Taverne | Eisvogel

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Arvijd Kostjunari
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Wenn es nicht die Geräusche der Rüstung waren, dann spätestens die Ansprache, die den Arzt aufsehen ließen.
"Oh... äh... ja... klar... verzeiht, setzt euch, gern... ähm, Korporal... Ach ja, schon geschehen. Entschuldigt, ich war so vertieft."
Vollkommen unnötig zu erwähnen, denn das war ja deutlich erkennbar gewesen. aber wer wäre er, wenn nicht noch einmal das offensichtlich zum Thema gemacht werden würde.
"Wer? Ach ja... Sokolov? Was will er denn? Will er wieder über Blutgruppen streiten?"
Auch wenn Novka wohl nicht die geringste Ahnung haben konnte worum es ging, für den Arzt machte es Sinn.
Nur sein Tonfall beinhaltete etwas, dass ihn doch auf den Plan rief.
"Wie, jetzt gleich? Und äh... nein, so eines gibt es in Nowigrad wohl nicht... Sagt zumindest der Buchhändler. In Wyzima im Tempel glaube ich hatten wir eines. Und ja, Melitele zum Gruße." Schickte er noch erfreut hinterher. Endlich einmal einer der nicht an das verdammte Feuer glaubte.
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Valjan Novka
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Blutgruppen? Valjans Nase erinnerte ihn kurz daran, dass sie gestern geblutet hat und ganz arg weh getan und er dies nicht vergessen darf, nur weil er gerade abgelenkt ist. Vielleicht ist es für Vampire und so Zeug wichtig, was für Blut sie trinken und er hatte mal gehört, das Blut von Hexern sei giftig. Oder Blut sei generell nicht als Nahrung geeignet?

Er hatte dankbar gelächelt zur Auskunft über das Buch. Diesen Ort hatte Jamal nicht erwähnt, aber wirklich weit gereist war der Junge auch nicht und der Heiler war offenbar selbst dort.

„Ja, jetzt gleich. Ein Notfall.“ Er nickte eindringlich, um deutlich zu machen, dass der einzige Grund, warum er nicht Arme wedelnd reingekommen war, der Tatsache geschuldet ist, weniger Aufmerksamkeit zu erregen zu wollen. „Darf ich Euch beim Packen helfen?“
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Arvijd Kostjunari
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Arvijd schüttelte den Kopf. Darüber, dass es ein Notfall war aber auch über das packen.
"Nicht nötig, ich habe alles für einen Notfall in einer Tasche."
Es fehlte noch, dass ihm da einer von der Wache drein pfuschte.
Ein Notfall... Er richtete sich auf, packte seine Bücher auf einen Stapel. So viele waren es dann doch nicht, wenn man sie nicht ausbreitet und alle offen liegen ließ.
Gerade rechtzeitig wie es schien, denn eine Bedienung kam mit dem Essen und Bier.
"Dann guten Appetit, ich find es schon."
Was auch immer das für ein Notfall war.
Er ging schnellen Schrittes nach oben, lieferte dort zuerst die Bücher ab und nahm dann die große Ledertasche mit die alles wichtige enthielt, was er hier gekauft und auch was er mitgebracht hatte.

<geht dann für Arvijd hier weiter>
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Valjan Novka
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Valjan hatte selten so gut gegessen. Lamm. Schade, dass er das nicht öfter bekommen würde. Wenig später verließ er den Eisvogel wieder. Die vergessene Tasche mit einer Flasche Est Est, gezuckerten Nüssen, einen edlen Käse, ein paar samtene Haarbänder und eine Flasche edlen Rum hatte er nach einem kurzen Gespräch mit dem Wirt mitgenommen. Mal sehen, ob er morgen bei der abendlichen Messe seinen Lieblingsflammenrosenritter oder dessen Knappen (?) antreffen würde. Aber jetzt nach Hause und irgendwann wieder arbeiten.
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ERZÄHLER
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von/nach: vom Badehaus
Datum: morgens 11. August 1278
betrifft: Viktor
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Am frühen morgen kam ein unscheinbarer Mann zum Eisvogel, weder Bettler, noch Betrunkener. Alles an ihm war im Grunde mittelmäßig, begonnen bei Größe und Status bis hin zum Haar und Bartwuchs. Einer, den man schnell wieder vergaß weil er nichtssagend war.
Er erkundigte sich beim Wirt nach einem gewissen Viktor und der wiederum wies ihm den Weg zu dessen Zimmer, wo dieser wiederum klopfte und verkündete.
"Ich habe den Auftrag, euch zu Sokolov's Wohnung zu bringen. Ihr könnt alles mitnehmen, ihr erhaltet eine neue Unterbringung."
Er hatte wohl auch die Anweisung langsam laut und deutlich zu sprechen, ansonsten war aber auch sein diplomatisches Geschick und seine Umgangsformen, eben, mittelmäßig.
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

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von/nach: von den Scherben (mit kleinem Umweg)
Datum: Nachmittags 12. August 1278
betrifft: Eisvogelgäste
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Die Tür führte wie erwartet direkt in einen Gastsaal, der alle Parameter eines solchen erfüllte: ein paar Tische, ein paar Gäste, eine Treppe nach oben, eine Tür nach hinten und ein Wirt hinter dem Tresen, der immer einen Becher zum Sauberwischen finden würde.

Crehwills Profession wurde wohl resigniert, aber er bekam auch eine Portion Gleichgültigkeit ab, sodass er Delia einen Platz aussuchen ließ. Frei war noch genug. Die meisten hatten wohl schon zu Mittag gegessen. Die Halbelfe glaubte der Hexer bestellte beim Setzen einen Tee, nachdem er einen fragenden Blick aufgefangen hatte.

Er setzte sich ihr Gegenüber oder auch näher, ganz wie sie wollte und zog sein Medaillon heraus, das er um den Hals trug und das Delia sicher schon gesehen hatte, besonders als er allen Anschein nach nur das Schmuckstück getragen hatte. „Ja, ein Greifenkopf…“ er beugte sich leicht zu ihr damit sie es sehen konnte. „…zugegeben könnte auch ein Adler sein, schließlich haben Greife den Kopf eines Adlers und mehr sieht man nicht. Aber es soll ein Greif sein. Ja, die Schulen haben die Namen von Tieren, doch das hat keinen besonderen Grund so weit ich weiß, sondern hat sich mehr oder weniger ergeben. Der Gründer der Greifenschule Erland hatte selbst einen Schwertlehrmeister, der einst ein Ritter war und im Wappen einen Greif hatte, der deshalb seinen Umhang zierte. Deshalb nannte man ihn bald nur noch den Greif. Seine Lehren über Ritterlichkeit und aus welchen Gründen man sein Schwert ziehen sollte waren Erland sehr wichtig, sodass er sie weitergeben wollte und weshalb seine die Greifenschule wurde.“ Seine Stimme war dabei gedämpft, offenbar musste nicht jede Person im Raum mithören. „Es hat also weniger mit den Tieren selbst zu tun, auch wenn es in meiner Heimat einige davon gibt.“

Neben dem Lederband, auf dem das Medaillon aufgehängt war, hingen noch ein paar ehemals bunter Holzperlen, ein Stück weiße Muschel und ein schlichter Silberring wie Delia erkennen konnte.
Delia
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Die Halbelfe ließ sich gerne von Crehwill durch die Stadt führen. Dadurch bekam sie mehr und mehr von der Stadt zu sehen. Der Hexer hatte natürlich recht, in ihrer Welt war es nicht wirklich anders als in dieser hier. Es gab arm und reich. Schön und nicht schön… Nie hätte sie dies abgestritten, daher hatte sie nur zustimmend genickt, ehe sie mit einem schelmischen Lächeln im Gesicht mit einem “Aye, Aye”, bestätigt hatte, dass sie Stillschweigen bewahren und fragende Personen an Crehwill verweisen würde, wobei sie sich fragte, wer sie danach fragen sollte. Doch man wusste es ja nie! Doch dann hatte es ihr ein wenig die Sprache verschlagen ob des Anblicks der brennenden Bücher.

Milly… Delia nickte auch hier. Sie wusste sehr wohl, dass nicht alle Söldner Herzen aus Gold und Ehre besaßen. “Also steht Milly einfach für all jene, die zu beschützen sind… Millicent, der Name der Unternehmung.” Ja, warum nicht ein junges, fröhliches, nettes Mädchen zur Verbildlichung verwenden?

Die junge Halelfe lächelte verlegen. “Ja, das meiste Abenteuer war aber auf der Reise und das reicht wohl dennoch für mehr als ein Leben.” Sie schmunzelte leicht. “Es liegt mir im Blut”, gab Delia eine kurze Erklärung zu dem Zaubern ab, beließ es aber dabei, da Crehwill auf die Gefahren hingewiesen hatte, die so umgaben, ohne dass man es wirklich merken wollte.
Sie hatte Fragen dazu und zu den Büchern, hätte dem Hexer auch mehr von ihrer Magie erzählt, wenn es ihre Umgebung zulassen würde. So hatte sie dann nur ein “Ein andermal dann”, hervorgebracht, um ihm auch zu sagen, dass sie ihm mehr erzählen würde, wenn er dies denn wollte. Nur eben, wenn sie sich sicher sein konnten, dass nicht einer von ihnen auf den brennenden Büchern landen würden.

Sie war sich bis dahin sehr sicher vorgekommen, hatte schon fast wieder vergessen, dass Magier hier nicht sonderlich hoch angesehen waren oder eher sogar verachtet, nun ja verbrannt wurden… Ja, vielleicht waren sie Fluch und Segen zugleich, wie so vieles?


Eine Taverne! Es war eine ganze Weile her, dass Delia in eine Taverne eingekehrt war und sie freute sich tatsächlich darüber. Schnell war der Schrecken über die brennenden Bücher abgelegt, auch wenn es nicht vergessen war.
Sie bemerkte die skeptischen Blicke, störte sich aber nicht daran, sollten die Leute denken, was sie wollten, tat sie auch nicht anders. Und so lächelte sie freundlich und hatte in der hiesigen Gemeinsprache hier und da gegrüßt, beim Vorbeigehen.
Sie suchte für sich und den Hexer einen Tisch, an dem sie niemanden störten, aber auch nicht so leicht gestört werden würden, außer man wollte direkt zu ihnen.
Crehwill und Delia saßen nah, aber nicht zu dicht beieinander, eben so wie es der Schicklichkeit noch entsprechen wollte… einfach so nah, dass man sich gemütlich unterhalten konnte, ohne den gesamten Gastsaal mit zu unterhalten.
Tee war eine blendende Idee gewesen, doch hatte Crehwill die Bestellung vornehmen müssen, da es ihr an der Sprache zu solcherlei mangelte.

Einmal mehr folgte Delia aufmerksam den Worten des Hexers und besah sich mit gleichem Interesse das Medaillon. Die Geschichte passte zu Crehwill. Denn sie glaubte, dass er es ebenso handhabte wie der Hexerschulengründer Erland. In ihren Augen war er ein ritterlicher Hexer. “Es gibt Greifen hier? Du musst mich unbedingt mit dir nehmen, wenn du deine Heimat besuchst, ich würde diese schönen Wesen gerne einmal sehen!” Natürlich musste er sie nicht mit sich nehmen, aber es wäre tatsächlich schön, solch erhabene Wesen einmal zu sehen oder gar kennenzulernen.
“Hast du den Gründer der Schule je kennengelernt?” Könnte es sein, wenn die Hexer lange lebten, oder nicht? “Und wie bist du überhaupt zu dieser Ausbildung gekommen? Ich denke nicht, dass du den Weg ganz freiwillig beschritten hast, wenn dein Berufsstand nicht so gut angesehen ist?” Sie sah dem Hexer in seine ungewöhnlichen und doch schönen Augen. Doch sie störte sich nicht daran.
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Crehwill von Seren
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Der Tee ließ nicht lange auf sich warten und es landete eine Kanne samt zwei Tassen auf dem Tisch. Es wurde eingeschenkt, wobei der Blick des Personals Delias kurz traf, um ihr zu vermitteln, dass man auf ihrer Seite wäre, falls ihr Begleiter Ärger machte – auch wenn es gerade nicht danach aussah. Ob der Blick nur kam, weil ihr Begleiter ein Hexer war oder einfach nur ein Mann erschloss sich nicht.

Dabei erschien dieser gerade sehr erfreut überrascht: „Du möchtest Greifen sehen?“ Einen gewissen Unglauben konnte er nicht verbergen. „Sie sind ein wundervoller Anblick, aber sie sehen Menschen oder auch andere Zweibeiner wie Halbelfen als ihre Beutetiere an. Deshalb findet man sie eher selten in der Nähe von Siedlungen, außerdem leben sie hoch in den Bergen. Sie bauen ihre Nester auf den höchsten Gipfeln, um ihre Jungen über Jahre großzuziehen. Sie suchen sich dafür ein schönes Tal oder zwei und bleiben ein Leben lang zusammen. Aber ja, man muss gesehen haben wie liebevoll sie sich um ihre Küken kümmern. Oder wie sie ihre ersten Flugversuche unternehmen.“ Man konnte eine gewisse Schwärmerei in seinen Augen sehen. „Man darf sich beim Beobachten nur nicht erwischen lassen, sonst fressen sie einen. Aber Du darfst gerne mitkommen. Die Drachenberge sind wunderschön.“ Es wird nur gefährlich, man könnte sterben, aber kein Grund es nicht zu tun. Zumindest redete er es ihr nicht aus.

„Erland z Larvik war einer der ersten Hexer, die es gegeben hat. Es gibt unzählige Geschichten und Legenden über ihn, in denen er Ungeheuer erschlagen hat, einfachen Leuten geholfen, Dörfer gerettet oder Könige beraten. Es gibt keine Geschichte über seinen Tod und er war noch am Leben als ich meine Ausbildung angefangen habe, zumindest hieß es das. Aber nach wenigen Jahren kam das Lawinenunglück und es waren nur noch wenige, die zum Kaer zurückkamen, die aus irgendwelchen Gründen an diesem Winter nicht dort waren. Einmal…“ Bedacht nahm er einen Schluck Tee. „…mitten in der Nacht hörte ich Stimmen und sah, dass der alte Keldar, mein Lehrmeister, Besuch hatte. Ich schlich mich näher, wollte lauschen, schnappe ein paar Worte auf, aber natürlich haben sie, die zwei alten Hexer, mich, keine 15 Jahre, gehört und ich musste meine Frühstücksrunde drehen. Als ich wieder kam, war der Besuch weg, aber je mehr ich darüber nachdachte, kam ich zu dem Schluss, dass es Erland gewesen sein musste. Sein Profil, die wenigen Worte, Keldars Ablehnung darüber zu reden. Es hieß nur er ging in die Berge und wurde nie wieder gesehen.“ Und selbst dieses Erlebnis ist schon wieder Jahrzehnte her. Crehwill konnte sich nicht vorstellen, dass Erland immer noch irgendwo war. Ein Zeit lang besah er sich seinen Tee.

„Als ich meine Ausbildung angefangen habe, war der Berufsstand noch etwas besser angesehen. Aber ja, man hat mir später erzählt, dass ich versucht hätte davon zu laufen. Ganz freiwillig war es wohl nicht. Es ist…“ Er rieb sich mit zwei Fingern über die Stirn. „…Es war aber nur bei mir so. Die anderen Jungs waren aus freien Stück dort, aber ja oft weil sie nichts besseres hatten. Es gibt auch ohne Krieg genügend Kinder, die niemand haben will. Den kleinen Kuno hatte Bennomar mitgebracht, sagte er hätte den Säugling unter seiner toten Mutter gefunden. Also er blieb er bei uns. Die Ausbildung ist hart, aber ein Zuhause. - Warum ich dort war, weiß ich nicht. Man verliert mit den Mutationen einen großen Teil seiner Erinnerungen. Man… wird schlicht jemand anders.“

Es kam wieder jemand an den Tisch und fragte nach den Wünschen, wahrscheinlich.
„Was magst Du essen?“ fragte Crehwill seine Begleitung.
Delia
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Der Blick, den das Personal ihr schenkte, als der Tee gebracht wurde - wunderbar duftender Tee, nebenbei bemerkt - lies Delia etwas verwundert blinzeln. Dafür, dass man Fremden hier gegenüber so vorsichtig war, war ihr so, als ob ihrem Begleiter nach wie vor weitaus mehr Skepsis entgegengebracht wurde. Sie lächelte die Schankmaid an und dankte höflich für den gebrachten Tee.

Die Halbelfe hing an Crehwills Lippen, als er von den Greifen erzählte, so erzählte er, als hätte er sie selbst bereits eine Weile studiert. An dem Hexer war so viel mehr dran, als nur Hexer, ob das an seinen bereits gelebten Jahren lag?
Sie hatte selbst schon mythische Geschöpfe getroffen. Greifen gehörten aber nicht dazu. “Das würde ich sehr gern, Crehwill”, sagte sie voller Vorfreude, auch wenn es noch lange dauern mochte, bis der Hexer gen Drachenberge aufbrechen würde. “So würde ich auch gleich noch mehr von … allem sehen.” Sie lächelte und war leise aufgeregt. “Gibt es noch andere Geschöpfe wie sie?”

Auch die nächste Erzählung, an der Crehwill die Halbelfe teilhaben ließ, war spannend und… “Das mit eurer Schule ist ein schreckliches Unglück.” Es tat ihr wirklich leid. “Und es ist schade, dass er sich zurückgezogen hat und dass man so gar nicht weiß was aus ihm geworden ist. Vielleicht begegnest du ihm ja eines Tages doch noch einmal.”

Erst als Crehwill von seinem Tee trank, erinnerte Delia sich auch an ihre Tasse, pustete vorsichtig und tat es ihrer Begleitung gleich.

“Also hatte man Kinder die niemand wollte und Waisenkindern Kämpfer gegen jenes gemacht, was im Schatten und in der Dunkelheit lauert…” Ja, es hätte die Kinder wahrlich schlechter treffen können und was blieb ihnen auch anderes übrig. Aber hatten sie eine Wahl?
Sie wusste, dass es in einigen Familien üblich war, dass sie das dritte, vierte oder fünfte Kind fortgaben im Namen des Glaubens oder von Überzeugungen. Als sie noch darüber nachdachte, merkte sie auf. “WAS?” Das Wort kam etwas lauter, als beabsichtigt, und sie fühlte sich sofort in den Kerker von Maruset zurückversetzt… Oto, Mira… Zacharias, Jalumi… “Wusstet ihr vorher schon was mit euch geschehen würde?”, nun war ihre Stimme fast nur ein Wispern. “Und wolltet es tun?”

Sie brauchte einige Momente, um ihre Gedanken auf die gestellte Frage zu lenken. Sah dann die Schankmaid an, die wieder an ihrem Tisch stand. Sie atmete einmal tief durch. Das vorangegangene Thema berührte sie einfach sehr.
“Ich wäre mit Eintopf ganz zufrieden und du?”
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Crehwill von Seren
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Crehwill bestellte den Lammrückeneintopf, eine Spezialität des Hauses: drei Tage schonend auf kleiner Flamme gekocht und für sich Kuchen? Zumindest glaubte Delia es so zu verstehen. „Einen Hefefladen mit Zwiebelchen und Speck. Flammkuchen nennen sie das hier“, erklärte er. „Aber eigentlich bin ich noch gar nicht hungrig. Bei Sarray gibt es immer so viel...“ und die Mutationen führten dazu, dass er weniger zu essen brauchte. Aber das behielt er mal sich.

Die freundliche Bedienung war auch fix wieder verschwunden.

„Ja, sie wussten es.“ Fragend griff er nach ihrer Hand, um sie etwas zu trösten. Zumindest in seiner Schule bei Reuven klang es ein bisschen anders. „Sie wussten alle was auf sie zu kommen würde, sofern man das als Kind mit sechs, acht Jahren versteht. Es gab schon vorher Training und... Medikation, um uns auf die Kräuterprobe vorzubereiten. Eine Probe, die... nicht alle überleben würden. Aber für manche war es der Wunsch Erlands Heldentaten nachzueifern, für andere mehr oder weniger Notwendigkeit. Es wurde... niemand gezwungen. Außer das es kaum Alternativen gab. Wohin sonst? Das Kaer war... ist die Familie...“ Ein müdes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, während er vorallem ihre Hand in seiner ansah. „Mach Dir nicht so viele Gedanken, es ist achtzig Jahre her und heute macht niemand mehr neue Hexer.“ Zumindest keine Hexerschule. „Wir wohnen im Kaer zu zweit und gehen bei schönem Wetter fischen. Keldar schikaniert mich nur noch aus Gewohnheit.“
Delia
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Mit einem leisen Lächeln nickte Delia. “Ja, Sarray könnte sogar ganze Truppen versorgen. Nun bin ich aber neugierig darauf, was du bestellt hast. Flammkuchen sagt mir wirklich nichts, aber es klingt lecker.” Gerade war ihr auch nicht sonderlich nach essen, aber vielleicht kam das noch.

Die Halbelfe ließ es geschehen, dass der Hexer ihre Hand nahm, sie sah daran auch nichts Verwerfliches. Es war eine nette Geste von Crehwill. Er hätte gut in ihre Familie gepasst und sie hatte ihn auch schon ein wenig, gut vielleicht auch ein wenig mehr, in ihr Herz geschlossen. Wieder hing sie an seinen Worten. Sie atmete ein wenig erleichtert auf, als es darum ging, dass es schon lange zurückliegt, was mit den Kindern geschehen ist und auch mit dem Mann, der bei ihr saß. Sie sah in seine andersartigen Augen, so hell und von ungewöhnlicher Farbe und der ebenso außergewöhnlichen Pupillenform. “Es ist gut zu wissen, dass sie eine Wahl hatten. Danke.” Auch wenn es keine wirkliche Wahl gewesen ist. Sie hatte eine Wahl gehabt…oder ebensowenig? Dankbar ob seiner Worte, ob seiner Geste hatte sie die große Hand des Hexers gedrückt.
“Auf meiner Reise bin ich Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen begegnet, die nicht so viel “Glück” hatten wählen zu können… das hat mich einfach sehr an sie erinnert”, erklärte sie sich und blinzelte ein paar Mal. “Was wird dann heute aus den Kindern, die zu deiner Kindheit noch Hexer hätten werden können?” Sie war sich nicht sicher, ob sie die Antwort hören wollte.
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