Nach einiger Zeit, hatte sie sich ausgezogen und nackt ins Bett gelegt, etwas dass sie normalerweise nie tat, außer wenn Knut sie darum bat oder wenn er von einer langen Reise zurückkehrte, um der kleinen Rothaarigen so nah wie möglich sein zu können.
Sie war mit den Gedanken an Einar und seinen strahlend blauen Augen eingeschlafen.
Zunächst träumte sie von ihrer Heimat und dem Leben mit ihrer großen Liebe. Doch bald nahm der Traum eine andere Wendung. Bald sah sie seinen nackten gestählten Körper, der sich zärtlich an sie schmiegte, sie spürte seine warme Haut und seine Männlichkeit. Er begann mit seinen großen und starken Händen, Saga's Körper zu liebkosen. Sein heißer Atem und das kitzeln seines Bartes an ihrem Hals, lösten viele kleine Schauer aus, die in Gänsehaut übergingen... Sie bebte. Er beugte sich über Saga, strich ihre kupferfarbenen Locken aus dem Gesicht und ergriff sanft ihr Kinn, um sie zu Küssen. Endlich konnte sie sein Gesicht sehen, ihm tief in die Augen blicken. Aber, was war das? Es war Einar!
Schweißnass und ruckartig, wachte Saga auf, dabei befand sie sich in der Senkrechten.
-Was...? Wie...? Ich kann doch nicht...- Bevor sie den Gedanken beenden konnte, bemerkte sie etwas klebriges auf ihrem Schenkel, zuerst wusste sie nicht was los war, doch dann schoss ihr die Schamesröte ins Gesicht. Hurtig sprang sie aus dem knarzenden Bett, hechtete zum Waschtisch und goss Wasser in die Schale. Dabei verschüttete sie etwas, aber das war ihr egal.
"Was ist nur los mit mir..." Die Seife ihrer Heimat, hatte sie schon am Waschtisch abgelegt und konnte sich nun damit waschen. Saga schämte sich und begann ihren Schambereich zu säubern. Scheinbar war es auch zur rechten Zeit, denn draußen wurde es langsam unruhig, die Vorbereitung für das Fest, waren im vollen Gange. Die Tür war sicher verschlossen, sie musste sich also nicht sorgen, dass jemand einfach unverhofft hereinplatzen würde. Dennoch lösten der Trubel, die Geräusche, Stress in ihr aus und sie wurde nervös. So war es schon in Kattegat und ihrer alten Heimat gewesen, sie wollte es mit allen Mitteln vermeiden, von anderen nackt gesehen zu werden. Das Wasser war kalt und sorgte dafür, dass der Rotschopf schlagartig richtig wach wurde. Sie rieb fest mit einem nassen kratzigen Tuch, über die blassen Beine. Erneut tauchte sie das Tuch ins Seifenwasser und ließ es, über ihrem weißen Busen und die blassrosa Brustwarzen kreisen, die sich sofort zusammenzogen und erhärteten. Sie ertappte sich dabei, wie sie an den blonden Hünen dachte, der mit Robbenfett und Schmutz überzogen war, sie aber dennoch sehr anzog. Kopfschüttelnd, versuchte sie die Gedanken loszuwerden und wusch sich weiter. Kurz darauf, wusch sie sich die Haare über dem Waschtisch. Zum Schluss, schüttete sie sich den Rest, des kalten Wassers über das Haupt, dabei entwich Saga ein Seufzer und sie schüttelte sich.
-Jetzt fühle ich mich wohler und rieche wieder annehmbar- Saga fühlte sich wieder rein, aber dies konnte sie nur damit erreichen, indem sie sich beim waschen nahezu geißelte; der runde kleine Körper war ganz rot und fast wund gescheuert, die Seife brannte auf der Haut. Saga hasste sich oft, ihrer Besonderheit wegen und nun hatte sie auch noch einen solchen Traum von einem Fremden… Sie musste sich säubern, grob und gründlich, um alles Unreine, von sich zu Waschen. Die Haare mit einem Tuch trocknend, nahm sie das letzte ihrer Kleider aus ihrer ledernen Tasche. Knut's Lieblingskleid, es war aus dickerem aber dennoch weichem, dunkelgrünen Stoff mit einer Schnürung unter dem Busen, mit dem Saga ihre überraschend schmale Taille betonen konnte. Den Kragen und einen Teil des Leibchens, hatte sie weggeschnitten und umgenäht, damit es nicht eng auf ihrer Brust anlag. Dadurch hatte das Kleid nun einen großzügigen Ausschnitt, der aber alles ausreichend bedeckte, das nicht von jedem gesehen werden sollte… Sie legte das Tuch beiseite und schlüpfte in ein kleines Höschen, dass sie sich aus einer langen Unterhose bastelte - damit sie sich sicherer fühlte -
Langsam glitt ihr Körper in das grüne Kleid, sie zupfte die Schultern und das Dekolleté zurecht. Dann zog sie die Schnürung schön fest und strich den Stoff des Kleides, mit beiden Händen glatt. Die Armbänder aus der Tasche, legte sie gleich an und suchte nun nach ihrem Duftwässerchen… Das Fläschchen war noch schmutzig, weil es auf Faroe in den Schlamm fiel, der nun festgetrocknet war. Um alles vom Fläschchen abzulösen, brauchte es den Einsatz ihrer Fingernägel, dennoch dauerte es eine ganze Weile. Bald war das Fläschchen sauber, aber die Fingernägel schmutzig, also wusch sie sich erneut. Mit dem ploppenden Geräusch des kleinen Korkens, strömte der süße Geruch von Birnen und Maiglöckchen aus dem Fläschchen - Dinge die Knut ihr, von seinen Reisen mitbrachte. Der Lockenkopf träufelte ein wenig der süßlich duftenden Flüssigkeit auf ihre Finger und verteilte es an ihrem Hals, dem Nacken und ihren Handgelenken.
-Vielleicht heute ein wenig mehr…- Entschied sich Saga und verteilte einige Tropfen davon auf ihrem Dekolleté, welches durch das Auftragen, der duftende Flüssigkeit ein wenig errötete und leicht zu brennen begann.
"Nur noch die Stiefel anziehen und Haare kämmen, dann bin ich fertig" Doch bevor sie dies tat, schob sie die schwere Kommode, mit viel Mühe und Kraft, wieder an ihren ursprünglichen Platz. Sie setzte sich aufs Bett, stieg in die Stiefel und griff nach ihrem Kamm, der aus Walrosselfenbein geschnitzt war, um ihre herrlich nach Wildblumenseife duftende Mähne zu kämmen. Bevor sie damit begann ihr leuchtend rotes Haar zu kämmen, griff sie unter das Kissen und zog die Kette, mit dem Bärenamulett hervor. Zärtlich und liebevoll, strich sie über den Bärenkopf und reinigte seine aus Edelsteinen geformten, stechend blauen Augen. Dieses Mal hielt sie die Tränen zurück, legte die Kette an und platzierte den Anhänger behutsam, über der Falz ihres üppigen Busens. Mit dem Kamm, fuhr sie durch ihr noch feuchtes Haar. Bald würde es soweit sein. Die Feier konnte kommen.
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