Den Eulenhai haben sie vertrieben? Was genau war wieder ein Eulenhai und wer waren ‚sie’? Sie, er und die anderen Hexer? Zwei hatte der Nachwuchs erwähnt. Von einem Dritten wusste Andrusch nichts, den hatte dieser Nachwuchs aus Gründen lieber nicht erwähnt. Die Geistergeschichte war auch so aufregend genug gewesen. Deshalb kam die langsame Erkenntnis und ein Nicken: „Das Wasser ist nicht gefährlich. - Für Dich.“ Warum er nun ins Du wechselte, wusste er nicht genau. Vielleicht war es das Unterbewusstsein, das man als Vater so entwickelte und die neue Bekanntschaft langsam bei Freunde der Kinder einordnete. Die sind ja eher niedlich und eine ganz andere Gruppe als potenzieller Schwiegersohn.
„Ich bin… Andrusch und tue ebenso Menschen nichts. Ne Schule hab ich nie besucht.“ Er schmunzelte und hielt sich weiter fest. Von Hexerschulen wusste er noch weniger. Dieses Wissen war einfach nie wichtig gewesen. „Verzeih… ich brauch den Stock zum Gehen und Stehen, deshalb lass ich Dir nicht los.“ Es war ihm doch irgendwie peinlich, während der Herzschlag sich langsam beruhigte. „Danke für’s… auffangen.“ So langsam kam es an: Hexer, hat geholfen, Kumpel vom Nachwuchs und ist ja nicht einmal bewaffnet. Wobei das wohl keinen Unterschied machen würde. Aber wahrscheinlich tut er nichts. Nüchtern betrachtet: Warum auch? Sich damit zu rühmen Krüppel umzuwerfen brauchte dieser Herr wahrlich nicht. Andrusch fasste Vertrauen.
„Ach, Oleg...“ Der Mann musste kichern und bemühte sich so an Reuven festzuhalten, dass er nicht mehr ganz an ihm hing, sondern teilweise selbst sein Gewicht trug. „Großvater Oleg. Mein Großvater. Er hatte auch so eine Kinnform und die Wangenknochen wie Du.“ Der freie Zeigefinger berührte kurz das Gesicht des Hexers. Die Ohren wohl auch, aber die fasste er nicht an. „Für einen Moment dacht ich, ich seh ihn wieder vor mich. Aber… solche Augen hatte er nich.“
Nowigrader Docks/Hafenviertel | direkt an den Docks
- Reuven von Sorokin
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Sich vorzustellen, was andere wohl denken konnten, diesen Teil der Empathie beherrschte Reuven, aber die emotionalen Komponente dahinter immer richtig zu deuten, damit tat er sich schwer. Nicht weil die Mutationen ihm das ausgetrieben hatten, viel mehr weil man es als Junge auf der Straße nicht lernte und auch nicht als Junge in einer Hexer Festung, weder vor noch nach der Kräuterprobe und auch später nicht mehr wenn man meist allein durch die Lande zog und Kreaturen und manchmal auch Menschen tötete. Man machte sich seine Gedanken, aber das komplexe Werkzeug der Empathie richtig einzusetzen, das gelang den wenigsten seiner Zunft und das wiederum wurde dann oft verwechselt mit einem kompletten Fehlen von Mitgefühlen.
Andrusch also. Der Name war weder besonders häufig noch besonders selten, soweit er es beurteilen konnte. Konnte eine Koseform von Andrej oder Andreas sein und allem dazwischen sein oder auch für sich alleine stehen.
Und dieser Andrusch brauchte den Stock zum gehen. Ein Dilemma. Er versuchte aber, sich alleine und gerade auf den Beinen zu halten.
Trotzdem sah sich der Hexer um, allein weil die Erklärung eben eine Saite in ihm zum schwingen gebracht hatte, die er gerade nicht verstand. Die Reaktion war also reiner Aktionismus.
Da waren Reste einer Holzkiste die wohl beim Verladen heruntergefallen und zerbrochen war, den Inhalt hatte hinterher wohl entfernt, vielleicht war es Stoff gewesen oder etwas anderes was weder Flecken auf Holz und Boden hinterließ noch Scherben oder Pulver und andere Rückstände. Aber die Reste, ein Winkel einer Ecke mit Kante, war groß und Stabil genug um kurz daran Halt zu finden.
"Haltet euch... dich daran fest, ich bin sofort wieder da."
Als er sich vergewissert hatte, dass der Herr gut stand zog er nur die Stiefel aus. Ohne diese kletterte es sich besser und obendrein waren die nach den Schwertern sein wertvollster Besitz. Daneben fand auch der Ledergürtel Platz, in dem, wie sich zeigte noch ein ein Messer steckt - allerdings kau größer als eine Hand und vor allem dazu geschaffen einem Stück Salami den Garaus zu machen.
Dann kletterte er geschickt an der Kaimauer hinab unter Zuhilfenahme der Kante und des rauen Felses. Dann aber musste er sich doch fallen lassen, den Stock erwischte er von hier aus nicht.
Der erneute Ausflug ins Hafenwasser machte schnell jede Sauberkeit zunichte, die nach dem Badehaus an ihm haftete. So sauber Katzen grundsätzlich sein mochten, hier eiferte der Katzenhexer ihnen nicht nach. Schnell verfügte er wieder über das Odeur, das man an ihm kannte.
Aber er hatte den Stock erwischt. Stolz kletterte er an Land und überreichte er ihn Andrusch.
Dann erst schüttelte er sich etwas aus, streifte auch die Lederhose aus und zog dann die Stiefel an - so viel Nässe wie er mitbrachte, da hätte er sie auch gleich anlassen können.
Der Ausflug hatte ihm allerdings einige Momente zum Nachdenken gegeben. Oleg... die gleiche Kinnform und Wangenknochen und die Ohren... und die Augen...?
"Die Augen werden erst so durch die Mutationen..." erklärte er halbherzig.
Kinn... Wangen...
"Was ist aus Oleg geworden?"
Er versuchte nachzurechnen. Großvater? Wie alt mochte der hier sein? Er tat sich immer ein wenig schwer bei Menschen ds Alter zu schätzen. Bei Elfen noch mehr, also überhaupt bei allen. Außer bei Pferden, bei denen konnte man es gut an den Zähnen sehen.
Vielleicht 40? Oder 60? Kinder bekam man etwa mit 20, die ersten, die letzten vielleicht mit 50. Also war der Großvater jetzt...? So alt wie er selbst maximal, aber vermutlich deutlich jünger...
Dass er selbst Oleg sein konnte schloss er aus. Er hatte nie Kinder gezeugt. Er war noch klein gewesen, als er abgeholt worden war, vielleicht 5 oder 6, da konnte man das noch nicht. Auch wenn er schon entdeckt gehabt hatte, dass es Spaß machen konnte an dem Ding zu zupfen, dass da zwischen den Beinen baumelte.
Lebte man auf der Straße lernte man manche Dinge viel früher als andere Kinder. Vor allem was andere Menschen Kindern antun konnten, vor allem den Mädchen... Kurz erinnerte er sich an die Kleine, wegen der er einen Mall ein Auge ausgestochen hatte. Dann war er von Dimitar abgeholt worden.
Tatsächlich erinnerte er sich aber nicht mehr wirklich selbst, das war was man ihm später einmal erzählt hatte.
Aber er kam vom Thema ab.
Jedenfalls war er wohl zu keinem Zeitpunkt seines Leben zeugungsfähig gewesen...
Trotzdem lieferte der Gedankengang einen wichtigen Hinweis: Er war auf der Straße aufgewachsen, also hatte er keine Eltern gehabt, zumindest keine an die er noch Erinnerungen hatte.
"Ich komme aus Nowigrad… aber ich habe immer auf der Straße gelebt, ich kann mich nicht an Eltern erinnern."
Wie er die entscheidende Frage stellen sollte war ihm allerdings unklar. Und auch warum er so auf das Thema angesprungen war...
Andrusch also. Der Name war weder besonders häufig noch besonders selten, soweit er es beurteilen konnte. Konnte eine Koseform von Andrej oder Andreas sein und allem dazwischen sein oder auch für sich alleine stehen.
Und dieser Andrusch brauchte den Stock zum gehen. Ein Dilemma. Er versuchte aber, sich alleine und gerade auf den Beinen zu halten.
Trotzdem sah sich der Hexer um, allein weil die Erklärung eben eine Saite in ihm zum schwingen gebracht hatte, die er gerade nicht verstand. Die Reaktion war also reiner Aktionismus.
Da waren Reste einer Holzkiste die wohl beim Verladen heruntergefallen und zerbrochen war, den Inhalt hatte hinterher wohl entfernt, vielleicht war es Stoff gewesen oder etwas anderes was weder Flecken auf Holz und Boden hinterließ noch Scherben oder Pulver und andere Rückstände. Aber die Reste, ein Winkel einer Ecke mit Kante, war groß und Stabil genug um kurz daran Halt zu finden.
"Haltet euch... dich daran fest, ich bin sofort wieder da."
Als er sich vergewissert hatte, dass der Herr gut stand zog er nur die Stiefel aus. Ohne diese kletterte es sich besser und obendrein waren die nach den Schwertern sein wertvollster Besitz. Daneben fand auch der Ledergürtel Platz, in dem, wie sich zeigte noch ein ein Messer steckt - allerdings kau größer als eine Hand und vor allem dazu geschaffen einem Stück Salami den Garaus zu machen.
Dann kletterte er geschickt an der Kaimauer hinab unter Zuhilfenahme der Kante und des rauen Felses. Dann aber musste er sich doch fallen lassen, den Stock erwischte er von hier aus nicht.
Der erneute Ausflug ins Hafenwasser machte schnell jede Sauberkeit zunichte, die nach dem Badehaus an ihm haftete. So sauber Katzen grundsätzlich sein mochten, hier eiferte der Katzenhexer ihnen nicht nach. Schnell verfügte er wieder über das Odeur, das man an ihm kannte.
Aber er hatte den Stock erwischt. Stolz kletterte er an Land und überreichte er ihn Andrusch.
Dann erst schüttelte er sich etwas aus, streifte auch die Lederhose aus und zog dann die Stiefel an - so viel Nässe wie er mitbrachte, da hätte er sie auch gleich anlassen können.
Der Ausflug hatte ihm allerdings einige Momente zum Nachdenken gegeben. Oleg... die gleiche Kinnform und Wangenknochen und die Ohren... und die Augen...?
"Die Augen werden erst so durch die Mutationen..." erklärte er halbherzig.
Kinn... Wangen...
"Was ist aus Oleg geworden?"
Er versuchte nachzurechnen. Großvater? Wie alt mochte der hier sein? Er tat sich immer ein wenig schwer bei Menschen ds Alter zu schätzen. Bei Elfen noch mehr, also überhaupt bei allen. Außer bei Pferden, bei denen konnte man es gut an den Zähnen sehen.
Vielleicht 40? Oder 60? Kinder bekam man etwa mit 20, die ersten, die letzten vielleicht mit 50. Also war der Großvater jetzt...? So alt wie er selbst maximal, aber vermutlich deutlich jünger...
Dass er selbst Oleg sein konnte schloss er aus. Er hatte nie Kinder gezeugt. Er war noch klein gewesen, als er abgeholt worden war, vielleicht 5 oder 6, da konnte man das noch nicht. Auch wenn er schon entdeckt gehabt hatte, dass es Spaß machen konnte an dem Ding zu zupfen, dass da zwischen den Beinen baumelte.
Lebte man auf der Straße lernte man manche Dinge viel früher als andere Kinder. Vor allem was andere Menschen Kindern antun konnten, vor allem den Mädchen... Kurz erinnerte er sich an die Kleine, wegen der er einen Mall ein Auge ausgestochen hatte. Dann war er von Dimitar abgeholt worden.
Tatsächlich erinnerte er sich aber nicht mehr wirklich selbst, das war was man ihm später einmal erzählt hatte.
Aber er kam vom Thema ab.
Jedenfalls war er wohl zu keinem Zeitpunkt seines Leben zeugungsfähig gewesen...
Trotzdem lieferte der Gedankengang einen wichtigen Hinweis: Er war auf der Straße aufgewachsen, also hatte er keine Eltern gehabt, zumindest keine an die er noch Erinnerungen hatte.
"Ich komme aus Nowigrad… aber ich habe immer auf der Straße gelebt, ich kann mich nicht an Eltern erinnern."
Wie er die entscheidende Frage stellen sollte war ihm allerdings unklar. Und auch warum er so auf das Thema angesprungen war...
Auch Andrusch war überfordert, aber anders. Sein Gegenüber war offenbar freundlich und sehr hilfsbereit. Er wehrte sich nicht, an die alte Kiste geführt zu werden, um sich dort festzuhalten, aber er hätte nie erwartet, dass dieser Hexer seine Stiefel auszog, um den Stock hinterher zu schwimmen, tauchen oder was auch immer. So genau sah er es gar nicht.
Auch Andrusch dachte in der Zeit nach. Hexer Reuven, natürlich. Seine Leschka hatte nur von Reu gesprochen, aber das wird er dann wohl gewesen sein. Zumal es so viele Hexer nun auch wieder nicht gab. In welchen Kreisen trieb sie sich eigentlich herum? Sie hatte ihm versichert eine Schwangerschaft und Geburt wäre risikoreicher als ihre Arbeit und er wusste auch wie er um seine Mila bei ihrer vierten Schwangerschaft und dem Abgang gebangt hatte, aber… Geister jagen mit einem Hexer. Besser mit als ohne, warf der Schelm in ihn ein. Aber dem wollte er jetzt nicht zu hören. Sondern er fasste sich ein Herz und warf Vorurteile sowie Ängste über Bord. Wenn sein Mädchen das schaffte?
Als Reuven ihm schließlich den Stock reichte, war er sichtlich gerührt. Er kannte sonst niemanden, der wegen eines Haselbuschstocks ins Hafenbecken sprang, die meisten konnten nicht mal schwimmen. Andächtig schob er ihn wieder an seine Stelle und konnte ganz selbstständig stehen. Seine Fortschritte freuten ihn.
„Deine Eltern?“ Dass selbst Hexer auch Eltern hatten, war ihm nun wirklich nicht in den Sinn gekommen. Aber ja… natürlich. Woher sonst? Und Opa Oleg… ja. Andrusch nickte, blickte den ungewöhnlichen Herrn noch einmal an. „Ich kann Dich etwas zu Oleg erzählen… er kam aus Nowigrad. Ja, ja… das war er.“ Wie um sich selbst zu bestätigen, nickte er nochmal. „Doch bevor es Dir kalt wird. Magst Du Dir bei uns trocken und wieder aufwärmen? Wir haben nicht viel, aber so ganz undankbar mag ich mich nicht zeigen.“ Eigentlich war er schon froh gewesen nicht selbst ins Hafenbecken gefallen zu sein und hatte sich von den Stock schon verabschiedet.
Auch Andrusch dachte in der Zeit nach. Hexer Reuven, natürlich. Seine Leschka hatte nur von Reu gesprochen, aber das wird er dann wohl gewesen sein. Zumal es so viele Hexer nun auch wieder nicht gab. In welchen Kreisen trieb sie sich eigentlich herum? Sie hatte ihm versichert eine Schwangerschaft und Geburt wäre risikoreicher als ihre Arbeit und er wusste auch wie er um seine Mila bei ihrer vierten Schwangerschaft und dem Abgang gebangt hatte, aber… Geister jagen mit einem Hexer. Besser mit als ohne, warf der Schelm in ihn ein. Aber dem wollte er jetzt nicht zu hören. Sondern er fasste sich ein Herz und warf Vorurteile sowie Ängste über Bord. Wenn sein Mädchen das schaffte?
Als Reuven ihm schließlich den Stock reichte, war er sichtlich gerührt. Er kannte sonst niemanden, der wegen eines Haselbuschstocks ins Hafenbecken sprang, die meisten konnten nicht mal schwimmen. Andächtig schob er ihn wieder an seine Stelle und konnte ganz selbstständig stehen. Seine Fortschritte freuten ihn.
„Deine Eltern?“ Dass selbst Hexer auch Eltern hatten, war ihm nun wirklich nicht in den Sinn gekommen. Aber ja… natürlich. Woher sonst? Und Opa Oleg… ja. Andrusch nickte, blickte den ungewöhnlichen Herrn noch einmal an. „Ich kann Dich etwas zu Oleg erzählen… er kam aus Nowigrad. Ja, ja… das war er.“ Wie um sich selbst zu bestätigen, nickte er nochmal. „Doch bevor es Dir kalt wird. Magst Du Dir bei uns trocken und wieder aufwärmen? Wir haben nicht viel, aber so ganz undankbar mag ich mich nicht zeigen.“ Eigentlich war er schon froh gewesen nicht selbst ins Hafenbecken gefallen zu sein und hatte sich von den Stock schon verabschiedet.
- Reuven von Sorokin
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Ob nun ein einfacher Haselstecken oder ein schön verzierter Gehstock war egal, zumindest für den Hexer. Der wert eines Gegenstandes war nicht immer was man dafür bezahlte. Und dieser Stecken hatte den Vorteil, dass er schwamm, die Gehstöcke der hohen Herren wären wohl versunken und hätten es komplizierter gemacht.
Welche Gedanken und auch welche schelmischen, der alte Mann hegte war nicht zu erahnen. Auch nicht, dass es eine gemeinsame Bekannte gab.
"Hexer werden nicht krank..."
Erst dann kam ihm, dass es vielleicht nicht nur darum ging.
Die Einladung mochte ein Vorwand sein, in Ruhe und nicht auf der Straße plaudern zu können, vielleicht brauchte er auch die gewohnte Umgebung um sich zu erinnern. Also einlenken...
"Aber etwas trocknen kann nicht schaden."
Stimmte er dann zu.
Ohne es so ganz begründen und auch zugeben zu können hatte ihn die Geschichte neugierig gemacht, und das obwohl es weder um einen Auftrag ging, noch um Sex. Bisher hatte er nur wenige andere Interesse gehabt, aber das schien eine zu werden.
Sie machten sich auf den Weg. Eigentlich Andrusch vorne weg, aber er war nicht der schnellste und Reuven hatte ein wenig Angst, dass er stolpern und fallen könnte, also liefen sie dann doch nebeneinander wo es die Straßen und Gassen zuließen.
<geht hier weiter>
Welche Gedanken und auch welche schelmischen, der alte Mann hegte war nicht zu erahnen. Auch nicht, dass es eine gemeinsame Bekannte gab.
"Hexer werden nicht krank..."
Erst dann kam ihm, dass es vielleicht nicht nur darum ging.
Die Einladung mochte ein Vorwand sein, in Ruhe und nicht auf der Straße plaudern zu können, vielleicht brauchte er auch die gewohnte Umgebung um sich zu erinnern. Also einlenken...
"Aber etwas trocknen kann nicht schaden."
Stimmte er dann zu.
Ohne es so ganz begründen und auch zugeben zu können hatte ihn die Geschichte neugierig gemacht, und das obwohl es weder um einen Auftrag ging, noch um Sex. Bisher hatte er nur wenige andere Interesse gehabt, aber das schien eine zu werden.
Sie machten sich auf den Weg. Eigentlich Andrusch vorne weg, aber er war nicht der schnellste und Reuven hatte ein wenig Angst, dass er stolpern und fallen könnte, also liefen sie dann doch nebeneinander wo es die Straßen und Gassen zuließen.
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- Reuven von Sorokin
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- Lebenslauf: Reuven
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vom: aus der Wohnung
Datum: am noch späteren Nachmittag - 2. September 1278 (Donnerstag)
betrifft: wer will
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Am Freitag.
Er hatte noch genickt, sie gedrückt und war dann gegangen. Die Treppe runter... Irgendwie in Gedanken.
Am Freitag würde er versuchen in der Nähe zu sein. Was für ein Tag war heute? Donnerstag?
Also schon morgen oder erst in einer Woche? Oder hatte er sich vertan?
Er nahm sich fest vor, am nächsten Tag in der Nähe zu bleiben.
Nun ging er ein paar Schritte, bis zur Kaimauer, dort ließ er sich auf die Kante nieder.
Er war also mit dem Feldwebel verwandt und er hatte Familie.
So recht fand er noch keine Verbindung zu dem Gedanken, als wäre es eine andere Person, der das passierte.
Er würde sich das noch in paarmal sagen müssen.
Er hatte Familie.
Er saß auf der steinernen Kante, ließ die Füße hängen und starrte auf's Wasser. Der Eulenhai war vorerst vergessen.
Sein Vater hatte ihn holen wollen, aber da war er bereits mit Dimitar unterwegs.
Er wusste noch immer nicht wie er dazu fühlen sollte. Er erinnerte sich nicht an seinen Vater, auch an eine Mutter, nur an das Waisenhaus. Er hegte daher auch keinen Groll, gegen niemanden. Es hatte sicher Gründe gegeben und er war als Hexer eigentlich glücklich. Er hätte keine Familie gebraucht, aber nun hatte er eine... Was bedeutete das nun? Verantwortung?
Wie mochte es ihnen gehen... Er war ja sozusagen ein Relikt aus der Vergangenheit, ein Kind das längst eigene Kinder gezeigt haben sollte und normalerweise nicht mehr lebte.
Und doch war er hier.
Gaetan hatte seine kleine Schwester wiedergefunden und Kontakt gehalten bis sie gestorben war, im hohen Alter von weit über 80 Jahren. Es war merkwürdig gewesen, das erste Wiedersehen.
Aber er hatte geschworen, sie zu beschützen und es bis zum Ende gehalten.
Er würde seine Familie beschützen, komme was wollte. Den Feldwebel auch und eben dessen Eltern.
Also würde er in der Nähe bleiben, etwas hier herumlungern... oder auch einfach diesen Warun Makarenko finden.
<als nächstes dann hier>
vom: aus der Wohnung
Datum: am noch späteren Nachmittag - 2. September 1278 (Donnerstag)
betrifft: wer will
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Am Freitag.
Er hatte noch genickt, sie gedrückt und war dann gegangen. Die Treppe runter... Irgendwie in Gedanken.
Am Freitag würde er versuchen in der Nähe zu sein. Was für ein Tag war heute? Donnerstag?
Also schon morgen oder erst in einer Woche? Oder hatte er sich vertan?
Er nahm sich fest vor, am nächsten Tag in der Nähe zu bleiben.
Nun ging er ein paar Schritte, bis zur Kaimauer, dort ließ er sich auf die Kante nieder.
Er war also mit dem Feldwebel verwandt und er hatte Familie.
So recht fand er noch keine Verbindung zu dem Gedanken, als wäre es eine andere Person, der das passierte.
Er würde sich das noch in paarmal sagen müssen.
Er hatte Familie.
Er saß auf der steinernen Kante, ließ die Füße hängen und starrte auf's Wasser. Der Eulenhai war vorerst vergessen.
Sein Vater hatte ihn holen wollen, aber da war er bereits mit Dimitar unterwegs.
Er wusste noch immer nicht wie er dazu fühlen sollte. Er erinnerte sich nicht an seinen Vater, auch an eine Mutter, nur an das Waisenhaus. Er hegte daher auch keinen Groll, gegen niemanden. Es hatte sicher Gründe gegeben und er war als Hexer eigentlich glücklich. Er hätte keine Familie gebraucht, aber nun hatte er eine... Was bedeutete das nun? Verantwortung?
Wie mochte es ihnen gehen... Er war ja sozusagen ein Relikt aus der Vergangenheit, ein Kind das längst eigene Kinder gezeigt haben sollte und normalerweise nicht mehr lebte.
Und doch war er hier.
Gaetan hatte seine kleine Schwester wiedergefunden und Kontakt gehalten bis sie gestorben war, im hohen Alter von weit über 80 Jahren. Es war merkwürdig gewesen, das erste Wiedersehen.
Aber er hatte geschworen, sie zu beschützen und es bis zum Ende gehalten.
Er würde seine Familie beschützen, komme was wollte. Den Feldwebel auch und eben dessen Eltern.
Also würde er in der Nähe bleiben, etwas hier herumlungern... oder auch einfach diesen Warun Makarenko finden.
<als nächstes dann hier>
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1265
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
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vom: aus der Komturei
Datum: irgendwann gegen Abend - 9. September 1278
betrifft: wer will (Helene)
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An diesem Abend und eigentlich den ganzen Tag schon hatte Slava außerordentlich schlechte Laune, und das bekam jeder zu spüren. Die gute Laune des Vortages nach dem Treffen im Armenhaus war wie weggeblasen. Nachdem er zurückgekehrt war hatte ihn schon bald Schuras Nachricht von Valeskas Einsatz erreicht und er hatte sofort veranlasst, dass seine Garde jeden Wagen und jede Tasche filzten die auch nur groß genug war um einen Dolch darin zu transportieren. Auch die Stadtwache wurde herangezogen, und ganz besonderes Augenmerk lag auf dem was durch die Tore die Stadt verließ. Aber vermutlich konnte man nicht verhindern dass es innerhalb der Stadt versteckt wurde.
Die Kräfte waren begrenzt und auch wenn Slava kontinuierlich vor allem seine Garde aufstockte, so waren nun einmal die menschlichen Ressourcen begrenzt, vor allem im Krieg. Tatsächlich lag aber auch darin eine Strategie des Freiherren, eine allerdings, die erst nach einer gewissen Zeit aufgehen würde.
Slava kam aus dem Bad und anders als es sonst eine Gewohnheit war trug er einfachere Kleidung, einfache Hosen und ein Hemd in einem stark ausgewaschenen Grünton. und darüber eine einfache dunklere Tunika und alles nur einfach gegürtet. Schura hätte das Ensemble vermutlich an die Armeekleidung erinnert, die er in der Zone getragen hatte und vielleicht war genau das der Grund weswegen Slava so erschienen war. Er dachte an kaum etwas anderes als an Viktor und die unvermeidliche Hinrichtung und eine Reihe von Gedanken spielten PingPong in seinem Schädel, und nur er wusste warum ihm das was geschehen würde auf mehreren Ebenen so sehr zusetzte.
So kam es, dass ihn in diesem Moment ein Zwischenbericht erreichte, was die neuerliche Razzia anging. Es war noch nicht der endgültige, aber nach dem ersten Überblick hatte man nicht viel gefunden, ein paar gebrauchte Sensen und Äxte waren konfisziert worden, Slava hatte die Definition von Waffe sehr weit gefasst. Aber dass das die einzige Ausbeute war, hätte nicht die Folge sein sollen.
Das hatte ihn nun so dermaßen auf die Palme gebracht, dass er noch am Hafen den Männern eine Standpaukte hielt die sich gewaschen hatte. So war das Bild, dass sich nach außen bot das eines Zivilisten schwer erkennbaren Standes, der sich eine hitzige Diskussion mit der schon halbwegs berüchtigten schwarzen Garde des Beraters des Regenten führte, die sich von der Garde des Regenten und der Stadtwache durch die brünierten Rüstungen abhob und die am Vortag und an diesem Tag auch noch scheinbar willkürlich Kontrollen durchführten und Händler und Bauern, Menschen und Anderlinge gleichermaßen zu schikanieren schien.
vom: aus der Komturei
Datum: irgendwann gegen Abend - 9. September 1278
betrifft: wer will (Helene)
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An diesem Abend und eigentlich den ganzen Tag schon hatte Slava außerordentlich schlechte Laune, und das bekam jeder zu spüren. Die gute Laune des Vortages nach dem Treffen im Armenhaus war wie weggeblasen. Nachdem er zurückgekehrt war hatte ihn schon bald Schuras Nachricht von Valeskas Einsatz erreicht und er hatte sofort veranlasst, dass seine Garde jeden Wagen und jede Tasche filzten die auch nur groß genug war um einen Dolch darin zu transportieren. Auch die Stadtwache wurde herangezogen, und ganz besonderes Augenmerk lag auf dem was durch die Tore die Stadt verließ. Aber vermutlich konnte man nicht verhindern dass es innerhalb der Stadt versteckt wurde.
Die Kräfte waren begrenzt und auch wenn Slava kontinuierlich vor allem seine Garde aufstockte, so waren nun einmal die menschlichen Ressourcen begrenzt, vor allem im Krieg. Tatsächlich lag aber auch darin eine Strategie des Freiherren, eine allerdings, die erst nach einer gewissen Zeit aufgehen würde.
Slava kam aus dem Bad und anders als es sonst eine Gewohnheit war trug er einfachere Kleidung, einfache Hosen und ein Hemd in einem stark ausgewaschenen Grünton. und darüber eine einfache dunklere Tunika und alles nur einfach gegürtet. Schura hätte das Ensemble vermutlich an die Armeekleidung erinnert, die er in der Zone getragen hatte und vielleicht war genau das der Grund weswegen Slava so erschienen war. Er dachte an kaum etwas anderes als an Viktor und die unvermeidliche Hinrichtung und eine Reihe von Gedanken spielten PingPong in seinem Schädel, und nur er wusste warum ihm das was geschehen würde auf mehreren Ebenen so sehr zusetzte.
So kam es, dass ihn in diesem Moment ein Zwischenbericht erreichte, was die neuerliche Razzia anging. Es war noch nicht der endgültige, aber nach dem ersten Überblick hatte man nicht viel gefunden, ein paar gebrauchte Sensen und Äxte waren konfisziert worden, Slava hatte die Definition von Waffe sehr weit gefasst. Aber dass das die einzige Ausbeute war, hätte nicht die Folge sein sollen.
Das hatte ihn nun so dermaßen auf die Palme gebracht, dass er noch am Hafen den Männern eine Standpaukte hielt die sich gewaschen hatte. So war das Bild, dass sich nach außen bot das eines Zivilisten schwer erkennbaren Standes, der sich eine hitzige Diskussion mit der schon halbwegs berüchtigten schwarzen Garde des Beraters des Regenten führte, die sich von der Garde des Regenten und der Stadtwache durch die brünierten Rüstungen abhob und die am Vortag und an diesem Tag auch noch scheinbar willkürlich Kontrollen durchführten und Händler und Bauern, Menschen und Anderlinge gleichermaßen zu schikanieren schien.
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- Spieler Level 1
- Beiträge: 28
- Registriert: Montag 26. August 2024, 21:34
- Lebenslauf: ...
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vom: folgt
Datum: irgendwann gegen Abend - 9. September 1278
betrifft: Slava
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Sich gegen Abend auf den Strassen aufzuhalten, war per se nicht so eine gute Idee. Je später es wurde, umso schlechter war sie. Vor allem als Frau. Vor allem, wenn Frau alleine war. Aber da war eine Adlige, die sich da nicht aufhalten liess und es in kauf nahm, dass sie auch ein Problem bekommen würde. Irgendwie käme sie schon zurecht. Helene war noch nie ein Angsthase gewesen und das hatte sie bis heute behalten. Die Arbeit für heute war jedenfalls getan, doch für den morgigen Tag hiess es noch die Besorgungen vorzubereiten. Es sollte Fisch geben, also brauchte sie einen Händler dafür. Sie hatte Glück gehabt und war den scheinbar willkürlichen Kontrollen der schwarzen Garde entkommen - aber jetzt, wo sie am Hafen angelangt war, erkannte sie bereits von weitem die Rüstungen. Sie stöhnte leise auf.
Na wunderbar, dachte sie sich und verdrehte die Augen. Sie schienen jedenfalls beschäftigt, was gut so war - bedeutete, sie konnte ihnen wahrscheinlich entgehen. Was sie aber erst für das übliche Stimmengewirr am Hafen gehalten hatte, entpuppte sich dann doch als eine Diskussion zwischen der Garde und... Die Adlige stutzte. Kannte sie diesen Kerl nicht, der da vor den Gerüsteten stand und hitzig mit Ihnen diskutierte? Ihre Neugier war stärker, als die Vernunft, so dass sie näher trat. Wie zufällig und dann doch nicht mehr wie zufällig, als sie Slava erkannte. Vertieft in eine Diskussion mit der Garde. Weiter überlegte die Adlige gar nicht, sondern schob sich zwischen Schaulustigen vorbei - von denen es glücklicherweise nicht mehr all zu viele gab und diejenigen, die da waren, hielten grossen Abstand. Sie tauchte an Slavas Seite auf. Vielleicht für ihn unvermittelt. "Machen sie Euch ärger, Slava?" sagt sie und ihr Blick funkelt gar angriffslustig. Innerlich wappnete sie sich bereits für eine ordentliche Auseinandersetzung - mit unangenehmen Folgen.
vom: folgt
Datum: irgendwann gegen Abend - 9. September 1278
betrifft: Slava
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Sich gegen Abend auf den Strassen aufzuhalten, war per se nicht so eine gute Idee. Je später es wurde, umso schlechter war sie. Vor allem als Frau. Vor allem, wenn Frau alleine war. Aber da war eine Adlige, die sich da nicht aufhalten liess und es in kauf nahm, dass sie auch ein Problem bekommen würde. Irgendwie käme sie schon zurecht. Helene war noch nie ein Angsthase gewesen und das hatte sie bis heute behalten. Die Arbeit für heute war jedenfalls getan, doch für den morgigen Tag hiess es noch die Besorgungen vorzubereiten. Es sollte Fisch geben, also brauchte sie einen Händler dafür. Sie hatte Glück gehabt und war den scheinbar willkürlichen Kontrollen der schwarzen Garde entkommen - aber jetzt, wo sie am Hafen angelangt war, erkannte sie bereits von weitem die Rüstungen. Sie stöhnte leise auf.
Na wunderbar, dachte sie sich und verdrehte die Augen. Sie schienen jedenfalls beschäftigt, was gut so war - bedeutete, sie konnte ihnen wahrscheinlich entgehen. Was sie aber erst für das übliche Stimmengewirr am Hafen gehalten hatte, entpuppte sich dann doch als eine Diskussion zwischen der Garde und... Die Adlige stutzte. Kannte sie diesen Kerl nicht, der da vor den Gerüsteten stand und hitzig mit Ihnen diskutierte? Ihre Neugier war stärker, als die Vernunft, so dass sie näher trat. Wie zufällig und dann doch nicht mehr wie zufällig, als sie Slava erkannte. Vertieft in eine Diskussion mit der Garde. Weiter überlegte die Adlige gar nicht, sondern schob sich zwischen Schaulustigen vorbei - von denen es glücklicherweise nicht mehr all zu viele gab und diejenigen, die da waren, hielten grossen Abstand. Sie tauchte an Slavas Seite auf. Vielleicht für ihn unvermittelt. "Machen sie Euch ärger, Slava?" sagt sie und ihr Blick funkelt gar angriffslustig. Innerlich wappnete sie sich bereits für eine ordentliche Auseinandersetzung - mit unangenehmen Folgen.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1265
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Helene... ausgerechnet jetzt.
Die Dame kam unerwartet. Sehr unerwartet.
Genaugenommen war das der Supergau bei einer verdeckten Ermittlung. Zwei Identitäten die kollidierten.
Nur war das keine verdeckte Ermittlung sondern... ganz simpel eine Lüge. Keine, die er so richtig absichtlich herbeigeführt hatte, allerdings eine, die er sehenden Auges geschehen ließ. Das machte es nicht um sehr viel besser.
Einen Moment war Slava perplex und das kam wirklich nicht oft vor.
Zwar schaltete er schnell, aber Zeit für Planung war einfach gar keine.
Sein derzeitiger Aufzug würde es ihm durchaus erlauben, die Rolle weiterzuspielen und seine Garde war zwar noch nicht an solche Spielchen gewöhnt, aber er schätze diese Einheit so ein, dass sie einerseits dankbar wären für die Ablenkung und zweitens bemüht sofort jedes Spiel ihres Chefs mitzuspielen, nur um nicht noch mehr Ärger zu bekommen.
Es könnte also klappen. Könnte...
Aber Slava war auch immer noch dermaßen wütend, dass seine Eloquenz eindeutig gelitten hatte und auch seine Schlagfertigkeit war blockiert.
"Ja... verdammt. Sie machen mir Ärger, vollkommen unnötigen." brummte er. Es war nicht mehr der Tonfalls des Freiherrn von Sokolov sondern... etwas einfacheres.
"Aber... ehm… Ser… es... geht nicht anders....?"
Slava hatte schon geistesgegenwärtigere Reaktionen gehört, vor allem gelang es dem Gardisten nicht, seine Furcht zu verbergen. Aber immerhin schaltete er schnell und nannte ihn weder beim Namen noch beim Titel. Immerhin.
Die Dame kam unerwartet. Sehr unerwartet.
Genaugenommen war das der Supergau bei einer verdeckten Ermittlung. Zwei Identitäten die kollidierten.
Nur war das keine verdeckte Ermittlung sondern... ganz simpel eine Lüge. Keine, die er so richtig absichtlich herbeigeführt hatte, allerdings eine, die er sehenden Auges geschehen ließ. Das machte es nicht um sehr viel besser.
Einen Moment war Slava perplex und das kam wirklich nicht oft vor.
Zwar schaltete er schnell, aber Zeit für Planung war einfach gar keine.
Sein derzeitiger Aufzug würde es ihm durchaus erlauben, die Rolle weiterzuspielen und seine Garde war zwar noch nicht an solche Spielchen gewöhnt, aber er schätze diese Einheit so ein, dass sie einerseits dankbar wären für die Ablenkung und zweitens bemüht sofort jedes Spiel ihres Chefs mitzuspielen, nur um nicht noch mehr Ärger zu bekommen.
Es könnte also klappen. Könnte...
Aber Slava war auch immer noch dermaßen wütend, dass seine Eloquenz eindeutig gelitten hatte und auch seine Schlagfertigkeit war blockiert.
"Ja... verdammt. Sie machen mir Ärger, vollkommen unnötigen." brummte er. Es war nicht mehr der Tonfalls des Freiherrn von Sokolov sondern... etwas einfacheres.
"Aber... ehm… Ser… es... geht nicht anders....?"
Slava hatte schon geistesgegenwärtigere Reaktionen gehört, vor allem gelang es dem Gardisten nicht, seine Furcht zu verbergen. Aber immerhin schaltete er schnell und nannte ihn weder beim Namen noch beim Titel. Immerhin.
- Liam von Alensbach
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(Leider wieder keine Umstellung auf Helen möglich)
Wie gut, dass sie nichts von ihrem unerwarteten Auftauchen wusste. Ansonsten wäre sie bestimmt fern geblieben. Wer's glaubt. Ihr Blick, als Slava perplex ihr unvermitteltes Auftauchen quittierte, war eine Mischung aus Belustigung und Aufforderung. Ja was denn nun? - wollte er sagen. Unnötigen Ärger also. Sie schnaubte verächtlich und fixierte die Gardisten mit einem stechenden Blick. Natürlich, diese Frau schüchterte keinen gestandenen Gardisten ein was ihre Statur betraf - wenn auch die von Helbel keineswegs schmal oder dürr war. Aber sie war kein Kasten, wie andere. Doch ihr Blick hatte eine Schärfe, welche durchaus von Unheil sprach, wenn man es mit ihr verscherzte. Und mit genau jenem Blick fasste sie nun den Gardisten ins Auge, der sich dazu veranlasst fühlte, etwas zu sagen. War er unsicher? Sie waren in der Überzahl, eigentlich war das seit jeher ein Garant für Überheblichkeit. "Und was haben die Herrschaften ausgefressen?" wollte sie von Slava wissen, der keinerlei Furcht oder eine andere Regung zeigte, die man eigentlich von jemandem erwarten würde, der ihnen gegenüber stand. Entweder war der Mann also vollkommen Wahnsinnig oder er hatte nichts mehr zu verlieren. Oder beides.
Wie gut, dass sie nichts von ihrem unerwarteten Auftauchen wusste. Ansonsten wäre sie bestimmt fern geblieben. Wer's glaubt. Ihr Blick, als Slava perplex ihr unvermitteltes Auftauchen quittierte, war eine Mischung aus Belustigung und Aufforderung. Ja was denn nun? - wollte er sagen. Unnötigen Ärger also. Sie schnaubte verächtlich und fixierte die Gardisten mit einem stechenden Blick. Natürlich, diese Frau schüchterte keinen gestandenen Gardisten ein was ihre Statur betraf - wenn auch die von Helbel keineswegs schmal oder dürr war. Aber sie war kein Kasten, wie andere. Doch ihr Blick hatte eine Schärfe, welche durchaus von Unheil sprach, wenn man es mit ihr verscherzte. Und mit genau jenem Blick fasste sie nun den Gardisten ins Auge, der sich dazu veranlasst fühlte, etwas zu sagen. War er unsicher? Sie waren in der Überzahl, eigentlich war das seit jeher ein Garant für Überheblichkeit. "Und was haben die Herrschaften ausgefressen?" wollte sie von Slava wissen, der keinerlei Furcht oder eine andere Regung zeigte, die man eigentlich von jemandem erwarten würde, der ihnen gegenüber stand. Entweder war der Mann also vollkommen Wahnsinnig oder er hatte nichts mehr zu verlieren. Oder beides.
- Vyacheslav Sokolov
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- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Sie gefiel ihm ja irgendwie, er wusste weshalb er den Gardisten die Stirn bieten durfte. Sie hatte dazu keinen entsprechenden Hintergrund und tat es trotzdem. Das war mutig. Manchmal vielleicht auch dumm, er wußte ja was während der Razzia alles geschehen war, und gerade deswegen auch mutig.
Was hätten diese Männer wohl mit ihr gemacht, wenn sie sich ihnen so in den Weg gestellt hätte gestern Abend - ohne dass sie annehmen mussten, der Chef kenne sie?
Zimperlich war keiner dieser Kerle.
Und sie war zu allem bereit, das verkündete ihr Blick - es fehlte ja wirklich nicht viel und sie hätte dem Anführer eine gelangt.
"Was sie tun könnt ihr euch sicher ohne weitere vorstellen... und noch schlimmer."
Gab er doppeldeutig zur Antwort. Aber lange würde er das Spiel nicht mehr durchhalten können.
Allerdings... Mit ihrem Auftauchen hatte sie wenigstens für ein paar Momente die dunklen Gedanken weggewischt.
Der Gardist schwieg noch, aber man sah ihm an, dass die Wut in ihm hochstieg. Er sah sich - vermutlich zurecht - in der Position, dass er gerade auf's übelste vorgeführt wurde. Er hatte es vielleicht verdient an diesem Abend... trotzdem...
Lange würde es wirklich nicht mehr gut gehen.
Was hätten diese Männer wohl mit ihr gemacht, wenn sie sich ihnen so in den Weg gestellt hätte gestern Abend - ohne dass sie annehmen mussten, der Chef kenne sie?
Zimperlich war keiner dieser Kerle.
Und sie war zu allem bereit, das verkündete ihr Blick - es fehlte ja wirklich nicht viel und sie hätte dem Anführer eine gelangt.
"Was sie tun könnt ihr euch sicher ohne weitere vorstellen... und noch schlimmer."
Gab er doppeldeutig zur Antwort. Aber lange würde er das Spiel nicht mehr durchhalten können.
Allerdings... Mit ihrem Auftauchen hatte sie wenigstens für ein paar Momente die dunklen Gedanken weggewischt.
Der Gardist schwieg noch, aber man sah ihm an, dass die Wut in ihm hochstieg. Er sah sich - vermutlich zurecht - in der Position, dass er gerade auf's übelste vorgeführt wurde. Er hatte es vielleicht verdient an diesem Abend... trotzdem...
Lange würde es wirklich nicht mehr gut gehen.
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- Spieler Level 1
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- Registriert: Montag 26. August 2024, 21:34
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Sie lächelte, trotz des drohenden Ärgers, den sie sich vielleicht gleich einhandeln könnte. Aber mit einem Lächeln war eine Auseinandersetzung doch gleich viel amüsanter und wie hatte sie sich einst versprochen? Wenn du verreckst, dann tu es mit einem Lächeln auf dem Mund. "Durchaus." gab sie trocken von sich, während sie die Hände in die Hüften stemmte und das Kinn etwas zur Brust führte. Was ihren Blick nur noch provokanter aufblitzen liess. "Hat's den Herren etwa die Sprache verschlagen?" richtete Helen die Worte an die Gardisten. Seit wann hielten die sich zurück? Die von Helbel runzelte ihre Stirn, dahinter arbeitete es - ohne Frage. Irgendwas war hier doch Faul. Stimmte nicht. Die Razzien der letzten Tage waren das Gesprächsthema auf den Strassen, die Schikanen auch.