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Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Mittwoch 15. November 2023, 20:31
von Crehwill von Seren
„Rekin? Mein Zampel?“ Hatte sie eben sein Pferd beleidigt? „Wusstest Du, dass Rekin ihren Botenreiter umgebracht hat, um mir dann zu zulaufen?“ Na ja, ganz so war es nicht gewesen. Wahrscheinlich hatte sich der Botenreiter von selbst den Kopf an dem zweiten zu niedrig hängenden Ast gestoßen und sich beim Sturz das Genick gebrochen. Der zweite Ast ist der Gefährlichere, man duckt sich wegen des Ersten, schaut wieder auf und Bumm.
„Aber unabhängig davon. Wenn Delia möchte, können wir uns morgen Nachmittag am Platz des Hierarchen treffen, um Sololov kennenzulernen. Ich kann sie begleiten, so wie sie es wollte.“ Gerne ließ er sich noch beim letzten Schliff helfen.
„Wir gehen jetzt nur ein paar Zungen von Ertrunkenen besorgen, vielleicht auch ihr Hirn. Das dauert hoffentlich nicht so lange. Ich denke nicht, dass Du da etwas verpasst. Weiß Du wo in der Gegend welche hausen?“ Er prüfte noch einmal ob alles saß und so sie wie er grinste zufrieden. „Und sobald das erledigt ist, komme ich zu Dir, wenn Du möchtest.“
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Donnerstag 16. November 2023, 12:07
von Sarray Cestay
In Sarrays überschwänglicher Phantasie sah sie ein auf den Hinterbeinen laufendes Pferd, das mit gefletschen Reiszähnen einen Menschenmann zerriss und schüttelte heftig den Kopf, als wolle sie ein lästiges Insekt vertreiben. Nein…das war sicher nicht gemeint. Das würde sie sich genauer erklären lassen, wenn Crehwill zu ihr zurückkam.
Und das wollte er ganz offensichtlich, was der Zwergin ein strahlendes Lächeln abrang und sie darüber hinwegtröstete, dass sie bei diesem Abenteuer nicht dabei sein durfte.
Naja…vielleicht würde sie auch einfach hinschleichen und der Sache zusehen. Ganz entschieden war das noch nicht.
Und natürlich wusste sie, wo Ertrunkene hausten. Schließlich musste sie sich schon einmal mit ihnen anlegen, um an Kräuter zu kommen. Daher konnte sie recht genau beschreiben, welchen weg ihr Hexer einschlagen musste.
„Natürlich will ich. Wag es nicht dich umbringen zu lassen, sonst folge ich dir und versohl dir den Hintern.“ Was davon ernst gemeint war und was nicht, war nicht auszumachen.
Da sie ohnehin noch auf dem Hocker stand streckte sie nun die Hände aus, um Crehwill für einen Abschiedskuss zu umarmen.
„Pass auf dich auf. Ich teile Delia mit, wo wir uns morgen treffen.“
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Donnerstag 16. November 2023, 14:07
von Crehwill von Seren
Am Fluss klar. Ohne Wasser keine Ertrunkene. Eher im Norden als im Süden. Reuven hat bestimmt auch schon eine Idee, der wohnt hier ja schon länger und er sollte ihn nicht noch länger warten lassen.
Dennoch:
„Oh ja,“ stimmte er der Sache mit dem Hintern zu.
„Wenn mich ein paar Ertrunkene umbringen, dann hab ich das wahrlich verdient.“ Er war dabei ähnlich ernst wie sie. Wobei es ihm wirklich schwer viel Ertrunkene als ernsthafte Gefahr wahrzunehmen. Klar ein ganzer Schwarm konnte so schon ungemütlich werden, aber er war nicht mal alleine wie sonst. Da war noch ein anderer Hexer und die vier Wächter des Regenten. Die würden ein paar erwischen können… hat er nicht auch noch das passende Öl in der Tasche?
Oh, Sarrays Lippen auf seinen.
Der Abschiedskuss wurde länger. Er hatte heute Nacht und auch den Tag davon geträumt, schließlich gab es nichts zu tun. Seine Hände scheuten sich nicht, ihren Körper dabei noch einmal überall zu berühren, um zu prüfen ob noch alles an der Zwergin dran ist. Irgendwann trennte man sich doch.
„Danke, ich pass auf.“ Er wandte sich zur Tür, um sie zu öffnen, drehte sich um und küsste sie nochmal.
„Bis später.“
Draußen warteten bestimmt schon die anderen, taten sie. Reuven traf ein entschuldigendes Lächeln, dass sich bemühte nicht so dümmlich auszusehen. Zumindest sah der Greifenhexer in Rüstung wieder aus wie ein Hexer.
<ab zur Aktion>
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Freitag 17. November 2023, 11:43
von Reuven von Sorokin
Ein wenig hatte Reuven warten müssen, tatsächlich war er aber die meiste Zeit mit den Vorbereitungen beschäftigt gewesen und stand er die letzten paar Minuten im Hof und beobachtete was sich so beobachten ließ. Vor allem die Passanten, die durch Ferneck gingen und über ihren Alltag diskutierten, dabei Waren in die Stadt hinein und anderen wieder hinaus schleppten, niesten, husteten, keuchten und schwitzen.
Hexer wurden tatsächlich nicht krank. Er wußte das, aber er vergegenwärtigte sich das eher selten. Er nieste vielleicht einmal wenn es besonders staubig war, aber von allerlei Erkältungskrankheiten, Grippe und was es sonst noch gab, blieb er verschont.
Dann lenkte ihn eine besonders dicke Ratte ab. Was hatten die Leute nur immer? Die waren gar nicht so übel gebraten. Wenn man sie dann auch noch etwas würzte... und es gab ohnehin zu viele davon. Hühner und Schweine und Kälber mussten eigens gezüchtet werden und gepflegt und gefüttert. Ratten gab es genug und besser als eine alte ausgezehrte Milchkuh schmeckten sie auch.
Und dann kam Crehwill und lenkte ihn wiederum von diesem Gedankengang ab.
Und so wie der lächelte musterte er den Kollegen dann doch noch eine Spur aufmerksamer. Mit Rüstung sah er tatsächlich mehr nach Hexer aus denn mit einer geblümten Weste. Die Haare hatte er geflochten, praktisch und weit weniger Prinzessin. Dann die Schwerter... vor allem aber...
...er roch eindeutig nach BlowJob. Auch wenn Reuven diesen Ausdruck nicht kannte, die Bedeutung dafür umso besser.
Sex roch anders, deutlich. Das Lächeln bestätigte alles übrige und Reuven konnte sich zumindest ein anzügliches Grinsen nicht verkneifen.
Sonst kommentierte es der Katzehexer allerdings nicht.
Nicht dass er ein wenig neidisch war und nicht, dass die Prinzessin schick gemacht hatte für den Ausflug. Nur eine Hochgezogene Augenbraue, dann ging es los.
"Am Ponatrufer... Dort werden wir sicher fündig. Ein bisschen von der Stadt weg, dort wächst Kreuzdorn und wenn wir etwas Aas ins Wasser werfen kommen sicher auch Ertrunkene."
<weiter dann am Ufer>
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Samstag 9. Dezember 2023, 13:03
von Crehwill von Seren
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von:
Pontarufer
Datum: 22:02 Uhr, 14. August 1278, Samstag
betrifft: Reuven & Sarray
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Zumindest war der gröbste Schmutz beim Laufen wieder abgefallen und Crehwill freute sich ehrlich auf eine warme Stube nach dem kurzen Sumpfausflug. Er sah kurz an sich herum, um einzuschätzen, ob er für die Haustüre zu schmutzig war, klopfte dann aber doch dort.
„Wir sehen uns morgen?“ Meinte er Reuven als auch die Wächter. Er hatte wenig Interesse, dass letztere mit ins Haus kamen. Ob Reuven wollte wusste er nicht, er würde bei der Zwergin nicht ausschließen, dass sie ebenso mit zwei. Was ist besser als ein Hexer im Bett? Aber er schüttelte den Kopf.
„Ihr weckt mich, wenn wir los müssen? Im Hinterhof stehen ein paar Möbel, da könnt ihr es euch bestimmt bequemen machen und vielleicht ist noch warme Suppe da.“ Nicht im Hinterhof, aber er würde ihnen durchaus etwas raus tragen, wenn die Wächter hier schon kampieren.
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Samstag 9. Dezember 2023, 15:56
von Sarray Cestay
Bereits, bevor seine Knöchel das dritte Mal das Holz berührten, wurde die Tür aufgerissen und etwas umklammerte im nächsten Augenblick seine Knie erstaunlich fest.
Hätte er nicht genau das geahnt, es hätte böse enden können für die nicht ganz so typisch zwergische Zwergin.
„Crehwill, den Göttern sei Dank. Also allen Göttern, nicht nur ein paar. bist du heil? Geht es dir gut? Habt ihr erbeutet, was ihr gesucht habt? Alter bist du dreckig. Wie lange kannst du bleiben…?“
Kiemenatmung. Die Mini- Blondine musste die Kiemenatmung beherrschen, denn sonst wäre nicht zu erklären gewesen, wie sie – wie so oft – ohne Punkt und Komma auf den Hexer einredete.
Sie war aufgeregt, hatte sich natürlich die wildesten Sachen vorgestellt und nun unendlich erleichtert, ihren Hexer heil in die Arme schließen zu dürfen.
Und sie war leicht angetrunken.
Auf dem Herd stand tatsächlich ein großer Topf, aus dem es herrlich nach Kartoffeln, Sellerie und Speck duftete. Auf dem Tisch stand eine Schüssel mit Butter und ein großer Leib Brot, daneben ein Henkelkrug, in dem sich dem Geruch nach zu urteilen Bier befand.
Und ein Teil des Bieres schien schon seinen Weg in die Zwergin gefunden zu haben, denn leicht angetrunken zog sie den Hexer an der Hand in die warme Hütte.
Für die Wächter oder wer auch immer vor der Tür stand, hatte sie keine Aufmerksamkeit übrig. Die galt alleine dem Hexer.
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Sonntag 10. Dezember 2023, 18:45
von Reuven von Sorokin
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von:
Pontarufer
Datum: 22:07 Uhr, 14. August 1278, Samstag
betrifft: Crehwill & Sarray
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Die Zwergin redete wieder ohne Punkt und Komma und Reuven hatte tatsächlich schon die Überlegung angestellt, ob sie es bei ihr auch mit Mutationen zu tun hatten.
"Zum Morgengrauen müssen wir am Hafen sein." erklärte Reuven und die Wächter machten ein beipflichtendes Gesicht.
Nun war auch Ljerka aus ihrem Häuschen aufgetaucht und musterte die Versammlung. Vielleicht rollte sie ein wenig mit den Augen.
"Ich bring den Wachen was zu Essen raus, los, verschwindet schon." wies sie ihre Freundin und deren Beute an.
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Montag 11. Dezember 2023, 09:04
von Crehwill von Seren
Sarray drückte ihn sofort. Sie fragen hatte der Kollege vorgeschlagen. Vielleicht. Aber vielleicht sollte er sie erst fragen, nachdem sie wieder aus dem Knast waren. Sonst gäbe es am Ende keine Häppchen mehr.
„Dann bis morgen, Du holst mich ab.“ Es war nicht ganz eine Frage an Reuven, aber er hoffte einfach mal, dass der andere Hexer pflichtbewusst genug war.
„Danke, Miss Veskewi.“ Er deutete dabei eine leichte Verbeugung in ihre Richtung an. Es war ihm sehr recht, dass sich jemand um das Gefolge kümmerte, dann stellten die Wächter hoffentlich auch nichts an und waren beschäftigt. Bereitwillig ließ er sich abführen: „Ich hab mich gar nicht verletzt, es war ganz leicht und nur ein paar Ertrunkene, die wir haben wollten. Reu braut uns zusammen, was wir brauchen und ja… beim Ausnehmen macht man sich etwas schmutzig…“ Dabei hatte er sich jetzt nicht kopfüber reingehängt. „Bis morgen früh“, aber das hatte Reuven schon gesagt. „Wir haben die ganze Nacht... und bin ausgeschlafen.“
Hhmmm, den Essensduft zog er gerne in die Nase und nahm am Tisch Platz. Genauso wie er am ersten Abend hier saß und noch nicht so genau wusste, was auf ihn zu kämme oder dachte morgen werfe sie ihn wieder raus. Jetzt fühlte es sich fast an wie heimkommen, sodass er ohne weiter darüber nachzudenken einen Schluck aus dem Bierkrug nahm und seine Gastgeberin etwas dümmlich angrinste. „Wie war Dein Tag?“
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Montag 11. Dezember 2023, 10:17
von Ljerka-Ilmatar Veskewi
Zurück blieben vier Wächter und eine Alchemistin und ein Hexer. Ein dermaßen dreckiger stinkender Hexer, dass die Alchemistin das Kommando übernahm:
"So kommt ihr mir nicht an die Apparaturen! Ihr wascht euch vorher während ich die Wachen verköstige. Erst dann fangen wir mit der Arbeit an."
<geht dann im Häuschen der Alchemistin weiter>
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Dienstag 12. Dezember 2023, 10:46
von Sarray Cestay
Sarray winkte Ljerka und Reuven nur kurz hektisch und mit vor Erleichterung funkelnden Augen zu, bevor sie hinter Crehwill die Tür schloss.
Sie war so erleichtert, ihn heil wiederzusehen. Seltsam. Sie dachte zwar oft an ihre Liebschaften, besonders wenn die Sache noch frisch war, doch erst bei drei Personen hatte sie sich wirklich Sorgen gemacht. Der erste war Zoltan gewesen, für sie ohnehin unerreichbar, dann jahrelang nichts mehr und jetzt so schnell hintereinander Lysira und dann…Crehwill. Der Gedanke an die Bruxa versetzte ihr einen erstaunlich schmerzhaften Stich, der sich beim Blick in Crehwills so seltsam sanften Augen aber gleich wieder legte.
Wo sollte das hingehen?
Hätte sie geahnt, dass er ähnliche Überlegungen hegte, hätte sie den Gedanken nicht schnell unter ihrer wie üblich übertrieben chaotisch-hektischen Art vergraben.
So aber tischte sie ihm auf, was sie den ganzen Tag vorbereitet hatte, schmierte sogar die Butter aufs Brot und stellte ihm eine überaus üppige Portion vor die Nase, bevor sie sich selber etwas nahm und sich ihm gegenüber auf den höheren der beiden Stühle setzte.
Die Frage wie ihr Tag war beendete die kurze Schweigepause abrupt. „Langweilig.“, flunkerte sie.
„Nur zwei Kunden. Eine Furunkel und eine gebrochene Hand.“ Nicht die Namen der Patienten sondern die Diagnose, da war sie ganz Mediziner.
„Seid alle zum Krankenhaus rennen, ist hier nicht mehr viel los. Vielleicht sollte ich mal da sehen, ob sie mir da Arbeit geben.“, erklärte sie unschlüssig.
„Und eure Besorgung ist gut verlaufen, ja? Keine Verletzen?“
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Dienstag 12. Dezember 2023, 16:54
von Crehwill von Seren
Der Hexer saß brav da und beobachtete wie der Haufen Essen vor ihm immer größer wurde. Wie immer gab es reichlich und ein Butterbrot war nicht zu unterschätzen. Der Magen knurrte sogar ein wenig, so ein bisschen Feuer herum schießen kostete Kraft. Crehwill mochte die einfache Küche und unterwegs, wenn man sich vom dem ernährte, was man so fand, war selten Brot oder Butter dabei. ‚Kannst ja auch ein verschimmeltes essen, wirst ja nicht krank!‘ hörte er nun auch nicht so gerne, falls man mal Brot fand.
So aß er. Gesittet. Ja, sie könnte ihm Besteck hinlegen und er würde sogar das Hühnchen mit Besteck essen. Aber er nahm genauso die Finger, nachdem er sie von Schmutz befreit hatte. „Ein Krankenhaus?“ Von dem Konzept hatte er zumindest mal gelesen. „Mit einer Universität daneben?“ Er wüsste nicht, dass es so etwas in Nowigrad gäbe, aber er war lange nicht hier gewesen. „Bin mir sicher, Sarray, Heilerinnen braucht man immer. Ob hier oder am Krankenhaus. Sie würden Dich hier bestimmt vermissen.“ Er schob ein dick beschmiertes Brot in den Mund und schleckte sich die Finger ab. „Verletzt haben sich nur die Ertrunken, aber die kannst Du nicht mehr retten. Reuven hat viele ihrer inneren Organe umverteilt und neu abgefüllt.“ Er konnte bei dem Tischgespräch weiter essen. Nur die Leberknödelsuppe erwähnte er besser nicht. „Aus den Zungen braut er uns jetzt was, damit wir morgen länger durchs Hafenbecken tauchen können, um nachzusehen was da reingefallen ist. Aber das weißt Du nicht.“
Er lächelte unbedarft. Er hatte keine Ahnung, dass sie sich ähnliche Gedanken zu ihren Beziehungsstatus gemacht hatte, aber Hexer waren nicht für ihre Menschenkenntnis bekannt und der Puls des Gegenübers gab nicht immer die richtige Auskunft. Oder einen Hinweis, den niemand teilen wollte. „Mein Tag war auch eher langweilig… wir saßen so herum.“ Was soll man auch sonst im Knast machen. Reuven war an den Wänden herum geklettert. „Ist viel schöner hier zu sein und keine Ahnung, wann ich wieder herkommen kann.“
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Mittwoch 13. Dezember 2023, 11:35
von Sarray Cestay
Soso…man würde sie hier also vermissen.
Sicherlich vor allem, weil man hier mit Brot und Rüben bezahlen konnte oder auch mal mit Botengängen.
„Nutzt mir nur nichts, wenn ich dabei verhungere.“ Die Zwergin zuckte mit den Achseln, aß selber tüchtig und betrachtete Crehwill aus den blauen Kulleraugen aufmerksam, was mit einer kurzen Redepause einherging. Ein wertvoller Moment Schweigen. Ein angenehmer Moment.
Ihre älteste Schwester hatte immer gesagt es gab etwas, an dem man die Qualität einer Beziehung messen konnte. Und das waren nicht die Gespräche untereinander, sondern das Gefühl, welches gemeinsames Schweigen hervorrief. Sarrays Lächeln wurde eine Spur fröhlicher und verlieh ihrem Ausdruck etwas verträumtes.
Immerhin war er als erstes zu ihr zurückgekehrt, kaum dass das letzte Abenteuer durchgestanden war. Das völlige Fehlen einer Ahnung, wann er wieder herkommen konnte versetzte ihr gleich den nächsten Stich.
„Du musst also zurück in den Knast, obwohl du Sokonatter den Arsch rettest?“, murrte sie und versuchte nicht gleich wieder launisch zu werden.
Sie seufzte theatralisch, wischte während dessen ihre Schüssel mit Brot sauber und hüpfte dann von ihrem hohen Stuhl, um den Nachtisch zu servieren.
Törtchen mit Apfelfüllung. Die Bezahlung der ‚Furunkel‘. Aber das würde sie Crehwill nicht auf die Nase binden.
„Aber du darfst eine Nacht bleiben?“, fragte sie unsicher und schielte in Richtung ihres Bettes.
„Möchtest…oder darfst du überhaupt raus gehen? Oder sollen wir…?“ Sie zwinkerte, schnalzte mit der Zunge und deutete mit dem Daumen rückwärts in Richtung des Vorhanges, hinter dem sich die beiden Betten befanden.
Sollte er mit ihr rausgehen wollen, hatte sie schon einen Plan. Und wenn nicht, dann erstrecht!
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Mittwoch 13. Dezember 2023, 15:09
von Crehwill von Seren
„Du verhungerst?“ Crehwill kannte kaum jemand, der mehr aß als die Zwergin. Unersättlich passte schon zu ihr, sie brauchte die Versorgung bestimmt, um so viel laufen und reden zu können.
„Aber wenn Du Geld brauchst.“ Rasch sah er sich um und deutete mit dem Finger: „Da in meiner Tasche sind noch 120 Kronen oder so, die kannst Du gerne haben, nutzen, Essen kaufen. Du versorgst mich ja.“ Und irgendwas sollte es für die Hafenbecken-Sache ebenfalls geben. Er war zwar keine Summenangabe gefallen, aber Reuven wird bestimmt etwas rausschlagen oder hatte schon irgendwas ausgemacht.
„Aber ja, es geht wohl wieder in den Knast, wir sollen die zwei Wochen absitzen, wenn er sich nichts anders einfallen lässt. Aber ich dachte… also… falls ich… irgendwie länger hier bin… dann wäre eine Art geregeltes Einkommen nicht… so schlecht?“ Er bedachte Sarray mit einem unsicheren Blick. Wollte sie das überhaupt? Er räusperte sich, vielleicht hatte sie auch ganz andere Vorstellungen. Sie war schließlich recht sprunghaft und er bildete sich nur irgendwas ein, was nicht war.
„Na ja, ich kann mich nicht erinnern, Sokolov den Arsch gerettet zu haben. Wir haben nur Röschen den Arsch gerettet.“ Oder so ähnlich. Der hätte den Wasserausflug bestimmt genauso ohne sie überlebt, nur wäre er länger herumgelegen, aber Crehwill hatte großes Vertrauen in die Regenerationsfähigkeiten von Werwölfen. „Wir sollen Ertrunkenzungen besorgen und morgen vor Sonnenaufgang am Hafenbecken sein. Dabei nicht abhauen. Was wir in der Zwischenzeit machen…“ Der Greifenhexer zuckte mit den Schultern, lächelte dümmlich, als hätte er keine Ahnung was sie machen könnten. „Wenn wir irgendwo hingehen, kommen zwei der Wächter mit. Die sollen uns nicht aus den Augen lassen. Deshalb denke ich, ich räume nach dem Nachtisch das Geschirr weg, pflücke Dich von Deinen hohen Hocker, trage Dich in Dein Bett und bedeckte Dich mit Küssen?“ So ähnlich hatte es angefangen.
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Donnerstag 14. Dezember 2023, 13:32
von Sarray Cestay
Sarray entglitten die Gesichtszüge.
‚…geregeltes Einkommen…‘
Hieß das, er meinte es ernst…oder nicht?
„Heißt das…du bleibst?“, ihre Stimme klang selbst in ihren Ohren unsicher und eine Spur zu hoch.
Und dann ging eine Veränderung durch die Zwergin. Ihr Gesicht wurde von einem Strahlenden Lächeln erhellt, dessen Leuchten nur noch vom Strahlen ihrer blauen Augen übertroffen wurde.
Mit einer unerhörten Geschwindigkeit sprang sie vom Stuhl, der erst auf einem Bein um seine eigene ache rotierte und dann polternd umfiel, rannte um den Tisch und sprang ‚ihren‘ Hexer an wie ein Sandfloh ein nacktes Bein.
Im nächsten Moment verschloss sie schon mit ihren Lippen die des Hexers und klammerte sich an ihn, als würde im nächsten Moment die Welt untergehen.
Das „…falls…“ in seinen Ausführungen hatte sie komplett ignoriert.
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Freitag 15. Dezember 2023, 08:53
von Crehwill von Seren
Er ist wirklich kein guter Personenkenner. Was Sarray nun genau bewogen hat, auf seinen Schoss zu springen und ihn zu küssen, kann er nicht nachvollziehen. Aber ihre Lippen genießen kann er, sogar während seine Hände beginnen sie in die Arme zu nehmen und über ihre Hüften zu streifen.
„Willst Du das denn?“ Eine scheue Frage, als der Kuss irgendwann doch endet. „Ich mein… Wenn mich Novka nicht verhaftet hätte, wäre ich dann nicht einfach wieder…?“ Sanft drückte er seine Stirn an ihre, sah in ihre Augen, verlor sich etwas darin und lächelte scheu. Wäre er gegangen, hätte sie ihn rausgeworfen? Ihre Einladung nach dem Abendessen hatte eher nach ‚ich will wissen wie der Sex mit Dir ist‘ statt ‚ich möchte, dass Du bei mir einziehen‘ geklungen.
„Und dann ist das passiert…“ Der Blick ging auf die Narbe des Sirenenkratzers, den Sarray so hübsch vernäht hatte und der Heilerin mal wieder zeigte, dass der Hexer schneller zusammenwuchs. „…bis sie mich wieder verhaftet haben. Nur diesmal jemand anderes. Korporal Novka leiht uns nur sei… sein Rasierzeug.“ Aber schweifte wohl ab, wahrscheinlich weil er nicht wusste was er eigentlich sagen sollte.
„Also… ich hab keine Ahnung… Nur Sokolov zahlt nicht schlecht, ob ich mich südlich des Pontars jetzt noch blicken lassen kann, weiß ich nicht und wenn ich bei Dir bleibe, dann wird früher oder später eh jemand kommen, um mich zu kaufen...“ Aber vielleicht war da der Zwergin alles auch gar nicht so wichtig.
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Samstag 16. Dezember 2023, 17:27
von Sarray Cestay
Zu gerne hätte die Zwergin laut und deutlich „Ja, ich will“ gerufen, aber das könnte man in diesem Moment durchaus falsch – oder richtig?- verstehen.
So nickte sie nur eifrig und setzte den Kuss dann fort.
„Weißt du, ich hab versucht mir abzugewöhnen, mich in jemanden zu vergucken. Ging bisher immer böse ins Auge. Mein Herz hat fast so viele Narben wie dein Körper.“, erklärte sie leise und strich sanft mit den Fingerspitzen über die eine oder andere Stelle, an denen sie seine Blessuren und Zeugen seiner Abenteuer wusste. Obwohl das für einen Hexer recht wenig waren. Andere Hexer sahen da wilder aus.
Sie strahlte ihn mit seltsam glänzenden Augen an, den Freudentränen nahe. So erhaschte er einen kurzen Blick hinter die Maske der immer selbstbewussten, unverletzbaren, großmäuligen Zwergin.
„Ich hab immer damit gerechnet, dass du eines Tages einfach nicht zurück kommst und ich nicht einmal weiß, ob die gefallen bist oder abgehauen. Aber…das klingt jetzt doch tatsächlich…als würdest du noch ein paar Tage bleiben…?“, fragte sie, nun ungewöhnlich unsicher und noch ungewöhnlicher still.
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2023, 19:36
von Crehwill von Seren
„Abhauen? Nein.“ Der Hexer schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht ausschließen irgendwo zu fallen, aber ich haue nicht einfach ab ohne Dir etwas zu sagen, Sarray. Auch kein Morgen für Dich mit Blumen, süßen Nüssen und Abschiedsbriefchen. Soweit kann ich es Dir versprechen.“ Er ist schließlich kein weißer Wolf, sondern ein goldener Greif. Oder so.
„Ich bleibe meine Haftstrafe. Ich komme danach sehr gerne zu Dir. Schon alleine, um mich zu bedanken, aber ich weiß nicht… was aus uns wird. Oder ob es überhaupt ein uns gibt?“ Er lächelte schüchtern und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Ich weiß nur, dass ich Dir nicht weh tun möchte.“
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Montag 18. Dezember 2023, 20:07
von Sarray Cestay
Mit einer Mischung aus Freude und Verunsicherung betrachtete sie die Iriden mit der ungewöhnlichen Farbe und fuhr ihm mit den Fingern durch die Mähne.
„Die Ewigkeit brauchst du mir nicht zu versprechen.“, schnurrte sie und strahlte ihn an.
„Ob es Zukunft gibt für uns, weiß ich nicht. Mir reicht das Heute. Ein ehrliches, liebevolles Heute. Und wenn es morgen noch ein Heute gibt, freue ich mich umso mehr. Ich genieße jeden Tag mit dir.“
Jetzt, wo sie sich zu ihren Gefühlen bekannte und sie auch zuließ, überrollten sie die kleine Blondine regelrecht. Sie schlang die Arme um Crehwill und schmiegte sich an ihn.
„Ich freue mich über jeden Tag, den du bleibst.“, erklärte sie und hielt sich einen Moment lang an ihm fest wie eine Ertrinkende an einer rettenden Planke.
„Ich…ähm…hab noch was für dich…“, sprachs und löste die Umarmung, um zur massiven Truhe vor ihrem Bett zu gehen und ein kleines Ebenholzkästchen herauszuholen und es dem Hexer hinzuhalten.
„Das wollte ich dir schenken, wenn du aus dem Gefängnis frei kommst, aber ich denke, der Zeitpunkt jetzt ist perfekt.“
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Dienstag 19. Dezember 2023, 09:08
von Crehwill von Seren
„Nicht die Ewigkeit, klingt gut.“ Crehwill lächelte sanft, nickt und hielt sie genauso einfach nur fest.
Er wusste selbst nicht wohin er gehen wollte. Er ging die letzte Jahre seinem Trott nach, erschlug irgendwas, versuchte irgendwo einen netten Ball abzugreifen und fragte sich, warum er ausgerechnet im Winter zurück ins Kaer ging. Ganz weit im Norden von Poviss. Wo es besonders kalt war und er dazu verdonnert wurde jeden Morgen im Eismeer mit Roben zu schwimmen.
Aber vielleicht hat sie recht, einfach nur ein schöner Tag nach dem anderen. Sie würden merken, wenn es zu langweilig wird und dann könnten sie immer noch in den Sumpf. Wobei er schon wieder vergessen hatte was er für Ljerka besorgen sollte.
„Du hast was für mich?“ Das verwirrte ihn, besonders als sie absprang, um etwas zu holen statt ihn auszuziehen. Aber auch er verließ den Stuhl, der schon verdächtig knarzte nach dem Zwergin und Hexer länger darauf gesehen hatten. Er setze sich neben sie auf den Boden, um das Kästchen in Empfang zu nehmen. „Darf ich?“
Natürlich durfte er. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann man ihm zuletzt ein Geschenk gemacht hatte. Alleine das Kästchen war schon hübsch… aber was darin lang, war… ein paar Herzschläge starrte er es einfach an, bevor er den Haarschmuck behutsam herausnahm. „Das ist…“
Er hörte die Melodie in seinem Kopf, sah die lachenden und tanzenden Mädchen, spürte eine Wärme in seinem Inneren. „…wunderschön.“ Kurz wiegte er das Geschenk in seinem Händen. „Glaubst Du das steht mir?“
Es gab nur einen Weg, das herauszufinden. Mit den Fingern zog er ein paar Haarsträhnen zu recht und schob sich den Haarkamm an einer Seite. Die Frisur nach dem Kampf am Ufer des Pontars war sicher nicht dafür geeignet.
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2023, 10:59
von Sarray Cestay
„Umwerfend.“, antwortete Sarray mit aufrichtiger Bewunderung. Sonderlich bei der Sache war sie trotzdem nicht, denn jetzt geschah genau das, mit dem Crehwill von Anfang an gerechnet hatte:
Die Zwergin fing an ihn aus den Sachen zu fummeln. Und plötzlich hatte sie es eilig. Warum auch immer. Mit einem eindeutig zweideutigen Lächeln zog sie den Hexer Richtung des Vorhangs, hinter dem die beiden Betten standen.
Scheiß was auf morgen. Heute gabs erst einmal ein Nümmerchen und anschließendes Kuscheln.