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Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Mittwoch 5. April 2023, 22:26
von Sarray Cestay
Noch immer verstört klammerte sich die Zwergin an Crehwill. Der Traum hielt sie gefangen, ihr Herz raste, ihr Atmen ging schnappend und schnell, sie zitterte, schwitzte, weinte ihr Blick huschte unstet durch den Raum.
Und dann, als wäre eine Buchseite umgeschlagen worden, zuckte Sarray zusammen und sah Crehwill in die Augen. „Huch…guten Morgen. Na das ist mal schön, in den Armen des Liebsten aufzuwachen.“
Kein Zittern mehr, kein Japsen, keine Tränen mehr. Als wäre nichts gewesen lächelte Sarray den Hexer an.
„Was gibt’s zum Frühstück?“

Keine Spur mehr von den Schrecken des Alptraumes und Crehwill spürte: Das war kein Schauspiel, ein seltsamer und sicherlich nicht gesunder Mechanismus hatte bei der kleinen Heilerin gegriffen.
Einer, gegen den sich ihr Unterbewusstsein eindeutig wehrte. Chancenlos wehrte.

Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Donnerstag 6. April 2023, 10:53
von Delia
Crehwill war rasch zu der Zwergin geeilt, anders hatte es Delia auch nicht erwartet. Sie wartete einige Augenblicke lang, ehe sie ihre Stimme hinter dem Vorhang, der die Bereiche teilte, erhob. “Ist alles in Ordnung? Soll ich hier bleiben und nicht mit Milly gehen?”, fragte sie vorsichtig nach.

Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Donnerstag 6. April 2023, 12:28
von Crehwill von Seren
„Speck?“ Zum Frühstück wie immer. Crehwill lächelte ,seine‘ Zwergin an und hielt sie einfach noch ein bisschen. Er sah besorgt zu ihr, fühlte seinem Medaillon nach. Da war Magie. Hatte ihr jemand einen Alptraum geschickt? Sie hatte sich allerdings nicht ,schlecht‘ oder bedrohlich angefühlt: „Wie gehts Dir? Hast Du blöd geträumt?“

Er schob Sarray eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Milly freut sich schon denke ich.“

Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Donnerstag 6. April 2023, 20:26
von Sarray Cestay
Nachdenklich legte Sarray den Kopf schief.
„Keine Ahnung.“, gab sie zu. „Aber Hunger hab ich.“
Nach einem etwas längerem Kuss für Crehwill und einer kurzen Spielerei mit den Fingern in seinem Nacken hüpfte sie aus dem Bett.
„Ich mach Eier. Mit Speck. Natürlich! Fragst du bitte Milly ob sie auch Hunger hat?“, richtete sie das Wort an Delia.
Keine Spur vom Alptraum. Die Zwergin war überdreht wie immer und gut gelaunt wie immer und schürte das Feuer im Herd.

Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Freitag 7. April 2023, 09:07
von Delia
Ihre Frage blieb irgendwie unbeantwortet. Skeptisch blickte sie Sarray an, die wirkte wie gestern, als sie ihr gegenüber aufgetaut war. Es passte nicht so ganz zu dem Schrei von gerade…
“Gut”, antwortete Delia der Zwergin und trat nach draußen. “Milly?”, sprach sie das junge Mädchen an. “Sarray”, nun fehlten ihr die Worte und sie griff erneut auf Gesten zurück. Sie deutete auf die junge Frau, als nächstes auf sich, dann nach drinnen, tat so als würde sie essen, rieb sich dann den Bauch, deutete dann auf Rekin, Milly, sich und stellte mit zwei Fingern Beine dar die davon gingen und sah Milly fragen an. Was sie damit fragen wollte: Sarray lässt fragen, ob wir noch Essen wollen, ehe wir gehen?

Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Freitag 7. April 2023, 10:47
von ERZÄHLER
Milly hatte keinen Schrei gehört und keine Magie gespürt. Sie war mit Rekin durch den Hof getollt. Die Stute ließ sich von der Freude des Mädchens anstecken und vergaß darüber sogar die Kaffeepflanzen. Beide kamen zur als Delia, die zumindest nach einer von beiden rief. Beide folgten mit großen Augen ihren Gesten. Rekin wackelte mit den Ohren.

„Moeten we eten voordat we Rekin naar de schuur brengen? Miss Cestay is altijd zoooo gul.*“ Begann sie in Gemeinsprache und kam freudig mit ins Haus. Rekins Zügel hing an den Türknauf: „Draagt de hekser nu meer?**“


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*Wir sollen noch essen, bevor wir Rekin in den Stall bringen? Miss Cestay ist immer soooo großzügig.
**Hat der Hexer inzwischen mehr an?

Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Freitag 7. April 2023, 10:48
von Crehwill von Seren
Ein Kuss. Crehwill wusste nicht der wievielte, aber er wollte diesen nicht als Selbstverständlichkeit hinnehmen und versuchte jede Berührung sehr bewusst wahrzunehmen: ihre zarten Lippen, die kleinen Finger in seinem Nacken. Das Leben ist zu kurz. Aber sie sprang davon. Wie jeden Morgen. Crehwill blieb noch am Bett sitzen und sah ihr nach. Seltsam, sehr seltsam. Er war nicht so der Menschenkenner oder Zwerginnenkenner. Aber da stimmte irgendwas nicht. Da war Magie geflossen und… er konnte ihr schnelles Herz schlagen hören, ohne sich darauf zu konzentrieren und auch wenn sie nach außen wieder normal oder wie sonst wirkte, brauchte ihr Puls länger um sich zu beruhigen.

Milly zum Essen? Dann sollte er mehr anziehen als ein Küchentuch. Sarrays viel zu großes Hemd würde ihm vielleicht passen, aber eher die falsche Hälfte bedecken. Er zog die Decke unter sich hervor, deren Größe war zum Glück passend zum Bett und legte sie sich über eine Schulter ähnlich einer Toga, um sich darin einzuwickeln.

Mit einer Hand hielt er seine ‚Kleidung‘, während die Andere nebenbei das Feuerchen in Sarrays Ofen entzündete: ein kleiner Hauch von Magie, ein Flämmchen, das reichte die Glut wieder zu entfachen. Bevor er sich aber setzte deckte er einhändig den Tisch, soweit kannte er sich inzwischen aus.

Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Samstag 8. April 2023, 10:01
von Sarray Cestay
Währenddessen hatte Sarray die Klappe zum Vorrat im Boden geöffnet und wühlte darin herum.
„Mist…“, fluchte sie leise. „Eier sind alle und Brot ist auch zu wenig da.“ Mit einem lauten Rumms fiel die Klappe wieder zu und die Zwergin suchte sich ihre Kleidung zusammen, um sich anzuziehen.
„Da müssen wir wohl einkaufen.“, erklärte sie und hüpfte bereits in ihre Lederhose.
„Dann können wir Rekin auch gleich zum Stall bringen. Und vielleicht finden wir noch irgendwo ein Fläschchen Schnapps.“
Mit strahlenden Augen sah sie von einem zum anderen. „Und Milly weiß bestimmt, wo der Junge mit dem Bauchladen ist.“
Ihr wichtigster Lieferant, denn der Menschenjunge hatte immer frische gebrannte Nüsse in der Lade, die er stets vorm Bauch rummschleppte. „Nicht wahr, Milly?“, reif sie dem Mädchen zu.
„Oder möchtet ihr euch noch ausruhen?“, fragte sie und sah nacheinander zu Crehwill und Delia.

Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Samstag 8. April 2023, 11:15
von Delia
Mit gerunzelter Stirn sah Delia zwischen Milly und Sarray hin und her. Was das Mädchen sprach verstand die Halbelfe nicht, aber sie sah nicht unglücklich mit dem Vorschlag aus, doch nun müssten sie erst alle zusammen einkaufen gehen?

Sie überlegte sich, einen Zauber zu wirken, so dass sie Milly wenigstens verstehen konnte. Sie zuckte nur mit einem verlegenen Lächeln die Schultern, bat um einen Moment. “Ich glaube, ich habe den meisten Schlaf von allen bekommen”, gab Delia freundlich zur Antwort, ob sie noch Ruhe benötigte. “Könnte nur einer Milly sagen, was nun geplant ist? Ich glaube, sie hat sich gerade schon auf das Frühstück gefreut und mir gehen die Gesten aus, um ihr zu erklären, dass keine Eier da sind.” Weder sagte, noch meinte Delia es vorwurfsvoll, sie wusste wirklich nicht, wie sie auf die Schnelle fehlende Eier und fehlendes Brot gestikulieren sollte. Sie lächelte entschuldigend. “Von mir aus können wir gern gemeinsam gehen… nur hatte Crehwill Milli gebeten ihm neue Sachen zu kaufen, die alten müssen erst gesäubert und dann gelfickt werden, das schaffe ich auch mit Magie nicht so schnell.”

Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Samstag 8. April 2023, 11:32
von Crehwill von Seren
„Ja, ich hab nur gerade nichts sauberes zum Anziehen, um Nüsse zu kaufen“, meinte der Hexer unter seiner Decke und sah sich nach seinen Sachen um, die ihm die Zwergin heute morgen ausgezogen hatte und nachdem er nackt war anderes zu tun hatte, als sich um Dreckwäsche zu kümmern.


"Warte", erklärte Sarray und flitze zur Truhe vor ihrem Bett, um darin zu suchen. Sie förderte verschiedenste Männerkleidung zum Vorschein. und warf diese im Hohen Bogen über die Schulter nach hinten. Mehrere Hosen, Hemden und einiges an Fußlappen und anderer Wäsche. Ein wildes Sammelsurium in verschiedensten Größen dass erahnen ließ, dass die Zwergin des Öfteren Männerbesuch gehabt hatte, der oft überstürzt aufgebrochen war.
"Ist was in deiner Größe dabei?"


Crehwill wollte nicht so genau wissen, woher all die Kleidung kam und suchte sich, während er notfalls übersetzte etwas ,Nettes‘ raus wie eine bunte Weste und eine weite Hose, die ein bisschen zu kurz war. Damit sah er eher aus wie ein Gaukler. Nur seine eigenen Stiefel zog er an, in die er die Hosenbeine stopfte.

Milly schien ihre Scheu verloren zu haben und beobachtete ihn ungeniert. Nickte nur zu den Beschlüssen und legte dann allerdings den Geldbeutel wieder zurück auf den Tisch. Offenbar hatte der Hexer jetzt etwas.

Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Sonntag 9. April 2023, 23:38
von Sarray Cestay
Die illustre Gruppe brach auf, nachdem Sarray die Haustür sorgsam verschlossen hatte.
Die Zwergin führte alle erst zum Mietstall und dann in die Scherben, wo beinahe jeder ihren Namen kannte.
Das Viertel war sehr heruntergekommen, dafür gab mehr Anderlinge als anderswo. Es herrschte ein geordnetes Chaos und eine unüberschaubare Vielfalt. Aber die Zwergin kannte sich aus.
Die vier kauften ordentlich ein und auch neue Kleidung für Crehwill war verfügbar.
Nur den Jungen mit dem Bauchladen, den trafen sie an.
„Milly, weißt du wo Tjom sein könnte?“, fragte Sarray das Mädchen.
Sie konnte unmöglich ohne Nüsse heim gehen.

Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Montag 10. April 2023, 21:06
von Delia
Dann ging plötzlich alles ganz schnell und in einem unbeobachteten Moment sprach sie einen Zauber über sich selbst, damit sie Milly verstehen würde und nicht immer jemand für sie und das Mädchen übersetzen musste.

Erst ging es in den Mietstall, leider viel zu kurz, wie Delia für sich befand. Sie mochte Pferde gern leiden und so verabschiedete sie sich auch von Rekin, tätschelte der freundlichen Stute den Hals und versprach ihr, sie nicht zu vergessen und bald schon mit ein paar Leckereien zu besuchen, sofern Crehwill dies erlauben würde.

Weiter lotste die Zwergin sie in ein Viertel, das sie die Scherben nannte. Hier war es … nun… hier gehörte mal für Ordnung gesorgt und sich um die Leute gekümmert. Sarray war bekannt wie ein bunter Hund, Delia hielt sich hier sehr im Hintergrund, da sie eh nicht wirklich hätte etwas zu den Leuten sagen können, außer sie freundlich zu begrüßen, was sie natürlich tat. Sie bot hier und da ihre Tragkraft an.

Die Frage an Milly verstand die junge Frau aufgrund ihres Zaubers, fragte sich wer dieser Tjom denn sein sollte und was Sarray wohl so dringend von ihm brauchte. Sie hatten doch nun einiges erstehen können…

Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Dienstag 11. April 2023, 13:02
von Crehwill von Seren
Weder Rekin noch ihr Hexer hatten ein Problem damit, wenn Delia sich mit der Stute beschäftigte. Die Halbelfe schien zu wissen wie man Pferde behandelt und sie nicht zu überfüttern oder ähnliches. Er bot ihr auch an, dass sie sie ausreiten könne, wenn sie Lust dazu hätte. In letzter Zeit stände sie eh zu viel nur im Stall herum, Bewegung täte ihr gut, auch wenn Rekin das vielleicht anders…

Als Delia den Zauber wirkte, sah er kurz zu ihr, offenbar war ihm aufgefallen, dass sie da irgendwas machte. Aber da nichts explodierte oder es Erdbeben gab, ließ er die Sache auf sich beruhen.

Die Scherben kannte der Hexer inzwischen, auch wie man Sarray dort behandelte und dass er gegebenenfalls zum Schleppen von Einkäufen abbestellt wurde. Er selbst hing dabei wohl seinen Gedanken nach und beugte sich irgendwann ansatzlos zu Delia, während Sarray in einer Metzgerei verschwunden war: „Kannst Du eigentlich mit Armbrüsten umgehen?“

Auch das dreijährige Mädchen erkannte den Hexer wieder, kam freudig angerannt und drückte sein Bein. Dass man sich auf den Fuß stellen konnte und mitgetragen wurde, ließ sie euphorisch quieken, sodass die Gruppe bald von Gelächter begleitet wurde.

Wo Tjom, der Junge mit den süßen Nüssen war, wusste Milly auch nicht. Aber der Vater der Dreijährigen konnte aushelfen, zumindest ein bisschen. Denn heute hatte ihn noch niemand gesehen, vielleicht ist er noch Zuhause?

Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Dienstag 11. April 2023, 21:49
von Delia
Sie dürfte mit Rekin ausreiten gehen, das hatte der Hexer wahrhaftig gesagt. Delia war über diesen Gedanken noch immer ganz seelig zumute. Ein bisschen die Umgebung erkunden würde der Halbelfe gut gefallen, sofern sie nicht die Stelle aufsuchen würden, von der Crehwill ihr am Tag zuvor erzählt hatte. Leichen von Sirenen, waren es glaubte sie sich zu erinnern.

“Ich weiß wie sie funktionieren sollten”, meinte Deila vorsichtig. “Spannen, Bolzen einlegen, zielen und Schuss… mein Wissen ist eher von theoretischer Natur, als von wirklich praktischer, aber ich hatte schon einmal oder auch ein weiteres Mal eine in der Hand. Warum fragst du?” Sie war selbst nach all ihren Erlebnissen kein Freund von irgendwelchen Waffen.

Delia hatte sichtlich ihren Spass an allem was so geschah, lachte mit den ihr Fremden, und mit dem Kind, dass sich von dem Hexer befördern ließ und freute sich, dass sie die Leute in ihrer Umgebung verstand, auch wenn sie nicht wirklich antworten konnte, denn da half ihr der Zauber nicht.

“Wer genau ist Tjom?”

Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Donnerstag 13. April 2023, 00:24
von Crehwill von Seren
„Ich muss wieder üben Bolzen auszuweichen“, meinte der Hexer völlig ernst: „Vor ein paar Tagen traf mich einer am Rücken und gestern in den Arm. Gut, der sollte eigentlich mein Gesicht treffen, aber das ist mir aber trotzdem zu häufig...“ Er fuhr sich mit den Fingern über die Wange, an der getroffen wurde. „Deshalb brauche ich jemand, der auf mich Bolzen schießen kann oder Stöckchen werfen...“ So ganz wusste er auch noch nicht, aber die Rate von nicht abgewehrten Bolzen war ihm zu hoch. Am Ende verletzte er sich noch ernsthaft.

„Tjom verkauft in seinem Bauchladen Süßkram wie gebrannte Mandeln und so. Und Sarray liebt solche Dinge.“ Deshalb war es auch kein Wunder, dass sich die Zwergin zu ihn auf den Weg machte. Vielleicht war er ja krank und dann war eine Heilerin genau richtig.

Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Donnerstag 13. April 2023, 14:31
von Delia
Nachdenklich betrachtete Delia den Hexer, ehe sich ihre Lippen zu einem leicht amüsierten Lächeln verzogen. “Also mit Stöckchen kann ich dich gern bewerfen, da sehe ich nicht viel Verletzungsgefahr.” Ihre Gedanken beschäftigen sich mit dem gehörten. “Gibt es nicht so etwas wie einen Übungshof, den du benutzen kannst. Ich meine so ein Übungsgelände wo man so etwas üben kann? Man könnte auch ein paar Seile im Wald spannen und dort so etwas wie Pendel daran befestigen die man in Schwingung versetzt und du weichst diesen aus?”, äußerte sie eine ihrer Überlegungen zu dem was Crehwill gerne tun wollte. Sie konnte ihn verstehen. Es war auch ihrer Familie sehr wichtig, dass sie vorbereitet waren, weshalb Zeiten ohne Aufträge mit Rüstungs- und Waffenpflege sowie Übungseinheiten verbracht wurden.

“Oh, ich hoffe, ich habe nicht zu viele Nüsse genommen gehabt, aber ich wollte mich mit Rekin bekannt machen. Und die Nüsse hatten ihr gefallen”, lächelte die Halbelfe entschuldigend.

“Waren es schlimme Verletzungen?”, fragte Delia dann dem Ernst einer solchen Frage angemessen. “Heute Morgen, war nicht mehr viel davon zu sehen…”

Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Freitag 14. April 2023, 08:24
von Crehwill von Seren
Sie blieben vor der Bleibe Tjoms stehen, während Sarray sich kümmerte. Milly war ihr neugierig gefolgt, vielleicht konnte sie helfen. Darauf, dass sich seine Stute mit Nüssen bestechen ließ, kam von dem Hexer ein kurzes Seufzen: „Rekin ist ein ähnliches Leckermäulchen wie Sarray, sie wird sie bestimmt verstehen.“

Crehwill lehnte sich an die Hauswand, sodass das Kleinkind die Lust verlor und mit ihrem Papi nach viel Winken wieder ihrem Tagwerk nachging.

„Der Bolzen im Rücken war vergiftet. Sarray war darüber sehr besorgt, es hatte gelähmt und ich hab drei Tage gebraucht bis ich wieder zu mir gekommen bin. Aber von der Wunde wird man nicht so viel sehen. Sarray hat sie versorgt und ich heile schneller als normale Menschen. Der Andere ging da rein...“ Er zeigte oben auf seinen linken verbundenen Unterarm und unten: „...dort raus und bohrte sich da durch.“ Die Verletzung an der Wange, bei der es keinen Verband gab. „Treffen sollen hätte der mich wahrscheinlich weiter oben am Kopf, das kann schon ernst werden. Aber richtig abwehren konnte ich ihn auch nicht. Die fliegen immer so schnell. Oder ich bin aus der Übung.“

Er zuckte mit den Schultern. Reuven hatte irgendwie nicht so viel abbekommen. Vielleicht sollte er mit dem üben?

„Die ganzen miltärischen Einrichtungen hier, wie der Orden, die Wache oder die Armee haben bestimmt irgendwelche Übungsplätze, aber ich denke nicht, dass die mich da sehen wollen. Besonders die Ersteren. Die anderen wollen einen eher verhaften und die Letzten rekrutieren...“

„So größeren Sachen ausweichen und herumhüpfen, konnte ich in Sarrays Hof üben. Dabei ist Milly runter gefallen, deshalb kenne ich sie.“

Er begann mit einer Hand an der Wunde im Gesicht herum zu fummeln, nachdem sie ihn daran erinnert hatte.

„Heute Nachmittag wollte ich zum Freiherren Sokolov und nachfragen, ob er Dich kennenlernen will, falls Du das möchtest.“

Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Freitag 14. April 2023, 09:44
von Delia
Es war sehr nett von Sarray, sich direkt um ihren Nusshändler zu kümmern. Die Zwergin hatte ein sehr großes Herz, wie Delia fand. Ob sie sich auch genug um sich selbst kümmerte? Oder zuließ, dass andere sich um sie kümmerten?

Delia lächelte ob Crehwills Antwort zu Rekin und Sarray. Auch sie war sich sehr sicher, sie würde es verstehen und hätte nichts dagegen.

Belustigt sah die Halbelfe dem Kind nach. „Kommt das öfter vor?“, fragte sie und nickte in Richtung Kind. „Oder kennst du die Familie?“

Als der Hexer von seinen Verwundungen erzählte, sah man Mitgefühl in Delias Antlitz, ganz so, als würde sie solche Verletzungen kennen oder als würde sie erahnen können, wie es einem damit ergangen war. Ein großer Vorteil war, dass die Wunden des Hexers rasch zu heilen schienen und ihm auch Gift nicht sonderlich viel anhaben konnte.

“Nun, das kann ich nicht beurteilen, ob du außer Übung bist. Aber sollte ich in Erwägung ziehen, mit so etwas auf dich zu schießen, müssten wir richtige Übungsbolzen besorgen. Sarray würde sonst was mit demjenigen tun, der auch nur daran denkt, dich mit einem echten Bolzen zu beschießen, auch wenn es nur zur Übung wäre…” Ja da war sich die Halbelfe sehr sicher und auch hatte sie absolut nicht vor etwas zu tun, was den netten Hexer würde verletzen können, nicht nur wegen Sarray.

"Manchmal reicht aber auch einfach alles Können nicht aus. Manchmal hat man einfach weniger Glück als andere.” Sie zuckte ein wenig mit den Schultern. “Und dennoch hast du so viel Glück, dass du alles soweit gut überstanden hast.” Hier lächelte sie leicht, immerhin war noch alles an ihm dran und er wirkte gesund und munter.

“Von wo ist Milly heruntergefallen?”, fragte Delia neugierig nach. “Wenn du gut darin bist größeren Sachen auszuweichen, dann müssen die Dinge eben kleiner werden und schneller.”

Da war es wieder das Thema, mit dem sich Delia beschäftigen sollte, es aber irgendwie vor sich herschob. “Na ja… möchten… ich weiß nicht, ob ich das will, aber auch Ljerka meinte, es wäre wohl besser. Und wenn ich dich begleiten darf oder du meine Begleitung übernimmst, wäre ich darüber sehr froh.” Sie wusste nicht, ob sie einem Freiherren unbedingt begegnen wollte. “Wie spricht man hier einen Freiherren an?”

Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Samstag 15. April 2023, 00:59
von Crehwill von Seren
„Mit Hochwohlgeboren machst Du nichts falsch. Heute Nachmittag mag ich mit ihm auch noch anderes bereden.“ Wobei er schon wieder vergessen hatte was genau eigentlich alles und sich das nochmal überlegten musste. „Ich würde Dich ankündigten und vielleicht für morgen etwas ausmachen? Gerne komme ich als eine Art Leibwächter mit, wenn Du das möchtest. Außer Ljerka hat andere Ideen, die lebt schon länger hier.“

Zum Thema, ob es ihm öfter passiert, dass Kinder ihn bespielen, musste er amüsiert grinsen und schüttelte den Kopf: „Oh nein, das ist die absolute Ausnahme, weil Sarray mich als harmlos vorgestellt hat. Ich gehöre zu ihr, also werde ich akzeptiert, weil sie hier eine gute Reputation hat. Normalerweise halten sie ihre Kinder von mir fern. Ich bin ein unmenschlicher Mutantenabschaum, der Kinder am Ende noch krank macht oder Schlimmeres. Einem Hexer kann man nicht trauen, der ist... nicht normal.“ Er musterte sein Gegenüber. Sie war offenbar nicht von hier, nicht mal aus dieser Welt und ja es tat gut, dass sie ihm so vorurteilsfrei begegnete. Aber vielleicht war er auch nicht die beste Gesellschaft, um hier anzukommen, dennoch war sie in ihrer Art sehr süß: „Ich mag Deine Weisheiten. Wie alt bist Du, wenn ich fragen darf?“ Vielleicht sollte er sich wieder mehr mit jüngeren Personen umgeben. Mal hat man Glück, mal nicht. Das Leben ist zu kurz. Verdammt, er ist ein alter Sack - auch wenn Keldar anderes behauptet. Aber ja, er hatte die letzten 90 Jahre überstanden - heil überstanden.

„Milly ist von Sarrays Hocker gefallen, der auf dem Tisch im Hof stand, als sie herunter springen wollte. Dabei ist die Sitzfläche viel größer als ihre Füße, ich hatte nicht erwartet, dass man da ausrutschen konnte.“ Na ja, vielleicht war das ein Grund, warum man seine Kinder von ihm fernhielt... er wusste nicht einmal, was ihnen schadete.

Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Verfasst: Samstag 15. April 2023, 18:34
von Delia
Aufmerksam lauschte Delia des Hexers Worten. Hochwohlgeboren. Sie hatte genickt. “Spricht der Freiherr denn die” wie hatte Crehwill es nochmal genannt “die ältere Rede?” Ja, das war es. “Wenn es dir oder Ljerka nichts ausmacht mit mir zu kommen, sage ich nicht nein, wenn es einen besseren Eindruck macht, eurer Meinung nach, kann ich auch alleine gehen.” Hier zuckte sie recht leidenschaftslos die Schultern, als würde sie sich hierbei wahrlich keine sorgenvollen Gedanken machen.

Wieder wanderte Delias Blick zu dem Kind und dessen Eltern. “Ich kann das gar nicht verstehen. Vor allem nicht, wenn man dich kennenlernt. Aber so ist das mit Vorurteilen nicht wahr? Sie sind hartnäckig und viele nehmen sich einfach nicht die Zeit einen kennenzulernen.” Sie seufzte leise. Ja, die Leute mit ihren Vorurteilen. “Und wer ist schon normal? Zumeist wenn man nur tief genug gräbt…” Delia vollendete den Satz nicht, da es weder Crehwill noch sie weiter brachte.

Die Halbelfe lächelte den Hexer fröhlich an, ehe sie sich bemühte, ein ernstes Gesicht zu machen, was ihr nicht sonderlich gut gelang, dennoch versuchte sie daran festzuhalten. “Aber, aber werter Herr”, begann sie und strich sich ihre Kleidung ein wenig glatt. “So etwas fragt man doch eine junge Dame nicht.” Nun musste sie lachen. “Ich zähle einundzwanzig Winter. Und du?”, stellte sie die Frage ungeniert zurück. Sie mochte den Hexer.

“Es scheint ihr ja nichts passiert zu sein, zum Glück. Aber wer sein Glück auch herausfordert… Ausrutschen kann man überall, nur fällt man von viel weiter oben auch viel weiter nach unten. Hatte das mit deinen Übungen in Sarrays Hinterhof zu tun? Hast du sie auch aufgefangen?”