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Richtung Vegelbud Anwesen
Verfasst: Freitag 30. September 2022, 22:23
von Reuven von Sorokin
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von/nach:
aus Cyrons Wohnung
Datum: Mittag 01. August 1278
betrifft: Cyron, Sindra
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Reuven nickte.
Dann zu Fuß.
Er wunderte sich kaum, dass Sindra auf jeden Fall mitkam. Der junge Elf schien unentschlossen, ob auch er gebraucht wurde, er hatte mitbekommen, dass der Hexer von dessen Chef direkt beauftrag worden war also konnte er auch andere Aufgaben wahrnehmen. Er würde zurückbleiben.
Sie machten sich auf den Weg, kamen auch gut voran.
Es war eine Distanz, die man gut auch mit dem Pferd hätte zurücklegen können, es war an der Grenze. Auf einer solchen Strecke war ein Pferd noch schneller, aber deutlich teurer.
Sie verließen die Stadt durch das Oxenfurter Tor und hielten sich dann nach Osten, kamen an verschiedenen Höfen vorbei.
Reuven war keiner, der pausenlos reden musste, im Gegenteil, gerade wenn er unterwegs war war er fokussiert auf den Weg und die Umgebung. Manchmal gingen sie einen kleinen Umweg, wenn er etwas hörte, sah oder roch, was er als Bedrohung einschätzte. Hier verhielt sich der Hexer absolut professionell.
Re: Nowigrad - Gildorf - eine kleine unauffällige Wohnung
Verfasst: Samstag 1. Oktober 2022, 17:10
von Cyron
Cyron genoss den Fußweg. Das Schweigen störte ihn nicht. Ganz im Gegenteil. Die Gegend war vielleicht nicht unbedingt als idyllisch zu bezeichnen. Die Vegetation war nicht dicht genug, um von einem Wald zu reden, aber es war einsam. Ruhig. Das Wetter war perfekt. Es regnete nicht, und trotzdem die Sonne schien war es nicht zu warm und nicht zu kalt.
Er konnte sich wahrlich nicht beschweren. Auch über seine Konstitution nicht. Der Körper, in dem er gelandet war konnte die benötigte Leistung ohne weiteres abrufen. Ohne Schwierigkeiten. Und ohne Schmerzen. Ein erfrischendes Gefühl.
Der Heiler nutze die Stille um seinen Geist zu leeren, sich auf das vorzubereiten, was seine heutige Lektion zu bieten hatte. Er war gespannt darauf, ob er Zugang finden würde. Ob er das wiederfand, was unlängst Teil von ihm war. Immerhin hatte er schon zu Licht und Heilung gefunden.
Nur der Schatten fehlte.
Das letzte Stück zum Ziel ging es aufwärts, einen steilen Hang hinauf. Doch auch dieses Stück bereitete keinem der drei Probleme. Besonders Sindra kletterte erstaunlich schnell, überholte die Männer und ließ sie regelrecht stehen. Das Mädchen winkte von oben, da waren Reuven und Cyron gerade auf der Mitte. Und es hatte sichtlich Spaß an ihrem Triumpf.
Cyron schmunzelte, sagte aber nichts. Noch immer war ihm die Rolle der Kleinen an der Seite des Hexers rätselhaft. Reuven kam als zweites oben an, Cyron kletterte als letzter über die Kante.
Die Stelle, die sie anstrebten, war mit einer Art Denkmal markiert.
„Es ist hier?“ Es klang eher wie eine Feststellung als eine Frage.
Re: Richtung Vegelbud Anwesen
Verfasst: Samstag 1. Oktober 2022, 18:30
von Reuven von Sorokin
Natürlich war Sindra schneller, sie war zierlicher, sehr flink und er mußte seinen Körper erst wieder auf Vordermann bringen.
Außerdem hatte ihm die vormittägliche Aktivität vielleicht auch ein wenig die Kraft in den Beinen geraubt. Er lächelte Sindra an, sie wußte es sicher.
Überhaupt wirkte sie wieder viel entspannter und gelöster, was seine Theorie bestätigte, dass Sex maßgeblich der Beseitigung schlechter Launen diente.
Er folgte und half dem Elfen hoch zu dem Felsen auf dem der Stein stand. Vermutlich hatten ihn Elfen eins gesetzt, da waren Runen eingraviert die auch einem ungeübten Beobachter erklärten, dass dies eine Heilige Stätte der Elfen war. Blumen lagen dort, Kuchen, Kerzen. Es gab immer wieder Menschen aus den umliegenden Dörfern, und Gehöften, die auch solche in unbekanntes Heiligtum mit kleinen Opfergaben bedachten in der Hoffnung, dass irgendwelche Naturgeister ihnen gewogen sein mochten.
Reuven ignorierte das.
Sein Amulett vibrierte stärker, je näher er dem Stein kamen.
"Steine wie diese markieren solche Punkte. Meistens. Manchmal sind sie auch überwuchert oder zerschlagen. Viele stehen aber noch. Hier diese Runen.." der deutete darauf. "...bezeichnet die Art der Quelle. Hier sind die Ströme der Magie, die man dem Element Wasser zuordnet besonders stark. Mein Amulett zeigt es mit auch an, es vibriert wenn starke Magie näher kommt..." Er legte eine Hand auf den Stein. "Es ist nicht der Stein selbst, aber berührt ihn, ihr müsstet es spüren. Ich knie mich dann meist davor, öffne meinen Geist und lasse die Magie fließen. Danach fallen mir jene Zeichen, die die entsprechenden Elemente benötigen leichter. Axii zum Beispiel. Wenn ihr es einmal gefühlt habt... dann entfernt euch langsam von dem Stein und versucht die Verbindung zu halten."
So hatet man es ihm damals in der Ausbildung gezeigt. Irgendwann ging es ihm in Fleisch und Blut über und er lud sich automatisch auf.
Re: Richtung Vegelbud Anwesen
Verfasst: Samstag 1. Oktober 2022, 19:07
von Cyron
Cyron atmete durch und kniete sich hin, legte beide Hände zögerlich auf den Stein und spürte erst in sich hinein, um dann zu versuchen den Fluss der Magie zu erspüren.
Es war mehr eine Ahnung, ein Gefühl, doch Zugriff bekam er darauf nicht.
„Es ist…nicht greifbar…zu verworren für mich.“, murmelte der Elf ungeduldig.
„Mir fehlt der Schlüssel.“
Und er spürte, wie Ungeduld und Unruhe sich dazu aufschwangen, ihm im Wege zu stehen.
Re: Richtung Vegelbud Anwesen
Verfasst: Sonntag 2. Oktober 2022, 10:04
von Reuven von Sorokin
Reuven runzelte die Stirn. Er war kein besonders guter Mentor und er war auch kein Magier und kein Gelehrter, aber er nahm an, Zugang zur Magie müsste doch möglich sein, wenn man ein Magier war. Allerdings erwies sich seine Vorstellungskraft auch von Zeit zu Zeit als begrenzt.
Er kniete sich neben den Stein, in Meditationshaltung. So fiel es ihm immer leichter, sich zu konzentrieren, eine erlernte Haltung verknüpft mit dem zugehörigen Geisteszustand.
Dann öffnete er sich für die Magie, konzentrierte sich auf die Zeichengruppe, Axii und alle damit verbundenen Gesten. Das Element Wasser... Es dauerte nur Augenblicke, dann war die Kraft in ihm angereichert, mehr konnte er nicht aufnehmen.
Er begann er das Zeichen zu formen, legte dann allerdings, statt es auszuführen und irgendwem seinen Willen aufzuzwingen eine Hand auf Cyrons,
"Wasser ist vielleicht nicht euer Element... Aber jetzt müsstet ihr es spüren. Lasst euch Zeit, versucht es so oft ihr wollt..."
Re: Richtung Vegelbud Anwesen
Verfasst: Sonntag 2. Oktober 2022, 17:58
von Cyron
Wasser…ausgerechnet. Seine älteste Urenkelin hatte eine Affinität zum Wasser, aber ihm hatte sich das nie erschlossen.
Als Reuven seine Hand auf Cyrons legte, konnte der Elf etwas spüren. Fast, als würde etwas gegen seine Haut prasseln wie Regen…oder Hagel….aber es drang nichts durch. Minutenlang mühte der Elf sich ab bis…
„…Nichts….Verzeiht, Herr Hexer. Ich werde versuchen etwas zu meditieren und dann noch einen Versuch starten.“
Der Heiler war verärgert. Und enttäuscht von sich. Was ihm jahrelang ganz alltäglich von der Hand gegangen war, war plötzlich fern. Und verschlossen.
Geduld mit sich selber war noch nie seine Stärke gewesen.
Re: Richtung Vegelbud Anwesen
Verfasst: Sonntag 2. Oktober 2022, 18:45
von Reuven von Sorokin
Reuven nickte.
"Klar, versucht es sooft ihr wollt. Nur sollten wir nicht zu spät zurückkehren, Nachts kann es ungemütlich werden."
Er machte es sich Etwas weiter unten bequem, kramte etwas Trockenfleisch aus dem Rucksack.
"Auch hungrig? Mann, ich könnte fressen wie ein Scheunendrescher..."
Was er tatsächlich auch tat.
Re: Richtung Vegelbud Anwesen
Verfasst: Sonntag 2. Oktober 2022, 19:43
von Cyron
Cyron schüttelte den Kopf. Er schlug die Beine unter und leerte seinen Geist, was ihm erstaunlich schwerfiel. Etwas hübsches Kraut, zusammen mit Tabak in einer entspannenden Zigarette, das würde helfen.
Wer aber sofort auftauchte war Sindra, schnappte sich demonstrativ einen Streifen Fleisch und huschte gut gelaunt zu einem Strauch um irgendetwas zu pflücken. Hoffentlich kam sie nicht auf die Idee, alles zu futtern was sie fand.
Der Elf blieb oben und saß wie erstarrt mit dem Rücken zum Denkmal. Eine ganze Weile geschah nichts.
Der Doppler begann sich zu langweilen und setzte sich zum Hexer, um sich über irgendwas zu unterhalten. Doch gerade, als sie die erste neugierige Frage stellen wollte, erstarrte sie und sah mit großen Augen nach oben. Zum Elfen.
Cyron hatte die Augen wieder geöffnet und sah leise lächelnd auf seine rechte Hand. Zwischen den Fingern des Heilers krabbelte Ungeziefer. Nein, kein Ungeziefer. Was da in einem Moment aussah wie ein Tausendfüßler, mal wie eine Schlange, mal wie ein Käfer, oder wieder wie eine Spinne, war eigentlich gar nichts greifbares. Es war ‚etwas‘ ohne feste Konturen, wie ein schwarz gefärbtes Gas.
Und der Elf spielte damit, als würde er eine Münze durch die Finger wandern lassen.
Und dann…zerfaserte das ‚Es‘ wie eine Wolke in einem Windstoß.
Cyron schloss die Augen wieder und meditierte weiter. Jetzt allerdings mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen.
Re: Richtung Vegelbud Anwesen
Verfasst: Dienstag 4. Oktober 2022, 08:08
von Reuven von Sorokin
Interessiert war Reuven wieder herangekommen und sah das schwarze etwas. Er runzelte die Stirn und beobachtete es eine Weile. Was er davon halten sollte wusste er nicht so recht. In dem Fall kam meist irgendein dummer Kommentar von ihm, aktuell reichte es aber nur zu:
"Geht doch."
Und dann etwas später, während er ihm noch zugesehen hatte wie es sich in Nichts auflöste:
"Ihr solltet aber wirklich den Versuch machen, die Quelle festzuhalten wenn ihr euch wegbewegt... und wenn ihr nichts dagegen habt, dann sehen wir uns auch noch die anderen an... oder morgen."
Re: Richtung Vegelbud Anwesen
Verfasst: Dienstag 4. Oktober 2022, 09:24
von Cyron
„Leider ist das noch immer nicht der Zugang zur Quelle. Ich hab das Gefühl, da ist irgendeine Wand zwischen der Wasserenergie und mir. Wasser war noch nie meines….“
Er seufzte. „Meine älteste Urenkeltochter konnte die Oberfläche eines Sees einfrieren, wenn sie keine Lust hatte zu schwimmen…mir fehlt der Zugang dazu komplett. Was erschließen denn die anderen Punkte?“, wollte der Elf wissen, erhob sich aber noch nicht. Zudem er befürchtete, es würden weder Licht noch Schatten sein, die ihn erwarteten.
Stur wie er war wollte er es wenigstens noch einmal hier versuchen. Vielleicht wurde es Zeit sich umzugewöhnen. Konnte das denn so schwer sein?
Die Kleine des Hexers starrte ihn noch immer an, als stände er in Flammen. „Alles in Ordnung?“, frage Cyron in ihre Richtung, bekam aber keine Antwort.
Re: Richtung Vegelbud Anwesen
Verfasst: Dienstag 4. Oktober 2022, 11:58
von Reuven von Sorokin
"Die anderen beiden sind Feuer und Erde."
Er blickte nun auch zu Sindra.
"War nur ne magische Spielerei."
Ihn erschreckte das kaum.
"Können wir weiter?"
Re: Richtung Vegelbud Anwesen
Verfasst: Dienstag 4. Oktober 2022, 13:50
von Cyron
Cyron krauste die Stirn.
„Wir können gleich aufbrechen. Gebt mir noch ein paar Momente.“
Feuer war vielleicht eine Möglichkeit. Das war vom Gefühl her dem Schatten am ähnlichsten.
Aber Erde? Er war doch kein Druide!
Die ‚paar Momente‘, wurden dann über dreißig Minuten, doch dann gesellte der Elf sich wieder zu den beiden.
Sindra hatte ihn die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen. So gespannt war darauf, dass etwas passierte.
„Wir können.“, murmelte er missgestimmt. Geduld. Er musste Geduld haben. Gar nicht seins.
Man hätte es auch so sehen können, dass der einzelne Schattenfetzen immerhin schon ein kleiner Erfolg war. Für Cyron gab es aber keine Kleinen Erfolge. Es ganz nur alles oder nichts.
Man konnte Leben nicht ‚etwas‘ retten und Kämpfe nicht ‚ein bisschen‘ gewinnen.
Und diese Unzufriedenheit und Ungeduld sah man ihm auch an.
Re: Richtung Vegelbud Anwesen
Verfasst: Dienstag 4. Oktober 2022, 18:30
von Reuven von Sorokin
"Wollt ihr etwas essen?" Bot der Hexer ihm noch etwas von dem Trockenfleisch an, nciht dass er es um sonst mitgeschleppt und zuletzt gegen Sindra verteidigt hatte.
Er hielt ihm einige Streifen hin und auch Brot.
Dann machten sie sich auf den Weg. Bald würde es dämmern, nicht die beste Zeit um unterwegs zu sein. Dennoch kamen sie auch jetzt wieder ganz gut voran, auch auf dem Rückweg sprachen sie wenig, auch das war dem Hexer ganz recht, denn so konnte er sich auf die Umgebung konzentrieren und genau das war auch bitter nötig.
Sie verrieten sich bereits lange vorher durch ihren Geruch und durch das gereizte Fauchen.
Ghule. Es war noch schwer zu sagen, wie viele es waren, aber zumindest drei von ihnen stritten sich geräuschvoll um einen bereits abgenagten Kadaver eines Hirsches und der hatte ihnen eindeutig nicht gereicht. Nun waren sie gereizt und hungrig. Eine böse Mischung.
"Bleibt alle zurück..."
Wies er seine beiden Begleiter an stellte den Rucksack ab um beweglicher zu ein und zog das Silberschwert.
Re: Richtung Vegelbud Anwesen
Verfasst: Dienstag 4. Oktober 2022, 19:48
von Cyron
Heldenhaft schob Cyron den Doppler hinter sich. Das das Mädchen das nur mit einem Augenrollen quittierte bemerkte er nicht.
„Es gibt hier Ghule?“ So richtig überrascht war er allerdings nicht. Warum auch nicht?
Hektisch sah er sich um und versuchte zu eruieren, wie viele Gegner sie umgaben und ob der Hexer damit auch fertig werden würde
Re: Richtung Vegelbud Anwesen
Verfasst: Dienstag 4. Oktober 2022, 20:11
von Reuven von Sorokin
Es war zu spät sie zu umgehen, dazu waren sie bereits zu nahe beziehungsweise die Ghule auch zu hungrig. Und wer konnte schon ahnen wie viele sich noch im Busch versteckten. Drei wäre eine ungewöhnlich kleine Gruppe gewesen.
Und dann... er sah es erst als er näher kam, doch keine Ghule, Alghule. War ja klar.
"Ich korrigiere mich, Alghule... Und ja, gibt es."
Zuerst versuchte der Hexer das naheliegende. Er hatte sich gerade aufgeladen und eigentlich musste das Axii Zeichen nun besondere effektiv sein.
Das war es auch. Zumindest bei einem, nur so schnell konnte er kein zweites Zeichen auf das erste wirken. Der eine stand auf jedenfalls ruhig, aber die anderen hatten ihn nun bemerkt und griffen an.
Zumindest stand er so nur zweien gegenüber und nicht nur einem.
Er ließ den ersten rankommen, sie waren immer noch vor allem aufeinander aggressiv und stritten nun wohl wer die neue Beute bekam, bissen sich gegenseitig weg. Das brachte ihm einen unschätzbaren Vorteil.
Er ließ den ersten nahe herankommen, wartete ruhig... Erst als der Ghul in Reichweite war stieß er zu, das Biest war zu versessen auf Beute und bekam statt dessen Silber zu spüren. (69 gegen 5) Und der Hexer war schnell, es gelang ihm zwar nicht den ersten gleich zu enthaupten. (65/100) aber er versetzte ihm einen schmerzhaften Schnitt in die Seite, fast den ganzen Torso entlang, das Biest heulte auf und ergriff die Flucht, nun war allerdings der Zweite da.
Hier hatte der Hexer nicht ganz so viel Glück.
(51 gegen 87) Ganz als hätte er aus dem Fehler gelernt wich er aus.
Doch es waren nicht nur die drei Alghule, etwas entfernt im Gebüsch hatten die zwei weniger aggressiven Ghule geduldig gewartet, bis sie an der Reihe waren.
Nun im Tumult sahen sie ihre Chance kommen und schlichen um das Kampfgeschehen herum auf die beiden Wartenden zu.
Re: Richtung Vegelbud Anwesen
Verfasst: Dienstag 4. Oktober 2022, 20:45
von Cyron
Reuven hatte Cyron in seinem Rücken. Und dieser übersah die beiden sich anschleichenden Ghule nicht.
Ohne großartig zu überlegen oder sich darauf zu konzentrieren, woher er die Kraft nahm hob er die Arme, die Handflächen nach unten und bewegte elegant die Finger, als wolle er zwei daran hängende Marionetten tanzen lassen.
Und es tanzte etwas. Nur waren es keine Marionetten. Was Sindra direkt und Reuven aus dem Augenwinkel sah war, dass die unmittelbare Umgebung um Cyron zu leuchten begann.
Doch nein…der Boden leuchtete nicht. Es war viel bizarrer als das.
Die Schatten verschwanden! Und auch das war nicht korrekt, denn sie verschwanden nicht, sie flossen wie Rauch, krochen wie Ungeziefer und schossen wie Wasser auf den Elfen zu, sammelten sich um seine Füße und begannen ihn wie ein präziser winziger Tornado zu umrunden, immer Höher zu steigen, bis nur noch eine Säule aus wirbelnden Schatten zurückbleib.
Eine Säule aus tiefschwarzen Schatten, aus dem die beiden sich seltsam bewegenden Hände ragten.
Eine Säule in dem ein paar violette Augen leuchteten wie winzige Blendlaternen.
Beeindruckend, aber bis dahin nur Show.
Weniger Show war es, als Cyron die Hände plötzlich mit einer werfenden Geste nach vorne Riss und der geballte Schatten auf Wanderschaft ging, mit der Geschwindigkeit und der Größe einer Kanonenkugel. Und traf. Die beiden Ghule explodierten regelrecht in einem klebrig schwarzrotem Nebel. Ein völlig übersteuerter Zauber. Aber nicht minder Effektiv.
Sindra starrte nur, rührte sich nicht, aber dafür Cyron. Mit einer Spur Wahnsinn im Blick starrte er dorthin, wo sich die zwei Ghule befunden hatten.
Re: Richtung Vegelbud Anwesen
Verfasst: Mittwoch 5. Oktober 2022, 09:03
von Reuven von Sorokin
Es war nun der Alghul, der mit einem schnellen Hieb der Pfote nach Reuven schlug, der sprang geschickt darüber hinweg, allerdings verfehlte sein Schlag dabei die Bestie. Dafür saß deren nächster Hieb und riss den Hexer von den Beinen. hätte er es nicht besser gewusst, er hätte angenommen, dass dieses Vieh selbst ein erfahrener Kämpfer war. Er rollte ab und dann ließ die Erfahrung auch den Alghul im Stich als sich ein Silberschwert aus der nächsten Drehung heraus durch den Hals der Bestie bohrte. Das Monster gab einen undefinierbaren Ton von sich und floh, aber der Hexer wußte, dass es nicht sehr weit kommen würde.
Dass Cyron in der Zwischenzeit zwei der Ghule zum Platzen gebracht hatte registrierte er er jetzt so richtig.
Sie mussten gewartet haben bis die ihre Artverwandten weg sie an die Reihe ließen... wobei auch immer.
Der andere verletzte Alghoul hatte ebenfalls das Weite gesucht oder sich zum Sterben verkrochen, er war nicht mehr zu sehen doch nun löste sich der zu Anfangs betäubte wieder aus seiner Starre. Er hatte einfach zu lange gebraucht für die anderen beiden.
Er wollte mit ein paar schnellen Schritten und einem Hieb nun auch mit dem letzten Schluss machen, aber der Boden war glitschig von explodiertem Ghulinnerem und so misslang der nächste Streich gründlich. Weil ihm das Standbein wegrutschte und ein paar Schritt zu weit rutschte, so dass er in einem fast schmerzhaftem Spagat zu stehen kam, jedoch nur fast... Der Alghul mußte allerdings dem an ihm abgleitenden Schlag nur nachsehen und fast war es Reuven als würde das Biest auch noch grinsen.
Dafür grinste dann der Hexer, als er sich gerade im richtigen Moment noch aus dem Biss des furchterregenden Kiefers hinausbewegte, indem er sich auf das hintere Knie fallen ließ. Ein Ausweichmanöver, dass eigentlich unmöglich hätte sein müssen, aber es gelang, ebenso die nächste Attacke. Sein Gewicht verlagerte er auf das hintere Knie und schob sich aus der Bewegung nach vorne, wirbelte herum und ließ das Schwert einmal von unten nach oben kreisen. Am Ende war ein weiterer Alghul enthauptet. Ein Kunststück, für das man durchaus einen Hexer brauchte.
Als er sich wieder aufrichtete nach diesem kleinen Tanz keuchte er zwar etwas, grinste aber.
Er schlug das Blut vom Schwert, prüfte es kurz auf Schäden und steckte es dann zurück in die Scheide. Er hatte einiges an Ghulblut abbekommen und noch immer war der Boden glitschig und sein neues Hemd war ebenfalls schon wieder zerfetzt. So schnell konnte es gehen.
Sindra schien wohlauf und der Elf... Nun, es hatte funktioniert.
"Glückwunsch, Meister Cyron. Hätte mir das Spektakel gerne aus der Nähe angesehen." Dafür ließ er seinen Blick nun über die aktuelle Sauerei wandern und nickte anerkennend. "Ich sammel noch was ein, dann können wir weiter."
Und er schneppte sich sein Messer aus der Tasche, die er in dem Rucksack verstaut hatte, ebenso ein paar Dosen und Fläschchen und begann dem toten Algule ein paar Zähne auszubrechen, und ließ auch etwas von seinem Blut in Fläschchen tropfen.
"Braucht man für manche Hexertränke." erklärte er.
Und weil Sindra noch immer große Augen hatte: "Ist bei dir alles ok?" Er lächelte sie an, es war aufrichtig. Er wußte auch, dass sie sich vermutlich sogar hätte verteidigen können vielleicht indem sie sich in einen Ghul verwandelte, aber dann hätte sie dem Elfen verraten was sie war, also musste sie dass Mädchen bleiben, wohl oder übel.
Re: Richtung Vegelbud Anwesen
Verfasst: Mittwoch 5. Oktober 2022, 13:21
von Cyron
Sindra starrte noch immer Cyron an, riss nur mit Mühe ihren Blick los.
Ohne etwas zu sagen schmiegte sie sich an Reuven, egal wie viel Ghulpüree sie dabei abbekam.
Sie sagte nichts, untersuchte den Hexer nur eilig nach Verletzungen, gefolgt von einem kurzen Kuss.
„Meinen Respekt.“, setzte nun der Elf an.
„Ihr Bewegt euch mit einem Tempo, da wäre man selbst in meiner Welt neidisch.“
Trotzdem trug er die Nase gerade recht hoch und auch das Flackern in seinem Blick war gefährlich nahe an einem irren Lachen.
„Und das ‚Spektakel‘ lässt sich sicher einmal wiederholen.“ Nur nicht im Moment, denn er hatte die Energie für den Zauber einmal mehr aus sich bezogen. Und schon jetzt fühlte sich das ungesund an.
Besser, er startete den nächsten Versuch erst, wenn er wirklich Zugang zu – wasauchimmer – gefunden hatte.
„Ist die Gegend immer so gefährlich? Sieht man deswegen keine Wanderer und Spaziergänger hier?“
Auf die Idee, dass ‚Spazieren gehen‘ hier ein Luxus war, den sich kaum einer erlauben konnte, kam der Elf in diesem Moment nicht.
Re: Richtung Vegelbud Anwesen
Verfasst: Mittwoch 5. Oktober 2022, 19:55
von Reuven von Sorokin
"Dafür bekomme ich solche Sprengungen nicht hin... nur mit mehr Vorbereitung." Richtig platzierte Bomben und ähnliches, aber mit Bomben und Granaten hantierte der Hexer nicht gerne, sie waren ihm auch schon beinahe in der Hand hochgegangen, weil sie höchst unzuverlässig waren.
"Ich bin auch genau dafür geschaffen worden. So..." er machte eine Geste, die seinen Körper meinte. "...kommt man nicht auf die Welt."
Und auch wenn man ihn dafür einen Mutanten schimpfte, er haderte nicht damit sondern war im Gegenteil immer noch stolz darauf, wofür er ausersehen war.
"Dann bin ich mal gespannt, was ihr nach den anderen Elemente zustand bringt. Aber das muss wohl bis morgen warten. Bis wir zurück sind ist es zu spät, und zumindest der eine Stein befindet sich in einer Höhle und man muss sich ein Stück weit über den Fels abseilen."
Er schulterte wieder den Rucksack nachdem er alles verstaut hatte. Reuven war bis auf ein paar Kratzer unverletzt. Ein paar Prellungen, blaue Flecken, das übliche in seinem Beruf. "Ich muss mir doch wieder zumindest ne Lederrüstung besorgen... um die ad... dinge, die richtige Schutzkleidung kommt man in diesem Beruf einfach nicht herum." kommentierte er, dann ging es weiter.
"Ja, in manchen Gegenden sind mehr Monster unterwegs als Menschen. Wobei... der Übergang ist oft fließend. Aber gerade seit dem Krieg treiben sich deutlich mehr Nekrophagen herum, eine wahre Plage." Und das womit er gutes Geld verdienen konnte.
Re: Richtung Vegelbud Anwesen
Verfasst: Mittwoch 5. Oktober 2022, 20:32
von Cyron
Cyron lauschte aufmerksam und kam auch langsam wieder in einem Bereich an, den man ‚vernünftig‘ nennen konnte. Naja. Verhältnismäßig
„Das klingt richtig. Und ich behaupte, ihr könntet ein Bad gebrauchen, und eure Gefährtin…“ Er machte eine Kopfbewegung in Sindras Richtung. „..wohl auch.“
Der Elf schmunzelte, denn auch das Mädchen hatte sich – aus zweiter Hand – eingesaut.
„Es gibt hier also Bomben? Auch selbstlaufende?", fragte er neugierig und setze sich in Bewegung.
Allerdings in die völlig falsche Richtung. So viel zum Thema Orientierung.