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Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Donnerstag 9. November 2023, 10:21
von Melanie Johnston
Als sie Jakob davon gehen sah fiel es ihr schwer nun selbst wieder zu gehen. Erschöpft sank sie wieder auf die Bank und schaute in die Richtung in der die Quartiere waren. Irgendwie fühlte sie sich noch nicht bereit wieder in die ruhige Kammer zu gehen. Laut war es hier zwar auch nicht, aber sie nahm die Geräusche der Natur wahr und das war im Moment mehr als genug. Denn langsam setzte sich der Gedanke fest das sie hier, naja.... feststeckte. Anfangs schien ihr das wie eine Chance neu zu beginnen, wie die Möglichkeit all ihre Trauer hinter sich zu lassen, aber zumindest im Moment sorgten ihre Erinnerungen genau für das Gegenteil. Sie dachte an all die Menschen die sie verloren hatte. An ihren Vater, auch wenn sie ihn niemals kennengelernt hatte, er war schließlich vor ihrer Geburt gestorben. Ihre Mum hatte erzählt das er mit den Großeltern zusammen unterwegs war um die Sache mit der ungeplanten Schwangerschaft zu besprechen. Das ihre Mum mit 16 schwanger wurde war alles andere als geplant gewesen. Dann kam der Unfall, in einer Sekunde war aus der komplizierten Situation eine schier unmögliche geworden. Ihre Mum war alleine, ohne eigene Eltern ohne Mann und ohne eine Perspektive. Nur der Großvater von Melanies Vater war geblieben. Naja und die Aussicht auf eine Ausbildung in einem Waisenhaus. Letztlich war das die Rettung gewesen und so hatte Melanie eine zweite Mutter bekommen. Ein Mädchen das kaum älter als ihre Mutter war freundete sich mit dieser an und waren seit dem unzertrennlich. Moira, sie war wie eine Mutter für Melanie gewesen, eine zweite, wer konnte das schon von sich behaupten. Lächelnd seufzte sie und machte sich auf den Weg zu den Quartieren.
Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Samstag 13. April 2024, 21:17
von Svettele Fini Banik
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von:
Dem Heiligtum
Datum: 7:30, 31. August 1278, Diensttag
betrifft: -
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In der Stube hatte Fini niemand mehr gebraucht. Die Erzpriesterin war zwar immer noch im Torhaus verschwunden, aber ihren Alltag bekamen die Schwestern auch ohne weitere Anweisungen hin. Schwester Pirtuska, eine der Älteren, hatte gewohnt die Führung in den kleinen Fragen übernommen und das übliche Treiben begann im Tempel.
Fini hatte das Bedürfnis sich zurückzuziehen, sodass sie sich schließlich im Kräutergarten fand. Sie tat ein paar Schritte durch das Grün und erfreute sich am frischen Morgentau auf Blättern und Blüten, bevor sie sich schließlich auf die Bank setzte. Sie dankte der Göttin für den Frieden des Moments, atmete die morgendliche Luft ein und zog schließlich aus ihren Gewändern eine hölzerne Statue hervor.
Sie war vielleicht eine Elle hoch und zeigte die Göttin mit einladenden Armen sowie herzlichen Gesicht. Sie war ein kleines Kunstwerk: die Gesichtszüge fein herausgearbeitet, ein langer Zopf der unter dem Kopftuch hervor kam und sich über ihre Schulter legte, war gut erkennbar und der Faltenwurf ihres Gewandes war ein Meisterstück für sich. Vor allem strahlte sie das Mitgefühl der Göttin aus. Nun allerdings klafften schräg über ihren Oberkörper tiefe Furchen im Holz. Die Klauen des Wolfes, der vorher ein Ritter war, hatten sie hinterlassen. Eine Weile betrachte Fini die Zerstörung neben dem Gesicht der Göttin bis sie mit einem Seufzen eine kleine Feile hervor holte. Langsam begann sie die Kanten der Risse zu glätten. Retten würde sie nichts können, aber sie würde das zerfetzte Holz abrunden und zu einem Teil der Statuette machen. Es würden sichtbar bleiben, was hier passiert war, aber es würde sie genauso an die unendliche Güte Meliteles erinnern, die keine Gewalt brechen soll. Fini würde das heute Nacht geschaffene Kleinod mit nach Nowigrad nehmen und dort einen besonderen Platz dafür finden. Außerdem beruhigte die Arbeit ihre Gedanken...
So bemerkte sie den bemühten Mendel erst gar nicht und sah erst nach einem Räuspern dessen auf. Ganz verstand sie nicht, was er von ihr wollte, aber sie oder ihre Heilkünste wurden offenbar gebraucht. Sie verstaute ihre Feile, nahm die Statue in die Hand und folgte dem fleißigen Helfer.
<zum Torhaus>
Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Donnerstag 6. Juni 2024, 13:12
von Svettele Fini Banik
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von:
Quartieren zum Friedhain
Datum: 11:51 Uhr, 31. August 1278, Dienstag
betrifft:
wer
will
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Eigentlich wäre Zeit für die Mittagsmesse. Aber Schwester Svettele musste zugeben, dass sie nach der Nacht, dem Morgen, all dem Richten und Machen gerade wenig Lust verspürte sich unter Menschen zu begeben. Selbst die Messe nicht. Sie war müde. Sie hatte das dreckige Geschirr in die Küche getragen, es den Novizinnen dort überlassen und war schnell wieder geflüchtet, bevor sie zu viele Fragen stellten. Den Kräutergarten, der durch seine Düfte zwar ein wenig Abwechselung versprach, hatte sie doch nicht aufgesucht, er war zu Nahe an der Küche und dem Tumult.
Eilig hatte Fini den Säulengang vor dem Haus hinter sich gelassen und war über den Hof gehuscht, ohne nach Links und Rechts zu sehen, um auf dem Friedhain zu verschwinden. Dort quatsche für gewöhnlich niemand und ihre Erinnerung sollte recht behalten. Hier stand eine Latschenkiefer. Fini liebte den Geruch des Nadelbaumes, sodass sie ihre Nase zwischen den Nadel versteckte und ein paar lange Atemzüge nahm. Erst dann setzte sich in der Nähe auf den Boden und schloss die Augen, um zu entspannen sowie all die Erlebnisse noch einmal mit etwas Abstand zu durchdenken.
Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Sonntag 9. Juni 2024, 21:31
von Liam von Alensbach
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von: Haus der Melitele - Hof
Datum: Dienstag, 31. August 1278
betrifft: Fini
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Er sollte sich doch gut fühlen. Erleichtert, dass seine quälende Suche ein Ende gefunden hatte. Aber nichts davon war eingetreten. Nichteinmal dann, als Mendel ihm gestattet hatte die Klinge zu begutachten, die Liam während der Nacht ausgehändigt bekommen hatte. Ob er sie ihm aushändigen durfte, dafür brauchte er die Erlaubnis der Erzpriesterin und solange müsse Liam nunmal warten. Warten... der so geduldige Ritter wäre in jenem Moment am liebsten explodiert und musste seine aufwallende Wut mit aller Kraft niederringen. Auch jetzt, wo er mit festen Schritten auf den Kräutergarten zulief, war sie nicht verraucht. Warum konnten sie ihm dieses Schwert nicht einfach aushändigen? Es lag sowieso nur herum, der Besitzer war nicht merh hier - geschweige denn, dass jemand wusste wem es gehört hatte und nun brauchte er gar die Erlaubnis Varelias? Vielleicht würde eine kurze Unterredung mit Fini ihn beruhigen, bevor er Jarel aufsuchte. In seiner derzeitigen Verfassung wollte er dem einstigen Ordensbruder nicht gegenübertreten. Dafür brauchte er einen kühlen Kopf und den hatte er gerade nicht.
Als er den Friedhain betrat, hielt Liam inne und atmete tief durch. Die Hoffnung, dass das Grün, der würzige Duft und der leise Gesang der Singvögel ihn milde stimmten, wich der nüchternen Erkenntnis, dass es nichts brachte. Friedhain... na klar. Wollte er so Fini gegenüber treten? Eigentlich nicht und das, obschon er ihre Gestalt bereits entdeckt hatte. Just in dem Moment als er sich umwenden wollte um zu gehen, bemerkte sie ihn. Jetzt konnte er nicht mehr zurück, nicht ohne sie vor den Kopf zu stossen und das wollte er schon gar nicht riskieren. Also fasste er sich ein Herz und trat an sie heran. "Schwester Svettele." grüsste er sie förmlich. "Ich habe Euch gesehen, als ihr den Platz überquert habt." Eine Erklärung warum er wusste, dass sie hier war. Weiter, Liam. "Und ich wollte Euch bloss darüber unterrichten, dass die Brandwunde nun gut verheilt ist." Brandwunde, richtig. Er legte soviel Gelassenheit in Worte und Ausdruck, wie er konnte. Aber der Ritter wusste, dass die Schwester ihn zu gut kannte. Abgesehen davon war er kein guter Schauspieler und ein äusserst schlechter Lügner. Gründe, die ihn nie in die Politik brachten und dafür war er sehr dankbar.
Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Montag 10. Juni 2024, 09:20
von Svettele Fini Banik
Aus dem Augenwinkel hatte Fini den Ritter bemerkt und sofort erkannt: seine Statur, seine Art sich zu bewegen, das Profil und auch seine leichte Unsicherheit. Aber die war ihr spontan egal. Sie sprang auf ihre Beine, nahm die Entfernung zwischen ihnen und drückte ihn erleichtert an sich. Es tat gut ihn unbeschadet zu sehen. Die Nacht und der Tag waren so ereignisreich gewesen, hatten so viel gezeigt. Die Priesterin war einfach froh, dass er da war. Nach außen gab es dummerweise ein bestimmtes Bild: die Mittagsmesse schwänzen, um sich wenn kaum ein anderer im Tempel weilt, im Friedhain zu treffen. Eigentlich nicht heimlich, aber das wusste ja keiner. Die Gedankengänge kamen Fini zwar, waren ihr im Augenblick allerdings scheißegal – gelinde gesagt.
Schließlich ließ sie ihn los, löste sich wieder, ließ ihre Hände aber auf seinen Schultern: „Liam“ Die alles andere als förmliche Anrede. „Du bist…“ Der musternde Blick der Frau Doktor, als ihre Hände langsam über seine Arme von Schulter zum Ellenbogen strichen. Ihr Gegenüber war aufgewühlt, müde und leicht gereizt. „...wieder auf den Beinen.“ Zumindest das. „Hast Du geschlafen?“ Ihre Hände nahm sie wieder zu sich. „Ich nicht.“ Pflichtbewusst sah sie auf die Brandwunde, die eigentlich gar keine war und nickte: „Jemand hat sie sehr liebevoll verbunden, Ser.“ Sie wusste auch, dass sie förmlich sein sollte… aber es war hier ihr Tempel und da zählte Menschlichkeit doch mehr, als langweilige Korrektheit.
Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Montag 10. Juni 2024, 21:05
von Liam von Alensbach
Das hatte er nicht erwartet. Das hatte er nicht komlen sehen. Das überforderte ihn gerade so sehr, dass die Wut erstmal keinen Platz mehr fand um sich zu entfalten. Überrumpelt von Finis Armen umschlungen, erinnerte sich sein Körper daran, dass man Umarmungen erwiderte. Also umarmte er die Schwester, weil man das eben so tat. Und weil es ihm egal war, was andere dachten und sein Denken wieder einsetzte, drückte er sie schliesslich sehr bewusst an seine Brust. Weil er sie gern hatte, weil er froh war, dass es auch ihr gut ging. Als sie sich voneinander lösten, ihre Hände an seinen Ellenbogen inne hielten, wallte der Frust und diese gärende Agression wieder auf. "Schlecht." gab er zu. "Lassen wir diese beschissene Förmlichkeit." Dafür hatte er gerade keinen Nerv. "Das war von Tretogors Leibwächter." Sein Blick fiel auf den Verband und erst jetzt fiel auch ihm auf, wie sorgfältig der Jüngere gearbeitet hatte. Und ihm fiel erst jetzt auf, wie seine Finger fast schon zärtlich über den Verband gestrichen haben. Ein Schauben seitens des Ritters. "Wäre es nicht klüger, du legst dich hin? Ich muss noch Moore aufsuchen, wenn ich schonmal hier bin. Und die Erzpriesterin aufsuchen."
Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Dienstag 11. Juni 2024, 10:15
von Svettele Fini Banik
Die Priesterin nickte entschlossen – zu allem: Liam fühlte sich schlecht und hat sicher schlecht geschlafen, die Förmlichkeit könnte man sein lassen, der Leibwächter hat das ordentlich gemacht und sie sollte sich hinlegen. War aber genauso noch zu aufgeregt, um wirklich Schlaf zu finden.
„Jarel ist wieder in seinem Quartier und schläft sich aus. Er wirkt… sehr niedergeschlagen wegen… all dem. Mutter Varelia ist… wahrscheinlich bei der Mittagsmesse oder in ihren Gemächern. Sie macht sich viele Sorgen. Hast Du schon eine Antwort auf den Brief?“ Sie dachte kurz nach, ob das sein könnte, aber Kloster und Tempel lagen im selben Viertel. Weit war es wirklich nicht. Und Liam war so unruhig, so kannte sie ihn gar nicht. Sonst war er stets so gefasst.
„Aber komm, ruhen wir uns kurz etwas aus und ich summ unser Lied.“ Sie nahm ungefragt seine Hand und führte ihn zu ihrem Plätzchen unter der Latschenkiefer. „Am Feuer in eigenen Zucker kandierte Beeren sind leider aus, aber ich mag den Geruch der Nadeln sehr gerne. Schnupper mal, erinnert einen daran wie tief man die Luft einziehen kann.“
Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Dienstag 11. Juni 2024, 22:13
von Liam von Alensbach
"Niedergeschlagen, hm?" In Liams Stimme lag mehr Verbitterung als er beabsichtigt hatte und er fühlte die Bitterkeit der Enttäuschung so stark auf der Zunge, dass ihm dabei übel wurde. "Ich hoffe sie nach der Mittagsmesse aufsuchen zu können." Und noch mehr erhoffte er sich dadurch endlich diese unerklärliche Wut zu besänftigen. Sie machte ihn rasend. "Den Brief? Welcher Brief?" Der Ritter starrte Fini verständnislos an. Sein erster Reflex, als sie seine Hand nahm, war sie wegzuschlagen. Aber Liam besann sich und war froh, dass sein Wille ihm soviel Kontrolle über sich gab. Auch wenn er langsam ins Wanken geriet.
Unter der Latschenkiefer schloss der Ritter die Augen und atmete ein. Ihm war sehr wohl bewusst, dass Fini versuchte ihn zu beruhigen. "Ich erinnere mich." sagte er leise, nachdem er die Augen wieder geöffnet hatte. Und dann schwieg er wieder, als fürchte er sich verletzend zu werden wenn er zuviel sagte.
Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Mittwoch 12. Juni 2024, 08:50
von Svettele Fini Banik
Niedergeschlagen. Genau das. Fini konnte Liams Enttäuschung beinahe spüren, weshalb sie verständnisvoll nickte. Es muss furchtbar sein, wenn so etwas auf diesen Weg ans Licht kommt zwischen… Freunden? Familie? Ordensbrüdern? Jarel hatte Liam sehr mitfühlend auf dem Krankenbett angesehen, was zumindest sagte, dass sie sich besser kannten als nur flüchtig. Aber das war das Letzte was sie nun erfragen würde. Sie war froh, dass er mitkam, ihre Hand und Hilfe annahm. Irgendwas nagte an ihm und es war mehr als Jarels Missgeschick.
„Ja, ein Brief.“ Vielleicht hätte sie den nicht erwähnen sollen, aber jetzt war es zu spät. „Die ehrwürdige Mutter möchte sich möglichst bald mit Deinem Großmeister austauschen.“ Warum muss sie nicht erwähnen und den Grad der gewünschten Vertraulichkeit verschwieg sie dann doch lieber. „Wenn Du möchtest stelle ich Dich nach der Messe bei ihr vor.“ Sie würde es eh wissen wollen, wenn er zu Jarel wollte oder vielleicht sogar selbst ein Auge darauf haben.
Sie setzte sich neben ihn. Seine Hand ließ sie nicht los, sondern legte sie haltend in ihren Schoß und lehnte ungefragt ihren Kopf an seine Schulter. Viel zu vertraut aber das war ihr egal und irgendwo war hier gerade auch ein Mensch, der etwas Seelsorge brauchte. „Wundervoll, oder?“ Sie nahm einen tiefen Atemzug und schloss die Augen. Sie spürte seiner Wärme nach und lausche den Insekten und Vögeln. Als ein gedämpftes Liedchen aus dem Heiligtum zu ihnen hinüber wehte, nahm sie die Melodie leise auf und summte mit. Erst mit dessen Ende setzte das ruhige Schlaflied an, von dem sie nicht mehr wusste, wann sie es begonnen hatte es in solchen Momenten zu summen, aber es kam aus tiefsten Herzen.
Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Mittwoch 12. Juni 2024, 15:54
von Liam von Alensbach
"Ich weiss von keinem Brief." entgegnete er und zuckte die Achseln. Oder doch? Grübelnd kniff der Ritter die Augen zusammen, aber es wollte ihm einfach nicht mehr einfallen und nun war es sowieso egal. "Ja, bitte... Das wäre sehr freundlich von dir." Vielleicht ist die Chance grösser, dass sie ihn nicht abweisen würde wenn Fini dabei war.
Es widerstrebte ihm sich zu setzen, doch er musste sowieso bis nach der Mittagsmesse warten und was sollte er in der Zwischenzeit schon tun ausser Däumchen zu drehen? Sehnsüchtig zuckte sein Blick zur Waffenkammer, dabei musste er tief durchatmen. Als Mendel ihm die Klinge gezeigt hatte, wollte er sie ihm am liebsten aus den Händen reissen und das machte ihm Angst. Warum übte dieses Schwert eine solch starke Anziehungskraft auf ihn aus? Warum würde er für diese Klinge töten? Er verstand es nicht. Er verstand nicht woher die Wunde an seiner Hand stammte. Auch wenn er sie nicht in die Hand genommen hatte, am Griff - soweit er es beurteilen konnte - gab es keine Auffälligkeiten. Was war das? So sehr in Gedanken versunken war er, dass er Finis Stimme kaum wahrgenommen hatte und nun wo er sie singen hörte, brach ein schlechtes Gewissen über ihn herein. Niemand konnte etwas für seine derzeitige Stimmung und niemand hatte es verdient, dass sie an anderen ausliess. Ihr Kopf wog schwer an seiner Schulter, er hatte nicht bemerkt dass sie sich angelehnt hatte. Und ihre Finger hielten seine Hand fest, was einen verwunderten Blick seinerseits bedeutete. Richtig, sie hatte seine Hand ja gar nie losgelassen. An das Bild, welches sie damit abgeben würden, daran dachte er nicht. *Beruhige dich.* sagte er sich in Gedanken, schloss die Augen und zwang sich die Konzentration nur auf den Atem und die Geräusche um ihn herum zu lenken. Und auf die Wärme der Schwester an seiner Schulter. Aber die Ruhe oder der Schlaf, die er sich so sehr herbei sehnte, kamen nicht.
Und dann kam sie doch. Die Ruhe. Die Stille. Mit der Stimme der Schwester kam der Schlaf und ehe er es sich versah war der Ordensbruder eingeschlafen.
Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Donnerstag 13. Juni 2024, 16:24
von Svettele Fini Banik
Die Priesterin hatte mit einem „Hmmmm“ bestätigt, dass sie ihn nach der Mittagsmesse zur Erzpriesterin bringen würde. Diese hatte die Flammenrosenritter gestern hinausgeworfen, vielleicht wollte sie niemanden mehr von ihnen sehen, aber Fini sah in Liam gerade jemanden, der Hilfe brauchte. Sie wusste nicht was den Ritter so aufwühlte. Es gab zwar viele Gründe, aber irgendwas passte trotzdem nicht. Irgendwas hatte ihn selbst letzte Nacht verändert oder sie hatte ihn trotz der Reise nie richtig kennengelernt. Nüchtern betrachtet wie sollte sie auch? Sie hatten vielleicht drei Wochen gemeinsam und er war über Vierzig.
Sie spürte wie er müde wurde, seine Atmung ruhiger, sein Körper schwerer. Doch sie spürte es mehr als dass sie es genau definieren könnte. Irgendwas hielt ihn ab, wie ein störendes Insekt, das genau dann wieder kam, wenn man fast eingeschlafen war. Nur war hier niemand. Sie begann etwas lauter ihr Schlaflied zu singen und legte all ihren Glauben an Melitele hinein. Ihre Finger fuhren über seine. Ihre Wange strich sanft über seine Schulter. Diesmal kam das Insekt nicht, Liam nickte weg. Ein Lächeln umspielte ihr Gesicht und irgendwie wollte sie noch mehr denken, aber die Müdigkeit übermannte auch sie. Denn alles war gut: Liam schlief, die Messe lief, ihr Gast war versorgt und um Iola kümmerte sich das Mädchen. Niemand brauchte Fini, so schlief sie ein – endlich.
Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Sonntag 23. Juni 2024, 09:21
von Liam von Alensbach
Sein Schlaf war ungewöhnlich tief und traumlos, so dass er nach einer guten Stunde ausgeruhter wieder erwachte als er sich bis dahin gefühlt hatte. Es dauerte, denn er wollte weiter schlafen. Weiter in jener traumlosen Geborgenheit verweilen. Wo er sich befand sickerte nur träge in sein Bewusstsein, so dass er noch mit geschlossenen Augen an Finis Seite und seinen Kopf an ihrer Schulter gebettet verweilte. Ein tiefer Atemzug, nur noch ein bisschen die Augen geschlossen halten. Noch ein bisschen die Nähe und Wärme einer vertrauten Gestalt geniessen dürfen. Und dass Fini zu einer Vertrauten geworden ist, das konnte er nicht leugnen. Liam legte sich die nächsten Schritte zurecht. Erst der Besuch bei Varelia, dann wohl einen Abstecher zu Jarel - da wusste er noch immer nicht, was er warum er das tun sollte. Oder ob er es wirklich wollte. Unvermittelt wallte der Zorn in seiner Brust auf und er musste sich beherrschen ihn zurück zu drängen. "Entschuldige." murmelte er schliesslich um sich aufzurichten und mit einer Hand über sein Gesicht und den Schlaf aus den Augen zu reiben. "Ich hatte nicht vor zu schlafen."
Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Montag 24. Juni 2024, 09:08
von Svettele Fini Banik
Fini war im Latschenkiefertraum gewesen. Bei Bedarf konnte sie einfach abschalten und sich gehen lassen, egal was um sie herum passierte. Dennoch: dass der Ritter nun aufstand und Aktion an der Tag legte gefiel ihr nicht so wirklich. Missmutig murmelnd rieb sie sich mit beiden Händen die Augen. „Aber ich…“ sie hatte vorgehabt zu schlafen. Und so ein bisschen hatte sie auch vorgehabt den Ritter mitzunehmen. Sie blinzelte noch verschlafen zu ihm auf und gähnte herzhaft.
Der Blick zur Sonne sagte, dass die Messe vorbei sein musste, genauso wie das Treiben im Tempel. „Das Schläfchen hat uns sicher beiden gut getan und sobald ich kann mache ich damit weiter.“ Noch einmal strecken, um sich dann ebenfalls aufzurichten und ebenso begannen ihre Hände an ihren Haaren herum zu zupfen, nur dauert das mit dem Zopf etwas länger. „Dann… suchen wir die ehrwürdige Mutter auf? Nach der Mittagsmesse sollten sie alle beim Essen sein.“
Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Samstag 6. Juli 2024, 13:38
von Liam von Alensbach
Irgendwie tat es ihm ja Leid, dass er Fini nun aus dem Schlaf gerissen hatte. Aber er musste weiter, konnte nicht zu lange warten, denn die Unruhe in seinem Innern war wieder dabei zu erwachen. Wenigstens wusste er nun warum. Obwohl, das war falsch. Warum wusste er nicht, aber es hatte etwas mit diesem Schwert zu tun.
"Ja, bitte. Lass sie uns aufsuchen." Und mit diesen Worten wandte er sich bereits zum Gehen...
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Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude
Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Freitag 24. Januar 2025, 18:58
von Jarel Moore
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Datum: 02. September 1278 – Sehr sehr früh am Morgen
betrifft: Varelia Jarel
Von nier, über einen Umweg in die Quartiere.
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**frrrrZWOCK**
Ein Schatten - wegen seiner Geschwindigkeit kaum wahrnehmbar – querte den Weg der Erzpriesterin und schlug mit erstaunlicher Energie in dem Hauklotz ein, der auf der gegenüberliegenden Seite des Weges stand, der Varelias kleinen Werkzeugschuppen mit dem restlichen Gelände verband.
Der Gegenstand blieb bis beinahe zum Heft stecken und stellte sich als Stechbeitel heraus. Das war umso erstaunlicher, da der Hauklotz aus der Wurzel einer Eibe bestand, die sich nach dem Fällen des Baumes schlicht geweigert hatte sich zu zerkleinern und somit verbrennen zu lassen.
Am Anfang seiner unrühmlichen Karriere am SI:7 hatte ihm sein damaliger Ausbilder – Mathias Shaw höchst selbst – erklärt, dass ALLES - geworfen mit dem richtigen Winkel und Energie - eine Waffe werden konnte.
Und so ein Stechbeitel war in dieser Hinsicht beinahe schon perfekt. Dem Wurfgeschoss folgte der Werfer, fluchend, dass es einem Fuhrmann die Röte ins Gesicht treiben würde. Und dabei bekletterte er sich nicht mit Ruhm, dafür seinen nackten Oberkörper aber mit einigen größeren Klecksen Blut, die sich auf der schweißnassen Haut gleich zu helleren Flecken verdünnten.
Erst mitten auf dem kleinen Pfad bemerkte Jarel, wessen Weg sein Geschoss gekreuzt hatte und erstarrte, die rechte unverletzte Hand in Richtung des Werkzeuges ausgestreckt.
„M-Mutter Varelia…“, stotterte er und seine Ohren passten sich der Farbe des aus der geballten linken Faust tropfenden Blutes an.
Mit einem Ruck richtete der Knappe sich auf und senkte gleich ehrerbietig das Haupt.
„Verzeiht, ich hoffe ich habe euch nicht erschreckt.“, erklärte er mit einem gequälten Lächeln, als hätte man einen kleinen Jungen mit dem Hand in der Keksdose erwischt.
Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Freitag 24. Januar 2025, 20:52
von Erzpriesterin Varelia
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Datum: 02. September 1278 – Sehr sehr früh am Morgen
von/nach:
Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum --> Das Haus der Melitele - Kräutergarten
betrifft: Varelia Jarel
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Es herrschte noch Dunkelheit, die Sonne würde erst in etwas mehr als einer Stunde aufgehen und daher war noch Zeit bis zur Morgenmesse, aber Varelia war schon auf den Beinen. Der Rücken ließ sie nicht in Ruhe, weder im Liegen noch im Stehen. Daher hatte sie beschlossen, sich einen beruhigenden, schmerzstillenden Tee aus frischen kräutern zu machen. Eine Öllampe in der Hand war sie durch die Küche hinaus in den Kräutergarten gegangen, eine geisterhafte Gestalt in weißem Gewand, die nun einen sehr ungeisterhaften Schreckenslaut von sich gab, als der Beitel an ihr vorbei flog, um sich dann in den Hauklotz zu bohren. Varelias Hand fuhr an ihre Brust, als könnte sie so ihr Herz beruhigen, dass sofort einen Satz gemacht und eiliger zu schlagen begonnen hatte. Sie wusste, dass sie sich durchaus leise bewegte, aber hatte Jarel nicht mal gesagt, er könne das Biegen eines Grashalms auf hundert Schritt Entfernung hören? Vermutlich nicht, wenn er fluchte wie eine Hafendirne. Die Erzpriesterin runzelte die Stirn.
Als der ehemalige Rosenritter aus dem Schuppen kam, fiel das Licht der Öllampe auf seinen wie lackiert schimmernden Oberkörper. Varelia war alt genug, deswegen nicht gleich in Schwärmerei zu verfallen, aber auch noch nicht zu alt, um den Anblick nicht wertschätzen zu können. Wäre da nicht der Beitel. Immerhin hatte Jarel den Anstand, bedröppelt aus der Wäsche zu schauen. Varelia ließ ihn einen Moment unter ihrem Blick schmoren, allerdings mehr, um ihr vom Schreck noch rasendes Herz zu beruhigen, als um Jarel ihren Unmut spüren zu lassen.
"Guten Morgen, werter Tempeldiener. Ich hoffe, das ist keine Angewohnheit. Meliteles Diener kämpfen mit Worten und ihrer Hände Arbeit, aber nicht mit...", erstaunlich kraftvoll bog sie den Beitel ein-zweimal im Holz, bevor sie ihn zog und Jarel Griff voran reichte,
"...Stechbeiteln." Sie hob die Laterne und betrachtete ihn argwöhnisch.
"Was treibst du hier, noch dazu zu dieser Stunde?" Ihre Augen überflogen seine Züge.
Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Sonntag 26. Januar 2025, 22:06
von Jarel Moore
„Entschuldige…“, murmelte der Schattenläufer und ballte die Faust, aus der noch immer Blut troff.
Tempeldiener. Nicht mehr Klingenmeister. Nicht einmal mehr irgendein Meister. Nicht einmal Ritter.
Daran musste er sich gewöhnen.
„Unruhe. Unruhe hat mich raus getrieben. Nachdem Fini ein kleines Wunder vollbracht hat gestern und jemand die Sauerei im Tempel bereits beseitigt hat, hab‘ ich gedacht ich mach mich mal nützlich.“
Das Feuer der Euphorie mit dem Leben davongekommen zu sein war erloschen. Was, wenn Slava ihn nun nicht mehr wollte, jetzt, wo er ein Opfer hatte bringen müssen, dass eines zu viel gewesen war?
Was dann?
Jarel seufzte. Es würde wehtun. Furchtbar weh.
Aber…es hatte eine Zeit vor Slava gegeben. Es würde eine nach ihm geben.
Und wer weiß, vielleicht bildetet er sich das alles nur ein, alles war in bester Ordnung und er würde mit offenen Armen empfangen.
Er lebte. Und alles andere würde er sich erarbeiten. Stück für Stück.
Plötzlich huschte ein schiefes Lächeln über seine Lippen.
„Es wird ein neuer Türstock als Ersatz für den, den der Schwarze nun… fachmännisch entfernt…hat.“
Varelias Blick hatte er durchaus bemerkt, doch noch dunkler konnten seine Ohren ohnehin nicht werden.
„Ich sollte mich anziehen.“ Der gefallene Ritter sah noch immer wie ein kleiner Junge zur Erzpriesterin. Wie ein kleiner Junge, der irgendwie in einen recht ansehnlichen Erwachsenenkörper geraden war.
Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Freitag 31. Januar 2025, 21:22
von Erzpriesterin Varelia
Ein Heben der Brauen, mehr kommentierte die Erzpriesterin vorerst nicht. Das Jarel Unruhe plagte, wunderte sie nicht, auch wenn Varelia vielleicht den Grund verkannte. Oder mehr als einen dahinter vermutete, von denen die Geschehnisse im Ordenskloster wohl nur die Spitze waren. Davor jene hier im Tempel und zumindest ihr bereitete der eben angesprochene 'Schwarze' noch Kopfzerbrechen, da sie sich blind darauf verlassen musste, dass mit dem Ring alles vorerst unter Kontrolle gebracht war. Nun, sie konnte nur auf Melitele vertrauen und die Dinge angehen, die vor ihren Augen waren. Eine blutende Hand zum Beispiel und eine waidwunde Seele.
"Ich würde das begrüßen, ja." Immerhin war dies ein Tempel, kein Badehaus. "Und dann setzt du dich einen Moment zu mir auf die Bank." Keine Widerrede.
Während Jarel also für einen Aufzug sorgte, der vielleicht weniger ansehnlich, dafür aber dem Ort angemessener war, holte sich Varelia ein paar einfache Utensilien zusammen, die sie brauchte, um die Verletzung zu versorgen. Sie schnitt frische Kräuter, wobei sie sich bei weitem nicht mehr so agil bewegte, wie noch vor Tagen. Der Hexenschuss hatte seine Spuren hinterlassen und machten jede Bewegung zu einem vorsichtigen Politikum zwischen ihrem Willen und ihrem Körper. Sie hinkte ein wenig und war letzten Endes froh, sich erst einmal auf die Bank setzen zu können und auf Jarel zu warten.
Ein neuer Türstock. Sie schmunzelte. Es war irgendwie dann doch wieder wie früher. Jarel tauchte hier auf und fing an, etwas zu bauen. Am liebsten aus Hölzern, die eigentlich für den Ofen gedacht waren. aber er sah etwas darin und bunkerte sie im Schuppen zur späteren Verwendung. So waren der Schaukelstuhl entstanden, ein Lesepult, diverse Statuetten und andere Gegenstände, die aus dem Tempel nicht mehr wegzudenken waren. Die Erzpriesterin lehnte sich zurück und genoss einen Moment die Ruhe des Gartens, bevor sie ersten Vögel zu singen begannen. Es wurden weniger. Der Sommer schlich sich davon...
Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Samstag 1. Februar 2025, 00:58
von Jarel Moore
„Wie ihr wünscht, Mylady.“
Jarel schwang den rechten Arm zu einer völlig übertriebenen Verbeugung vor seinen Körper, bevor er sich mit einem schiefen Grinsen abwand und sich umwand, um im Schuppen zu verschwinden.
Wenig später war er zurück, den Oberkörper in ein weites, naturfarbenes Leinenhemd gehüllt, das zwar nicht hauteng geschnitten war, aber hier und da doch an ihm klebte.
Noch immer leicht verklemmt nahm er neben Varelia Platz.
„Ich hatte überlegt hier zu bleiben.“, gab der Schattenläufer nach einer kleinen Weile des Schweigens zu.
Re: Das Haus der Melitele - Kräutergarten
Verfasst: Montag 3. Februar 2025, 20:02
von Erzpriesterin Varelia
So früh am Morgen lag der Garten in tiefen Schatten und nur die kleine Lampe, die Varelia mitgebracht hatte, malte einen Kreis aus Licht um die Stelle, auf der sie stand. Sie beleuchtete Grashalme und den Saum des Rockes der Erzpriesterin, sowie einen Teil ihres Gesichts und dieses wirkte im Streiflicht sehr alt. So alt, wie sie sich in letzter Zeit fühlte. Die Herrin des Tempels hatte die Augen einen Moment geschlossen und lauschte dem Atem dieses kleinen Stücks Natur inmitten der Stadt, bis Jarel sich leise zu ihr setzte. Sie bemerkte es eher an der Wärme zu ihrer Rechten, als das sie ihn gehört hätte, und schlug die Augen wieder auf. Während er sprach, griff sie wortlos nach seiner Verletzten Hand besah sich das Malheur. "So.", bemerkte sie vorerst nur zu seiner Idee, bleiben zu wollen. Dann: "Halt das bitte.", womit sie ihm die Lampe reichte. Seine Augen mochte gut sein, aber ihre ließen stetig nach. Aber so konnte sie gut arbeiten, reinigte die Wunde und legte einen Verband mit lindernden und heilenden Kräutern an. Als alles fertig war, überließ sie ihm seine Hand wieder und mit der Laterne sollte er anstellen, was ihm beliebte. Varelia legte die Hände vor dem Bauch zusammen und lehnte sich zurück.
"Und was bringt dich auf diesen Gedanken?", wollte sie wissen. Sicher konnte sie sich denken, dass er nicht besonders scharf darauf war, wieder in den Dunstkreis von von Herrenloh einzutauchen, aber in Nowigrad waren so viele Menschen, die ihm wert und teuer waren. Zumindest hatte sie bisher den Eindruck gehabt. "Du weißt selbst, dass ich dich nicht ewig hier im Tempel wohnen lassen kann." Sie hatte ihre beiden Tempelwachen und der Respekt vor den Schwestern war groß genug, dass diese ausreichten. Selbst in Ellander gab es für die wenigen Gelehrten im Dienste Meliteles einen eigenen Turm.