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Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Mittwoch 12. Juli 2023, 08:37
von Vyacheslav Sokolov
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von: aus der Stadt
Datum: zwischen dem 27. und dem 29. August 1278, Freitag
betrifft: Ion, Slava, Dijkstra Philippa Eilhart, weitere
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Der erste Alarm ging am 27. früh morgens los.
Eine kurzen schlaftrunkenen Moment lang hatte Slava an einen Smartphonewecker gedacht und fieberhaft überlegt, wo er sein Handy hingelegt hatte, aber der Moment war tatsächlich nur sehr kurz und ging schnell vorbei. Er war nicht Zuhause und nicht im Hotel und er besaß auch kein Smartphone mehr.
Hatte er also auch das vibrieren nur geträumt?
Aber den Nachhall davon spürte er in der Hand.. der Ring... Jarel...
Und von einem Moment zum anderen war er hellwach.

Er hatte es überhört, als Jarel über Bord gegangen war, den Fehler würde er nicht noch einmal machen. Aber gerade jetzt war der Mann in Wyzima. Bljad. Suka Bljad.
Also alles stehen und liegen lassen und sich auf ein Pferd schwingen und losreiten? Das war dämlich und würde rein gar nichts bringen. Er wäre frühstens in einer Woche dort und was auch immer ihm zugestoßen war, es wäre zu spät.
Sein nächster Gedanke galt Ion, der wusste vielleicht was geschehen war.

Er zog sich in aller Eile an, aber mittlerweile hieß auch dass, dass zu zumindest repräsentabel genug war um eine spontane Pressekonferenz zu geben... oder wie man das hier nannte. Den Ratsherren Rede und Antwort zu stehen und dem Adel. Er musste das können und hatte es gelernt.
Ion fand er, wie sollte es anders sein, im Krankenhaus.

Mit Smalltalk dem Arzt gegenüber - er fragte sich ernsthaft, ob der Mann je schlief, immerhin war es mitten in der Nacht, oder besser, sehr früh morgens - hielt er sich nicht lange auf. Nur genug um die Störung zu entschuldigen, hörte sich ein paar der neusten Erkenntnisse auf dem Feld der Transplantationsmedizin an, denn das schien den Mann derzeit zu beschäftigen.

Dann kam Ion dazu.
Auch er war war im Schlaf hochgeschossen und hatte den den Ring an seinem Finger angestarrt. Der Alarm war da und wieder weg. 'wer auch immer, zumindest nicht tot'. Angezogen und alarmiert war er in seine Klamotten gestiegen und sah im Handumdrehen aus wie aus dem Ei gepellt. In Voller Montur kam er herunter und fand Slava.

Ion konnte ihm bestätigen, dass auch er den Alarm gehört hatte und er konnte erklären, dass die Ringe, vor allem Jarels, nur auf Vitalzeichen reagierte. Puls, zu wenig Puls, kein Puls. Atmung. Keine Atmung. Nicht jedoch auf Stress oder erhöhten Herzschlag. Dass es also nur ein etwas Adrenalingeladener Kampf war oder ein Orgasmus war auszuschließen.
Slava schluckte das vorerst einfach. Sie mussten versuchen, ihn zu erreichen, darin waren sie sich einig.
Wie man schnell hinkam, auch dazu hatte Slava schon einen groben Plan, aber der erforderte wenigstens bis zum Morgengrauen zu warten, weil er in erheblichem Maße vom Guten Willen und der Kooperationsbereitschaft zweier Leute abhing.
Beim ersten hatte Slava zwei Strategien im Kopf, trachtete aber noch danach, die so zu verbinden, dass er den größtmöglichen Nutzen aus beiden ziehen konnte.
Fakt war, dass er seine Befugnisse für Private Zwecke haushoch überspannte und es trotzdem so aussehen lassen musste, als sei es eine politische Machtdemonstration.
Nicht das dümmste, was er je angestellt hatte um Freunde zu retten, aber sicher auch nicht das klügste.

An Schlaf war nicht mehr zu denken und nachdem Ion wusste, dass es nicht Slava war, dessen Ring ihn geweckt hatte, versuchte er Kontakt zu Jarel herzustellen. Leider erfolglos. Den Plan der Freiherrn hörte er sich an und schwieg. Abwarten was möglich war. Er würde seine Rolle spielen.

Den Regenten fand Slava am morgen in dessen Arbeitsräumen. Letzerer hatte sich bereits wieder etwas beruhigt. Ion hatte ihm noch erklärt, wenn Jarel gestorben wäre hätte der Ring noch viel mehr Terror veranstaltet.
Also nahm Slava sich einen Moment um zur Ruche zu kommen und dann all sein Talent zusammenzukratzen, jemanden um den Finger zu wickeln und trat vor Dijkstra. Ein wenig Smalltalk über die Verhöre und den Rat und dann kam er zum Punkt.
Bei einem großen Teil war er ehrlich, einen Teil verschwieg er indem er sehr ausführlich einen wieder anderen erläuterte. Warum ein Portal nach Wyzima einen politischen Vorteil brachte, warum gerade jetzt und warum am besten unauffällig und ohne großes Aufsehen. All das leuchtete dem Regenten ein.
Dass die Loge nicht mitspielen würde war das Stichwort, das Slava brauchte, denn er hätte Hilfe von Avarion DeSpaire, einem Magier aus einer anderen Welt.
Dies würde helfen, die Portale weiter zu erforschen, und letztlich hätten sie dann einen Magier auf ihrer Seite, der nicht der Loge unterstand.
Und Dijkstra zeigte sich erstaunlich unbeeindruckt über den Hinweis auf andere Welten. Er schien ebenfalls bereits Bescheid zu wissen.

Zwar ging Slava ein wenig zu freimütig mit den Informationen um seine Herkunft um, aber es stand ihm nicht zu, darüber zu Urteilen. Er nickte in den passenden Augenblicken und blieb ansonsten mit auf den Rücken gelegten Händen, schweigend einen Schritt hinter Slava stehen.

Die Alternativen zeigte Slava ebenfalls auf, diese waren, dass er ein Pferd nahm, oder gleich mehrere, denn er würde ohne Rücksicht reiten, und damit wäre er zwei Wochen lang weg - was Dijkstra absolut nicht guthieß - oder dass er auf eigene Faust versuchte Portale zu erzeugen, mit unkontrolliertem Ausgang. Weswegen Dijkstra selbst ins Spiel brachte, dass er Philippa Eilhart hinzuziehen wollte, die das experimentelle Erstellen eines Portals unterstützen.
Das war genau was Slava wollte, dennoch zeigte er sich kritisch. Das würde wieder die Loge auf den Plan rufen und genau das wolle man ja nicht... aber Dijksjtra war zuversichtlich, dass er das regeln konnte. In etwa so hatte sich Slava das vorgestellt. Dennoch hieß es Geduld haben.
Und den wahren Grund für all das hatte er wohl unter der Hand auch längst begriffen und akzeptiert.
Das Portal würde jedoch nicht vor dem nächsten Tag stehen.

Und dann am Abend kam der nächste Alarm, schlimmer als der erste.
Slava blieb kurz selbst die Luft weg bis das Scheißding wieder aufhörte.
Eine Krankheit, die zu Kreislaufschwäche führte? Eine Verletzung? Was konnte so ein Muster verursachen? Ihn fiel durchaus etwas ein…
Auf das im Grunde naheliegendste wollte er allerdings nicht kommen.

Es war dann am frühen Abend des 29. August dann stand das Portal.
So lange hatte er sich in Geduld üben müssen, so lange war ihm selbst fast das Herz stehen geblieben, jedes mal wenn er glaubte, der Ringe zeige wieder eine Reaktion.
Das Portal war im Keller des Badehauses eröffnet worden, und dort traf er Ion, der Regent war ebenfalls anwesend und eben die Zauberin. Begeistert war sie nicht, aber was auch immer sie dem Regenten schuldete oder was er ihr versprochen hatte, sie tat wie geheißen. Sie hatte dem Elfen erklärt wie die Portale in dieser Welt funktionierten. Das er nicht wild hin und her reisen konnte, wie er wollte, hätte ihn sehr gewundert. Auch in dieser Welt gab es Regeln und so etwas wie eine Zieladresse, die man kennen musste. Um die Rückkehr zu erleichtern, hatte sich Ion mit einem Runenkreis einen Anker gelegt, um den Rückweg garantiert zu finden. Ansonsten gab es immer Orte, an denen die Magie geordneter war und die zum Anreisen einluden. Trotz alle dem war es gerade für ihn besser sich die Magischen Gegebenheiten beim Tempel genauer ein zu prägen. Denn mehr als einen Anker zu setzen, war nicht möglich. Zumindest noch nicht. Wer wusste schon, was die Zeit noch lehrreiches mit sich brachte.

In den Keller würden sie auch ungestört zurückkehren können, wenn alles gut ließ würden sie auch Jarel und Jakob mitbringen können.
Sie würden in Wyzima herauskommen, in einem Hinterhof den Philippa kannte und in dem sie unbeobachtet heraustreten konnten. Slava hatte eine Tasche gepackt, Medizinische Ausrüstung, PDA, das Armband, Verbandsmaterial, und natürlich war er auch bewaffnet.
Das Tor selbst sah unspektakulär aus, etwas dunkler als die Umgebung, ein leicht wabernder Rand, vor dem man sich in Acht nehmen musste, das wußte Slava bereits. Und es sah anders aus als die natürlichen.
Es blieb nur nicht viel Zeit um es sich anzusehen denn daneben stand eine angesäuerte Philippa Eilhart, die keine Zeit mehr verlieren wollte und ein Avarion Despaire, der unter anderen Umständen begeistert gewesen wäre, wie ein kleines Kind. Aber das war weder der Rechte Moment, noch der rechte Ort um sich den Gefühlen hin zu geben. Es stand ein Leben auf dem Spiel und angespannt hatte Ion immer wieder mal versucht Kontakt herzustellen. Aber bis auf ein Lebenszeichen, das der Ring versicherte, nichts.
Und Slava lächelte nun etwas undurchsichtig.

Sie würden zu zweit gehen und Ion würde das Portale dann auch wieder zurück öffnen können. Es hatte geklappt und sie würden keine anderen Magier mehr brauchen. Dass sie dennoch nicht nach belieben Portale durch die ganze Welt schießen konnte musste man ihm dann später noch klarmachen, derzeit war Slava zu sehr gefangen in seiner Allmachtsphantasie. Jederzeit an jeden Ort der Welt reisen zu können.
Und schließlich war es so weit.

Die freie Zeit hatte er genutzt um sich ein wenig über Wyzima zu informieren. Über den Tempel der Melitele und den Orden, über die Erzpriesterin Varelia und den Großmeister der Flammenrose. Von Jarel wußte er, dass der eher im Melitele Tempel einkehrte, aber er hielt es auch für möglich, dass er sich mit dem Orden angelegt hatte und er ihn dort im Kerker suchen musste. Folter wäre nämlich durchaus eine Erklärung für die Art des Alarms gewesen.
Es blieb nicht viel Zeit für Grübeleien, ein Schritt...

<und weiter geht es in Wyzima>

Re: Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Montag 23. September 2024, 14:14
von Avarion DeSpaire
Von: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus (Seite 25)
Betrifft: Mel und Wer die beiden in Empfang nimmt.
Datum: 31.August. 1278
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Die Frische Luft verschwand, das Licht wurde dunkler und alles irgendwie weniger Einladend. Ion hatte das Portal genau dort geöffnet, wo sich sein Anker befand. Das es dabei ein kleiner Raum im Keller eines Badehauses, hatte er vergessen. Kaum das sich das Portal geschlossen hatte, wurde es noch dunkler. Wie automatisch griff Ion in seine Tasche und wollte seine leuchtende Kugel heraus holen, griff aber ins Leere. Stimmt ja. Er hatte seine Kugel der Erzpriesterin überlassen. Jetzt gerade nicht die klügste Idee. Aber was solls.
Es dauerte eine ganze Weile bis sich seine Augen an die Dunkelheit hier drinnen gewöhnt hatten und aus den wenigen Konturen mehr wurde als eben nur Konturen. Ohne Scheu nahm er ihre Hand mit dem Runenstein zwischen ihrer Beider Hände. "Das hatte ich ganz vergessen." sagte er ruhig. "Wir sind von hier nach Wyzima gestartet und da ich nicht sehr flexibel bin, was die Portale angeht, sind wir auch genau hier wieder heraus gekommen." Dann zuckte er mit den Schultern. "Hauptsache sicher angekommen." Er deutete mit der anderen Hand gen Tür.. "Lass uns gehen."
Darüber, ob sie jemand empfangen würde oder nicht, hatte er sich keine Gedanken gemacht. Wirklich damit gerechnet hatte er jedenfalls nicht. Der Regent würde wohl kaum jemanden rund um die Uhr hier absetzen, um auf ihre Rückkehr zu warten. Also einfach drauf los und schauen, wer oder ob überhaupt jemand da ist. Zumindest wusste er wo er lang musste um wieder raus zu kommen. Zielsicher ging er zur Tür und öffnete diese.

Re: Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Montag 23. September 2024, 14:35
von Melanie Johnston
Die einigen Momente die sie früher durch das Portal war halfen ich hr nun auch nicht mehr, da das Licht ja erst verschwand als das Portal sich schloß. Sie brauchte tatsächlich einige Momente bis sie an die Brille dachte. Sie setzte diese also wieder auf und mit einem Gedanken schaltete sich die Nachtsicht ein. Jetzt konnte sie zumindest sehen wo sie waren und wo sie hin gingen. Sie musste tatsächlich etwas schmunzeln, Händchen halten hatte sie nun nicht erwartet, auch wenn sie wusste das das natürlich einen ernsten Grund hatte. Sie nickte als, bis ihr klar wurde das Ion wahrscheinlich selbst auch nicht so super sehen konnte. "Ich kann sehen hier also wenn ich dich führen soll..." sie würde zwar von ihm geführt, aber in gleichen Maße führte sie ihn auch, denn sie konnte ja alles ganz genau sehen. "Wo sind wir hier? Und soll ich mich mehr vermummen oder die Kiste und Waffen mehr verstecken?" Fragte sie vorsichtshalber nach, aber da war die Tür schon geöffnet und sie nahm die Brille wieder ab.

Re: Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Mittwoch 25. September 2024, 10:24
von Staatsmacht
Natürlich wurden sie erwartet, nicht nur weil der Freiherr eigentlich Termine hatte, sondern vor allem auch weil er mit einem Elfen reiste und diesen gegenüber ein gewisses Misstrauen herrschte, gerade dahingehend was oder wen er mitbringen konnte.
Daher waren rund um die Uhr wachen vor der Tür zu dem kleinen Nebenraum positioniert gewesen und als sich ankündigte, dass jemand zurück kam war sofort ein Bote losgeschickt worden um den Assistenten des Freiherrn zu verständigen.
Sobald sich nun also die Türe öffnete würde, wer auch immer hindurch trat in den nächst größeren Raum, mit Glefen begrüßt werden.
Nicht sehr gastfreundlich aber sicherer.

Re: Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Donnerstag 26. September 2024, 09:56
von Avarion DeSpaire
Mitten in der Bewegung blieb Ion stehen, die Tür noch in der Hand und sah auf Melanie. Ein berechtigter Einwand den sie da genannt hatte. Aber gab es etwas womit sie sich mehr verhüllen konnte? Nicht wenn sie nicht zufällig bereits etwas dabei hatte.
Erst als er sich wieder umdrehte um weiter die Tür zu öffnen und den Raum zu verlassen, sah er direkt in die Gleve. Der Reflex ließ nicht auf lange auf sich warten. Er stockte so schnell und trat einen Schritt zurück, das es Melanie wohl ebenfalls wieder zurück drängen würde. „Was zum?“ fragte er nicht zu Ende und entschied sich zum einen Melanie hinter sich zu ziehen und zum anderen sie los zu lassen, den Runenstein in ihrer Hand belassend.
„Ich bin im Auftrag des Freiherrn von Sokolov zurück gekehrt. Eure Anwesenheit lässt mich vermuten, dass ihr über den Umstand unserer Reise informiert seid. Welchen Instruktionen unterliegt ihr und welche Weisung hat der Freiherr für mich hinterlegt.“ er hatte sich entschieden ruhig und sachlich zu bleiben, auch wenn sein Herz erst einen Aussetzer gemacht hatte und jetzt schlug, als würde er einen Sprint hinter sich gebracht haben. Alleine die Tatsache So begrüßt zu werden, ließ Ion mal wieder sehr deutlich spüren, dass man ihm nicht traute und ihn nicht wie einen Berater oder Angestellten des Freiherrn behandelte oder sah.
Kurz pressten sich seine Kiefer und seine Lippen aufeinander. Gott wie er diese Welt hasste. Und auch seine Neutrale Einstellung zu den meisten Menschen geriet ins Wanken. Mal wieder. „Ich Reise mit Miss Melanie in meiner Obhut. Dem Freiherrn liegt daran sie wohlbehalten und unversehrt vor zu finden, wenn er nach kommt. Habt ihr eine Order für solche Fälle, sonst übergebe ich sie an seine Getreuen Schura Lebedew in seinem Hause in Silberstein oder an Arvijd Kostjunari im neuen Krankenhaus in Gildorf."
Der Weg war für ihn eigentlich schon vorher klar gewesen, es jetzt so zu formulieren und den Wachen zu sagen, fühlte sich falsch an. Um nicht aggressiv oder falsch verstanden zu werden, hatte er wider seiner Natur die Hände nicht zum reden eingesetzt, sondern diese ruhig herunter genommen. Er traute ihnen durchaus zu, das sie jede noch so kleine Bewegung als Zauber fehlinterpretieren würden. Die Entscheidung, wo Melanie nun verbleiben würde, würden sie ihm wohl abnehmen.

Re: Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Donnerstag 26. September 2024, 10:16
von Melanie Johnston
Melanie hatte über ihren, von Ion geflickten, Rollkragenpulli ja ihr Halfter für die Waffen, dieses allergings mit dem Umhang verdeckt. Den Mantel hatte sie zusammengelegt in die Kiste gesteckt, von den Waffen sah man nur das Heft des Katana das rechts, etwas schräg, seitlich an ihrem Kopf entlang zusehen war. Die Kapuze des Umgangs allerdings größtenteils darüber. Das sie die Tanto, unter dem Umgang, auf dem Rücken trug konnte man, sofern man darin geübt war, erahnen. Das Ion sie hinter sich schob und so beschützend wirkte passte ihr nicht direkt. Normalerweise war sie es die andere beschützte, allerdings war sie fremd hier und beugte sich der Erfahrung des Elfen. So blieb sie ruhig hinter ihm im Schatten und lauschte den Worten. Aufmerksam darauf bedacht keinen Grund für Aggressionen zu liefern.

Re: Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Donnerstag 26. September 2024, 10:50
von Staatsmacht
Wenn man genau hinsah, dann konnte man erkennen, dass die Wache gar nicht Ion blickte sondern auf die Person hinter ihm.
"Was eure Person angeht war die Anweisung eindeutig, Ser. Aber nicht was eure Begleitung angeht. Es hieß, ...was auch immer ihm vielleicht folgt... festsetzen. Er hat offenbar damit gerechnet, dass ihr verfolgt werdet. Ist das der Fall?"
Er schien sich noch nicht ganz sicher zu sein, ob er in Melanie nun eine Bedrohung sehen sollte oder nicht.
Der Hinweis Ions, dass die Frau an Lebedew oder Kostjunari übergeben werden soll beruhigte den Mann aber. Er ließ die Glefe ein wenig sinken, jedoch nicht ohne den Blick auf Melanie verharen zu lassen und nickte.
"Ser… Bherger ist auf dem Weg, ihr könnt sie auch ihm übergeben."
Erklärte er, als müsste jeder den Mann kennen.

Re: Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Sonntag 29. September 2024, 14:24
von Avarion DeSpaire
Bei dem Namen Bherger klingelte etwas in Ions Hinterkopf und es waren weder Kopfschmerzen noch eine Klinge. Den Namen hatte er schon mal gehört, wusste aber nicht mehr wo er ihn hinstrecken musste. Selbst sein Untermieter schwieg zu dem Thema. Interessierte diesen wohl einfach zu wenig.
Langsam entspannter er sich wieder und nickte verstehen. „Ich werde nicht verfolgt. Die junge Dame begleitet mich.“ da auch ihr gegenüber sich etwas entspannte und die Gleve herunter nahm trat ion einen Schritt zurück. „Wir werden warten.“
Damit schon er Melanie hinter sich komplett in den dunklen Raum zurück und brachte noch etwas mehr Abstand zwischen sich und die Waffen. Das er die Tür wieder schließen konnte, wagte er zu bezweifeln. Schließlich konnte er ja durch ein Portal auch wieder verschwinden. Ob sie nun ins Dunkel mit hinein kamen überließ er ihnen.
Erst nach genügend wohlfühlabstand wand er sich seiner jungen Begleitung zu. Erklären was geschehen war brauchte er nicht, schließlich konnte sie dank des Stein alles verstehen was gesprochen wurde. „Warten wir eben etwas und lassen entscheiden wie es weiter geht.“
Begeistert war er immer noch nicht aber er musste sich fügen. Er deutete auf die Kiste. „Die kann ich jetzt wieder nehmen.“ hoffentlich verstand sie den Wink mit dem Zaunpfahl und der Möglichkeit etwas belastendes aus den Händen geben zu können. In mehrerlei Hinsicht.

Re: Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Sonntag 29. September 2024, 16:02
von Melanie Johnston
Das es nun eher darauf ankam möglichst nichts zusagen war ihr klar. Es fiel ihr aber durchaus schwer die Klappe zu halten. Glücklicherweise konnte es Niemand sehen, zum einen weil sie noch hinter Ion stand und zum anderen weil es ihr Job war sich nichts anmerken zulassen. Von Vorteil war das jedenfalls sehr gerade. Wieder gänzlich in die Schatten befördert schaute sie zu Ion auf und auch an ihm vorbei zu den Wachen. Melanie beschloss einfach abzuwarten, nicht das sie eine andere Wahl gehabt hätte, aber es schien das Beste zu sein. Nein ganz stimmte es nicht, sie hatte sehr wohl eine andere Wahl, diese Möglichkeit stufte sie aber als nicht praktikabel ein. Also schweigen und abwarten, beides nicht unbedingt ihre Stärken. Man musste sich halt den Gegebenheiten anpassen. Und der Teil der Anpassung war in diesem Fall leider Fresse halten auch wenn es ihr schwer fiel. Da war es definitiv leichter Ions Andeutung mit der Kiste zu verstehen. So gab sie ihm diese und drückte sich in eine Ecke. Wieder so etwas das ihr nicht gefiel. Sich verstecken, sie war definitiv zu lange unsichtbar gewesen in der Schule.

Re: Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Mittwoch 9. Oktober 2024, 19:08
von Staatsmacht
Niemand schien es wirklich auf sie abgesehen zu haben. Es war vermutlich nur eine gehörige Portion Misstrauen – immerhin war hier Magie geschehen. Auch wenn sie nur dem Transport gedient hatte und praktisch war, es blieb Magie, und diese war doch verboten, geächtet und verpönt. Aber er hatte seine Instruktionen, und denen folgte man besser.
Also war es egal, ob sie sich zurückzogen...

...nur wenige Augenblicke später war dieser Bherger wohl auch aufgetrieben.
Die Tür öffnete sich, und statt Glefen fiel nun ein schwacher Lichtschein in den Raum. Dem Lichtschein folgte die Quelle in Form einer etwas antiquierten, tönernen Öllampe in der Hand eines nicht besonders großen und auf eigenartige Weise unauffälligen Mannes. An ihm konnte man sich wirklich nichts merken.
Er war drahtig und von durchschnittlicher Größe, aber das traf auf viele zu. Man sah ihm an, dass er wohl die meiste Zeit im Freien verbracht hatte, und auch das traf hier auf viele zu. Er hatte keine Haare mehr auf dem Kopf, nur noch spärliche Reste, weswegen sein Alter nur grob auf etwas zwischen 30 und 90 Jahren geschätzt werden konnte.
Seine Brille trug er gerade nicht. Sie war, wie der meiste Kram, den er immer bei sich trug, in einem Beutel am Gürtel verstaut. In dieser Hinsicht ähnelte er wohl einem gewissen Feldwebel, fast sogar was die Statur anging.
Wie es seine Art war, ließ er erst einmal den Blick über das schweifen, was der Kerzenschein enthüllte. Dann nickte er in einer kleinen Geste, die vieles zum Ausdruck brachte, von 'da hat man mir ja einiges eingebrockt' bis 'es gibt für alles eine Lösung'.
An Ion gewandt wollte er schließlich wissen: „Spricht sie unsere Sprache?“
Und da klang deutlich ein ‚wie schlimm ist es diesmal?‘ mit.

Re: Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Donnerstag 10. Oktober 2024, 17:17
von Avarion DeSpaire
Sie brauchten nicht lange warten bis sich ein Mensch in den Raum hinein bewegte. Seine Öllampe spendete einen sich leicht bewegenden Kegel aus Licht, was das dunkel dahinter aber um so dunkler machte. Ion betrachtete den Mann und suchte nach einer Erinnerung, die zu dem Gesicht passte. Aber er fand keine. Hatte er nur den Namen schon einmal gehört? In einem Gespräch mit Slava selber wohl kaum, denn dann hätte er sich bestimmt erinnert. Aber es konnte gut sein, das der Freiherr in einem seiner Berichte, oder Gespräche mit jemand anderen den Namen erwähnt hatte. Ein wenig Vorsicht behielt sich Ion bei bis der Mensch ziemlich deutlich zu verstehen gab, dass er um die besondere Situation ahnte, wenn nicht sogar wusste. Das reichte Ion schon aus um die Situation deutlich entspannter zu sehen. Auch wenn er sich selber nicht vorgestellt hatte. Vielleicht später, wenn der Rahmen dieses Treffens gesteckt war.
"Ihr Name ist Melanie und sie spricht die hiesige Sprache nicht." fing Ion an, Bhergers Frage zu beantworten. "Während meines Aufenthalts in Wyzima konnte ich ihr ein wenig der Sprache näher bringen. Nicht genug um ein umfangreiches Gespräch zu führen."
Langsam wand er sich soweit um, das das nächste auch sie betraf. "Wohl aber kann sie dank eines Runensteins, denn ich auf Skellige von einem Druiden Namens Mäussack bekommen habe, jedes unserer Worte verstehen, solange sie ihn berührt. Um mit ihr persönlich zu sprechen reicht es aus, wenn auch ihr den Runenstein nur berührt." Ion deutete Melanie näher zu kommen, so das er es vorführen konnte. Zum Glück tat sie dieses auch. Er deutete ihr die Handfläche zu öffnen und legte selber zwei Finger an den Rand des Runensteins. "Wie genau dieser Stein funktioniert erschließt sich mir nicht. Aber er ist äußerst praktisch." Dann sah Ion wieder zu dem Menschen, der so nach Mensch aussah, wie jeder andere auch, das Ion ihn wohl auf der Straße übersehen würde. "Wie wird es jetzt weiter gehen?" fragte er nun direkt.

Re: Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Donnerstag 10. Oktober 2024, 17:45
von Melanie Johnston
Sie war ja generell nicht so für's Warten gemacht, natürlich gab es da Ausnahmen bei der Arbeit und im Bezug auf Hailey und dann wenn man es einfach nicht ändern konnte. Diese Situation bewegte sich irgendwo zwischen 'Ich kann es nicht ändern' und 'wenn ich was mache mache ich es nur schlimmer'. Also war hier warten die Devise, zum Glück nicht allzu lange. Ob das jetzt aber von Vorteil war würde sich erst noch zeigen.

Sie beobachtete aus dem Hintergrund und dem Schatten heraus den Mann der nun hinzu kam, zumindest so lange bis seine Lampe ihre Sicht blendete. Etwas mühsam Widerstand sie dem Drang die Brille wieder auf zusetzen. Zum einen weil sie keine schnellen Bewegungen machen wollte die eventuell missverstanden wurden. Und zum anderen weil es vielleicht nicht von Vorteil war wenn die Brille aufeinmal die Tönung änderte wenn alle sie beobachteten.
Die ersten Gedanken die ihr zu dem Mann kamen waren sein ideales Erscheinungsbild für einen Undercoveragenten. Die Beschreibung mittelgroß, mittelalt war da sicher von Vorteil. Wenn er irgendwo auffiel. Als er Ion ansprach aber eigentlich sie meinte war sie kurz davor etwas zu sagen. Aus mehreren Gründen schien ihr das aber dann doch eher unklug. Zum einen sprach sie nun wirklich nicht gut, zum anderen war ihr hier schnell klar geworden das Frauen wirklich nur einen minimalen Platz in der Gesellschaft hatten. Zumindest wenn man nicht gerade einem Adelshaus entsprang. Und das tat sie ja nun wirklich überhaupt nicht.
Als Ion sie schließlich nach vorn bat streckte sie auch die Hand mit der Handfläche nach oben aus auf der der Babbelstein lag. "Ich verstehe, aber nicht gut sprechen." Sagte sie dann versucht freundlich, aber dank des starken Akzente mehr schlecht als recht.

Re: Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Dienstag 15. Oktober 2024, 20:14
von Staatsmacht
Bherger hörte aufmerksam zu, nickte hin und wieder und machte Notizen. Dabei hielt er, erstaunlicherweise, in einer Hand immer noch die Öllampe. Als der Runenstein erwähnt wurde, schrieb er eifrig weiter und warf einen misstrauischen Blick auf die Situation.

"Könnt ihr dafür sorgen, dass sie keinen Ärger macht, Ser, oder soll ich mich darum kümmern? Es liegt im Interesse der Krone, dass sogenannte 'Reisende' keinen unnötigen Ärger verursachen."
Für Bherger war die Sache klar: Störenfriede inhaftieren, wenn nötig auch potenzielle. Aber irgendwann waren die Gefängnisse voll, und das löste das Problem nicht.
Im flackernden Schein der Kerze warf er einen kurzen Blick auf Melanie und vor allem ihr Gepäck. "Sie bekommt passende Kleidung gestellt und ist angewiesen, diese auch zu tragen. Größere Objekte müssen auf ihre Gefährlichkeit hin überprüft und gegebenenfalls sicher verwahrt werden. Das freie Mitführen von außerweltlichen Waffen oder magischen Gegenständen jeglicher Art kann nicht gestattet werden."
Offenbar hatte man sich bereits Gedanken gemacht, inspiriert von... Hier bestand keine Unklarheit.
"Ich werde ihre Personalien aufnehmen... Ihr seid DeSpaire, der Elfenmagus. Die Daten der Dame bräuchte ich noch. Ich lege eine Akte über sie an. Noch gibt es keine 'Ein-bür-ger-ungs-sprach-kur-se'", betonte er jedes Wort überdeutlich, als wäre der Begriff erst kürzlich erfunden worden, vermutlich aus russischen Vokabeln zusammengesetzt. Es war ein neues Wort, das vorher nicht existiert hatte, nun jedoch schon.
"Im Moment solltet ihr also eigenständig daran arbeiten, die Sprache zu lernen. Ein Runenstein ist nützlich, aber auch wenn der alte Mäussack sicher gute Absichten hatte, lasst euch nicht von den Hexenjägern erwischen, während ihr ihn benutzt. Wisst ihr schon, wo sie unterkommen wird? Falls nicht, bringe ich sie zur Sammelunterkunft."

Re: Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Dienstag 15. Oktober 2024, 22:54
von Avarion DeSpaire
Bei diesem Gespräch stieß selbst Ion an seine Grenzen was das verstehen der Sprache anging. Mochte an der neuen Wortschöpfung liegen. Er verstand aber gut das Bherger sich absichern wollte und entsprechend sah Ion wie Bherger selber auch, zu Melanie als die entscheidenden Fragen kamen. Konnte er Garantieren, dass sie keinen Ärger machte? Nur wenn sie kooperativ war und keiner in ihrem beider Umfeld in Schwierigkeiten geriet. Denn dann würden sie beide helfend los eilen. In diesem Falle dann mit Katastrophalen Folgen. Und doch nickte Ion zu der Frage. Sie war wie er nicht von dieser Welt und hatte ihm keinen Grund gegeben an ihr zu zweifeln.
"Ich nehme mich ihrer an, wenn sie es möchte und ihr gestattet." sagte Ion und suchte Bhergers Blick. "Wir werden uns ins Krankenhaus begeben und dort verbleiben, bis der Freiherr ebenfalls zurück gekehrt ist, oder eine Entscheidung getroffen wurde. Ich werde den Unterricht der Sprache fortführen und ihr die wichtigsten Gebräuche näher bringen." Langsam wand er sich dem Menschen zu. "Kleidung wird vorteilhaft sein und gerne eine Wache, die uns begleitet um sowohl sicher zu stellen, dass wir an vereinbarten Ort ankommen, als auch, das uns niemand auf dem Weg dorthin behelligt. Als Elf reicht manchmal meine bloße Anwesenheit um bei so manchen Unmut zu wecken."
Dann erinnerte er sich an ihre Waffe. "Was geschieht mit ihrer Ausrüstung? Und nur der Neugier halber, wie sieht so eine Sammelunterkunft aus?" Bis gerade wusste er nicht einmal das die 'Reisenden' so eine Aufmerksamkeit nach sich gezogen hatten. Einbürgerungssprachkurse, Sammelunterkünfte. Als ob sie wie Unkraut aus allen Ritzen der Welt quollen, das sogar die Krone wert darauf legte.
Die Entscheidung lag nicht mehr bei ihm. "Natürlich liegt es nicht alleine an mir. Miss Melanie muss ebenfalls diesem Weg zustimmen, bedeutet es Hausarrest und ihr Schicksal vertrauensvoll in andere Hände zu legen." Die letzten Worte waren an die junge Frau gerichtete, die bei ihnen Stand, eine Reisende aus einer anderen Welt, gerade erst hier gestrandet, gefangen in dieser Sphäre, vielleicht ohne je die Möglichkeit zu haben zurück zu kehren in das zu Hause das sie kannte.

Re: Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Mittwoch 16. Oktober 2024, 16:07
von Melanie Johnston
Der Verlauf dieses Gesprächs pass e Melanie so gar nicht. Auch ging ihr der Ausdruck 'Reisende' gehörig gegen den Strich. Eine Reise wa rin ihren Augen etwas das man gerne und freiwillig tat. In ihrem Fall schien ihr 'gestrandete' deutlich zutreffender. Auch machte dieses Gespräch den Anschein als wäre sie eine gemeingefährliche Straftäterin. Man konnte wohl gute Gewissens sagen das sie mit der Allgemeinsituation unzufrieden war. "Ich bin durchaus bereit zu kooperieren. Es liegt mir fern in irgendeiner Weise Ärger zu machen. Ich will hier nur klar kommen." Erklärte sie ruhig und klang für die Situation erstaunlich ruhig. " Wenn mir niemand Ärger macht mache ich auch Niemandem Ärger. " Stellte sie nochmal klar und schaute zwischen Ion und diesem Bherger hin und her. Wie es nun weiter ging lag nicht mehr wirklich an ihr und auch das ging ihr gegen den Strich.

Re: Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Dienstag 22. Oktober 2024, 08:14
von Staatsmacht
Bherger hingegen blieb skeptisch, griff aber nach dem Stein um selbst zu verstehen. Er war es gewöhnt alle zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen.
Zum Krankenhaus hatte er nur genickt, das war abgesegnet, ebenso zum Unterricht. Und der Elf hatte es offenbar begriffen. Er musterte kurz beide und kam zu dem Schluss, dass bei Magiern so oder so Hopfen und Malz verloren waren, egal von welcher Welt.
"Die Ausrüstung wird weggeschlossen und sicher verwahrt. Sie bekommt sie zurück, sie wird ja nicht enteignet, aber erst wenn sie verinnerlicht hat wie man sich in de Stadt angebracht verhält."
Es mochte sein, dass er damit ein wenig über das vorgegebene Ziel hinausschoss, aber der Freiherr war nicht hier und man hatte es in seine Hände gelegt, Ordnung und Frieden in der Stadt aufrecht zu erhalten.
"Mir ist klar, dass ihr nicht absichtlich Ärger sucht. Aber ihr alle habt keine Ahnung von unserer Gesellschaft. Wir befinden uns im Krieg und die öffentliche Ordnung ist von viel zu vielem bedroht, da braucht es nicht auch noch einen Bürgeraufstand. Also wenn ihr kooperieren wollte, legt die lokale Tracht an, greift nicht zur Waffe und ordnet euch ganz sittsam eurem Mann unter. Wenn ihr keinen habt dann... irgendeinem. Tut wenigstens so. Auch wenn es bei euch anders sein mag hier läuft eine Frau nicht herum wie... wie... ihr."

Re: Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Dienstag 22. Oktober 2024, 11:05
von Avarion DeSpaire
Ion wollte schon ansetzen das von Melanie gesagte zu übersetzen, als sich Bherger doch überwand den Runenstein ebenfalls zu berühren. Damit blieb ihm nur zu nicken. Egal wie sich Melanie entscheiden würde, ihre Ausrüstung musste sie abgeben. In diesem Augenblick war Ion schon recht Glücklich, dass er selber bereits ein halbes Jahr in Nowigrad lebte und von den meisten Gebräuchen wusste und angefangen hatte sie zu verinnerlichen. Seine Kleidung war meistens angepasst und mit Tüchern, Mützen, oder Hüten wurden die Ohren versteckt. Er sollte die Haare wieder Färben und vielleicht den Bart stutzen. In diesem Augenblick hatte er nichts außer seinem Mantel dabei. Slava hatte ihn völlig unvorbereitet abgeholt und lediglich seine Tasche und seinen Mantel konnte er greifen. Die Kiste locker unter den Arm geklemmt sah er zu Melanie. "Was möchtest du machen?" fragte er sie, wohl wissend, das sie ihn verstehen konnte.

Re: Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Dienstag 22. Oktober 2024, 11:16
von Melanie Johnston
Sie war wirklich nicht besonders erfreut darüber das sie ihre Waffen wieder wegschließen würden. Sie waren wie ein Teil von ihr und dazu kam auch noch das alle Anderen die Waffen besser nicht direkt berühren sollten, zumindest dann nicht wenn sie nicht einen Schwächeanfall haben wollten. Etwas Widerwillig zog sie den Umhang aus und legte das Holster mit ihren Waffen weg. "Nicht ohne Handschuhe anfassen und selbst mit Handschuhen nicht allzu lange. Am besten einwickeln in Leder. Es wirkt auf andere als mich... Negativ." Sagte sie ruhig und in keinem Fall bedrohlich klingend. Es schien eher eine Warnung bepaart mit Besorgnis zu sein. Man konnte ihr durchaus ansehen das sie die Sachen nur ungern aus der Hand gab, aber sie übergab das Bündel in den Umhang gewickelt an Bherger. Melanie schaute schließlich zwischen Ion und Bherger hin und her. "Ich denke unsere Gesellschaft war früher ähnlich, also ist es mir nicht gänzlich fremd. Gebt mir was ich anziehen soll dann sollte das kein Problem sein." Das war es für Melanie wirklich nicht, auch wenn sie es nicht zwangsläufig gerne tat,sie würde sich fügen. Wenn man sich nicht anpasst würde man letztendlich nicht weiter kommen. So in der Art hätte Hailey es ihr immer gesagt.
Im Moment war sie froh das Ion die Geistesgegenwart besessen hatte und die Kiste als die seine zu deklammieren. Sie schaute ihn dann etwas resigniert an. Was sollte sie schon groß machen nun, es lag weder an ihr und anscheinend auch nicht an ihm etwas zu entscheiden. Viel mehr als den Bedingungen zuzustimmen ie ihr ja nicht übrig. "Also was soll ich tun?" Fragte sie dann wieder als alle die mussten den Babbelstein berührten.

Re: Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Mittwoch 30. Oktober 2024, 14:20
von ERZÄHLER
Bherger nickte und würde die Anweisung wohl weitergeben. Man würde sich die Waffen aushändigen lassen und letztlich würde man es sogar ihr überlassen, das Schwert in einem gesicherten Lagerraum unterzubringen. Weder Bherger noch die Wachen würden es anrühren und auch sonst hatte niemand zutritt.
Man würde Mel einfach Kleidung aushändigen, Rock und eine Bluse und über allem eine Art Schürze, die unauffällige Kleidung einer arbeitenden Frau. Damit entließ Bherger sie dann.

Re: Von Nowigrad nach Wyzima | ein Zwischenspiel

Verfasst: Sonntag 3. November 2024, 22:53
von Avarion DeSpaire
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