------------------------------------------------------------
von: Waisenhaus --> Quartiere
Datum: 29. August 1278
betrifft: Jarel
-------------------------------------------------------------
Varelia hatte gelächelt und erwiderte: "Zeigt Respekt den hier lebenden und ihren Ressourcen gegenüber, damit ist eigentlich alles nötige getan." Damit war sie zunächst in ihre privaten Räumlichkeiten verschwunden, nur um kurz darauf wieder durch die Bibliothek und nach draußen zu eilen. Und auf diesem Weg hatte Jakob sie dann gefunden und zu Jarel gebeten. Varelia sagte ihm zu, sich zu kümmern und ging dann zunächst dem nach, was sie eigentlich umgetrieben hatte.
Als sie an die Tür des Krankenzimmers klopfte und dann ohne langes Zögern öffnete, fand sie Philippa vor, die am Bett des Patienten saß und erleichtert wirkte, als sie sie sah.
"Oh, do seids ja, ehrwürd'ge Mutter. Unser Potient klogt..." Varelia unterbrach Philippa mit einem Seufzer. "Schwester, bitte." Auch die Erzpriesterin hatte ihre Schwierigkeiten mit dem Dialekt aus dem südlichen Brugge. Philippa räusperte sich. "Ich denk', da is' noch oi... eine Rippe ä we... ein wenig aus der Richtung. Er klogt über Schmerzen beim Atmen." Sie verzog die Lippen ein wenig trotzig. "'S zwoackt, sogt'r."
Varelia setzte sich zu Jarel auf die Bettkante und musterte kurz seine zerschlagenen Züge, bevor sie selbst die vom Verband befreiten Rippen abtastete. Nicht ganz so einfühlsam wie Philippa, aber dafür zielstrebig. "Die Methodik von Doktor Kostjunari rettet Leben, zweifellos, aber die Kollateralschäden sind der Preis den man zahlt. Die gebrochenen Rippen habt Ihr nicht von jenen, die Euer Gesicht verziert haben.", sprach sie dabei eher der Ablenkung wegen und runzelte konzentriert sie Stirn, als sie eine besonders interessante Stelle mit bohrenden Fingern erkundete und ihr Patient dadurch wohl eher mit sich beschäftigt war, als mit ihren Ausführungen.
Als sie ihre Untersuchung beendet hatte, schenkte sie Jarel ein mütterliches Lächeln. "Wir beobachten das. Oft löst der Körper das Problem von selbst. Ich lasse dir etwas gegen die Schmerzen richten. Ganz nach deinen Bedürfnissen, nur keine Sorge."
Das Haus der Melitele - Quartiere
- Erzpriesterin Varelia
- Spieler Level 2
- Beiträge: 142
- Registriert: Samstag 24. Juni 2023, 08:57
- Lebenslauf:
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1051
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Die gebrochene Rippe also. Nicht, dass ihm dies nicht schon einmal…zweimal…und mehr passiert wäre. In einer anderen Welt. In einer, in der man solche Probleme mit Magie löste. Ein kurzes Fingergefuchtle, ein wahlweise güldenes oder grünes Leuchten – je nachdem welcher Professur der Heiler nachging – und das Problem war aus der Welt. Zerschlagene Knochen, beschädigte Organe…Fingerfuchteln, und alles war wieder heil.
Der angeschlagene Ritter tat einen weiteren flachen Atemzug, der gleich wieder mit einem gepressten Zischlaut seinen Lippen entfloh, als die ehrwürdige Mutter genau diese Stelle fand die…verflixt noch eines.
“Hrmpf.“, war der einzige Kommentar dazu, während er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
Die Aussicht auf ein Schmerzmittel – und damit auch auf Schlaf – verbesserte seine düstere Stimmung jedoch enorm und er schaffte es sogar, die Damen anzulächeln.
„Vielen Dank.“, brummelte er und nickte erst Schwester Phillippa, dann Mutter Varelia dankbar zu.
„Eine Bitte hätte ich noch.", fügte er kleinlaut an. "Ich fürchte, Lothar von Tretogor wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Könntet ihr mir eine Schwester schicken, die mich weckt? Schlafend soll er mich auf keinen Fall antreffen.“
Der angeschlagene Ritter tat einen weiteren flachen Atemzug, der gleich wieder mit einem gepressten Zischlaut seinen Lippen entfloh, als die ehrwürdige Mutter genau diese Stelle fand die…verflixt noch eines.
“Hrmpf.“, war der einzige Kommentar dazu, während er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
Die Aussicht auf ein Schmerzmittel – und damit auch auf Schlaf – verbesserte seine düstere Stimmung jedoch enorm und er schaffte es sogar, die Damen anzulächeln.
„Vielen Dank.“, brummelte er und nickte erst Schwester Phillippa, dann Mutter Varelia dankbar zu.
„Eine Bitte hätte ich noch.", fügte er kleinlaut an. "Ich fürchte, Lothar von Tretogor wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Könntet ihr mir eine Schwester schicken, die mich weckt? Schlafend soll er mich auf keinen Fall antreffen.“
- Erzpriesterin Varelia
- Spieler Level 2
- Beiträge: 142
- Registriert: Samstag 24. Juni 2023, 08:57
- Lebenslauf:
Varelia setzte sich ein wenig auf und betrachtete Jarel, nachdem sie Philippa mit den Anweisungen für einen leichten Trank gegen den Schmerz fort geschickt hatte. Einmal mehr fragte sie sich, wie es sein konnte, dass dieser stets besonnene und stolze Mann innerlich so von Selbstzweifeln zerfressen war. So vollumfänglich, dass alles, was ihm in dieser Welt wichtig geworden war, nicht mehr ausreichte, sich darauf zu stützen. Zu seinen Worten, wippte sie mit dem Kopf und den schmal zusammen gepressten Lippen war deutlich anzusehen, was sie grundsätzlich davon hielt, wenn Lothar hier herum schlich.
"Mir wäre es lieber, der Großmeister ließe dir deinen Frieden, bis du weit genug genesen bist, um ihn in seinem Kloster aufzusuchen. Aber wer bin ich, eure Pläne zu beschneiden. Also ja, wenn es sich einrichten lässt, lasse ich ihn nur vor, wenn du wach bist."
Sie erhob sich mit einem leisen Seufzen, griff nach den Bandagen, die Philippa bereit gelegt hatte und sagte: "Dann packen wir dich mal wieder ein. Denkst du, du kannst sitzen?"
"Mir wäre es lieber, der Großmeister ließe dir deinen Frieden, bis du weit genug genesen bist, um ihn in seinem Kloster aufzusuchen. Aber wer bin ich, eure Pläne zu beschneiden. Also ja, wenn es sich einrichten lässt, lasse ich ihn nur vor, wenn du wach bist."
Sie erhob sich mit einem leisen Seufzen, griff nach den Bandagen, die Philippa bereit gelegt hatte und sagte: "Dann packen wir dich mal wieder ein. Denkst du, du kannst sitzen?"
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1051
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Der Blick, mit dem Varelia ihm maß, verunsicherte ihn noch eine Spur mehr als ohnehin schon.
Recht hatte sie. Es wäre wesentlich angenehmer, wenn er genesen und auf den eigenen Beinen dem Großmeister unter die Augen treten konnte. Und doch wünschte Jarel, es hinter sich zu bringen.
Wie stand seine ehemalige Schutzperson heute zu ihm? Es bestand immer noch die Möglichkeit, für seinen Verrat auf dem Feuer zu landen.
Hätte er weglaufen sollen? Nein. Er war vieles, aber kein Feigling.
Er würde sich stellen. Dann hatte er es hinter sich und würde entweder erleichtert sein, oder vom Spielbrett entfernt.
Die Frage, ob er sich hinsetzen könnte, rissen ihn aus dem Gedankengang.
Er nickte und atmete noch einmal durch, bevor er etwas nach hinten rutschte, sich aufrecht hinsetze und die Arme hob. Ja….das zwickte…
„So?“, brummte er leise und rang sich ein schiefes Lächeln ab.
Recht hatte sie. Es wäre wesentlich angenehmer, wenn er genesen und auf den eigenen Beinen dem Großmeister unter die Augen treten konnte. Und doch wünschte Jarel, es hinter sich zu bringen.
Wie stand seine ehemalige Schutzperson heute zu ihm? Es bestand immer noch die Möglichkeit, für seinen Verrat auf dem Feuer zu landen.
Hätte er weglaufen sollen? Nein. Er war vieles, aber kein Feigling.
Er würde sich stellen. Dann hatte er es hinter sich und würde entweder erleichtert sein, oder vom Spielbrett entfernt.
Die Frage, ob er sich hinsetzen könnte, rissen ihn aus dem Gedankengang.
Er nickte und atmete noch einmal durch, bevor er etwas nach hinten rutschte, sich aufrecht hinsetze und die Arme hob. Ja….das zwickte…
„So?“, brummte er leise und rang sich ein schiefes Lächeln ab.
- Erzpriesterin Varelia
- Spieler Level 2
- Beiträge: 142
- Registriert: Samstag 24. Juni 2023, 08:57
- Lebenslauf:
Varelia maß ihn noch einmal mit genau diesem Blick und hob dann die Brauen leicht. Während sie begann, seine Rippen wieder in einen stützenden Verband zu wickeln, sagte sie: "Ich wünsche dir, dass du irgendwann einen Weg findest, deine Sturheit für und nicht gegen dich zu verwenden.", doch ihre Stimme war Milde und machte aus den Worten tatsächlich eher einen Wunsch als eine Rüge. Die Erzpriesterin befestigte das Ende des Verbandes so, dass es beim Liegen nicht störte und half Jarel, sich wieder bequemer hinzulegen. Sie strich ihm über das dunkle Haar. Was würde nur werden, wenn Lothar sein Urteil sprach? Und was würde sie tun? Noch war Jarel auf ihrem Grund und Boden, genoss den Schutz des Tempels. Vielleicht war es doch nicht so schlecht, wenn der Großmeister her kam. "Melitele steht dir in allen Stunden bei, den dunklen wie den hellen. Sie sieht in unser Herz. Zu ihr können wir kommen, wie wir sind und sie wird uns lieben wie wir sind. Vergiss das nie." Dann klopfte es und Philippa kehrte mit einem Becher zurück.
Die Schwester reichte Jarel den Trank, einen stark ätherisch riechenden Tee, und sah dann Varelia an. "Ehrwürd'ge Mutter, dr Freiherr hots vorzogn in einer Taverne zu übernachten. Ich soll Eich Griaß bstell'n."
Varelia nickte. "Gut. Hat er gesagt, welche?"
"Nein, hatter ned."
Wieder ein Nicken und sie entließ Philippa mit einer Geste. Alle weiteren Anweisungen würde sie nicht vor dem Patienten erteilen. Unter anderem dass jemand nach ihm sehen sollte, auch nachts. Ihr Blick kehrte zu Jarel zurück. "Wann hast du das letzte Mal diese Medikamente genommen, die Jakob dir gebracht hatte?" Zur Nachtruhe wären sie sicher richtig eingesetzt.
Die Schwester reichte Jarel den Trank, einen stark ätherisch riechenden Tee, und sah dann Varelia an. "Ehrwürd'ge Mutter, dr Freiherr hots vorzogn in einer Taverne zu übernachten. Ich soll Eich Griaß bstell'n."
Varelia nickte. "Gut. Hat er gesagt, welche?"
"Nein, hatter ned."
Wieder ein Nicken und sie entließ Philippa mit einer Geste. Alle weiteren Anweisungen würde sie nicht vor dem Patienten erteilen. Unter anderem dass jemand nach ihm sehen sollte, auch nachts. Ihr Blick kehrte zu Jarel zurück. "Wann hast du das letzte Mal diese Medikamente genommen, die Jakob dir gebracht hatte?" Zur Nachtruhe wären sie sicher richtig eingesetzt.
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1051
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Mit zusammengepressten Lippen folgte Jarel den Ausführungen der Erzpriesterin, folgte ihr mit den Augen, rührte sich sonst nicht.
Sein Sturkopf. Ja….sie hatte Recht, doch einen solch tief ausgetretenen Pfad zu verlassen würde schwer, wenn nicht unmöglich. Aber wenn er Slava nicht verlieren wollte, musste er sich wohl oder übel ändern. Zumindest ging der Schattenläufer davon aus.
Weiter darüber nachzudenken kam er jedoch nicht. Die einfache Geste, mit der die Mutter ihm übers Haar strich löschte sanft die zweifelnden Gedanken und die salbenden Worte schoben sie noch weiter fort.
‚…Melitele steht dir in allen Stunden bei…‘ Diese Worte würden Jakob gefallen.
‚...sie wird uns lieben wie wir sind…‘ Daran zweifelte der gefallene Ritter keine Sekunde und an dem warmen Gefühl, welches dieser Gedanke hervorrief, würde er sich die nächsten Stunden festhalten.
Mit einem leisen und gedankenverlorenen Lächeln nahm er den Becher entgegen und leerte ihn in einem Zug. Das Zeug war bitter und erinnerte an einen Kräuterbrand, den er in seinem letzten Leben häufig zugesprochen hatte. Er verzog nicht einmal eine Miene, schmeckte den Kräutern nach und versuchte sich zu erinnern, wie das Zeug damals gehießen hatte, als Mutter Varelia ihn nach dem Zeitpunkt fragte, an dem er zusetzt seine Medikamente eingenommen hatte.
„Ich glaube…vor dem Anfall.“, erwiderte er nach einer kurzen Denkpause. Das seltsame Gefühl in einer Zeitschleife steckengeblieben zu sein beschlich ihn für einen Moment.
Es fiel ihm schwer, die letzten Stunden und Tage in seinem Kopf zu ordnen. Es fühlte sich eher an, als wäre er schon Wochen hier und nicht…nun… wie lange eigentlich?
„Ja…vor dem Anfall.“ Er nickte sich selbst zu, konnte seine Unsicherheit jedoch nicht verbergen.
Er brauchte Schlaf. Das stand fest und so schwer, wie ihm gerade die Glieder wurden, würde eben dieser nicht lange auf sich warten lassen.
Sein Sturkopf. Ja….sie hatte Recht, doch einen solch tief ausgetretenen Pfad zu verlassen würde schwer, wenn nicht unmöglich. Aber wenn er Slava nicht verlieren wollte, musste er sich wohl oder übel ändern. Zumindest ging der Schattenläufer davon aus.
Weiter darüber nachzudenken kam er jedoch nicht. Die einfache Geste, mit der die Mutter ihm übers Haar strich löschte sanft die zweifelnden Gedanken und die salbenden Worte schoben sie noch weiter fort.
‚…Melitele steht dir in allen Stunden bei…‘ Diese Worte würden Jakob gefallen.
‚...sie wird uns lieben wie wir sind…‘ Daran zweifelte der gefallene Ritter keine Sekunde und an dem warmen Gefühl, welches dieser Gedanke hervorrief, würde er sich die nächsten Stunden festhalten.
Mit einem leisen und gedankenverlorenen Lächeln nahm er den Becher entgegen und leerte ihn in einem Zug. Das Zeug war bitter und erinnerte an einen Kräuterbrand, den er in seinem letzten Leben häufig zugesprochen hatte. Er verzog nicht einmal eine Miene, schmeckte den Kräutern nach und versuchte sich zu erinnern, wie das Zeug damals gehießen hatte, als Mutter Varelia ihn nach dem Zeitpunkt fragte, an dem er zusetzt seine Medikamente eingenommen hatte.
„Ich glaube…vor dem Anfall.“, erwiderte er nach einer kurzen Denkpause. Das seltsame Gefühl in einer Zeitschleife steckengeblieben zu sein beschlich ihn für einen Moment.
Es fiel ihm schwer, die letzten Stunden und Tage in seinem Kopf zu ordnen. Es fühlte sich eher an, als wäre er schon Wochen hier und nicht…nun… wie lange eigentlich?
„Ja…vor dem Anfall.“ Er nickte sich selbst zu, konnte seine Unsicherheit jedoch nicht verbergen.
Er brauchte Schlaf. Das stand fest und so schwer, wie ihm gerade die Glieder wurden, würde eben dieser nicht lange auf sich warten lassen.
- Erzpriesterin Varelia
- Spieler Level 2
- Beiträge: 142
- Registriert: Samstag 24. Juni 2023, 08:57
- Lebenslauf:
Varelia nickte leicht und wandte sich an Philippa: "Die Phiole steht wohl noch in der Kammer der Jungfrau. Sei so gut und sieh danach." Die andere Schwester nickte und eilte wieder davon, während Varelia bei Jarel sitzen blieb.
"Ich war die ganze Zeit bei dir, vor dem Anfall, und kann mich nicht erinnern, dass du es genommen hättest. Nimm es jetzt und dann schlaf. Dein Körper braucht die Ruhe.", sagte sie sanft aber bestimmt.
Es dauerte eine Weile, bis Philippa zurück kam und in der Zeit erzählte Varelia Jarel von den Begebenheiten im Tempel seit seinem letzten Besuch, um ihn wach zu halten. Von der Stimme seiner Tochter und wie reizend sie Lieder sang, die kein Mensch hier verstand. Von der Ernte und auch von den Schwierigkeiten mit der neuen Statthalterin. Bis Philippa endlich wieder auftauchte und Jarel das Fläschchen reichte.
"Und nun schlaf. Melitele behütet dich." Eine segnende Geste folgte. Varelia würde sitzen bleiben, bis Jarel fort gedriftet war und dann eine Taube nach Nowigrad schicken.
"Ich war die ganze Zeit bei dir, vor dem Anfall, und kann mich nicht erinnern, dass du es genommen hättest. Nimm es jetzt und dann schlaf. Dein Körper braucht die Ruhe.", sagte sie sanft aber bestimmt.
Es dauerte eine Weile, bis Philippa zurück kam und in der Zeit erzählte Varelia Jarel von den Begebenheiten im Tempel seit seinem letzten Besuch, um ihn wach zu halten. Von der Stimme seiner Tochter und wie reizend sie Lieder sang, die kein Mensch hier verstand. Von der Ernte und auch von den Schwierigkeiten mit der neuen Statthalterin. Bis Philippa endlich wieder auftauchte und Jarel das Fläschchen reichte.
"Und nun schlaf. Melitele behütet dich." Eine segnende Geste folgte. Varelia würde sitzen bleiben, bis Jarel fort gedriftet war und dann eine Taube nach Nowigrad schicken.
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1051
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Gehorsam riss der angeschlagene Ritter sich zusammen und blieb wach, versuchte den Ausführungen der Erzpriesterin zu folgen und seine Gedanken nicht abdriften zu lassen, doch das wurde von Satz zu Satz schwieriger.
Besonders, als Varelia von den Gesangskünsten seiner Ziehtochter berichtete, stahlen seine Gedanken sich davon wie ein Kater, der in der Küche die Wurst vom Brett gemopst hatte.
Er ahnte, um welche Lieder es sich handelte und schwelgte in der Erinnerung, wie er es nicht nur Violetta, sondern seinen anderen Kindern - Alystin und Clay – vorsang.
Wie er am geschnitzten Bett in Form eines Segelschiffs saß und den beiden Kleinen eben jenes Schlaflied vortrug, welches es immer wieder schaffte, die beiden quirligen Geister zu beruhigen und in Yseras Arme zu betten.
Der Stich, den ihm diese Erinnerung ins Herz trieb war ebenso spürbar wie der der gebrochenen Rippen. Er vermisste die beiden, nach all den Jahren kaum weniger als zu dem Zeitpunkt, an dem er aus seiner Welt gerissen und hierher katapultiert worden war.
Und er vermisste seinen damaligen Gefährten. Auch wenn er seit Tagen nicht an ihn gedacht und seine Gefühle nun anders lagen.
Sein Herz gehörte nun einem anderen Mann. Was nicht hieße, er würde Ilarion nicht gern wiedersehen. Zu erfahren, wie es ihm ging. Wie es den anderen ging. Allen, die er zurückgelassen hatte.
Dankbar, aus seinen Gedanken gerissen zu werden nahm er die Phiole und würgte das lebensrettende Medikament herunter.
Und dann durfte er schlafen. Endlich. Seine Glieder waren schwer, sein Gemüt verdüsterte sich zusehends und noch ehe Varelia den Raum verlassen hatte, driftete er fort schlief augenblicklich ein.
Besonders, als Varelia von den Gesangskünsten seiner Ziehtochter berichtete, stahlen seine Gedanken sich davon wie ein Kater, der in der Küche die Wurst vom Brett gemopst hatte.
Er ahnte, um welche Lieder es sich handelte und schwelgte in der Erinnerung, wie er es nicht nur Violetta, sondern seinen anderen Kindern - Alystin und Clay – vorsang.
Wie er am geschnitzten Bett in Form eines Segelschiffs saß und den beiden Kleinen eben jenes Schlaflied vortrug, welches es immer wieder schaffte, die beiden quirligen Geister zu beruhigen und in Yseras Arme zu betten.
Der Stich, den ihm diese Erinnerung ins Herz trieb war ebenso spürbar wie der der gebrochenen Rippen. Er vermisste die beiden, nach all den Jahren kaum weniger als zu dem Zeitpunkt, an dem er aus seiner Welt gerissen und hierher katapultiert worden war.
Und er vermisste seinen damaligen Gefährten. Auch wenn er seit Tagen nicht an ihn gedacht und seine Gefühle nun anders lagen.
Sein Herz gehörte nun einem anderen Mann. Was nicht hieße, er würde Ilarion nicht gern wiedersehen. Zu erfahren, wie es ihm ging. Wie es den anderen ging. Allen, die er zurückgelassen hatte.
Dankbar, aus seinen Gedanken gerissen zu werden nahm er die Phiole und würgte das lebensrettende Medikament herunter.
Und dann durfte er schlafen. Endlich. Seine Glieder waren schwer, sein Gemüt verdüsterte sich zusehends und noch ehe Varelia den Raum verlassen hatte, driftete er fort schlief augenblicklich ein.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1260
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
-------------------------------------------------------------
von hier: Varelias Büro
nach hier: JArels Quartier
Datum: 29. August 1278 Abend
betrifft: Jarel
-------------------------------------------------------------
Er klopfte nur leise an und trat unmittelbar ein. Selbst wenn Jarel nackt sein sollte würde ihn das nicht abhalten. Vielleicht sogar im Gegenteil. Und sonst... gab es verfänglich Situationen in denen er besser wartete? Egal was man sich ausdachte, es gab für ihn keinen Grund zu warten.
"Wie geht's dir?"
von hier: Varelias Büro
nach hier: JArels Quartier
Datum: 29. August 1278 Abend
betrifft: Jarel
-------------------------------------------------------------
Er klopfte nur leise an und trat unmittelbar ein. Selbst wenn Jarel nackt sein sollte würde ihn das nicht abhalten. Vielleicht sogar im Gegenteil. Und sonst... gab es verfänglich Situationen in denen er besser wartete? Egal was man sich ausdachte, es gab für ihn keinen Grund zu warten.
"Wie geht's dir?"
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1051
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Antwort bekam Slava auf seine Frage nicht, denn der Befragte bekam von der Frage nichts mit.
Ungewöhnlich wenn man bedachte, wie leicht der Schlaf des Schattenläufers sonst war...
Den Freiherrn empfing etwas Friedliches, Reines als er das Zimmer betrat.
Vom stetig emsigen Treiben des Tempels war hier kaum etwa zu hören, die Schlichtheit des Raumes wirkte beruhigend auf den Geist. Auch wenn diese mittelalterliche Welt wesentlich bunter war, als die Filme seiner Welt ihn glauben lassen wollten, waren die Farben in dem dämmrigen Licht dieses Raumes eher als monochrom zu bezeichnen.
Die Wände, die Laken und Decken, das Hemd in das sie den Retter gesteckt hatten waren von gebleichtem Leinen weiß, das schwarze Fell unter dem ausgetreckten Leib seines Verlobten ebenso ein Kontrast wie das lange lackschwarze Haar über die bandagierte linke Schulter gelegt.
Trotzdem man das Fenster kaum als mehr bezeichnen konnte als eine Schießscharte, war die Luft im Krankenzimmer nicht stickig. Wer auch immer den Tempel erbaut hatte, kannte die Funktion. Der hintergründige saure Geruch der Krankheit wurde zudem überdeckt von dem der scharfen Kräutermischung des Medikamentes, dessen nur noch zu einem Drittel gefüllte Phiole neben dem Bett auf dem Boden stand.
Jarel schlief, selig und süß. Und er träumte ganz offensichtlich etwas. Etwas angenehmes, denn neben den Bewegungen unter dem Augenlied des nicht zugeschwollenem Auges huschte immer wieder ein sanftes Lächeln über die aufgesprungenen Lippen.
Ungewöhnlich wenn man bedachte, wie leicht der Schlaf des Schattenläufers sonst war...
Den Freiherrn empfing etwas Friedliches, Reines als er das Zimmer betrat.
Vom stetig emsigen Treiben des Tempels war hier kaum etwa zu hören, die Schlichtheit des Raumes wirkte beruhigend auf den Geist. Auch wenn diese mittelalterliche Welt wesentlich bunter war, als die Filme seiner Welt ihn glauben lassen wollten, waren die Farben in dem dämmrigen Licht dieses Raumes eher als monochrom zu bezeichnen.
Die Wände, die Laken und Decken, das Hemd in das sie den Retter gesteckt hatten waren von gebleichtem Leinen weiß, das schwarze Fell unter dem ausgetreckten Leib seines Verlobten ebenso ein Kontrast wie das lange lackschwarze Haar über die bandagierte linke Schulter gelegt.
Trotzdem man das Fenster kaum als mehr bezeichnen konnte als eine Schießscharte, war die Luft im Krankenzimmer nicht stickig. Wer auch immer den Tempel erbaut hatte, kannte die Funktion. Der hintergründige saure Geruch der Krankheit wurde zudem überdeckt von dem der scharfen Kräutermischung des Medikamentes, dessen nur noch zu einem Drittel gefüllte Phiole neben dem Bett auf dem Boden stand.
Jarel schlief, selig und süß. Und er träumte ganz offensichtlich etwas. Etwas angenehmes, denn neben den Bewegungen unter dem Augenlied des nicht zugeschwollenem Auges huschte immer wieder ein sanftes Lächeln über die aufgesprungenen Lippen.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1260
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Eine Weile betrachtet Slava ihn, nahm sogar am Bettrand platz.
Er wollte ihn nicht wecken, das Medikament was wichtig, Immunsuppressiva, die verhinderten dass er die transplantierte Leber nicht abstieß. Und er brauchte auch den Schlaf. Eine Weile sah er zu, lauschte dem Atem. So schlimm war es tatsächlich nicht.
Wenn er nicht wach werden würde, dann würde auch Slava wieder gehen, denn am nächsten tag stand ihm einiges bevor.
Er wollte ihn nicht wecken, das Medikament was wichtig, Immunsuppressiva, die verhinderten dass er die transplantierte Leber nicht abstieß. Und er brauchte auch den Schlaf. Eine Weile sah er zu, lauschte dem Atem. So schlimm war es tatsächlich nicht.
Wenn er nicht wach werden würde, dann würde auch Slava wieder gehen, denn am nächsten tag stand ihm einiges bevor.
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1051
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Eine ganze Weile noch zeigten sich auf den entspannten Zügen des Schattenläufers zufriedene Regungen.
Doch dann…wurden seine Atemzüge hektischer, seine Brauen zogen sich zusammen und die gerade noch locker auf dem Bauch liegende Hand ballte sich zur Faust.
Auch die Bewegungen unter dem geschlossenen Lied wurde hektisch, ein leichter glänzender Schimmer bildete sich darauf. Der Traum schien zu kippen. Und das recht rasch und dazu noch drastisch.
Doch dann…wurden seine Atemzüge hektischer, seine Brauen zogen sich zusammen und die gerade noch locker auf dem Bauch liegende Hand ballte sich zur Faust.
Auch die Bewegungen unter dem geschlossenen Lied wurde hektisch, ein leichter glänzender Schimmer bildete sich darauf. Der Traum schien zu kippen. Und das recht rasch und dazu noch drastisch.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1260
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Slava war bereits aufgestanden und wollte gehen. Noch rang er mit sich, Jarel zu wecken, auch als diesen ein Alptraum zu quälen schien zögerte er noch. Vielleicht ging es vorbei, er brauchte jede Ruhe und er selbst auch... Aber er wußte auch wie intensiv Jarels Träume waren, manch vielleicht prophetisch. Zumindest glaubte der Ritter selbst das. Sollte er ihn also herausreißen?
Letztlich entschied er sich dazu, aus der Abwägung heraus, tat er es nicht und Jarel erfuhr dass er da gewesen wäre, waren die Vorwürfe wohl größer.
"Wach auf, du träumst schlecht."
Sanft rüttelte er ihn, setzte sich wieder neben ihn auf die Liege.
Letztlich entschied er sich dazu, aus der Abwägung heraus, tat er es nicht und Jarel erfuhr dass er da gewesen wäre, waren die Vorwürfe wohl größer.
"Wach auf, du träumst schlecht."
Sanft rüttelte er ihn, setzte sich wieder neben ihn auf die Liege.
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1051
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Mit einem erschrockenem Laut riss der Schattenläufer die Augen auf.
Einen Moment schien es, als wolle er sich gegen irgendetwas wehren, hochfahren, sogar aufspringen oder gar zuschlagen. Doch noch ehe er irgendetwas törichtes unternahm, wechselte der entsetze Gesichtsausdruck in Erkennen.
Trotz des Erkennens – und der damit sogleich aufleuchtenden Wärme und Zuneigung in den Augen – bleib die Verwirrung bestehen, denn der erste Satz mit dem er seinen Verlobten ansprach war in der Sprache, die von der Klangfarbe her dem Russischen so sehr ähnelte und doch für Slava unverständlich war.
Zwei Liedschläge weiter war Jarel jedoch wieder klar.
„Entschuldige.“, fuhr er nach zwei nicht all zu tiefen Atemzügen fort.
„Schlecht geträumt.“, erklärte er überflüssigerweise verlegen und legte Slava eine Hand an den Unterarm, der noch immer auf seiner Schulter lag und strich kurz darüber.
„Ist schon morgen?“ Auf den Lippen des Liegenden lag ein erfreutes Lächeln und – natürlich – versuchte er sich aufzusetzen.
Einen Moment schien es, als wolle er sich gegen irgendetwas wehren, hochfahren, sogar aufspringen oder gar zuschlagen. Doch noch ehe er irgendetwas törichtes unternahm, wechselte der entsetze Gesichtsausdruck in Erkennen.
Trotz des Erkennens – und der damit sogleich aufleuchtenden Wärme und Zuneigung in den Augen – bleib die Verwirrung bestehen, denn der erste Satz mit dem er seinen Verlobten ansprach war in der Sprache, die von der Klangfarbe her dem Russischen so sehr ähnelte und doch für Slava unverständlich war.
Zwei Liedschläge weiter war Jarel jedoch wieder klar.
„Entschuldige.“, fuhr er nach zwei nicht all zu tiefen Atemzügen fort.
„Schlecht geträumt.“, erklärte er überflüssigerweise verlegen und legte Slava eine Hand an den Unterarm, der noch immer auf seiner Schulter lag und strich kurz darüber.
„Ist schon morgen?“ Auf den Lippen des Liegenden lag ein erfreutes Lächeln und – natürlich – versuchte er sich aufzusetzen.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1260
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
"Nein, es ist noch Abend. Aber die Erzpriesterin war besorgt um dich und hat mich rufen lassen. Ich habe dich geweckt weil due einen Alptraum hattest. Bleib liegen."
Slava drücke ihn zurück, dazu war nicht sehr viel Kraft nötig.
"Schlaf weiter. Wir reden morgen."
Slava drücke ihn zurück, dazu war nicht sehr viel Kraft nötig.
"Schlaf weiter. Wir reden morgen."
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1051
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Varelia machte sich Sorgen und hatte gleich Slava rufen lassen. Einen Moment lang fühlte Jarel sich wie ein Schüler, den ein Mitschüler wegen Mogelns bei der Lehrerin verpfiffen hatte.
Der Freiherr hatte selber genug um die Ohren, doch verschweigen war auch nicht die richtige Wahl. Einige Mals atmete der Patient flach durch. Warum musste alles immer so kompliziert sein?
Die Schmerzen waren immer noch vorhanden, was nicht hieß, dass der Schattenläufer überhaupt auf die Bemerkung einging. Reden wollte er trotzdem.
„Warte...“ Sanft griff Jarel nach Slavas Hand. „Bleib, nur einen kleinen Moment.“, bat er.
„Ich weiß, du willst es nicht hören, aber ich sorge mich um dich.“
Von außen betrachtet vielleicht bizarr, doch die Vorgeschichte warf ein anderes Licht auf die Situation. Die überstandene Sucht, der desolate Rücken und all die nie richtig auskurierten Verletzungen.
„Bleib ein paar Tage in Wyzima.“, bat er in einem eindringlichen, fast schon flehenden Ton.
„Die Schwestern können dir bei deinem Rücken helfen und du wirst sehen, die Ruhe hier wirkt Wunder auf die Nerven.“
Ganz abgesehen von der nicht ganz unwichtigen Tatsache, dass der Schattenläufer den Mann dem sein Herz gehörte dann einige Tage länger sehen würde.
Jarels Augen suchten Slavas Blick, versuchten ihn einzufangen, auch wenn er nicht damit rechnete, dass der Spion auch nur ansatzweise auf seinen Vorschlag einging.
Der Freiherr hatte selber genug um die Ohren, doch verschweigen war auch nicht die richtige Wahl. Einige Mals atmete der Patient flach durch. Warum musste alles immer so kompliziert sein?
Die Schmerzen waren immer noch vorhanden, was nicht hieß, dass der Schattenläufer überhaupt auf die Bemerkung einging. Reden wollte er trotzdem.
„Warte...“ Sanft griff Jarel nach Slavas Hand. „Bleib, nur einen kleinen Moment.“, bat er.
„Ich weiß, du willst es nicht hören, aber ich sorge mich um dich.“
Von außen betrachtet vielleicht bizarr, doch die Vorgeschichte warf ein anderes Licht auf die Situation. Die überstandene Sucht, der desolate Rücken und all die nie richtig auskurierten Verletzungen.
„Bleib ein paar Tage in Wyzima.“, bat er in einem eindringlichen, fast schon flehenden Ton.
„Die Schwestern können dir bei deinem Rücken helfen und du wirst sehen, die Ruhe hier wirkt Wunder auf die Nerven.“
Ganz abgesehen von der nicht ganz unwichtigen Tatsache, dass der Schattenläufer den Mann dem sein Herz gehörte dann einige Tage länger sehen würde.
Jarels Augen suchten Slavas Blick, versuchten ihn einzufangen, auch wenn er nicht damit rechnete, dass der Spion auch nur ansatzweise auf seinen Vorschlag einging.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1260
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Kurz lachte Slava. "Du sorgst dich um mich? Sagt der, der eben reanimiert werden musste. Mir geht's gut, nur der übliche Kram, nichts womit ich nicht klar komme. Reden wir lieber über dich." Und ein prüfender Blick musterte ihn. "Du bist abgestürzt, und lenk jetzt nicht davon ab. Ich will dir helfen... alle wollen das."
Wie bekam er nur die Kurve. Vielleicht nicht hier und heute.
"Ich bin nicht hier um dir Vorwürfe zu machen, ich kann mir vorstellen, wie es dazu kam, aber ich will nicht, dass das noch einmal vorkommt. Und wir müssen einen Weg dahin finden. Allerdings kann ich nicht länger bleiben. Dijkstra weiß zwar Beschied, aber ich muss wieder zur nächsten Ratssitzung zurück sein. Ich kann das nicht ignorieren. Das ist immerhin das wofür ich mein Geld bekomme und das brauche ich, wenn ich das Anwesen für uns ausbauen will und weiter Reisenden Starthilfe geben." vUm weiter nützliche Talente zu feinden und einen Greifen Staffel aufbauen. Auch seine Finanzen waren nicht unbegrenzt. Und auch ein gewisser Feldwebel gab sein Geld für Reisende mit vollen Händen aus.
Er sprach bewusst von 'uns', in der Hoffnung, das Jarel anbiss. Schritt zwei würde folgen.
"Übermorgen reise ich wieder ab. Zumal es hier für mich ungesund werden kann. vergiss nicht, ich arbeite für die redanische Krone. Wenn das ein Nilfgarder erfährt kann ich mich nicht auf den Orden berufen, dann hänge ich genauso wie die Nilfgarder bei uns."
Wie bekam er nur die Kurve. Vielleicht nicht hier und heute.
"Ich bin nicht hier um dir Vorwürfe zu machen, ich kann mir vorstellen, wie es dazu kam, aber ich will nicht, dass das noch einmal vorkommt. Und wir müssen einen Weg dahin finden. Allerdings kann ich nicht länger bleiben. Dijkstra weiß zwar Beschied, aber ich muss wieder zur nächsten Ratssitzung zurück sein. Ich kann das nicht ignorieren. Das ist immerhin das wofür ich mein Geld bekomme und das brauche ich, wenn ich das Anwesen für uns ausbauen will und weiter Reisenden Starthilfe geben." vUm weiter nützliche Talente zu feinden und einen Greifen Staffel aufbauen. Auch seine Finanzen waren nicht unbegrenzt. Und auch ein gewisser Feldwebel gab sein Geld für Reisende mit vollen Händen aus.
Er sprach bewusst von 'uns', in der Hoffnung, das Jarel anbiss. Schritt zwei würde folgen.
"Übermorgen reise ich wieder ab. Zumal es hier für mich ungesund werden kann. vergiss nicht, ich arbeite für die redanische Krone. Wenn das ein Nilfgarder erfährt kann ich mich nicht auf den Orden berufen, dann hänge ich genauso wie die Nilfgarder bei uns."
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1051
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Natürlich biss Jarel an, ebenso wie er damit gerechnet hatte das Slava nicht auf seinen Vorschlag einging.
Allerdings waren die Argumente des Russen durchaus nachvollziehbar. Ihn würde niemand offiziell anrühren, so lange er unter dem Banner der Flammenrose unterwegs war, aber Slava..
Der angeschlagene Ritter nickte hier und dort zu den Ausführungen des Spion.
Sie wollten ihm helfen. Alle.
So unangenehm es ihm war, Hilfe zu benötigen so sehr wärmte es ihm das Herz, sich so geborgen zu sehen und zu wissen, dass er nicht allein war.
Das 'uns' in Slavas Worten heizte die Wärme in seinem Herzen noch weiter an.
"Die Vorstellung ein heimliches Nest zu haben, einen Ort, an dem wir uns sehen können..." . Er seufzte vielsagend.
Das Leuchten in den Augen des Ritters sagte mehr als tausend Worte und in seinem Hinterkopf erwuchs ein Plan. Einer, den Slava verneinen würde, wenn er ihn offen vortrug. Aber vielleicht, mit etwas Glück und einem, kleinen Trick...
Zärtlich strich er mit dem Daumen über den Handrücken seines Verlobten.
"Ich werde meinen Weg zurück finden. Ganz sicher. Es wird einpaar Tage dauern, aber wenn ich zurückkehre, werde ich wieder fast der Alte sein." Davon, dass er eine Vaterfigur und seine tiefe Verbundenheit zum Orden verloren hatte abgesehen.
"Ich verstehe auch, dass du abreisen musst...darf ich dich Vorher vielleicht noch um einen Botengang bitten?", fragte er und legte den Kopf leicht schräg.
Das Slava auf etwas hinaus wolle, darauf kam er nicht.
Allerdings waren die Argumente des Russen durchaus nachvollziehbar. Ihn würde niemand offiziell anrühren, so lange er unter dem Banner der Flammenrose unterwegs war, aber Slava..
Der angeschlagene Ritter nickte hier und dort zu den Ausführungen des Spion.
Sie wollten ihm helfen. Alle.
So unangenehm es ihm war, Hilfe zu benötigen so sehr wärmte es ihm das Herz, sich so geborgen zu sehen und zu wissen, dass er nicht allein war.
Das 'uns' in Slavas Worten heizte die Wärme in seinem Herzen noch weiter an.
"Die Vorstellung ein heimliches Nest zu haben, einen Ort, an dem wir uns sehen können..." . Er seufzte vielsagend.
Das Leuchten in den Augen des Ritters sagte mehr als tausend Worte und in seinem Hinterkopf erwuchs ein Plan. Einer, den Slava verneinen würde, wenn er ihn offen vortrug. Aber vielleicht, mit etwas Glück und einem, kleinen Trick...
Zärtlich strich er mit dem Daumen über den Handrücken seines Verlobten.
"Ich werde meinen Weg zurück finden. Ganz sicher. Es wird einpaar Tage dauern, aber wenn ich zurückkehre, werde ich wieder fast der Alte sein." Davon, dass er eine Vaterfigur und seine tiefe Verbundenheit zum Orden verloren hatte abgesehen.
"Ich verstehe auch, dass du abreisen musst...darf ich dich Vorher vielleicht noch um einen Botengang bitten?", fragte er und legte den Kopf leicht schräg.
Das Slava auf etwas hinaus wolle, darauf kam er nicht.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1260
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Jarel war wach... wach genug jedenfalls. Slava kamen noch ein paar andere Gedanken, aber dazu war er sicherlich gerade nicht in der Verfassung.
"...du wirst zurück kommen und körperlich kommst du auch wieder auf die Höhe, daran habe ich keinen Zweifel. Aber was ist hiermit?"
Es war fast ein wenig theatralisch, wie er die Hand auf die Brust legte. aber die Geste fiel ihm leichter und kam natürlicher rüber, als direkt von Herz und Seele zu sprechen. Das geriet bei ihm irgendwie immer etwas affektiert, denn für sich selbst achtete er so wenig auf das seelische wohlbefinden, dass es auch keinen natürlichen Raum in seinem Sprachgebrauch gefunden hatte.
"Ich denke nur, dass du nicht weitermachen kannst wie bisher. Du versuchst immer nur das Gute zu tun und das richtige... Sie haben dich dafür degradiert, aber die Stelle eines einfachen Ritters ist nicht die Position, die du ausfüllen willst und kannst. Du wirst immer mehr sein wollen und dich so zu beschneiden... das wird dich zerstören über kurz oder lang."
Nur eine dramaturgische Pause, nicht lange genug um etwas zu erwiedern.
Dabei war es nicht einmal so, dass Slava sich auch nur eines der Worte zuvor zurecht gelegt hatte. Er überlegt natürlich welche Möglichkeiten es gab, aber die Worte dazu fanden dann ihren Weg zu ihm von ganz alleine. Im Gegenteil, versuchte er etwas vorzubereiten dann ging es schief weil er sich an den genauen Wortlaut zu erinnern versuchte und dabei den Inhalt vergaß. Ja, er improvisierte, aber das hatte er viele Jahre lang geübt.
"Das ist eine Möglichkeit. Es gibt aber noch weitere. Varelia will dir ein Angebot machen, dich als Wache für den neuen Tempel in Nowigrad anzufordern. In ihren Augen bist du Melitele näher als der Flamme. Wenn du das auch willst, dann werde ich ihren Vorschlag natürlich unterstützen, wobei ich auch noch eine andere Idee hätte."
Noch eine Pause, damit er den Vorschlag abspeichern konnte. Sollte Jarel aber versuchen zu unterbrechen, dann würde Slava ihn mit einer sanften aber bestimmten Geste zum Schweigen bringen.
"Ich will eine bessere Zusammenarbeit zwischen dem Orden und der Krone erreichen, vielleicht einen Mittelsmann etablieren... und dafür wärst du der beste Kandidat. Dafür will ich mich bei von Tretogor stark machen, wenn du einverstanden bist.
Das sind im Moment die drei Möglichkeiten. Oder wir brennen durch und laufen zu Nilfgard über."
Er grinste um die Situation etwas aufzulockern.
"Als vierte Option, aber ich gebe zu, die hab ich jetzt nur dazuerfunden, damit es nicht immer so klischeehaft 3 sind. Die Wahl liegt aber bei dir. Auch wenn du wirklich versuchen willst nur ein Ritter zu sein, dann stehe ich dir nicht im Weg."
Allerdings manipulierte er auch jetzt wieder. Seine Zusicherung der Unterstützung zuletzt fiel deutlich kühler aus als die deutlich optimistischer vorgetragenen anderen Möglichkeiten.
"So, nun kannst du mich um jeden Botengang bitten."
Je nachdem zu wem würde es witzig aussehen, aber das war ihm erst einmal egal.
"...du wirst zurück kommen und körperlich kommst du auch wieder auf die Höhe, daran habe ich keinen Zweifel. Aber was ist hiermit?"
Es war fast ein wenig theatralisch, wie er die Hand auf die Brust legte. aber die Geste fiel ihm leichter und kam natürlicher rüber, als direkt von Herz und Seele zu sprechen. Das geriet bei ihm irgendwie immer etwas affektiert, denn für sich selbst achtete er so wenig auf das seelische wohlbefinden, dass es auch keinen natürlichen Raum in seinem Sprachgebrauch gefunden hatte.
"Ich denke nur, dass du nicht weitermachen kannst wie bisher. Du versuchst immer nur das Gute zu tun und das richtige... Sie haben dich dafür degradiert, aber die Stelle eines einfachen Ritters ist nicht die Position, die du ausfüllen willst und kannst. Du wirst immer mehr sein wollen und dich so zu beschneiden... das wird dich zerstören über kurz oder lang."
Nur eine dramaturgische Pause, nicht lange genug um etwas zu erwiedern.
Dabei war es nicht einmal so, dass Slava sich auch nur eines der Worte zuvor zurecht gelegt hatte. Er überlegt natürlich welche Möglichkeiten es gab, aber die Worte dazu fanden dann ihren Weg zu ihm von ganz alleine. Im Gegenteil, versuchte er etwas vorzubereiten dann ging es schief weil er sich an den genauen Wortlaut zu erinnern versuchte und dabei den Inhalt vergaß. Ja, er improvisierte, aber das hatte er viele Jahre lang geübt.
"Das ist eine Möglichkeit. Es gibt aber noch weitere. Varelia will dir ein Angebot machen, dich als Wache für den neuen Tempel in Nowigrad anzufordern. In ihren Augen bist du Melitele näher als der Flamme. Wenn du das auch willst, dann werde ich ihren Vorschlag natürlich unterstützen, wobei ich auch noch eine andere Idee hätte."
Noch eine Pause, damit er den Vorschlag abspeichern konnte. Sollte Jarel aber versuchen zu unterbrechen, dann würde Slava ihn mit einer sanften aber bestimmten Geste zum Schweigen bringen.
"Ich will eine bessere Zusammenarbeit zwischen dem Orden und der Krone erreichen, vielleicht einen Mittelsmann etablieren... und dafür wärst du der beste Kandidat. Dafür will ich mich bei von Tretogor stark machen, wenn du einverstanden bist.
Das sind im Moment die drei Möglichkeiten. Oder wir brennen durch und laufen zu Nilfgard über."
Er grinste um die Situation etwas aufzulockern.
"Als vierte Option, aber ich gebe zu, die hab ich jetzt nur dazuerfunden, damit es nicht immer so klischeehaft 3 sind. Die Wahl liegt aber bei dir. Auch wenn du wirklich versuchen willst nur ein Ritter zu sein, dann stehe ich dir nicht im Weg."
Allerdings manipulierte er auch jetzt wieder. Seine Zusicherung der Unterstützung zuletzt fiel deutlich kühler aus als die deutlich optimistischer vorgetragenen anderen Möglichkeiten.
"So, nun kannst du mich um jeden Botengang bitten."
Je nachdem zu wem würde es witzig aussehen, aber das war ihm erst einmal egal.
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1051
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Die Nähe seines Verlobten, die einfache Berührung mit der er ihn bedachte und der Klang der Stimme des Russen ließen Jarel regelrecht in Wärme zerfließen, schenkten ihm Zuversicht, Kraft und zeigten ihm, wie sehr der Mann an seinem Bett ihm fehlte.
Er machte sich keine Gedanken darüber wie gefährlich es war, jemanden eine solche Macht über sich zuzugestehen denn er konnte etwas, was Slava vor einer gefühlten Ewigkeit verlernt hatte.
Vertrauen. Er vertraute seinem Verlobten vorbehaltlos und erhaben über jeden Zweifel.
In Zeitlupe legte er seine Hand auf die Finger des Spions und ertrank in den wunderschönen Raubtieraugen, während ihm Slava offenbarte, was ihn bedrückte.
So war es wenig verwunderlich, dass man jede seiner Emotionen in seinem Gesicht ablesen konnte, als wären sie dort in leuchtenden Lettern geschrieben:
Der scharf brennen Schmerz, den ihm die Degradierung verpasst hatte, und damit waren nicht die Schmerzen der Stockhiebe gemeint, gefolgt vom dumpfen Druck der Enttäuschung von jemandem verstoßen zu werden, zu dem er aufgesehen und für den er mehr als einmal sein Leben aufs Spiel gesetzt hatte. Die lähmende Kälte jenes Gefühls, dass die Brüder die zum ihm aufsahen ihn nun missachteten.
Slava hatte Recht. Sein Trupp hatte sein Leben für das Wohl der Stadt eingesetzt und einer der ihren hatte es dafür verloren. Und der Dank?
Jarel senkte betroffen den Blick, lies seine Hand jedoch auf Slavas liegen. In ihm tobte ein Kampf. Er stand zu seinem Glauben, zu den Grundsätzen des Ordens -seines Ordens – und das Gute, wofür sie standen. Seit Jahr und Tag versuchte er den üblen Keim der unter dem Banner der ewigen Flamme erwuchs zu ersticken und eine Zeit lang hatte er sogar geglaubt, er hätte etwas erreicht.
Etwas erstickt. Etwas eingedämmt, vielleicht sogar vernichtet.
Und nun? Er stand wieder ganz am Anfang. Nur dieses Mal ohne die väterlich über ihn wachende, freundliche Hand und das Willkommen seiner Brüder.
Er stand allein inmitten derer, die er für seine Familie gehalten hatte.
Zögerlich hob er den Blick wieder.
Nein. Er war nicht allein. Er hatte seinen Verlobten, seinen Sohn, seine Tochter, seine beste Freundin und bald ein Enkelkind.
Ja, er stand wieder ganz am Anfang und die Entscheidung die er jetzt traf würde seine Zukunft bestimmen. Eine Zukunft die er selber in der Hand hatte.
Ein seltsames aber Slava nicht unbekanntes Leuchten erhellte langsam wie ein sich Tropfen um Tropfen füllendes Glas Jarels Blick. Er hatte eine Entscheidung getroffen und würde -stur wie er war – nicht wieder davon abrücken.
Nur gab es da ein Problem:
„Dem ewigen Feuer und der großen Mutter gleichzeitig zu dienen, dazu noch der Stadt, die ich in dieser Welt meine Heimat nenne…nichts würde ich mir mehr wünschen.“ Außer obendrein noch Slava so nahe zu sein…
„Nur liegt diese Entscheidung nicht nur bei von Tretogor, sondern auch bei von Herrenloh. Und der ist mir nicht mehr gut gesonnen.“
Damit war der Schattenläufer nicht nur auf einen, sondern gleich auf zwei Vorschläge eingegangen.
Kein Entweder-Oder…gleich alle Rollen dieser Szene wollte er ausfüllen. Ewig flammender Wächter der Melitele und Mittelsmann der Krone.
Ob es an Slavas überzeugender Rede lag oder daran, dass er Öl in ein schon lange schwelendes Feuer goss war nicht auszumachen. Deutlich erkennbar war jedoch das Aufflammen ebendieses Feuers und die Kraft, die es dem Verletzen schenkte.
Jarel setze an sich aufzusetzen und Slava einen Kuss zu rauben, doch dieser kam ihm zuvor, drückte ihn zurück in die Kissen und verschloss die aufgesprungenen Lippen des Liegenden mit einem langen, intensiven Kuss, wobei die aufkommende Euphorie dafür sorgte, dass auch der Körper des angeschlagenen Ritters dem antwortete.
Keuchend stöhnte er unter dem Kuss auf und zog unnützerweise leicht das dem Russen abgewandte Bein an, damit dieser die „Antwort“ seines Körpers nicht gleich zu sehen bekam.
Der Botengang war komplett vergessen. Das Blut war gerade da, wo es viel mehr Spaß hatte.
Er machte sich keine Gedanken darüber wie gefährlich es war, jemanden eine solche Macht über sich zuzugestehen denn er konnte etwas, was Slava vor einer gefühlten Ewigkeit verlernt hatte.
Vertrauen. Er vertraute seinem Verlobten vorbehaltlos und erhaben über jeden Zweifel.
In Zeitlupe legte er seine Hand auf die Finger des Spions und ertrank in den wunderschönen Raubtieraugen, während ihm Slava offenbarte, was ihn bedrückte.
So war es wenig verwunderlich, dass man jede seiner Emotionen in seinem Gesicht ablesen konnte, als wären sie dort in leuchtenden Lettern geschrieben:
Der scharf brennen Schmerz, den ihm die Degradierung verpasst hatte, und damit waren nicht die Schmerzen der Stockhiebe gemeint, gefolgt vom dumpfen Druck der Enttäuschung von jemandem verstoßen zu werden, zu dem er aufgesehen und für den er mehr als einmal sein Leben aufs Spiel gesetzt hatte. Die lähmende Kälte jenes Gefühls, dass die Brüder die zum ihm aufsahen ihn nun missachteten.
Slava hatte Recht. Sein Trupp hatte sein Leben für das Wohl der Stadt eingesetzt und einer der ihren hatte es dafür verloren. Und der Dank?
Jarel senkte betroffen den Blick, lies seine Hand jedoch auf Slavas liegen. In ihm tobte ein Kampf. Er stand zu seinem Glauben, zu den Grundsätzen des Ordens -seines Ordens – und das Gute, wofür sie standen. Seit Jahr und Tag versuchte er den üblen Keim der unter dem Banner der ewigen Flamme erwuchs zu ersticken und eine Zeit lang hatte er sogar geglaubt, er hätte etwas erreicht.
Etwas erstickt. Etwas eingedämmt, vielleicht sogar vernichtet.
Und nun? Er stand wieder ganz am Anfang. Nur dieses Mal ohne die väterlich über ihn wachende, freundliche Hand und das Willkommen seiner Brüder.
Er stand allein inmitten derer, die er für seine Familie gehalten hatte.
Zögerlich hob er den Blick wieder.
Nein. Er war nicht allein. Er hatte seinen Verlobten, seinen Sohn, seine Tochter, seine beste Freundin und bald ein Enkelkind.
Ja, er stand wieder ganz am Anfang und die Entscheidung die er jetzt traf würde seine Zukunft bestimmen. Eine Zukunft die er selber in der Hand hatte.
Ein seltsames aber Slava nicht unbekanntes Leuchten erhellte langsam wie ein sich Tropfen um Tropfen füllendes Glas Jarels Blick. Er hatte eine Entscheidung getroffen und würde -stur wie er war – nicht wieder davon abrücken.
Nur gab es da ein Problem:
„Dem ewigen Feuer und der großen Mutter gleichzeitig zu dienen, dazu noch der Stadt, die ich in dieser Welt meine Heimat nenne…nichts würde ich mir mehr wünschen.“ Außer obendrein noch Slava so nahe zu sein…
„Nur liegt diese Entscheidung nicht nur bei von Tretogor, sondern auch bei von Herrenloh. Und der ist mir nicht mehr gut gesonnen.“
Damit war der Schattenläufer nicht nur auf einen, sondern gleich auf zwei Vorschläge eingegangen.
Kein Entweder-Oder…gleich alle Rollen dieser Szene wollte er ausfüllen. Ewig flammender Wächter der Melitele und Mittelsmann der Krone.
Ob es an Slavas überzeugender Rede lag oder daran, dass er Öl in ein schon lange schwelendes Feuer goss war nicht auszumachen. Deutlich erkennbar war jedoch das Aufflammen ebendieses Feuers und die Kraft, die es dem Verletzen schenkte.
Jarel setze an sich aufzusetzen und Slava einen Kuss zu rauben, doch dieser kam ihm zuvor, drückte ihn zurück in die Kissen und verschloss die aufgesprungenen Lippen des Liegenden mit einem langen, intensiven Kuss, wobei die aufkommende Euphorie dafür sorgte, dass auch der Körper des angeschlagenen Ritters dem antwortete.
Keuchend stöhnte er unter dem Kuss auf und zog unnützerweise leicht das dem Russen abgewandte Bein an, damit dieser die „Antwort“ seines Körpers nicht gleich zu sehen bekam.
Der Botengang war komplett vergessen. Das Blut war gerade da, wo es viel mehr Spaß hatte.