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Re: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Verfasst: Montag 13. Mai 2024, 15:03
von Orden der Flammenrose
Rhetorische Fragen nennt man das. Der junge Leibwächter war noch nicht auf der Seite angekommen, dass er Personen unter sich hatte. Sicher die Knappen hatten zu tun, was er sagte, aber er war für keinen Untergebenen verantwortlich und bis jetzt wollte er das auch nicht. Alleine Lothar machte genug Arbeit, wenn auch anderes. Natürlich würde Bernard die Hand verbinden, zu sehr sah er sich als Empfänger von Befehlen. Mit einen Nicken beobachtete er den älteren Mann wie er aus dem Becken stieg: Haut, Narben, Muskeln, Sehnen. Warum musste er sich zuerst die Haare trocken und zeigte...?
Bernard schüttelte den Kopf und tat es dem Älteren gleich. Weniger gewandt steig er wieder aus der Wanne, denn er stützte sich dabei mit den Händen am Rand ab. Aber besser ihm den Rücken zu kehren. Die Haare schüttelte er sich ganz surferboyhaft nur aus, um sich das Tuch gleich um die Hüften zu binden.
„Dort drüben finden wir, was wir brauchen.“ Sie müssten nicht unbedingt ins Spital gehen. Einen Raum, saubere Tücher würde sie hier ebenso in Griffweite haben. Bernard würde sich beim Verbinden nicht ungeschickt anstellen. Seine Finger waren flink.
„Wie ist das passiert?“ Der junge Mann betrachtete die Schnittwunde neugierig. Klar, dass man sich in die Hand schnitt kam durchaus mal vor und sei es beim Gemüseschneiden, aber… da war meist die linke Hand betroffen, weil die Rechte die Klinge führte.
Re: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Verfasst: Mittwoch 15. Mai 2024, 13:55
von Liam von Alensbach
Dem Älteren schien die Nacktheit egal zu sein, er machte sich darüber keine Gedanken über irgendeine Anziehung. Es war ein Badehaus, nackte Körper gehörten nunmal dazu wie der Fisch ins Wasser. Liam folgte Bernard in den Nebenraum, nachdem er den Tigel bei seinen Sachen geholt hatte und setzte sich auf eine schmale Bank. Es war keine lange Sache, die Hand mit den sichtbaren Brandwunden und der Narbe zu verbinden. Dass Bernard sich dabei sehr geschickt anstellte, das anerkannte von Alensbach mit einem Nicken.
"Ich weiss es nicht. Erst dachte ich, dass ich mich an der Klinge geschnitten haben muss. Doch ich habe nie in die Schneide gegriffen. Vielleicht war das Griffstück nicht sauber verarbeitet." Das musste es sein. "Mir ist erst später aufgefallen, dass ich nicht nach meinem Schwert gegriffen habe." Und sofort als er das sagte, fühlte er einen Stich in seiner Brust. Er wischte das Gefühl davon. "Nicht das erste Mal, dass du einen Verband anlegst. Musstet du Lothar so oft verbinden?" Ein feines Lächeln stahl sich auf seinen Mund.
Re: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Verfasst: Mittwoch 15. Mai 2024, 21:19
von Orden der Flammenrose
Bernard nahm das Lächeln auf und gab es ebenso fein zurück. „Nein, nein… zum Glück nicht. Er kann sich schon noch ganz gut wehren. Obwohl ernsthafte Kämpfe kaum vorkommen.“ Den heimlichen Herrscher Wyzimas mal eben angreifen machte dann doch niemand oder wurde weit vorher abgefangen.
„Ich musste mich schon früh irgendwie bei meiner Mutter nützlich machen, niemand nimmt ein unnötiges Maul zum Stopfen im Tross mit oder lässt es später in Dreiberg bei sich wohnen. Irgendwas halten, Wasser schleppen, Verbände tragen oder anlegen, das konnte ich machen. Und auch als Knappe bei Rittervater Ralt hielt er es für notwendig, dass ein Kämpfer damit grundlegend vertraut ist. Schließlich hat man eine gewisse Chance irgendwo verletzt zu werden. Außerdem…“ Er wurde ein bisschen verlegen. „…fiel es mir nicht so schwer wie anderen meine Brüder anzufassen.“
Wahrscheinlich ein Erbe seiner Mutter. Er war in einem Puff geboren. Da fasste man sich ständig an und bevor jemand verblutete oder erstickte. Griff man doch zu, oder?
„Das sollte jetzt auf jeden Fall halten.“ Aep Corvlani gähnte herzhaft.
Re: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Verfasst: Donnerstag 16. Mai 2024, 13:27
von Liam von Alensbach
"Anfassen beim Verband anlegen ist wohl keine Sünde." merkte Liam an. "Am Ende wird man dir danken, wenn sie deinetwegen nicht verbluten." Dass man Bernards Worte vielleicht auch auf anderes interpretieren konnte, daran dachte der Ältere nicht. Er hielt still, derweil die flinken Finger den Verband fachmännisch um seine Hand wickelten. "Danke, Bernard. Das wird bestimmt halten und du solltest zusehen eine Mütze Schlaf zu bekommen." Das sollte er auch, aber erst musste er herausfinden wohin diese innere Unruhe ihn führen würde. Das lief alles komplett falsch.
Re: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Verfasst: Freitag 17. Mai 2024, 09:17
von Orden der Flammenrose
„Oh ja, Ser.“ Ein letzter prüfender Blick auf sein Werk. „Danke für Eure Worte.“
Der Leibwächter konnte jetzt verstehen, warum Lothar den Rat dieses alten Kameraden so schätzte. Es war erfrischend jemanden von außerhalb der Klostermauer zu haben, der nicht in den heimischen Trott gefallen war. Rein im Glauben und doch anderes, wie gesäubert auf das Wesentliche. Ohne all den blinden Ärger, den er bei manch jungem Ritter sah. Es macht ihm Mut. War er doch selbst nicht aus reinem Glauben dem Orden beigetreten, sondern mehr um seine Dankbarkeit gegenüber von Tretogor ausdrücken und Liam zeigte ihm, dass er einen Weg finden würde. Vielleicht sah man eine Erkenntnis in seinem Gesicht, auf jeden Fall wirkte der junge Mann zuversichtlicher – wenn auch immer noch hundemüde.
Bernard richtete sich auf und verabschiedete sich mit dem Gruß der Flamme. „Die Wärme des Feuers mit Dir.“
Re: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Verfasst: Freitag 17. Mai 2024, 12:54
von Liam von Alensbach
"Liam." erinnerte er den Jüngeren mit einem freundlichem Schmunzeln, das sich vertiefte als er die Erkenntnis auf Bernards Gesicht sah.
"Und mit dir, Bruder." entgegnete von Alensbach, der noch einen Moment sitzen blieb nachdem der andere Mann verschwunden war. Er erlaubte sich leise durchzuatmen. Eigentlich musste er dringend ins Bett, schlafen und sich ausruhen. Aber dieses Ziehen liess ihn einfach nicht los und mit einem Ruck erhob er sich. Zu schnell, wie er feststellen musste als der Schwindel ihn erfasste. Um nicht zu stürzen musste Liam sich kurz an der Mauer abstützen, während er innerlich fluchte. Nochmals atmen, bis er sich soweit gesammelt hatte um zur Umkleide zu finden. Dort warf er sich die schlichte Ordenstracht über, mehr brauchte er nicht, um im Anschluss das Badehaus zu verlassen und in den Hof zu treten.
Zum Hof...
Re: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Verfasst: Freitag 20. Dezember 2024, 12:48
von Liam von Alensbach
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vom: Der Tempel des Ewigen Feuers|
Versammlungshalle
nach: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Datum: 1. September 1278, ca 16:00 Uhr
betrifft: niemanden
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Liam liess sich in das warme Wasser gleiten und seufzte wohlig auf. Das Wasser plätscherte leise gegen den steinernen Beckenrand und er hörte das Feuer in den Kohlepfannen leise züngeln, Holzscheite die knackten und der Geruch von Harz, der für einen würzigen Duft sorgte. Das Glück war ihm hold, denn gerade war er alleine in dem grosszügigen Bad, welches bestimmt einige vor Neid erblassen liess. Die weiteren Becken warteten nur darauf, Badegäste zu empfangen, aber diese waren entweder beim Gebet, beim Essen, vergnügten sich in Betten anderer oder echauffierten sich über die Entscheidung des Grossmeisters. Irgendwann an diesem Nachmittag würde Jarel das Brandmal erhalten und die Ordenskluft ablegen müssen, er würde vermutlich auch seine Kammer leeren und im Kloster der Schwestern einziehen müssen. Irgendwann in diesen Stunden, würde auch die Zukunft von Jakob von Nagall bestimmt werden, der nun keinen Rittervater mehr hatte und dessen weiterer Weg so undurchsichtig war, wie der dichte Nebel im späten Herbst. Von Alensbach rutschte so tief ins Wasser, bis er vollends darin verschwunden war und genoss das Rauschen in seinen Ohren, fühlte dem angehaltenen Atem nach, spürte die Schwerlosigkeit die seinen Leib erfasste. So lange er konnte, blieb er genau an dieser Stelle und erst als seine Lungen schon schmerzten, tauchte er wieder auf und sog tief die schwere, harzige Luft ein. Konzentriert auf die Atmung liess er sie durch seinen Körper strömen, brachte seinen Herzschlag dazu langsamer zu schlagen und seine Sinne schärften sich. Noch immer knackte das Holz, noch immer knisterten die Flammen, noch immer plätscherte Wasser und irgendwo rauschte es ganz leise. Irgendwo waren Schritte, dumpf und weit entfernt. Liam glaubte gar das Gebäude flüstern und atmen zu hören, so sehr richtete er seine Sinne auf die Umgebung und durch die geschlossenen Augen brachte er alle anderen dazu sich in den Vordergrund zu drängen.
Schliesslich rutschte der Ritter an den Beckenrand, bettete seine Arme darauf und legte den Kopf in den Nacken, um seinen Blick zur Decke zu richten. Nachdem er sie lange und gedankenverloren gemustert hatte, schweiften seine Gedanken zurück und liessen die letzten Wochen Revue passieren. Von der Reise mit Schwester Svettele, die er in all diesen Wochen näher kennengelernt und auch zu schätzen gelernt hatte. Und ihr näher gekommen war als beabsichtigt. Nicht was den Beischlaf betraf, aber gemeinsame Reisen und bezwingen von Gefahren veränderte das Verhältnis zwischen zwei Fremden. Ob Wegelagerer oder Gewitter, die Geburt eines Kindes, den verletzten Reisenden, ihre tiefgründigen Gespräche, die Kälte der Nacht... Auch wenn Liam sein Vertrauen nur zögerlich entgegen brachte, Fini hatte einen Fuss in die Tür gesetzt. Und sie war es auch, die ihn damals in Ellander das Leben gerettet hatte. Blinzelnd atmete der Ritter aus, die Gedanken schweiften weiter.
Zu jenem schicksalhaften Abend, als er Jakob aufgesucht hatte und sie beide am Ende ein Mädchen vor den Fängen Ertrunkener gerettet hatten. Unfreiwillig wurde Liam Gast im Kloster der Melitele, doch vermutlich wollte das Schicksal es genau so und nicht anders. Die Geschehnisse huschten vor seinem inneren Auge vorbei und konzentriert versuchte er die Gefühle zu analysieren. In den Tiefen seines Herzens wusste Liam, dass er der Indoktrination die er damals im Orden der weissen Rose erfahren hatte, noch nicht entkommen war. Er hatte bisher nur gelernt, sie in geordnete Bahnen zu lenken. Doch die Auseinandersetzung mit den alten Gewohnheiten war immer schmerzhaft, aufwendig und erschöpfend gewesen. Und nun ging es für ihn nach Novigrad, wo er alte Gesichter wiedersehen würde. Erhard oder seinen Rittervater de Ardh. Bei der Erinnerung an de Ardh, stellten sich ihm die Nackenhaare auf. Unwillkürlich strichen seine Finger über die Initialen, die sein ehemaliger Mentor ihm mit einem hämischen Grinsen auf seine Lende gebrannt hatte. Das Brandmal der Rose an seinem Hals war das Eine gewesen und auch wenn von Alensbach einer Intrige zum Opfer gefallen war, mit jener hatte er seinen Frieden gefunden. Diese Initialen aber waren nur dazu da, um Liam zu erniedrigen. Um ihm klar zu machen, wer Herr über ihn und sein Leben gewesen war und immer noch sein wollte. Sie waren der Ausdruck abgrundtiefen Hasses, von dem der Ritter nicht wusste, warum er ihn verdient hatte. Zu keinem Zeitpunkt hatte er sich erhofft, aufsteigen zu können. Zu keinem Zeitpunkt wollte er mehr erreichen, als ein einfacher Ritter zu sein. Aber seine Gehorsamkeit, seine klare Linie, sein Charakter und seine Beliebtheit bei vielen hatte anderen wohl Angst gemacht, hatte sie um ihre Posten zittern lassen. Also musste von Alensbach weg, bevor er eine Gefahr werden konnte. Verbittert, denn dieser tiefe Fall konnte er Ihnen nicht verzeihen, wischte er mit einer Hand über die Wasseroberfläche, als könnte er damit auch die Gedanken daran auslöschen.
Als er sich wieder beruhigt hatte, sein rascher schlagendes Herz sich wieder beruhigt hatte, kehrten die Erinnerungen und Gedanken zurück zum heutigen Morgen. Zum Freiherren, zu ihrem Gespräch und das vorsichtige Umkreisen. Keiner wollte zu viel verraten, keiner wollte sich ganz öffnen. Keine Frage war belanglos gewesen, keine Antwort nur so dahin gesagt. Sie tasteten sich gegenseitig ab, schätzten ein, versuchten herauszufinden, wie sie einander nützlich sein konnten oder eben auch nicht. Und Liam versuchte die Beziehung zwischen Slava und Jarel zu verstehen. Etwas war da, aber er konnte noch nicht klar sehen. Sein Vertrauen in Jarel war gebrochen, darum war er noch vorsichtiger und zurückhaltend, bis er es abschätzen konnte wie sie zueinander standen. Er machte sich keine Illusionen, dass ein Mann in der Position des Freiherren keine Freunde, sondern Schachfiguren besass, die er hin und her schob wie sie ihm passten. Eine davon zu werden war nicht unbedingt in Liams Sinn, noch ein weiterer Grund warum es notwendig war diesem Mann nur mit äusserster Vorsicht zu begegnen.
Mit einer Hand kämmte er sich durch das nasse Haar. Er dachte an Jakob und an die Visionen des jungen Mannes. Es brannte ein Feuer in diesem Herzen, einerseits war das bewundernswert, aber auch gefährlich. Von Nagall begab sich auf einen schmalen Grat, der ihm auch das Leben kosten könnte. Nicht alle würden seine Vorstellungen und Wünsche teilen, auch wenn er mit Lothar jemanden hatte, der nicht abgeneigt war sie sich wenigstens anzuhören. Der Junge müsste nur noch verstehen, dass der Grossmeister viel abzuwägen hatte und das seine Entscheidungen schwerwiegender waren, als die eines einfachen Knappen. Würde er Jakob beistehen in dem was er tat? Diese Frage blieb lange unbeantwortet, bis Liam beschloss, dass er den jungen Mann sicher nicht fallen lassen wollte. Aber auch nicht aufdrängen. Von Nagall musste seine eigenen Erfahrungen sammeln, auch wenn sie manchmal schmerzhaft waren, doch ins Messer laufen lassen... das würde er zu verhindern versuchen. Nicht weil er Schuldgefühle oder Mitleid gegenüber Jarel hatte, sondern weil er an Jakob selbst glaubte.
Die Wasseroberfläche begann zu wellen, als der Mann sich leicht bewegte. Jetzt hörte er Stimmen und Schritte. Er würde gleich nicht mehr alleine sein. Zwei Brüder betraten das Bad, nickten ihm zu und er nickte zurück. Sie suchten eines der anderen Becken auf, was ihn erleichtert durchatmen liess. Konversation zu betreiben, darauf hatte er keine Lust und noch immer hing über ihm der Schatten, den Orden einst beschmutzt zu haben. Ein Ruf war schneller zerstört als aufgebaut. So war das nun mal. Liams Blick glitt wieder zur Decke hinauf. Klingenmeister also. Er glaubte noch nicht ganz daran, dass der Posten in Novigrad noch immer frei war. Jeder, der Karriere machen wollte, würde in dem Moment danach greifen, kaum hatte man die Gelegenheit dazu. Irgendjemand hatte ihn inne, da war sich von Alensbach sicher. Er verstand auch den Grossmeister, aber Liam könnte auch ohne Klingenmeister zu sein die Augen und Ohren offen halten. Und dass er das tun würde, stand ausser Frage. Noch hatte er nicht mit Moore darüber gesprochen, aber vielleicht war es auch gut so, so unvoreingenommen wie möglich daran heran zu gehen. Unvermittelt schnaubte er leise und tauchte unter.
Mit diesen Gedanken war jetzt Schluss, beschloss er und konzentrierte sich wieder auf das Rauschen des Wassers in seinen Ohren und den Schlag seines Herzens in seiner Brust.
Re: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Verfasst: Samstag 1. März 2025, 21:38
von Liam von Alensbach
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vom: Der Tempel des Ewigen Feuers
Klosterhof
Datum: 2. Spetember 1278
Uhrzeit: Nach der Abendmesse, ca. 20:00 Uhr
betrifft: Jakob
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Die Messe war vorüber, die Brüder verstreut. Manche davon hatten nun ins Badehaus gefunden, doch es gab genug Becken die auch Liam und Jakob etwas an Privatsphäre schenkten, so dass sie ohne lauschende Ohren sprechen konnten. Doch für Liam war das Bad eher der Körperpflege geschuldet, als irgendwelchen Gesprächen. Gerade rutscht er in das warme Wasser, das ihn umfliesst wie eine wohlige Umarmung und er seufzt dabei leise. Eine Wohltat. An seiner Hand trägt er auch keinen Verband mehr, scheinbar war die Wunde bereits wieder verschlossen. Ziemlich schnell für einen Schnitt mit einem Schwert.
"Das ist etwas vom wenigen, was ich auf meinen Reisen vermisst habe." verrät er Jakob mit einem Augenzwinkern.
Re: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Verfasst: Sonntag 2. März 2025, 12:55
von Jakob von Nagall
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von/nach:
Der Tempel des Ewigen Feuers | Klosterhof --> Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Datum: 2. Spetember 1278
Uhrzeit: Nach der Abendmesse, ca. 20:00 Uhr
betrifft: Liam
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Jakob war dem Ritter gefolgt - ein wenig wie das Lamm zur Schlachtbank. Dezent misstrauisch und doch folgsam. Wie der Ältere hatte er sich entkleidet und mit Seife sowie Bürste gereinigt, dann wieder abgespült, bevor es ins eigentliche Becken ging. Den Verband am Bein hatte er gelöst, die Wunde kurz inspiziert und dann beschlossen, sie nicht allzu sehr aufzuweichen. Deswegen dümpelte er jetzt falsch rum im Wasser neben Liam, die Unterschenkel auf dem steinernen Rand, den Oberkörper schwebend im Wasser.
"Wyzima hat da schon seine Vorzüge gegenüber Nowigrad. Der Tempel hat nur Zuber, die man erstmal anheizen muss.", erwiderte der Knappe. Und wer die Feuer schürte, war auch klar. Er betrachtete das dunkle Deckengewölbe, auf dem man schemenhaft alte Malereien erkennen konnte. Die Wärme machte ihn schläfrig und entspannte die Muskeln.
Den Kopf konnte er nicht drehen, ohne abzusaufen, aber die Augenwinkel reichten, um Liam zu sehen.
"Eure Hand ist schnell verheilt.", stellte er fest. Vielleicht war der Schnitt doch nicht so tief gewesen.
Re: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Verfasst: Mittwoch 5. März 2025, 21:26
von Liam von Alensbach
Wie gut, dass Liam seinen neuen Knappen nicht zur Schlachtbank geführt hat sondern in den heissen Topf - der allgemein auch als Badehaus bekannt war. Es tat gut, den Tag mit einem Bad ausklingen zu lassen. Von Alensbach jedenfalls schätzte diesen Luxus, vermutlich umso mehr weil er ihn jahrelang nicht mehr hatte geniessen können. Wie Jakob nun im Wasser lag und Liam neben ihm sass, das mochte bestimmt ein amüsantes Bild abgeben, aber es war kaum einer da dem das gross auffallen durfte. "Ein Grund mehr rasch wieder nach Wyzima zurück zu kommen," schmunzelte der Ritter, der Jakob zustimmen musste. Er hatte den Blick zur Decke gerichtet, betrachtete die Malereien, die teilweise bereits abgeblättert waren. Man dürfte sie mal renovieren. Es war jedoch wahrscheinlicher, dass eines Tages die ganze Decke runterkommen würde. "Hm...," brummte der Ritter und hob besagte Hand um die Innenfläche zu betrachten. Der Schnitt war fort. "Ja. Ziemlich schnell." Er hatte es nicht zugeben wollen, doch die Geschwindigkeit mit der Wunden bei ihm sich schlossen war beängstigend. Dazu kam auch, dass er sich manchmal schnitt und das obschon er sich ganz sicher war, die Hände weit weg von der Schneide zu haben. "Ich weiss nur nicht warum, bis anhin funktionierte meine Wundheilung genau so wie bei jedem Menschen." Die Hand fand wieder unter Wasser, wo er die Finger zur Faust ballte. "Wenn wir schon mal hier sind, von Nagall, möchte ich dir kurz mitteilen, was ich von dir erwarte. Mochten die Worte zwar ein wenig streng klingen, auf dem Gesicht des Ritters fand sich nur Entspannung und ein freundlicher Zug, den er so oft inne hatte. "Ich wünsche mir, dass du ein gepflegtes Äusseres an den Tag legst, mit Sauerbraten trainierst und die Bindung zu ihm vertiefst. Du trainierst täglich mit dem Schwert und du sprichst mit mir, wenn dir etwas unangenehm ist oder nicht gefällt. Ich möchte, dass wir offen miteinander sprechen können und weise mich auf meine Fehler hin, von Nagall, denn auch ich bin nicht unfehlbar." Die grauen Augen fanden zum Knappen. "Mir ist bewusst, dass du einiges davon schon tust - dennoch hielt ich es für besser es anzusprechen." Das Augenmerk geht für einen flüchtigen Moment auf Wanderschaft und kehrt wiederum zurück. "Wenn du etwas an mich hast, dann sprich frei."
Re: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Verfasst: Donnerstag 6. März 2025, 20:07
von Jakob von Nagall
Oh ja, es gab eine Menge Gründe, Wyzima gar nicht erst zu verlassen, aber ein Knappe ging, wohin sein Ritter ging. Nur was, wenn das die Wanderschaft war? Daran hatte er noch gar nicht gedacht. Liam könnte in Nowigrad auch abgelehnt werden - und dann? Der Gedanke wollte sich gerade in seinem Magen bemerkbar machen, als Liam das Thema über die Wunde auf Pflichten wechselte.
Sich pflegen. Das hieß für Liam wohl mehr als einmal die Woche einen Eimer kalten Wassers. Jarel war da genauso und redete meist genauso mit der Wand. Wenn der Alltagstrott mal lief, blieb zwischen morgendlicher Ertüchtigung und abends wie tot ins Bett fall nicht viel Zeit für me-time. Schon gar nicht, wenn jetzt noch täglich Reiten dazu kam und dabei tat ihm schon der Gedanke Schmerzen an. Er hasste reiten. Und Sauerbraten mochte seinen Reiter nicht. Jakob quittierte diese Ansage Liams daher erstmal wie für ihn üblich mit schweigen durch schmale Lippen.
"Ich werde mich bemühen, Euren Anforderungen gerecht zu werden.", sagte er schließlich nach einer Weile. Besser nichts versprechen. Die Wortwahl war schon sehr bewusst. Und dann überlegte er wieder, wie er die Dinge, die ihm sofort durch den Kopf schossen, am besten formulieren konnte. Eine Angewohnheit, die schon so manchen Menschen an die Grenzen des Geduldsfadens gebracht hatte. Aber Liam war ein sehr geduldiger Mann und konnte warten.
Jakob plätscherte derweil etwas herum, spannte den Bauch, um mit den Händen den Beckenrand zwischen seinen Knien zu erwischen und den Kopf aus dem Wasser zu heben. Nun konnte er diesen drehen und Liam ganz ansehen, der im Gegensatz zu ihm völlig entspannt wirkte. Aber Jakob war nie wirklich entspannt. Von ihm ging immer etwas lauerndes aus - selbst jetzt war es in seinem Blick.
"Ich möchte in Nowigrad weiter Kontakt zu Jarel pflegen dürfen. Für mich bleibt er ein wertvoller Mensch, sowas wie mein Vater hier.", sagte er schließlich ruhig, aber bestimmt und bevor Liam etwas erwidern konnte, setzte er hinzu: "Und ich würde gern neben dem Waffentraining mehr studieren. Aber das geht abends. Ich brauche nicht viel Schlaf." Zog er prompt das mit der Selbstpflege ins Absurde, ohne es zu bemerken. Er war eben einfach besser in Selbstzerstörung. Gewohnheit.
Re: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Verfasst: Sonntag 9. März 2025, 23:02
von Liam von Alensbach
"Darum geht es nicht." entgegnete Liam ruhig. "Es geht nicht darum meinen Anforderungen gerecht zu werden, von Nagall, sondern darum, dass ihr noch einiges vor habt und vielleicht auch eines Tages anderen voran geht. Es kleidet sich besser, wenn ihr Euch auch ein wenig um Euch selbst kümmert und Fähigkeiten mitbringt, die andere auch erwarten." Er hatte nicht vor den Jungen zu bevormunden, doch seine Gedanken schweiften in die Zukunft. Zu der Idee, der Überzeugung die in dem Kopf und dem Herzen des Mannes schlummerten.
Entspannt und geduldig wartend, genoss der Ritter das warme Wasser. Er bedrängte von Nagall auch nicht mit Blicken oder dergleichen, er würde schon sprechen, wenn die Zeit gekommen war und sie kam. Und er hörte ihm zu. Schweigend. Aufmerksam. Abwägend. "Ich bin damit einverstanden, dass ihr Moore auch weiterhin sehen könnt. Da stehe ich Euch nicht im Weg, genauso wenig den gewünschten Studien. Mein Aufgabe ist einzig und allein Euch zu fördern. So, dass ihr alle Werkzeuge an die Hand bekommt, die Euch in die Zukunft leiten. Studiert, denn auch eine Feder ist ein Schwert und manches mal ist sie gar mächtiger, sagen weise Leute. Wir werden eine vernünftige Routine finden." Da war er überzeugt.
Re: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Verfasst: Samstag 15. März 2025, 16:33
von Jakob von Nagall
Jakob hätte jetzt anfangen können zu streiten, dass es genügend Beispiele großer (geistiger) Anführer gab, die Asketen waren oder zumindest nicht mit poliertem Äußeren glänzten, weil sie genau das anprangerten. Aber was sollte er Liam von Gandhi, Luther oder Castro erzählen? Er quittierte die Worte des Ritters also wie so oft mit Schweigen, nahm sich aber vor, sich zu bemühen. Immerhin war diese Welt nicht seine und Liam konnte die Dinge besser einschätzen. Ein Schwan würde aus diesem hässlichen Entlein allerdings nicht mehr werden, dazu war er zu pragmatisch.
"Danke, Ser." Zu seinen Wünschen. Jakob ließ sich zurück sinken und trieb wieder im warmen Wasser. Nur leider wurden seine Füße allmählich kalt, aber die Wunde aufweichen wollte er auch nicht. Sein Blick blieb an den verblichenen Bildern an der Decke hängen.
"Kennt Ihr die Deckengemälde im großen Tempel von Nowigrad? Ich wüsste gern, wer sie geschaffen und was er darin verborgen hat." Und zweifellos war etwas darin versteckt, denn Künstler standen zumindest in seiner Welt nicht in dem Ruf, absolut Obrigkeitshörig zu sein. Zumindest war die sakrale Kunst in seiner und dieser Welt gar nicht so verschieden, nur dass es hier weniger Heiligenbilder gab. Vielmehr hatten die Bilder oft apokalyptischen Charakter und es standen sich Eis und Feuer gegenüber. Die Deutungen änderten sich jeweils mit dem Deutenden, den man fragte, daher war Jakob noch nicht schlauer geworden. Jedoch auch vorsichtig mit eigenen Interpretationen.
Re: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Verfasst: Mittwoch 26. März 2025, 14:49
von Liam von Alensbach
Nun, immerhin hätte Liam seinem Knappen sicherlich zugehört. Wer weiss, ob der Ältere wahrlich einen Streit vom Zaun gebrochen hätte. Vermutlich hätte er auch sehr verwundert drein geschaut bei den Erwähnungen von Gandhi, Luther oder Castro. Namen, die er noch nie gehört hatte. Wie auch, waren sie doch nicht von seiner Welt. Sicherlich war von Alensbach auch damit zufrieden, wenn von Nagall nicht stank als hätte er sich gerade in Hundekot gesuhlt oder mit verfaulten Eiern eingerieben. Wenn der Schwan noch ein paar dunkle Federn hatte, dann war das nun einmal so.
Ob er die Deckengemälde in Nowigrad kannte? "Ja, aber ich weiss nichts über Sie. Damals hatte ich keinen Blick für - in meinen Augen - so belanglose Dinge wie Kunst." gestand er mit einem Lächeln. "Vielleicht haben wir ja die Möglichkeit sie gemeinsam zu studieren, wenn wir in Nowigrad sind. Ich bin sehr auf Eure Erkenntnisse gespannt." Der Gedanke an Nowigrad trübte seine Entspannung schlagartig, so dass Liam tiefer in die Wärme des Wassers rutschte. "Ihr möchtet Euren Schwerpunkt auf die Studien richten?" fragte er unvermittelt, scheinbar liess er sich die Worte des Jungen wieder durch den Kopf gehen.
Re: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Verfasst: Montag 31. März 2025, 20:28
von Jakob von Nagall
Jakob wippte ein wenig im Wasser und erzeugte kleine Schockwellen, die sich von ihm ausbreiteten und an entfernte Beckenränder schwappten. Dann war er das Treibenlassen leid und kaum das Liam geendet hatte, hob der Knappe ganz leicht die Unterschenkel an und versank augenblicklich vollends im Wasser. So schlimm konnte es schon nicht sein und er musste ja nicht ewig mit der Wunde im Becken bleiben. Bevor er den Grund berührte, drehte er sich um und schwamm unter Wasser mit ein paar Zügen an den anderen Beckenrand. Weit war es nicht. Er tauchte kurz auf, wendete und kehrte zum anderen Ritter zurück. Neben ihm kam er hoch, wischte sich der Wasser aus dem Gesicht und legte die Arme auf den Beckenrand. Das Kinn stützte er auf den verschränkten Händen ab.
"Meine Mutter war der Meinung, dass ein Ritter auch die schönen Künste kennen sollte." Er drehte den Kopf, legte nun die Wange auf die Hände und musterte von Alensbachs Profil. "Und es lohnt sich manchmal wirklich, einen Blick nach oben zu tun. Ja, studieren wir sie mal. In meiner alten Kirche lag man dafür leider viel zu oft auf dem Bauch und konnte sie nicht bewundern." Er wechselte wieder zum Kinn und ließ Blick und Gedanken schweifen. Hin zum Studieren bei den verknöcherten Lehrern des Tempels. Das würde noch hart werden, aber er nickte. Fast hätte er: 'Kenne deinen Feind.', erwidert, aber er bremste sein loses Mundwerk rechtzeitig.
"Ich möchte gern mehr von dem verstehen, was unserem Tun zugrunde liegt. Die Auslegung aus dem Mund einiger weniger zu hören ist das eine, die Schriften selbst zu studieren und seinen eigenen Verstand zu gebrauchen, um ihre Bedeutung zu ergründen, erscheint mir lohnenswert.", formulierte er seine Gedanken weitaus vorsichtiger, als noch bei ihrer ersten Begegnung. Inzwischen hatte sein Verstand seinen Eifer eingeholt und ihm ordentlich auf den Kopf geklopft. Jakob wusste, dass er froh sein konnte, das er selbigen noch auf den Schultern trug und er hatte sich zu mehr Vorsicht gemahnt. Nur zurück rudern würde er nicht. Seine Überzeugungen waren im Feuer gebrannt und seine Ziele fest geschmiedet, nur fehlte ihm noch das Rüstzeug und das würde er sich bei den Guten Brüdern holen.
Re: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Verfasst: Mittwoch 2. April 2025, 11:51
von Liam von Alensbach
Er folgte dem verschwindenden Knappen, bis dieser unter der Wasseroberfläche war und nur noch das sachte Kräuseln verriet, dass da jemand untergetaucht war. Es wurde still, während Jakob tauchte, bis das leise Plätschern des Wassers sich bemerkbar machte. Liam regte sich nicht, wartete bis der Andere sich wieder an den Beckenrand begab und als dieser sprach, hörte er zu. Ein Lächeln huschte über seinen Mund. "Sehr vorausschauend von deiner Mutter." merkte er an und es lag kein Sarkasmus in der Stimme. "Gut," lachte Liam leise. "... lasst sie uns studieren. Ich bin gespannt, welche Unterschiede wir sehen oder ob wir einer Meinung sind." Der Ritter betrachtete die Decke über Ihnen, die ihn leer angähnte. "Auf dem Bauch?" Verwundert besah der Mann seinen Knappen. Warum sollte man auf dem Bauch liegen? "Warum auf dem Bauch?" spracher aus, was er dachte.
"Ihr habt Eure Wortwahl sorgfältig bedacht, von Nagall und ich sehe keinen Grund Euch diesen Wunsch zu verwehren." Sollte er strenger sein? War es klug, dem Jungen diese Möglichkeit zu geben? Liam wusste es nicht, aber er sah sich nicht als einen Rittermeister an, der allein über seinen Knappen entschied. Am Ende war es nicht sein Leben, sondern das eines Individuums und jeder hatte Träume, Wünsche und Sehnsüchte. Wer war er schon diese zu unterbinden? Mochte sich von Alensbauch auch nicht offen gegen die strikten Lehren der Flammen, wie es seine Brüder über soviele Jahrzehnte, auflehnen - so tat er es doch im Kleinen und dort, wo es ihm möglich war. "Werdet ihr mir regelmässig Bericht erstatten, zu welchen Erkenntnissen ihr gelangt seid?"
Re: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Verfasst: Freitag 4. April 2025, 15:27
von Jakob von Nagall
"Wie Ihr wisst, stamme ich nicht von hier. Die Kirche, in deren Lehren ich erzogen wurde, ähnelt zwar jener des Ewigen Feuers, aber es gibt auch viele Unterschiede. Das Liegen auf dem Bauch nennen wir "Prostratio". Man legt sich hin, die Stirn an den Boden, die Arme zu den Seiten gestreckt und ergibt sich voll und ganz Gott. Man vertraut sich ihm in diesem Moment an, weil man so ja im Grunde völlig ausgeliefert ist. In der Prostratio betet man oder empfängt die Weihe. Ich hab das auch schon vor dem Ewigen Feuer getan, wenn mich Dinge besonders belastet haben. In diesem Moment der völligen Selbstaufgabe kann ich das Göttliche besser spüren und wieder zu mir finden. Demut, Ser.", erklärte der Knappe bereitwillig und ungewohnt wortreich. Dann zuckte er mit den Schultern. Konnte ja im Grunde jeder halten wie er wollte. Vermutlich hatte so ziemlich jeder Gläubige seinen ganz eigenen Weg in dieses Stadium am Rande des Selbst.
Jakob kippte den Kopf wieder so, dass er Liam ansehen konnte und seine Brauen zuckten kurz in die Höhe. Der Ausdruck, der damit einher ging, war dezent, seinem alten Rittervater aber inzwischen sehr wohl vertraut. Liam würde es vermutlich erst noch lernen müssen, die feinen Zeichen zu deuten, denn Jakob war kein sehr expressiver Mensch. Jarel wäre nun wohl auf der Hut gewesen und hätte sich gefragt, was der Junge ausheckte.
"Für einen Diskurs bin ich immer offen." Was von gelehrter Diskussion bis zu handfester Auseinandersetzung alles beinhalten konnte, so gesagt aber sehr sachlich klang. Eines war aber Fakt: seine Erkenntnisse würde er auf jeden Fall teilen und wenn Liam sich freiwillig als Opfer meldete, umso besser.
Re: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Verfasst: Montag 21. April 2025, 13:37
von Liam von Alensbach
Prostratio. Das klang sonderbar in seinen Ohren, doch er konnte verstehen, was Jakob meinte. So auf dem Boden zu liegen war eine Art der Auslieferung und manchmal auch der Strafe. Beides lag so nahe beieinander. "Und wie lage lagst du manchmal da?" hakte der Ritter nach, denn es interessierte ihn, was sein Knappe tat, was er brauchte oder was ihm wohlmöglich helfen konnte. Es war ein herantasten, so dass Liam nicht ahnte, dass dieser Diskurs für Jakob alles bedeuten konnte. "Gut." schloss er darum das Thema ab. "Wir sollten uns langsam auf den Weg zum Grossmeister machen." Auch wenn er lieber ins Bett wäre, die Wärme, das Wasser, die Behaglichkeit drängte den Ritter eher zum Schlaf, als zum Zuhören. Doch sei's drum, Lothar hatte gerufen und Liam würde seinem Ruf stets folgen.