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Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Freitag 27. Mai 2022, 15:02
von ERZÄHLER
"Zu heilen?" Für einen Moment hatte das Wesen schlicht vergessen, was es war.
Es kam ihm zwar schnell wieder in den Sinn, aber es war ihm Recht, dass er es mitnahm. Dann konnte sie noch ein wenig mit ihm zusammen sein. "Das klingt wundervoll. Damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen und zugleicht zu helfen..."
Sie klatschte einmal in die Hände und drückte diese dann an ihre Brust, im Gesicht ein freudiger Ausdruck.
Sie ließ ihn zwar die Hose wieder anziehen, raubte ihm danach aber noch einen langen, verspielten Kuss.

Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Freitag 27. Mai 2022, 15:04
von Reuven von Sorokin
Die Küsse gefielen ihm, ihre Berührungen. Sie schien ernsthaft Zuneigung zu ihm zu entwickeln. Sie gefiel ihm ja auch, aber genauso sehr war er daran gewähnt, sich nicht zu binden. Er bereiste das ganze Land, lebte entbehrungsreich und gefährlich, ein so zartes Mädchen konnte und wollte er auch nciht mitnehmen. Er kümmerte sich nur um sich selbst, das war oft schwer genug, aber dabei würde es auch bleiben. Keine Gefährten. Was sie war ahnte er ja nicht, nicht im Traum wäre er darauf gekommen, dass sie etwas anderes war als eine menschliche junge Frau in Nöten.
Er löste sich von ihr, küsste sie ebenfalls noch einmal, lange genießend. Es musste ja nicht bedeuten, dass er nie zurück kam. Er begann sich weiter anzukleiden, Hemd, Waffengürtel. "Für diese Nacht sollten wir uns aber ausruhen, schlaf eine Weile, ich halte Wache." Es war noch immer dunkel, er hatte die Zeit vergessen und wusste nicht genau, welche Stunde war, aber irgendwann würde die Sonne schon aufgehen, dann wusste er es wieder.

Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Freitag 27. Mai 2022, 15:04
von ERZÄHLER
Auch sie zog sich an, so gut es eben ging.
Sie sah ihm nochmal lange in die Augen. Ja, das Wesen mochte ihn.
Sie rollte sich in der Nähe des Feuers zusammen und hing ihren Gedanken nach.
Ein Hexer auf der Wanderschaft. Und sie mochte ihn. Das Mädchen würde er niemals mitnehmen. Gab es Personen, die ein Hexer mitnahm? Das Wesen hatte einmal einen Mann kopiert, der einen Hexer kannte, der einen Barden bei sich hatte. Wenn es einen Barden fand, den es kopieren konnte, würde er vielleicht den Hexer begleiten können....
Seufzend schloss sie die Augen. Dieses schöne Gefühl wollte sie wieder verspüren.
Es war so neu.
Und wundervoll.

Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Freitag 27. Mai 2022, 15:05
von Reuven von Sorokin
Den Rest der Nacht verbrachte er mit Meditation, nichts ahnend, was dem Mädchen durch den Kopf ging, noch worum es sich hier tatsächlich handelte. Hätte er es gewusst... Niemand hätte voraussagen können wie er reagierte.

17. September 1277

Am nächsten Tag wachte er bereits mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Das Feuer war niedergebrannt und er hatte begonnen, es mit Sand und Erde etwas zu überdecken. Er war nicht auf der Flucht, aber trotzdem hatte er sich angewohnt, so wenige Spuren wie möglich zu hinterlassen, außerdem reduzierte es das Risiko, den ganzen Wald abzufackeln - und hierin hatte er tatsächlich Erfahrung.
Er sattelte das Pferd wieder, für dass er noch immer keinen Namen hatte, allerdings wollte er das schöne Tier nicht nach einem dämliche aussehenden Fisch benennen. Aber ihm fiel auch nichts besseres ein.
Als alles bereit war weckte er auch das Mädchen. Sindra.
"Wir können los."

Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Freitag 27. Mai 2022, 20:15
von ERZÄHLER
Die Kleine reckte sich ausgiebig, strahlte ihn an.
„So gut habe ich noch nie geschlafen, Herr.“
Das Mädchen trat neben das Pferd und streichelte den Hals des hübschen Tieres.
„Wie heißt sie?“, fragte Sindra und klopfte dem Tier freundlich auf den Hals.
„Sie ist wirklich schön.“

Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Freitag 27. Mai 2022, 22:16
von Reuven von Sorokin
Er lächelte.
"Ich hab sie noch nicht lange... mir ist noch kein guter Name eingefallen."
Er zuckte mit den Schultern. Es war eine lange Geschichte, eine komplizierte.
Er nahm sie kurzerhand und setzte sie auf das Tier.
"So kommen wir schneller voran."
Er selbst führte das Tier und ging neben her.

Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Freitag 27. Mai 2022, 22:55
von ERZÄHLER
Sie gab einen erstaunten, hohen Quietschlaut von sich, als er sie an der Taille packte und hochhob, lachte aber dann erfreut. "Aber....ihr könnt doch nicht laufen, hoher Herr, während ich auf eurem Pferd sitze." Sie sah ihn unsicher an, mit ihren großen, wasserblauen Augen. Dann blinzelte sie verlegen, bevor das Starren wieder los ging, riss ihren Blick los und sah doch erst einmal zum Pferd.
„Vanja?“, fragte Sindra. „Ronda?“ Sie klopfte das Pferd auf den Hals. Fragend sah sie zu Reuven.
„Wo bist du geboren? Haben sie dich als Kind geholt, wie man das erzählt?“
Sie sah lächlend zu ihm herunter und strahlte etwas aus, was ihm selten genug entgegengebracht wurde. Vertrauen und Zuneigung.
Unterwegs begann sie sogar zu summen. Ein altes Volkslied. Sie machte einen wirklich zufriedenen Eindruck. Und dass, obwohl sie gerade erst ihren Bruder und beinahe ihr Leben verloren hatte.
Ob das ihre Art der Verdrängung war?

Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Freitag 27. Mai 2022, 23:21
von Reuven von Sorokin
"Doch das geht, ich bin zu Fuß schneller." Er lächelte. Ein Hexer konnte fast mit einem Zwerg Schritt halten, fast. Aber das Mädchen hätte wohl fast Joggen müssen.
"Vanja klingt nett..." beschied er. Wenn er sie behalten konnte. Aber bei seinem Glück... daran wollte er jetzt nicht denken.
"Ich stamme tatsächlich aus Nowigrad. Aber das ist lange her, ich war noch sehr jung und eine Waise. Die Hexer haben mich auf der Straße eingesammelt. Ich hatte wirklich Glück."
Glück hatte er vor allem, weil er die Kräuterprobe überlebt und die Mutationen halbwegs gut überstanden hatte. Allerdings hatte seine Empathie gelitten, und trotzdem fiel ihm auf, dass sie erstaunlich unbedarft wirkte. Er beobachtete sie eine Weile.
"Und du? Stammst du aus der Gegend?"

Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Freitag 27. Mai 2022, 23:30
von ERZÄHLER
„Ja. Der Hof an der Mühle. Als er noch meinen Eltern gehört. Geboren und aufgewachsen. Ich bin nicht wirklich viel rumgekommen. Nur an einem Tag die Woche zum Gebet in den Tempel. Und einmal die Woche auf den Markt. Und dann…ja… dann kam der Schimmel. Die ganze Ernte….und danach….das Fieber…es ging sehr schnell.“
Ihr Blick flackerte, ihre Augen glänzten, sie sah in die Ferne.
Doch dann streichelte sie wieder das Pferd und strahlte.
Definitiv. Sie verdrängte das Geschehene, hatte es noch lange nicht verarbeitet.
„Seid ihr schon einmal mit Begleitung gereist, Herr?“, fragte sie nach einer Weile und sah verstohlen zu ihm hinunter.

Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Freitag 27. Mai 2022, 23:50
von Reuven von Sorokin
Er überlegte. War er in Begleitung gereist?
"Nur mit einem anderen Hexer. Ich habe Brehen eine Weile begleitet um selbst zu lernen und Gaetan. Beide sind Hexer meiner Schule."
Die Namen kannte kaum jemand, hätte er indes von Ehrendorf und Iello gesprochen, er vermutete, das hätte sich auch bis zu ihr herumgesprochen. Beide Massaker waren bekannt, wie die Hexer hießen aber eher nicht. Er war nicht stolz darauf, aber ändern konnte er es auch nicht.
Begleiter... er wusste, der weiße Wolf hatte verschiedene Begleiter gehabt, einen Barden der nicht zuletzt damit zu tun hatte, dass sein Ruf besser war als der der Katzenhexer, obwohl er ebenso ein Blutbad angerichtet hatte.
So wie Brehen, sein Mentor und Gaetan, etwas wie sein Bruder.
"...und dein Bruder... du hast ihm immer vertraut, oder?"
Seinen Gedankensprung erklärte er indes nicht.

Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Samstag 28. Mai 2022, 00:03
von ERZÄHLER
„Er hat immer über mich gewacht. Er war streng zu mir, hat mich aber nur ganz selten geschlagen.“
Hinter diesem Satz stand noch mehr, als sie offen gesagt hatte.
Ob ihr Vater sie geschlagen hatte?
„Herr….würdet ihr mich mit auf eure Reisen nehmen? Ich kann kochen und waschen, bin fleißig. Und keine Last, versprochen.“
Sie hatte all ihren Mut zusammen genommen für diese Frage. Nun schlug ihr das Herz bis zum Halse.

Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Samstag 28. Mai 2022, 00:15
von Reuven von Sorokin
Nur selten geschlagen... So etwas machte ihn wütend. wäre er nicht schon tot... Aber sie sollten sich nicht einmischen, das war Angelegenheit der Menschen. Wann immer er oder auch einer der Hexer sich eingemischt hatte, und sei es um zu helfen, oftmals war es nur schlimmer geworden. Monster, damit kannte er sich aus. Zwischenmenschliches? Wohl nicht.
Und er seufzte, denn die Frage hatte er fast erwartet.
Wie sollte er es ihr erklären?
"Ich lebe gefährlich. Und Desserteure... die sind eigentlich keine Gefahr, nur lästig. Ich kann dir nicht einmal sagen, bleib aus der Gefahrenzone, denn man weiß nie, wo und wann sie ist... auf jeden Fall weit von mir entfernt. Ich würde dich gerne mitnehmen..." nicht zuletzt der Entspannung wegen.
"...aber ich hätte pausenlos Angst um dich."
Und diese würde auch ihn einschränken.
"Kannst du denn kämpfen?"

Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Samstag 28. Mai 2022, 00:19
von ERZÄHLER
Sie sah zu ihm.
"Ich kann es lernen.", sagte sie kleinlaut. "Ich kann mich sehr gut verstecken...", versuchte sie sich zu erklären und verzog das Gesicht.
Es hätte sich so gern erklärt. Aber wahrscheinlich hätte sie in dem Moment ein Schwert im Leib,in demer erkannte,was sie eigentlich war.

Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Samstag 28. Mai 2022, 11:33
von Reuven von Sorokin
Der Hexer kam nicht umhin, zu lächeln. Sie meinte es ernst, sie wollte wirklich bleiben.
Als Hexer kannte er das sogar, es war nicht das erste mal, dass eine Frau, die er gerettet hatte glaubte ihr Herz an ihn verlieren zu müssen. Das Alter spielte dabei meist keine Rolle. es gab in der Regel zwei Verläufe wenn er eine Frau aus einer vergleichbaren Situation herausbrachte: Entweder sie war entsetzt über seine Grausamkeit und er sah sich mit Vorwürfen konfrontiert, oder sie himmelte ihn als Held an. Letzteres war angenehmer aber manchmal auch komplizierter und aus seiner derzeitigen Sicht reihte sie sich da ein eine ganze Reihe von Frauen, zum Teil auch älteren Omis. Wobei er sich bei letzteren die Dankbarkeit anders zeigen ließ. Er hatte seine Grenzen. Aber auch ein kulinarisches Verwöhnprogramm konnte er durchaus genießen.
Aber er driftete ab.
"Ich habe viele Jahre gebraucht um das zu lernen, was ich kann und manchmal reicht auch das nicht. Und der Rest sind die Mutationen."
Die genaue Tragweite ihrer Worte war ihm nicht klar. Er sah noch immer ein einfaches Mädchen und unter 'gut verstecken' stellte er sich einfach nur vor, dass sie sich hinter einem Busch duckte.
"Und die meisten Wesen, die ich jage riechen einen Menschen, egal wo er sich versteckt und wie gut."
Der Him... nicht auszudenken was er mit ihr gemacht hätte.
"Ich bringe dich erst einmal zu den beiden Frauen... dann sehen wir weiter."

Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Samstag 28. Mai 2022, 17:33
von ERZÄHLER
Sie schien mit seiner Aussage nicht ganz zufrieden.
„Wenn ich ein Mann wäre….und kämpfen könnte….würdet ihr mich dann mitnehmen?“, fragte sie, nachdem sie eine ganze Weile neben ihm her geritten war.
Das dieser Auftritt für das Wesen durchaus möglich gewesen wäre…darauf konnte der Hexer nicht kommen.
Noch nicht. Denn das Wesen rang mit sich, alles auf eine Karte zu setzen und sich zu offenbaren.
Es war für die Verhältnisse seiner Rasse recht jung und hatte nur wenig Erfahrung mit Menschen sammeln können. Und mit Hexern - bis auf diesen hier – gar keine.
Hätte es mehr Erfahrung, dieser abwegige Gedanke wäre ihm niemals gekommen.

Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Sonntag 29. Mai 2022, 10:22
von Reuven von Sorokin
Reuven lachte kurz.
"Das hat nichts damit zu tun ob du ein Mann bist oder eine Frau... ich nehme niemanden mit, der nicht die Zähigkeit und die Reflexe eines Hexers hat... Und die Erfahrung." Irgendwie ahnte er wohl dass er gerade so auf sie selbst aufpassen konnte, besser er hatte jemanden an seiner Seite, der wenigstens das selbe für sich tun konnte und bestenfalls auch ihm den Rücken freihalten konnte. Vielleicht wünschte er sich auch einfach nur seinen Bruder zurück.
Und dann, auch wenn er tatsächlich gar nicht so weit dachte, aber in dem Moment in dem er es aussprach war auch der Gedanke präsent.
"Und hast du eine Vorstellung davon, wie alt Hexer werden, was denkst du wie alt ich bin? Hm?" Sie war sehr jung, wenn sie überhaupt so lange lebte, in 30 oder 40 Jahren war sei alt und er sah - wenn er dann immer noch lebte - wohl immer noch gleich aus. Von Vesemir wusste er, dass der wohl über 200 Jahre alt sein musste, Brehen war eine ähnliche Generation, starb aber früher.
Womit er es aber tatsächlich zu tun hatte... Selbst wenn man ihn hätte raten lassen, was er vor sich hatte, vielleicht hätte er überlegt ob sie Elfenblut in sich trug oder eine Magie beherrschte, aber darauf wäre er nicht gekommen.

Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Sonntag 29. Mai 2022, 18:07
von ERZÄHLER
Sie kamen schon in die Sichtweite der Stadt.
Das Wesen hatte lange geschwiegen. Es hate etwas gefunden, was seinem sonst so öden Leben etwas gab. Freude. Spaß.
Und jetzt wieder darauf verzichten? Dann sollte er es doch lieber aufschlitzen.
Mit der nächsten Frage setzte er alles auf eine Karte.
„Und wenn ihr jemanden dabei hättet, der immer genau das wäre, was ihr braucht?“

Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Sonntag 29. Mai 2022, 18:16
von Reuven von Sorokin
Der Hexer zuckte nur mit Schultern.
"So jemanden gibt es nicht."
Und obwohl er im Grund wusste, dass es so etwas doch gab, so wusste er auch, wie selten diese geworden waren, nahezu ausgerottet.
Aber daran dachte er nicht.
Eine lange Weile musterte er sie, suchte in ihrem Gesicht nach Merkmalen der Elfen, das war das naheliegendste. Vielleicht gab es Anzeichen, aber zumindest magische Talente brachte das nciht mit sich, auch als er ihr sehr nahe gekommen war hatte sein Medaillon geschweigen.
Er sah noch immer nur das zierliche Mädchen vor sich, gelenkig, vielleicht geschickt. Womöglich konnte er ihr sogar beibringen, mit einem Bogen umzugehen, aber niemals würde sie die Reflexe eines Hexers bekommen.
Aber sie hatten die Stadt fast erreicht, vor ihnen lag Ferneck.
"Wir sind fast da."
Er führte das Pferd über die erste der Brücken.
Um diese Zeit war viel los, Die Leute in Ferneck gingen ihrem Tagesgeschäft nach. Es waren überwiegend Anderlinge. Ein Familie von Halblingen bugsierte große Kisten in eine Scheune hinter dem Haus, sogar die Kleinsten halfen mit, sie trugen kleinere Bündel. Eine Gruppe Zwerge schichteten eben einen neuen Kohlemeiler auf während eine andere einen zweiten gerade abbauten. Man roch die Gerber und die Wäscherei und alles zusammen ergab eine schier überwältigende Duftkulisse, vom Lärm, Geschrei und Krach ganz zu schweigen.

Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Sonntag 29. Mai 2022, 20:02
von ERZÄHLER
Er hatte auf der Brücke nicht zu ihr gesehen. Und auch sonst keiner.
„Herr…..und wenn doch?“, fragte sie
Doch…ihre Stimme. Dunkel rau. Kratzig.
Und als er zu ihr hochsah, dass da eine reife, sexy rothaarige, dralle Oberweite, die das Kleid fast sprengte. Lange Beine, rückenlange flammrote Locken, dunkelgrüne Augen.
„Oder lieber ein Mann?“
Die Konturen verschwammen abermals und auf dem Pferd saß ein eben der junge Mann, die sie vorher vergraben hatten. Dem stand das Kleid jedoch so gar nicht.
Das Wesen hielt das Pferd an und sah ihm in die Augen.
„Mir liegt an euch, Herr. Tötet ihr mich jetzt?“

Re: Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Verfasst: Sonntag 29. Mai 2022, 20:30
von Reuven von Sorokin
"achdu... Scheisse! ...verdammt!"
Reuven blieb wie angewurzelt und vollkommen fassungslos stehen.
Er hatte auch das Pferd mit einem Ruck angehalten, dass es fast scheute - fast, denn er beruhigte es gleich gewohnheitsmäßig mit Axii. Es war einfach kein Hexerpferd, es musste noch lernen mit plötzlichen Launen fertig zu werden - zu gelegentlich auf Dächer zu klettern.
Dieses Zeichen beherrschte er fast am besten, allzu oft musste er jemanden beruhigen oder verschaffte sich auf diese Weise einen kleinen Rabatt.
"Jetzt wird mir einiges..."
Er wollte nach seinem Silberschwert greifen, auch das eine Gewohnheit, griff aber ins Leere.
Dann besann er sich.
Ein Doppler würde normalerweise nicht angreifen, aber er hatte auch von ausnahmen gehört.
"Hast du den Mann umgebracht? Warum?"
Er hatte den Eisendolch des Deserteurs in der Hand, Eisen würde auch Doppler verletzen, hinderte sie aber nicht am wandeln, aber das wollte er auch gar nicht. Das konnte er , wenn es sein musste auch mit Yrden erreichen.
"Was genau willst du von mir?"
Erst dann fiel hm auf, was sie - er... was auch immer, was es gefragt hatte.
"Ich habe nicht vor, dich zu töten, aber sei ehrlich... beide Fragen. Der... 'Bruder' ihn hast du auf dem Gewissen, oder? Und warum ich?"
Er blickte sich auch um, hatte sie jemand bemerkt.
Bisher nicht. Wenn doch, er würde weiter sein Zeichen üben können.