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Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Donnerstag 3. Oktober 2024, 09:32
von Kalliope I Personal
Der Seebär erinnerte Sie an das Meer, warum wusste sie wahrlich nicht genau. Vielleicht lag es einfach bloß daran das sie sich genau so immer einen Seebären vorgestellt hatte. Früher als sie noch klein war. Vielleicht lag das auch an seinen Augen und der tiefen Stimme. Allerdings hielt sie die nicht hundertprozentig für echt. Sowas machten die Leute eben wenn sie ein Bild abliefern wollten das sie in einem besseren Licht darstellte. Sie bezweifelte nicht das er stark und trotzig wie ein Fels in der Brandung war, aber was er hier machte war vielleicht etwas dick aufgetragen. Jelena schmunzelte kurz, sie selbst ging ja auch nicht mit einem so geschmeidigen Gang wenn sie einkaufen war. Zumindest nicht soo sehr. In der Öffentlichkeit gab wohl fast jeder vor er oder sie sei mehr als es den Anschein machte.
Ihr Blick wanderte zur Küche als er das Essen erwähnte. "Ich kann uneingeschränkt alles empfehlen was der Boss kocht. Was man isst hängt letztlich vom persönlichen Geschmack ab." Sie zuckte die Achseln. "Und von dem nach was es einem gelüstet." Fügte sie schmunzelnd an und schob ihr Heck kurz etwas in sein Sichtfeld. Ja der Anschein wollte gewahrt werden. Als dann die große Frau die Küche verließ und Richtung Bar ging schaute Jelena wieder zu dem Seebären. " Ich nehme an es geht um einen Anstandsbesuch und die Überprüfung von Lizenzen." Sie lachte kurz und herzlich auf. "Ich kann mir schwerlich vorstellen das es ihr geliebter ist. Er wirkt als könne sie ihn hochheben und beiseite stellen wie einen Besen." Es dauerte einen Augenblick bis sie sich wieder zusammenreißen konnte bei der Vorstellung und summte dann kurz um das Räuspern zu ersetzen. Besser für die Stimmbänder, hätte ihr die Sängerin in Oxenfurt erzählt. Eine Frau die kaum alt genug schien um ein Bier zu trinken, aber sie hatte eine Stimme die selbst Eisberge zum schmelzen brachte. Oder zum splitter. Sie schenkte dann wieder Einar ihre Aufmerksamkeit. "Wonach gelüstet es denn diesen Seemann?" Sagte sie mit leiser Stimme in der irgendwas mit schwang das schwer einzuordnen war. Ob das nun echt oder dem Anschein geschuldet war ließ sich nicht sagen. Sie legte aber ihre Hand an seinen Oberarm, das war aber definitiv mehr als eine einfache Berührung da sie leichten Druck anwendete um seinen Bizeps zu spüren. Warum? Gefahrenpotential abschätzen? Eine Theorie Überprüfen bezüglich der Armringe? Waren es nur Ihre Gelüste? Oder eine Mischung aus allem?

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Donnerstag 3. Oktober 2024, 20:55
von Valjan Novka
„Dann sollte meine Anwesenheit nicht so schlecht für das Geschäft sein.“
Der Feldwebel fand seine Reaktion auf den angeboten Blick ins Dekolletee angemessen, vielleicht kam er für seinen Geschmack etwas zu offensiv oder im Gegensatz zu den beiden Damen in der Nähe der Theke war er nun im Dienst. Da hielt man sich doch vornehm zurück, das zumindest war seine Auffassung oder man blickte geschäftlich hinein, um das Spiel der Geschlechter mitzuspielen. Die Stadtwache milde stimmen, indem man sie ein wenig um den kleinen Finger wickelt, war ihm nicht unbekannt. Novka hatte nichts dagegen, war ja auch ein kleines Kompliment in die Gruppe Männer zu fallen, die nicht gleich so abstoßen sind, dass man sie nicht einmal zum Schein nett anlächeln möchte. Er schob sich schüchtern eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die ihm sofort wieder über die Augen rutschte.

„Aber sicher die Dame… aufpassen gehört zu meinem Arbeitsalltag.“ Selbstverständlich drehte er sich mit, als die große Frau an ihm vorbei lief. Selbst mit Helm wäre er noch kleiner, aber auch etwas an das er sich gewöhnt hatte. Schmunzelt betrachtete er ihr Heck, wie es die Seeleute nennen würden, während Ajla sich zur Theke aufmachte.

An der Wand zur Küche lehnend und den köstlichen Eintopf löffelnd, konnte er ebenfalls wieder die Aufmerksamkeit dem Gastraum schenken. Der skelliger Seemann tanzte nicht nur äußerlich aus der Reihe, sondern sogar mit seinem Tisch. Aber nachvollziehbar. Wer mochte es schon mitten im Raum zu sitzen? Am Ende noch mit dem Rücken zur potenziellen Gefahr. Novka schätzte seine Sicht aus der Küchenecke und auch, dass sich das Verhalten der Leute leicht änderte, je nachdem wohin er sich wandte.
Den Herrn Seemann selbst hatte er bestimmt schon mal gesehen, war auffällig genug, wahrscheinlich am Hafen oder in den Kneipen dort. Örtlichkeiten die Novka oft genug aufsuchte. Vielleicht sogar in der Wachstube? Männer wie er verbringen da auch mal wegen Kleinigkeiten die Nacht. Sollten sich ihre Blicke kreuzen, prostet der Feldwebel den Skelliger mit der Eintopfschüssel zu, um darauf die Reste auszutrinken. Er wollte die Teigtaschen probieren bevor sie kalt wurden.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Donnerstag 3. Oktober 2024, 21:10
von Ajla Kralik
Dankbar nickte sie dem Feldwebel noch zu ehe sie sich Richtung Theke aufmachte. Auch ihr Blick glitt, auf ihrem Weg, durch den Raum. Sie seufzte etwas als sie Jelena, ihre Bedienung bei dem Mann an der Wand sah. Typisch das sie sich den Kerl heraus suchte der am auffälligsten war. Seltsam das sie sich nicht dem Feldwebel genähert hatte. Er wirkte so furchtbar anders und bemüht das er herausstach wie eine Katze unter lauter Hunden.
Ajla nickte Vlad schließlich zu als sie sich an die ihm vorbei drängte. Gleich darauf verschwand sie hinter der Theke und suchte in den Schränken unter dieser nach den Unterlagen die sie brauchte. Und anscheinend recht schnell fand, sie erhob sich wieder und klatschte eine Mappe aus feinem Leder auf den Tresen. Schnell nochmal durchschauen ob alles an seinem Platz war was sie brauchte.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Freitag 4. Oktober 2024, 21:55
von Alisea von Lyrien
"Wird umgehend erledigt," sagte Alisea zu Yenca, die ihr die notwendigen Details zum gewünschten neuen Getränk gegeben hatte. "Bin gleich wieder zurück."

Etwas lockerer wirkend als noch bei ihrer Ankunft setzte Alisea sich in Richtung Bar in Bewegung. Dort angekommen signalisierte sie Vlad Interesse zu bestellen, nämlich nochmals ein Bier für sich selbst und roten lieblichen Wein für Yenca. Das tat sie sehr elegant indem sie die beiden leeren Becher auf die Bar stellte, ihn anlächelte als die Blicke sich kreuzten, und auf die Gefäße, Vlad und sich deutete. "Könnten wir bitte nochmal Nachschub haben, Vlad?" Die entsprechenden Münzen legte sie auf den Tresen.

Auf einmal tauchte die Hausherrin hinter der Theke auf, ganz in ihrer Nähe, als ob sie wie ein Baum plötzlich aus dem Boden gesprossen war. Alisea schaffte es erstaunlicherweise nicht mal zu zucken, sondern nickte ihr wie selbstverständlich zu, als hätte sie nicht gerade einen kleinen Schrecken bekommen. Ihr wurde nochmal deutlich, um wie viel ihr Gegenüber sie überragte. Größere Frauen war Alisea wirklich nicht gewohnt.
"Ah, so sieht man sich wieder!", eröffnete sie das Gespräch und wartete kurz darauf, bemerkt zu werden. "Hoffe der Feldwebel macht keine Umstände." Sie nickte kurz in Richtung Küche, bevor sie die Gelegenheit ergriff ihr eigentliches Motiv für den Abend zu verfolgen:
"Sagt, das Essen war so gut, ich würde mich gerne mit ein wenig Unterhaltung bedanken. Dürfte ich ein wenig musikalische Untermalung anbieten?"
So verpackte sie ihr Anliegen hier anheuern zu wollen erstmal in einer netten Gefälligkeit, um ihr Talent unter Beweis zu stellen. Sie vertraute darauf, dass sie gut genug spielte, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Daran hatte sie bisher noch nie gezweifelt. Andererseits wusste sie ja auch nicht, mit wem sie es hier zu tun hatte.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Samstag 5. Oktober 2024, 22:27
von Einar
Eine wirkliche Empfehlung war aus der Magd nicht heraus zu bekommen und sie ließ ihn auch nicht wissen, was überhaupt in den Töpfen der Köchin schmorte. Er legte den Kopf einen Hauch schief - wollte sie sich über ihn lustig machen? Hatte er irgendeine Gepflogenheit dieses neuen Hauses übersehen? Stand irgendwo geschrieben, was es gab? Aber was taten dann Menschen, die nicht des Lesens mächtig waren? Pottkieker spielen? War das der Trick hinter der offenen Küche? Man tappte einfach rein und schaute der Köchin über die Schulter? Sein Blick folgte ihrem zu besagter Küche hin, wo sich etwas Bewegung einstellte, denn eine große Frau kam heraus und verschwand scheinbar unter dem Tresen. Der Witz bezüglich des Wachmannes brachte ihn zum Lachen, nahm er doch seine eigenen Gedanken postwendend auf. Armer Kerl. War sicher oft das Ziel solcher Sprüche. Das weitere Tun am Tresen entging dem Seebären dann allerdings, denn die Schankmaid wandte sich ihm wieder zu - mehr noch, sie segelte in seine Hoheitsgewässer und berührte ihn am Arm. Die Bewegung trug ihm einen Hauch ihres Duftes zu: eine Note, die ihn an den Süden erinnerte und an den Frühling, darunter der Geruch der Taverne und unter allem pure Weiblichkeit. Alles in allem durchaus anziehend, auch wenn er es bevorzugte, wenn Frauen nach sich selbst rochen und nicht nach irgendwelchen Blumen. Hätten die Götter gewollt, dass Menschen nach Rosen durften, hätten sie sie zu Blumen gemacht. Trotzdem spannte er unter ihrem Griff unwillkürlich den Bizeps etwas an, damit sie etwas zum Fühlen hatte. Und da gab es eine Menge zu fühlen. Nicht zuletzt den schweren Reif, der im Übergang von Schultermuskel zu Bizeps ruhte.
Ansonsten blieb er ganz ruhig und entspannt, beide Hände locker am Humpen. Solange man ihn nicht verärgerte, ging von diesem Seebären keinerlei Gefahr aus, außer dass er den örtlichen Biervorrat bedenklich dezimierte. Er sah der Schankmaid wieder in die Augen und lächelte freimütig. "Dann überrascht mich, Sera. Wenn alles gut ist, vertraue ich auf Euer Urteil. Nur Fleisch sollte schon dabei sein." War es Zufall, dass sein Blick für den Bruchteil einer Sekunde abwärts kippte? Sicher. Er war noch am Abend zuvor bei Matea gewesen und eigentlich ausgeglichen.
Um den Moment nicht zu strapazieren, wandte er den Kopf und wies mit dem Kinn in Richtung Bühne. "Gibt es heute noch was zu sehen, dort oben?" Oder zu hören. Die Einrichtung sah allerdings nicht nach Tanz aus. Eher nach gediegener Unterhaltung. Also etwas, was ihn über kurz oder lang vertreiben würde, denn wenn schon Musik, dann wenigstens eine, bei der man auf den Tischen tanzen oder den Frauen dabei unter die Röcke spähen konnte. Er sah die Schankmaid fragend an.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Sonntag 6. Oktober 2024, 22:12
von Kalliope I Personal
Tatsächlich war es so gewesen das Jelena nichts ferner gelegen hätte als sich über ihn lustig zu machen. Das lag zum einen daran das er nicht wie Jemand wirkte über den man sich ungestraft lustig machte. Zum anderen lag das ausbleiben einer Empfehlung daran das sie einfach falsch gewesen wäre. Alles was Ajla kochte war vorzüglich, es lag ganz einfach am persönlichen Geschmack und wer war sie das sie ihren Geschmack Jemand anderem als das Beste vorschrieb. Er würde es tatsächlich selbst probieren müssen. Er hatte sicher auch sehen können das die allermeisten Gäste selbst zur Küche gingen um sich ihr Essen zu holen. Auch das hatte mehrere Gründe, zum einen tatsächlich das man dort selbst riechen konnte welche Aromen das Essen hatte. Und zum anderen das Ajla gerne mit den Leuten sprach, denn immerhin war sie hier neu und musste erstmal abschätzen wer vielleicht ein Stammgast werden konnte. Natürlich bediente man wenn gewünscht, und im laufenden Betrieb nach der Eröffnung, würde es auch so gehandhabt werden. Für den Anfang müsste man sich, in doppeltem Sinne, erstmal beschnuppern.
Was ihre Annäherung nun bewirkte, zu allererste ein Schmunzeln. Da war wieder das etwas übertreiben um einen besseren Eindruck zu hinterlassen. Es war sogut wie Niemand frei davon. Was auch der Grund dafür war das sie ein Parfum aufgelegt hatte. Für die Mehrheit war das anziehend, natürlich war auch hier wieder der persönliche Geschmack Ausschlag gebend gewesen und dieser Duft wurde von vielen gemocht. Selbst die Sängerin in Oxenfurt hatte es gemocht und sie hatte eine sehr feine Nase. Also befand Jelena es als Auszeichnung in gewisser Weise.
Sie spürte den Ring an seinem Oberarm, kurz befühlte sie diesen. Sie wusste das er irgendwas bedeute, aber ihr fiel beim besten Willen nicht mehr ein woran. So ließ sie los, aber nicht einfach so, ihre Finger Strichen sanft seinen Arm entlang und lösten sich dann an seiner Hand von ihm.
Sie summte nochmal kurz und richtete sich wieder auf. "Natürlich ich werde etwas bringen. Mit Fleisch. " Sie nickte noch mal kurz und schaute zu ihm, seinen Blick in ihr Dekolleté hatte sie nicht bemerkt, aber unangenehm wäre er ihr sicher nicht gewesen, sie hatte es ja auch ein wenig darauf angelegt gehabt. "Wenn der Andrang sich in der Küche gelegt hat wird es Musik geben." Sie schaute zur Theke und nickte leicht in diese Richtung. "Vielleicht früher schon, die Dame hat eine Laute dabei. Ich kann nur nicht sagen ob wir das hören wollen." Sie schmunzelte und grinste dann kurz. Ob sie gut spielte konnte Jelena auch schwerlich wissen und so wandte sie sich um und tat einen Schritt. Dummerweise hatte sich der Saum ihres Rocks an einen Span des Tisches verfangen und so verlor sie das Gleichgewicht. Sie stürzte mit ihrem Tablett in der Hand vorwärts.Das würde eine schmerzhafte Landung werden. In diesem Fall hatte sie das Glück das der Seebär nicht an seinem Humpen und dem Tisch festgewachsen war. Er erhob sich schnell, hatte allerdings nicht mehr die Zeit um sie einfach fest zuhalten so legte er einen Arm um Jelenas Talie um sie vom Sturz abzuhalten. Mit einem erschrocken Keuchen lag sie in einen Armen. "Überraschung." Hauchte sie mit leiser Stimme und wurde tatsächlich ein wenig rot. Wenn das ganze nicht von so grazieler Dusseligkeit begleitet worden wäre hätte man denken können das das Absicht gewesen war. Wobei es in diesem Fall ziemlich mutig war sich darauf zu verlassen das der Seebär sie retten würde. In jedem Fall erntete die ganze Aktion Applaus von den anderen Gästen.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Montag 7. Oktober 2024, 14:45
von Ajla Kralik
In dem Moment als sie die Ledermappe auf den Tresen klatschte stand aufeinmal Alisea vor ihr. Sie war durchaus überrascht, aber zumindest anmerken ließ sie es sich nicht. In ihrer kurzen 'Abwesenheit' hinrer der Theke hatte Vlad die Bestellung von Alisea soweit fertig gemacht und ihr im Tausch für das Geld übergeben. Ajla schaute kurz an Alisea vorbei und lächelte. Wahrscheinlich nicht ausschließlich wegen Alisea, ein großer Teil ihrer Freude wird wohl darauf zurück zuführen sein das der Abend allem Anschein nach wirklich sehr gut lief. Und dabei war das erst die Eröffnung und noch nicht mal 3 Stunden vergangen. Wenn nicht etwas unvorhergesehenes geschah würde das hier ein voller Erfolg werden. Anders als in Oxenfurt, ein Erfolg waren die beiden Standorte in jedem Fall, jetzt, aber Anfangs lief das Ganze doch etwas schleppend an. Hier sah es definitiv erfolgsversprechender aus. Und so wendete sich ihre Aufmerksamkeit dann Alisea zu. In der Tat. Und nein das sind nur Förmlichkeiten die zu erwarten waren." Nicht nur ihre Worte waren entspannt, auch ihre Stimme zeugte von ihrer Zufriedenheit. "Danke. Das freut mich zu hören." Nahm sie das Kompliment wie selbstverständlich auf und neigte den Kopf ein klein wenig. Ajla musterte Alisea dann nochmal prüfend ob ihres Wunsches und Vorschlags. "Es wird noch ein wenig dauern bis der geplante musikalische Teil beginnen wird. Also.. Warum nicht." Was sie nicht in Worte fasste konnte man ihr aber beinahe ansehen. 'Ich hoffe ihr seid gut!' Ajla nickte in Richtung Bühne. Auf dem kleinen Podest, zwei viertel runde Stufen hinauf lag die kleine Bühne, viel Platz war dort zwar nicht aber für drei Musiker samt Instrumenten war es genug. Im Moment stand dort ein gemütlicher Sessel und ein Beistelltisch für Kleinigkeiten. "Wann immer ihr den Moment seht für etwas Musik." Ajla nickte noch einmal und trat dann mit der Ledermappe hinter der Theke hervor. "Entschuldigt mich, ich muss mich um die Förmlichkeiten kümmern." Mit diesen Worten entschwandt sie wieder in Richtung Küche und dem Feldwebel. Auf dem Weg zurück sorgten Jelena und der Seebär für ihren kleinen Moment der Aufmerksamkeit. Was Ajla mit einem breiten Grinsen quittierte. Sowas hatte Jelena durchaus schonmal abgezogen wenn ihr Jemand gefiel. Wenn sie das aber tat dann tat sie es immer mit einer gewissen Eleganz. Das sah sehr nach Tollpatschigkeit aus, Ajla war froh das sich Jelena augenscheinlich nichts getan hatte. Humpen und Schüsseln konnten ersetzt werden, gute Mitarbeiter nur schwer.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Dienstag 8. Oktober 2024, 21:15
von Alisea von Lyrien
Die Hausherrin schien insgesamt guter Dinge zu sein und auch in guter Laune. Ein Glücksfall für Alisea. Den prüfenden Blick erwiderte sie mit einem breiten Lächeln und leichtem Kopfneigen. "Keine Sorge, noch ist niemand vor meiner Musik davongerannt. Viel Erfolg mit der Stadtwache.", versicherte sie Ajla und verabschiedete sich. Bevor sie mit den Getränken zu Yenca zurückkehrte bedankte sie sich noch bei Vlad.

Just in dem Moment polterte es und als sie sich mit den Getränken in der Hand zum Gastraum umdrehte, sah sie eine der Bedienungen in den Armen des stämmigen Mannes , der ihr zuvor schon kurz aufgefallen war. Mit gehobener Augenbraue ging sie zurück zum Tisch.

"Was ist denn da passiert?", fragte sie Yenca bei ihrer Ankunft, stellte die Getränke auf dem Tisch ab, und setzte sich nochmal kurz zu ihrer neuen Bekanntschaft. Ihr Blick folgte noch den Geschehnissen am anderen Ende des Gastraums.
"Gute Neuigkeiten, übrigens, ich darf uns gleich mit etwas Hintergrundmusik versorgen. Kein schlechtes Zeichen. Ich gehe davon aus, dass Ihr auch hervorragend eine Weile ohne mich auskommt. Und wer weiß, vielleicht habt ihr ja schon andere Gesellschaft gefunden bis ich abgelöst werde später." Den letzten Satz sagte sie mit einem Zwinkern und Prost.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Mittwoch 9. Oktober 2024, 15:59
von Yenca
Die junge Hübschlerin saß ruhig in ihrem Stuhl und beobachtete die Schankstube nachdem Alisea sich aufgemacht hatte für sie Beide noch Getränke zu besorgen. Außer dem Besuch der Stadtwache war nicht viel Bemerkenswertes in der Taverne los. Wie es schien hatte es auch keinen besonderen Grund warum die Stadtwache da war. Sie bekam ja nicht mit warum der Mann hier war. So gute Ohren hatte sie nun mal nicht. Der einzige ziemlich auffällige Mann, der sich in der Taverne aufhielt war der Bär von Mann, dem man auch ansah, was seine Berufung anging. Seine Statur sprach Bände. Ein wenig schaute sie dem Treiben zwischen der Schankmaid und dem Mann zu und dann passierte es, ob absichtlich oder nur geschauspielert, sie vermochte es nicht genau zu beurteilen, dass die Schankmaid dann von dem Mann aufgefangen und wieder aufgestellt wurde, als sie stolperte. Amüsiert kicherte sie leise vor sich hin.
Dann kam auch schon Alisea wieder zurück und brachte neben den Getränken auch noch eine freudige Nachricht mit.
"Danke sehr." sie deutete auf ihr neues Getränk "Es freut mich, dass ihr auftreten dürft, ich werde selbstverständlich zuhören. Und was das Gepoltere angeht, die Schankmaid ist nur gestolpert und der Seebär war so galant und hat sie aufgefangen. Macht nur ich werde mich am Treiben in der Schänke gütlich tun und euch zuhören. Ich bin gespannt auf eure Darbietung und bei der Vielzahl an Menschen hier wird mir bestimmt nicht langweilig." sie zwinkerte ihr zu und griff dann nach ihrem Glas, aber ohne davon zu trinken.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Freitag 11. Oktober 2024, 21:21
von Einar
Fast war er versucht, das Kinn in eine Hand zu stützen und neugierig die schlanken Finger zu betrachten, die so forschend seinen Oberarm erkundete, doch da zog sich die Dame auch schon wieder zurück. Womit hatte er nur die Zutraulichkeit verdient? Darauf, dass sie seine Gefährlichkeit einschätzen oder ihn selbst besser einsortieren wollte, kam er tatsächlich nicht. Um zu wissen, dass er den Laden im Zweifel auf den Kopf stellen konnte, musste man ihn ja nur anschauen. Und das er ein eher friedlicher Zeitgenosse war, erfühlte man sicherlich nicht an seinem Arm. Aber wie dem auch sei, er hielt still und ließ sie ihre Neugier stillen.
Das die Gäste einfach in die Küche marschierten, war ihm tatsächlich gar nicht sehr aufgefallen. Er beobachtete eher das Treiben an den Tischen, denn da begann in aller Regel der spannende Teil menschlicher Interaktion. Oder auf einer Tanzfläche, die es nicht gab. Und ob die Musik was werden würde... wusste die forsche Schankmaid auch nicht und wirkte selbst noch skeptisch. Einar erwiderte ihr Grinsen mit einem kurzen Lacher. "In dem Fall bleibt nur die Flucht in eine Hafenschenke, wo gefidelt, getrommelt und getanzt wird." Er zwinkerte ihr zu und machte eine zustimmende Geste, was das Essen anging. Sollte sie was bringen, er aß je eigentlich sowieso alles. Auf langen Seereisen durfte man nicht wählerisch sein und in fremden Häfen experimentierte er gern. Zum Glück hatte Freya ihn mit einem Ledermagen gesegnet, sodass er bisher auch immer glimpflich durch alle Experimente hindurch gekommen war. Hier konnte es also nur gut werden, solange einem die künstlerische Darbietung nicht auf den Magen schlug.
Die Schankmaid wandte sich zum Gehen und Einar war ganz darauf eingestellt, sie nun noch einmal von achtern bewundern zu dürfen, da stauchelte sie plötzlich. Ohne nachzudenken sprang er auf und schaffte es, ihr von hinten einen Arm um die Taille zu legen, die Hand auf ihrem Bauch. Mit einem Ausfallschritt stabiliserte er sie beide und zog das Mädchen einfach an sich, während das Tablett zu Boden polterte. Die zarte Röte auf ihren Wangen ließ sie schlagartig sehr viel jünger aussehen und nun, da er sie wieder auf die Füße stellte, kam sie ihm leicht wie eine Feder vor. Den Applaus und die Pfiffe ignorierte er einfach, gewohnt im Mittelpunkt zu stehen. Woher? Kurz geriet er gedanklich ins Stolpern. Wieso war das so? Woher kam die Gewohnheit? Da waren Fetzen von Bildern: Hände, die seine Schultern klopften; Stimmen, die seinen Namen riefen; Pfiffe; Gejohle. Mal tat man so, als sei nichts und mal gebärdete man sich wie der König der Bären. Je nach Situation, aber wann war was richtig gewesen und woher hatte er das gewusst. Bevor er Kopfschmerzen bekam, rettete ihn die Magd.
Ein Wort zog seine Aufmerksamkeit wieder ins Hier und Jetzt: Überraschung? Nun musste er wirklich lachen und entließ sie aus seinem Griff. Stehend überragte er sie und überhaupt die meisten hier ordentlich, daher sah er nun auf die Schankmaid herab und feixte. "Immerhin nicht auf dem Rückweg." Heißen Eintopf aufzufangen, stellte er sich unangenehm vor.
Als die Schankmaid wieder zur Küche eilte, folgte er ihr mit den Augen und bemerkte den Blick des Wächters. Auf den Gruß hin angelte er nach seinem Humpen und erwiderte diesen damit. Aus einer Bierlaune heraus, wies er einladend auf die freien Stühle an seinem Tisch, dann sah er sich noch immer stehend zwischen den Gästen um und setzte sich schließlich wieder. Er glaubte nicht wirklich daran, dass der Wächter sich setzen würde. War sicher im Dienst und hatte wenig Zeit, aber im Stehen essen war so hektisch. Außerdem überlegte er immernoch, ob er den Kerl schon mal irgendwo getroffen hatte.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Samstag 12. Oktober 2024, 12:37
von Kalliope I Personal
So genau konnte sie sich selbst nicht erklären warum sie ihn so befühlte. Natürlich da war ihre ursprüngliche Intention des Einschätzens, wenn auch nur oberflächlich. Irgendetwas anderes war da aber auch noch. Er gefiel ihr, rein optisch, und zusätzlich dazu kam ein gewisses Maß an Undurchsichrigkeit. Er wirkte, ein wenig unsicher, in welchem Aspekt könnte sie gar nicht wirklich greifen, aber auf sie wirkte es wie ein Stück Metal auf einen Magnetstein. Das was sie nicht direkt festmachen konnte zog sie wie magisch an.

Wirklich direkt in die Küche ging man nicht, aber man konnte direkt hinein gucken und Ajla beim Kochen zusehen. Zumindest heute konnte man auch direkt auswählen und begutachten was gegessen werden wollte. "Es wird definitiv heute noch Musik geben. Wenn der Tumult um das Essen nachlässt." Stellte sie klar und schmunzelte. Noch einmal musterte den Seebären, irgendwie fiel es ihr schwer sich vorzustellen das er die Hüfte schwang. Allerhöchstens aus anderem Grund. "Ich wäre wirklich entzückt euch die Hüfte schwingen zu erleben." Sagte sie doch ein wenig frech grinsend.

Als er seinen heroischen Auftritt hatte und er sie im Arm hielt nachdwm sie gestolpert war, spannte sie sich an. Was er an ihrem Bauch spüren konnte, da sowohl der fast Sturz als auch seine Berührung sie überraschte. Zugegeben sie hatte überlegt das ganze zu provozieren um es heraus zufordern, er gefiel ihr eben. Sie hatte sich aber letztendlich doch dagegen entschieden und das es nun doch, wenn auch auf plumpe Art, dazu gekommen war war ihr sichtlich peinlich. Das war aber nicht ausschließlich der Grund für ihre roten Wangen.
Sie betrachtete ihn wieder nachdenklich, für einige Sekunden wirkte er wieder so unsicher. Als wüsste er nicht genau wo er war und wer er war. Sie brach seine Ablenkung und raffte die Röcke als sie wieder aufrecht stand. Jelena ging in die Hocke um das Tablett auf zu heben und straffte sich schließlich, ehe sie Richtung Küche ging. Es war ihr definitiv peinlich so ungeschickt gewesen zu sein, das konnte man ihr ansehen. Dazu kam noch das es Ajla gesehen haben musste als sie auf dem Rückweg von der Theke war. Zum Glück war das nur ein gerader Weg, sie konnte spüren wie Blicke auf ihr hafteten die sie beobachteten ob sie das laufen verlernt hatte.

Ajla und Jelena kamen fast zeitgleich bei der Küche an, ein dezentes Nicken gefolgt von einem Lächeln für den Feldwebel. Der entschuldigende Blick für Ajla wurde zum Glück mit einem Schmunzeln quittiert. Und sieachte sich daran zwei Schalen mit unterschiedlichem Eintopf zu füllen.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Sonntag 13. Oktober 2024, 15:10
von Valjan Novka
Er solle sich dazu setzen? Zum Skelliger. Na sieh an. Das würde vielleicht einige beruhigen, wenn der offensichtlich gefährlichste Gast von der Wache im Auge behalten werden würde. Falls die Papiere in Ordnung waren, wovon der Feldwebel ausging, denn die Sera war sehr routiniert verschwunden, könnte er mit dem angebrochenen Abend tun und lassen was er wollte. Er musste nur morgen um sechs Uhr zum Morgenappell bereitstehen. Unerlaubtes Fehlen war unangenehm, der Sondersondereinsatz letzte Woche wurde gerade so hingenommen, weil Ober schlägt Unter und Slava die meisten.

Auf die Einladung an den Seemannstisch lächelte die Stadtwache ehrlich erfreut zurück. Zur Antwort zeigten zwei Finger auf seine Augen, dann ein Finger auf die Küchenauslage und schließlich der Daumen zur Theke. Er müsse hier noch aufpassen bis die Herrin des Hauses zurück käme. Aber die Hand tippte auf seine Brust und öffnete sich darauf nickend zum Seemann. Wenn er hier fertig ist, könnte er sich für ein paar Augenblicke dazu setzen. Vielleicht nicht den ganzen Abend, denn ein Seitenblick ging zu den beiden blonden Damen, gefolgt von einem grinsenden Schulterzucken.
So ganz aus den Augen hatte er die zwei Hübschen noch nicht gelassen und sie waren nicht ganz abweisend gewesen. Ein bisschen schäkern, ein bisschen umhören. So machte die Arbeit doch Spaß, oder?

Die kurze Annäherung zwischen Gast und Schankmaid hatte Novka mit einem Schmunzeln quittiert, vor allem weil nicht ganz klar in wie weit Absicht dahinter lag oder nicht. In diese kräftigen Arme konnte man sich bestimmt fallen lassen. Der Eintopf war gerade leer, als Hausherrin und Bedienung zu ihm kamen. „Wahrhaft köstlich, Sera.“ Um die Ledermappe mit den Papieren entgegen zu nehmen, stellte er die Schüssel zurück und würde nicht viel Zeit verlieren einen Blick darauf zu werfen, wenn sie ihn ließe.

„Gute Frau“ zu Jelana. „Könntet Ihr meine Teigtaschen ebenfalls zum Seemann tragen und ausrichten, ich sei gleich bei ihm.“ Wobei Novka davon ausging, dass er ihn verstanden hat. Es mag eine Schnittmenge in der Zeichensprache zwischen Militär und Seefahrt geben. Aber sie würde ihm ja eh etwas bringen.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Sonntag 13. Oktober 2024, 21:42
von Ajla Kralik
Ajla nickte dankbar zum Feldwebel, ein Lob war immer willkommen. Das hieß für sie immer das sie eine gute Gastgeberin war, das es genau so war wie sie sich das vorgestellt hatte. Natürlich war das immer subjektiv aber ohne das es gefallen hätte hätte es ja auch wohl kein Lob gegeben. "Ich gebe das Lob an die Köchin weiter." Sie schmunzelte etwas und klappte die Mappe auf. In dem Moment kam Jelena an und schnauft erstmal durch, Ajla schenkte ihr eine hochgezogene Augenbraue. Man hatte das durchaus als eine Frage nach dem Befinden werten können, da ihr blick dabei aber auch durch den Gastraum ging war es schwer es nur auf Sorge um ihre Angestellte zu münzen. "Alles okay..." Sagte Jelena schließlich und nahm sich zwei Schalen um diese mit Eintopf zu füllen. Ajla schien zufrieden und widmete sich ihren Unterlagen. Sie suchte die entsprechenden Zertifikate heraus. Diese Unterlagen waren schon fast eher ein Kunstwerk, nötig war das sicher nicht gewesen, für Ajla war es aber von Bedeutung diese zertifikate zu besitzen. Und so verlief sie dem mehr Gewichtung. Sorgsam legte sie die Mappe aufgeklappt vor dem Feldwebel hin. Auf jeder der beiden Seiten der Mappe warren Schnüre die die Schriftstücke festhielten. Eigentlich schien die Mappe für die bloße Aufbewahrung etwas übertrieben, für Ajla war es so aber das richtige. Jedenfalls maachten die Zertifikate einen authentischen Eindruck und wenn man wüsste wer diese Dokumente ausstellt könnte man die Unterschriften sicher auch richtig zuordnen. "Ich hoffe auch hier ist alles zu eurer Zufriedenheit.“ Es war nicht einmal eine Frage an den Feldwebel eher eine Feststellung das sie davon sehr überzeugt zu sein schien.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Dienstag 15. Oktober 2024, 12:06
von Alisea von Lyrien
Während Yenca sprach nahm Alisea noch ein paar Schluck ihres Getränks und begann schonmal ihre Laute aufzunehmen. "Dann wünsche ich viel Spaß und hoffe, dass die Darbietung gefällt.", verabschiedete sie sich schließlich mit einem Lächeln.

Laute auf dem Rücken und Bier in der Hand ging Alisea zwischen den Tischen hindurch in Richtung Bühne. Dabei schlängelte sie sich elegant und unauffällig zwischen allen Gästen und Stühlen hindurch, ohne auch nur einen Tropfen Bier zu verschütten oder sonstwie negativ Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Auf der Bühne angekommen stellte sie ihr Getränk beiseite, setzte sich auf den bereitstehenden Hocker, und begann leise, kurz und effizient, ihre Laute zu stimmen, ehe sie anfing eine ruhige Volksweise zu spielen, erstmal ohne Gesang. Das Lautenspiel war fehlerlos und schön anzuhören. Ihre musikalische Höchstleistung war es nicht, aber das musste es als Hintergrundmusik ja auch erstmal nicht sein.

Während sie spielte, schien sie wie versunken zu sein, und schaute nur zwischen zwei Strophen oder Melodien mal freundlich in den Gastraum, um die Stimmung wahrzunehmen. Dabei suchte sie auch den Blick der Bedienungen, von Yenca, und der Hausherrin, um deren Zustimmung abzuschätzen.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Dienstag 15. Oktober 2024, 15:38
von Yenca
Yenca sah sich in Ruhe weiter um und genoss ihren Wein während sie dann auch den Melodien von Alisea lauschte. Es war ruhig in der Schenke. Also nicht ruhig im Sinne von still, sondern es gab keine Streitereien, man labte sich an den Getränken so wie an dem Essen welches noch aufgetischt wurde und man sich an dem Tisch abholen konnte. Sie beobachtete wie sich nun zu dem Seebären auch die Wache gesellte. Wahrlich kaum 2 unterschiedliche Männer sah man kaum an einem Tisch sitzen. Der eine, der aussah als könne er locker Bäume ausreißen und der andere der eher schmal gebaut war und kaum dem jugendlichen Alter entwachsen schien. Man könnte da fast sagen Gegensätze ziehen sich an.
Leise summte sie bei den Liedern mit und auch ihr Fuß wippte mit im Takt der Melodien die Alisea spielte. Wenn diese ihren Blick suchte blickt sie zurück mit einem Lächeln welches ihr signalisieren sollte, dass es ihr durchaus gefiel was sie da von sich gab. Ab und zu nach dem Abschluss eines Liedes klatschte sie verhalten. Um sich kurz danach wieder dem Wein und dem Geschehen in der Schenke zu widmen. Nicht zu auffällig aber doch vielleicht auffällig genug warf sie immer mal wieder einen Blick zu dem Tisch an dem die beiden doch so unterschiedlichen Männer nun saßen.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Dienstag 15. Oktober 2024, 21:16
von Einar
Einen großen Unterschied zwischen Landmilitär und Seefahrern gab es vielleicht nicht, aber ganz sicher zwischen Skelligern und Festlandbewohnern. Auf den Inseln brüllte man sich eher an - über Stürme, Tische und Schlachtenlärm hinweg. Subtil waren die Männer der Skellige alle nicht und wenn Einar etwas mehr bei sich selbst gewesen wäre, hätte er wohl einfach quer durch den Raum gedonnert, dass der Kerle sagen solle, was er sagen wolle. Aber gerade war er noch etwas verwirrt von den neuerlichen Puzzleteilen in seinem Gedächtnis und dann begann auch noch die Musik, was ihn veranlasste, die Klappe zu halten und statt dessen sowas wie einen spöttischen Salut anzudeuten. Mit einem Schmunzeln.
Dann setzte er sich wieder, nahm sein Bier in eine Hand und drehte sich etwas, damit er die Dame mit der Laute beim Spiel sehen konnte. Die hatte doch eben noch da drüben gesessen. War die also engagiert worden, für Stimmung zu sorgen? Na, da würde sie aber noch ein bisschen schneller klampfen müssen. Er nahm einen Schluck und wartete auf Essen samt Wächter.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Mittwoch 16. Oktober 2024, 09:15
von Kalliope I Personal
Jelena war definitiv angefressen. Das lag aber wohl einfach an ihrem Fauxpas von vorher. Sowas passierte ihr nicht, schon gar nicht weil sie einen falschen Schritt machte. Allerhöchstens weil es e es so gewollt hatte und nicht weil sie ungeschickt war. Das es dennoch passiert war kratzte sehr an ihrem Stolz. Zu allem Überfluss hatte Ajla sie so seltsam angesehen, auch wenn das nur kurz war. Das ihr das nicht zu 100 Prozent gefiel war ihr klar, aber zum Glück hatte es wohl nicht für Ärger gesorgt. Also war doch alles in Ordnung, oder?

So machte sie erst einmal ihre Bestellung fertig. Zweimal Eintopf und zwei Brotstücke. Zwei Löffel, eine Nachricht an den Seebären und die Teigtaschen des Feldwebels. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie zum einen wie Ajla die Zertifikate vor zeigte und wie zum anderen die Bardin auf die Bühne ging. Ajla musste wirklich gute Laune haben das sie ihr dies erlaubte, Jelena hatte die beiden ja vorher kurz reden sehen, es musste darum gegangen sein. Die Zertifikate wären in Ordnung, das waren sie immer, da legte Ajla großen Wert drauf.
Als Jelena alles beisammen hatte machte die sich mit ihren Tablett auf den Rückweg zum Seebären. Nun war sie wieder da, ihre gazellenartige Geschmeidigkeit wenn es darum ging sich mit dem Tablett zwischen den Tischen hindurch zubewegen. Als sie ohne Probleme beim Seebären ankam stellte sie ihm die beiden Schalen mit einem Lächeln hin. "Das rote ist mit Fleisch, Zwiebeln, Pilzen und Tomaten. Gewürze natürlich. Das helle ist Lauch mit Käse und irgendwie kleingehacktem Fleisch. Schmecken beide sehr gut und im zweiten ist zumindest ein wenig Fleisch." Erklärte sie und legte das Brot noch dazu. Mit einem deuten Richtung Küche Fügte sie noch an. " Der Feldwebel kommt gleich sagte er mir. Nicht zukrafig ausatmen. " Sie schmunzelte und legte die Schale mit den Teigtaschen auf den Tisch. " Die gehören ihm, also Finger weg." Sie zwinkerte ihm nochmal zu un kümmerte sich dann erstmal wieder um die anderen Gäste. Am Rande des Bewusstsein nahm sie die Musik wahr und wiegt sanft die Hüfte.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Mittwoch 16. Oktober 2024, 11:31
von Valjan Novka
Die Wirtin oder Köchin oder Hausherrin blieb professionell höflich und zeigte ihre Lizenzen. Feldwebel Novka überflog sie gewissenhaft, es waren nicht die Ersten, die er gesehen hatte. Bei der Wache waren nicht alle des Lesens und Schreibens mächtig, sodass ähnliches häufig bei ihm landete und vielleicht auch ein Grund war, warum man den eigentlich etwas schmächtigen Burschen behalten hatte. Der hatte sich nicht unterkriegen lassen und der konnte schon lesen. Dass er gerade dabei war noch zwei Sprachen und Schriften mehr zu lernen, behielt er allerdings für sich.

„Sehr hübsch. Wer hat die so ausgestellt?“ Auch wenn man die Unterschriften nicht lesen konnte, kannte man doch die üblich Verdächtigen und Kneipen und Verbrechen hatte schon immer eine gewisse Schnittmenge. Ein Finger strich neugierig über das Papier, an der Maserung konnte man teilweise den Hersteller erkennen. Wahrscheinlich mitgebracht aus Oxenfurt. Er wartete die Antwort noch ab und bedankte sich artig „Dann möchte ich Euch auch nicht weiter aufhalten. Habt Dank, Sera Kralik und viel Erfolg“, bevor er sich in Richtung Seemann aufmachte.

Er musste sich nicht gewandt zwischen Gästen und Tischen hindurch schieben, denn zumindest Erste machten der Wache ohne zu fragen Platz. Dafür begann die Musik zu spielen. Die kleinere Dame von vorhin hatte sich ihre Laute genommen und begann sich einzuspielen. Ein anerkennendes Nicken ging in ihre Richtung sollten sich ihre Blicke treffen. Ob sie auch… Coversongs machte? Wie Schura genannt hatte. Die Idee mit dem Musiktreffpunkt war noch immer im Kopf. Aber zuerst der Skelliger.

Ein Salut. Ein Echter: die rechte Faust auf die linke Brust, aber mit einem spöttischen Lächeln im Gesicht: „Feldwebel Valjan Novka und Euch… hab ich schon mal gesehen, oder?“ Er setzte sich, fragte nicht weiter, war ja schon eingeladen wurden. Er wähle einen Platz neben den großen Mann mit dem Rücken zur Wand. Man wusste warum, nicht wahr?

Seine Teigtaschen nahm er dankbar entgegen und schnupperte daran, bevor sie probierte. Die mit Ziegenkäse zuerst, das klang nämlich abwechslungsreicher als Kartoffeln in Teig.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Mittwoch 16. Oktober 2024, 18:05
von Ajla Kralik
Ajla war zufrieden Eden mit der Abnahme der Zertifikate. Das war ja auch zu erwarten gewesen, alle s andere hatte sie auch sehr überrascht und enttäuscht. Ausgestellt waren die Unterlagen natürlich von den ansässigen Gilden. Natürlich die Origale, die sie nicht gezeigt hatte. Dafür aber die beglaubigten Kopien und diese waren korrekt.

So stand sie nun wieder in de Küche und räumt die Dinge weg die nicht mehr notwendig waren. Einzelne Gäste kamen noch und wussten wie sie zu einem Nachschlag kommen konnte. Im Grunde war ihre Arbeit für den Augenblick getan und so nutze sie die Gelegenheit um der Musik zu lauschen.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Mittwoch 16. Oktober 2024, 19:53
von Alisea von Lyrien
Alisea war soweit zufrieden mit sich und der Atmosphäre in der Schenke. Passend zur noch etwas frühen Stunde, dem Essen und den Gesprächen, spielte sie einige ruhige bekannte Lieder, die durchweg fröhlich oder positiv anklangen.

Yenca's kleiner Applaus brachte sie zum Schmunzeln. Sie war nicht die einzige, die leicht mitwippte beim Zuhören. Auch die Bedienung schien sich im Takt der Musik zu bewegen. Das Nicken des Feldwebels erwiderte sie, als sich ihre Blicke trafen.
Das wichtigste war natürlich die Anerkennung der Hausherrin, die aus der Küche lauschte. Wobei sich Alisea durchaus dachte, dass sie bei Nicht-Gefallen vermutlich schon sanft aber bestimmt von der Bühne bugsiert worden wäre.

Nach einem kurzen Schluck Bier startete sie in ihre nächste Melodie, die eine ihrer liebsten war. Etwas beschwingter, und doch ruhig. Das erste Lied, das sie heute spielte, das sie noch von "zu Hause" kannte. Ihr war noch niemand begegnet, der es wiedererkannt hätte, seit sie allein bei Lyrien aufgewacht war, auch wenn es schon die ersten Barden in diesem Land von ihr abgeschaut hatten.
Man hörte eine Gewisse Sehnsucht aus der Melodie heraus, wenn man für soetwas empfänglich war.