Seite 3 von 9

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Freitag 20. September 2024, 13:04
von Yenca
Yenca bemerkte, dass die junge Frau sich nicht bewust gewesen war, wie bered doch ihr Blick war, vielleicht hatte Yenca aber auch nur ein recht gutes Auge für Stimmungen bei Menschen. Sie lächelte sie an. "Das tut mir leic für euch, das wünsche ich niemandem Ich selbst lebe seit ein paar Jahren hier in Novigrad, mein Vater hat sich hier irgendwann mit meiner Mutter zusammen niedergelassen, nachdem ihm das Reisen zu unsicher wurde. Leider lebt er nicht mehr. Er ging noch ein Mal auf Reisen und dabei wurder er Opfer eines Überfalls. Er hinterließ nichts als Schulden, Ich musste dann für den Lebensunterhalt arbeiten zunächst arbeitete ich als Schankmaid und stellte dann fest es gibt lukrativere Möglichkeiten an die schönen Münzen zu kommen. Meine Mutter verstarb an einem Fieber..". Sie hielt für einen Moment inne um sich einen Schluck Wein zu gönnen. "Ich kann gerne mal Ausschau halten wegen eurer Familie und mich mal erkundigen, ob jemand meiner Bekannten etwas von eurer Familie gehört hat. Kommt hier zur Ruhe Alisea und vielleicht findet ihr eure Familie hier in Novigrad, ich würde es euch wünschen."
Sie bekam natürlich mit, dass Alisea eine Bedienung heran winkte "Bis ihr eure Familie gefunden habt, versucht hier in Novigrad Spaß zu haben und gebt die Hoffnung nicht auf. Vielleicht geschieht ja ein Wunder.
Yenca drang nicht weiter in auf sie ein um zu erfahren, wie Alisea von ihrer Familie getrennt wurde.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Freitag 20. September 2024, 13:52
von Kalliope I Personal
Es war durchaus etwas wuselig im Moment die kleinere und augenscheinlich jüngere der beiden Bedienungen wirbelte zwischen dne Tischen herum. Als diese bei Alisea und Yenca vorbei kam und Alisea ihr Anliegen mitteilte nickte sie und wuselte gleich wieder von dannen. Sie steuerte aber die 'ältere' Bedienung an um es ihr mitzuteilen. Mit einer Geste deutete sie Alisea an das sie gleich kommen würde. Anscheinend wurde gut getrunken und so erledigte sie kurz noch einige Bestellungen ehe sie zu den beiden am Tisch trat. "Ihr beide benötigt ein Zimmer?" Die Frau zwinkerte abwechselnd beiden zu. "Wir sind hier durchaus diskret. Sie zwinkerte den Beiden zu. Ob sie gerade einen Scherz mit den beiden trieb war schwer zu sagen.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Freitag 20. September 2024, 14:25
von Valjan Novka
------------------------------------------------------------
vom: NGPD?
Datum: 19:55 Uhr, 7. September 1278, Dienstag
betrifft: Ajla, Aliesa, Vlad, Yenca & andere Partygänger
-------------------------------------------------------------

Es war die Stadtwache, die später am Abend dem Restaurant einen Besuch abstattete. In dem Fall nur eine: ein junger Feldwebel betrat den Gastsaal. Einigen aus den Scherben war er noch als der kleine Korporal bekannt und gewachsen ist er mit der Beförderung nicht. Immer noch eher schlaksig und bartlos wirkte er mit dem burschenhaften Gesicht zu klein für die Uniform. Aber er hatte von sich reden gemacht, die Sorgen der Bewohner ernst zu nehmen egal wie spitz ihre Ohren waren. Zuhören statt Bakschisch nehmen, um nicht hinzusehen. Zumindest ein bisschen hatte er es gekonnte auch den Anderlingen der Scherben wieder Vertrauen in die Wache zu geben, möglicherweise genau weil er nicht so breitschultrig und stark war. Seit der Beförderung Ende letzten Monats war er jedoch stadtweiter unterwegs und nur noch hin und wieder im Stadtteil zu sehen.

Dennoch war dieser kurze Moment der Stille im Raum beim Eintreten geblieben: Uniform, roter Wappenrock über leichter Rüstung, bewaffnete Stadtwache, wenn auch nur mit einem Kurzschwert, und schon rührte sich das schlechte Gewissen, selbst wenn man nichts angestellt hatte. Aber niemand verließ diesmal vorsorglich fluchtartig den Raum, sodass der Feldwebel den Weg zum Tresen fortsetzen konnte und die Gespräche wurden wieder aufgenommen. Dort angekommen machte man ihm bereitwillig Platz.
„Guten Abend, die Herrschaften“, es war ein freundlicher Gruß in die Runde, wobei die Augen dann doch auf dem Herrn hinter dem Theke zum Ruhen kamen. „Ich möchte diesen geselligen Abend nicht zu lange stören, aber könnt Ihr mir sagen, wen ich ein paar Fragen zur Führung des Hauses stellen kann? - Feldwebel Valjan Novka mein Name.“ Stellte er sich nachstellend noch vor. Auch wenn ein paar der Gäste dies bereits wussten.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Freitag 20. September 2024, 14:52
von Kalliope I Personal
Hinter der Theke war langsam wieder etwas mehr, Ernsthaftigkeit eingekehrt. Seine Blicke ruhten nun die meiste Zeit über auf den anwesenden Gästen. Hier eine Bestellung direkt an einen Gast an der Theke, dort eine Bestellung der Bedienungen. Er hatte keine direkte Reihenfolge, meistens bereitete er sie so vor wie sie herein kamen. Manchmal wusste er einfach welche vielleicht etwas mehr Eile erforderte. Er hatte einen Blick dafür wer ungeduldig werden würde und vielleicht Ärger anzetteln könnte. Denn auch wenn er eingebunden war an der Theke, so war es doch auch seine Aufgabe für Ordnung zu sorgen, zumindest wenn es sich direkt hier lösen ließ. Für alles andere war die Stadtwache zuständig. Und, auch wenn Niemand sie im Moment gerufen hatte, so trat sie in diesem Moment ein.

Kurzzeitig sorgte diese doch eher schmächtige Gestalt für eine Ruhe die eigentlich eher ein Hexer hervorrufen würde. Da es aber kein Hexer war löste sich diese Ruhe relativ schnell wieder auf. So ganz war Vlad aber wohl noch nicht wieder bei der Sache, sonst hätte er sich vielleicht gemerkt wer inne hielt und Besorgnis gezeigt hatte. Das hätte in Zukunft vielleicht von Vorteil sein können. So klebte sein Blick auf der Wache. Zumindest so lange bis er von wartenden Gästen auf ihre Bestellung hingewiesen wurde. Bemüht geschäftig zu wirken als die Wache eintraf tat er so als bekäme es erst gar nicht mit. Wahrscheinlicher war allerdings das er es im ersten Moment wirklich nicht mitbekam. " Hm.. Ja. Ja wir haben von euch gehört." Vlad nickte und lächelte leicht, zumindest war dies aufrichtig und seine Aufmerksamkeit wieder da wo sie sein sollte. "Das wäre Ajla Kralik, sie sollte in der Küche sein." Vlad nickte in die entsprechende Richtung. Direkt neben der Eingangstür.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Montag 23. September 2024, 16:30
von Alisea von Lyrien
Alisea bedankte sich bei Yenca für ihre netten Worte bezüglich ihrer Familie, und drückte ihr Mitgefühl aus als Yenca vom Schicksal der eigenen Eltern erzählte.

Dann kam auch schon die Bedienung wegen des Zimmers an ihren Tisch.
"Erstmal nur ein Zimmer für mich, danke. Es reicht ein kleines.", erwiderte sie, obwohl sie Yenca einen amüsierten Seitenblick zuwarf und auch die Bedienung breit anlächelte. "Aber gut zu wissen, dass man sich hier auf seine Privatsphäre verlassen kann."

Auch Alisea verstummte, als ein offiziell aussehender... Junge? ... in Rüstung kurz darauf das Gasthaus betrat und die Aufmerksamkeit aller auf sich zog.
Verdutzt wandte sich Alisea an Yenca und flüsterte: "Ist das die Stadtwache, von der ihr spracht? Wirkt sehr... neu?"
Sie sprach leise genug um nicht vom Nachbartisch verstanden zu werden, aber nicht so leise, nicht gehört zu werden. Die beiden saßen doch sehr nah am Tresen, und vor lauter Neugier vergaß Alisea den Feldwebel - wie er sich Vlad vorgestellt hatte - nicht zu offensichtlich anzustarren. Eine leichte Verwirrung war ihr anzumerken. Bei Menschen konnte sie das Alter sowieso immer schlecht einschätzen, aber dieser junge Mann wirkte, naja, sehr jung für eine Respektsperson. Denn Respekt wurde ihm augenscheinlich ja schon entgegengebracht, der Reaktion der anderen Gäste nach zu urteilen.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Dienstag 24. September 2024, 19:05
von Yenca
Yenca hatte Mühe sich das Grinsen vom Gesicht zu wischen als man dachte sie beide wollten ein Zimmer haben, also korrigierte sie die Annahme dann auch mit einem freundlichen Lächeln in die Richtung der Bedienung "Vielen Dank für das Angebot, aber ich habe hier eine Wohnstätte zu welcher ich nach diesem schönen Abend zurückkehren kann."
Alisea bedachte sie erneut mit einem lächeln "Wir Frauen sollten zueinander halten und ich tue es gerne, vielleicht ergibt sich ja eine Gelegenheit wie sie sich bedanken können,falls ich Erfolg haben sollte."
Ihr Blick glitt dann durch die Taverne und der schnieke, wenn auch recht jung wirkende Feldwebel, entging ihr nicht. Er hatte sich ja doch recht lautstark zu Wort gemeldet und nach der Führung des Etabliessements gefragt hatte. Auch ihr entging nicht, dass für einen Moment verstummten die Gespräche und aller Aufmerksamkeit wandte sich dem Feldwebel zu. Aber so rasch wie er die Aufmerksamkeit aller auf sich gezogen hatte, so schnell ging es wieder ganz normal zu. Es wurde fleißig getratscht, gelacht und getrunken. Yenca musterte dann einfach mal möglichst unauffällig den jungen Mann, ob er denn zu ihrer Klientel gehören könnte, aber sie wollte auch nicht riskieren aufzufallen. Da sie aber merkte, dass Alisea ihn leicht anstarrte lehnte sie sich zu ihr rüber und flüsterte ihr zu "Er sieht ja schon nicht schlecht aus, oder?" und deutete mit dem Kopf in die Richtung des Feldwebels.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Dienstag 24. September 2024, 19:18
von Kalliope I Personal
Jelena notierte sich einige Dinge und schaute dann zu Alisea. "Am Ende ist Privatsphäre doch alles was uns bleibt oder nicht?" Die schmunzelte und deutete Richtung Treppe. " Das nächst größere ist frei. Wenn gewünscht können wir es uns ansehen. Ansonsten einfach bei Vlad melden. Er hat die Schlüssel." Sie nickte auch zu ihm, ihn kannten die beiden ja schon. Den Neuankömmling bemerkte sie im Augenwinkel hinter sich her gehend. Es war ja auch nur schwer zu überhören, die Stille war kaum zu überhören gewesen. Da ja alles soweit erledigt schien ging sie kurz zu Vlad um ihm bescheid zu sagen wegen des Zimmers.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Mittwoch 25. September 2024, 21:56
von Einar
------------------------------------------------------------
von/nach: Bordell | Nachtigall | Separee Link kommt --> über etwas Tag- und Nachtwerk ins Kalliope
Datum: 7. September 1278, abends
betrifft: anwesende Gäste
-------------------------------------------------------------

An einem der hinteren Tische, möglichst weit an der Wand und mit dem Rücken zu selbiger, saß ein großer, breischultriger Mann bei seinem dritten Bier. Der Mann war allein und wirkte, als wolle er es auch bleiben und die schiere Masse dieses Gastes sorgte dafür, dass andere seinem Tisch fern blieben. Eigentlich war Einar ein umgänglicher und geselliger Mensch, aber heute wollte er seine Ruhe, um seine Gedanken zu sortieren. Die Bruchstücke seiner Erinnerungen machten ihm zu schaffen, vor allem wenn sich Lücken auftaten, die er nicht füllen konnte. Und leider waren die Lücken zahlreicher als die Erinnerungen dazwischen. Danke des Elfen Ion kannte er inzwischen seinen Namen und seine Herkunft, dank Matea erinnerte er sich an ein paar Details seines Seefahrerdaseins und des Schiffbruchs. Aber in der weiteren Peripherie war es grau und trostlos. Immerhin hatte er herausgefunden, dass er ein Bankkonto besaß und dieses ausreichend gefüllt war. Dennoch betätigte er sich weiter als Taglöhner am Hafen, denn er kannte den Wert der eigenen Hände Arbeit und wusste auch, dass der Quell des Geldes auf eben diesem Konto auch versiegen könnte. Er wusste ja gar nicht, woher es kam - sprich bei wem er in Lohn und Brot stand. Und wenn der ihn irgendwann für tot erklärte, wäre es gut, eine Einnahmequelle zu haben. Nur füllte ihn das Geschäft als Tagelöhner nicht wirklich aus. Etwas tief in ihm drin sagte ihm, dass er früher, als Seefahrer, anderes geleistet hatte. Mehr. Sein körper wusste Dinge, die ihm zu denken gaben. Am liebsten würde er wieder zur See fahren, aber etwas hielt ihn hier. Oder besser jemand. Aber das vor sich selbst einzugestehen, würde er noch nicht angehen. Es war zu abwegig. Völlig verrückt. Er hatte einfach nur zu lange nicht gevögelt. Vielleicht sollte er mal in ein anderes Freudenhaus gehen, statt immer und immer wieder ins Nachtigall. Aber nein, er war lieber hier hin gegangen, um ein Bier zu trinken und sich etwas gepflegte Unterhaltung anzutun. Besser als die Spelunken am Hafen war diese Taverne allemal und das Bier war nicht gestreckt.
Die kräftigen Unterarme auf den Tisch gestützt, hielt er sich an seinem Bier fest und beobachtete Leute. Dort unterhielten sich zwei Frauen, die Bedienung eilte freundlich und dienstbeflissen zwischen den Tischen umher. Essen wurde ausgetragen. Einar überlegte, ob er auch etwas zu essen bestellen sollte, aber gerade war er noch nicht hungrig genug und fand ohnehin, dass auf dem Festland viel zu gemüselastig gekocht wurde. Niemand grillte mal ordentlich eine Ochsen am Spieß oder noch besser einen Hirsch. Statt dessen Hülsenfrüchte, Getreide und Wurzeln. Je nach Jahreszeit noch Grünzeug. Manchmal Fisch. Nein, er würde wohl lieber selbst auf den Markt gehen und sich dann in der kleinen Behausung, die er inzwischen sein eigene nannte, etwas zubereiten.
Dann verebbten plötzlich die Gespräch. Auch der Skelliger hob den Blick. Stadtwache. Nichts brachte eine gute Stimmung so schnell zum erliegen, wie ein roter Wappenrock. Auch wenn ein winziger Bursche darin steckte. Wappenrock blieb Wappenrock. Einar musterte den Wächter auf seinem Weg zum Tresen und hatte den Eindruck, ihn schon mal gesehen zu haben. Nicht unwahrscheinlich, war er doch auf der Wache hier angekommen, nachdem man das Boot, auf dem er sich nach seiner Rettung befunden hatte, überfallen und gekapert hatte. Das war etwas, was ihm sein Seemannssinn sagte: die Besetzung des SChoners mochte zum Feind gehören, aber sie hatten anständig gehandelt und damit waren die Angreifer irgendwie die Piraten. War auch egal, er war für ein kurzes Verhör auf der Wache gelandet und dann freigelassen worden. Verwirrt und ahnungslos. Aber der da, der kam ihm bekannt vor. Und so jung. War die Stadtwache der Freien Stadt Nowigrad so verzweifelt, dass sie halbe Kinder schon in Uniformen steckte?
Er nahm einen Zug aus seinem Humpen.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Donnerstag 26. September 2024, 09:04
von Valjan Novka
„Nur Gutes nehme ich an.“ Eine freundliche Feststellung an Vlad, die keine Erwiderung erwartete. Es war doch eher ungewöhnlich, dass man die Stadtwache unnötig berichtigte, sondern man keinen Stunk suchte. Zum Glück wollte das gerade niemand - auch der Kräftige in der Ecke nicht. „Zur Hausherrin. In die Küche, Danke. - Hübsch habt ihr es hier.“ Vom Tresen aus, ließ Novka ebenfalls den Blick durch die Räumlichkeiten schweifen und nickte anerkennend. Bei Stichwort Hübsch fielen ihm auch die beiden blonden Damen ganz in der Nähe auf. Während die Eine tuschelte, sah die Andere ihn leicht unbeholfen an. Irgendwie niedlich, obwohl sie größer als er selbst. Der junge Feldwebel erwiderte Aliseas Lächeln und neigte dabei den Kopf ganz leicht nicht ohne den Augenkontakt zu verlieren. So wie aber der Kopf sich wieder hob, so senkte sich dafür der Blick ein wenig tiefer zu den ‚anderen beiden Augen‘ der schönen Damen. Schau ihnen ins Dekolletee, aber nicht zu lange. Als ob ihm das eben wieder eingefallen wäre, verließ seine Aufmerksamkeit die interessanten Rundungen der weiblichen Körper und sein Lächeln wurde entschuldigend. „Ein wahrhaft wunderbarer Anblick, die Damen.“ Seine Stimme war nicht sonderlich brummig, dafür irgendwo sanft und passte zu seinem Äußerem.

Sehr lang blieb er allerdings nicht, denn offenbar hatte ihm die Arbeit und nicht das Vergnügen hier her verschlagen und diese wartete in Küche. Ob er als Kunde in Betracht kam, konnte man nicht genauso sagen. Als Feldwebel und Offizier bekommt er sicher mehr Sold als der einfache Gefreite. Allerdings war dieser eher schlaksig und nicht ganz gut genähert oder die tägliche Arbeit in Uniform beanspruchte ihn genug, sodass kaum ein Gramm Fett an ihm zu finden war. Sofern man es unter der Rüstung erahnen konnte.
Obwohl sein letzter Schulterblick sagte, dass er wenn gewünscht wieder bei den Beiden vorbei käme, setzte er vorerst den Weg zur Küche fort, auch hier ging man ihm aus dem Weg. Es war erfreulicherweise möglich vom Gastraum aus mit der Köchin zu sprechen. Sowie der junge Mann die Luft einzog, nahm er die leckeren Düfte mit Freuden war. Es roch alles sehr lecker.

„Verzeiht Sera, seid ihr Miss Ajla Kralik? - Feldwebel Valjan Novka im Dienste der Stadtwache Nowigrads. Ich hätte ein paar Fragen an Euch. Fändet Ihr gerade dafür Zeit? Es wird auch nicht lange dauern.“ Dass der unausgesprochene Nachsatz ‚wenn mir die Antworten gefallen‘ im Raum stand, konnte Novka nicht ganz verhindern. Aber manchmal suchte er Personen mit sehr unangenehmen Fragen auf, bei welchen das Gespräch das Potenzial hatte in Gewalt zu enden. Die Stadtwache bemühte sich deshalb um eine herzliche Offenheit und sah auf. Mal wieder… die Hausherrin war ein ganzes Stück größer. Ein innerlicher Seufzer.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Donnerstag 26. September 2024, 10:02
von Kalliope I Personal
Vlad nickte bloß zu Valjans Frage und lächelte leicht. Anscheinend vermutete Vlad das das ungewöhnliche Äußere dem Feldwebel nicht unbedingt half bei seiner Arbeit. Andererseits implizierte das fehlen der erwarteten Statur auch ein gewisses Maß an Autorität. Vlad zuckte die Achseln und kümmerte sich wieder um seine Gäste an der Theke. Die Zeit würde es zeigen.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Donnerstag 26. September 2024, 10:03
von Ajla Kralik
An der Küche angekommen sah Valjan sicher das es ziemlich turbulent zuging. Allerdings schien die Köchin, und Chefin, ganz in ihrer Arbeit aufzugehen. Das führte allerdings zu einen eher ungeplanten Löser eventueller Vorbehalte. Ajla war so sehr damit beschäftigt die ankommenden Gäste zu bedienen das ihr Valjan erstmal gar nicht auffiel. Stattdessen stellte sie erstmal eine Schüssel mit Eintopf vor ihn und wünschte einen guten Appetit. Erst als er sie ansprach bemerkte sie ihr Versehen. Und nahm die Schüssel wieder weg. "Genau die bin ich." Sagte sie mit einem Lächeln, schaute auf die dampfende Schüssel und dann nochmal auf Valjan. Mit einem aufmunterndem, fast mütterlichen Lächeln stellte sie ihm die Schüssel wieder hin. Er konnte das sicher gebrauchen. "Ich würde sagen das geht auf Haus, aber heute tut es das Essen ohnehin." Sie musterte ihn nochmal ehe sie für zwei wartende Gäste noch Eintopf vorbereitete und sie auf die Theke abstellte. "Ich habe von euch gehört, vorwiegend gutes." Fügte sie die Antwort auf die erwartbare Frage gleich noch an. "Wie ihr seht bin ich gerade etwas eingebunden, wenn es euch nicht stört stellt mir gerne hier eure Fragen." Die schaute in den Gastraum, anscheinend blieb für's Erste der Andrang aus, wahrscheinlich weil Valjan gerade dort war. "Ihr seid anscheinend schlecht für's Geschäft." Sagte sie durchaus mit einem Lächeln.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Donnerstag 26. September 2024, 18:53
von Alisea von Lyrien
Alisea hatte sich noch bei Jelena bedankt und eine Vorabbesichtigung des Zimmers freundlich abgelehnt. Sie würde sich die Schlüssel nachher einfach bei Vlad holen.

Einige Augenblicke später riss Yenca Alisea mit ihrem Kommentar über das Aussehen des Feldwebels sichtlich aus ihren Gedanken, oder besser gesagt aus der gedankenverlorenen Starre in Richtung des jungen Mannes.
"Ganz nett, in der Tat.", bestätigte Alisea, während ihr Blick dem Feldwebel Richtung Küche durch den Schankraum folgte. Wohin seine Blicke gewandert waren war ihr allerdings auch nicht entgangen. Sie hatte das Gefühl, dass er vermutlich wiederkommen würde, nicht zuletzt wegen seines wohlwollenden Kommentars.
"Ich vermute den haben wir heute nicht zum Letzten mal gesehen", äußerte sie ihren Verdacht gen Yenca. Dem sah sie mit gemischten Gefühlen entgegen. Nicht, weil sie ihn auf irgendeine Weise bedrohlich oder unsympathisch fand.
Ihre bisherigen Erfahrungen mit Stadtwachen und Ortsvorstehern war einfach nicht sehr gut gewesen. Viele hatten ablehnend reagiert auf ihre Fragen oder Hilfegesuche, aus unterschiedlichsten Gründen vermutlich. Zum einen sah man ihr die gemischte Abstammung an den Ohren an, zum Anderen fanden die meisten ihre Fragen nach ihrer eigentlichen Heimat sehr beunruhigend, weil keiner von so einem seltsamen Land jemals gehört zu haben schien. Dementsprechend vorsichtig war sie mit ihren Nachforschungen geworden.

Nebenbei fuhr sie mit dem Essen fort und trank immer wieder ein wenig Bier, während sie das Treiben in der Schenke auf sich wirken ließ.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Donnerstag 26. September 2024, 19:47
von Yenca
Yenca lächelte dem Feldwebel freundlich zu, nicht zu doll, aber auch nicht zu wenig. Sie wollte einfach nicht zu dick auftragen und auch nicht zu sehr auffallen. Sie beließ es erst mal nur bei einem nicken und einem freundlichen "Einen schönen Abend dem Herrn Feldwebel." Nicht zu viel Interesse zeigen, aber auch nicht zu wenig. Sie rückte sich ein wenig in Positur nicht übertrieben, aber auch nicht so, dass sie nicht ein wenig auffiel.
Ihre Augen folgten noch ein wenig dem sich verabschiedenen Feldwebel, der die Küche ansteuerte und dann als er dort verschwunden war löste sich ihr Blick von seiner Kehrseite. Die Stimme des Mannes war so wie erwartet eher sanft und weniger brummig, wie von einem gestandenen Mann, aber immerhin er war Feldwebel, also musste er auch was können.
"Nun, wer weiß was uns noch der Abend bringen wird, aber ich denke ihr könntet recht haben, so tief wie er in den Ausschnitt versunken ist. Aber er war ja ganz manierlich so was schätze ich bei Männern."
Auch, wenn Einar ziemlich einsam dort saß entging er Yenca nicht, sie musterte den Mann für einen Moment, sein Äußeres schrie förmlich, dass er ein Seemann war. Nur was machte er hier? Nun vielleicht erfuhr man es noch im Laufe des Abends.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Sonntag 29. September 2024, 20:38
von Einar
Einar beobachtete den Wächter noch eine Weile ungerührt, bis dieser in der Küche verschwand. Den Blick des jungen Mannes hatte er bemerkt und folgte ihm zurück zum Tisch der beiden Frauen. Eine sah herüber und Einar erwiderte den Blick, ohne Anstalten zu machen, wegzuschauen. Sein Naturell war keines, das schnell nachgab oder sich ertappt abwandte, nur weil er beim Schauen erwischt worden war. Außerdem hatte sie angefangen. Was suchte sie wohl? Und die andere? Er hatte inzwischen gelernt, dass anständige Frauen in dieser Stadt selten ohne männliche Begleitung unterwegs waren und sich kleidete, wie bei ihm zu Hause nur die Alten im Winter. Selbstbestimmte Frauen waren in der Handelsstadt selten und meistens einem bestimmten Gewerbe zuzuordnen. So wie Matea eben. Was sagte ihm das also über diese zwei? Nicht von hier oder aus eben dieser Profession, an die er gerade hatte denken müssen.
Er hob seinen Humpen und prostete ihr kurzerhand zu. Man konnte ja freundlich sein, obwohl er gerade ganz zufrieden war. Alles im Blick, ein gutes Bier... vielleicht sollte er doch etwas zu essen bestellen. Gedacht, getan. Leise und geduldig warten, passte nicht zu ihm und so streckte er sich etwas, sah sich nach der Bedienung um und rief: "Ahoi, junge Frau!", wobei er seinen Humpen in Jelenas Richtung hob. Sein Bass vibrierte dabei dunkel und drückte sich Befehlsgewohnt durch das Stimmengewirr im Raum.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Sonntag 29. September 2024, 21:25
von Kalliope I Personal
Es war allerdings Jaina die ihn zuerst bemerkte obwohl nicht direkt um die Aufmerksamkeit gebeten. Jelena aber ebenso, nach einem prüfenden Blick von Jelena auf den Gast winkte sie Jaina zurück. Warum sie das tat wusste wahrscheinlich nur sie. Es war wahrscheinlich einfach bloß aufgrund der größeren Lebenserfahrung und des Potentiell gefährlichen Äußeren des Mannes. Vielleicht ordnete Jelena Einar aufgrund seines Gebarens in eine bestimmte Kategorie ein. Vielleicht lag es einfach bloß daran das er ihr gefiel, oder vielleicht weil sie sich schuldig fühlte wegen ihrer wiederholten, ungeplanten, Pause. Wahrscheinlich lag es einfach daran weil er sie direkt heran gewunken hatte. So bewegte sie sich grazil zwischen den Tischen hindurch, wehrte ein unerwünschtes Zwicken in ihre Rückansichtit mit einem Klaps auf die Finger des Angreifers ab und stand schließlich vor Einar. Das Tablett auf den Tisch vor Einar abgelegt und sich ein klein wenig vorgebeugt schaute sie ihm in die Augen. "Ahoi, noch ein Bier?" Fragte sie nach einem Blick auf seine Hand und den drin befindlichen Humpen. Sie hob fragend eine Augenbraue und lächelte gut gelaunt. Der Abend lief bisher sehr zufriedenstellend und vor allem ruhig. Sie konnte nur hoffen das es so bleiben möge.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Montag 30. September 2024, 07:44
von Valjan Novka
„Möglich.“ Dass die Stadtwache schlecht für das Geschäft war. Aber: „Es hängt wohl auch davon ab, welche Kunden Ihr bevorzugt, Sera.“ Ein Zwinkern auf das Lächeln. Die Schüssel Eintopf nahm der Feldwebel dankbar an und er hatte schon etwas geknickt geschaut, als sie sie ihm zuerst wieder weggenommen hatte. Mit dem zweiten Angebot begann er diesen erfreut zu löffeln. Geht aufs Haus klang gut, alle Speisen gingen aufs Haus klang noch besser: „Dann muss ich unbedingt diese Teigtaschen noch probieren. Was ist da drin?“ Seit den Pelmeni fand Valjan die Idee diversen Teig mit Herzhaften zu füllen äußerst verlockend und hier roch alles so gut. Aber… da war noch die Arbeit.

„Mein Anliegen ist eigentlich ein sehr kurzes. Ich wollte nur die Schanklizenzen überprüfen. Die ansässige Gilde und Gastronomen blicken doch meist sehr missbilligend auf neue Konkurrenz. Ich wollte Euch eventuellen Ärger ersparen, falls sie Euch Unfug erzählen und darauf hoffen, dass eine hübsche Blondine es bestimmt nicht besser weiß.“ Ein Seufzen und Schulterzucken. So waren die Herren halt. Ist auch nicht so, dass keine Gerüchte an seine Ohren gekommen waren, was die Neue hier wolle. Er schob sich einen Löffel Eintopf in den Mund und ließ ein wenig den Blick durch den Raum wandern. Interessant, dass die Küche nicht ganz vom Gastsaal abgetrennt war. Für eine Person aus dem weiteren Kriegshandwerkumfeld aß er recht manierlich.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Montag 30. September 2024, 14:42
von Ajla Kralik
Ajla sortierte noch einige Dinge und wandt sich dann dem Feldwebel zu. "Ich nehme an zufriedene Kunden ist keine zufriedenstellende Antwort für euch?" Sie schmunzelte etwas und schaute durch den Schankraum. Allem Anschein nach zu urteilen hatte sie dieses Zeil für heute Abend erreicht. "Nun sagen wir es so, ich möchte hier keine Unruhestifter haben. Jeder soll gerne hier hin kommen. Das schließt auch Kinder explizit mit ein. Ergo möchte ich das es gesittet hier zu geht. Keine Schlägereien, keine zwielichtigen Geschäfte, keine offen Werbung von Freiern. Was letztlich auf den Zimmern passiert ist nicht meine Sache, erwünscht ist es aber nicht. Ich habe keinen Wunsch einem Establishment dieser Couleur den Rang ab zulaufen." Ajla ging nochmal ein Stück zurück in die Küche, war aber die ganze Zeit über zusehen. Mit zwei Schüsseln kam sie zurück und stellte diese zu Valjan auf die Durchreiche. " Das eine ist mit Blattspinat und Ziegenkäse gefüllt. Das andere mit Schweinefleisch und Kartoffeln. Und Gewürze, aber die werde ich nicht verraten." Sie zwinkerte und lehnte sich auf den Tresen um ihn nicht zu sehr zu überragen. Dabei gab die Bluse der Schwerkraft nach und bot für Valjan einen mehr als einladenden Ausblick. Nur nutze er diese Möglichkeit nicht, sofort zumindest. Nach einem anfänglichen leichten Zögern schaute er dann doch in ihren Ausschnitt. Es war ja in dem Fall auch schwer nicht hinzusehen. Immerhin aß er dann aber weiter. Ob Ajla deswegen aber auch etwas verletzt war oder nicht ließ sich schwer sagen, sie schmunzelte jedenfalls etwas und war doch auch zufrieden. So ganz ohne Vorsatz hatte sie das nämlich nicht getan. Er schenkte seine Aufmerksamkeit immerhin schon mal zwei Vorzügen von ihr. Ob er noch blieb um ihren anderen Vorzug mitzubekommen?

Ahja, erst die Arbeit und dann das Vergnügen. Wobei sie sich nicht ganz so sicher war worin wohl das Vergnügen dieses Burschen liegen mochte. Sie hob eine Augenbraue und schüttelte dann kaum merklich den Kopf. Irgendwie war es schwer diesen Burschen einzuschätzen. Dafür war aber auch noch später genug Zeit, sie beabsichtigte hier länger zu verweilen.
Also die Lizenzen, das hatte sie erwartet. In Oxenfurt war es das gleiche gewesen, auch wenn sie dort zwei Lokale hatte. Eine Taverne und ein Gasthaus, sicher es waren zwar ähnliche Lizenzen aber doch auch etwas anders. Hier brauchte sie beide Arten von Lizenzen. Die Schrank- und Bewirtungslizenz und die für die Unterbringung von Gästen. "Die Lizenzen sind an der Bar, würdet ihr einen Augenblick aufpassen während ich sie hole?" Sie nickte grob hinter sich zur Küche und entschwandt dann Richtung Bar.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Montag 30. September 2024, 21:16
von Alisea von Lyrien
Alisea hatte Yenca's Einschätzung des Feldwebels als manierlich nickend beigepflichtet. Zwischendrin fiel ihr auf, dass Yenca einen anderen Mann (Einar) an einem der Tische in der Nähe nachdenklich bedachte, der Yenca dann sogar zuprostete. Im Gegensatz zum Feldwebel sah der so aus, als könne er notfalls einen Karren ziehen, falls der Brauereigaul mal ausfiel. Sie hätte ihn eher in einer Hafenspelunke erwartet als hier, aber jeder so, wie er mochte.
Der Eindruck wurde durch seinen Ahoi-Ausruf allerdings noch verstärkt, und es brachte sie kurz zum Lachen, was sie versuchte im Bierhumpen zu verbergen. Bei den Bedienungen rief sein Ausruf kurz ein hin und her hervor, das Alisea aber nur am Rande wahrnahm.

So langsam spürte Alisea, wie sich in ihrem Körper durch das Bier und das gute Essen eine gewisse Zufriedenheit einstellte, die seit ihrer Ankunft hier in diesem seltsamen Land sehr selten geworden war. Es fühlte sich fast so an, wie die Wärme, die sie sonst allgegenwärtig durch ihre Magie mit sich getragen hatte, bis diese sich auf unerklärliche Weise seit dem Tag ihrer Ankunft in Lyrien verabschiedet hatte. Wie eine Katze streckte sie sich etwas, erst nach oben, dann zur Seite, dann nach vorne, und lächelte wohlig vor sich hin für einen Moment.

"Verehrteste, ich würde uns nochmal was zu trinken an der Bar holen. Wein?", fragte sie Yenca, als ihr eigenes Bier leer war und an der Bar nicht so viel los war. Zum Einen wollte sie die Bedienung entlasten, zum Anderen - und das war ihr vielleicht in dem Moment gar nicht so bewusst - mochte sie jetzt schon die ruhige, sichere Präsenz, die von Vlad ausging. Nebenbei rückte Alisea ihre Laute am Tischbein zurecht, gegen die sie beim Aufstehen kurz gestoßen war, was einen leisen Ton verursachte, der aber im allgemeinen Treiben des Gastraums weitgehend unterging (außer man hatte ein sehr feines Gehör).

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Dienstag 1. Oktober 2024, 17:06
von Yenca
Mit einem lächeln auf den Lippen beobachtete sie wie sich Alisea auf ihrem Stuhl reckte und streckte, so als wäre sie eine Katze, Vor ihrem geistigen Auge sah sie Alisea als Katze, die sich erst reckte und streckte ein maunzen von sich gab, sich mehrmals um sich selbst drehte um sich dann zusammen geknäult wieder auf den Stuhl setzte. Dann wandte sie wieder ihre Aufmerksamkeit den Leuten im Raum zu, dabei sah sie auch aus den Augenwinkeln wie ihr der Mann, den sie für einen Seemann hielt seinen Krug zuprostend hoch hielt. Sie erwiderte dies mit ihrem inzwischen leeren Weinglas. Ob er ein potentielle Kunde war vermochte sie nicht abzuschätzen, in der Regel gingen ihres Wissens wenige Seemänner in eine etwas gehobene Taverne, sondern suchten eher Spelunken nahe des Hafens auf. Sie konnte den Mann (Einar) nicht so recht einordnen. Für einen Moment fragte sie sich was den Mann hier her führte. Es war jedenfalls ungewöhnlich einen solchen Berg von Mann hier anzutreffen.
Aus ihren Gedanken gerissen durch die Frage von Alisea blickte sie zu dieser hin. "Ah ja danke, gerne, mein Wein ist auch gerade alle. Und erneut einen Wein rot und lieblich."
Noch war es hier in der Taverne ja recht ruhig und sie hoffte, dass es auch so blieb. Und wenn ein Mitglied der Stadtwache anwesend war würde es vermutlich auch ruhig bleiben, denn sie rechnete nicht damit, dass man sich in so einer Anwesenheit daneben benahm.

Re: Die Scherben | Kalliope

Verfasst: Donnerstag 3. Oktober 2024, 08:16
von Einar
Die Augen des Seebären waren von einem klaren Blau, wie das des Meeres an einem Sonnentag nahe der Küste. Und er erwiderte den Blick der Schankmaid offen und ohne ihrem Ausschnitt unterwegs einen Besuch abzustatten. Ihren Bug und die Rah hatte er schon gemustert, als sie noch heran gesegelt und so geschickt die zudringlichen Finger abgewehrt hatte. Einar käme nie auf die Idee, sich in einer fremden Taverne so zu verhalten, dessen war er sich im tiefsten Inneren bewusst, ohne dass er sich genau erinnern konnte, wieso eigentlich. Musste daran liegen, dass das Zusammenleben auf den Skellige anders war. Sicher zog man auch dort in geselliger Runde mal ein Mädchen auf den eigenen Schoß, aber es war mehr Einvernehmen in diesem Spiel. So glaubte er zumindest noch zu wissen. Diese Bilder waren so schwammig und verwaschen, dass es ihn wahnsinnig machte. Als wolle er einen Stein unter Wasser greifen, aber die trügerische Oberfläche zeigte ihm ein verwirrendes und verschobenes Bild.
Zurück zur Bedienung. Er lächelte, lehnte sich auf seinem Sitz zurück, den er samt Tisch etwas verrückt hatte, weil er es nicht mochte, frei im Raum zu sitzen. Würde er wieder ändern, wenn er ging. Eine Hand blieb am Humpen, die andere hing locker an der Seite.
"Der Duft aus der Küche hat mich überzeugt, dass ich was essen möchte. Was empfehlt Ihr, Sera?", bemühte er sich um Höflichkeit. Seine tiefe Stimme rollte dabei scheinbar eher aus der Brust, als aus der Kehle. Er wusste, welche Wirkung er erzeugte und hatte das kurze Hin und her zwischen den Mägden durchaus bemerkt. Zuweilen wollte er genau diesen Eindruck machen - tumb, stark, groß, mit rauen Manieren - damit man ihn unterschätzte. Doch eines wusste er inzwischen auch wieder: er war nicht irgendein Seemann, er war ein Kriegsherr von König Bran. Nur waren die Armringe, die ihn verraten hätten, unter dem Hemd verborgen und spannten sich um Ober- und Unterarm.
Dann fiel ihm noch etwas ein und er lehnte sich wieder etwas zu ihr: "Sagt, wieso ist die Stadtwache hier? Gibt es ein Problem?" Ein Kerl wie Einar pflegte Probleme in hohem Bogen zu entsorgen. Hatte er im Bordell auch schon so gemacht und würde er jederzeit wieder tun. Die wenigsten dachten dann daran, zurück zu kommen und Streit anzufangen - da half die Wirkung dann doch wieder ganz gut. Nachdenklich driftete sein Blick zur Küche. Vielleicht sollte er das zur Profession machen, so lange er hier gestrandet war. Der Junge sah ja nicht aus, als würde er eine ordentliche Kneipenschlägerei überstehen. Der brach ja in der Mitte durch.