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Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Sonntag 17. März 2024, 21:59
von Liam von Alensbach
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von:
Haus der Melitele - Hof
Datum: 04:15 Uhr, 31. August 1278, Dienstag
betrifft: Die Schwestern, Fini, ev. Melanie
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Durch die Tür und im Gang. Wo noch immer bisschen Chaos herrschte. Liam orientierte sich in seinem Kopf. Er war von da gekommen, dort hinten war Jarels Kammer, das Behandlungszimmer war hier und... Der Mann setzte sich in Bewegung. Ums Eck, da war er hergekommen. Also dahin und... er zögerte. Seine Kleidung war nicht mehr im Zimmer, daran konnte er sich noch erinnern. Jemand musste sie weggebracht haben, die Schwestern wussten bestimmt wohin. Doch davor wollte er noch etwas anderes tun. Jarels Kammer. Er war drinn, aber Zeit hatte er kaum gehabt und nun wollte er sich in Ruhe nochmal umsehen. Immerhin ging es um Jarel.
Doch bevor er überhaupt in das Gebäude treten konnte, wurde er aufgehalten. In der Tür zum Gang, der hinein führte, stand Fini. Melanie, in ihrer neuen Gestalt, hatte er wohl verpasst, die sah er nämlich nicht mehr. Auch wenn er Schwester Svettele mochte, gerade wünschte er sich niemanden dort stehen zu sehen.
"Schwester. Ich würde noch einen Blick in die Kammer Moores werfen wollen, wenn ihr gestattet." Höflich bleiben, Liam. Höflich bleiben. Tief atmen und die aufgestaute Wut, von der er nicht wusste wo sie her kam, bändigen.
Im Licht der Fackeln würde Fini die verbrannte Rechte erkennen können. Mit dieser hielt er ein Schwert umfasst, dass seines hätte sein können. Aber die Schwester kannte seine Klinge, immerhin waren sie einige Wochen miteinander gereist und an einem der Abende hatte er ihr die verschiedenen Bestandteile des Schwertes, sowie dessen Vor- und Nachteile erklärt. Daher wusste sie auch, dass der Knauf nicht wie eine Flosse endete, sondern rund war. Dieses Schwert hier aber war schlanker, weniger wuchtig und die Schneide war makellos. Seine Hand also umfasste nicht sein eigenes Schwert. Die Hand schien sowieso wie festgeklebt, vermutlich der Versuch so wenig Bewegung wie möglich zu bekommen, damit die Haut nicht weiter aufriss. Wirklich schön sah das nicht aus, aber die Situation duldete gerade keine Verschnaufpause. Nachvollziehbar.
Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Montag 18. März 2024, 10:10
von Svettele Fini Banik
Schwester Svettele war schon länger im Schatten der Tür zum Hof gestanden und hatte diesen undenkbaren Worten gelauscht. Dass der Magus irgendwo ihren Mädchennamen aufgeschnappt hatte war nur eine winzige Überraschung im Vergleich zu dem was er noch sagte. Ihr Verdacht hatte sich schneller bestätigt als erwartet. Der Ritter ein Werwolf, ein Worgen. War da ein Unterschied? Und wenn ja welcher? In Monsterkunde war sie nicht ganz so bewandert. Dennoch ein Fluch. Ein Fluch, den man sich nicht aussucht, aber wer macht das schon? Was war heute Nacht hier nur passiert?
Liam von Alensbach riss sie aus den Gedanken: „Sicher, ich suche Eure Sachen zusammen, Ser.“ Offenbar hatte sie ihm nicht ganz zugehört, doch sie musterte den Ritter erst jetzt genauer. Er war… anders. Sie trat beiseite um ihn einzulassen, hielt ihn dann aber mit einer Hand an seiner nackten Schulter auf. Dabei bemerkte sie, dass sie selbst immer noch nur diesen Nachtmantel trug und ihr Haar völlig wirr vom Kopf stand. „Was ist das für eine Gier in Deinen Augen?“
Ja, manchmal waren sie kalt und halfen dabei in ihm einen Fanatiker zu sehen, aber das war anders. Ihr Blick huschte über seine Erscheinung. Die Ereignisse hatte ihn mitgenommen ohne Frage, aber... „Was hast Du da für ein Schwert? Und Deine Hand! Liam…!“ Es klang tadelnd, als ob er wieder etwas angestellt hätte. „Ich holte Brandsalbe und Verband, so kann man nicht rumlaufen.“
Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Montag 18. März 2024, 10:33
von Melanie Johnston
Melanie war schon wieder fast am Fuße der Treppe angekommen, sie ermahnte sich selbst langsamer zu gehen. Vorsichtig nahm sie die letzten Stufen. Sie schaute sich um, das war immernoch ein Hühnerhaufwn. Aber einer der sich ein wenig beruhigt hatte. Alles das was draußen passiert war hatte sie gar nicht mitbekommen. Dementsprechend planlos war sie im Moment. Gut fand sie diesen Zustand nicht, aber einen Plan zu haben vortäuschen, das konnte sie. Das konnte sie sogar gut, vortäuschen. Von wissen um einen Plan, nicht das andere.
So ging sie, als sie wieder den Boden des Erdgeschossea betrat, erstmal irgendwas suchen mit dem man geschäftig wirkte. Daran scheiterten solche Dinge oft. Beim Versuch nicht auf zufallen einfach so tun als gehöre man nicht dazu. Das war auffällig wenn alle anderen etwas Taten. Unauffällig war es das zu tun was alle anderen auch Taten. Denn das Taten ja alle also war das nicht ungewöhnlich. Man durfte es nur nicht übertreiben.
Sie sah beim vortäuschen ein zwei Bekannte Gesichter es,w mied es aber deren Blickkontakt zu suchen. Da war der Held vom Erdbeerfeld, da war Fini die mit ihm redete. Da waren auch einige Schwestern die sie zumindest mal gesehen hatte. Durch die Tür zum Hof sah sie viele Leute die sie nicht kannte, um Irgendjemanden aus der Entfernung zu erkennen war sie noch immer ein wenig schummerig. Also weiter vortäuschen, irgendwann würde sie schon mehr erfahren.
Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Dienstag 19. März 2024, 09:42
von Liam von Alensbach
Der Held vom Erdbeerfeld, der immer noch kein Held war - die Helden nämlich waren draussen und jagten einen Worgen - der runzelte die Stirn. "Danke." brachte er immerhin hervor, wohl auf das Angebot, dass sie seine Sachen suchen würde.
Ihre Hand an seiner Schulter hielt ihn auf. Sein Blick zuckte zu ihr und er war anders. Wütend und fiebrig. Von was für einer Gier faselte sie da und was soll mit seinem Schwert sein? Liam sah nach unten, betrachtete die Klinge, den Knauf und stellte fest, dass Fini recht hatte. Das war nicht sein Schwert, er musste wohl das Falsche genommen haben. Wenn alles vorbei war, würde er es zurück bringen. Mendel war ja am Tor, dazu musste er den Tempel nicht betreten und würde damit die Erzpriesterin nicht weiter verärgern. Auch wenn es ihm langsam aber sicher egal war. Er konnte hinein laufen, Mendel würde ihn nicht aufhalten und... Was waren das für Gedanken? Gedanken, die ihm nicht behagten. Das konnten doch unmöglich seine Eigenen sein? Dina, die ebenfalls in der Tür stand, warf Liam und Fini einen kurzen Blick zu. Zu neugierig wollte sie dann doch nicht wirken.
"Nein." sagte er und seine Stimme klang ärgerlich, gar hitzig. "Ihr holt gar nichts, Schwester." Reiss dich zusammen, schimpfte er. Sie konnte ja nichts für all dieses Chaos. Dann fügte er etwas milder hinzu: "Später..." er zögerte. "...Fini, werde ich sie versorgen lassen." Er hatte ihren Namen zum ersten Mal ausgesprochen. Es war ihm nicht recht, die Schwester so angefahren zu haben. "Ich bin in Moores Kammer."
Als er hinein trat,entdeckte er Schwester Agnes, die gerade die Trümmer weg fegte. Und diese fremde Frau, die zuvor den Worgen und Jakob angefeuert hatte. Oder es klang so. Wie ein Jubelruf. Interessant. Was hat die mit alledem zu tun? Das würde er wohl noch herausfinden müssen. Ein weitere Punkt auf seiner Liste, doch erst war Jarels Kammer drann und danach der Freiherr.
Er ging an Regina vorbei, die weinend in der Ecke sass und von einer weiteren Schwester getröstet wurde. Das musste für manche Schwestern wahrlich ein Trauma sein, dachte er und dann sah er bereits Jarels Kammer. Als Fini ihm die Kleidung brachte, war er bereits daran den Raum unter die Lupe zu nehmen.
Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Dienstag 19. März 2024, 10:21
von Svettele Fini Banik
Auf die scharfen Worte zuckte wiederum die Priesterin, zog die Augenbrauen zusammen und war für einen Herzschlag angespannt wie er. Sie fand sich aber schnell wieder. Fini, so hatte er sie noch nie genannt. Ihr sanftes Lächeln kehrte zurück: „Doch, doch. Brandwunden muss man so schnell wie möglich behandeln. Und ich werde… Euch…“, fand sie wieder zu der üblichen Anrede: „…nicht mit offenen Wunden vor die Tür lassen, Ser.“
Ganz gleich, was die ehrwürdige Mutter gesagt hatte. Fini machte den Weg frei zu Jarels Kammer. Es war zu erwarten, dass er oder jemand vom Orden nach den Ereignissen dort nachsehen wollen würde und sie hielt es für einfacher das zu erlauben. Privatsphäre hin oder her. Das Persönlichste hatte sie hoffentlich weggeschafft. Aber wer als Werwolf Schutz im Tempel suche, könne diese Kleinigkeit vielleicht vorher erwähnen. Zumindest klangen die Worte des Elfen nicht so, dass die Mutter davon gewusst hätte.
„Ich komme mit Eurer Ausrüstung und medizinischer Versorgung nach.“
Die Priesterin atmete durch. Es war immer noch viel zu viel. Ihre Schwestern brauchten zumindest akut keine Hilfe und die ehrwürdige Mutter würde mit den Magus schon zurecht kommen. Zum Glück ist niemand dem Waisenhaus zu nahe gekommen und hat die Kinder aufgeschreckt. Aber jetzt: Liams Ausrüstung zusammen suchen. Ein Teil lag im Behandlungszimmer - sogar ein neues Hemd, denn das alte war ein bisschen zerfetzt - und ein anderer Teil im Waschraum, der zum Glück am Kamin schon getrocknet war. Sie war so frech und nahm sich selbst ein Überkleid vom Stapel, damit sie nicht mehr wie frisch aus dem Schlafzimmer aussah. Dazu ein Gürtel mit dem Nötigsten zum Verbinden, sowie ein paar Salben.
So kam sie in die Kammer, hielt sich selbst an der Tür und legte Liams Rüstzeug auf dem Bett ab. Außerdem hatte sie eine Öllampe für mehr Licht mitgebracht. „Und habt Ihr schon was gefunden?“
Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Dienstag 19. März 2024, 10:59
von Melanie Johnston
Mittlerweile war es nicht mehr nur ein vortäuschen das sie geschäftigt war. Sie half jetzt wirklich und das sogar recht nützlich dabei aufzuräumen. Ab und zu musste sie nochmal nachfragen, das bekam sie auch ohne den Babbelstein hin. Um die Anweisungen zu verstehen steckte sie dann die Hand in die Hosentasche. Dort befand sich nämlich der Stein und somit konnte sie Anweisungen auch bedolgen. Auch wenn sie nicht so der Typ war der Anweisungen Stumpf befolgte, in diesem Fall war das die vernüftigste Lösung. Denn sie kannte sich in allem, Ort und Welt, noch nicht aus.
Immerhin schien das sehr lehrreich was das Verstehen der Sprache anging. Die ganzen fremden Stimmen um sie herum, wenn es vielleicht nur mäßig half die Sprache zu lernen, so bekam sie viel Input was die Aussprache anging. So in ihre Arbeit vertieft bekam sie aber nur am Rande mit was passierte zwischen denen die sie schon ein klein wenig öfter gesehen hatte. Ein bisschen, musste sie zugeben, hatte sie gelauscht als Liam und Fini sich im Zimmer unterhielten. Und auch ein wenig, vorsichtig, in die kammer geschaut was Liam da suchte. Wahrscheinlich dieses Buch? Gut das sie Finis bitte nachgekommen war.
Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Dienstag 19. März 2024, 12:08
von Liam von Alensbach
Innerlich verdrehte der Ritter kurz die Augen. Warum konnte er sich nicht einfach in Ruhe umschauen und dann verschwinden? Seine Hand würde es überleben, auch wenn er abermals einen stechenden Schmerz verspürte und diesmal war er heftiger als zuvor. Als würde jemand ein Messer in seine Handfläche bohren. Besser so rasch als möglich endlich hier raus zu kommen. Aber der Reihe nach. "Ja... gut." gab er sich schliesslich geschlagen und hatte dann einen Moment der Ruhe, während sie die Sachen suchte.
Private Dinge waren gar nicht so in seinem Sinn. Liam wollte sich nochmals vergewissern, ob das Monster wirklich _aus_dem Zimmer gekommen war und nicht hinein. Also untersuchte er erst den Bereich der Tür und Mauer. Von Innen nach Aussen gerissen. Da bestanden keine Zweifel. Kein Blut. Danach hielt er Ausschau. Kleidung fand er keine. Vielleicht waren da ein paar Fetzen mal welche gewesen. Stiefel auch nicht. Die Waffen waren nicht da, aber das wunderte Liam nicht. Es wurde keine hier geduldet. An der Wand hing ein geschnitztes Bildnis der Melitele, aber kein Hinweis auf die ewige Flamme. Der spärlich möblierte Raum hatte nun auch seine Möbel verloren. Die lagen umgeworfen und teilweise zerstört herum. Das Bett war schwer beschädigt. Und überall Spuren von Klauen.
Von Alensbach hatte gar nicht vernommen, dass Fini eingetreten war. Seine Klinge lag auf dem Bett, auf dem intakten Stück. Dort hatte er sie abgelegt. Auch wenn er sich zuerst gar nicht von ihr lassen konnte, als widerstrebte es ihn sie aus der Hand zu geben. Aber für die Suche in der Kammer brauchte er sie nicht. "Ja und nein. Kein Blut, Moore wurde also nicht verletzt. Dann ist etwas von Innen nach Aussen gebrochen, der Grösse nach diese Kreatur. Mit alle dem, was ich jetzt weiss besteht keine Zweifel, dass es...." Da stockte Liam und Fini sah, wie er mit sich rang. Es auszusprechen war dann doch nochmal etwas anderes. ".., es sich um Moor handelt." Scheisse. Der Ritter fuhr mit der gesunden Hand mehrmals durch sein zerzaustes Haar. Eine Übersprungshandlung, dann aber entschloss er sich, dass Zeit war aufzubrechen. Hier würde er nicht mehr bleiben und so hielt er der Schwester die verbrannte Hand hin. "Ihr werdet mich ja sonst hier nicht mehr rauslassen." brummte er zerknirscht.
Jetzt erst hatte er Zeit zu betrachten, was die Flamme mit seiner Hand angestellt hatte. Die Brandblasen, die aufgeplatzt waren. Blut, das von seiner Handfläche tropfte. Fini würde feststellen, dass er sich wohl geschnitten haben musste. Sie fand eine dünne Schnittlinie auf seiner Handfläche. Es würde heilen, wenn er sie behandeln liesse und nicht mehr zu lange wartete. Dass er jedoch gerade andere Prioritäten hatte - und das sah sie seinem fiebrigen Blick an - war eindeutig. Ihn hier zu halten könnte durchaus dem bereits schon sehr dünnen Geduldsfaden des Ritters eindeutig zum reissen bringen. Dabei hatte die Schwester von Alensbach als einen Ritter kennengelernt, der auch in schwierigen Situationen immer einen kühlen Kopf behalten konnte. Was war nun anders?
Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Dienstag 19. März 2024, 15:26
von Svettele Fini Banik
Fini sagte wenig. Sie merkte, dass Liam gerade nicht so war, wie sie ihn kannte. Zu seinen Beobachtungen nickte sie nur. Als er aussprach was sich draus schloss, sich bewusst wurde, dass die Worte auf den Hof genug Wahrheit enthielten, war in ihren Augen Mitgefühl zu sehen. Sie wusste nicht wie nahe sich Jarel und Liam standen. Aber Ersterer war unvernünftigerweise ans Krankenbett gekommen. Völlig unbekannt oder egal waren sie sich deshalb wohl nicht. Liam hatte heute einen Bruder aus seinem Orden verloren, dahin würde es führen. Sie würden keinen Werwolf in ihren Reihen behalten, sie nahmen ja nicht einmal Frauen auf. Der Fluch war nicht eben passiert, sondern schon lange vorher. Von vielen, vielen Jahren war gesprochen worden und das aus dem Mund eines Elfen für den Jahre viel kürzer waren. Eine lange Zeit etwas zu verheimlichen.
„Allerdings“, riss sie sich selbst aus ihren Gedanken. Ohne Verarzten gehen lassen ist nicht drin. Dafür würde auch Fini das Hausrecht nutzten. Ein rascher Blick sagte, dass die Bauchwunde schon gut verheilt war. Die Göttin war mit ihr gewesen, sonst wäre die Naht nach all der Bewegung sicher wieder aufgeplatzt. Die Wunde am Oberschenkel auch. Diese konnte sie nicht sehen, aber sie würde ihn jetzt sicher nicht bitten die Hosen fallen zu lassen. Dass man die Verletzung unter dem Stoff nicht bemerkte, sprach dafür, dass sie nicht offen war.
Fini nahm seine recht Hand in ihre Linke entgegen und reinigte die frischen Wunden: erst das Blut auf der intakten Haut, dann tupfte sie die offen Brandblasen sauber und schließlich die Desinfektion der offenen Stellen. Salben schlossen die Prozedur ab. Dabei begann sie wieder zu summen. Das leise Liedchen, dass Liam von ihrer Reise wie von der Behandlung ein paar Stunden vorher kannte. Sollte es Liam ein wenig beruhigen, würde sie etwas lauter werden und vielleicht schlossen sich die Schwestern draußen dem Liedchen an. Es war unruhig und langsam, aber hoffnungsvoll.
„Ihr solltet morgen im Laufe des Tages den Verband wechseln und sein lassen, sobald die Schnittwunde zu genug ist.“ Wo auch immer er sie her hatte.
Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Dienstag 19. März 2024, 16:01
von Liam von Alensbach
Als Fini seine Hand in die Ihre nahm, waren seine Gedanken bereits wieder bei Moore, dem Wargen und dem Orden. Liam brannte darauf den Wargen zu jagen. Einst hatte man dem Mann den Samen des Fanatismus eingepflanzt und egal was er tat, so ganz konnte er ihn nicht mehr loswerden. Die Wurzeln waren bereits zu tief in seine Seele vorgedrungen, durchdrangen sie und übernahmen den Teil der Vernunft nur zu gerne. Erhard würde sich freuen und sein einstiger Rittervater auch. Ihre Bemühungen hatten noch heute Folgen.
Aber dann fühlte der Ritter, wie das Rauschen in seinen Ohren nachliess. Wie das Feuer nicht mehr loderte, sondern zu einem Glühen verkam und schliesslich hörte er Finis leisen Gesang an seinem Ohr. Dass sie seine Hand behandelte, spürte er nicht. Als er nun seinen Blick senkte, da sah er, wie sie Salbe auftrug. Und er betrachtete ihr Gesicht, es lenkte seine Gedanken wenigstens ein bisschen davon ab, nach Blut, Tod und Jagd zu gieren. Seine Augen glitten über ihre Züge, bemerkten den tiefschwarzen Wimpernkranz um ihre Augen und die Farbe von Bernstein, als sie ihn kurz ansah. Die geschwungenen Lippen, die von der Aufregung geröteten Wangen, aber auch wie das zerzauste Haar ihre Schultern umschlang. Sie hatte sich umgezogen, fester Stoff umschloss nun ihre für eine Frau hochgewachsene Gestalt. Geschickt fand ein sauberer Verband um seine Hand.
Draussen im Gang hörte er, wie einige andere Frauen in Finis Gesang einstimmten. Es half Ihnen sich zu beruhigen. Auch er fühlte sich gefestigter, als er einen leisen Dank an die Schwester richtete und sich den Kleidern zuwandte, die sie ihm mitgebracht hatte. Liam schlüpfte hinein, was schnell vonstatten ging. Er roch den leisen Nachhall von Blut, Schlamm, Wasser und Ertrunkenen. Später würde er sich neues Rüstzeug besorgen. Jetzt aber musste er zum Freiherren.
"Gebt auf Euch acht, Schwester und Danke. Für alles." Das war ehrlich, sie hatte ihn wieder auf die Beine gebracht. Wie auch immer sie das vollbracht hatte in so kurzer Zeit. Eine weitere Notiz auf seiner inneren Agenda. Das Schwert gegriffen, er musste noch seine Klinge finden, verliess Liam die Kammer, die Quartiere und trat auf
... auf den Hof hinaus.
Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Mittwoch 20. März 2024, 09:01
von Svettele Fini Banik
„Bis morgen.“ Die Priesterin sah dem Ritter nach. Nachdenklich. Der Hof war inzwischen leer. Die Mutter war unverzüglich mit ihrem Gast in ihre Gemächer gegangen. So stand sie herum und starrte in die Dunkelheit.
Ein Blick ging über ihre Schulter, die Schwestern hatten sich wieder beruhigt. Schwester Agnes hatte das Kommando übernommen und räumte auf: die Trümmer und schließlich die Priesterinnen. Sie braucht Ruhe. Der Friedhain. Der Altar der Alten. Ja den würde sie aufsuchen. Entschlossen verließ Fini das Nebengebäude.
<weiter auf dem Friedhain>
Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Mittwoch 20. März 2024, 13:25
von Melanie Johnston
Melanie war nicht mehr wirklich viel gefordert. Sie sammelte noch einige größere Stücke der gesplitterten Tür auf, fegte die kleineren zu einem Häufchen zusammen. Als sie die letzten Teile übereinander legte sah sie den Ritter vorbei ziehen. Er schien es ziemlich eilig zu haben. Wenn man ihr Unvernunft nachsagte lag man in 80 Prozent der Fälle durchaus richtig. Aber das nun schien ein 100 prozentiger Fall von Unvernunft und Folgsamkeit zu sein.
Sie richtete sich wieder auf und sah noch wie Fini aus dem Raum trat und zielsicher das Weite suchte. Was sollte Melanie nun tun? An Schlaf war gerade kaum zu denken, sie musste noch ihre Waffen wieder abgeben. Aber würde man es ihr übel nehmen wenn sie die für eine Nacht in ihrem Zimmer ließ? Heute war viel los gewesen und alle waren in Aufruhr. Sie beschloß sie erstmal da zu lassen und setzte sich selber erst einmal auf die Pritsche.
Viel mehr als unproduktives Beine baumeln lassen hatte sie gerade nicht zu tun. Sie zog sich erst einmal wieder aus und wickelte ihre Waffen in den Pulli und die Lederhose. Ihre Stiefel stellte sie daneben, der Mantel lag über der Kiste die sie vom Motorrad geholt hatte. Dieser Tag und Abend und vorallem die Nacht waren mehr als aufwühlend gewesen.
Wirklich besonders hilfreich war es nicht mit Niemandem reden zu können. Jakob war... irgendwo im Wald wahrscheinlich. Es ging ihm hoffentlich gut, der Wolf schien ihm zumindest nichts anhaben zu wollen. Seltsam, wenn sie so darüber nachdachte. Machte sie sich Sorgen um ihn? Wirklich beantworten konnte sie sich diese Frage nicht, wahrscheinlich war das ein Teil der Wahrheit. Ein anderer war offensichtlich die Tatsache das da immernoch dieses Missverständnis mit Iola im Raum stand. Melanie seufzte, andere Welt, die gleichen Probleme. Wobei eifersüchtige Frauen selten zu diesen Problemen gehörten und wenn doch hatten sie dazu allen Grund. Sie schmunzelte amüsiert, in diesem Fall war es zur Abwechselung mal nicht genauso wie es ausgesehen hatte. Welch Ironie.
Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Mittwoch 20. März 2024, 14:21
von Iola
Das ganze Chaos, die Panik, die Zerstörung und das Blutvergießen hatte sie verschlafen.
Nur jetzt, als alles vorbei war, weckte die werdende Mutter die Blase. Und natürlich die Übelkeit.
Noch im Einfluss der Kräuter gefangen streifte sie ein Kittelkleid über ihr Nachthemd und schlich die Treppe hinunter, im unteren Flur brannte keine Kerze und halb schlafend, halb blind taperte sie in Richtung Abort. Zum Glück kannte die junge Frau den Weg buchstäblich im Schlaf.
Als sie an der nicht mehr vorhandenen Zimmertür vorbeikam, hinter der sie ihren Vater schlafend wähnte, trat sie – barfuß wie sie war – in etwas. Au! Ein Splitter!
Das würde sie sich später noch einmal ansehen, jetzt drängte es sie wo anders hin.
Wenige Minuten später kehrte sie erleichtert und vom Splitter befreit zurück und verschwand erst einmal im Waschraum. Dort standen auch einige Talglichter und in der Küche glomm noch Glut im Herd, den sie gleich wieder entzündete. Mit der spärlichen Flamme bewaffnet trat die junge Frau zurück in den Flur.
Nicht, dass da noch mehr Splitter waren…
Vor der Tür zum Quartier des gefallenen Ritters lag ein Häufchen Holz. Ein weiteres Häufchen Schutt.
Iola zog die Stirn kraus. Eine eiskalte Hand zog ihr Herz noch tiefer als es sich ohnehin schon befand, seid sie ihren Liebsten inflagranti erwischt hatte.
Zunehmend zitternd trat sie in die Tür, die…
Keine Tür. Kein Rahmen. Und im Zimmer…Chaos!
Instinktiv suchte sie nach Blut, nach Zeichen dafür, das hier jemand verletzt oder getötet wurde aber außer den Resten der Einrichtung und Fetzen von Kleidung und Verbänden war da …nichts.
Wie fremdgesteuert trat sie an die Überreste des Bettes und nahm die Reste des Verbandes an sich, drückte sie an die Brust, roch daran.
Die werdende Mutter weinte nicht, schrie nicht, brach nicht zusammen.
Sie trat einfach nur auf den Flur zurück und bleib dort still stehen.
Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Mittwoch 20. März 2024, 20:59
von Iola
Ohne eine Miene zu verziehen ging Iola zurück in den Waschraum, besorgte Ascheneimer, Besen, Kehrschaufel und alles um den Raum wieder in Ordnung zu bringen.
Und genau das tat sie. Sie brachte alles in Ordnung.
Zumindest das, was sie in Ordnung bringen konnte. Denn das Chaos in ihrem Unterbewusstsein, das sie in sich verschlossen hatte, damit wurde sie nicht fertig.
Genau das, was jemand versiertes als Übersprungshandlung bezeichnet hätte.
Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Mittwoch 3. April 2024, 16:39
von Melanie Johnston
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von/nach:
Haus der Melitele - Küche
-> Haus der Melitele - Quartiere
Datum: 31 August 1278
betrifft: Melanie und ihre anderen Gedanken
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Melanie räumte noch alles weg was sie an Unordnung gemacht hatte. Sie wollte definitiv nicht für noch mehr Unmut sorgen. Schließlich ging sie zurück zu den Quartieren. So langsam fand sie sich einigermaßen zurecht. Auf Dauer war das aber kein Ort für sie. Zu viel Religion. Zu viel von den meisten Dingen war nie etwas Gutes. Zu viel Essen war nicht gut, zu viel trinken auch nicht. Zu viel Sex, nun das war unwahrscheinlich. Auch wenn sie einmal fast soweit gewesen war. Aber zu viel... Nee das hielt sie für sehr unwahrscheinlich. Schmunzelnd ging sie in ihr Quartier, es wirkte hier im Gang fast so als wäre nichts passiert. Nur noch die gesplitterten Tür neben an zeugte. Von dem was gesehen war. Im Quartier fand sie alles so vor wie sie es zurückgelassen hatte. Ihre Kleidung, ihre Waffen und der Koffer waren alle da wo sie sie zurück gelassen hatte. Sie zog den Mantel und die Stiefel aus, legte alles auf den Stapel und sich selbst ins Bett. Direkt war an Schlaf nicht zudecken. Zusehen drehte sich ihre Gedanken. Zu viel war passiert an diesem Tag und an diesem Abend, in dieser Nacht. Sie drehte sich schließlich auf die Seite und ihre Gedanken drehten sich um etwas anderes. Zu viel Sex, sehr unwahrscheinlich, zu wenig lag durchaus im Bereich der Möglichkeiten. Mit einem breiten grinsen auf den Lippen bewegte sich ihre Hand unter die kratzigw Decke.
Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Dienstag 23. April 2024, 20:10
von Melanie Johnston
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Datum: 31. August 1278, 9.00
betrifft: Iola
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Besonders lange oder gut hatte sie in keinem Fall geschlafen. Es war zwar doch etwas entspannter einzuschlafen, aber der Schlaf an sich war nicht das was sie ab jetzt regelmäßig haben wollte. Etliche Träume, von denen ihr keiner in Erinnerung blieb, bis auf einer. Viel ändern würde sich daran aber ohnehin nicht. Also brachte es auch wenig sich nun darüber Gedanken zu machen. So war zumindest ihr Mantra, zu 100% konnte sie es aber nicht befolgen. Naja in dem Fall machte sie mal eine Ausnahme, es würde sie zumindest ablenken. Und das war noch immer am besten in ihrer derzeitigen Situation. Wobei das Wort Situation in ihren Augen doch eher ein Wort war das etwas beschrieb was temporärer Natur war. Und ihre... Lage, war doch eher etwas langfristiges wie es den Anschein hatte.
Ausgeschlafen war sie an diesem Morgen jedenfalls nicht, gähnend setzte sie sich auf der Pritsche auf. Ein Blick im Raum herum, jap.. Immernoch kein böser Albtraum. Sie war definitiv gestrandet. Etwas Gutes hatte es allerdings, der Fluch schien gebrochen zu sein. Sie schaute an sich herab und Melanie musste schmunzeln. Kein weißes Brett mehr. Sie hatte ihr Spiegelbild vermisst, klar sie sah es im Moment nicht, aber sie wusste wie sie aussah. Keine weißen Haare mehr, das konnte sie sehen, ihr Honigblonder Scheitel war zu sehen und sie hatte tatsächlich wieder ihre Brüste, die fehlten ihr sehr die letzten Jahre. Das war zwar durchaus einfacher gewesen beim Bogen schießen, aber Naja sie gefielen ihr trotzdem besser wenn sie waren wie es normalerweise gewesen war. Auch wenn sie den Gurt nicht direkt brauchte, sie trug ihn doch zur Sicherheit. Ganz am Anfang, als sie noch mit dem Compoundbogen geschossen hatte, hatte sie sich aus Ungeschicktheit ganz schön weh getan. Das war ihr nie wieder passiert, aber bei dem anderen Bogen hatte sie wirklich Bedenken, immerhin war das nicht einfach Dacron sondern Energie. Wenn sie so darüber nachdachte und eine Verbindung in Gedanken zu dem Fluch zog, ihr Bogen würde hier wahrscheinlich nicht funktionieren. Sie schaute zu dem Bündel mit ihren Waffen auf dem Boden. Sie brachte das lieber weg und probierte das mit dem Bogen ein andern Mal aus.
Sie zog sich also erstmal wieder an. Lederhose und Rollkragenpulli war schnell angezogen. Ohje.. Der Pulli passte der Fluch-Mel für die Mel-Mel war der definitiv zu eng, das der Pulli geflickt worden war machte ihn noch enger. "Großartig.. Das wird helfen Iola zu beruhigen..." Seufzend zog sie die Stiefel an und packte ihr Bündel bestehend aus ihrem Gurt mit den Waffen und dem Mantel vor der Brust und hatte so zumindest vorläufig einen Schutz vor ungewollten, aber wahrscheinlich berechtigten, urteilenden Blicken. So gewappnet verließ sie nun ihr Zimmer.
Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Dienstag 23. April 2024, 22:17
von Melanie Johnston
Sie war kaum durch die Tür als es ihr flau wurde und sie sich am Türrahmen festhalten musste. Melanie atmete einige tiefe Atemzüge. Ihre Gedanken kreisten in ihrem Kopf, immerhin konnte sie ausschließen das sie schwanger war. Das war zumindest im Moment unmöglich, also waren das vermutlich noch immer Nachwirkungen der Gehirnerschütterung und ihres unvernünftigen Verhaltens im Zusammenspiel mit der ganzen Aufregung letzte Nacht und der darauf folgenden verringerten Ruhephase. Egal was es war, im Moment war es alles andere als willkommen. Langsam sank sie in die Hocke und lehnte sich an die geschlossene Tür. Tief durchatmen, das würde sicher erstmal helfen. Nicht so hilfreih war die ungewollte Verbindung die sie bei dem Gedanken an eine Schwangerschaft zu Iola und ihrem kleinen Missverständnis zog.
Melanie blieb einige Minuten nahe dem Boden, so war der Weg zu fallen jedenfalls kleiner, aber es wurde langsam wieder besser. Ihr Schwindel nahm zumindest ab. Also stand sie auf und... Das war definitiv zu schnell. Sie hielt sich eine Hand vor den Mund und schaute sich um, immerhin war ihr klar wo es lang ging, geradeaus und dann rechts. Also los und das so schnell wie möglich. Voll bepackt mit ihrem Zeug spurtete sie Richtung Abort, um die Ecke und raus aus dem Gebäude. Und als nächste ging es... Voll auf die Schnauze. Sie stolperte über irgendwas das dort auf dem Boden, halb im Gebüsch lag. Sie flog ein Stück vorwärts und verlor ihre Sachen ehe sie sich geräuschvoll, in ein anderes Gebüsch vor ihr, übergab.
Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Dienstag 23. April 2024, 22:32
von Iola
Es war kein es, über das Mel gestolpert war und weswegen sie gestürzt war, es war eine sie.
Es war Iola, die die Kräfte verlassen hatten und die nun ohnmächtig halb auf dem Weg, halb in dem niedrigen Ginsterbusch lang, der im Schatten der Umgrenzungsmauer wuchs.
Von der ernährungstechnischen Rückkopplung bekam die werdende Mutter ebenso wenig mit wie vom Waffenbündel, dass nun zwischen ihr und Mel am Boden lag.
Mit angezogenen Beinen lag das Mädchen auf der Seite auf dem Boden, das Gesicht ebenso weiß im Licht des noch jungen Tages wie das Kleid, das sie trug.
Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Mittwoch 24. April 2024, 14:48
von Melanie Johnston
So richtig realisiert was gerade passiert war hatte sie noch nicht, zu sehr war sie gerade damit beschäftigt den Eintopf wieder loszuwerden. Dabei war dieser ziemlich lecker gewesen. Sie keucht etwas und würgt nur noch ein wenig. stützte sich ab um sich aufzurichten. Es brauchte einige ruhige Atemzüge bis sie wieder einigermaßen ihren Kopf beruhigen konnte. Langsam kamen ihr Gedanken dazu was da rum gelegen haben konnte, eine Wurzel war unwahrscheinlich, gestern war da jedenfalls noch keine gewesen. Eventuell liegen gelassenes Werkzeug..? Eigentlich auch unwahrscheinlich, alle kamen ihr hier so sorgfältig war, allerdings war ja in der Nacht ziemlicher Trubel. Wäre wahrscheinlich eine Erklärung, andererseits wer harkte denn mitten in der Nacht ein Beet?
Sich unsinnige Gedanken zu machen brachte relativ wenig, also musste sie wohl doch nachsehen. Sie drehte sich, immernoch kniend auf dem Boden um und erschrak. Hatte der Wolf doch ein Opfer gefunden..? Dafür schien ihr der Körper aber zu.. Komplett zu sein. Melanie krabbelte also zu dem Körper und erschrak erneut, das war Iola, hier standen also gleich zwei Leben auf der Schwebe. Sie rückte an das Mädchen heran und suchte nach Verletzungen, oberflächlich betrachtet. Auf Anhieb konnte sie nichts entdecken, doch da ein Schnitt im Daumen. Nun den ordnete sie eher Ungeschicklichkeit zu als einem Angriff. Ansonsten sah sie jedenfalls nichts das auf einen Angriff hindeuten würde. Sie legte zwei Finger an Iolas Hals um nach einem Puls zu fühlen. Ruhig und regelmäßig, okay das war beruhigend. Ein Finger unter der Nase und sie war sich auch sicher das sie atmete, also kam jetzt die stabile Seitenlage. Melanie rückte näher an Iola heran, kurz blitzte eine Erinnerung auf. 'Stabile Seitenlage bei schwangeren linksseitig.. Hohlvene...' Okay also links, sie positionierte Iolas Arme so das sie Iola leicht zur Seite Rollen konnte. Noch das Bein anwinkeln, den Kopf leicht durchstecken und den Mund zur tiefsten Position des Körpers ausrichten. Melanie war ganz zufrieden mit dem Ergebnis, Iola atmete, ihr Herz schlug. Viel blieb ihr nun nicht mehr zutun. Sie beobachtete Iola noch einen Augenblick, dann krabbelt sie los und holte ihr Bündel. Sie deckte Iola provisorisch mit dem Mantel zu und setzte sich ihr gegenüber auf den Boden. Die Waffen neben sich plaziert und ein stetiges Auge auf Iola gerichtet. Alleine würde sie sie ganz sicher nicht lassen.
Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Mittwoch 24. April 2024, 19:43
von Iola
Die werdende Mutter lag einfach da, atmete flach aber stetig.
Längst war sie von der Bewustlosigkeit in einen tiefen Schlaf hinüber geglitten.
Nur wach...
...wurde sie einfach nicht.
Re: Das Haus der Melitele - Quartiere
Verfasst: Mittwoch 24. April 2024, 20:46
von Melanie Johnston
Melanie betrachtete die junge Frau nachdenklich. Auf ähnliche Art hatte sie ihre eigene Tochter beobachtet beim schlafen, natürlich war da ein Unterschied. Melanie Tochter Amber war 2 gewesen und Iola war wie alt 20, vielleicht ein bisschen älter. Sie selbst war 23 gewesen als sie mit Amber schwanger war und 25 als sie starb. Sie seufzte und schaute sich um. Für einen längeren Aufenthalt im freien war sie nicht warm genug gekleidet, vorallem nicht dann wenn sie sich nicht bewegte. Sie stand also auf und legte sich einen der Riemen ihres Geschirrs so über die Schulter das sie es wie einen Rucksack tragen konnte. Kurz betrachtete sie Iola nochmal aufmerksam, sie schien eher zu schlafen als benommen, Melanie musste schmunzeln und ging in die Knie. Ein Arm oberhalb der Talie um den Rücken, der andere unter den Knie in der Kniekehle. Mühelos hob sie Iola aus den Knien hoch. Langsam und vorsichtig ging sie zurück zu ihrem Zimmer. Dort angekommen stand sie für einen Moment vor einem Problem, das Öffnen der Tür gestaltete sich kurz etwas komplizierter. Schließlich drückte sie die Klinke mit dem Ellbogen herunter und stieß im selben Moment die Tür mit dem Hinterteil auf. Sie schaute sich um, viel Bequemlichkeit gab es hier ja nicht, aber Iola jetzt zu ihren Zimmer hoch zutragen schien ihr auch nicht besonders sinnvoll. Also legte sie sie sacht auf ihrer eigenen Pritsche ab. Melanie selbst schloss die Tür und legte ihre Sachen ab. Sie setzte sich auf den Boden und behielt Iola im Auge.