Seite 6 von 12

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Donnerstag 19. Januar 2023, 15:46
von Crehwill von Seren
-------------------------------------------------------------
von: Friedhof
Datum: Nachmittag 10. August 1278
betrifft: niemanden
-------------------------------------------------------------

Wie man sich täuschen konnte…

Aber Crehwill musste es trotzdem wissen und lenkte Rekin in die Stadt - mitten rein. Gut erkennbar als das was er war. Die Tage oder besser dieser Nachmittag mit Sarray war so nett gewesen, beinahe idyllisch. Die Freundlichkeit, die ihr entgegen kam und deren Blase er sich fast normal bewegen konnte. Personen, die ihn plötzlich nicht mehr nur mit Widerwillen ansahen. Er hatte sich bei den Gedanken ertappt, dass es sich vielleicht lohnt für Sarrays Heimat zu kämpfen statt den Krieg Krieg sein zu lassen. Aber Jarels Erzählungen, seine so tief sitzende Befürchtung nicht der sein zu dürfen, der er war. Das war nicht nur Angst, dass irgendein Hexer zufällig von seinem Fluch erfuhr und beim Entzaubern doch zerhacktstückte. Da war so viel mehr Niedergeschlagenheit. Der Junge musste eine Menge mitgemacht haben in den letzten Tagen, die er selbst verschlafen hat. Er kam schon aus dem Haus der Alchemistin wie ein begossener Pudel undseine Reaktion zu Sokolov konnte er noch nicht ganz einordnen. Er musste sich diese Stadt jetzt selbst ansehen.

Während der Hexer im gemächlichen Schritt auf das Stadttor zu ritt wurde ihm langsam klar, dass er bisher nur die Teile der Stadt gesehen hatte, die Sarray ihm hatte zeigen wollte.
Ob die quirlige Zwergin das bewusst getan hatte? Vielleicht hatte sie ihm nur eine Freude machen wollen. Oder aber es war reiner Selbstschutz. Je näher er der umgrenzende Mauer kam, desto mehr festigte sich die letzte Annahme.

Während Rekins beschlagene Hufe gemächlich auf dem Holz der Brücke dröhnten musste er einer Schlange aus Wartenden ausweichen, die von den Stadtwachen aufgehalten, kontrolliert und schikaniert wurden. Besonders auffällig wurde, dass es definitiv komplizierter und langsamer voranging, wenn man nicht dem Schema ‚Mensch‘ und ‚reich‘ entsprach.

Mehr noch, er musste sogar beobachten, wie ein sogar gut gekleideter Elf allein aus dem Grund unter Schlägen und Stößen abgeführt wurde, weil irgendein Siegel auf irgendeinem Papier fehlte. Ein Papier, dass während der Kontrolle in den Untiefen der Taschen einer der prüfenden Wachen schlicht verschwand. Und niemand protestierte, niemand ergriff Partei für den flehenden und zeternden Elfen, niemand sah genauer hin.

Näher an den Bögen, die die Stadtmauer zu einem anscheinend unüberwindlichem Ring zusammenfügten war Crehwill gezwungen abzusteigen. Die Mitte der Brücke wurde von Wachen und Wartenden blockiert und am Rande…baumelten Gehängte, schon im gut duftenden, fermentierten Zustand, denen man nicht zu nahe kommen wollte.

Endlich in der Stadt angekommen hatte der Hexer die Muße der Architektur der Stadt zu bewundern. Und die hatte wirklich einiges zu bieten. Mehrstöckige, mit Tonziegeln gedeckte Häuser, Fachwerk, unzählige aufwändige Bögen, Butzen- und Buntglasfenster, hohe Speicher mit spitzen Fenstern, Läden mit bunten Auslagen, Schlachtereien, Marktstände, pittoresk bepflanzte Beete, gepflasterte Wege, verzierte Brunnen, einladende Terrassen vor den gut besuchten Tavernen.
Eine schöne Stadt. Wenn man in die Richtige Richtung sah. Sah man jedoch in die Schatten und Ecken, ergab sich ein anderes Bild.

Die Straßen glänzten vor gelben Pfützen, obwohl es seit Tagen nicht geregnet hatte. Kaum bekleidete Männer mit pergamentartiger, von Unreinheiten überzogener weißer Haut, unvollständigem oder vollständig fehlendem Gebiss taumelten mit leerem Blick durch die Straßen und erleichtern sich sowohl vorne als auch hinten an den Wänden der Gebäude.
Betrunkene pöbeln an, wer auch immer ihnen in den Weg tritt. Bis zur Unkenntlichkeit vermummte Personen erleichterten jeden, der unachtsam – oder betrunken – genug war um das wenige, was er noch hatte. Heruntergekommene Huren warfen sich allen Männern an den Hals, die mehr als nur Lumpen am Körper trugen.

Und selbst all der Gestank und Dreck war nicht das, was am die tiefsitzenden Eindrücke hervorrief.

Das Schlimmste an dieser Stadt war die Repräsentation von Recht und Ordnung auf den Plätzen, Prediger, die jeden verdammten die anders waren, gegen Anderlinge hetzen und mit einer unglaublichen Hingabe alles als falsch und verwerflich betitelten, was nicht ihrem Weltbild entsprach und zu guter Letzt… die Scheiterhaufen.

Allein drei auf dem Platz des Hierarchen. Der linke einige Tage alt, heruntergebrannt und kalt, der am Pfahl fixierte Kadaver klein, ein Zwerg aller Wahrscheinlichkeit nach, vielleicht ein Gnom, so gut waren die Überreste nicht zuzuordnen.

In der Mitte auf einem breiteren Grund ein munteres Feuer aus Büchern, dass gerade von jemandem mit frischer Nahrung versorgt wurde, dessen Kleidung die Zugehörigkeit zum Glauben zeigte. Die ach so oft verbreitete brennende Rose.

Der Scheiterhaufen ganz rechts wurde gerade aufgeschichtet. Sicherlich war der dazu gehörende Delinquent bereits gefangen und verurteilt. Und man konnte davon ausgehen, dass er spitze Ohren oder eine magische Begabung trug. Oder gar beides.

Neben Wachen und Rittern der Flammenrose befeuerte noch eine dritte Gruppe Personen die bedrückende Stimmung, die zwischen den bunten und ausgelassenen Szenen blitzen: Hexenjäger, mit hohem Lederkragen und typischer Maskierung, wobei nicht immer klar war, wo die Tempelwache aufhörte und die Hexenjagd begann.

In dieser Stadt konnte man Spaß haben. Wenn man sich in der passenden Gegend befand, Geld hatte und vor allem oder auch nur wenn … man ein Mensch war.

Und Crehwill hatte weder Geld noch war er ein Mensch, zumindest nicht Mensch genug wie er heute wieder hören konnte. Abschaum, Mutant, Anderling. Na ja, ein paar der Gestalten waren froh gewesen, dass sie jemanden gefunden hatten, auf den selbst sie herabblicken konnten, weshalb er meist nett zurück lächelte. Nur bei den Flammenrosenrittern ließ er das schnell bleiben. Lächeln konnten die gar nicht ab. Der eine Blonde wurde richtig unfreundlich, zitierte Crehwill vom Pferd und kam energisch auf ihn zu. Der Hexer musste sich Mühe geben nicht auszuweichen, als er einen ordentlich Schlag mit der flachen Hand auf die Schulter bekam, nur um ein bisschen herumgeschubst zu werden. Möglicherweise wäre es mehr eskaliert, wenn sich keine Wache eingemischt hätte. Sieh an, der Kleine hatte Dich doch verhaftet.

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Freitag 20. Januar 2023, 08:59
von Valjan Novka
-------------------------------------------------------------
von: Kerker
Datum: Nachmittag 10. August 1278
betrifft: Crehwill
-------------------------------------------------------------


„Der Hexer, den brauch ich.“ Es hatte Valjan allen Mut gekostet sich einzumischen, aber die Gelegenheit war zu günstig. Die Flammenrosenritter waren zum Glück zu zweit unterwegs gewesen und der andere hatten offenbar was Wichtigeres vor, sodass er seinen Kameraden mit einem ‚passt schon‘ Gesicht weiter zog.
Den Rat „Steck den am Besten gleich weg, wenn er hier nochmal so dumm... grinst“, musste der Blonde dennoch mitgeben. Valjan nickte, packte den Hexer am Unterarm und zog ihn mit sich – nicht. Was für ein schwerer Brocken. Er zupfte nochmal, diesmal sanfter aber mit Nachdruck bis der Hexer begriff, dass es besser ist einfach zu gehen, statt herum zu stehen – auch ohne Dimerithandschellen, ohne vier Kollegen mit Piken. In der nächsten Seitengasse blieb Valjan stehen und drehte sich so herrisch wie er konnte zu ihm um. Sein Pferd war ihnen nachgelaufen und betrachtete ihn mit einem schiefen Blick. Aber nicht aus der Ruhe bringen lassen.

„Dann lass mal sehen, was Du dabei hast.“ Natürlich sah Valjan mit seinen Fingern statt Augen und kam dem Hexer dabei recht nahe, sodass er sehr viel leiser mit ihm reden konnte: „Wie gut kennst Du Dich mit Magie aus?“
„Ein wenig…“ so langsam dämmerte es Crehwill, dass das hier ganz andere Hintergründe hatte und der Korporal war irgendwie niedlich, wie er ihn so halbherzig durchsuchte und auf seine Hexertränke stieß. Aber ein leichtes Kopfschütteln hielt ihn davon ab sich näher damit zu beschäftigen.
„Kannst Du sie erkennen?“ - „Nur, wenn sie aktiv ist… meistens.“

Valjan war fertig mit durchsuchen, wirkte etwas enttäuscht, er hatte sich mehr erhofft, nickte aber dankbar. Er würde sich melden, wenn er ihn braucht und wusste irgendwie, dass der Hexer sogar kommen würde, wenn er ihn rief. Irgendwie komisch. „Halt Dich vom Orden fern.“ Besonders von Klingenmeister Mufflkopp. Der letzte Blick, den er ihm zugeworfen hatte, ging dem kleinen Korporal nicht aus dem Kopf. Irgendwas war mit seinen Augen gewesen, wenn das Laternenlicht im Keller ihm keinen großen Streich gespielt hat. Aber so ließ der kleine Korporal den Hexer stehen und steuerte sein nächstes Ziel das Bordell Nachtigall an. da wird hoffentlich noch nicht so viel los sein.

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Freitag 20. Januar 2023, 09:49
von Crehwill von Seren
Crehwill kratze sich am Kopf, zuckte mit den Schultern und kraulte Rekin: „Ich zeig Dir noch die Scherben.“

Von den Flammenrosenrittern fern halten, die waren wirklich unfreundlich. Er fragte sich einmal mehr wie der Werwolf zu denen gekommen war. Die hetzen tatsächlich gegen alles und die verbrannten Bücher… Bücher wie konnte man nur?

<da weiter>

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Donnerstag 9. Februar 2023, 23:18
von Francis Rose
-------------------------------------------------------
Von: Bordell/ Nachtigall
Datum: 11.August 1278
Betrifft: Crehwill
-------------------------------------------------------
Die Straßen waren voller Leute und fast alle wirkten angespannt und waren mit sich selber beschäftigt. Die Ereignisse der letzten tage hatten sich herumgesprochen und den Pöbel skeptisch gemacht. Die Blicke waren abschätzender und unfreundlicher, die Gespräche leiser hinter vorgehaltener Hand und Gelächter hörte man fast gar nicht. Immer wieder verstummten Gespräche, wenn jemand vorüber ging, der nur ein bisschen anders oder zwielichtig aussah.
Auch schien die Gewalt Bereitschaft zugenommen zu haben, denn alleine bei diesem einen Gang, um Besorgungen zu machen, sah Francis gleich zwei gruppen, die in einer Gasse jemanden verhauten. Unbewusst hatte sie ihre Schritte beschleunigt, kaum das sie das Bordell verlassen hatte. Selten war sie mir Furcht im Bauch unterwegs, aber heute war irgendwas anders. Es lag in der Luft und war nicht wirklich zu deuten. Ihr weg hatte sie in den Hafen geführt, wo sie bei einem Händler eine Flasche Rum und einen Rotwein erwerben konnte. Ihr neues blaues Kleid erlaubte ihr, mit den Händlern zu fleischen und ernst genommen zu werden. So war der Preis für beides akzeptabel gewesen und hatte noch ein paar Kronen über gelassen für eine Phiole Öl. Dieses nahm sie sich vor als nächstes zu kaufen.
Zwei schmierige Gestalten, scheinbar Bettler oder schlimmeres hatten schon bei ihrer Ankunft im Hafen ungeniert in ihre Richtung gezeigt und erhoben sich nun, um ihr in die selbe Richtung zu folgen. Das Herz schlug Francis zunehmend stark in der Brust und ihr Atem wurde schneller. Wieder beschleunigte sie ihre Schritte und sah sich so unauffällig wie nur möglich um. Ja. Sie folgten ihr. Ob nun bewusst oder zufällig, war ihr egal. 'versuch ruhig zu bleiben' sagte sie sich immer wieder selber, doch half es wenig. Sollten die beiden Wirklich etwas von ihr wollen, würde sie sich derer kaum erwehren können. 'Noch um die nächste Ecke und dann laufe ich.' sagte sie sich, sah nach hinten, um den Abstand zu den beiden Männern abschätzen zu können und bog um die Ecke.

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Freitag 10. Februar 2023, 08:47
von Crehwill von Seren
Nur um nach der Ecke keinen halben Schritt weiter gegen einen dritten Mann zu prallen, der sie sogleich mit kräftigen Arme packte. Nicht, das sie noch hinfällt…

Crehwill hatte gehört, dass jemand gleich um die Ecke kommen würde und war deshalb stehen geblieben, damit man nicht zusammen stößt. Was er nicht wusste war, dass die junge Frau sofort darauf zum Sprint ansetzte, aber nicht weit kam und mit Schwung gegen ihn rumpelte. Irritiert fing er sie auf.

------------------------------------------------------------
von: der Wache
Datum: Vormittag, 11. August 1278
betrifft: Francis
-------------------------------------------------------------

Die Garnison hatte der Hexer schließlich mit einer handvoll Wächtern verlassen und zum Abschied gewunken, was nur der Rekrut ohne Helm erwiderte. Nachdem er schon am Hafen war ließ er sich ein bisschen treiben und erstand bei einem Fischer einen großen Fisch. Irgendwie hatte er Lust auf Fisch. Zuhause am Meer gab es immer wieder Fisch und es erinnerte ihn an ruhige Tage, die Keldar und er mit Angeln an der Steilküste verbracht haben statt schweißtreibenden Training. Ob Zwerginnen Fisch mochten wusste er nicht. Unter Tage gibt es vielleicht mehr Grottengrolme als Fische, aber das würde er bald wissen.

Nun hielt er jemand anders im Arm: „Verzeiht, edle Dame, dass ich Euch so ungeschickt im Weg stand.“

War der Mann gefährlich? Bestimmt. Zumindest war er für Zwei bewaffnet, trug Rüstung, die keinerlei Zierde oder Uniform war und die Körpersprache sagte, dass er mit all dem Gerümpel umgehen konnte. Der Griff um Francis Oberkörper löste sich dennoch, vielleicht war er sich seiner Sache sicher.

„Ich hoffe Ihr habt Euch nichts getan?“ Sanft stellte er Francis vor sich ab, nahm seine Hände wieder zu sich, ließ sie aber noch ein bisschen abwartend in ihrer Nähe schweben, nicht dass sie doch noch umfällt. Sie würde bald merken, was er ist und dann hatte er schon eine Menge Reaktionen erlebt. Ohnmächtig umfallen war eine, auf die er vorbereitet sein wollte.

Diese rosafarbenen Augen beobachten sie deshalb genau. Nur war der Lidstrich verschmiert. Francis wusste sicher, dass das passiert, wenn man weint und dann mit den Fingern daran herum wischt. Es sah eher scheiße aus als verwegen.

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Freitag 10. Februar 2023, 09:40
von Francis Rose
Sie hatte den Blick noch nicht ganz wieder in ihre Laufrichtung gedreht gehabt, als sie gegen jemanden prallte, der sie sofort festhielt. Es war ihrer mentalen Vorbereitung auf einen Sprint zu verdanken, dass sie den Beutel mit den Flaschen nicht fallen ließ.
'Eine Fall' Kurz schrie, nein quickte sie erschrocken auf und wollte sich schon los machen, als er sie los ließ und nach ihrem Befinden fragte.
'Doch keine Falle. Ein Retter?' sie hatte sofort erkannt was für ein Mensch vor ihr stand und mit zwei eleganten Schritten umtänzelte sie ihn und drehte ihn einfach mit sich um. So hatte sie den Blick auf die Hausecke frei und der Blick auf die Waffen alleine würde hoffentlich ausreichen, ihre Verfolger in ihrem Vorhaben inne halten zu lassen. Soweit der Plan.
Ihrem unfreiwilligen Retter schenkte sie ein leicht zerstreutes Lächeln. Sie hob eine Hand um ihre Haare zu richten, die eigentlich gar nichts abbekommen hatten bei dem Rempler. "Nein. Nein." Beantwortete sie seine zweite Frage und nahm etwas mehr Haltung an. Ihr Blick wanderte wieder zu der Hausecke und wie zu erwarten kamen just in diesem Augenblick die beiden Männer herum. Aus einer Kurzschlussreaktion machte sie das einzige von dem sie wusste, dass es jeden heldenhaften Mann nicht anders konnte als zu helfen. Sie täuschte eine Schwächeanfall vor und sackte in die Arme des Fremden.
Bei den beiden Verfolgern hatten die Schwerter tatsächlich ausgereicht um sie von ihrem Vorhaben ab zu bringen. Aus einem anderen Blickwinkel heraus musste es schon urkomisch ausgesehen haben, wie sie energisch unauffällig um die Ecke kamen, den Mann sahen, halb verrenkt auf der Stelle umkehrten und ihre Richtung in eine andere lenkten.

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Freitag 10. Februar 2023, 10:38
von Crehwill von Seren
Ach, Haare. Haare kann man immer richten, da war der Hexer ganz auf ihrer Seite. Während er noch darüber nachdachte, ob seine Haare sitzen, drehte sie ihn mit sich. Was passiert hier gerade? Sie war aufgeregt, das konnte er hören. Sie sah über seine Schulter. Er… drehte sich nicht um. Lauschte nur. Zwei paar Füße auf dem Boden, ein Richtungswechsel, wirklich angenehm rochen sie nicht und sie zogen es vor zu verschwinden. Hm.

Natürlich fing Crehwill sie nochmal auf, sie roch besser. Achtete aber genauso darauf, wohin sie ihre Finger schob. Plötzliche Schwächeanfälle gingen nicht selten mit der Suche nach Geldbeutelchen einher.

„Ich glaub sie sind weg“, meinte er, während er doch neugierig musterte was da in seinen Armen lag.

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Freitag 10. Februar 2023, 10:55
von Francis Rose
Sich in seinem Arm verbiegend sah sie an ihm vorbei und atmete erleichtert durch. Dann stellte sie sich wieder etwas mehr auf die eigenen Füße und richtete ihr Kleid. "Verzeiht die Umstände." Sie trat einen kleinen Schritt zurück um ihr gegenüber besser betrachten zu können. 'Großer Kerl. Ein Hexer. Ich habe noch nie einen von so nah gesehen.' sie schenkte ihm ein lächeln und blieb mit ihrem Blick an seinen Augen hängen. "Ihr habt eine sehr ungewöhnliche Augenfarbe."
'hatte er geweint?' sie stutzte leicht. 'Ist bei euch alles in Ordnung. Ihr sehr ein wenig derangiert aus."
Dann, als hätte sie das in dem ganzen Trubel schlicht vergessen, knickste sie leicht. "Ich habe mich noch gar nicht richtig bedankt. Verzeiht. Mein Name ist Francis. Und vielen Dank das ihr mir das Leben gerettet habt. Wer weiß, was die beiden Gestalten mit mir angestellt hätten, hätten sie mich eingeholt." Sie nahm den Beutel in beide Hände und legte die Hände übereinander. Es hatte etwas unschuldiges, so wie sie da stand. "Wie kann ich das wieder gut machen?"

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Freitag 10. Februar 2023, 13:03
von Crehwill von Seren
In seinen Armen konnte Francis bemerken, dass der Hexer nicht wirklich stank, wie man es von Herumtreibern vielleicht erwarten könnte und er ließ sie auch wieder aus. Er trat ebenfalls einen kleinen Schritt zurück, um sich galant zu verneigen, nachdem sie sich vorstellt hatte.

„Crehwill von Seren, Hexer der Greifenschule. Hoch erfreut Euch kennenzulernen, Dame Francis.“ Falls sie es zulässt greift er nach ihrer Hand, um sie zu küssen.

Die Lebensrettung winkte er allerdings ab: „Ach was, Ihr habt diesen zwei Halunken das Leben gerettet, indem Ihr verhindert habt, dass ich ein paar Augenblicke später dazu gekommen bin.“ Ein charmantes Grinsen umspielte seine Lippen, sodass man es vielleicht für einen Scherz halten könnte, wäre der Tonfall nicht so trocken gewesen. „Aber, sieht es so scheiße aus? Derangiert?“ Wobei er mit einem Finger wieder an seine Augen tupfte, um sich darauf die Fingerkuppen anzusehen. „Ich musste weinen, weil die alte Leiche so gestunken hat und dabei ist wohl alles verlaufen…Vielleicht könnt Ihr mir mal eben einen Spiegel halten?“

Aus seiner Gürteltasche holte er ein Taschentuch hervor, wobei er keinen Hehl daraus machte, dass es ihn erfreute, die junge Frau zu betrachten, die so unschuldig ihr Beutelchen hielt. In dieser Stadt schien es eine Menge hübsche Leute zu geben.

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Freitag 10. Februar 2023, 18:31
von Francis Rose
Mit offenkundiger Überraschung sah Francis zu wie der Hexer sich galant verbeugte. Mehr noch. Beim Handkuss wurde sie tatsächlich leicht rot auf den Wangen. Mit so einem vornehmen Benehmen hatte sie nicht gerechten. Mit seiner Erscheinung noch weniger. Und zur Krönung roch er annehmbar. Die meisten Männer die sie in ihrem Leben kennen gelernt hatte rochen nach Alkohol, Schweiß oder Pisse. Dieser hier legte offensichtlich Wert auf ein wenig Körperpflege.
Und doch war da noch etwas anderes. Den Gedanken darüber wonach er noch riechen könnte schluckte sie herunter, als er den Leichenbeschau erwähnte. Erschrocken sah sie zu ihm auf. Ein Toter und er hatte geweint. Ob es ein Verwandter oder Kollege war?
„Mein Beileid. Kanntet ihr den Toten?“
Gerade als sie selber ihm ein Taschentuch reichen wollte, zauberte er selber eines aus seiner Tasche. Entschuldigend sah sie ihn an. „Ich habe keinen Spiegel dabei. Aber…“ sie trat näher an ihn heran. „… ich kann euch kurz ein wenig zurecht machen. Mit der kriegsbemalung im Gesicht erschreckt ihr noch die Leute. Das herum wischen mit dem Finger zuvor hatte das Bild nicht besser gemacht.
Der schwarze Lidstrich hatte nun seinen Weg bis fast zur Mitte der Wange gefunden und verschaffte dem schönen Gesicht einen schrägen Ausdruck. Entschlossen nahm sie ihm das Tuch ab und versuchte das schlimmste zu beheben. Nur würde es trocken nicht viel helfen. Sie tupfte mit dem Finger, über den sie das Tuch gespannt hatte, auf ihre Zungenspitze und siehe da, sie schwarze Farbe löste sich. Dabei achtete sie darauf nur die Ausreißer zu entfernen und nicht den Lidstrich an sich.
Das Ergebnis war keine Katastrophe, aber von schön immer noch weit entfernt. „Das wird hier nichts. Kommt. Nicht weit von hier ist ein Brunnen. Dort mache ich euch wieder etwas ansehnlicher.“
Sie wand sich um und lud ihn ein sie zu begleiten. Das ganze hatte zudem noch den Vorteil, dass die halunken wo auch immer sie nun waren ihr nicht folgen würden.
„Sagt. Die meisten Hexer von denen ich gehört habe, sollen grobe haudrauf sein die sich nur für Gold und das töten interessieren. Ihr hingegen macht mir fast den Eindruck eines edlen Recken. Sind die Gerüchte falsch?“

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Freitag 10. Februar 2023, 23:46
von Crehwill von Seren
„Nein“, auf die Frage ob die Gerüchte falsch sein.

Er hatte still gehalten, als sie ihm im Gesicht herum wischte. Sich ein wenig zu ihr gebeugt, damit sie besser hin kam, auch die Augen geschlossen und die Gesichtsmuskeln leicht angespannt, um ihn einfacher putzen zu können. Aber sie sah nicht zufrieden aus und sie machte den Eindruck auf ihn, dass sie eine Ahnung davon hatte. Weshalb er auf ihren Vorschlag nickte und ihr zum Gehen seinen Arm anbot. Dass es vielleicht mit den beiden Halunken zu tun haben könnte, dämmerte ihn, aber es war ein Grund mehr einfach ein Stück mit ihr zu gehen.

„Wir werden jahrelang im grob Draufhauen ausgebildet, wobei nicht nur grob, sondern eher flink und flott und ein wenig Stechen ist ebenso dabei. Was dazu führt, dass wir nicht viel anderes können und uns damit unser Gold verdienen müssen, ob uns das Töten jetzt interessiert oder nicht.“ Er machte eine kleine Pause und sah sich durchaus unauffällig um, ob irgendwo noch eine Gefahr drohte, aber er glaube nicht, dass die zwei auch auf blonder Hexer standen. „Aber ja, meine Schule bemüht sich zumindest ebenso um eine gewisse Ritterlichkeit und es fiele mir schwer in einer Gefahrenlage gar nichts zu tun, nur weil die Bauernfamilie kein Geld hat. Doch auch ich muss von etwas leben.“

Fisch zum Beispiel. Er roch nach Fisch, nach dem frischen Fisch, dessen Schwanzflosse noch aus seiner Umhängetasche schaute. Er muss den eben am Hafen gekauft haben.

„Aber der Tote, nein, den kannte ich nicht. Bieno oder so hieß der. Er war schon nur eine Weile tot, weshalb er stank und meine Nase ist empfindlich. Kam irgendwie zu überraschend, um es auszublenden und hat mir Tränen in die Augen getrieben.“

Am Brunnen angekommen setze er sich gerne irgendwo hin und hielt entsprechend still.

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Samstag 11. Februar 2023, 01:06
von Francis Rose
Francis hakte sich bei ihm unter und schritt neben ihm her. Sie hörte ihm aufmerksam zu und nickte immer wieder. "Das verstehe ich." sagte sie zu der Bemerkung um die Ausbildung und den daraus resultierenden eigentlich einzigen Fähigkeiten. "Ich mag die Ritterlichkeit. Das erinnert mich an die Geschichten, die mir meine Mutter erzählt hat, als ich noch ganz klein war. Edle Recken, elegant gekleidet kommen auf einem feurigen Schimmel geritten um die holde Jungfrau aus einem von Drachen bewachten Turm zu retten." Sie schmiegte sich kurz etwas näher an ihn heran und lachte leise. "Heute weiß ich, dass das nur Geschichten sind, die davon ablenken sollen, das das Leben alles andere als ein Traum ist und der Ritter auch nur das eine will, sobald er die Jungfrau, die sehr wahrscheinlich keine mehr ist, gerettet hat." Trotz der irgendwie bitter klingenden Worte sah sie in den Himmel. "Ein Arzt sagte mal. Plane nicht das Leben bis in alle Details, es wird eh nicht so kommen. Mach einfach das Beste aus dem, was dir der Tag bringt." Wieder sah sie in seine Richtung und schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln. "Heute seid ihr eines der Dinge, die den Tag gut machen."
Der Weg zum Brunnen war wirklich nicht weit und es fanden sich ein paar Bänke in unmittelbarer Nähe. Sie steuerte eine davon an und stellte den Beutel auf den Boden nahe eines Beins. "Setzt euch." bat sie ihn und nachdem er folgte, trat sie an das Wasser heran. Sie tauchte ihr eigenes Taschentuch hinein und drückte die meiste Flüssigkeit wieder aus. Dann setzte sie sich neben ihm auf die Bank, ihm zugewandt und reinigte sein Gesicht von der abtrünnig gewordenen schwarzen Farbe. "Augen zu." bat sie ihn und vorsichtig verteilte sie mit dem kleinen Finger das was an Lidstrich noch da war zu einem erstaunlich guten Ergebnis. Das ihr kurz die Gesichtszüge entglitten als er den Namen des Toden erwähnte, konnte er zum Glück nicht sehen. Noch ein zwei Korrekturen und das Werk war vollendet. Das feuchte Tuch in den Händen geborgen haltend legte sie diese in den Schoss. "Ich bin fertig."
'Na sieh eines an. der Hexer ist richtig hübsch.' "Ich möchte euch wirklich nicht in eure Vorliebe bezüglich der Schminke rein reden, aber ein wenig weniger davon steht euch deutlich besser."
Erst jetzt bemerkte sie die Quelle des Geruchs, den sie nicht direkt hatte zuordnen können. Sie griff in den Beutel und holte den Rotwein hervor. "Es ist nicht der beste den es zu kaufen gibt. Zu dem Fisch dürfte er aber sehr gut schmecken. Dann habt ihr was zu Essen und zu Trinken heute und könnt im Zweifelsfall noch einer hilflosen Frau in Not helfen, sollte das Schicksal eine vor eure Füße werfen, oder euch in die Arme laufen." Sie hatte die Worte bewusst lustiger klingen lassen.
'Wer hätte das Gedacht. Ich sitze hier und scherze mit einem Hexer. Meine Mutter würde schimpfen.' Sie schmunzelte über ihre eigenen Gedanken. 'Wann schimpft sie nicht.'
"Darf ich fragen wieso ihr euch einen Toten angesehen habt, den ihr überhaupt nicht kennt?" Nun schwang deutlich die Neugier einer Frau in ihrer Stimme mit. Das sie den Toten für den Schuster Benno hielt, sagte sie vorsichtshalber nicht.

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Samstag 11. Februar 2023, 11:40
von Crehwill von Seren
„Diese Geschichten ergeben in der Tat keinen Sinn. Weder kann ein Ritter etwas gegen einen Drachen ausrichten, noch hat ein Drache ein besonderes Interesse daran eine Jungfrau nicht zu essen, unabhängig davon ob sie oder er eine ist oder nicht. Habt Ihr mal einen Drachen gesehen?“ Aber der Hexer schüttelt selbst leicht den Kopf, natürlich nicht, was für eine blöde Frage. „Eine Urgewalt von einem Tier, majestätisch, unnahbar, das will man nicht bekämpfen oder töten müssen.“ Er war froh, dass die Sichtung einseitig verlaufen war. „Aber mein stolzes Ross, mag sich als feuriger Schimmel zur Verfügung stellen, auch wenn sie eher ein gemütlicher Apfelschimmel ist.“ Lieber noch etwas nettes, statt die Geschichten der Kindheit mit Faktenlage zu zerstören. Ihm hatte man doch andere Geschichten als Kind erzählt. Allerdings machte seine Begleitung nicht den Eindruck, dass sie nicht mit beiden Beinen im Leben stehen würde. Er könnte anmerken, dass er sein Leben nicht so geplant hatte, sondern jemand anders entschieden. Aber wozu? Kack Tisch.

Dazu, dass er eines der Dinge sei, die den Tag schön machen, sah er leicht verlegen zu Boden: „Ach, ich hab gar nichts gemacht und die Zwei nicht mal gesehen.“ Trotzdem wusste er, dass es Zwei waren.

Grinsend ließ er sich nieder und schloss auch brav die Augen, Dann konnte er sie nicht mehr sehen, aber dafür um so besser hören: ihren Atmen, ihren Herzschlag. Im Zweifel viel verräterischer als ein paar Gesichtszüge. Aber ihr Finger auf seinem Gesicht fühlte sich auch schön an, warum an einen blöden Toten denken. Er blinzelte zurück, als sie fertig war. Lächelte, drehte leicht den Kopf in beide Richtungen, damit sie ihn von mehr Seiten ansehen konnte und hörte sich ihren Ratschlag an. „Ende der 40ger war das modern so.“ Aber gut, vielleicht nicht mehr und Schminktipps gab es im Kaer nicht. Aber die wären eh aus dem letzten Jahrhundert, möglicherweise kommt es wieder?

„Habt Dank.“ Als sie ihm den Wein in die Hand drückte, war er doch irritiert. „Das ist... nicht nötig.“ Trotzdem sah er sich die Flasche an, aber irgendwie fühlte es sich falsch an, nachdem wie er bei Sarray abgefüttert wurde, die Dame nun um ihren Wein zu erleichtern. „...lass mich Euch dann wenigsten noch an einen Ort geleiten, an dem Ihr Euch sicher fühlt.“ Dass sie ihm vielleicht nicht zeigen möchte, wo sie wohnt oder so, nimmt er ihr ganz bestimmt nicht übel, aber zumindest in die Nähe.

Aber sie bohrte eh nochmal wegen der Leiche nach, kannte sie ihn? Verräter? Nilfgaard? Bäh... er will sich nicht damit auseinandersetzen.

„Geld“, sagte er deshalb schlicht. „Der knuffige Korporal wollte, dass ich ihn mir ansehe und bezahlt mich... also später hoffentlich. Diese Ritterlichkeit lässt mich die Sache mit der Bezahlung immer etwas schleifen. - Aber...“ Crehwill lehnte sich auf der Bank leicht zurück, hielt den Kopf schief. „Leichen sind eigentlich nicht das passende Thema für einen schönen Sommervormittag in schöner Gesellschaft, oder?“ Er lächelte charmant, aber irgendwas war ihm wohl aufgefallen.

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Samstag 11. Februar 2023, 13:52
von Francis Rose
Wieder huschte ein leichtes rot über ihre Wangen und sie senkte den Blick. Ob man das trainieren konnte um genau im richtigen Moment immer leicht zu erröten? Wohl kaum. „Ich müsste noch bei einem Krämer etwas abholen, nehme euren Begleitschutz aber sehr gerne in Anspruch.“
Damit stand sie auf und nahm ihren Beutel wieder in die Hand. Sie wartete bis auch er sich wieder erhoben hatte um sich wieder an seinen Arm zu hängen. „meint ihr Korporal Novka? Ja. Er ist wirklich schnuckelig.“ dabei musste sie ein wenig verträumt lächeln. ‚Wie es ihm heute wohl geht?‘
Zielsicher führte sie ihn zu einem kleinen Laden und genoss dabei sichtlich seine Nähe. Immer wieder hatte sie den Blick schweifen lassen und unauffällig ihren Begleiter gemustert. ‚Bis auf die Augen sieht er ganz normal aus?‘
„möchtet ihr warten oder mit hinein kommen?“ fragte sie ihn, wohl wissend das er dort vielleicht noch etwas Schminke käuflich erwerben konnte.

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Samstag 11. Februar 2023, 17:59
von Crehwill von Seren
„Ja, Novka, der Schuckel.“ Einen verträumten Blick bekommt der Hexer nicht, scheint Francis Gedankengang, aber nachvollziehen zu können: „Mit schlauen Augen, die wussten, dass es unser beiderseitiges Einverständnis war, mir diese Kackhandschellen anlegen zu lassen.“ Dazu rümpfte er leicht die Nase. Immerhin durfte er heute damit spielen.

Crehwill stand auf, ließ sie seinen Arm nehmen. Ja, normal bis auf die Augen. Ein bisschen verbeult war er vielleicht. Die genähte Narbe auf dem Unterarm war frisch, die junge Haut daneben samt und rosig. Sicher empfindlicher als sonst. Die Passanten machten ihnen auf jeden Fall Platz und es gab wenn nur den ein oder anderen neugierigen Blick.

„In welchem Berufsfeld seid Ihr tätig? Wenn es mir erlaubt ist zu fragen. Ihr macht auf mich nicht den Eindruck, dass Ihr Zuhause einen Ehemann braucht, der für Euch sorgt.“

Beim Laden zuckte er mit den Schultern, trat aber mit ein.

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Samstag 11. Februar 2023, 20:04
von Francis Rose
Noch in der Tür sah sie ihn überrascht an, denn "Schnuckelchen" war jetzt nicht der Begriff den sie mit dem Korporal verbunden hätte. Aber um so mehr sie darüber nachdachte, um so passender fand sie die Bezeichnung. Es ließ sie auch in dem kleinen irgendwie dunklen Laden schmunzeln. Sie mussten warten, denn noch ein anderer Kunde, ein Mann unbestimmten Alters, wurde gerade bedient.
Sie blieb neben dem Hexer stehen, der trotz seiner Aufmachung fehl am Platz wirkte. Der Laden war sehr sauber und alles war Hell eingerichtet, was weniger an dem Holz sondern mehr an den Tüchern lag, die über den Tisch gehängt waren, um einen Tresen zu simulieren. Ansonsten waren die Wände mit Regalen voll gestellt in den Flaschen und Fässchen und Tonkrüge standen. An einer Wand hingen Kopfüber Pflanzen in getrockneter Form, immer sortenrein zusammen gebunden. Es standen zwei Fässer in der Ecke, dessen Inhalt nicht ersichtlich war.
Leise erklang ihre Stimme, als sie sich etwas zu ihm herüber beugte. "Ich bin keine Frau die ein Mann heiraten möchte." gestand sie ganz offen.
Der Mann vor ihr war fertig und quetschte sich mit deutlichen Abstand an dem Hexer vorbei nach draußen. Nicht das das nötig gewesen wäre.
"Miss Rose. Was kann ich heute für sie tun?" begrüßte sie der Händler. "Das selbe wir immer?" fragte er.
"Ja bitte." antwortete sie als sie am Tresen stand. "Und würdet ihr mit bitte zeigen, was ihr an Schminke da habt?"
"Natürlich." der Händler wand sich ab und zog nach und nach ein paar Kisten aus dem Regal.
Francis sah zu Crehwill. "Ich werde für meine Dienste bezahlt. Sowohl die in den Laken als auch die anderen. Ein Arzt lehrte mich etwas über den Körper und ich habe gelernt zu massieren."
Der Händler kam zurück und stellte eine kleine Flasche mit heller leicht grünlicher Flüssigkeit ab. Und ein flaches Tablett mit diversen Schminken. Am interessantesten waren die Stifte in verschiedenen Farben. Eine Mischung aus Fetten und Farben. Sie suchte sich tatsächlich einen Stift in einem hellen Rot aus.
"Was meint ihr, passt die Farbe zu mir?"

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Samstag 11. Februar 2023, 22:09
von Crehwill von Seren
Fehl am Platz wirken. Wie viele Orte gab es an denen ein Hexer nicht fehl am Platz wirkte? Deshalb störte sich zumindest Crehwill nicht daran, höflich neugierig sah er sich um Laden um, schnupperte in die ein oder andere Richtung und behielt brav seine Hände bei sich.

Er zog kurz die Augenbrauen zusammen, als sie meinte, dass kein Mann sie heiraten möchte. Wahrscheinlich zu unabhängig, damit kommen die wenigsten Männer klar.

Der letzte Kunde, der sich so scheu an ihm vorbei wand, wurde mit einem Lächeln und Winken bedacht. Was erwartete er, was er hier machen will? Für einen ordentlichen Kampf mit dem Schwert war der Laden viel zu eng und...

„Ach... diese Laken.“ Er musste Miss Rose - wie er eben erfahren hatte - jetzt doch noch einmal genauer betrachten, auch wenn er dabei kaum den Kopf bewegte, schließlich sah man über den Tresen und wartete auf die Ware. „Ich hoffe, Ihr könnt Euch die Geschäftspartner:in aussuchen.“

Aber natürlich verstummte er wieder, als der Händler zurück kam. Die grünliche Flüssigkeit erinnerte ihn daran, dass er ein paar Schwalben brauen wollte. Falls er sich wieder irgendwo an haut.

„Hm...“ er löste sich etwas von ihr, um einen besseren Blick auf ihr Gesicht zu haben. „...ich denke, blassere Farben stehen Euch sehr gut. Aber dieses Rot vielleicht nicht zu dem blauen Kleid.“ Zumindest seine Meinung, das Licht im Laden war weniger als draußen, wenn auch nicht genug um alles zu erkennen. Wobei... „Aber.... mein Farbempfinden ist vielleicht ein... anders.“

Die Welt sah anderes aus, nachdem er auf diesem Tisch aufgewacht war. Er wusste nur nicht genau wie anders. Was haben sie mit ihm gemacht? Konnte er nicht mal bei einer Farbwahl helfen?

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Samstag 11. Februar 2023, 22:59
von Francis Rose
Sie musterte ihn und danach noch einmal die angebotene Ware. Dann nahm sie einen Farbton der deutlich blasser war und hielt ihn an ihren Handrücken. "Stimmt. das wirkt deutlich harmonischer." sagte sie.
"Diesen bitte." sagte sie zu dem Händler, der erfreut nickte und den Schminkstift in ein feines Papier einschlug. Sie bezahlte beides und verstaute es sorgfältig in ihrem Beutel.
"Habt ihr noch etwas ins Auge gefasst?" fragte sie ihren Begleiter, der sich zuvor durchaus interessiert umgesehen hatte. Auch der Händler betrachtete den Hexer aufmerksam. "Bitte seht euch ruhig um. Ich habe viele nützliche Dinge, die auch ein weitgereister Mann wie ihr gebrauchen könnte." Er kramte aus einer Kiste unterm Tisch eine kleine Flasche hervor. "Ein Waffenpflegeöl vielleicht? Oder." er schob ihm die Schminke hin. "Etwas für eure Augen. Offensichtlich legt ihr Wert auf ein gepflegtes Äußeres."

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Sonntag 12. Februar 2023, 11:01
von Crehwill von Seren
Immer noch ein Hexer mit rosa Augen und goldblonder Mähne. Kennt sich bestimmt mit Farben aus und scheint ihrer Farbwahl zu zustimmen. Zieht dabei nur ein wenig das Näschen kraus und für ein paar Momente wirkt es als ob er niesen müsste. All die Gerüche von Ölen, Pflanzen oder Farben kitzelten ihn in der Nase. Aber er kann den Reiz mit einem Räuspern vertreiben, um dann dem Händler zu zuhören.

Er könnte Sarray eine Seife mitbringen, die hat er doch recht gerne genutzt. Allerdings: „Danke, nein, der Herr. Der weitgereiste Mann braucht gerade vor allem ein paar Münzen. Aber ich komme auf Euch zurück, wenn sich das geändert hat.“ Und die Florin wollte niemand, am Ende darf er sich nochmal Korporal Schnuckel erklären. Wird Zeit, dass Röschen ihm Geld bringt.

„Benötigt Ihr noch etwas?“ wendet er sich lieber an Francis.

Re: Allgemein | Irgendwo in den Straßen Nowigrads...

Verfasst: Sonntag 12. Februar 2023, 13:55
von Francis Rose
Francis schüttelte den Kopf. "Nein danke. Ich habe alles was ich brauche." dem Händler nickte sie noch einmal freundlich zu und wand sich zur Tür um. "Einen schönen Tag ." wünschte sie dem Händler. Sie öffnete die Tür und hielt sie dem Hexer offen. Wieder ein Anzeichen für ihre Selbstständigkeit.
Vor der Tür gesellte sie sich wieder zu Crehwill und deutete in Richtung Gildorf. "Ich muss an den Rand von Silberstein. Wenn ihr mich noch ein Stück begleiten möchtet?" wirklich eine Wahl ließ sie ihm nicht, sondern hakte sich wieder bei ihm unter.
"Um auf eure Frage zurück zu kommen. Ich kann mir die meisten meiner Kunden tatsächlich selber aussuchen." Sie lächelte ehrlich und sah sich unauffällig um. Die beiden ungleichen Personen erregten schon einen gewissen Grad auf Aufmerksamkeit. Ein Hexer, der bis an die Zähne bewaffnet war und eine schöne junge Frau in einem Kleid, welches vom Schnitt her so noch keiner gesehen hatte.
"Ich muss dazu sagen, dass immer mehr Leute aus medizinischen Gründen zu mir kommen. Ich betrachte es als zweites Standbein. Und wer weiß, vielleicht wechsle ich den Berufszweig irgendwann ganz. Aber dafür müsste ich dann eigene Räume anmieten und das ist nicht gerade Günstig." Das sie zudem als Hure nicht bei jedem gerne als Mieter gesehen wird und die meisten fürchten nur die Tür zu einem neuen Bordell auf zu machen, blieben jegliche vorsichtige Versuche dieser Art Ergebnislos. Und tief in ihr drin mochte sie ihre Arbeit. Sie hatte große Freude an der fleischlichen Liebe.
"Aber wer weiß schon, was morgen ist." sagte sie unvermittelt. "Ich müsste auch einen Arzt finden, der bereit wäre mich weiter zu unterrichten. Dabei möchte ich selber keine Ärztin werden. Nicht das ihr das falsch versteht." Sie hob ihre zarten Hände, die so unscheinbar und gepflegt aussahen. "Wenn ich mir den Händen über den Körper streiche, dann kann ich spüren, wo etwas nicht mehr richtig sitzt, oder sich verhärtet hat. Und die Leute sind wirklich sehr dankbar, wenn ich das mit einer gezielten Bewegung wieder gangbar mache." In der Ferne kam der höher gelegene Stadtteil Gildorf in Sicht und Francis führte Crehwill bis fast vor die Tür des Nachtigall. Vor der Tür stand Pavel und goss die Blumen. Francis ließ ihren Arm unter dem des Hexers heraus gleiten und nahm ihren Beutel wieder in beide Hände. "Ich danke euch vielmals für die Begleitung." Sie deutete zu den Fenstern überm Torbogen. "Dort oben habe ich meine Räume. Falls ihr mal unter Verspannungen leidet, egal welcher Art, wisst ihr wo ihr mich findet." bei den Verspannungen lächelte und zwinkerte sie ihm zu.