Seite 5 von 8
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Mittwoch 7. Februar 2024, 23:07
von Avarion DeSpaire
'Einen Mann, der auch ein Dämon war. Aha. Was zum Henker hatte Jarel alles erzählt.' fragte sich Ion und zog immer wieder mal eine Augenbraue hoch. Ansonsten passte die Beschreibung schon ganz gut. Toralar regte sich im Hintergrund, immerhin hatte man über ihn gesprochen und es war ein Mädchen anwesend. Kurz schloss Ion die Augen und drängte den Störenfried zurück.
"Leider weiß ich nicht genau, wo sich mein Großvater gerade befindet. Aber er war vor ein paar Wochen noch in Nowigrad." griff er das nächste Thema auf. "Er würde euch mögen und betüddeln. In seinem Leben hat er mehr Kinder auf die Welt geholt, als er alt ist."
Sollte er ihr sein Alter verraten, oder sich in schweigen hüllen. Er schmunzelte breit. Sie war am sitzen, so musste er sich zumindest keine Sorgen machen, dass sie umfällt. "Garithes ist schon über 1800 Jahre alt. Dagegen bin ich noch jugendlich mit nur 137." Grinsend ließ er die Daten bei dem jungen Ding wirken und belegte sich eine Scheibe Brot mit Käse und Braten. In kleine Würfel geschnitten konnte er diese bequem zwischendurch im Mund verschwinden lassen. Wie alt sein Großvater war, wusste er gar nicht mehr genau. Über die Jahrhunderte war bestimmt schon das eine oder andere Jahr mal abhanden oder dazu gekommen. Ab einem gewissen Alter fragte man nicht mehr nach, sondern genoss jedes weitere.
"Ich habe viele Kinder. Mein ältester Sohn ist schon 48." sagte er nur und ging auf eine genaue Zahl nicht ein. Er liebte jedes einzelne, aber es waren doch ein paar mehr und alleine die Tatsache war ihm manchmal etwas unangenehm. Das Toralar einen sehr großen Beitrag dazu geleistet hatte würde Iola ohne weitere Hintergrundinformationen nicht verstehen. Und die wollte er ihr auf gar keinen Fall zukommen lassen.
"Ich bin Prior bei der manus und lebe dort. Heißt auch, das meine Familie dort ist. Ich arbeite als Lehrer für Zauberei und bin Schneider. Mein Solides Handwerk, um den Kopf auch mal leer zu bekommen. Ich reise gerne und viel, was in unserer Welt dank der Magie auch sehr einfach ist. Ähnlich wie man hier auch dank Portale schnell von einem Fleck der Welt zu einem anderen kommt. Am liebsten mag ich da ruhige und Ursprüngliche Landschaften. Weniger die belebten Städte. In den Jahren, in denen ich Gedient habe, bin ich auch sehr viel herum gekommen. An Götter glauben, so wie ihr das hier macht, tue ich nicht. In einer Welt, in der der Tod Lebendig, die Magie allgegenwärtig ist und selbst die Götter oder Gottgestalten fassbar sind. Nein. Dafür habe ich zu viel gesehen und erlebt." In Gedanken fügte er noch 'und getötet.' hin zu.
"Wie stellt ihr euch eure Zukunft vor. Werdet ihr bei dem Kind bleiben oder wird es hier im Waisenhaus aufwachsen?" fragte er nach. Das der Vater aus einer anderen Welt kam, hieß nicht, dass er für das Kind nicht da sein würde. Es sei denn er wolle auch unbedingt zurück. Ein Grund mehr, warum Ion sich gewaltig einschränkte, was sein Liebesleben anging. Er würde kein Kind zurück lassen wollen.
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Donnerstag 8. Februar 2024, 15:19
von Iola
Die junge Novizin klebte regelrecht an den Lippen des Magus. Ihr bisheriges Leben hatte sich – zumindest der Teil, an den sie sich erinnern konnte – in den Wänden des Tempels abgespielt. Die Erzählungen ihres Ziehvaters und die verbotene Beziehung, in der sie sich gerade befand waren für sie dermaßen abenteuerlich, dass es ihr den Atem raubte.
Und jetzt? Vielleicht konnte ihr der Elfenmagier mehr erzählen von dem Leben, dass ihr Vater einst geführt hatte.
Doch da trieben plötzlich die Erinnerungen an das belauschte Gespräch an die Oberfläche und sie schlug den Blick nieder, damit man ihr ihre Gefühle nicht ansah.
Als Ion jedoch von seinen Tätigkeiten erzählte, war sie bereits wieder Feuer und Flamme.
„Ihr lehrt die Magie? Könntet ihr auch hier lehren? Wir haben im Tempel einige magisch begabte Priesterinnen. Vielleicht könntet ihr mit ihnen zusammen…wenn ihr nicht anderweitig…ich meine…“
Sie verhaspelte sich aus lauter Aufregung. Begeisterungsfähigkeit konnte man ihr durchaus zuschreiben. Vielleicht sogar ein wenig zu viel davon, ebenso wie einen guten Schwung zu viel Gefühl, das sich gleich wieder auf ihrem Gesicht abzeichnete, als sie endlich begriff, was der Elf in Sachen seines Alters und das seines Großvaters offenbart – oder angedeutet – hatte.
„Moment…ihr…euer Großvater…WIE alt sagt ihr?“
Die Sache mit den Göttern und Götterglauben war noch längst nicht angekommen. Dies stand wie ein Oger vor der Tür eines Zwergenhauses. Es schaffte den Weg in ihren Verstand noch nicht und auch die Frage, wie ihre Tochter aufwachen würde fiel – noch – durch das Raster.
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Donnerstag 8. Februar 2024, 23:17
von Avarion DeSpaire
Nun breit grinsend nahm Ion den Tee an sich und trank vorsichtig einen Schluck, während er sie über den Rand des Bechers hinweg betrachtete. Ja. Für einen Menschen war die Tatsache das ein Elf SO alt werden konnte, wahrscheinlich unvorstellbar. Die Spanne zum Überblicken reichte über maximal vier Generationen. spätestens die fünfte Generation erinnerte sich nicht mehr an die erste. Irgendwie ein trauriger Gedanke. Ob es deshalb bei den Elfen kein Wort für Großvater gab, sondern das alle Ada genannt wurden.
Nach einer Weile kehrte Ion aus seinen Gedanken zurück und betrachtete das junge Mädchen. Egal was er nun sagen würde, sie war noch nicht aufnahmefähig. Ion verspeiste in aller Ruhe seine Scheibe Brot und machte sich noch eine zweite, die er ebenfalls in kleine Häppchen schnitt. Erst danach glaubte er, dass sie zumindest wieder teilweise zuhören und verstehen konnte, was er sagte. "Ja. Ich unterrichte Magie, aber ich werde das hier nicht machen. Zum einen weil es nicht die Magie ist, die hier nützlich sein könnte, und zum anderen weil ich im Dienste des Freiherrn stehe. Wir verfolgen das selbe Ziel. Mehr über die Portale und die Sphärenkonjunktion zu erfahren. Deshalb werde ich nachher in der Bibliothek weiter Aufzeichnungen lesen." demonstrativ steckte er sich wieder ein Stück Brot in den Mund und nahm den Tee, um ihr zu zu prosten. Bevor er die "1800 Jahre alt." wiederholte schluckte er herunter und nahm dann doch noch einen Schluck. Wie sie gesagt hatte Bitter, aber die Minze mochte er sehr.
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Freitag 9. Februar 2024, 12:01
von Iola
Immer noch staunte Iola den Elfen mit großen Augen und offenem Mund an.
Er stand im Dienste des Freiherrn. Ob er da von der Beziehung zu ihrem Vater wusste? Zu gerne hätte sie gefragt und – ganz neugieriges Mädchen – alles erfahren, was es zu erfahren gab, aber…in dieser Welt war das gefährlich. Im Gegensatz zu der, aus dem der Herr Magus kam.
Sie nahm einen Schluck Tee.
Magie würde er hier also nicht unterrichten. Schade. Obwohl so ein hübscher Kerl sicher eine immense Ablenkung für die Schwestern gewesen wäre. Statt weiter in diese Richtung nachzubohren, versuchte sie etwas anderes. Tausend fragen drängelten sich munter an der Zunge und prügelten sich, wer als erstes raus durfte. Sich zusammenzunehmen und nicht alle gleichzeitig zu stellen kostete Iola einen guten Schwung nerven.
„Ihr seid dem Freiherrn unterstellt? Wie ist er denn so? Und wie lange kennt ihr Vater schon?“
Sie hielt inne und klappte den noch offenstehenden Mund wieder zu.
Nicht alle Fragen auf einmal, sonst würde sie den Magus schneller vergraulen, als sie Essen heran schaffen konnte ihn weiter dort zuhalten.
Obwohl…das war eine gute Idee. Er schien Obst zu mögen.
Iola stand auf und suchte in Körben und Schränken, um die Zutaten für einen Obstsalat zusammenzuklauben.
Verflixt…wo war nur der Honig?
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Samstag 10. Februar 2024, 21:12
von Avarion DeSpaire
Das schmunzelt wurde immer breiter in Ions Gesicht und er bemühte sich wirklich die Contenance zu wahren. Sie war neugierig und aufgeregt, und das verbergen gelang nicht so ganz. Als sie dann aufsprang und Obst zusammen trug, ahnte er schon was sie vor hatte. Irgendetwas schien sie zu suchen. Neugierig beobachtete er sie und grübelte über ihre Fragen nach. "Ja. Ein Zweckbündnis. Die Portale." wiederholte er seine Ausführung, die wohl in dem Schreck über das Alter seines Großvaters in den Hintergrund gerückt war. "Wie er so ist. Kann ich nicht sagen. Wir begegnen und nur auf beruflicher Ebene." das es auch anders war, musste er ihr nicht aufs Auge drücken. Neugierde hin oder her.
Für die letzte Frage musste er tatsächlich etwas länger nachdenken. Zwar war er selber nur 137 Jahre alt, aber auch für ihn verschwammen machte Jahrzehnte zu einem Brei aus 'damals'. "Es ist schon eine ganze Zeit her, wo wir uns bei der manus begegnet sind. Ich war damals oft unterwegs und noch kein Lehrer." Ion steckte sich ein paar weitere Stücke Brot in den Mund, als etwas seine Aufmerksamkeit erregte. demonstrativ hob er die Hand mit dem Ring auf Brusthöhe und betrachtete diesen.
Sofort war es mit der Ruhe am Ende und Ion nahm Haltung an. "Verzeiht. das ich das hier jäh unterbrechen muss. Der Freiherr verlangt nach mir." sagte er nur und hob noch einmal kurz die Hand mit dem Ring, als wäre das alleine schon Erklärung genug. Den Tee kippte er schnell herunter und das Brot erwies sich nun als nicht sehr praktisch, so klein geschnitten.
Ion nahm das Brettchen einfach hoch und stand auf. "Wir reden später weiter." Mit einem nicken deutete er auf das noch nicht zu ende geschnittene Gemüse. "Ich weiß ja, wo ich euch finde." Tatsächlich zwinkerte er ihr zu und trabte gut gelaunt los in Richtung Quartiere.
-----------------------------------------------------------
Weiter für Ion: Haus der Melitele - Quartiere ( Seite 20 )
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Samstag 10. Februar 2024, 21:24
von Iola
Der Freiherr verlangte nach ihm.
Ob es um ihren Vater ging?
Nun…im Grunde ging es sie nichts an.
Und sie wollte ihn auch nicht sehen hatte sie das belauschte Gespräch noch nicht ganz überwunden.
„Wenn ihr etwas braucht, lasst mich rufen.“ Sie sah ihm nach, dann auf das Obst, das sie zusammengesucht hatte. Plötzlich hatte sie Heißhunger genau darauf. Mit Honig!
Warum auch nicht. Gedankenverloren begann sie zu schibbeln.
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Donnerstag 22. Februar 2024, 20:54
von Vyacheslav Sokolov
-------------------------------------------------------------------------------
Von: Behandlungszimmer -->
Küche & Stube
Datum: Montag 30.August 1278, später Abends
Betrifft: Jarel, evtl auch Ion...
-------------------------------------------------------------------------------
Zu gerne wäre er noch kurz geblieben um sich die Interaktionen noch genauer anzusehen, aber er mußte selbst dringend schlafen um für den nächsten Tag fit zu sein. Da war aber noch etwas.
Er verließ das Behandlung Zimmer, wandte sich aber nicht in Richtung der Quartiere. Er kannte sich zwar nicht besonders gut aus, aber er verfügte über einen grundlegenden Orientierungssinn, notwendigerweise. Statt dessen ging er in die andere Richtung und wählte einen Raum, an dessen offener Tür er schon vorbeigekommen war und er hatte es als Küche abgespeichert. Um diese Zeit sollte nicht mehr ganz so viel los sein.
Und dorthin zog er kurzerhand Jarel.
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Donnerstag 22. Februar 2024, 21:09
von Jarel Moore
Bereitwillig folgte Jarel in die Küche. Es roch herrlich nach Eintopf, doch ans Essen dachte der angeschlagene Ritter nicht. Er dachte an den Mann, der ihm gegenüberstand. Den Mann mit den Raubtieraugen und dem scharfen Verstand. Und daran, dass er ihn nach dem heutigen Abend für Wochen nicht sehen würde.
Im Streit auseinander gehen wollte er nicht. Ob das zu nun allerdings noch zu verhindern war, war unklar. Slava hatte ihm schon so viel durchgehen lassen. Irgendwann war das Maß voll.
Heute? Oder…?
„Du reist morgen ab?“, versuchte der Schattenläufer ein Gespräch zu beginnen und nahm steif auf der Bank am Ofen Platz. Er hätte das Feuer gern geschürt aber die Blöße einhändig und ungeschickt mit dem Holz zu hantieren wollte er sich nicht geben.
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Donnerstag 22. Februar 2024, 21:19
von Vyacheslav Sokolov
Slava roch weder das Essen noch interessierte ihn was um ihn vorging. Wichtig war nur gewesen - außer ihnen war niemand da.
Er war fokussiert und äußerlich ruhig.
"Ja. Und vorher rede ich noch mit von Tretogor und kann wirklich jede Ruhe gebrauchen... und die bekomme ich nicht, wenn ich mir Sorgen machen muss, dass du wieder irgendeinen Unsinn anstellst. Also... Geh... jetzt... ins... Bett! Und bleib da!"
Befahl er ihm ungewöhnlich harsch.
"Und nimm das... Ion hat mir den gegeben, du wirst wissen was es ist."
Und so drückte er ihm diesen Heilstein in die Hand, oder was es auch immer war.
Ein wenig erinnerte es ein die winzige Ausführung eines bestimmten Artefakts, nur die Farben waren anders.
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Donnerstag 22. Februar 2024, 21:51
von Jarel Moore
Als Slava den scharfen Befehlston anschlug, geschahen zweierlei Dinge mit Jarel.
Das erste hätte außer Slava mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nur noch Jakob bemerkt. Vielleicht noch Iola, vielleicht aber auch nicht. Jarel senkte minimal den Blick, ließ die Schultern kaum merklich sinken, wurde eine Winzigkeit kleiner auf der Bank.
Das zweite war mehr zu spüren als zu sehen, denn in seinem Blick schlich sich Erleichterung, Zuneigung und eine hingebungsvolle, ergebene Wärme.
„Ich verspreche, ich werde erst wieder aufstehen, wenn eine der Heilerinnen es ausdrücklich gestattet.“, erklärte er im Brustton der Überzeugungen und sah seinem Verlobten tief in die Augen, bevor er den Gesundheitsstein nahm.
In Gedanken honorierte er das Opfer des Wesen, welches sein Leben für dieses Stück popelförmige Energie gelassen hatte und nahm die unförmige Kugel zu sich, schluckte ohne zu kauen.
Oder besser: Er würgte den ‚Stein‘ am Stück hinunter. Die Konsistenz nasser Kreide zusammen mit einem Geschmack von Zitrone und Schwefel. Genau so, wie er es in Erinnerung hatte.
Er verzog das Gesicht. „Widerlich. Aber wirksam. In ein paar Minuten nehmen die Schmerzen ab und es gibt einen Energiestoß. Bringst du mich noch aufs Zimmer, bevor du gehst?“, bat er leise und mit einem seltsamen Unterton in der Stimme.
„Oder möchtest du noch etwas essen? Irgendwer hat eine riesige Menge Eintopf gekocht, so wie es aussieht.“
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Donnerstag 22. Februar 2024, 21:59
von Vyacheslav Sokolov
Nochmal mit auf's Zimmer, doch noch einen wegstecken...
Aber anders als bei manch anderen siegte bei Slava die Vernunft immer sehr schnell über die niederen Bedürfnisse. Wer mehrmals mit Restalkohol zum Einsatz musste und wem dabei pausenlos der Kopf dröhnte unter dem Helm lernte irgendwann doch noch, die nächste Runde und "zwischen dem 7ten und dem 8ten..." abzulehnen. Oder 17 und 18? Egal. Und wer bei der Einsatzbesprechung einschlief vor Erschöpfung, vielleicht sogar mit einem seligen Lächeln und sich nicht nur dem Spott der Kameraden aussetzte, der lernte, nicht die Nacht durchzuficken und statt dessen zu ruhen.
Er hatte gelernt, auf die harte Tour.
Er musste einen klaren Kopf haben für den nächsten Einsatz, und das war die Besprechung mit von Tretogor.
"Zu beidem Nein. Du gehst jetzt selbstständig auf dein Zimmer und ich in mein Gasthaus."
Hunger hatte er, aber es würde zu viel Zeit kosten, er würde im Gasthaus noch etwas holen, es schnell runterschlingen und dann schlafen.
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Donnerstag 22. Februar 2024, 22:21
von Jarel Moore
„Aye, Syre.“ Jarel erhob sich, schon nicht mehr so wackelig auf den Beinen wie vor Minuten.
Er würde allein auf das Zimmer gehen, ohne zu murren.
Doch eine Sache würde er sich nicht nehmen lassen: Er trat vor Slava und streckte sich, um ihn zu küssen. Sanft und mit geschlossenen Augen drückte er ihm erst einen langen Kuss auf die Lippen, dann einen kleinen, verspielten auf den Mundwinkel.
„Ich werde das alles wieder gut machen. In unserem Urlaub. In Toussaint.“, versprach er leise schnurrend wie ein Kater.
„Pass auf dich auf.“, bat er und ging langsam zurück auf sein Zimmer.
Er war müde. Aber nicht müde genug und sich nicht Slavas scharfen Ton und strengen Blick in Erinnerung zu rufen um…nun…zumindest hatte er das vor.
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Donnerstag 22. Februar 2024, 22:29
von Vyacheslav Sokolov
Slava verabschiedet sich noch, allerdings nicht mit der sonst üblichen Leidenschaft.
Er hatte vollständig umgeschaltet und funktionierte in erster Linie. Er war im Einsatzmodus.
Ob er vorher daran gedacht hatte, sich zurück im Gasthaus auch noch Erleichterung zu verschaffen war sogar wahrscheinlich, aber gerade war das ausgeblendet.
Er verließ den Tempel um sich auf den Weg zu machen zurück zum Gasthaus.
<geht hier weiter>
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Mittwoch 27. März 2024, 15:10
von Iola
Aus den Quartieren
05:25 Uhr so ungefähr.
_____________________________________________________
In der Küche war es warm. Sehr warm.
Der Duft von Eintopf füllte die Luft so dicht, dass man sie beinahe mit dem Messer schneiden konnte.
Auf dem glühend heißen Herd standen große Töpfe mit Gemüse und Kartoffeln und eigentlich allem, was in einen Eintopf passte.
Viele Töpfe. Große Töpfe. Und alle voll.
Dafür waren die Körbe und Schalen leer.
Iola saß ganz hinten in einer Ecke, mit hängenden Schultern und leerem Blick über einen Eimer gebeugt und schälte immer noch Kartoffeln. Sie konnte nicht aufhören, denn sobald sie damit aufhörte, drehten ihre Gedanken durch.
Das kam nicht in Frage. Also schälte, schibbelte und kochte sie weiter.
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Mittwoch 27. März 2024, 16:05
von Svettele Fini Banik
-------------------------------------------------------------
vom:
Hof
Datum: 5:26 Uhr, 31. August 1278
betrifft: Iola, Melanie
-------------------------------------------------------------
Der Duft verriet schon von Weitem, dass es in der Küche etwas zu essen geben würde. Auch Finis Magen meldete sich zu Wort, obwohl sie eigentlich noch gar nicht so viel Hunger hatte. Die Priesterin trug noch immer ihr Nachgewandt und nur ein ärmelloses Oberkleid bedeckte sie ein wenig: die Füße waren Barfuß, die Haare in einem wilden Zopf.
„Bei der Göttin, Kindchen.“ Hatte die junge Novizin tatsächlich das heute schon alles zusammen gekocht. Schwangere. Sie hätten zumindest für die nächste Zeit genug Kartoffeleintopf.
„Du warst aber fleißig. Hat das Kleine schon einen solchen Hunger?“ Fini ging fürsorglich auf Iola zu, um zu sehen, ob es ihr gut ginge. Melanie bekam ungefragt auf dem Weg eine Schüssel mit frischen Eintopf in die Hand gedrückt.
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Mittwoch 27. März 2024, 17:42
von Melanie Johnston
------------------------------------------------------------
von/nach:
Friedhain -> Haus der Melitele - Küche und Stube
Datum: 5:26 Uhr, 31. August 1278
betrifft: Iola, Fini
-------------------------------------------------------------
Melanies Magen war es der Fini antwortete. Und so kam sie mit ihr mit. Immernoch barfuß und immernoch nur mit dem Mantel über der Unterwäsche bekleidet. Sie roch auch erst das sie zu Küche kamen als das die es sah. Ihr Magen kommentierte den Geruch mit einem hörbaren Knurren. Sie sah Iola als sie hinter Fini erging und seufzte leise.
"Großartig... Es gab da zwischen uns ein, gigantisches Missverständnis..." Murmelte Sie leise zu Fini und deutete kurz zu Iola. Erst als sie näher kamen, hielt sie sich mehr im Hintergrund. Das einzige positive jetzt war wahrscheinlich das Melanie nicht mehr so aussah wie Iola sie kennengelernt hatte.
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Mittwoch 27. März 2024, 19:10
von Iola
Iola sah nur kurz zu Fini auf und schüttelte auf ihre Frage hin phlegmatisch den Kopf, bevor sie den Blick wieder senkte und weiter schälte.
Die andere Dame kannte sie nicht. Kam ihr zwar irgendwie bekannt vor, aber sie kam einfach nicht drauf.
Sie hatte auch keine Zeit, großartig darüber nachzudenken.
Sie musste…
…Kartoffeln schälen.
Das war…
…wichtig.
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Mittwoch 27. März 2024, 21:36
von Svettele Fini Banik
Hmmm. Ein wenig machte sich Fini Sorgen. Eine Hand ging an Iolas Stirn. Als ob man damit alles beheben könnte. Die Frau war einfach durch den Wind, aber vielleicht sollte sie sie im Auge behalten.
„Dann lege ich noch ein paar Schwarzwurzeln dazu und wenn Du die fertig hast, dann kannst Du mir bestimmt helfen ein ordentliches Ornat zusammen zu suchen, ja?“ Offenbar brauchte die Novizin eine Beschäftigung. Wer weiß, was sie mitbekommen hatte. Vielleicht sollte sich Fini, sich die nächsten Stunden um sie kümmern. Ziehtochter.
Fini tätschelte ihr auf die Schulter und schob sich mit Melanie etwas weg. Mit zwei dampfenden Schüsseln, setzte sie sich etwas Abseits, damit man leise reden konnte, an einen Tisch. „Magst Du mir davon erzählen.“ Wobei sie wieder auf Japanisch wechselte. „Vielleicht kann ich helfen, es aus der Welt zu schaffen?“
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Donnerstag 28. März 2024, 07:51
von Melanie Johnston
Melanie hielt sich auch so schon im Hintergrund. Sie wollte generell ja nicht unbedingt für Probleme sorgen. Gerade in diesem Fall war es irgendwie ironisch das es eben nicht so war wie es aussah. Wenn so eine Situation eintrat gab es normalerweise auch allem Grund zu denken das etwas so war wie es aussah. Weil es eben auch genau so war wie es aussah. In dies Fall lag die Sache aber anders. Ziemlich geknickt ging sie mit Fini dann etwas auf Abstand, da sie den Babbelstein ja nicht dabei hatte, konnte sie das Gespräch zwischen Iola und Fini nicht verfolgen.
Melanies Magen knurrte wieder als diese duftende und dampfende Schüssel vor ihr auf dem Tisch landete. "Naja ich kann es versuchen, aber es klingt wahrscheinlich wenig glaubwürdig. Weißt du in meiner Welt gibt es eine Redensart, meistens von Männern genutzt die beim fremdgehen erwischt werden. 'Es ist nicht so wie es aussieht...' "
Etwas resigniert erklärte Melanie Fini die Situation. Wie sie in ihrem Zimmer war und sie auf dem Gang etwas gehört hatte. Schließlich hatte es sich als eine Ansammlung von den ihr bekannteren Männern entpuppt. Übrig blieb Jakob der sie um Hilfe beim ablegen des nassen Wams bat. Und dann kam sie zu dem glaubwürdigen Teil. "Naja, nachdem du wegwarst heute Abend habe ich noch trainiert gehabt, war keine so gute Idee." Gab sie doch etwas widerwillig zu und verdrehte die Augen dabei etwas. Als wüsste sie wie unklug das eigentlich gewesen war. "Jedenfalls habe ich mich etwas überfordert gezeigt. Als ich das Wams schließlich abhatte, bin ich rückwärts getaumelt, über meinen Pulli gestolpert und auf Jakob gefallen.... Das sah genau so aus wie es nicht war."
Resigniert schüttelte sie den Kopf und ließ diesen dann hängen. Melanie hob etwas niedergeschlagen schließlich den Kopf und öffnete den Mund als wollte sie etwas sagen. Sie schloß ihn dann wieder und lächelte sacht. Es brauchte doch schon sehr viel mehr als ein schlechtes Gewissen und eine Gehirnerschütterung um ein Versprechen zu brechen. "Klingt ziemlich unglaubwürdig ich weiß. Vielleicht glaubt sie dir, du weißt ja das ich die Gehirnerschütterung wirklich hatte.. Oder noch ein wenig habe...?" Schließlich nahm die sich einen Löffel und probierte von dem Eintopf.
Re: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Verfasst: Donnerstag 28. März 2024, 11:03
von Iola
Der Eintopf war deftig und reichhaltig. Geräucherte Mettwurst sorgte dafür, dass auch Energie zur Verfügung stand für einen langen Tag im Dienste der dreigesichtigen Göttin, die Kartoffeln und das Gemüse füllten den Magen ordentlich mit einem waremn Gefühl von Zuhause.
Das Iola Fini gehört hatte merkte man einzig daran, dass sie tatsächlich zu dem Tongefäß mit den Schwarzwurzeln ging und begann diese zu putzen.
Nicht einmal, als sich die Frauen leise in einer Sprache unterhielten, die ihr so gänzlich unbekannt war, sah Iola von ihrer Arbeit auf.
Sonst neugierig wie eine Katze und kontaktfreundlich wie ein Bienchen im Stock wirkte sie gerade, als wäre sie nicht richtig anwesend. Aber fleißig war sie. Die ganze Zeit.
Ansonsten reagierte das Mädchen nur mäßig. Desinteresse? Oder lag es daran, dass ihre Gedanken gerade Ruhe gaben und sich ihr Verstand in einer Art Leerlauf befand, der für das aufgebrachte Gemüt der werdenden Mutter eine Erholungsphase darstelle. Oder auch die Ruhe vor dem Sturm.