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Taverne | The black Horseman
Verfasst: Donnerstag 30. Dezember 2021, 19:31
von Dahlia
Die Taverne "The black Horseman" ist über die Grenzen Redaniens bekannt. Es ist ein Ort der Begegnungen und der Gastfreundlichkeit. Die Wände dieses uralten Hauses haben schon mehr gesehen und gehört als alle Menschen zusammen. Man erzählt sich, dass sie mit den ersten Menschen in diese Welt kam und eine eigene Seele hat. Sie ist ein großes ehrwürdiges Haus mit vielen Zimmern für Reisende, Dauergäste und die Familien, die zur ihr gehören wie das Holz, aus dem sie gebaut wurde. Das Herzstück bildet der große Schankraum, der morgens hell und freundlich zum Frühstück einlädt, mittags jedem eine Brotzeit bietet und in welchem man die ganze Nacht feiern kann. Innerhalb des Schankraums befinden sich ein langer Tresen mit einem vielgliedrigen Ausschank und viel Stauraum für Gläser, Krüge und Flaschen. Neben dem Tresen befindet sich die Tür zur Küche und von dort aus gelangt man auch in den Keller.
In der Mitte des Raumes stehen ein paar Tische und an den Wänden finden sich Bänke mit kleinen und großen Tischen. In den Ecken des Raumes befinden sich lauschige Plätze die vorzugsweise von Leuten okkupiert werden, die nicht belauscht werden wollen. Ein zentraler und beliebter Punkt ist der riesige Kamin, der ein Kunstwerk für sich darstellt. Er wärmt den ganzen Raum und vor ihm sind bequeme Sessel mit kleinen Beistelltischen drapiert. Hier kann geraucht, getrunken und philosophiert werden.
Von diesem Raum gelangt man über eine hölzerne Treppe in den ersten Stock. Hier befinden sich kleine und große Zimmer mit eigenen Waschgelegenheiten für Gäste aber auch drei Räume in welcher sich Damen einquartieren können, um ihre Dienste anzubieten.
Im zweiten Stock befinden sich die Büroräume, Zimmer für das Personal, ein Bad und Waschraum sowie die Zimmer von Connor und Tristan, Dahlias Brüdern. Auch ein kleiner Gemeinschaftsraum mit einem Kamin ist hier vorzufinden welcher aber der Familie vorbehalten ist.
Der dritte Stock ist Dahlias Reich. Da sie die meiste Arbeit mit der Taverne hat, hielten es alle nur für gerecht ihr den größten Raum zu überlassen. Viel Zeit kann sie hier zwar nicht verbringen, aber sie hat es sich nach ihrem Geschmack eingerichtet. Ein großes weiches Bett steht nahe am Balkon, der über der Straße thront. Ein gut gefüllter Kleiderschrank steht dem Bett gegenüber sowie ein weiter Kamin, vor dem sie manchmal sitzt und sich in ihren Büchern verliert.
Die Taverne ist seit mehreren Generationen im Besitz der Tallisker Familie und Dahlias ganze Welt.
Re: Taverne "The black Horseman"
Verfasst: Donnerstag 30. Dezember 2021, 19:51
von Dahlia
Meist findet man Dahlia geschäftig hinter dem Tresen und so war es auch heute. Sie hatte sich wieder ein wenig herausgeputzt. Sie trug eine weiße schulterfreie Bluse, die mit einem blauen Korsett gehalten wurde und ihre weiblichen Reize sehr vorteilhaft zur Geltung brachte. Darunter trug sie einen langen blauen Rock, der sie eng umschmeichelte und ihr mittels eines seitlichen Schlitzes genügend Bewegungsfreiheit gab. Ihre Haare trug sie ganz natürlich gelockt offen und um den Hals trug sie ein schwarzes Samtband.
Kurz betrachtete sie sich nochmal prüfend im Spiegel hinter den Flaschen beim Tresen und nickte zufrieden. Ja …so kann ich nach draußen!
„So kannst du nicht nach draußen!“
Erklang die Stimme von Connor, ihrem älteren Bruder, der nun vor ihr auftauchte. Dahlia musterte ihn und legte ein neckisches Lächeln auf „Du aber auch nicht!“. Conner blickte verwirrt an sich herunter und da war sie auch schon an ihm vorbei zur Tür.
Geschwind drehte sie den Schlüssel und öffnete die Türe für Gäste.
Unterm Arm hatte sie ein Stück Papier, Hammer und drei Nägel geklemmt.
Draußen angekommen atmete sie frische Luft ein. Sie liebte diese Jahreszeit. Die Sonne strich ihr Gesicht und lies es erstrahlen.
Als die Tür hinter ihr zufiel drehte sie sich wieder um, um ihren Zettel daran zu befestigen:
Koch gesucht
Anstellung als Koch oder Köchin zu vergeben!
Gut bezahlt inklusive Kost und Logie.
Schnell war alles angebracht. Sie strich den Zettel noch etwas glatt und streichelte über die Türe. „Tut mir leid…“ flüsterte sie zur Türe…Dahlia und das Haus waren verbunden wie eine Einheit und ihr tat jeder Riss, Kratzer oder Nagel leid. Sie wusste dass das Haus eine Seele hatte und alles hörte, sah und spürte.
Nun stellte sie sich wieder hinter den Tresen um in den Büchern nachzusehen was noch besorgt werden musste.
Zu der Taverne gehört immer mal wieder wechselndes Personal wie eben Köche und Kellner und Kellnerinnen. Am liebsten hatte Dahlia hübsches und junges Personal das war einfach gut für das Geschäft. Sie lächelte in sich hinein. Vielleicht fand sie ja später auf dem Markt wieder ein paar Leute die sich was dazuverdienen wollten, denn im Moment waren sie mal wieder unterbesetzt. Also musste sie noch ein paar Arbeiten selbst erledigen bevor sie ihren skandalösen Aufzug, wie ihn Conner gerade noch im vorbeigehen nuschelnd genannt hatte, ausführen zu können.
Dahlia sah ihm kopfschüttelnd hinterher. Dieser Kerl…
Nun schnappte sie sich einen Mob und Wasser und begann den Raum zu wischen und übrig gebliebene Gläser einzusammeln.
Re: Taverne "The black Horseman"
Verfasst: Sonntag 9. Januar 2022, 11:01
von ERZÄHLER
Der Besuchter tat sein möglichstes, damit man sein Gesicht und vor allem seine Augen nicht sah. Er saß vorne über gebeugt, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, am Tresen über seinem Bier und kaute appetitlos an Snacks bestehend aus Dörrobst, Nüssen und andrem getrocknetem Zeug. Es war auch im Grund egal was er aß, deinen Geruchssinn hatte er vor rund 12 Jahren eingebüßt und seit dem schmeckte auch irgendwie alles gleich, es war also fast egal was er aß, Hauptsache es war nahrhaft.
Und genaugenommen machte ihn das berufsunfähig. Zusammen mit den einem blinden Auge. ...vor knapp 20 Jahren.
Und beides passierte im Grunde als er zivil unterwegs war. Die Nase hatten sie ihm sogar hier in Novigrad gebrochen.
Er stammte von hier, aber seit dem hatte sich so viel verändert.
Es war der Ehemann der Frau gewesen, die er gerade beglückt hatte. Der hatte ja recht gehabt, und er hätte sich halt einfach nicht erwischen lassen dürfen.
Und weder seine Reflexe noch irgendetwas anderes halfen ihm. Er hatte sie Hose noch nicht einmal ganz hochgezogen und war drüber gestolpert voll in die Faust des Typen. Danach spuckte er Blut und musste sich ne komplette Schwalbe reinpfeiffen, aber auch das hatte seinen Geruchssinn nicht retten können.
Und ein dummer Unfall hatte ihn ein Auge gekostet, es war trüb geworden und er sah nicht mehr so gut darauf. Man sollte einfach nicht mit Sprengstoff spielen wenn man wenig davon verstand. Aber der Werwolf hatte immerhin das meiste abbekommen und einen kurzen wunderschönen Moment lang war er der Held gewesen. Naja, bis zur Begegnung mit der Faust.
Das war nun wie lange her? Zu lange.
Und der Hauptgrund, weshalb er sich aus dem Geschäft zurückgezogen hatte und sich irgendwo an der Küste zur Ruhe setzen wollte. Eigentlich. Bis ihn dann doch das versiegen der finanziellen Mittel wieder auf Wanderschaft gebracht hatte. Es gab nicht mehr viele von Ihnen, jeder wurde gebraucht. Aber dann... wer konnte nur verflucht nochmal soviel Pech haben. Er schüttelte noch immer den Kopf darüber. Drei Tote und das noch ehe er angefangen hatte.
Jetzt versoff er erst einmal den Vorschuss und überlegte, was er sonst tun sollte.
Die schwere Tasche mit seinem Werkzeug lag zu seinen Füßen, das Medaillon hatte er im Hemd versteckt, er wollte wirklich kein Aufsehen erregen. Es richte ihm zu hören 'versteckt eure Frauen und Töchter...' und '...verdammt, der bedeutet Ärger.'
Das hatte er alles wieder nur einem einzigen von Ihnen zu verdanken, der machte den ganzen Berufsstand kaputt.
"Noch ein Bier." wie bei den meisten von Ihnen war seine stimme rau, das kam wohl von den Veränderungen. Bei manchen war es schlimmer, bei anderen weniger.
Jetzt suchte erst einmal Arbeit, irgendetwas, leider konnte er nicht sehr viel, aber Nowigrad war trotz des immer extremer werdenden Rassismus immer eine gute Anlaufstelle und irgendwie war er hier ja doch einmal zuhause gewesen.
Vor langer Zeit. Damals war das noch kein Gasthaus, oder zumindest hieß es anders.
Re: Taverne "The black Horseman"
Verfasst: Sonntag 9. Januar 2022, 20:09
von Dahlia
Die Taverne war wieder gut gefüllt und Connor, Tristan und Dahlia hatten alle Hände voll zu tun. Da niemand in der Küche stand wurden wieder mal nur ungekochte Sachen und trockene Snacks gereicht. Das gefiel ihr nicht und es war auch nicht sonderlich gut für das Geschäft aber es hatte sich auch den ganzen Tag noch niemand auf die Stelle beworben.
Dahlia stand hinter dem Tresen und sah aus dem Augenwinkel wie der ältere Herr, der zwar schon öfter hier war, aber dessen Namen sie noch nicht kannte, noch ein Bier bestellte. Diese Seelen verloren sich ab und zu hier her und sie hatten immer den gleichen Gesichtsausdruck. Leer und verloren.
Manchmal nahm sich Dahlia diesen Gestalten an, aber oft wollten sie einfach keine Hilfe, sondern einfach nur alles vergessen.
Wollen wir doch mal sehen…
Dachte sie sich und kam zu ihm herüber. Galant zapfte sie ihm sein Erwünschtes, war das Geschirrtuch über ihre zierliche Schulter und lehnte sich zu ihm, während sie ihm das Gebräu überreichte.
„Hier mein Lieber…ich sehe dich öfter hier…wie ist dein Name?“
Als Wirtin wusste sie meist wie sie mit den Leuten zu sprechen hatte. Ihr Blick war sanft und ehrlich interessiert an ihm.
Re: Taverne "The black Horseman"
Verfasst: Montag 10. Januar 2022, 13:26
von ERZÄHLER
"Danke."
Wie ein Ertinkender das rettende Ufer zog er das Bier heran, schob auch gleich ein paar Münzen über den Tisch, meist wurde erwartet, dass man sofort bezahlte.
Und, verdammt, er hatte vergessen, die Handschuhe auszuziehen.
Fein gegerbtes schwarzes Leder um die Beweglichkeit nicht zu beeinträchtigen aber die Rückseite mit gehärtetem Leder verstärkt und zudem mit legierten Silbernieten besetzt.
Gut, es würde nicht gleich verraten, wer er war, es gab genug Freaks, die sich auch soetwas anzogen, nur um gefährlicher zu wirken.
"Nenn mich Reuven, ein Name ist so gute wie jeder andere."
Es hatte tatsächlich einen entfernten Verwandten dieses Namens in der Stadt gegeben, aber natürlich wusste er, das der mittlerweile verstorben war. So scheute er sich nicht, den Namen nun selbst zu verwenden.
Es spielte ja auch keine Rolle. Und ein wenig hielt er doch so auch das Andenken hoch, oder?
Er blickte dabei nicht auf, sah unter der Kapuze heraus nur die Hände, sie gehörten einer jungen Frau. Aber natürlich wusste er, dass es die Wirtin war, die Besitzerin der Kneipe, und sie betrieb es zusammen mit ihren Brüdern.
Er war in der letzten Zeit ein paar mal hier gewesen und anscheinend war es bereits aufgefallen. Sie hatte offenbar ein gutes Gedächtnis.
Re: Taverne "The black Horseman"
Verfasst: Montag 10. Januar 2022, 18:05
von Dahlia
Dahlia wollte schon die Münzen nehmen da kam ihr ein Gedanke. Warum eigentlich nicht? Fragen konnte man ja und wenn er nichts taugt, würde Conner ihm schon die Türe zeigen.
"Freut mich...ich heiße Dahlia und das" Sie deutete auf Tristan und Connor die mit der Bewirtung der Gäste zu tun hatten "sind Connor und Tristan! Wir schmeißen den Laden gerade ohne einen Koch....Ihr habt nicht zufällig einen unter eurer Kapuze versteckt?"
Sie grinste und beugte sich etwas um unter seine Verhüllung zu blicken. Sie tat es allerdings auf eine charmante Art und nicht zu aufdringlich, sodass er sich zurückziehen konnte wenn er nicht erkannt werden wollte.
Dabei legte sie ihre Finger auf die Münzen und schob sie einen Zentimeter wieder in seine Richtung "Falls...dem so ist oder falls du jemanden kennst dann kann ich eine gute Bezahlung, Kost und Logie bieten!"
Im übrigen duzte Dahlia sofort alle, wenn es nicht gerade adlige Gesellen waren. Es war ihre Taverne und wer hier hereinspazierte sollte sich heimelig und wohl fühlen.
Re: Taverne "The black Horseman"
Verfasst: Montag 10. Januar 2022, 18:50
von ERZÄHLER
Er grinste, hätte er ein wenig mehr Humor besessen, er hätte vielleicht auch gelacht. aber sagte man seinesgleichen nicht nach, dass sie keinen Humor besaßen. Zumindest er fand es ironisch.
"Klingt verlockend..."
Gute Bezahlung, Kost und Logis... Das klang gut genug, und Geld brauchte er dringend.
Ein Koch, der weitgehend seinen Geruchsinn verloren hatte... Absurd eigentlich.
Langsam schob er die Kapuze zurück, es zeigte sich, dass er nicht besonders alt war, zumindest sah er nicht so aus. Sein Haare war von unscheinbarem hellen braun oder dunklem blond und am Hinterkopf zusammengebunden, sein Gesicht zeigte die Spuren zahlreicher Auseinandersetzungen.
Sein rechtes Auge war trüb geworden, seine Nase sicher mehr als einmal gebrochen gewesen.
Das intakte Auge war jedoch gelb und nur zu deutlich konnte man die geschlitzte Pupille erkennen.
Hätte er den Unhold erledigt, den der Graf Salis beauftragte hatte, oder auch den höheren Vampir der ihm zudem das Leben schwer machte, sein Problem wäre gelöst gewesen, aber letzterer hatte den Grafen schließlich ohne viel Federlesens umgelegt ehe er zahlen konnte. Glück für den Unhold.
Und Pech für ihn, denn er brauchte die Kohle dringend, um einen Magier zu bezahlen, der wenigstens sein Auge wieder in Ordnung brachte.
Für seine Arbeit war sein Geruchssinn zu schlecht, aber aber für einen Koch sollte es riechen, und ansonsten würde er eben improvisieren müssen.
"Ich nehme das Angebot an."
Jetzt konnte er auch sein Amulett wieder auspacken. Der Anhänger war relativ schwer und zeigte das stilisierte Gesicht einer Katze.
Re: Taverne "The black Horseman"
Verfasst: Montag 10. Januar 2022, 21:17
von Dahlia
Oh doch noch ein Glückstag!
Dachte die blonde Wirtin bei sich und schob ihm daraufhin die Münzen wieder zu. Sie streckte ihm die Hand entgegen, die trotz der vielen Arbeit sehr sanft war. Nun sah sie auch endlich sein Gesicht. Hm Koch und Rausschmeißer....sehr trefflich. Natürlich musste Dahlia auch das sofort kommentieren
"Wie ich sehe, seid ihr kampferprobt!" Sie zwinkerte ihm neckisch zu und nickte anerkennend.
"Das trifft sich sehr gut, denn manchmal brauche ich hier einen kräftigen Mann! Connor und Tristan sind nicht immer hier um mir unter die Arme zu greifen"
Sie freute sich wahnsinnig und rief zu Tristan "Hey! Nimm die Anzeige von der Tür! Ich habe endlich einen Koch gefunden"
Sie nickte zu ihrem "Fang" und Tristan winkte dem Neuling freundlich zu.
"Na dann! genieß dein Bier und wenn es keine Umstände macht, schwing dich doch gleich nach hinten und Feuer den Herd an! Der Abend ist noch jung und wer weis wer hier heut noch so hereinschneit!"
Sie griff unter die Theke und holte einen Schlüssel und ein paar Münzen hervor.
"Dein Zimmer ist auf dem zweiten Stock am Ende des Flures rechts. Wir stehen mit dem ersten Hahenkrähen auf!"
Ja es war ein taffes Business und viel Zeit für sich selbst blieb einem nicht. Nicht zuletzt deswegen war Dahlia auch deswegen noch nicht unter der Haube.
Re: Taverne "The black Horseman"
Verfasst: Dienstag 11. Januar 2022, 09:14
von ERZÄHLER
Sie kam schnell zur Sache. In die Küche also.
"Aber klar doch..." murmelte er, trank den noch fast vollen Humpen Bier in wenigen Zügen leer.
Ein Hexer als Koch. Gaetan hätte sich tot gelacht, wenn er ihn jetzt gesehen hätte, und er hätte ihn noch Jahrelang damit aufgezogen.
Brehen hätte wohl nur die Stirn gerunzelt und den Kopf geschüttelt, aber es gab deutlich schlechtere Orte. In Kaer Morhen ließen sie ihn nicht mehr rein, seit dieses selbstgerechte Arschloch von Vesemir den Kater von Iello für das Masssaker zum Tode verurteilt hatte. Und der Schlächter von Blaviken ging dort ein und aus. Eine schöne gerechte Welt.
Aber so waren die Wölfe nun mal, hielten sich für rechtschaffen und maßen mit vielerlei Maß. Geschissen auf deren zugige Burg.
Ein Gasthaus mitten in Nowigrad war um Längen besser.
Dann kochte er eben.
Wie schwer konnte das schon sein?
Ein Gulasch bekam er hin.
Und er Tränke mischen konnte und alchemistische Formeln lesen, der sollte auch mit der Hausmannskost hier fertig werden.
Und im Frühjahr hatte er sicherlich genug Geld beisammen um sich absetzen zu können.
Und er saß an der Quelle, was Bier und Schnaps anging. Sollte Gaetan lachen, sobald er es begriffen hatte würde er sich selbst einquartieren wollten.
Er packte seine Tasche vom Boden und schulterte sie.
Also erstmal zum Zimmer.
Re: Taverne "The black Horseman"
Verfasst: Dienstag 11. Januar 2022, 18:36
von Dahlia
Connor kam herüber und begrüßte den neuen Koch. Dahlias Brüder waren Hünen und genau wie der Hexer muskulös gebaut. Mit den grünen Augen und blonden bzw. fuchsroten Haaren sahen sie unverschämt gut aus und da nutzten sie auch aus.
Conner musterte ihn und erkannte das Medaillon, kurz äugte er zu seiner Schwester, die wohl nicht bemerkt hatte aus welcher Zunft ihr neuer Koch eigentlich stammte. Es machte ihn stutzig aber er beschloss ihn vorerst nicht zu behelligen.
Als Dahlia kurz einen anderen Gast bediente lehnte er sich zu ihm und setzte eine ernste Miene auf.
„Gekämpft wird draußen und sie…“ Er deutete unauffällig auf Dahlia „sie wird nicht angefasst!“
Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen bohrten sich seine Augen in die seines Gegenübers. Dann glätteten sich seine Züge und er bot ihm die kräftige Hand an.
„Willkommen“
Dahlia war wieder da und schien sich zu freuen, dass Conner heute mal so gut aufgelegt war.
„komm ich zeig dir die Küche“ fordert sie ihn schließlich auf und hielt ihm die Türe zur eben jener auf.
Re: Taverne "The black Horseman"
Verfasst: Dienstag 11. Januar 2022, 21:01
von ERZÄHLER
Hah, da war es wieder, fast hätte er schon gedacht, er wäre wie durch ein Wunder aus der Zeit gefallen und man kannte keine Hexer mehr.
Fehlte noch: 'He, du hast Augen wie eine Katze, warum kannst du nicht einfach Mäuse essen.'
Aber nein. Es war der Bruder, der sich vor ihm aufbaute und ihn warnte, ein wahrer Koloss von einem Mann. Aber er war jung. Und so einen Jungspund der an Selbstüberschätzung litt... Grab dir nicht gleich von Anfang an das Wasser ab. Ermahnte er sich.
Kämpfen also draußen. Einverstanden.
Er mochte es ohnehin nicht, in Innenräumen mit Schwertern herumzufuchteln, das war unhandlich, man machte sich die Klingen kaputt und stolperte dauernd über Zeug, schlimmstenfalls die eigenen Hosen. ...und ja, die Chefin nicht anrühren. Es sei denn, sie wollte es. Ergänzte er in Gedanken.
Irgendwie erfreuten sich Hexer bei der Damenwelt immer deutlich größerer Beliebtheit als bei ihren Männern. Sie kamen viel rum und waren meist auch bald wieder weg, ein kleines Stelldichein blieb praktisch immer folgenlos und anscheinend erzeigte die Berührung irgendwie ein Kribbeln auf der Haut. hieß es zumindest.
Er war sich nicht ganz sicher, hatte selbst nie gefragt, aber damals in Wyzima, dieses Mädchen... Rosalia... Rosalinde...? Er erinnerte sich nicht an den Namen, aber sie war ziemlich scharf gewesen auf Hexer, und er hatte sie einmal mit einer Freundin tuscheln gehört. Ganz zufällig. Und er hatte natürlich das Wissen auch nicht ausgenutzt, wer wäre er denn. Zumindest hatte er sich von ihrem Vater nicht erwischen lassen.
Mit einem Grinsen nahm er die dargebotene Hand an und drückte sie seinerseits kräftig.
"Ich würde gerne erst meine ...Wertsachen wegräumen, damit ich gar nicht erst in Versuchung komme, hier drinnen zu kämpfen."
Re: Taverne "The black Horseman"
Verfasst: Dienstag 11. Januar 2022, 21:43
von Dahlia
Dahlia hielt die Küchentür auf als ihr neuer Koch sie darüber informierte, dass er erstmal seine sieben Sachen verstauen möchte. Wie unhöflich von ihr. Vor lauter Stress verlor sie manchmal etwas ihre Manieren. Sie lächelte entschuldigend und hob beschwichtigend die Hände „Aber natürlich…verzeih mir! Ich weiß vor lauter Arbeit manchmal nicht, wo mir der Kopf steht…“
Sah man genauer hin, konnte man die Erschöpfung auch sehen. Ihre Augen waren zwar hell und aufmerksam, doch es lag auch eine währende Müdigkeit in ihnen, welche nur durch ausreichend Schlaf hätte vertrieben werden können. Vielleich konnte sie jetzt, da es eine zusätzliche Kraft hier gab, endlich mal langsamer treten.
Sie ließ die Küchentüre ins Schloss fallen, ergriff geschmeidig seine Hand und führte ihn die Treppe hinauf. Im ersten Stock ließ sie seine Hand wieder los und warf ihm einen Blick über die Schulter zu.
„Hier im ersten Stock vermieten wir ein paar Zimmer…auch mal an Frauen, die ihre Dienste anbieten…“
An der ersten Stufe angekommen drehte sie sich dann doch mal ganz zu ihm und blickte wieder ernst drein. „Du kannst in deinem Zimmer tun und lassen was du möchtest!“ Ihre Augenbraue zuckte neckisch nach oben „Aber du solltest, wenn es dir möglich ist, nicht die Damen hier in Anspruch nehmen…das gab bislang nur Ärger“
Ohne eine Antwort abzuwarten stieg sie in den zweiten Stock und erwartete einfach, dass er ihr nun folgte.
Am Ende des Ganges befand sich ein Fenster zum Innenhof und auch sein Zimmer. Sie deutete auf die Tür „Das ist dann wohl dein Reich!“ Sie zückte einen goldenen Schlüssel aus ihrer Rocktasche. „Dieser Schlüssel passt für jedes Zimmer in diesem Haus. Ich habe ihn immer bei mir…achte bitte trotzdem auf deinen und verlier ihn nicht!“
Sie zwinkerte ihm zu und schwang die Türe auf. Zum Vorschein kam ein recht gemütliches und geräumiges Zimmer. Es war ein wirklich hoher Standard für ein Personalzimmer. Er hatte seine eigene Waschschüssel, einen Schrank, Tisch, Sessel und ein großes Bett welches frisch bezogen war mit gutem Leinenstoff. An der Wand hing ein Spiegel in welchem sich Dahlia gleich nochmal ansah und sich eine Strähne des langen blonden Haares hinter ihr Ohr legte. Mit irgendetwas war sie immer noch nicht zufrieden, aber sie wandte sich ab und bat ihn mit einer einladenden Geste herein. „Hier auf dem Flur findest du einen Waschraum, dort kannst du deine Sachen waschen und auch dich selbst…es gibt eine kleine Holzwanne!“ Sie sehnte sich selbst nach einem heißen Bad. „Außerdem ist vorne noch der Gemeinschaftsraum, du bist jederzeit eingeladen dort mit uns zu sitzen oder deine freie Zeit zu verbringen! Direkt über dir schlafe ich…ich wäre dir also wirklich sehr verbunden wenn du“ Sie grinste „leise bist bei gewissen Aktivitäten…“
Re: Taverne "The black Horseman"
Verfasst: Mittwoch 12. Januar 2022, 08:58
von ERZÄHLER
Sie zeigte ihm sein Zimmer und griff dazu seine Hand. Was bezweckte sie damit? die Hypothese prüfen, ob die Berührung eines Hexers tatsächlich elektrisieren war? Er ließ es geschehen, ließ sich die Treppe hoch führen.
Manchmal musste man einfach spontan und flexibel sein - nicht unbedingt wofür seine Zunft bekannt war, allerdings lag das nur an wenigen bekannten Vertretern. Er selbst hielt sich für äußerst flexibel und anpassungsfähig. Gab es nicht genug Arbeit, nun, für eine Weile konnte man selbst einen Ghul mit einem Hexerzeichen dazu bringen zu folgen, und was man mit einem folgsamen Ghul alles anstellen konnte war unglaublich.
Im ersten Stock ließ sie ihn los. Hier vermieteten sie also ihre Zimmer an Huren. Interessant. Wenn das mal keinen Ärger gab. Hatten doch die beiden Hurenhäuser der Stadt ohnehin schon Angst jeder könne dem anderen das Wasser, Pardon, die Freier abgraben. Dabei wusste doch jeder, dass an willigen und zahlungsfähigen Männern nie ein Mangel herrschen würde, nicht solange das Konzept der Ehe bestand hatte. Und das der Religionen. Beides hervorragende Grundlagen für frustrierte Männer.
Und hier durfte also Selbständige Damen einkehren.
Er schmunzelte bei dem Hinweis, er solle besser nicht zu deren Kunden werden, das gäbe Ärger. Das war ja, als stelle man ein Kind vor sein Spielzeug und sage ihm, es solle nicht spielen. Er allerdings hatte er tatsächlich nicht vor, Geld dafür auszugeben. Als Koch in einer Kneipe hatte man doch sicher noch andere Möglichkeiten.
Dann führte sie ihn ein weiteres Stockwerk hoch zu seinem Zimmer.
Es war erstaunlich geräumig und gut ausgestattet. Innerlich jubelte er. Kaer Morhen, am Arsch, er würde in Zukunft immer so überwintern.
Wozu ich selbst kasteien, wenn man auch Luxus haben konnte?
Ein weiches Bett, Waschgelegenheit, Holzboden mit Teppich satt kaltem Stein auf dem einem die Fußssohlen festfroren.
Er legte die Tasche mit den Schwertern und was von seinen Tränken noch übrig war in den Schrank, entledigte sich auch des Mantels und darunter kam ein mittlerweile ziemlich zerschlissenes gestepptes Wams zum Vorschein. Auch das zog er aus und warf es achtlos in den Schrank. Sein Hemd war nicht weniger fadenscheinig, die Hose aus Leder war abgewetzt und ausgebeult, und die Stiefel ebenfalls erneuerungsbedürftig. Man konnte nicht sagen, dass man als Hexer reich wurde, man kam gerade so über die Runden. meist.
Seine neue Chefin zupfte indessen ihre Frisur im Siegel zurecht. kokettierte sie damit? Wollte sie ausprobieren ob er sie doch packen und auf's Bett werfen würde?
Brehen hätte das wohl in seiner wilden Zeit auch getan. Aber bei ihm war auch einiges schief gelaufen. Ein guter Kamerad und Lehrer, aber auch ein Psychopath.
Bei ihm dagegen hatte es keine Komplikationen gegeben. Und er selbst war klug genug um sich nicht mit den der Dame des Hauses Brüdern anzulegen. Nicht gleich am ersten Tag.
Er war selbst gut gebaut, aber eher sehnig - die Katzenschule setzte auf Schnelligkeit und Agilität, nicht auf pure Kraft. Die Wölfe waren in der Regel stärker, aber er war schneller. Das machte sie eben auch zu ausgezeichneten Meuchelmördern. Aber ein kräftiger Mensch konnte ihm durchaus die Nase brechen. Was der Bruder der Chefin anstellen konnte wollte er nicht selbst ausprobieren.
Und es gab einen Waschraum. Ob sie andeuten wollte, dass er stank?
Wann hatte er sich zuletzt gewaschen?
Zählte es, dass er vor drei Tagen durch den Fluss gewatet war? das Wasser hatte ihm bis zu den Schultern gereicht, weil er sein Pferd hatte versetzen müssen hatte er die Ausrüstung selbst getragen, hoch über den Kopf gestemmt. Die sollte nicht nass werden.
Ach ja, da war noch die Frage noch dem Unterschied zwischen einem Hexer und einem Stück Scheiße - die Scheisse hört irgendwann auf zu stinken.
Er entschied, dass das zählte, er hatte also noch kein Bad nötig.
Man mußte sich ein dickes Fell zulegen, wenn man nur dazu erschaffen war Monster zu töten. Da war es doch ein Segen, dass einem jede Sensibilität mit der Kräuterprobe ausgetrieben wurde. Oder etwa nicht?
Er nickte nur.
"Natürlich, ich werde keinen Lärm machen... wobei auch immer." Und grinste dazu.
Am Spiegel ging er vorüber, doch ein Blick auf das Ausmaß seiner Verletzungen brannte sich ein. Vor allem das Auge nervte ihm. Sonst war es egal. Keiner von ihnen ging als Schönling durch, aber Eskel sah deutlich schlimmer aus. Aber man musste als Hexer sein volles Augenlicht haben, verdammt.
"Dann mal ab in die Küche."
Re: Taverne "The black Horseman"
Verfasst: Mittwoch 12. Januar 2022, 11:31
von Dahlia
"Moment"
Wieder legte sie Hand an ihn indem sie ihn mit dem zierlichen Zeigefinger aufhielt. Jetzt wanderte ihr Blick ganz genau über ihn, sein Gesicht, seine Kleidung und Schuhe wurden genauestens inspiziert. Es sah, bis auf das Matschauge, nicht übel aus. Wenn man ihn wusch und in ordentliche Klamotten packte...hm... Gedacht - getan. "So kann ich dich vielleicht doch nicht in die Küche lassen...warte hier!" Es war ein Befehl, der zwar unmissverständlich war aber so nett herübergebracht, dass man(n) gerne folgte. Sie schritt eilig in das Zimmer von Tristan. Sie hatten vor ein paar Tagen sowieso Kleidung von ihm aussortiert. Seit die Mutter nicht mehr im Haus wohnte übernahm Dahlia für die beiden auch diese Rolle, selbst wenn sie die jüngere war. Ihre Mutter hatte immer darauf geachtet dass sie alle schick und ordentlich ausgestattet waren. Schließlich repräsentierten sie das Haus.
Sie kam mit einer Lederhose und einem frischem Hemd zurück zu ihm. Beides war tadellos. "Hier!" Sie drückte es ihm an die Brust "Bitte zieh das an und sieh es nicht als Beleidigung...aber in der Küche kannst du nicht in diesen Klamotten arbeiten! Wenn du möchtest richte ich dir die Sachen...du bist jetzt einer von uns und repräsentierst dieses Haus! Du kannst nicht herumlaufen als wärst du gerade aus dem Sumpf gekrochen" Vielleicht war der Vergleich etwas übertrieben, aber auch hier war Dahlias Wärme und gute Intention zu spüren. Sie hatte ein großes Herz. Das war ihr oft ein Laster, denn es machte sie auch naiv und zu gutgläubig. Oft schon wurde sie enttäuscht wenn sie sich um eine Person gekümmert hatte, die Hilfe brauchte und es ihr nicht dankte. Männer wie Frauen hatten diese Gutherzigkeit schon ausgenutzt und Dahlia tief verletzt. Doch sie war eben so und sie mochte diese Eigenschaft an sich. Also war sie auch jetzt wieder fürsorglich und warm zu ihm. "Morgen gebe ich dir auch neue Schuhe..." fügte sie an als sie seine nochmal betrachtete. Sie löste sich langsam von ihm und trat zurück. Dieser Hexer hatte schon was sehr interessantes an sich. "Ich warte unten auf dich..." Dann war sie schon wieder auf dem Weg runter und stand sofort wieder hinter dem Tresen.
Re: Taverne "The black Horseman"
Verfasst: Mittwoch 12. Januar 2022, 14:39
von ERZÄHLER
Also war es doch nicht genug gewesen. Die Menschen hatten einen oft übertriebenen Sinn für Sauberkeit. Oder auch einfach andere Anforderungen.
Sie hatte wohl auch mit ihrer Einschätzung nicht unrecht, er kam aus dem Sumpf. Erst vor wenigen Tagen hatte er Ertrunkene erledigt, sich dann noch unfreiwillig eine Auseinandersetzung mit einem Wasserweib geliefert, hatte dabei einiges an Ölen verbraucht und es gab nicht mal eine Belohnung. Statt dessen hatte er sich von dem Alchemisten anhören dürfen, dass es sich dabei um eine bedrohte Art handelte, und er trug mutwillig zur Auslöschung bei.
Am Arsch, sie holten sich Haustiere und auch Menschen und fraßen sie auf, was daran war erhaltenswert?
Vermutlich stammten sie nicht einmal von dieser Welt, eine invasive Art also... Erhaltenswert... aber mit einem Alchemisten brauchte man über solche Dinge nicht diskutieren, der zog immer irgendwelche Zitate und wissenschaftlichen Beweise aus irgendeinem Buch heran und glaubte sich so viel klüger als der einfältige Hexer, der eben das Buch gerade nicht kennen konnte... Weil es der Alchemist wohl gerade eben erst selbst geschrieben hatte. Zum Teufel auch.
Hemd und Hose waren also untragbar. Und sie entschuldigte sich sogar für die Kritik. Letztlich sah er es pragmatisch, wenn er so kostenlos an neue Klamotten kam, warum nicht.
Sie kam schnell zurück, er hatte mit dem Gedanken gespielt, sich schon einmal auszuziehen, aber sie war schneller wieder da als erwartet. Musste ja nicht sein, er hatte Zeit. Sie würde ihn sicher irgendwann einmal in der Waschwanne vorfinden, dann konnte er immer noch seine Vorzüge in den Raum stellen.
Sie war fürsorglich und offenherzig, seine neue Chefin, und er hatte kein Problem damit, Anweisungen von einer Frau entgegen zu nehmen, solange die Chance bestand... Nunja. Und es eröffnete ihm einige Möglichkeiten. Er war genau der Typ Mann, der irgendwann sich aus dem Staub machte wenn es einen Vorteil bot. Vielleicht nicht unbedingt mit der Kasse und den Abendeinnahmen, so tief war er noch nicht gesunken, aber er war sicher keiner, der jemals sesshaft werden würde.
Sie hatte ihn mit den Sachen alleine gelassen. Gehorsam entkleidete er sich und zog die frischen Sachen an. Er würde sehen wohin all das führte.
Nur wenige Augenblicke später stand er zumindest in frischem Hemd und Hose unten vors Tresen.
"Ich bin zu jeder Schandtat bereit." scherzte er, zwinkerte ihr zu und auch ihrem Bruder.
Re: Taverne "The black Horseman"
Verfasst: Mittwoch 12. Januar 2022, 15:23
von Dahlia
Tristan stand nun unten am Tresen und nickte dem neuen Koch nochmal anerkennend zu. Er war der ruhigere von beiden, etwas in sich gekehrter, aber auch gefährlicher. Er war wendiger und flinker als Connor und um einiges ausgefuchster. Wenn man die beiden mit Tieren verglich, war Connor ein Bär und Tristan ein eher ein Wolf. Zwar war er dem Fremden gegenüber höflich, aber man sollte diese Höflichkeit nicht mit Schwäche verwechseln. Er sprach mit dem neuen nicht sondern behielt ihm einfach ruhig im Blick.
Dahlia nickte ihrem neuen Koch zu.
„Gut siehst du aus!...Also dann komm mit“
Forderte sie ihn auf und ging nun endlich in die Küche. Ein mittelgroßer Raum mit einer, für die Zeit, ziemlich modernen Einrichtung. Über dem Feuerbetriebenen Herd hingen Pfannen und einige Kochutensilien. Daneben gab es eine lange Arbeitsplatte aus glattem Stein. An der Wand lehnten Schneidebretter und an kleinen Haken hingen die Messer ordentlich in einer Reihe. Allesamt scharf und würden durch sämtliches Fleisch wie durch Butter gleiten.
Die Töpfe befanden sich in einem Regal an das sich mehrere andere Regale mit Gewürzen, Mehl und anderen Dingen reihten, die man für die tägliche Nahrungszubereitung brauchte. In der Mitte des Raumes stand ein langer Holztisch mit ein paar Stühlen. Hier konnte gegessen und zubereitet werden. Je nachdem was gerade anstand.
„Willkommen in deinem neuen Reich!“ Sie strahlte ihn an. Auf die Küche war sie wirklich stolz. So eine wahnsinnig gut sortierte Küche hatten viele Burgen nicht. Doch sie wollte nicht angeben und so verbiss sie sich ihr Grinsen wieder und schlug einen Flickenteppich auf dem Boden zurück.
Darunter kam eine Klapptür zum Vorschein die sie nun auf wuchtete.
„Das ist unsere Schatzkammer! Der eine Zugang befindet sich hier und der andere beim Tresen. Dort findest du so gut wie alles!“
Aus der Kammer stieg der Geruch von Fleisch, getrocknetem Fisch und Eichenholz nach oben. Sie seufzte, heute hatte sie wieder mal vergessen zu essen. Aber sie hatte ja jetzt jemanden. Der sollte gleich mal zeigen was er konnte.
Leichtfüßig ging sie zu einem Haken an dem zwei einfache aber saubere Schürzen hingen. Sie warf sich selbst eine um und warf die andere dem neuen Koch zu.
„Also zeig mir was du kannst!“
Forderte sie ihn keck auf, schmunzelte wieder und legte einen spielerisch herausfordernden Blick auf, während sie sich zum Beobachten auf den Tisch setzte.
Re: Taverne "The black Horseman"
Verfasst: Mittwoch 12. Januar 2022, 19:14
von Reuven von Sorokin
Dann lernte er auch noch den anderen Bruder näher kennen. Auch nicht von schlechten Eltern, im Grunde sogar von den gleichen.
Davon musste er ausgehen. Besser in Acht nehmen. Aber er wäre kein Kater wenn er nicht mit wolf und Bär fertig werden würde. Von ihrem Vergleich ahnte er freilich nichts, aber zumindest den gleichleutenden Hexerscchulen hatte er sich immer überlegen gefühlt.
Dann die Küche.
Er sah sich kurz um. Nun also die Generalprobe.
Irgendwie würde es schon klappen.
Alle seiner Zunft litten ja an mehr oder weniger sozialverträglichem Größenwahn.
Welcher Mensch mit gesundem Verstand ging freiwillig in eine Höhle, von der bekannt war, dass dort ein Monster lauerte. Und dann auch noch mit den Worten 'ich arbeite alleine' genau, ein Hexer. Genau einer wie er.
Und sehr oft kamen sie auch nicht mehr heraus. Dieser Lebenswandel ging eben so lange gut bis er nicht mehr gut ging. Oft bedeutete das den Tod des Hexers, so gesehen hatte Reuven noch einmal Glück gehabt.
Um jetzt erneut mit dem Feuer zu spielen.
Der Herd war aus, schon seit einer Weile, aber wozu war man denn Hexer.
seine Hand formte das Igni Zeichen und der Herd brannte wieder.
Ein kleiner Trick, von dem er sich erhoffte, dass er genug Eindruck machte, dass sie über andere Unzulänglichkeiten hinwegsah.
Konchen zum Beispiel.
Er würde mit einem Gulasch beginnen, das einzige was er zuverlässig beherrschte. Alles andere musste er ausprobieren.
Zwiebeln und ordentlich Knoblauch kleinhacken war ein leichtes. Mit Messern konnte er schließlich umgehen.
Fleisch gleich mit den Zwiebeln anbraten, mit Schnaps ablöschen.
Tomaten, Paprika und ein wenig Mehl anschwitzen damit die Sauce sämig wurde.
Noch während er daran arbeitete war er ordentlich stolz auf sich, dass er sich das gemerkt hatte.
Salz setzte er nur mäßig ein und auch andere Gewürze, aber besser etwas weniger als zu viel, er konnte immer noch argumentieren, dass man dort wo er herkam feiner würzte. Wie wollte sie das nachprüfen.
Und dann, nach einer ganzen Weile - sie hatte zugesehen und gelächelt und er wollte schon alle Wette eingehen, dass sie mit ihm flirtete.
Re: Taverne "The black Horseman"
Verfasst: Mittwoch 12. Januar 2022, 20:43
von Dahlia
Den Trick mit dem Feuer fand sie durchaus beeindruckend und sie bemühte sich es sich ihr nicht anmerken zu lassen. Sie beobachtete ihn genau. Jeden seiner Handgriffe und wie er sich hier bewegte. Er schien zufrieden mit sich und es roch doch ganz schmackhaft. Als alles simmerte kam sie nun heran und blickte in den Topf.
„Reuven…das sieht gar nicht schlecht aus! Ich glaube das wird was!“
Sie griff einen Löffel und probierte vorsichtig von dem Sud.
Schmeckte sogar…und er hatte sogar daran gedacht genug zu kochen, sodass sie mindestens 10 Leute bewirten konnten.
Ab und zu hatte sie nach draußen geblickt, ob die beiden alles im Griff hatten, es schien zu laufen. Zumindest gerade.
Also nickte sie, schmiss denn Löffel in zum anderen Geschirr und klopfte ihm auf die Schulter.
„Wirklich gut! Gibt nichts daran auszusetzen!“
Sie lächelte und nahm sich nun die Schürze ab. „Dort hinten findest du ein Kochbuch…vielleicht sollten wir später absprechen was wir morgen auf die Karte setzen. Sieh dich um und mach dich mit allem vertraut!“
Dann entschwand sie der Küche und nahm die Arbeit am Tresen auf. Sie informierte die Gäste über das Gulasch und prompt wurden schon die ersten Portionen bestellt.
Tristan kam in die Küche
„zweimal Gulasch mit Brot…“ Nickte er Reuven zu und wartete bis alles bereit war. Währenddessen kam er selbst zum Herd, um einmal davon zu probieren. „Interessant…“ gab er lediglich von sich und sah den Hexer von der Seite an. Sein Blick blieb an dem Amulet hängen „mhm…“ quittierte er seine Beobachtung und verschwand wieder mit den Tellern.
Der Abend schritt voran und nach einiger Zeit kam Dahlia wieder zurück in die Küche, setzte sich an den Tisch und fragte „Ist noch etwas übrig? Ich habe mal wieder vergessen zu essen…“
Re: Taverne "The black Horseman"
Verfasst: Donnerstag 13. Januar 2022, 10:13
von Reuven von Sorokin
Die meisten Menschen waren von den Hexertricks beeindruckt. Wie auch nicht.
Nach getaner Arbeit lehnte er sich an die Arbeitsplatte. Er hatte zwischendurch selbst immer wieder probiert um sich die veränderten Geschmacksnoten einzuprägen. Machbar, alles machbar.
Er würde auch ein passables Schmorgericht hinbekommen und Suppe und Auflauf aus Buchweizen, Hausmannskost, nahrhaft aber wenig abwechslungsreich. Und sie hatte natürlich ein Kochbuch. Vorerst interessierte es ihn jedoch nicht.
Das Gulasch ging aber weg wie frische Semmeln. Gulasch nach Hexer Art.
Nein, das würde er sich aufheben, vielleicht konnte er ja irgendein Monster erbeuten und das kam dann in den Topf... Wobei, einen Nekrophagen wollte sicher keiner essen... Greif vielleicht, oder eine Gorgo... Wyvern... überhaupt alle Draconiden, verkaufte sich sicher gut. Insektoide möglicherweise auch, da fehlte es ihm an Vorstellungskraft.
Er prüfte noch die Schärfe der Messer, wog sie in der Hand und warf zum testen eines, es blieb an der anvisierten Stelle im Balken stecken. Gut, musste er nicht seine eigenen Waffen in die Küche schleppen, hier lag genug rum und gute Qualität, guter Stahl, gut geschliffen, und genug was die Menge anging. Dass sicher manche für Fleisch, andere für Fisch oder Gemüse waren, manche sich wohl besser zum filetieren eigneten, das alles entging ihm, Messer war Messer und in erster Linie war es eine Waffe.
Und dann war Dahlia zurück.
Er kratzte die Reste im Topf zusammen.
"Gerade noch eine Portion."
Und füllte diese in eine Schale.
Langsam kamen die übrigen Schalen zurück.
Er hoffte, dass es nicht zu den Pflichten des Koches gehörte, zu spülen, wenn doch dann würde er auf einem Küchenjungen bestehen.
Und dann würde es nur wieder heißen, die Hexer stehen Kinder. Er kannte das schon.
"Allzu exotische Gerichte darfst du aber nicht von mir erwarten, ich bin vielleicht talentiert, aber ich bin kein Koch."
In erster Linie aber hatte er keine Lust, sich über Gebühr damit zu beschäftigen, er brauchte den Job nur als Basis für alles andere.
Re: Taverne "The black Horseman"
Verfasst: Donnerstag 13. Januar 2022, 17:47
von Dahlia
Dahlia nahm die Schüssel dankend entgegen und brach sich noch ein Stück des Brotes von heute morgen ab. Sie schätzte den Hexer jetzt schon sehr. Es schmeckte wirklich gut.
„Das ist vollkommen in Ordnung Reuven!“ quittierte sie seine Aussage.
„Du ahnst nicht wie froh ich bin, dass du hier bist…Das Geschäft läuft einfach viel geschmeidiger, wenn es etwas Warmes zu essen gibt. Meistens ist die Kundschaft auch nicht sonderlich anspruchsvoll.“
Das stimmte. Die meisten die sich im black Horseman trafen waren Stammgäste. Lokale Bürger, die das gemütliche Ambiente schätzten. Doch einen Teil machten auch Leute aus, die Geschäfte in Novigrad zu erledigen hatten. Die Taverne war weit über die Grenzen Novigrads bekannt und beliebt.
„Falls du Hunger hast, bedien dich bitte jederzeit aus der Speisekammer!“
Sie stand auf und holte sich ein Glas Wasser und einen Kelch Wein. Beim Wein hielt sie inne „Möchtest du auch etwas?“
Ein bisschen Gesellschaft außerhalb der Gäste und der Familie tat Dahlia unheimlich gut. Sie war zwar müde aber der Neue weckte doch ihre Neugier.
„Vielleicht magst du mir bei dem Wein etwas mehr über dich erzählen?...Nur wenn du möchtest…ich respektiere wenn du deine Geschichte für dich behalten willst“
Das tat sie wirklich. Immer wieder hatten Leute hier gearbeitet die eine etwas dubiose Herkunft hatten. Es störe hier keinen, solange sie keinen Ärger innerhalb des Hauses verursachten.