Er schien sich kurz in Gedanken zu verlieren, nahm einen Schluck. So konnte man ewig sitzen und plaudern.
Ja, richtig, er wollte ja zum Festland um Antworten zu finden. Da blieb nicht viel Zeit, wollten sie noch vor den Herbststürmen los.
Antworten auf Fragen... Fragen über Magier, Hexer...
"Der Unterschied zwischen Hexen und Hexern könnte gravierender nicht sein. Hexen ähneln uns Druiden. Magierinnen, die nicht in Aretusa ausgebildet wurden sondern viel mehr bei einer anderen Hexe in die Lehre gegangen sind. Manchmal haben sie magisches Talent, manchmal sind es auch nur heilkundige Frauen. Ich habe aber auch schon von einer ausgebildeten Magierin gehört, die sich entschloss als Hexe zu leben und zu arbeiten. Und Magier und Zauberer, das ist im Grund das gleiche. Hexer aber... so nennen wir die Männer die Monster und Ungeheuer jagen. Vielmehr ein Orden von Kriegern. Sie sind künstlich erschaffen, vor vielen Jahrhunderten haben Zauberer eine Methode entwickelt um aus normalen Menschen durch Mutationen die Merkmale der verschiedensten Spezies in einen Körper zu verpflanzen und so ein besonders robustes Individuum zu erzeugen, mit schnelleren Reflexen und den Merkmalen der Ungeheuer, von denen die Mutagene stammten. Und auf diesem Wege bekommen Menschen, die an sich kein Talent zur Magie besitzen auch die Fähigkeit eingepflanzt, einige einfach Sprüche und Formeln zu erlernen. Und es sind tatsächlich nur Männer. Sie haben irgendwann gelernt, die Mutation selbstständig anzuwenden und haben lange Jahre ihren Nachwuchs selbst erzeugt. Nicht auf dem üblichen Wege, denn wie hohe Magier sind sie unfruchtbar. Sie haben Waisenjungen genommen und verwandelt... Es muss sich um eine grausame Prozedur gehandelt haben, nur ein geringer Prozentsatz überlebt und bei Mädchen sind die Chancen wohl noch viel geringer, so dass es keiner verantworten kann, es an ihnen zu versuchen. Vielleicht hätte es auch nur ein anderes Vorgehen gebraucht..." begann er wieder zu sinnieren "...diese Verfahren wurde nun einmal für Jungen entwickelt. Der Körper einer Frau hat andere Funktionen... andere Besonderheiten... Aber das ist ohnehin überflüssig zu spekulieren. Von den sechs Schulen ist die Hälfte bereits vor langer Zeit verschwunden und vergessen worden. Die Wolfsschule und die Katzenschule waren die letzten... Der Sitz der Wolfsschule in Kaer Morhen ist vor fast 100 Jahren von einem wütenden Mob angegriffen worden. Dabei sind das Wissen und die Ausrüstung zerstört worden, wie man Hexer erzeugt und mittlerweile, so habe ich gehört, ist auch der letzte der alten Hexer tot, die die Prozedur noch selbst durchgeführt haben. Von den jungen Hexern, der letzten Generation sozusagen weiß dass keiner mehr. Die Katzenschule hat sich dagegen einst von der Wolfsschule abgespalten, sie haben das Wissen geteilt aber auch ihre Zitadelle in Stygga wurde vollständig zerstört, eine Weile zogen sie noch als Karawane durch die Lande, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dort noch neue Hexer erzeugen können. Es kann sein, dass die Schlangenschule dieses Wissen noch hegt, aber diese liegt auf dem Gebiet von Nilfgard... Ihre Zeit ist damit wohl vorbei."
Er atmete tief ein uns aus. Solche Gedanken machten immer ein wenig schwermütig. Wie so vieles, das vorbei ging.
"Die Menschen haben Angst vor allem Andersartigen, so auch vor den Hexern. Sicherlich gibt es einige von ihnen, die sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben, sie sind geschaffen worden um die gefährlichsten und grausamsten Ungeheuer zu bekämpfen, es gibt zahllose Geschichten, dass sie auch sie nicht mehr sind als Ungeheuer und sich als Meuchelmörder verdingen und ganze Dörfer auslöschten... einen wahren Kern wird das auch haben... Grausamkeit bringt nur wieder Grausamkeit hervor."
Ehe dann aber der Schwermut zu sehr zugriff trank er noch Tee und goss noch einmal nach.
"Aber erzählt, gibt es soetwas auch bei euch? Und unterscheidet ihr zwischen ausgebildeten und wilden Talenten? Gibt es Zweige der Magie, die bei euch verboten sind?"
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Avarion DeSpaire
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Schweigend hörte Ion und nickte zu gegebenen Anlass um zu bekunden, dass er etwas verstanden oder schlicht nur zugehört hatte. Dass die Praktiken ihn ein wenig an die Verlassenen im Apothekarium von Unterstadt erinnerte, lag wohl an der schlichten Tatsache, dass auch sie sich gerne mal die schwächsten einer Gesellschaft suchten um an ihnen herum zu experimentieren. Nicht immer war das Ergebnis am Ende das was man erwartet hatte. Wie viele Menschen hier alleine für die Erschaffung des ersten Hexers ihr Leben gelassen hatten, daran wollte er gar nicht denken. Es würde ihn nicht einmal wundern, wenn das Ziel eigentlich ein ganz anderes gewesen wäre.
Als Mäussack Tee nachgoss, nahm er dankend noch einen weiteren. Er wärmte die von der Reise müden und kalten Knochen und führte zu wohl befinden. Die Hände behielt er die meiste Zeit beide an der Tasse um sie zu wärmen, obwohl ihm eigentlich nicht kalt war.
"Wenn ihr das mit den Hexern so erzählt, kann ich schon ein wenig verstehen, warum sie nun am Rande ihrer Auslöschung stehen." sagte er nachdem Mäussack geendet hatte. Auf dessen Frage zu den magischen Zweigen seiner Welt musste er kurz nachdenken, wie er das ganze am besten einleitete. Er zog seinen Fuß unterm Hintern hervor und setzte sich im Schneidersitz auf die Bank, mit dem Oberkörper leicht nach vorne gebeugt. Mit beiden Ellenbogen stütze er sich auf die Tischkante und ließ den Becher zwischen den Händen hin und her wandern, so das er zwischendurch Worte mit Gesten untermalen konnte.
"Die Magie in meiner Welt ist sehr vielschichtig und man erlebt sie allerorts. Sehr sehr viele sind Magiekundig und zeigen das auch offen. Man wird mit der Fähigkeit geboren und sucht sich einen Lehrer. Bei so vielen Magiebegabten gibt es natürlich auch viele die ihr Wissen weiter geben. Die grobe Ausrichtung der Magie ist in den meisten Fällen festgelegt. Wenn jemand eine Affinität zum Licht hat, wird er Priester oder Paladin. Wohingegen ein Bezug zu Schatten auch zu einer Priesterlehre führen kann, dann aber mit gänzlich anderen Wirkungsfeldern. Ein Lichtpiester wird immer zu einem Heiler ausgebildet, wobei er aber auch lernt, sich mit Lichtzaubern gegen einen Feind zur Wehr zu setzen. Ein Schattenpriester kann auch heilen, zieht mit seinen Erlernten Fähigkeiten aber in den Kampf. Er ist ein Meister der geistigen Zauber. Gedankenkontrolle, Gedankenschlag. Dann gibt es noch Zauber die man Psychischer Schrei nennt. Also alles was Kopfschmerzen macht und die Nerven auf Links dreht." Er hatte mit den Fingern angefangen mit zu zählen, ließ es aber nach dem dritten Zaubernamen gut sein, denn wirklich damit was anfangen konnte der alte Mann vor ihm nicht.
"Mit einer Affinität zu Schatten kann man auch Hexenmeister werden. Dann sind es Schattenblitze, Agonie oder Verderbnis. Hexenmeister haben tatsächlich einen nicht ganz so guten Ruf in unserer Welt was aber weniger an den Zaubern selber liegt, mehr daran das Hexenmeister Dämonen beschwören können, die ihnen dann dienen müssen. Und Dämonen waren schon immer eine Plage in unserer Welt." ein zwei Mal stockte er im Fluss seiner Worte, suchte er nach einer besseren Beschreibung der Fähigkeiten, ohne direkt wie ein Weltuntergang zu klingen. Aber egal wie er es drehte und wendete, es klang immer verboten. "Dann gibt es noch die Affinität zu Feuer, Wasser oder Erde. Mit Feuer kann man ebenfalls in die Lehre bei einem Hexenmeister gehen oder eine Magierschule besuchen. Den Unterschied machen die Dämonen bei den Hexern und die Art des Feuers." Langsam nahm er einen Schluck vom Tee. Sein Hals war trocken vom Reden, redete er sich gerade gefühlt um Kopf und Kragen. Hoffentlich war der alte Mann nicht voreingenommen seiner Professur gegenüber. "Mit Wasser in den Adern wird man Magier, denn der Schamanismus ist uns Elfen nicht zugänglich. Die Tauren, Trolle oder Orks behalten sich den Weg zur Natur und den Geistern vor. Ebenso die Druiden. Bis jetzt habe ich noch keinen Elfen oder Menschen gesehen, der Druide geworden ist. Deshalb war ich bei euch so überrascht. Aber ich habe verstanden, dass das Druidentum hier ein wenig anders funktioniert als bei uns." Kurz hielt er inne.
"Verboten ist nicht die Magie selber, sondern der Weg, den man bestreitet. Immer wenn es eine Bedrohung für die Welt gab, gab es auch Laute, die diese Bedrohung angebetet haben. Es wurden alte böse Götter angebetet, schwarze Drachen, die über die Welt geflogen sind und ihr Antlitz verändert haben. Oder Dämonenanbeter. Ein Kult der gänzlich unerwünscht ist, ist die Nekromantie. Ich wüsste nicht, dass es da Geduldete Praktiken gibt." Nachdenklich rieb sich Ion den Ziegenbart. "Es gab mal einen verderbten Prinzen, der mit einer unheiligen Klinge Tote wieder zum Leben erweckt hatte und diese dann über die Lebenden hergefallen sind. Dieser Bedrohung her zu werden hat viele, viele Opfer gefordert." In Gedanken an Nordend mit seinen verschneiten Bergen verlor er sich einen Herzschlag lang und geriet aus dem Tritt. "Entschuldigt, ich habe den Faden verloren. Habt ihr noch Fragen?"
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Mäussack schwieg dazu. Auch er verachtete die Praktiken, wie Hexer hergestellt wurden. Allein dass man ein Wesen eben produzierte wie eine Ware für den Verkauf, ein Schwert, eine Rüstung, das war abstoßend und verwerflich und durch und durch widernatürlich. Aber genau das waren sie wohl, unnatürliche lebende Schwerter. Und allem zum Trotz nannte er zumindest noch einen davon so etwas wie einen Freund. Er hatte auch Vesemir gekannt und geschätzt, doch der hatte diese Welt mittlerweile hinter sich gelassen. Sein Schüler, der weiße Wolf war einer der wenigen, von denen der alte Druide große Stücke hielt. Bei alle anderen, da mochte Ion wohl recht haben, es war besser, wenn die Zeit langsam ihre Existenz tilgte.
Zur Schilderung der Magie des Elfen nickte der Druide, nachdem er anfänglich sogar widersprechen wollte, aber er stellte fest, dass die Unterschiede gar nicht so groß waren, auch wenn Licht und Schatten keine große Rolle spielten in dieser Welt.
"Auch wir unterscheiden zwischen den Elementen. Feuer, Erde, Wasser Luft... Aber in der Natur liegt das Chaos... daher hat es diesen Namen, liegt die Magie nicht in Reinform vor. Es ist immer eine Mischung aus allen Elementen und wir Druiden nehmen diese Kraft auf wie sie ist. Es gibt Punkte der Kondensation, vielleicht sind diese auch künstlich angelegt worden, sie tragen meist Markierungen der Elfen und dort tritt meist ein Element in Reinform auf, oder vielleicht mit einem weiteren vermischt, dort können Magiebegabte Kraft ziehen. Die Elfen unserer Welt tragen wohl auch noch ein anderes Verständnis für Magie, aber sie teilen es nciht mit uns Menschen. Einst haben sie uns die Magie gelehrt, aber ich fürchte nun bereuen sie es bereits, uns als ihre Schüler angenommen zu haben.
...nur in der Hinsicht sind sich auch hier alle einig. Sowohl die Nekromantie also auch die Blutmagie sind bei uns verboten. Warum es das Feuer ist kann ich euch nicht einmal sagen, das wüßte wohl ein Magier, es heißt aber immer, dass es zu schwer zu kontrollieren wäre."
Hatte er noch Fragen? Hunderttausende.
"Ich denke, für heute nicht mehr. Ihr solltet schlafen und auch ich muss etwas Schlaf finden. Ich zeige euch eurer Bett... und den Abort, ich weiß ja nicht was ihr mit all dem Tee macht, aber ein alter Druide muss ihn auch wieder loswerden."
Er zwinkerte und stand auf um den jungen Elfen zu einem der Nebenräume zu führen.
Er zeigte ihm ein Zimmer, zuerst musste er Karten und einige Bücher von dem Bett weglegen, es roch ein wenig muffig, nach Pergament und nach Papier und Staub.
"Verzeiht, so oft bleiben keine Gäste."
Ansonsten war das Bett mit dem geschnitzten Rahmen aber frisch und sauber, er hatte es lediglich als Ablage verwendet gehabt.
Wandteppiche mit historischen Szenen zierten die sonst kalten steinernen Wände, dazu Bücherregale mit Schriftrollen. Der Druide ließ ihm ein Öllicht da, dann führte er ihn weiter zu einem gemauerten Erker.
"Hier könnt ihr... nun, ihr versteht schon"
Es war nicht mehr als ein Loch in der Burgwand durch die alles hinab ins Meer fiel. Ein polierter Hölzerner Sitz machte die Sitzung etwas bequemer und hielt auch den Wind fern.
"Ihr könnt bleiben solange ihr wollte, denn Fragen werde ich sicherlich noch viele haben."
Er lachte und heilt sich zurück, dem Elfen dabei auf die Schulter zu schlagen.
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Avarion DeSpaire
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Ion griff seinen Mantel und Tasche und folgte Mäussack auf dem Fuße. Den letzten Schluck Tee hatte er herunter gekippt und musste schmunzeln als dieser den natürlichen Drang erwähnte. „In der Tat zieht meine Magieressource Energie aus Lebensmitteln die ich zu mir nehme.“ sagte er als er hinter ihm her ging. „Auf dem Schlachtfeld ist es so, dass ich wenig bis gar nicht meiner Notdurft nachkommen muss. Gesund ist das garantiert nicht, kann aber überaus nützlich sein. In Zeiten des Friedens reinige ich dann über mehrere Wochen hinweg meinen Körper von den Spuren dieser … Ich nenne es Überlebensstrategie.“
Er betrat nach Mäussack das Zimmer und sah sich um. Einfach eingerichtet aber zweckmäßig. Die ganzen Unterlagen auf dem Bett brachten ihn zum Schmunzeln. „Es gibt nichts zu verzeihen. Ich habe euch schließlich mit meiner Anwesenheit überfallen.“ Seine Tasche stellte er neben das Bett ab und den Mantel legte er einfach darüber. „Wenn ich neue Kleidung kreiere sieht es bei mir deutlich schlimmer aus. Dann sind es nicht zur Zeichnungen und Entwürfe, sondern auch Stoffproben, Knöpfe, Borten und Kordeln.“
Als Mäussack alles weggeräumt hatte, folgte er ihm noch zu dem Erker. Zu diesem stillen Örtchen gab es definitiv nichts zu erklären. Er trat einen Schritt zurück und nickte in Mäussacks Richtung. „Euer Angebot ehrt mich. Ich freue mich auf weitere Teestunden.“ Langsam verbeugte er sich leicht. „Ich wünsche euch eine angenehme Nachtruhe.“
Mit diesen Worten wand er sich ab und begab sich auf den Rückweg. Stille hüllte ihn ein und für den Rest des Weges waren nur seine Schritte und das Rascheln der Kleidung zu hören und die natürlich Geräusche die ein mächtiges Gebäude von sich gab. Das Zimmer fand er sofort wieder und betrat den vom Öllicht erleuchteten Raum. Er war tatsächlich müde und doch blieb da dieses nicht zu definierende Gefühl im Magen. Alles war neu und unbekannt und seine Nerven hatten ihm heute mehr als einmal energisch gezeigt, dass sie an Stress noch nicht wieder gewöhnt waren. Sicherheit. Ihm fehlte das Gefühl von Sicherheit. Aber er wusste, wie er das ändern konnte. Er trat an die Tür und verriegelte sie von innen.
Mit schnellen Schritten war er bei seiner Tasche, stellte diese auf das Bett und öffnete sie um eine Schneiderkreide heraus zu holen. er ging in die Mitte des Raumes und zeichnete einen Stern mit fünf zacken ohne die Kreide ein einziges Mal vom Boden zu heben und vervollständige das Bild mit wirren Kombinationsansammlungen von Strichen und Bögen in den freien Bereichen zwischen den Spitzen. Dann stellte er sich an die Spitze und streckte die Hand aus, so dass sie genau über dem Stern am Boden lag. Dann schloss er die Augen und sprach in Gedanken mehrere Worte, die selbst der Stein von Mäussack wahrscheinlich nicht zu übersetzen gewusst hätte.
Eine Beschwörung zu Fuß, sicher ist sicher. Und tatsächlich brauchte er einen Moment lang, bis er Zugang zu der Zeichnung und dem damit verbundenen Objekt der Begierde fand. Zwei Mal hatte er den Arm ausgestreckt und die Energie schien zu verpuffen, bevor er den Weg zu seinem liebsten Freund greifen konnte.
Die Linien aus Kreide am Boden finden an violett zu schimmern und zu schwelen und schon wenige Herzschläge später verwirbelten sie sich zu einer Wolke aus Schatten und Energie. Dann tauchte etwas auf, das gerade mal bis zum Knie des Elfen reichte. Es sah aus wie ein dürrer Kobold mit zwei Hörnern, die leicht nach hinten gebogen waren. Der kleine Dämon war von hellgrüner Farbe und kaum erschienen fing er an im Raum umher zu hüpfen.
Ion sah ihn streng an und deutete ihm still zu sein und sich zu verstecken. Augenblicklich wurde die Gestalt des Wichtels durchscheinend und schließlich unsichtbar. Dann säuberte er den Boden von den Spuren und atmete durch. Sofort löste sich die Anspannung von ihm und er hatte das Gefühl frei atmen zu können. Deutlich ruhiger kehrte er zum Bett zurück und holte seine Robe aus der Tasche. Würde sie noch länger eingerollt darin liegen, würde sie unansehnliche Falten werfen und das war durch schlichtes Aufhängen zu vermeiden. Er schlug das elegante Stück Stoff ein paar Mal kräftig aus und hing es über die Rückenlehne eines Stuhls. Das würde schon genügen. Sein Blick glitt zum Bett zurück und kurz überlegte er, wie viel von dem was er am Körper trug, er ausziehen sollte. Er entschied sich für alles bis auf die Unterwäsche. Wer weiß wann und wie er seine Kleidung hier würde reinigen können. also so wenig wie möglich zur Nacht tragen. Schweiß und Körpergeruch würden diese nur unnötig schnell untragbar machen.
Entkleidet war es doch kälter als gedacht und schnell ging er zum Bett um sich unter die Decke zu legen, die er sich fast bis zur Nase hochzog. Er klopfte auf seine Seite und nur die von Geisterhand entstehenden Vertiefungen im Stoff verrieten, dass der Wichtel aufs Bett geklettert war und sich nun wie eine Katze auf dem Elfen zusammen rollte. Sicherheit. Der kleine Wichtel verschaffte Ion das nötige Gefühl von Sicherheit und sehr schnell fand er Schlaf.
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Auch der Druide legte sich schlafen, bekam allerdings lange kein Auge zu. Das lag nicht nur daran, dass er über die Begegnung nachdachte...
Er spürte, dass Magie gewirkt wurde, was es genau war, das konnte er nicht sagen. Er wartete noch etwas ab, stand dann leise auf und lauschte, konnte aber nichts hören, dann legte er sich auch schlafen. Er würde am nächsten Morgen seinen Gast fragen, was er getan hatte, für heute aber war auch er zu müde.
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Avarion DeSpaire
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Der nächste Morgen begrüßte den jungen Elfen mit Kopfschmerzen dank Alkohol am Vortag. Er fühlte sich verspannt und müde und blieb eine lange Zeit einfach nur auf der Bettkante sitzen mit den Händen durch das Gesicht reibend. Was für ein Tag und was für eine Nacht. Immer wieder war er aufgewacht und musste sich bewusst werden wo er war. Im Traum hatte er eine lange Diskussion mit Toralar geführt und zumindest waren sie sich einig geworden. Er blinzelte ein paar Mal mit seinen grünblauen Augen und musste sich an das Umgebungslicht gewöhnen. Lust auf zu stehen hatte er nicht, aber die körperlichen Bedürfnisse zwangen ihn dann doch irgendwann.
So erhob er sich etwas schwankend und streckte sich ausgiebig den Rücken, der den Komfort der Nacht mit lauten knacken quittierte. Er ging zu seiner Kleidung und zog Hose und Hemd wieder an, die über die Nacht doch kalt geworden waren. Es fröstelte ihn kurz als er hinein schlüpfte und entsprechend hibbelte er herum. Mit reibenden Händen suchte er nach seinen Stiefeln, die er verstreut in dem Zimmer fand. Den einen nahe der Tür und den anderen halb unterm Bett. Ion seufzte und sah gespielt böse zu der Kuhle auf dem Bett, wo er seinen Wichtel vermutete. "Auch für dich. Wir halten uns zurück und sind unsichtbar. Verstanden." Die Kuhle bewegte sich und kurz drauf kam sein Stiefel von der Tür zu ihm gewackelt. "Danke." sagte er leise und setzte sich wieder auf die Bettkante um seine Stiefel wieder an zu ziehen.
Soweit fertig angezogen beugte er sich zu seiner Tasche herunter und nahm ein paar Münzen aus einem der Beutel und steckte diese sich lose in die Hosentasche. Vielleicht fand er in der Stadt doch etwas Stoff um sich noch etwas zum Überziehen nähen zu können. "Du bleibst hier und passt auf meine Tasche auf." sagte er zu dem unsichtbaren Wichtel, erhob sich, nahm seinen Mantel. Er prüfte kurz ob der Stein noch da war und verließ das Zimmer.
Vor der Tür blieb er einen Moment lang stehen und sah sich um, um die Orientierung zurück zu gewinnen. So fand er zielsicher Mäussacks Keller wieder, nachher er sich erleichtert hatte. Er klopfte an die schwere Holztür und wartete einen Augenblick lang.
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Der alte Druide war bereits wach, in seinem Alter brauchte man nicht so viel Schlaf, oder vielleicht beschäftigte ihn auch einfach etwas.
So war er in seinen Arbeitsräumen, als der elfische Gast eintraf.
"Guten Morgen, ich hoffe ihr habt gut geschlafen...? ...Tee?"
Wieder stand eine dampfende Kanne auf dem Tisch. Es sah fast so aus als würde der Druide den ganzen Tag nichts anderes tun als Tee zu trinken und über Büchern zu brüten.
Tatsächlich musterte der alte Mann seinen Gast jedoch aufmerksam. War da etwas zu erkennen?
Welcher Art war die Magie gewesen, die er am Abend gespürt hatte, seine grauen Augen wichen keinen Moment von ihm.
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Avarion DeSpaire
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Mit einem dankbaren nicken trat Ion ein und schmunzelte, als er den Tee sah. "für einen Tee habe ich Zeit." sagte er und steuerte den Tisch an. Er setzte sich an die Stelle, an der er den Abend zuvor auch schon gesessen hatte. Auf dem ersten Blick konnte man keine Veränderung an ihm feststellen und doch war eine sehr Markant. An diesem Morgen waren beide Augen grünblau. Er sah zu Mäussack und fing an zu fragen. "Ich habe noch ein zwei Fragen. Komme ich problemlos rein und raus aus der Burg. Gibt es eine Parole oder so etwas?"
Dankbar nahm er den Tee zur Hand und pustete über die Oberfläche, um ihn dann vorsichtig schluck für schluck trinken zu können. Erst jetzt bemerkte er den Blick des Druiden und hielt in der Bewegung inne. Ob er bemerkt hatte, dass er seinen Schmusewichtel gerufen hatte. "Alles in Ordnung?"
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Der Druide musterte ihn aufmerksam.
"Das Hängt ganz davon ab... eure Augen, was ist damit? Ihr habt gestern Magie gewirkt. Ich hab es euch auch nicht verboten, aber üblicherweise informiert man den Hausherren, wenn man vorhat Zauber zu wirken... Ich mache euch keine Vorwürfe, ihr seid fremd, dennoch wüsste ich es gerne... und davon hängt es auch ab, ob ihr in der Burg auch ohne behelligt zu werden ein und aus gehen könnt."
Er goss ihm Tee ein. Seine Stimme verriet keine Feindseligkeit, viel mehr Besorgnis.
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Avarion DeSpaire
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Ohne weiter zu trinken stellte er den Becher ab, behielt aber beide Hände darum. "Sie sind beide Blau?" fragte er, was aber eher eine rhetorische Frage war. Er senkte den Blick und atmete durch. "Das mit den Augen ist so eine Sache." Noch einmal atmete er durch und sah ihn dann direkt an. "Ich bin seit meiner Geburt verflucht. Jeder Männliche Nachkomme meiner Familie wird mit einem Dämon im Körper geboren. So wie mein Vater und seine Vorfahren und leider tragen auch meine Söhne diesen Fluch." Er ließ die Erkenntnis ein wenig sacken und sah wieder auf den Tee, den er langsam im Kreis schwenkte und beobachtete, wie er dank Zentrifugalkraft am Rand des Bechers hochkroch.
"Bei meinen Kindern konnten wir die Dämonen im frühen Alter entfernen, bevor diese aktiv wurden. Bei mir funktioniert das nicht so leicht. Der Dämon in mir ist schon zu lange aktiv gewesen und wird er entfernen, vergiftet mich mein eigenes Blut, weil es durchsetzt ist mit seinen dämonischen Essenzen. Es macht mir das zaubern leichter zu wirken, es kann mich schneller machen, wenn der Dämon mithilft. Ist er da, läuft mein Auge violett an. Ist er der Führende und ich unterdrückt, sind beide Augen violett." Ein wenig hatte Ion bedenken, ob das gesagt nicht zu viel für den alten Mann war und ob er jetzt den guten Willen ausgenutzt hatte. Er hatte alles in die Waagschale geworfen und probierte es mit brutaler Ehrlichkeit. "Ich kann ihn nicht immer unterdrücken, gerade wenn es Nacht wird, ist es seine Zeit. Toralar, so heißt er, nennt sich selber einen Traumschmied. Am liebsten dringt er in die Träume von Frauen ein um sie nach seinem Willen zu verändern, natürlich sehr gerne feuchtfröhlich."
Etwas resignierend zuckte er mit den Schultern. "Wir arrangieren uns irgendwie und letzte Nacht habe ich mit ihm lange diskutiert, was seine Kommentare und Aktivitäten angeht, die er gerne mitten in meine Gedanken wirft. Das bringt mich schon mal aus dem Konzept und würde ihn und mich schneller verraten. In meiner Welt reagieren die Leute schon empfindlich auf diese Tatsache. Für hier fürchte ich, bringt mich seine Entdeckung direkt auf den Scheiterhaufen."
Nun hieß es die Katze endgültig aus dem Sack zu lassen. "Ich habe letzte Nacht bevor ich zu Bett gegangen bin einen Aufpasser gerufen, der auf mich und meine Sachen aufpasst, damit ich schlafen kann. Andere können ihn nicht sehen, wenn ich es ihm nicht erlaube. Ich kann dank eines Zaubers, Unsichtbares sehen und somit auch ihn."
Noch ein letztes Mal atmete er seufzend aus. "Ich hätte es euch direkt sagen sollen. Ich bin zu Gast hier und es war nicht richtig. Es tut mir sehr leid. Wenn ihr möchtet, das ich gehe, kann ich das gut verstehen und werde es auch umgehend machen." Tatsächlich empfand er gerade sogar ehrliche Reue und schimpfte sich in Gedanken einen Idioten, dass er so sorglos mit seinen Fähigkeiten umgegangen war. Nur ganz kurz schimmerte sein Auge wieder violett auf, verschwand aber wieder. Das gehässige Lachen im Hinterkopf konnte Mäussack zum Glück nicht hören. Auch den bissigen Kommentar nicht, den Ion Toralar in Gedanken an den Kopf warf. Vielleicht huschten ein paar seine Gedanken in den passenden Ausdrücken über sein Gesicht, aber selber sehen konnte er das nicht.
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