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Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2022, 14:45
von Jarel Moore
Der Trunkenbold schickte sich an, dem Mädchen zu folgen. Einen Moment hatte Jarel nicht aufgepasst, und schon gab es Schwierigkeiten.
Reuven versuchte den Tunichtgut zurück zu halten und kassierte dafür die Aggression der Tavernenbesucher. Das war kein Missverständnis. Das war reine Rauflust.

Jarel erhob sich. „Aufhören!“, brüllte er, doch entweder er wurde nicht gehört, oder der Respekt vor seinem Orden war doch nicht so groß wie es den Anschein machte.
Der Ritter knurrte genervt. Sein Schwert hatte er nicht einmal dabei, aber die Dolche. Für den Notfall. Selbstverständlich.
Mit geballten Fäusten trat er an den Pulk heran und versuchte, den ersten Angreifer von Reuven herunter zu zerren.
Der Betrunkene rechnete ganz offensichtlich nicht damit, dass dem Hexer jemand zur Seite sprang.
Mit einem Ordensritter erst recht nicht. Er wurde vom Hexer weg und in den Raum hineingeschoben (60/100). Beim zweiten hatte Jarel weniger Glück (25/100). Der hatte mitbekommen was los war und fuhr herum, noch ehe der Ritter ihn zu greifen bekam, schwang herum und verpasste dem Ritter einen rechten Schwinger, der ihn zurücktaumeln ließ (68/100).
Einen Moment irritiert bleib Jarel an der Theke hängend, gegen die er gestolpert war, stehen. Er zog sich hoch und betastete seinen Kiefer. Erneut ein Knurren, jetzt war Jarel tatsächlich geladen.
Die Fäuste gehoben stürzte er sich zurück ins Getümmel.

Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2022, 15:16
von Vyacheslav Sokolov
Nachdem Slava auf der Bank gesessen hatte mit dem Rücken zur Wand, gelang es ihm als letzten, sich zu befreien.
Dafür hatte er einen guten Blick auf das Geschehen gehabt, er hatte noch einmal live gesehen wie der Hexer seine Geste gemacht hatte um den Mann einzuschüchtern, zu beeinflussen. Von einem Moment zum anderen war der Mann, der tatsächlich hinter Sindra her gewesen war, ruhig geworden und war wie ferngesteuert seiner Wege gezogen. Nur kurz hatten die Katzenaugen des Hexers dabei geglüht. Beeindruckend, ja, aber auch Slava missfiel es wenn jemand einen anderen derart manipulieren konnte, vor allem, wenn es jemand war, an dessen sozialer Integrität durchaus gezweifelt werden konnte. Womöglich hatte er bei dem Mädchen einen ähnlichen Trick benutzt. Dass die Wirkung schon nach wenigen Minuten verflog ahnte er ja nicht.
Aber immerhin hatte er auch gesehen, dass Reuven wirklich versucht hatte zu deeskalieren, daher war auch für ihn klar, in welche Richtung er eingreifen würde.

Leider hatte den Trick des Hexers auch der Rest der Anwesenden gesehen und das nun führte von einem zum anderen.
Auch Jarels versuch, sie zu stoppen verhallte. Diese Menschen WOLLTEN sich prügeln, sie würden nicht einfach auf einen Befehl hin aufhören.
Statt dessen stürzte er sich ins Getümmel... Wollte er sich etwa auch einfach nur schlagen?
Slava machte sich nichts vor, er war nicht bei Kräften. Er war ein guter Nahkämpfer, aber in seinem Zustand...
...schaffte er es nicht einmal einem anderen Mann auszuweichen, den ihm irgendeiner entgegenschupste. (38/100) und er wurde, noch ehe er hatte eingreifen können gleich wieder auf die Bank gesetzt. Jetzt war er der Lederrüstung dankbar. in seiner Jacke hätte er zusammen mit dem Kerl, den er nun von sich schob, schmerzhaft mit dem Rücken gegen die Tischkante geprallt. Das war er so auch, aber statt Kante gegen Rücken verteilte das harte Leder den Schlag. Man konnte sich daran gewöhnen, es presste ihm nur kurz die Luft aus den Lungen, aber dann stand er auch schon wieder.
Und er statt sofort zuzuschlagen hatte er nun die Haupträdelsführer identifiziert. Ein Mann, der zuvor als erster gebrüllt hatte stand im Zentrum und hetzte auch den Rest immer wieder auf und er hatte noch zwei Kumpanen.
Einen davon hatte der Hexer beinahe an die Wand geworfen, derjenige über den der Mann gefallen war, der nun am Boden lag und blutete. Für ihn sah es nicht gut aus, wenn er keine ärztliche Hilfe erhielt.
Dann, mit schnellen Schritten war er bei dem Hauptaggressor, der Mann wußte nicht wie ihm geschah, da hatte er ihn in einem schmerzhaften Armhebel und Polizeigriff - der von der schmerzhaften Sorte, wie die OMON ihn lehrten (93/100) und führte ihn ab, Kopf nach unten, der leistete keinen Wiederstand mehr.
So beförderte er ihn nach draußen, "Verpiss dich, sonst brech ich dir nicht nur den Arm!" herrschte er ihn an, auch das ein Tonfall der keinen Widerspruch duldete und der ganzen Familie Konsequenzen androhte. Der Mann starret ihn nur kurz erschrocken an, dann ergriff er tatsächlich die Flucht. Zumindest schürte nun keiner mehr die Aggressionen.
Dennoch gehörten eben zu einer Wirtshausschlägerei mehr als nur einer... und in dem Moment in dem Slava sich umdrehte um sein Werk fortzusetzen kam ein Krug geflogen. Zu seinem Glück ein einfacher Tonkrug, Steinzeug hätte ihm womöglich den Schädel zertrümmert, denn dort schlug er ein und für einen Moment musste Slava aussetzen. (9/100) Als er Augenblicke später wieder bei Bewusstsein war und die geplatzte Augenbraue betastete, war die Rauferei fast unverändert im Gang.

Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2022, 21:27
von Jakob von Nagall
Sindra begann einen Satz und dann ging plötzlich alles drunter und drüber. Die Tür flog auf und ein wankender Berg stand darin, offenkundig in dem Unterfangen, dem Mädchen nachzustellen, was scheinbar so allein nach draußen entschwunden war. Jakobs erste Reaktion war, sie hinter sich zu ziehen, doch der Kerl kam nicht heraus, statt dessen passierte drinnen etwas und es fiel wieder das Wort, das Jakob schon in Schwierigkeiten gebracht hatte: Wiedzmin. Und dann flogen von einem Moment auf den nächsten die Fetzen. Wie tief konnten Hass und Vorurteile sitzen, dass es so wenig brauchte, um eine bis eben noch friedliche Tavernengemeinde in einen Hexenkessel zu verwandeln? Wie verrückt waren die Menschen hier?
Er zögerte nicht lange, denn durch die offene Tür konnte er sehen, dass Reuven sich zwar gut schlug, aber eben einfach in der Unterzahl war - einer gegen alle. Wieso er sofort für ihn Partei ergriff, war einfach erklärt: Jakob war aus dem gleichen banalen Grund in eine Schlägerei geraten und irgendwie verband das. Außerdem war er der Letzte, der einer guten Keilerei aus dem Weg ging. Er sah vielleicht nicht so aus, aber für einen Christen hielt er deutlich zu selten auch die Linke Wange hin.
Ein Blick zurück zu Sindra. "Bleib hier." Draußen war sie immer noch sicherer als in dem drinne gerade entstehenden Tumult. Dann lief Jakob zurück zur Tür und packte die Beine eines Stuhls, den ein Gast eben auf Reuvens Rücken nieder gehen lassen wollte. Ausholend hatte der Mann das Gewicht nach hinten verlagert und so brachte ihn der Ruck, mit dem Jakob ihn rückwärts zog, ins Staucheln. Er fiel in Jakobs wartendes Knie, während der ihm gleichzeitig den Stuhl entriss und ihm diesen selbst überzog (95/100). Leider zerbrach er nicht filmreif, also ließ er ihn einfach fallen und drehte sich über den gestürzten steigend der Theke zu - nur um von einem weiteren Trinkbruder die ineinander verschränkten Fäuste in die Magengrube zu bekommen (9/100).
Dass er nicht zu Boden ging, war nur dem Umstand geschuldet, dass er schon nach einem unfreiwilligen Schritt rückwärts gegen Reuvens Rücken stieß (72/100). Das sah sicher wahnsinnig draufgängerisch aus, war aber doppelt schmerzhaft, da nun zum Magenschmerz auch noch der Einschlag in die Schwertscheiden auf dem Rücken des Hexers dazu kam, der ihm, hätte er noch Luft in den Lungen gehabt, diese ausgetrieben hätte.
"Vorurteile, hm?", schnappte Jakob mit einem Zug staubiger Tavernenluft, bevor er Reuven einfach als Widerlager nutzte, um dem Kerl, der ihm den Magen püriert hatte, mit einem Tritt die Nase neu zu sortieren (83/100).

Plötzlich stand der Wirt auf seinem Tresen und bellte etwas in die Runde. Wäre er der Gemeinsprache mächtig gewesen, hätte Jakob zu hören bekommen, dass der untersetzte Mann, jedem, der weiter seine Einrichtung demolierte, die Beine ausreißen und in den Arsch schieben würde, bis er Zehnnägel kotzte. So aber blieb dem Knappen dieses Meisterwerk halbzwergischer Diplomatie verschlossen.

Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2022, 21:44
von Sindra
Sie prügelten sich! Sie taten ihrem Herrn weh!
Jetzt konnte sie beweisen, dass sie nicht zerbrechlich war. Wie sehr sie dieses Wort hasste!
Sie war nicht zerbrechlich! Sie war zäh!!!
Statt draußen stehen zu bleiben, nahm sie all ihren Mut zusammen und sprang den Typen, der gerade auf Reuven einprügelte in den Rücken und…
…biss ihm ins Ohr. Es brachte… nichts. Einem Hieb nach hinten saß Sindra auf dem Hosenboden und hielt sich die blutende Nase. Doch zerbrechlich?
Nein! Mit einem quietschenden Kampfschrei versuchte sie es gleich nochmal.

Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2022, 22:04
von Reuven von Sorokin
Sie hatten ihn kurz zu Fall gebracht, aber Reuven war mit einem schnellen Satz wieder auf den Beinen. Dann bekam er einen Stuhl in den Rücken. Zum Teil schützen ihn seine Schwerter, aber auch so hätte er das wohl ausgehalten. Ein Stuhl war einfach nichts im Vergleich zu einem Hieb mit dem Flügel eines Greifen. Was mit dem Stuhl im weiteren Verlauf geschah sah er nicht.
Jemand stieß an seinen Rücken und fast hätte er dem gleich eins übergezogen, aber rechtzeitig erkannte er Jakob und lenkte den nächsten Schlag um und traf statt dessen das Kinn eines Mannes in der Nähe mit dem Ellenbogen, so dass Zähne flogen.
Aber er brachte ihn kurz zum Grinsen.
"Sagte ich doch... reicht oft ganz wenig und die drehen durch." Er war nur froh, dass noch immer mit Fäusten gekämpft wurde und nicht mit Mistgabeln.
Der Junge Mann schlug sich gut, ebenso der Soldat, der einen der Männer einfach nach draußen beförderte. Dann bekam er einen Bierkrug an den Kopf und er verlor ihn aus dem Blick.
Aber zu lange konnte er sich nicht nach Verbündeten umsehen, Auch wenn die drei nun für ihn ebenso Prügel kassierten. Und für Sindra. Auch der Ritter schien sich für ihn zu schlagen. Es blieb ihm keine Zeit, sich zu wundern.
Der Wirt stand auf seinem Tresen und wollte so die Keilerei beenden.
Reuven begrüßte den Vorstoß, was hätte er darum gegeben, das alles friedlich zu beenden.
Nur einen Lidschlag lang hielten die Prügelnden Inne, dann flog ein ein weiterer Bierkrug, da war offenbar ein talentierter Werfer am Werk, der Wirt störte hinter seinen Tresen und blieb dann dort in Deckung. Reuven duckte sich unter einem weiteren Schlag hinweg (61/100) und wo er schon einmal unten wag säbelte er mit einem Rundkick einem weiteren die Beine weg, der fiel zur Seite weg und nahm einen Kameraden mit und verschaffte ihm so ein wenig Platz.
Er duckte sich unter einem weiteren Schlag hinweg und rammte einem den Ellbogen in die Rippen, der taumelte rückwärts und hatte erst einmal genug. Die Schläge des Hexers saßen, die Reihen lichteten sich schon, aber noch hatten die Anwesenden nicht genug.
Was es am ende an Ärger bedeutete war noch nicht abzusehen.
Einen Moment sah er sich nach den drei anderem um., ein Fehler, wie sich herausstellte.
Jemand hatte eine Servierplatte gegriffen, eine aus Metallblech auf der zuvor Schinken und Käse und Wurst dekorativ drapiert gewesen war. Auf ihrem Weg durch die Luft verteilten sich noch einzelne Wursträder in der Luft, ehe das Gesicht des Hexers den Flug stoppte und Bewegungs- in Verformungsenergie umwandelte.
Selbstverständlich ahnte er von dieser Transformation nichts. (39/100) nur die Auswirkungen spürte er.
Sein Schädel brummte und er taumelte rückwärts. Weit kam er jedoch nciht, sie hatten ihn immer noch umringt.

Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2022, 22:37
von Jarel Moore
Die kleine kam hereingerannt und sprang einen der Kämpfenden an wie ein Floh. Mit derselben Wirkung. Sie kassierte einen Schlag vors Gesicht und setzte sich auf den Hosenboden und sprang gleich wieder auf. Das durfte doch nicht wahr sein. Sie wollte sich wieder ins Getümmel werfen. Das konnte der Ritter nicht zulassen. Das war ein Kind verdammt!
Er versuchte sie zu packen und wegzuziehen. Die kräftigen Hände des Ritters griffen sich Sindra an der Taillie, drehe sich mit der Kleinen am langen Arm um die eigene Achse und setzte sie wie eine zappelnde Puppe auf den Tresen. „Sitzenbleiben!“, blaffte er sie an.
Dann waren wieder die Angreifer dran. Er tippte einem der Typen auf die Schulter, wartete bis er sich umgedreht hatte und drosch zu. Zu seinem Erstaunen zuckte der Typ nur zusammen. Er fiel nicht um. Er schüttelte nur heftig den Kopf, als würde er ein Insekt verscheuchen und verpasste dem Ritter einen Schwinger in die Nieren.
Jetzt war es am ehemaligen Schattenläufer sich zu schütteln und wütend zu werden. Den Schmerz des Schlages nahm er nicht einmal wahr.
Er griff den Raufbold am Kragen, packte ihn und warf ihn in Richtung eines weiteren Typen, der wild mit einem Krug drohend auf sie zu kam. Wie ein wie von der Kugel getroffener Kegel purzelten die beiden übereinander.
Sofort wollte sich Jarel den nächsten packen.

Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Freitag 29. Juli 2022, 08:19
von Vyacheslav Sokolov
Es dauerte, bis Slava wieder soweit auf den Beinen war um mitzumischen. Immer noch brummte ihm der Schädel und Blut floss ihm aus einer Platzwunde ins Auge.
Er sah noch zu wie sich Jake und der Hexer im Zentrum des Geschehens abmühten während Jarel und er selbst immer wieder an den Rand gedrängt wurden. Letzterer setze Sindra auf dem Tresen ab und griff wieder an. Slava schüttelte kurz den Kopf.
So löste man einfach kein Handgemenge auf. Aber die Miliz, die er dazu gebraucht hätte gab es auch nicht und er vermutete stark, dass die Wachen hier ein anderes Eingreifen praktizierten. Er griff sich den nächstbesten, den er erwischen konnte und beförderte ihn hinaus. Er war nicht mehr wirklich bei Kräften, (44/100) aber um seinen Gegner stand es nicht besser. (32/100) Also noch einer wenige. Die Reihen der Kämpfer lichteten sich schon, hier und da lagen Bewusstlose und man lieb Gefahr auf einen Menschen zu treten - was sicher manchen auch schon geschehen war. Unblutig war diese Schlägerei ohnehin nicht mehr zu beenden.
Einer, der wohl gesehen hatte, wie Jarel zuvor das Mädchen auf dem Tresen abgesetzt hatte machte sich nun wieder an sie heran.
"Du kannssi nich füa dischallein habm!" lallte er.
Slava wollte auch den packen und nach draußen befördern, doch der wand sich einfach weg (18/100) betrunken oder gerade deswegen er schien nicht ausreichend Knochen zu besitzen um ihn zu halten dafür hatte er sich in den Kopf gesetzt, das wertvolle Gut auf dem Tresen in seinen Besitz zu bringen. Slava holte einfach aus, traf ihn am Kinn und schickte ihn ins Land der Träume. Dann schüttelte er seine Faust aus. Ein menschlicher Kiefer konnte verdammt hart sein und er hatte das Knacken zwischen seinen Mittelhandknochen gehört. vorsichtig bewegte er die Finger. Es schmerzte, aber immerhin schien nichts gerochen. Es war eben kein Film. In diesem furchtbar schlecht synchronisierten Italowestern sah alles so einfach aus, dort zerbrachen auch Glasflaschen auf Köpfen. Klar, die Requisiten waren aus Zuckermasse. Der Krug hingegen, der ihn am Schädel getroffen hatte lag am Boden, es war nur eine kleine Ecke abgeplatzt, und zwar vom Aufprall auf der Holzbank, und er konnte froh sein, dass er nur eine Platzwunde hatte.
gleiches galt für den Mann hinter dem Tresen. Nachdem er wenig ausrichten konnte blieb er bei Sindra und beim Wirt.
"Wie geht es euch, seid ihr verletzt?"
Der Wirt schüttelte resigniert den Kopf. Ihm schien es gut zu gehen, aber er kalkulierte wohl schon die Schäden durch, die ihm an der Taverne entstanden.
"Jarel, es bringt nichts, ihnen die Fresse zu polieren, wir müssen sie trennen. Ohne Tränengas und Wasserwerfer ist das komplizierter... aber pack du dir den fetten mit der komischen Mütze, ich bring den mit dem zerfetzten Wams raus."
Auch wenn es vielleicht wirklich zwecklos war, aber Slava verfolgte noch ganz andere Pläne, etwas, wovon er sicher war, dass es einer wie der Hexer noch nicht begriffen hatte.

Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Freitag 29. Juli 2022, 19:15
von Jarel Moore
„Sie tun ihm weh!“ Sindras Stimme war hoch. Panisch. Sie hatte Angst um den Hexer. Die Kleine sprang auf, stand auf dem Tresen und wollte wieder in den Pulk hinein hechten. Sie antwortete zwar nicht auf Slavas Frage – dazu war sie schlicht zu aufgeregt – aber aus dem Stubsnäschen lief immer noch Blut.
"Bleib!" Slava hielt sie am Arm fest. "Ich denke der hält mehr aus als du oder auch ich..." und die Beobachtung gab ihm recht. Die konnten beide sehen wie er sich schüttelte nachdem er das Blech abbekommen hatte und schon gleich wieder weitermachen.
Die kleine maulte und maunzte, zeterte und zappelt. Doch schien sie ein Einsehen zu haben und blieb auf dem Tresen stehen. Sie hätte sich so gern verwandelt. In ihre erste Form hatte hier etwas erreichen können. Nein…der Vampir! Der wäre perfekt. Aber ihr Herr hatte ihr gesagt, sie dürfe sich nicht verwandeln. Zu groß war die Gefahr, dass sie auf irgendeinem Scheiterhaufen…
Nein. Und all diese Gewalt nur wegen ihr. Wegen ihres Aussehens.

Jarel wand sich kurz der Stimme zu. Slava. Er blutete aus einer Wunde an der Stirn. Er blutete!
Bisher hatte sich der Schwarze nicht geregt. Dieser Anblick jedoch weckte seine Aufmerksamkeit und sorgte für tiefe, brodelnde Wut.

Der Fette mit der komischen Mütze also. Die Mütze sah so aus, als würde sie bald ihre Beine ausstrecken und weglaufen. Der Ritter nutze seine Wut, packte den genannten Typen am Kragen, schleifte ihn zur Tür und warf ihn in einer einzigen Bewegung hinaus.
Immer noch wütend stürzte er zurück. „Mir reichts! Wer bei drei nicht draußen ist, landet auf dem Scheiterhaufen!“, brüllte er und wollte sich den nächsten greifen doch dieser war plötzlich nicht mehr da, wo er sein sollte.

Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Freitag 29. Juli 2022, 22:35
von Reuven von Sorokin
Auch wenn es in seinen Ohren summte und er schon einige miese Treffer abbekommen hatte, Reuven stand noch und schlug sich tapfer (100/100) während die Männer um ihn herum bereits langsamer wurden. Ihre Ausdauer war, anders als bei einem Hexer, nach dieser Rauferei allmählich am Ende.
So fiel es Reuven immer leichter, Schlägen auszuweichen und sich darunter hindurch zu ducken.
Doch er hatte auch nicht damit gerechnet, dass Jake ebenfalls noch immer bei ihm war.
Er duckte sich unter dem nächsten Schwinger hinweg, drehte sich in den Schlag hinein um ihm unerwartet eins mit dem Ellbogen mitzugeben, doch der Mann war irgendwie von selbst gestürzt, zumindest musste er davon ausgehen, denn er war weg als Reuven zuschlug (10/100) und der Schwung trieb ihn weiter und sein Ellbogen schlug statt dessen gegen Jakes Schädel, was den Jungen sofort ausknockte. (Jakes 9/100)
Wenigstens fiel er weich...
Dass sich auch Sindra für ihn ins Getümmel hatte werfen wollen konnte er nicht erkennen, ebenso wenig, dass Vycheslav sie zurückhielt. vielleicht wäre er ihm sogar dankbar gewesen dafür. Er wollte noch Jake aufhelfen, brachte vorher noch einen Angreifer über sein eigenes Bein hinweg zu Fall und setzte ihm mit einem Ellbogen ins Genick nach um ihn schlafen zu schicken, da hörte er die Stimme des Ritters.
Er drohte mit dem Scheiterhaufen und das verfehlte seine Wirkung nicht.
Die ohnehin müden Kämpfer hielten inne, begannen ihre angeschlagenen Kumpanen nach draußen zu schleppen.
Der Schankraum leerte sich zusehends.
Reuven konnte verschnaufen. Er wollte nun zu Jakob, ihm aufhelfen, allerdings lag da noch das verbogene Blech noch am Boden und irgendwie bekam er es unglücklich zwischen die Beine. Der Hexer, der eben noch mit unglaublichem und übermenschlichem Geschick gekämpft hatte stolperte und schlug der Länge nach neben Jake am Boden auf. (10/100)
Er schaffte es auch nicht mehr, sich sinnvoll mit den Händen abzufangen, dafür gaben ihm die eigenen Schwerter noch eins auf den Hinterkopf mit.
Karma. Er hatte Jake ausgedockt... Allerdings blieb er selbst bei Bewusstsein, er blieb nur einen Moment lang stöhnend liegen.

Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Freitag 29. Juli 2022, 23:19
von Jarel Moore
„Jakob!“ Es gab etwas, das schlimmer war als Slavas Platzwunde. Der Junge war verletzt!
Der Ritter brachte die drei Schritte zu den beiden gestürzten hinter sich, packte Reuven, stellte ihn seitlich und auf die Beine. Es ging ihm nicht darum dem Hexer zu helfen. Er wollte ihn nur aus dem Weg haben und die wütende Bestie in ihm verlieh ihm die Kraft dazu, schürte die Wut, stachelte ihn an.
„Jakob?“ Jarel ging neben seinem Knappen in die Knie. Einen Moment drängte es ihm danach, die Übeltäter nach draußen zu verfolgen und in der Luft zu zerreißen. Und das nicht im übertragenen Sinne. Er bleckte unbewusst die Zähne.
Dass es ein Unfall gewesen war und die geflüchteten nicht schuld an der Bewusstlosigkeit des Knappen trugen begriff er nicht.
Er untersuchte den Bewusstlosen kurz. Keine offenen Wunden, nichts, dass auf eine Verletzung des Rückens hindeutete. Der Ritter nahm den Jungen hoch, als wöge er nichts, ging mit ihm auf den Armen mit starrem Blick an Reuven vorbei Richtung Theke.
Sindra gab ein erschrockenes Kieksen von sich, hüpfte vom Tresen, machte Platz, eilte zu Reuven, vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter. „Ist er tot?“, quietschte sie erschrocken.
Der Ritter ignorierte sie komplett.
„Einen Heiler.“, fuhr der Ritter den Wirt dunkel grollend an. „Hol einen Heiler.“

Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Samstag 30. Juli 2022, 09:01
von Reuven von Sorokin
Einen Moment noch lag Reuven am Boden.
Dann geschah einiges, und zwar in folgender Reihenfolge:
Er atmete tief ein, es waren sicher Rippen gebrochen, ob von zuvor oder erst durch den Sturz, das war nun auch schon egal.
Er wollte langsam aufstehen, aber dazu kam er gar nicht...
Nein, schon vorher begann sein Amulett zu vibrieren.
Da hatte sich Magie aufgebaut und zwar nicht zu schwach.
Und es kam näher und stellte ihn einfach auf die Beine und entpuppte sich dann als der Ritter.
Ausgerechnet,
Er war ja schon stämmig, ein kleines bisschen größer, sicher nur ein oder zwei Finger breit, ganz sicher, und definitiv breiter. Aberr ein Mensch konnte ihn nicht einfach am Kragen packen wie einen Kater und auf die Beine Stellen.
Und der Kater fluchte.
Dann klopfte er sich demonstrativ Staub ab.
"Es geht ihm gut, ich habe ihn nur echt versehentlich erwischt. Bring ihn hoch und leg ihn ins Bett, er muss einfach Schlafen. Tut mir übrigens leid."
Und er musterte den Ritter nachdem er sich beruhigt hatte, dann seufzte er.
Sein Amulett spielte noch immer verrückt. ein Mensch war der definitiv nicht. Er sah nur aus wie ein Mensch. Leider sah man ihm nicht an, was er statt dessen sein konnte. Was verbarg sich hinter einer normalen Fassade und löste eine derartige Magie aus?
"Verflucht noch eins. Ich will gar nicht wissen, was du bist und warum du dich als Ritter der Flammenrose ausgibst..."
Wobei... Irgendwie wollte er es schon wissen, aber andererseits reichte es ihm auch gerade mit komplizierten Monstern und Geheinissen. einen einfachen Bies erschlagen, das wäre jetzt genau seins.

Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Samstag 30. Juli 2022, 09:13
von Vyacheslav Sokolov
Als er Sindra berührt hatte war da etwas seltsames gewesen. Er hatte ihr die Hand auf die Schulter gelegt und als seine Finger ihre Haut berührten war das seltsam gewesen. Als taste etwas an der Berührung entlang. vielleicht war er ein ganz normaler Mensch, nicht zu Magie in der Lage, aber die Schrecken der Zone hatten ihn sensibel werden lassen, vor allem wenn es um seinen Kopf ging, seinen Verstand an dem er noch immer zweifelte.
Aber lange war nicht Zeit, nachzugrübeln, es galt den Mob aufzulösen.

Auch Slava hatte noch einen der Raufbolde nach draußen befördert, Jarel half mit und er konnte sehen wie etwas in dem Ritter erwachte. Der wolf, wie er nun wußte. auch das konnte kaum gut ausgehen.
Aber dann erhob Jarel die Stimme, was dem Wirt zuvor nciht gelungen war gelang ihm. Nach und nach verpissten sie sich und übrig blieb der Hexer und Jake am Boden. Er hatte sich gut geschlagen und am ende einen missglückten Treffer des Hexers abbekommen.
Slava hätte sich nun darauf stürzen können, es war auch nicht so, dass sich seine Meinung über den Mann von jetzt auf gleich geändert hatte, aber ihn kämpfen zu sehen hatte ihm dann doch etwas Respekt beigebracht, und zwar nciht seine Kraft oder das Durchhaltevermögen sondern die Tatsache, dass er ohne zu murren einsteckte obwohl er sicher sehr tödliche Hiebe hätte austeilen können. Er hatte nie zur Waffe gegriffen, nicht einmal das Messer, dass einer nach ihm geworfen und das er aus der Luft gefangen hatte, das lag einfach unbenutzt am Boden. Er hatte sich zurückgehalten, weil er wußte, dass er den Leuten überlegen war. Das war es, was einem wie Slava Respekt abnötigte. das und die Tatsache, dass dieses kleine zerbrechliche Mädchen sich ohne zu zögern zu ihm in den Kampf hatte stürzen wollen. Einen magischen Bann konnte er noch immer nciht ausschließen, er hatte ja keine Ahnung was möglich war, aber er würde sich zumindest nicht mehr einmischen.
Statt dessen kniete er sich nun neben Jake, zog die übliche Prozedur durch, Atmung, Herzschlag und eine grobe Abschätzung des Blutdruckes, Pupillen, weiterer äußere Verletzungen.
"Beruhig dich, Jarel. Er scheint soweit in Ordnung. Wir sollten ihn wirklich einfach in sein Bett legen."

Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Samstag 30. Juli 2022, 10:28
von Jarel Moore
Der Hexer hatte Jakob also verletzt...
Einen langen, düsteren Moment lang starrte Jarel Reuven an, aus Augen schwarz wie eine sternlose Nacht. Ein Grollen rollte seine Kehle hinauf, geschickt von dem, der Blut und Jagt wollte. Er versuchte es zu unterdrücken, es herunterzuwürgen. Es war nicht gut wenn er…
Vor seinem inneren Auge sah er sich die Kleine wegstoßen, den Hexer packen, zu Boden werfen und so lange auf ihn einschlagen bis…
Die Kleine schien das zu spüren und versteckte sich mit einem erschrockenen Laut hinter ihrem „Herrn“.
Jarel wand ruckartig den Blick ab und schluckte schwer. Das war nicht richtig. Nicht seine Gedanken. Also warum gefiel ihm das Bild?

Es war Slavas Stimme, die das Zünglein an der Wage stellte. Jakob war nicht schwer verletzt. Es würde ihm gut gehen.
Und obwohl Slava immer noch blutete, stand dieser ihm auf eigenen Beinen gegenüber.
Kein Grund für…
Der Ritter legte die Fingerspitzen der rechten Hand auf den Griff des Parierdolches an seinem rechten Oberschenkel, fuhr tastend darüber. Er und schloss die Augen. Atmete tief ein, lange aus, hielt den Atem an, wieder ein, konzentrierte sich, ausatmen, noch einmal.
Der Spuk hatte nur Sekunden gedauert und mit jedem der Atemzüge hatte sich Reuvens Amulett weiter beruhigt. Nun lag auf seiner Haut, als wäre nichts passiert. Und auch Sindra lugte am Hexer vorbei zu den anderen.

Mit leicht hängenden Schultern kniete Jarel nun neben Jake, strich ihm eine ohnehin kurze Franse aus der Stirn.
Er räusperte sich und wand sich Reuven nochmal zu. „Ich bin Ritter der Flammenrose. Der Junge ist mein Knappe. Nicht mehr.“ Die Stimme hatte nichts bedrohliches mehr. Nichts kaltes. Nichts raubtierhaftes. Sie war ruhig und warm, irgendwie entschuldigend. Eher bittend als drohend. Ebenso wie der Blick aus den warmen braunen Augen mit den bernsteinfarbenen Sprenkeln.
Ihr habt gut gekämpft, Hexer.“ Er rang sich sogar die Andeutung eines Lächelns ab.
Ohne eine Antwort abzuwarten schob er die Arme unter Jakobs Acheln und Knie und hob ihn an. Dieses Mal war es eine sichtliche Anstrengung für den schwarzhaarigen Menschen, hatte nichts mehr mit der Leichtigkeit der letzten Minuten zu tun. Er schwitzte wieder, immerhin war die Blässe aus seinem Gesicht verschwunden.
Mit dem Jungen auf dem Arm wand Jarel sich an Slava. „Deine Wunde muss versorgt werden.“, schlug er leise, aber mit Nachdruck vor. Es klang Sorge darin, die zur Platzwunde nicht passte. Und das aus gutem Grund.
Die Platzwunde des Soldaten selber erschien dem ehemaligen Schattenläufer nicht so schwerwiegend. Doch der Stress begünstigte den nächsten Krampfanfall. Und sollte es so kommen, wollte der Ritter den Soldaten aus der ‚Öffentlichkeit‘ raus haben.
Ein Teil von Jarel zerbrach sich den Kopf darüber, wie der Schwarze so weit nach vorn kommen konnte. Ein anderer Teil war stolz darauf wie leicht es ihm gefallen war, ihn zurückzuschicken.

Wie auch immer. Die Situation war vorbei. Alle Beteiligten warn nur leicht verletzt. Bei ihm selber würde der blaue Fleck am Kinn den Braten auch nicht fett machen.
Das war gerade noch mal gut gegangen.

Er brummte dem Wirt etwas wie „...das Essen geht auf meinen Deckel.“, zu und wollte gehen.

Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Samstag 30. Juli 2022, 15:06
von Jakob von Nagall
Er hatte einen Typen am nicht vorhandenen Gürtel gepackt und mit zugleich gezieltem Tritt zu Boden befördert - leider zielte der Ellenbogen des Hexers auf den gleichen Kerl und mit einem Timing, das man niemals hinbekommen hätte, wenn sie es darauf angelegt hätten, fiel der Dörfler zwischen ihnen nieder und krachte der Ellenbogen gegen Jakobs Schädel wie ein Hammer. Er sah nicht mal die berühmten Sterne - eher das nicht minder berühmte Infraschwarz. Der junge Mann klappte einfach zusammen wie eine Marionette, der man die Fäden durchschnitten hatte und bekam vom Ende der Schlägerei nichts mehr mit.
Sein Gehirn nutzte die Gelegenheit und fiel vom knock-out gleich in den dringend benötigen Schlaf. Der allerdings bei Jakob nicht sonderlich tief war, ob nun angeboren oder anerzogen, jedenfalls tauchte er aus dem Schlaf hoch, als Jarel ihn bewegte. Zunächst hatte er ein seltsam schwereloses Gefühl, dann gesellte sich ein penetrantes Pochen und Brummen in seinem Schädel dazu. Das Pochen entpuppte sich nach einigen weiteren Sekunden des Auftauchens und Sortierens als Herzschlag unter seinem Ohr, das Brummen allerdings kam aus seinem ganz eigenen Kopf und nahm seinen Ausgang an der Stelle, an der Reuven ihn getroffen hatte.
Jakob kniff die Augen zusammen, blinzelte dann. Jemand trug ihn, stellte er fest, und diesem Jemand gehörte der Herzschlag an seinem Ohr. Denn sein Kopf ruhte am Körper desjenigen und auch wenn er Jarel noch nicht lange kannte, schon gar nicht so aus der Nähe, er hätte eine Wette darauf abgeschlossen, dass dieser es war, der ihn in der Gegend herum schleppte. Ein merkwürdiges Gefühl stürzte in seinen Magen und ließ ihn tatsächlich noch einen Moment inne halten, um dem nachzuspüren.
Sicherheit? Geborgenheit?
Auf jeden Fall ein Eindruck, den er auf den erst Moment nicht benennen konnte. Und auch nicht, ob er es als positiv empfand. Vermutlich schon, was ihn sogleich wieder zutiefst verunsicherte und ihn das daran geknüpfte spontane Gefühl des Mehrwollens beiseite schieben ließ. Was man nicht hatte, konnte einem auch nicht entrissen werden...
Jakob begann in Jarels Armen zu zappeln, bis dieser ihn auf die Füße stellen musste. "Lass mich runter, ich bin kein Kind.", murrte er, hielt sich aber noch einen Moment am Arm des Ritters fest, da sein Kopf vom Schlag des Hexers noch schwamm.
Dann sah er sich um. "Mist, ich hab die halbe Schlägerei verpasst.", sagte er auf Englisch, weil sein Gehirn die Älter Rede gerade verweigerte. Auch sein Englisch klang etwas schleppend. Er rieb sich den Schädel, wo Reuvens Ellenbogen ihn getroffen hatte und musterte den Hexer. "Fühlt sich an wie ich mir Knochen aus Adamantit vorstelle.", scherzte er doch tatsächlich, allerdings immer noch Englisch. Schlägereien hatten diesen Effekt bei ihm, wie eigentlich alles, was mit Adrenalin zu tun hatte. Unter dieser Droge wurde Jakob fast normal, ja sogar aufgekratzt.
"Hast du stärkere Knochen oder Metall drin oder so?", wiederholte er in seiner Form der Älteren Rede an Reuven gewandt. Nachtragend war er in diesem Fall überhaupt nicht.
Endlich ließ er Jarel los und sah Slava mit einem komisch wirkenden Gesichtsausdruck an, nicht ganz Grinsen, nicht ganz schmerzend. "Klingt voll nach X-Men, dieser Hexer-Kram. Abgefahren." Sein durchgeschütteltes Gehirn ließ scheinbar zuerst den Jugendlichen in Jakob wieder laufen, der Rest hatte noch Pause. Daher blickte er sich erst jetzt etwas genauer um - Reuven, Slava, Jarel und Sindra, alle sahen etwas angeschlagen aus.
"Alles klar bei euch?", fragte er vielleicht etwas verspätet, aber immerhin nun in beiden Sprachvarianten und ließ den Blick dann über das Chaos schweifen, das sie hinterlassen hatten. Er wirkte ziemlich zufrieden, fast schon entspannt.

Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Dienstag 2. August 2022, 15:57
von Reuven von Sorokin
"Danke erwiderte er dem Ritter noch." und ein wenig erleichtert war Reuven als der junge Mann wieder zu sich kam. Robust war er ja, und es war auch soweit er erkennen konnte nichts beschädigt. Er konnte noch sprechen und tat das auch. Dass er wieder in diese seltsame schnelle und abgehackte Sprache verfallen war, die er zuvor am Tisch schon gehört hatte, und von der er nur das eine oder andere Wort verstand, war schon egal.
Dann sprach er ihn doch wieder in der Älteren Rede an, oder der ziemlich gebrochenen Form davon. Seltsame Leute waren das, aber was für ein Urteil sollten sich Hexer hier schon erlauben. Und er sprach ihn ausgerechnet auf seine Knochen an. In der Tat merkwürdig.
"Metall wohl nicht, aber mit irgendeinem Biest aus einer anderen Welt haben sie meine Gene wohl verschnitten um das zu erreichen. Spaß war es jedenfalls keiner."
Jeder Hexer erinnerte sich noch an die Mutation und die Kräuterprobe. Vielleicht nicht an Details, aber wohl an die Schmerzen, die, hätte er auch nur eine blasse Ahnung gehabt, was Jakob mit Adamantit oder Adamantium meinte, er hätte vielleicht Parallelen erkannt. Nur dass man einen Hexer nicht in ein Wasserbad legte. Vielmehr wurden sie als Jungen an rostigen Gestellen festgeschnallt und dann folgte Infusion um Infusion, aber es fühlte sich durchaus so an, als gieße man ihr innerstes mit flüssigem Metall aus, Ähnlichkeiten waren da nicht von der Hand zu weisen. Wenn der Körper dann bereits war auf links gedreht zu werden folgte Mutagen um Mutagen, und einer nach dem anderen siechte dahin und starb bis am Ende nur noch ein paar übrig waren, drei, vier von einem Duzend.
Danach war ihnen noch tage- und wochenlang kotzübel, aber sie mussten essen, fressen wie die Scheunendrescher, denn der Körper brauchte jedes Quäntchen Kraft um sich umzubauen. Und da setzten die Veränderungen ein. Die Augen veränderten sich, der Geruchssinn, das gehör, die Muskeln, nach schmerzen als hätte man sie auf's Rad geflochten. Wochen, Monate der Tortur. Bei manchen hörte der Schmerz nie auf. Manche veränderten sich noch weiter, verloren sämtliche Körperbehaarung, oder jede Pigmentierung oder die Haut nahm eine durchaus merkwürdige Farbe an, grün und Brauntöne wie bei einer ansteckenden Krankheit. An den Helden des Marvel-Universums hätte er bei einem Vergleich wohl seinen Spaß gehabt.
Er selbst war glimpflich davongekommen. Trotzdem erinnerte er sich nicht gern.

Aber der Ritter unterbrach sie ohnehin, er wollte die beiden anderen offenbar wegbringen. Nun, ja, alle waren etwas angeschlagen. Ihm selbst ging es noch recht gut, sein Gesicht schmerzte etwas, morgen würde es blau werden, was sicher spaßig aussah. Aber sein Kiefer war in Ordnung. Auch seine Nase war maximal ein weiteres mal angeknackst, ansonsten nur Aufschürfungen, seine Schulter blutete ein wenig, wo Werwolf biss und Messerstich sich wieder geöffnet hatten, doch die Heilung war weit fortgeschritten, es war nicht mehr weiter schlimm. Eigentlich hätte er jetzt erst mit dem Trinken angefangen, noch ein Bier... Aber es war wohl Zeit zu gehen. Besser so.
"Ich denke, wir sollten gehen." Wandte er sich an Sindra, ehe noch einmal jemand die Hand nach ihr ausstrecken konnte. Sie musste unbedingt ein unauffälligeres Äußeres finden, so sehr ihm die Lederhose auch gefiel.
Er legte noch ein paar Münzen vor dem Wirt auf den Tresen, er konnte nun guten Gewissens großzügig sein, wichtiger war, dass keiner die Wachen rief und er auch nicht weggejagt wurde, es gab nicht viele Tavernen in Oxenfurt, in die er sich bei bedarf einmieten konnte.

Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Dienstag 2. August 2022, 16:07
von Vyacheslav Sokolov
Jake war geradezu aufgekratzt. X-Men? Echt jetzt?
Aber Slava musste fast gegen seinen Willen lächeln. Er kannte sich durchaus in der westlichen Popkultur aus, auch bei jahrelanger verdeckte Arbeit durfte er schließlich nicht auffallen und immerhin hatte er einige Jahre in England gelebt. Er mochte trotzdem die Amerikanischen Comics nicht besonders, aber sehr viel anders war die Verfilmung eines gewissen 'schwarzen Wolga' auch nicht aufgebaut und auch die anderen Graphic Novels waren auf jeden Fall beeinflusst.
Und ja, irgendwie war der Vergleich mit Wolverine auch durchaus berechtigt. Hätte dieser Mann einen Wolf statt einer Katze um den Hals getragen...
"Mir geht's gut, zum Glück war der Bierkrug nicht aus Stein, sonst hätte ich auch ein Metallskelett gebraucht, und es heißt Adamantium." scherzte er, zwinkerte Jake sogar zu. Jarel zuliebe. Er wollte Jakes gute Laune nicht gleich wieder durch eine spitze Bemerkung verderben.
Und Slava verstand durchaus Jarels Gründe.
Der letzte Anfall war lange her, auch wenn die Abstände tatsächlich wieder größer wurden, er sollte mit seiner Angst recht behalten.
"Mit brummt der Schädel. Ich leg mich hin für heute. Man sieht sich immer dreimal, Hexer." versicherte er ihm.

Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Dienstag 2. August 2022, 18:46
von Jakob von Nagall
Er stutzte einen Moment lang, dann verzog sich sein Gesicht mit einem Mal sehr merkwürdig - zumindest für ihn. Offen, erkennend... er wies auf Slava. "Riiiichtig. So lange her. Bin auf der Hälfte vom Film eingeschlafen..." Er kratzte sich am Kopf - Marvel war ihm einfach zu albern gewesen...
"Danke jedenfalls fürs Klären von Vorurteilen.", blödelte er tatsächlich noch in Reuvens Richtung. Als wären sie normale Kameraden in einem normalen Leben nach einer normalen Kneipenschlägerei. Dann nickte er immer noch etwas verwirrt im Kopf. Die Bewegung ließ seinen Schädel schmerzen und er griff fahrig danach. Ja, hinlegen klang gut. Sehr gut sogar. Diesen Gedanken formulierte er allerdings nicht aus und auch die Erklärung des Hexers würde erst später bei irgendeinem Hintergrundprozess wieder hoch kochen, um ihn noch zu beschäftigen. Statt dessen drehte er sich um und wankte etwas unstet in Richtung der Zimmer. Immerhin stieg er über Hindernisse und Menschen am Boden hinweg.

Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Dienstag 2. August 2022, 18:57
von Jarel Moore
Auch der Ritter empfal sich. Bei Sindra mit einer leichten Verbeugung, den Hexer musterte er noch einmal.
Er ahnte was los war. Er ahnte nur nicht, wie knapp sie an einer Katastrophe vorbei geschrammt waren.
"Viel Glück und wessen Segen ihr euch immer wünscht."
Fast wäre ihm ein 'Möge das Licht stets zwei Schritte hinter euch bleiben.' herausgerutscht.
Das hätte zum Hexer gepasst, aber nicht zu einem Ritter der Flammenrose.
Er wand sich ab und hechtete den beiden Hinterher. Er hielt Jake kurz an, bevor er in seinem Zimmer verschwand.
"Ist es in Ordnung, wenn ihr euch in einem Raum aufhaltet?", fragte er und deutete mit einem Kopfnicken auf Slava.
"Mit einer Gehirnerschütterung ist nicht zu Spaßen."

Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Dienstag 2. August 2022, 19:24
von Vyacheslav Sokolov
Slava zuckte nur mit den Schultern. Gerade war ihm alles egal.
"Ich habe heute nichts mehr vor."
Er stieg die Treppe zu seinem Zimmer hoch, trat dort ein und begann das Papier wegzuräumen, die Katze hatte er auch noch aus dem Schankraum gesichert.
Dann begann er sich der Rüstung zu entledigen, er spürte tatsächlich, dass auch er Ruhe brauchte.

Re: Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Verfasst: Dienstag 2. August 2022, 23:21
von Jakob von Nagall
Jakob schwirrte der Kopf, teils vor Müdigkeit und teils davon, dass sein Gehirn Bekanntschaft mit der Innenseite seines Schädels geschlossen hatte. Entsprechend langsam war er unterwegs, sodass Jarel ihn mühelos erreichen konnte. Eine Hand auf der Klinke seiner Tür, brauchte er ungewöhnlich lang, um die Informationen aus den Worten des anderen Mannes zu filtern. Doch als er es dann geschafft hatte, nickte er ergeben, holte seine Decke aus dem Zimmer und schlurfte Jarel hinterher.
In Slavas Zimmer suchte er sich einen freien Flecken, Rücken gegen die Wand, zog sich die Decke über den Kopf und fiel fast nahtlos wieder in den Schlaf, den sein Gehirn schon nach dem Blackout eingefordert hatte. Vielleicht ein Talent der Jugend oder fast aller Rekruten auf dieser und allen anderen Welten...
Nur das in Jakobs Fall die Schwelle des Erwachens sehr niedrig lag - oft reichte eine knarrende Diele, ein heftiger Atemzug des Zimmergenossen oder auch nur eine ungewöhnliche Bewegung im oder vorm Raum, um ihn aus dem Schlaf zu reißen. Mit ein Grund wieso er eigentlich immer aussah, als mache er die Nächte zu Tagen. Finstere Träume und ein leichter Schlaf konnten die Nächte zur Folter machen und der Foltermeister war der eigene Körper.
Doch vorerst wurde er zu einem weiteren Haufen an der Wand, zusammen mit Jarels Packtaschen.