An der Stadtmauer | Oxenfurter Tor

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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ERZÄHLER
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Cyron
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Von : Est Tayiar
Datum: 12. September 1278
betrifft: Stadtwache
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Tief atmete der Elf durch, als er vor den Stadttoren die Kapuze vom Kopf zog um sein Gesicht dem Wachhabenden zu zeigen und sein Begehr zu nennen, während elegante, helle Stute mit dem auffällig glänzendem Fell auf der er her geritten war am Zügel zupfte und nach Futter suchend mit dem Huf auf dem Pflaster scharrte.
„Mein Name ich Cyron De´Spaire. Ich habe eine Nachricht für den Freiherrn von Sokolov.“

Mit hoch erhobenem Haupte und gestrafften Schultern sah der Elf der Wache in die Augen, hielt den Blick des bewaffneten Mannes in Blech stand. Er bemühte sich nicht hochmütig dreinzublicken, obwohl er – seiner Körpergröße geschuldet – auf die Wache hinabsah. Hier war er der ‚Anderling‘, minderwertig, verachtenswert, ja sogar gefährlich. Dabei wussten hier die wenigsten, wie gefährlich…
Cyron rang sich ein schmales Lächeln ab und versuchte irgendwie harmlos auszusehen, obwohl seine gepflegte, in Grün- und Brauntöne gehaltene oberschenkellange Tunika und die braune Hose durchaus einen Hinweis darauf gab, wo er herkam: Aus dem Wald. Würden die Wachen vermuten, dass er zu den Scoia'tael gehörte? Würde er verhaftet werden? Sollte er sich wehren, wenn es so war? In den Gedanken der Wachen herumpfuschen, bis sie ihn gehen ließen? Oder es geschehen lassen und warten, bis Sokolov ihn holte? Und auch hier gab es Unsicherheiten. Der Abschied war unrühmlich verlaufen. Es konnte genauso gut passieren, dass die Spinne ihn am seidenen Faden verrecken ließ.
Das sich unter den Nachrichte, die die Spione aus der Stadt nach Est Tayar getragen hatte die von der ‚Ernennung‘ des Erdenmenschen zum Freiherrn befunden hatte, war keine Überraschung gewesen.
Sicher saß er auch schon in irgendwelchen Gremien und zupfte an den fein gesponnenen Fäden.
Während die Wache mit schweren, scheppernden Schritten losschritt um jemanden – vermutlich seinen Vorgesetzten – zu holen, ließ der Elf seine Gedanken schweifen.
Er war wieder hier. In der Stadt. Er hatte nur knapp zwei Monate in Est Tayar verbracht, doch die waren ihm wie Jahre erschienen.
Seine offizielle Hauptaufgabe hatte darin bestanden gemeinsam mit der Heilerin Rhiaenna die Verletzten zusammenzuflicken, die von den Überfällen zurückkamen und sich um die Gesundheit der Personen zu kümmern, die sich unter dem Schirm der Hexe bewegten.
Er hatte sich den Respekt der Eichhörnchen verdient, eine Beziehung zu Rhiaenna aufgebaut, die über Freundschaft hinaus ging und die kleine Eflynn liebgewonnen. Er hatte es sogar geschafft einige seiner Spezialkräuter zu kultivieren, sich den Konsum aber nur erlaubt, wenn die Hexe sich nicht im Lager befand.
Das Fehlen der Hexe in der Stadt war der Grund, warum er es wagte endlich einmal wieder durchzuatmen. Endlich niemand mehr, der mit krakenhafter Gerissenheit und tausend suchenden Fingern versuchte in seine Gedanken einzudringen. Das Weib war stark. So stark, dass Cyron nicht wusste, ob sie nicht weiter in seine Gedanken vorgedrungen war als in den wohl abgegrenzten Bereich, in den er sie nach den ersten Angriffen einließ um sie in Sicherheit zu wiegen.
Er wusste nicht, ob sie einen Befehl, einen Drang oder sonst etwas Gefährliches in ihm verankert hatte.
Was er jedoch wusste war, dass dieses Weib vernichtet werden musste. Er musste all die Anderlinge retten, die unter ihrem Einfluss standen, um ihr zu dienen und als Werkzeug zu nutzen. War es Größenwahn, daran auch nur zu denken?
Bezeugte allein dieser Gedanke nicht schon, dass die Faslan ihn nicht gebrochen hatte? Oder war das ein Trick ihrerseits? Seufzend massierte der Elf sich die Nasenwurzel.
Vielleicht fand er dieses Mal seinen Enkel. Der konnte ihm eventuell helfen Klarheit zu schaffen.
Emiya verlangte freies Geleit. Was an der Forderung wohl dran war?
Ehe sich der Priester noch tiefer in Gedanken verlor, sprach ihn jemand an.
Zuletzt geändert von Cyron am Freitag 16. Mai 2025, 17:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Valjan Novka
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vom: noch unbekannt
Datum: 10:50 Uhr, 12. September 1278, Sonntag
betrifft: ww
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Natürlich wurde er geholt. Feldwebel Novka war zum Ansprechpartner für ungewöhnliche Vorkommnisse geworden. Dazu zählte Frauenkram, Anderlinge, Hexer und Sokolov. Cyron hatte genügend Zeit in Gedanken zu versinken, denn der Bote musste erste eine Weile laufen, um den Feldwebel anzufordern. Es hatte zwar eindeutige Befehle gegeben, falls dieser Elf wieder auftauchen sollte, aber die durchzuführen brauchte es eben harte Männer. Oder Novka. Außerdem war es vielleicht der falsche Elf und man versuchte sich nach der letzten Geschichte ja etwas weniger diskriminierend zu verhalten.
Deshalb hoffte man darauf, dass eine Wache reichte um auf den ungewöhnlichen Besucher aufzupassen. Gefreiter Sliwko hatte dieses Los gezogen, der als er merkte, dass dieser Herr De’Spaire offenbar keinen Ärger machte, begann das Pferd zu tätscheln und die Stute ließ sich gerne über die Nüstern streicheln. Sliwko konnte gut mit Tieren.

Valjan erkannte den Elf wieder. Blond und irre war ihm im Gedächtnis geblieben. Sowie die Größe, nochmal größer als Slava. Ein innerliches Seufzen. Das war der Richtige und es lag so etwas wie ein Haftbefehl vor. Inzwischen waren noch ein paar Gerüchte hinzukommen, wenn auch nur ihm. Er war aus derselben Welt wie Magister DeSpaire – was der Name vielleicht andeutete – oder wie war das? Nur sein Geist? Der Körper war von hier? Aber die Seele verstorben, verschwunden, weil… zwei sind auf Dauer nicht gut. Wegen dieser… Seelenmuster. Ach, irgendwie bekam man schon eine Menge Shit mit. Apropos.

Valeska hielt kurz inne, zog die Luft ein, blinzelte und wagte einen Blick in die Geisterwelt. Inzwischen klappte es ganz gut. Nur was sie sah war… genau: Shit zum Zweiten. Zuerst kam es ihr verdammt vertraut vor: das Geweih, die langen Beine, der schlanke Körper. Ein Hirsch wie bei Schura, allerdings größer, majestätischer, älter und… mit einem rotbraunen Fuchsschwanz sowie Fuchsohren. Oha! Und das Geisterwesen wandte sich ihr zu. Konnte es ihre Fähigkeiten bemerken? Vielleicht, aber jetzt egal. Es gab Befehle.

Der Feldwebel räusperte sich. „Cyron DeSpaire, ist das richtig?“ Der junge Mensch stand zwar aufrecht war dennoch einen Kopf kleiner als der Elf, trug keinen Helm und auch sonst etwas weniger Blech am Körper als die anderen Wachen. Die Ausrüstung schien praktikabler und je nach Gespür konnte ein Zauberer bemerkten, dass die Handschellen am Gürtel aus Dwimerit bestanden.
Zuletzt geändert von Valjan Novka am Samstag 24. Mai 2025, 21:36, insgesamt 2-mal geändert.
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Cyron
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Cyron hatte den Feldwebel beobachtet, sobald dieser den Raum betreten hatte.
Streckte dieser gerade magisch seine Finger nach ihm aus, oder litt er nach den Wochen der Überwachung an Verfolgungswahn?
Wie auch immer, bedroht fühlt sich der Priester in diesem Moment nicht, was vielleicht zu einem kleinen Teil daran lag, dass der Feldwebel ihm gerade bis zur Brust ging und irgendwie….nun…harmlos wirkte, von den seltsamen Handschellen am Gürtel abgesehen.
Woran der Elf das festmachte, wusste er selber nicht, aber so blieb er höflich und deutete zur Begrüßung eine Verbeugung an.
„Zu ihren Diensten.“ Die Stimme des Mannes war dunkel, zumindest dunkler als erwartet und die Bewegungen wirkten etwas…schlacksig. Dafür wirkte das Lächeln echt.
„Ich wurde als Parlamentär zum Freiherrn von Sokolov gesandt.“, erklärte er höchst förmlich und reichlich gestelzt.
„Könntet Ihr mich vielleicht zu ihm bringen?“, fragte der Ankömmling und wartete ab.
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Valjan Novka
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Auch der Feldwebel blieb höflich. Natürlich musste er zu dem Riesen aufsehen, aber das wurde mit einem Lächeln hingenommen. Außerdem verstärkte es die ‚Ich bin vollkommen harmlos Ausstrahlung‘. Im Großen und Ganzen stimmte es auch. Gegen Magie konnte man nur hoffen die Dwimerit-Handschellen Morgenstern ähnlich dem Elfen ins Gesicht zu bekommen. Aber diese Eskalation wollte ja niemand, oder?

„Ja, vielleicht.“ Ein Parlamentär also. Nur für wen genau? Na ja, Slava wird es interessieren. „Nein, sehr wahrscheinlich sogar.“ Oder etwas ähnliches zumindest.
„Ich bin mir sicher der Freiherr ist an einen Treffen ebenso interessiert. Denn wir haben im Falle Eures Auftretens ein paar Instruktionen erhalten, an die wir uns zu halten haben.“ Wie immer brauchte Valjan ein paar Sätze bis ihm die ältere Rede wieder flüssiger über die Lippen kam. Einheimische Elfen konnten daran hören, dass er sie hier auf den Straßen gelernt hatte statt in einen schicken Elfensiedlung. Aber er verstand und sprach sie. „Korporal Peba, wie lauten diese?“

Der Korporal, der gerade seine Schicht am Tor hatte, nahm sichtbar Haltung an, obwohl er leicht hinter dem Vorgesetzten stand, sodass er ihn kaum sehen würde: „Einsacken. Festhalten. Benachrichtigen.“ Valjan nickte dazu, so konnte man es zusammenfassen. Und dabei vorsichtig sein, der Elf sei sehr gefährlich. Wie sehr, könnten die nächsten Augenblicke offenbaren. Aber ein Parlamentär sollte sich nicht wehren, oder? Die anwesenden Wachen waren zwar angespannt, zeigten aber noch keine Zeichen der Aggression. Der kleine Feldwebel wusste doch was er tat, oder?

„Ich wäre Euch deshalb zutiefst verbunden, wenn Ihr mir ohne Weiteres zur Wache folgen würdet, Ser.“ Weiterhin ein freundliches Gesicht mit einem höflichen Plauderton. Schließlich war man zivilisiert und konnte über alles reden. Nur unweigerlich ging die Aufmerksamkeit kurz über die Brust des Besuchers. Irgendwo dort musste ihn die Kugel getroffen haben, oder? „Um Euer Pferd wird selbstverständlich solange versorgt.“ Das Gepäck würde man ihm ebenfalls abnehmen, aber erst später. Die Sichel am Gürtel war ihm schon aufgefallen.
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Cyron
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Kurz zeigte sich ein harter Zug im Gesicht des Elfen, als der Feldweben die ‚Instruktionen‘ erwähnte.
Natürlich. Nach seinem Benehmen beim letzen Treffen würde es ihn nicht wundern, wenn die Instruktionen Ketten und Kerker beinhalteten. Hoffentlich kam es nicht so weit.
‚Einsacken und Festhalten‘, klang da fast schon harmlos, war vielleicht jedoch ein Code für etwas anderes. Nun…erst einmal würde er folge leisten.
Cyron nickte.
„Ich folge.“, erklärte er, immer noch ruhig und lächelnd. So lange sie ihm diese seltsamen Fesseln nicht anlegten, würde er gehorchen.
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Valjan Novka
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Ausgezeichnet. Der Herr war kooperativ. Solange er es blieb, würden die Fesseln auch bleiben wo sie waren. Valjan nickte zufrieden. „Danke, für Eure Mithilfe.“
Der Korporal bekam kurze Anweisungen, einen Boten zu Sokolov zu schicken, während drei Wachen mit einer Geste dazu geholt wurden. Zwei sollten Vorangehen. Eine Weitere zusammen mit dem Feldwebel nahmen Cyron in die Mitte. Die Dritte bildete die Nachhut, der sich Sliwko mit der Stute anschloss. Waffen gezogen hatte niemand. Der Abstand war groß genug, sodass es nicht auf den ersten Blick ersichtlich war, ob hier jemand abgeführt oder eskotiert wurde, während man auf den Straßen in Richtung Hafen lief. Es war der Weg zur Wache, kein Umweg oder irgendwo anders hin. Erwartungsgemäß.

Man ging zügig aber nicht gehetzt, sodass man beim Gehen bequem reden konnte, was Valjan auch tat. „Eine Frage, Ser. - DeSpaire. Ist das ein häufiger Familienname dort, wo ihr herkommt?“ Die Betonung konnte erahnen lassen, das der Feldwebel eine Idee hatte wie weit dieses ‚dort‘ sein könnte. „Oder ist es nur eine andere Bezeichnung für einen Elfen?“ Die Tonlage verriet, dass der junge Mensch vielleicht mehr wusste, als man auf den ersten Blick annehmen würde. Auf der anderen Seite wirkte er ehrlich beinahe kindlich neugierig. Da passierte etwas in seiner Heimat und er wollte es verstehen statt verurteilen.
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Cyron
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Cyron lächelte noch immer, auch als der Wachsoldat seine Frage mit einem ‚vielleicht‘ beantwortete, wenngleich ihm diese Antwort nicht gefiel
Er verschränkte die Arme im Rücken und schritt neben Valjan her, obwohl ‚schreiten‘ den Kern nicht recht zu treffen vermochte. Die auffällige Größe und die steife Körperhaltung verliehen ihm auf der einen Seite eine schlaksige Unbeholfenheit, auf der anderen Seite konnte ein unbedarfter Zuschauer schwören, dass der Elf nicht ‚ging‘, sondern als hielten unsichtbare Winde ihn träge über das Pflaster, als würden die Füße der Figur den Boden kaum berühren. Und noch mehr an der hochgeschossenen Gestalt maßte suspekt an.
Vom Aussehen her hatte das Spitzohr vielleicht gerade vierzig Winter oder etwas mehr erlebt, die Körperhaltung, die gestelzte Idiom, der altväterliche Ausdruck, mit dem er auf seine Begleitung hinuntersah, ja der ganze Habitus wirkte älter. Viel älter sogar, als würden nicht Dekaden auf seinen Schultern lasten, sondern Jahrhunderte.
Seine auffällig wehrhafte Begleitung störte den Priester nicht. Ganz im Gegenteil. Die Blicke, die der Trupp - aus dem er von Größe und Statur herausstach wie ein Leuchtturm auf einem Felsen – einfing zeugten davon, dass man ihn für gefährlich hielt. Sollten sie ruhig. Dann blieb er mutmaßlich eher unbehelligt, wenn er später durch die Straßen ging. ‚Wenn‘ … Cyron seufzte leise.

„Ihr habt ein gutes Gespür… Hauptmann?“, hob er auf die Frage nach seinem Namen an, dabei lag in den ersten Worten die ruhige Feststellung einer Erkenntnis, während der Nachsatz gleichsam eine höfliche Bitte und neugierige Frage barg. Der Spion schien seine Helfer gut instruiert zu haben. Zumindest konnte der Priester der Betonung entnehmen, dass der junge Mann neben ihm wusste, woher er stammte. Oder zumindest ahnte.
„De´Spaire ist nicht der Name, den meine Familie von Anfang an trug. Meine Eltern dienten in jungen Jahren einen Königin, die sich…nun…“, er gestikulierte mit kreisenden Händen vor dem Körper, um die Schwere seiner Wortfindung zu unterstreichen, „…die sich im Nahhinein betrachtet auf der falschen Seite zu verewigen trachtete. Nachdem der Disput beigelegt war, gaben sie ihren ursprünglichen Namen auf und nahmen den jetzigen an. Alles weit vor meiner Geburt. Nein, es ist also kein üblicher Familienname und auch keine Rang- oder Abstammungsbezeichnung.“
Die Hände des Elfen landeten wieder hinter seinem Rücken, während sich eine nachdenkliche Pause über den blechern rasselnden Trupp legte.
„Darf ich unverschämt fragen, auf welchem Pfade ihr an den Freiherrn geraten seid?“
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Valjan Novka
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„Feldwebel.“ Nicht Hauptmann. So viele Hauptmänner hatten sie hier nicht. Kein Hauptmann pro Stadtviertel wie in Wyzima. Dafür hatte man Leutnants. „Feldwebel Valjan Novka, Ser.“ Die rechte Faust tippte zum Gruß an die Brust, ein kurzer Salut im Gehen.
Die altväterliche Art konterte Valjan mit der kindlichen Jugend, sah mit wissbegierigen Augen auf und ließ sich nicht die Welt, sondern eine andere Welt erklären. Azeroth oder wie sie hieß. Sie klang sehr wild und abgefahren. Ein bisschen wie unter Drogen, aber davon ließ er sich nichts anmerken. Elfen sahen meinst jünger aus, als sie waren und erfahrungsgemäß mochten sie es, wenn man ihre Weisheit und Lebenserfahrung bewunderte. Irgendwie mehr als alte Menschen. Vielleicht konnten diese sich noch besser daran erinnern wie es war jung zu sein. Doch zurück zur Geschichte. Eine Königin auf Abwegen, der man aufgehört hat zu dienen also, vor langer, langer Zeit in einer weit, weit entfernten Welt.
„De’Spaire oder DeSpaire?“ Der Feldwebel schaffte es gut die Pausen zwischen den Silben unterschiedlich lange zu betonen und schien ehrlich daran interessiert. „Aber dann kennt Ihr möglicherweise einen Avarion?“ Wobei die Körpersprache mit den Händen hinter dem Rücken eigentlich schon aussagekräftig war. Das hatte Valjan oft genug bei Ion gesehen. „Helles Haar, spannende Augenfarben?“ Mehrzahl. Wechselnd. Lustiger Untermieter, der als weißer Rabe durch laszive Träume flog. Ach ja, weiß. Passend zum weißen Fuchshirsch. Ein bisschen wie unter Drogen. „Ist es bei Euch üblich, dass Rotwild Fuchsschwänze und -ohren hat?“
Oder waren es nur Geister? Blutzeichen? Tiere nur als Symbole? Nahuela hatte sie nicht wirklich ausgebildet. Wie auch in der kurzen Zeit und eigentlich hätte niemand erwartet, dass sie ohne Ha’Daja irgendwas bemerken würde. Sie selbst eingeschlossen. Doch immer wenn sie daran dachte, glaubte sie die feinen Narben um ihrem Hals zu spüren.
„Meine Pfade zum Freiherrn sind vor allem beruflich. Er befiehlt. Die Stadtwache macht.“ Zumindest ging der Geheimdienst davon aus, dass man sich unterordnete ohne viel nachzufragen. „Ich persönlich glaube, dass es sich lohnt ihm zu zuhören. Er ist kein so habgieriger, blinder Idiot wie andere vor ihm. Aber Ihr kennt ihn ja… besser.“ Oder so.
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Cyron
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„Eine Freude euch kennenzulernen, Feldwebel Novka.“, auch der Elf grüßte, in dem er die rechte Faust an die linke Brust legte. Kriegergruß. Warum nicht? In dieser Welt hatte er keinen Titel, keinen Rang und keine Privilegien. Er vermisste sein bisher luxuriöses Leben nicht einmal, dafür aber seine Familie. Und nun auch seine Freundin und das Mädchen, sogar einige der Eichhörnchen waren ihm ans Herz gewachsen.
„De…“, es folgte eine künstlich langgezogene Pause. „Spaire.“
Ja, die beiden Silben wurden getrennt gesprochen, so viel war nun klar.
Bei der Erwähnung des zweiten Namens erstarrte der Elf jäh mitten in der Bewegung, so dass die nachfolgende Wache eine Vollbremsung hinlegen musste, um die zu bewachende Person nicht über den Haufen zu rennen. Die grauen Augen wurden groß und die schmalen Lippen bildeten ein lautloses „Oh“.
Die Beschreibung konnte treffender nicht sein und sogar sein beinahe vollständiger Name wurde genannt.
„Avarion.“ Cyrons Herz machte einen heftigen Satz.
„Ihr kennt meinen Enkel? Geht es ihm gut? Ist er hier? In dieser Stadt?“ War er etwa so nah am Ziel vorbeigeschrammt? Das konnte doch kein Zufall sein…
Die ganze gestelzte Unterhaltung brach gerade zu einen wesentlich rudimentäreren Dialog herunter.
Sieh an. Der aschblonde Elf konnte auch anders.
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Avarion DeSpaire
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Von: nirgendwo spezielles
Betrifft: Valjan, Cyron
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Es war ein Tag wie jeder andere für Ion. Regelmäßigkeit hatte ihn wieder voll im Griff. Aufbau des Krankenhaus, Arbeiten beim Schneider, dekorativ neben Slava stehen, wenn dieser es wünschte. Heute war er wieder ausreiten, seinen Hengst und auch sich bewegen. Ein trainierter Körper und Geist war essentielle. Gerade die Zauber trainierter er nur noch außerhalb der Stadt. Die Gefahr gesehen und verurteilt zu werden war ihm zu hoch.
Entsprechend erschöpft und entspannt trottete der schöne braune Hengst auf das Tor zu. Die Zügel hatte Ion lang aus der Hand kauen lassen und mit tief gesenkten Kopf folgte dieser dem Verlauf der Straße. Die beschlagenen Hufe klapperten leicht auf dem Boden und gelegentlich schnaubte er angestrengt.
Ion selber saß wie angegossen im Sattel, bildete eine harmonische Einheit mit dem Pferd. Das Training hatte ihn schwitzen lassen und so trug er nur noch das Hemd, welches auf der Brust geschnürt wurde am Körper. Die Jacke hing über der Kruppe, angebunden um sie vorm herunter fallen zu schützen. An der einen Flanke baumelten frische Kräuter herunter und ein Strauß mit Blumen auf der anderen.
Die Leute der Stadt beachteten ihn wenig, waren sie entweder an seinen Anblick gewohnt, zu sehr mit den eigenen Angelegenheiten beschäftigt oder schlicht nicht interessiert. Ions Alltagskleidung hatte er zunehmend an das Volk angepasst. Hemd aus Leinen und naturfarben, die Hose schlicht braun. Lediglich die Stiefel waren seine guten Schwarzen und für ihn unerlässlich. Um die weißen Haare und die spitzen Ohren zu verbergen trug er sein Barett. Den weißen Ziegenbart beachteten die Leute nur, wenn sie ihn wirklich mal ins Gesicht sahen.
Als er die Straße entlang ritt ließ er selber den Blick schweifen. Er war jung und neugierig und beobachtete gerne die Menschen. So entdeckte er in der Ferne den kleinen Trupp Männer der Wache und wie sie sich zurück zur Stadtwache bewegten. Dabei war es das schöne Pferd welches ihm als erstes ins Auge fiel.
Ion hob die Hand zum Gruß als der Trupp stehen geblieben was und er glaubte das der kleine Feldwebel in seine Richtung sah. Aber für mehr war gerade keine Zeit. Dune musste in den Stall zurück und Ion musste das grünzeug los werden. Im Krankenhaus wartete schließlich eine Dame.
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Valjan Novka
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„Enkel?“ Das junge Gesicht rechnete, wobei sich die Augenbrauen nach oben zogen. Ja, Elfen sehen jünger aus und es war nicht sein echter Körper oder so. Aber Ion war schon über 100. Wie alt ist dann der Großvater? Sicher mehr davon, aber egal. „Ja. Ich kenne ihn und es geht ihm gut.“ Eine Hand legte sich nun beinahe väterlich an den Oberarm des großen Elfen, tätschelte ihn beruhigend und schob sanft wieder an, sodass man weiter gehen konnte. „Er lebt hier, hat ein Auskommen, eine Arbeit, ein Dach über den Kopf und geht regelmäßig ausreiten. Wahrscheinlich um außerhalb… ein bisschen mehr er selbst sein zu können.“ Wie man hier mit Elfen umging, sollte er ja wissen, gerade wenn sie solche Fähigkeiten hatten wie sein Enkel.

Klappende Pferdehufe erregten durchaus die Aufmerksamkeit der Wache, zu schnell sollte man in der Stadt nicht reiten. Das Barett erkannte Valjan, doch vor allem das Pferd machte es eindeutig. Er sah kurz auf. Magister De‘Spaire nahm kaum Notiz von ihnen und ritt weiter. „Und das ist er.“ Eher leise zu dem alten Mann. Die Nase zeigte auf den davon trabenden Reiter. „Aber wir müssen weiter, ich lasse ihm eine Nachricht zu kommen. Keine Sorge.“ Familie war wichtig. Egal ob Mensch oder Elfe. Oder welche Welt. „Wenn ihr das wollt?“
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Cyron
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„Nachricht…“, murmelte Cyron tief in Gedanken. Oder eher: Tief in seiner Konzentration gefangen. So tief, dass er vergaß gerade abgeführt zu werden.
Ion hatte ihn nicht erkannt, was nicht weiter verwunderlich war. Doch diese Chance wollte er sich keinesfalls entgehen lassen.
In der Theorie war es sogar ohne Ring kein Problem für den alten Mann Kontakt zu einer anderen Person aufzunehmen, zudem es sich hier um eine handelte, die ihm nahe stand wie kaum jemand anderes.
Der Priester drehte sich in Richtung des so lässig vorbeireitenden Hexenmeisters, streckte sich, nahm die Schultern zurück, hob die rechte Hand, winkelte Ring- und Kleinen Finger an, legte den Daumen darüber und streckte Zeigefinger und Daumen in Richtung seines Enkels aus.
Er wollte ihn rufen, sich zu erkennen geben, auf sich aufmerksam machen.
Da war er, sein Enkel, und er drohte ihm abhanden zu kommen.
Der Feldwebel sagte zwar, Avarion war für ihn verfügbar, aber Cyron traute dem Braten nicht und obendrein war Geduld noch nie seine Stärke gewesen.
Gedanklicher Kontakt war seine leichteste Übung.
Theoretisch.
Praktisch jedoch verkackte er sogar diesen einfachen Zauber. Es geschah zwar…etwas….aber es war nicht das, was er beabsichtigt und womit er gerechnet hatte.
„Verflixt…“
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Avarion DeSpaire
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Ion brachte Dune zum stehen. Warum wusste er selber nicht. Da war etwas. Etwas was er nicht greifen konnte. Wie ein Echo das ihm einen kalten Schauer über den Rücken schickte. Oder war es eine böse Vorahnung? Ion runzelte die Stirn und sah für einen kurzen Moment fast schon abwesend auf den Weg vor sich.
Zwei Männer mit schweren Gepäck passierten vor ihm den Weg und schnauften ordentlich bei dem Gewicht ihrer Fracht.
Geschmeidig stieg Ion ab und nahm den braunen Hengst am Zügel. Seines Reiters beraubt schnaubte dieser kurz und schüttelte den Hals und die Mähne, was sich wie ein Lauffeuer einmal durch den ganzen Körper zog.
Wir sind bald zu Hause.“ sagte er mit beruhigender Stimme zu dem Pferd, bevor sie ihren Weg fortsetzten. Einen Blick zurück warf Ion nicht, denn das flüchtige Gefühl war wieder verschwunden. Nun wo er nicht mehr höher als alle anderen unterwegs war, ging er selbst mit Pferd in der Masse der Leute unter, durch die er ging. Er wurde einer von vielen, die ihren Weg von hier nach dort suchten.
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Valjan Novka
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Vielleicht war es auch die Hand des Feldwebels, die den Zauber unterbrochen hat, als sie den erhoben Arm packte und wieder nach unten zog. „Seid Ihr völlig bekloppt, Ser?“ Das hieß es immer mit dem Alter käme Weisheit. Mitten in der Stadt für nichts und wieder nichts zu zaubern, nachdem er eben noch gesagt hatte, wie ungünstig so etwas ist und bereits seine Hilfe angeboten hatte. „Ich weiß wo er wohnt.“ Wie lange er noch ungefähr dorthin braucht und was er dort zuallererst machen würde.

Der alte Elf zeigte sich einsichtig, entschuldigte sich sogar und der Feldwebel brachte den Trupp wieder in Bewegung. Man näherte sich dem Nest der Stadtwachen und nun kam es vor, dass der ein oder andere den Elfen wiedererkannte. Was hatte das zu bedeuten? Ein Mitarbeiter? Ein Verräter? Ein Flüchtling? Einige spannten an, aber da war ein Feldwebel dabei. Ein Vorgesetzter und so gerne sie Valjan Novka wegen seines Körperbaus nicht ernst nahmen, nun war er die Sicherheit, dass alles so recht war. Der Flüchtling war in Gewahrsam oder so. Valjan ließ sich wenig anmerkten und hielt direkt auf das Gebäude zu.

Die Stadtwachen wechselnden. Die mitgekommen waren, gingen bis auf Sliwko, der das Pferd in den Stall brachte, wieder zurück zum Tor und zwei Andere übernahmen. „Wir gehen in den ersten Stock“, war die einzige Anweisung und schien zu reichen.

<NGPD>
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Hailey Yasu Michaels
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von/nach: Wyzima -> Nowigrad
Datum: 13. September 1278, vormittags
betrifft: Wer möchte
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Da war die also wieder. Sie war früher gerne hier gewesen und sie war sich ziemlich sicher das sie auch jetzt wieder gerne hier sein würde. Irgendwie hatte sie Nowigrad auch etwas vermisst, aber wenn sie ehrlich war hatte sie fast jeden Ort vermisst an dem sie länger geblieben war. Hailey hatte auch die Menschen vermisst die sie kennengelernt hatte, aber bis auf die Hexer waren sie alle irgendwann gestorben. Schon von weitem sah sie das eigentlich fast alles beim alten war, naja mit Ausnahme dieses neuen Stadtteils. Dort wurde sie später sicher viel Zeit verbringen, denn Veränderungen mussten ordentlich kategorisiert werden. So wurden neue Dinge zu bekannten Dingen und so machten sie einem auch keine Angst mehr.

So nahm sie erstmal grob in sich auf was offensichtlich neu war seit sie das letzte mal hier war vor 30 Jahren. Veränderungen waren normal, soviel hatte sie mittlerweile gelernt. Leicht fielen sie ihr trotz allem nicht, aber für gewöhnlich konnte sie es ganz gut verbergen, auch wenn tief in ihr ein Sturm wütete. Jetzt war sie wieder an einem Ort der sich veränderte, aber doch immer auch gleich blieb. Diesmal hatte sie vor erstmal, ohne sich einen Zeitrahmen zu setzen, hier zu bleiben. Zumindest so lange bis unweigerlich Fragen aufkamen weil sie nicht alterte. Dafür war aber auch noch Zeit wenn es soweit war. Sich vorher den Kopf zu zerbrechen brachte nichts und führte nur zu Kopfschmerzen. Oder zu Enttäuschung wenn etwas nicht so klappte wie sie es geplant hatte. Ein schöner Nebeneffekt , zumindest wenn es besser lief als geplant, man konnte sich sehr freuen. So auch in diesem Moment. Sie war nämlich viel früher hier als sie eigentlich geplant hatte. Das lag daran das all ihre Pläne überhaupt keine Wartezeit erforderten. Wyzima war ziemlich leer, irgendwas war passiert und die meisten Leute mieden die Öffentlichkeit. Im Grunde kam ihr das ganz gelegen, sie reiste lieber früher, bevor es doch noch früher kalt wurde. Sie fror nämlich äußerst ungern.

In Nowigrad angekommen, mit leichtem Gepäck wie immer eigentlich, galt es erstmal eine temporäre Unterkunft zu finden. Für ein paar Tage vielleicht, danach hoffte sie eine dauerhafte bleibe zufinden. Obwohl es durchaus angenehm war nicht für den kompletten Haushalt sorgen zu müssen. Vielleicht ließ sich ja etwas finden das ein bisschen von beidem sein konnte. Worüber sie sich allerdings noch keine Gedanken gemacht hatte war die Frage was sie tun sollte. Möglichkeiten hatte sie viele, was aber sollte sie tun. Ihre letzte Arbeit war in einem Gasthaus gewesen als Sängerin. Solte sie aber erneut das gleiche tun? Diese Frage hatte noch eine Weile Zeit, nur weil sie selbst viele Möglichkeiten hatte musste es ja nicht auch deshalb passende Orte in Nowigrad geben.

So stand sie mit ihrer Habe und ihrem Rappen am Zügel vor dem Stadttor. Am Sattel hingen auf beiden Seiten Ledertaschen herunter. Hailey selbst trug funktionale Reisekleidung. Ein langer Rock, eine Lederkorsage über einer Bluse. Ein Umhang mit Kaputze die sie tief ins Gesicht gezogen hatte komplettierte das ganze. So war es im allgemeinen nicht direkt ungewöhnlich was sie trug, das ganze war wahrscheinlich nur eine Spur zu gepflegt und wirkte im ganzen sehr hochwertig. Ebenso wie das Zaumzeug und die Taschen. Das, für die eher zierliche Frau, zu große Pferd machte den Eindruck das irgendwas anders war komplett.
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Die schwarzen Hunde
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Es war eher dem Zufall geschuldet, dass eine Troika der schwarzen Hunde zugegen war.
Zum ersten Mal waren sie bei der Suche nach den versteckten Waffen zum Einsatz gekommen und sie hatten sich im Anschluss schnell einen Spitznamen erworben.
Dazu, wie der aufkam gab es verschiedene Theorien.
'Schwarz' lag auf der Hand, der brünierten Rüstungen wegen.
Zu den 'Hunden' dagegen gab es verschiedene Versionen. Davon, dass bei einem größeren Einsatz niemand zu Schaden gekommen war bis auf einen Hund, bis zu den Wachhunden des Regenten - es kursierte alles mögliche.
Ein Lob hatte es jedenfalls nicht sein sollen, das lag auf der Hand.
Dennoch sollte der Name bleiben und sie würden ihn sogar selbst mit Stolz tragen.
Dass ihr Erfinder und Vorgesetzter eine Reihe ganz anderer Namen im Sinn gehabt hatte würde im Laufe der Geschichte vermutlich bald in Vergessenheit geraten.
Sie waren in 3er Einheiten organisiert, sogenannten Troikas. Man sah sie nie nur zu zweit sondern immer zu dritt, zu sechst und so weiter... Auch dazu kursierten Theorien und keine einzige kam dem wahren und recht simplen Grund auch nur nahe.

Ihre Aufmerksamkeit hatte jetzt eine junge Frau auf einem großen schwarzen Pferd erregt. Das war zwischen den Eseln, kleinen Ackerpferden und Ochsenkarren per se schon auffällig. Dann reiste sie alleine. Und hinzu kam die ganze Aufmachung, ihre Kleidung und ihre Sauberkeit.
Und so hatten sie aus dem ganzen Auftreten messerscharf geschlossen, dass es sich um eine Magierin handeln musste.

Sie wollte in die Stadt - zwar hatten sie vor allem die Order, alles zu durchsuchen, was aus der Stadt gebracht wurde, aber sie wurden nicht nur dafür bezahlt, stumpfsinnig Befehle auszuführen, man bezahlte sie tatsächlich auch für's Denken.
Zwar waren sie nicht wie der der Orden und dessen Hexenjäger strikt gegen jede Magie, aber ihre Auftraggeber wussten um die Gefahr, die von diesen viel zu mächtigen Personen ausging. Die Soldaten selbst waren sicher, dass sie eine erste Einschätzung abgeben mussten, vor allem, ob diese Frau in Verdacht stand, mit Nilfgard zu paktieren.
Sie würden also alles was sie bei sich hatte auf links drehen, und das zur Sicherheit mehrmals.
Der jungen Frau wurde der Weg versperrt.
"Absteigen und die Hände gut sichtbar hoch halten, keine schnellen Bewegungen, keine Zeichen und magischen Gesten, verstanden?" ratterte der Ranghöchste von ihnen seine Befehle runter während einer der anderen Beiden aus gut zwei Schritt Entfernung mit der Armbrust auf sie zielte und der zweite seine kurze Gleve bereit hielt um nachdrücklich zu unterstreichen dass sie den Anweisungen besser folgen sollte.
"Und jetzt: Taschen öffnen und ich will sehen was ihr alles bei euch tragt. Und zwar wirklich alles."
Da war keine Aggression in der Stimme des Mannes, nur Routine. Er war kein dummer Schläger sondern gehörte einer modernen Sicherheitstruppe an und tatsächlich klang seine Aufforderung vom Tonfall her vermutlich eher wie eine Polizeistreife des 20sten Jahrhunderts denn wie ein Wachsoldat des Mittelalters.
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Hailey Yasu Michaels
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Erwartbar wäre wohl das zutreffendste Adjektiv gewesen welches diese Begegnung hätte beschreiben könnte. Es war schließlich meistens so das sie misstrauisch beäugt wurde. Vor allem wenn sie irgendwo neu ankam. Und nach 30 Jahren war sie definitiv neu, auch wenn sie schon oft hier gewesen war. Da sie es irgendwie erwartet hatte bemerkte sie durchaus das man sich ihr näherte, diese Wachen levitierten schließlich nicht und die Zeit in dieser Welt hatte sie aufmerksamer gemacht.

Sie stieg also ab als sie die Stimme vernahm. Möglichst langsam, keine abrupten Bewegungen, Niemanden unnötig beunruhigen. Das man sie für eine Zauberin hielt war sie seit der ersten Begegnung mit Dimitar zwar gewohnt. Eine Zauberin wie sie hier bezeichnet wurden war sie aber in keinem Fall gewesen. Was sollte sie aber tun die Menschen hatten ihren Aberglauben, ihr vorgefasstes Bild und waren schwer vom Gegenteil zu überzeugen. Das musste aber auch gar nicht sein, Hailey hatte sich damit arrangiert, so auch jetzt. Als sie also abgestiegen war legte sie die Hände an die Flanken ihres Pferdes. Einerseits ums Scaramouche zu beruhigen, er trug seinen Namen nämlich durchaus zurecht, andererseits waren ihre Hände so, hoffentlich, nicht als Gefahr anzusehen.
"Wir werden das sicher problemlos lösen können." Sagte sie ruhig in Gemeinsprache ohne irgendeine Spur von Akzent. Und eher zu ihrem Pferd um ihn zu beruhigen. Die Kaputze hatte sie noch auf dem Kopf und diesen leicht gesenkt. Durch ihre aufrechte Haltung gelitten nun die beiden Anhänger an ihrem Gürtel ins Sichtfeld. Das Medallion der Katzen- und Wolfsschule der Hexer.

Langsam drehte Hailey sich um, schob die Kaputze zurück und blickte auf. Die violetten Augen machten wahrscheinlich den ungünstigen Eindruck den sie bisher gelieferte hatte nicht besser. Zumindest lächelte sie freundlich und wirkte nichtmal für eine Fliege gefährlich. "Mir gefallen eure Rüstungen..." Sagte sie mit einem Lächeln und schaute sich auf dem Vorplatz des Tores um. "Direkt hier auf der Straße meine Taschen ausleeren? Mein Name ist übrigens Helena Kirilova und ich hatte vor einen Verwandten zu besuchen." Nahm sie noch eine für sie erwartbarw Frage beziehungsweise deren Antwort vorweg.
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Die schwarzen Hunde
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Die Augen des Kommandanten wanderten über Pferd, Taschen und über die Frau, Routiniert.
Die Hexeramulette zogen seinen Blick für einen Moment an sowie ein Anhänger um den Hals. Doch all das schien nicht was er suchte.
Die Satteltaschen sahen deutlich teurer aus als das womit Hexer so ankamen, passten aber in das Bild der Zauberin.
Der Blick wurde einen kurzen Moment lang unprofessionell als er die enge Korsage unter dem Mantel sah. Er fing sich jedoch schnell wieder und setzte die professionelle Musterung fort.
Als nächstes blieben die Augen ein wenig länger an ihrem Handgelenk hängen als sie die Kapuze zurückschlug. Er konnte die Schriftzeichen zwar nicht lesen, aber das machte sie auf jeden Fall interessanter. Ein Hexer hätte vermutlich registriert, dass sich sein Herzschlag merklich erhöhte bei diesem Fund. Es versetzte ihn regelrecht in Aufregung und Begeisterung, doch nach Außen blieb er ruhig.
Als sie sprach folgte sein Blick ein wenig irritiert ihrem Mund. Glitzerte da etwas an der Zunge?
So ging das Kompliment für die Rüstungen fast unter. Eine erhobene Augenbraue war der einzige Kommentar dazu.

"Ich bin sicher, dass wir das klären können, Sera. Folgt uns bitte. Wir bringen euch an einen Ort an dem wir uns ungestört unterhalten können."
Auf eine Vorstellung verzichtete er noch, vielleicht würde das noch folgen, vielleicht auch nicht.
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Hailey Yasu Michaels
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Die Änderungen an seinem Gebaren und Verhalten bemerkte sie vielleicht ein klein wenig, sie Maß dem ganzen aber nicht wirklich eine Bedeutung zu. So tickte sie einfach nicht, hatte sie noch nie, tat sie nicht und würde sie vermutlich auch nie. Sie wahr aber sehr wohl beruhigt das es nicht, zuaus welchem Grund auch immer, eskaliert war. Gut die Begegnung war gerade erst am Anfang und man musste der Sache vielleicht etwas Zeit geben um sich zu entwickeln. Für Katastrophen war es schließlich nie zu spät.

Sie nickte zu der Aufforderung, oder war es ein halbe Einladung, zu einem ruhigeren Ort zu gehen für die Überprüfung ihrer Habe. Wäre Hailey ein bisschen misstrauischer würden vielleicht auch die eine oder andere Alarmleuchte angehen. Sie war aber einfach nicht die jenige die immer ein halb leeres Glas sah. Haileys Blick Ding noch einmal in die Runde ihrer Eskorte. "Wäre es möglich das er die Armbrust auf etwas anderes richtet? Ich will ihm nicht seine Kompetenz absprechen, aber ich habe schon Armbrüste gesehen die sich ohne Intention gelöst haben. Und ich würde es vorziehen heute nicht durchbohrt zu werden.“ Das 'heute' klang nicht direkt so als käme es des öfteren vor, mit einer guten Portion Misstrauen konnte man aber zu dieser Interpretation kommen. Hailey nickte noch kurz in die Richtung der entsprechenden Wache.

Scaramouche am Zügel, relativ Mühelos, hinter sich herfrührend folgte sie der Eskorte. Ja sie zog es vor es als Eskorte zu sehen und nicht als eine Gruppe Wachen die sie als Bedrohung wshrnahmen.
Nach ein paar Schritten wandt sie sich wieder an die wache die die Führung offenbar angenommen hatte. "Kann ich den Kleinen hier irgendwo unterbringen?" Sie klopfte ihrem Hengst auf die Flanke. "Ich nehme an ich muss die Satteltaschen nicht alle auf einmal tragen?"
Sie schaute sich neugierig um, Umgebung in Gedanken abspeichern.. Hatte Melanie immer gesagt und es hatte haey sogar noch das eine oder andere Mal das Leben gerettet. Das wäre heute hoffentlich nicht notwendig.
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