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Re: Bordell | Nachtigall

Verfasst: Samstag 11. November 2023, 23:24
von Avarion DeSpaire
Ion betrachtete Einar, nachdem dieser abgesetzt hatte und Matea. Sie gingen vertraut miteinander um, als würden sie sich schon ewig kennen. Und wahrscheinlich taten sie das auch. Er beobachtete die Entwicklung. Die Verführungskünste von Francis kannte er zu genüge. Sie versuchte doch tatsächlich Einar zu noch mehr Arbeit zu überreden. Normalerweise bekamen die Mädels was sie wollten, wäre da nicht Matea mit ihren zwei wirklich verlockenden Argumenten, die beim drücken des Hünen sogar Ions Blick kurz einfingen.
Abgelenkt bekam er gar nicht so schnell mit, wie Einar bei ihm war und seine Hand so heftig auf Ions Schulter fallen ließ, dass dieser unter der Wucht in die Knie ging und seitlich weg knickte. "Danke für dein Vertrauen." presste Ion hervor und hielt sich die Schulter, mit herunter hängenden Arm. "Genieß dein Bad. Ist wirklich gut hier."
Angestrengt rieb er sich die Schulter und bewegte diese angestrengt ein paar mal im Kreis. Zum Glück schien noch alles heile zu sein. Und dann kam noch ein Mädchen auf die Straße. Tihana und machte Francis eine Szene. Er seufzte. Frauen. Sie konnten aus einer Kleinigkeit eine große Sache machen. Zum Glück schienen sie alles schnell zu bereinigen und es konnte weiter gehen. Ion überprüfte mit Pavel den Sitz der Ladung und marschierte los, schon mal sein Pferd holen. Wurde Zeit das sie wieder zurück zum Krankenhaus kamen. Es wartete viel Arbeit.

Re: Bordell | Nachtigall

Verfasst: Sonntag 12. November 2023, 10:41
von Nachtigall
Miss Gwen hörte Vajdan zu und nickte gelegentlich und fing an ihn zu mustern, als dieser seinen Vorschlag unterbreitete. Ob sie darüber überrascht war oder nicht, ließ sie sich nicht im geringsten anmerken. Gelegen kam ihr die Vorstellung schon, schließlich hatte sie heute ein Mädchen verloren und die zweite war mehr mit Streunern beschäftigt als zu arbeiten. Andererseits war Matea mit dem Skelliger am Arm wieder zurück gekehrt und nahm diesen direkt mit nach oben. Eine wohlwollende Entwicklung in ihren Augen.
Sie betrachtete Vajdan eindringlich. Seine Mimik, seine Gestik und seine Statur. die ersten beiden wirkten auf sie etwas hölzern, aber durchaus gefällig. Wenn er jetzt noch etwas lockerer würde, wäre es in ihren Augen durchaus vorstellbar auch einen Mann unter ihrem Dach zu bewirtschaften. Andererseits... "Ich danke euch für euer Interesse an meinem bescheidenen kleinen Etablissement. Und ich werde sehr direkt sagen was ich denke." sagte sie und richtete sich noch etwas gerade auf, um mehr Autorität aus zu strahlen. "Ich habe hier bis jetzt nie einen Mann beschäftigt und nur wenige Kunden fragten danach. Ein Zustand der nicht in Stein gemeißelt ist, sich aber nur langsam ändern lässt." sie ließ ihren Blick über ihn gleiten. "Bevor ich eine Entscheidung treffe, möchte ich sehen, hier und jetzt, was ihr zu bieten habt und danach werde ich ein Wort mit meinem Mädchen wechseln. Erst danach werden wir weiter über eventuelle Vereinbarungen bezüglich der Arbeit hier reden." Um ihren Worten Ausdruck zu verleihen, stieg sie erst auf einen niedrigen, dann auf einen höheren Hocker und setzte sich einfach auf den Tresen. Die Füße behielt sie auf ihrer letzten Plattform, während sie sich ein Glas nahm und sich selber einen Wein eingoss. "Zieht euch aus und Tanzt." sie meinte es ernst und wollte die potenzielle Ware begutachten.

Re: Bordell | Nachtigall

Verfasst: Montag 13. November 2023, 09:01
von Vajdan Jaromer
Ausziehen und Tanzen war die Anweisung. Gab diese eine genaue Reihenfolge vor oder war das eine in das andere zu integrieren?
Aus einem Akt der Kreativität heraus entschied Vajdán, dass es viel wahrscheinlicher war, dass das Ausziehen nicht vor dem Tanz durchzuführen war.
Vermutlich hätte Vajdán auch nicht gezögert, den Koitus auch gleich noch einmal an der Matrone zu vollführen, aber er würde auch so ihren Forderungen nachkommen.
Er fragte nicht nach Musik, denn er brauchte keine. Was er zeigte basierte rein auf Beobachtung der Bewegungen anderer und ein Gefühl für Musik fehlte ihm ohnehin. Und er musste ein weiteres Mal improvisieren denn immerhin stammten seine Beobachtungen von überwiegend weiblichen Tänzerinnen - deren Bewegungen in der Regel sehr auf die weiblichen Kurven zugeschnitten waren und zu sehr die falschen Körpermerkmale betonten. So ergänzte und ersetzte er unpassendes mit Bewegungen aus der Waffenlosen Kampfkunst, die sein Vater ihm hatte beibringen lassen.
Diese Mischung geriet nun zu einer durchaus exotischen Mischung.
Erschwerend kam hinzu, dass die Alltagskleidung nicht unbedingt dazu ersonnen war, sie im Tanz abzustreifen, so musste er von Zeit zu Zeit Pausen einlegen um Knöpfe und Schließen zu öffnen, Verschnürungen zu lösen, ein Wams anzustreifen.
Dafür musste er darauf verzichten, die Matrone auch noch mit der ihm eigenen Magie zu umwerben, Tanz und Entkleiden erforderten seine ganz Aufmerksamkeit, so dass er bei dem Versuch schnell feststellte, dass die Manipulation viel zu viel Kraft raubte und gänzlich nicht fruchtete. Was die Magie an dieser Stelle bewirkte, das würde sich noch zeigen, etwas später und vielleicht nicht mehr ihm selbst.

Am Ende der Nummer jedenfalls stand er zur Gänze entkleidet vor der Matrone, frei von Scham und als wäre Nacktheit ebenso normal wie das tragen von Kleidung auch. Selbst wenn nun Gäste in das Etablissement gekommen wäre, er hätte sich von ihnen nicht ablenken lassen. Lediglich die Erinnerung oder auch der Tanz selbst hatten erneut für eine Umverteilung des Blutes gesorgt, und der Matrone den Anblick einer veritablen Erektion beschert, so dass er nun auch in jeder anderen Hinsicht bereit vor der Dame des Hauses stand.
"Wenn ihr erlaubt kann ich euch nun gerne auch meine koitalen Qualitäten vorführen."
Bot er daher sehr höflich an. Man musste die Gelegenheit eben nutzen.

Re: Bordell | Nachtigall

Verfasst: Montag 13. November 2023, 14:35
von Francis Rose
Etwas widerwillig ließ Francis von Tihana ab, sortierte deren Kleid gedankenverloren und nickte. "Du weißt wo du mich findest." Noch einmal drückten die beiden sich, wie Schwestern, die nur dank der Arbeit waren. Dann lachten sie, warum auch immer. Francis winkte dem Gebäude zu, das so viele Jahre ihr zu Hause war und kletterte dann zu Pavel auf den Bock des Wagens. Sie schloss die Augen, atmete tief ein und aus. "Wir können." sagte sie zu dem jungen Mann, der sich ebenfalls auf den bock setzte und langsam los fuhr.
Ion saß auf seinen Hengst auf und ritt neben dem Wagen her. Gemeinsam in Richtung Krankenhaus.

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Re: Bordell | Nachtigall

Verfasst: Dienstag 14. November 2023, 11:18
von Nachtigall
Draußen hatte sich Tihana von ihrer Schwester verabschiedet und sah ihr sehr sehr gerührt nach. Francis hatte ihr den Spiegel und die kleine Schatulle geschenkt und natürlich würde sie sofort bei der Matrone nachfragen, ob sie in die Zimmer umziehen darf. Verdient hätte sie es auf jeden Fall. Noch einen kurzen Augenblick lang sah sie dem Wagen nach, bis dieser um die Ecke bog und nicht mehr zu sehen war, dann fuhr sie auf dem Absatz herum und eilte zurück ins Haus.
Das Bild welches sich ihr bot, als sie die Tür hinter geschlossen hatte und den Blick in Richtung Tresen hob, war sehr überraschend. Völlig perplex blieb sie stehen und starrte doch tatsächlich ihren Kunden an, der blank gezogen und mit Manneskraft vor der Matrone stand und dieser Anbot, sie an Ort und Stelle zu nehmen. Er überraschte Tihana immer wieder.
"Das wird nicht nötig sein." grätschte sie in die Zweisamkeit und trat an den Tresen heran. "Der Gute ist erstaunlich einfühlsam, weiß genau was eine Frau mag und kommt zuverlässig zum Abschluss." Sie schenkte ihm ein Lächeln, wenngleich in ihrem Hinterkopf eine Rest Skepsis vorhanden war.

Miss Gwen machte eine Einhalt gebietende Geste und betrachtete den Bewerber. Auch wenn das Ausziehen an Ästetik noch zu wünschen übrig ließ und das Tanzen sie mehr an einen Kampf erinnert hatte, als an einen grazilen Tanz, sah sie durchaus Potenzial. Denn das wichtigste hatte er ihr unter Beweis gestellt. Er hatte keine Scheu davor sich Nackt zu bewegen, was in ihrem Etablissement unablässig war. Ersteres lag auch an der Arbeitsunpraktischen Kleidung und letztes, weil er zu sehr versucht hatte sich wie eine frau zu bewegen. Der Versuch alleine ehrte ihn aber. Auch wenn Tihana es vielleicht nicht erkannte, Miss Gwen sah die Möglichkeiten.
"Ich bin tatsächlich nicht abgeneigt eure Fähigkeiten selber zu testen, aber nicht jetzt. Der Zeitpunkt ist ungünstig." Sie erhob sich auf den Hocker, auf dem ihre Füße ruhten und stieg genauso elegant wieder im Tresen herunter, wie zuvor hinauf. Dann wand sie sich Vajdan zu. "Fangen wir an mit den Bedingungen, die euch erwarten, wenn ihr hier arbeiten werdet. Das wichtigste zu aller erst. In diesem Haus herrscht Diskretion. Was in diesem Haus geschieht, bleibt in diesem Haus. Sofern keine Gesetzte verletzt werden. Keine Namen von Kunden verlassen das Haus, keine Gerüchte oder Geheimnisse. Der Beischlaf kostet in diesem Hause 30 Kronen. Damit werdet ihr 10 Behalten dürfen. Der Rest ist an das Haus zu entrichten. Dafür wird euch ein Zimmer gestellt, welches ihr euch mit den Vorhandenen freien Möbeln im Hauses einrichten könnt. Ein Bad kostet für Kunden extra, genauso Essen und Trinken. Eine Liste mit den Kosten könnt ihr gerne einsehen."
"Der Kunde ist König und jeder vertretbare Wunsch wird erfüllt. Was ich ablehne sind Tiere und Ausscheidungen nicht sexueller Art in den Zimmern. Das ist ein Sauberes Haus. Versucht euch bei einen Kunden auf einen Zeitraum von maximal einer Stunde zu beschränken. Orgien und Bizarre Fesselspiele werden im Voraus angekündigt, damit eine Person als Aufpasser in Reichweite bleiben und im Zweifelsfall eingreifen kann. Zudem werden normale Laufkunden dann in anderen Bereichen Bedient um von den für sie merkwürdigen Geräuschen nicht gestört zu werden."
"Die Zimmer werden immer sauber gehalten und gelüftet, wofür ihr selber Sorge zu tragen habt. Jeden Montag wird das ganze Haus geschrubbt, die Laken gewechselt und gewaschen. Alle helfen mit, damit zum Abend das Geschäft wieder läuft."
Miss Gwen überlegte, ob sie etwas vergessen hatte und nahm sich dann eine Seite Pergament und einen Stift. Die sah zu Tihana, die immer noch am Tresen stand und das ganze mit anhörte. "Hast du nicht ein Zimmer auf zu räumen?" sagte sie und machte eine verscheuchende Geste.
Tihana senkte den Blick, gab sich ergeben und zurückhaltend. "Miss Gwen. Ich frage nach, ob ich in die Zimmer von Francis umziehen darf. Da sie uns ja verlassen hat." Langsam hob sie den Blick und sah die Matrone fest an. "Ich bin es Wert." Trotz allem hielt sie kurz die Luft an.
Miss Gwen senkte den Stift und betrachtete ihr Mädchen streng. Es gab keinen Zweifel daran, dass die schöne Elfe ihr bestes Pferd im Stall war und wenn es jemand verdient hatte, dann sie. sich nachdenklich gebend ließ sie das junge Ding noch einen Herzschlag lang warten und nickte dann. "Du darfst. Aber dein Zimmer hast du sauber zu übergeben und informiere den Barden, wenn er von seiner Pause zurück ist, dass du umgezogen bist. Und nun geh." Mit einem erfreuten Lächeln nickte sie und eilte davon, fast lautlos laufend wie immer.
Die Matrone und der Nochkunde blieben zurück.
"Nun zu euch. Wenn ihr gewillt seid den Regeln nach zu kommen, wüsste ich gerne noch ein paar Dinge über eure Person. Euren Namen und woher ihr kommt. Könnt ihr Lesen und Schreiben. Sprecht ihr mehrere Sprachen. Habt ihr besondere Fähigkeiten, die für eure Arbeit hier nützlich sein können." Tanzen war es wohl nicht. "Und wie sollen wir euch nennen?"

Re: Bordell | Nachtigall

Verfasst: Donnerstag 16. November 2023, 14:07
von Vajdan Jaromer
Noch immer nackt stand Vajdán vor der Matrone,
Als Tihana dazwischen kam blickte er ihr kurz nach. Sie würden Kollegien werden und das war gar keine so schlechte Aussicht. Vielleicht regte sich sogar ein klein wenig etwas wie Freude darüber. Und vielleicht konnte man das auch sehen. Sie hatte ihm mit ihrer Lust ein sattes Mahl an Emotionen serviert, und in einem Bordell würde er jederzeit Nachschub bekommen. Warum war er eigentlich nicht früher auf diese Idee gekommen? Er konnte sich nun absolut nicht mehr daran erinnern, weshalb er versucht hatte sich auf die Seite der Gesetze zu stellen und deren Einhaltung zu überwachen, das war hinsichtlich dessen was er wirklich wollte höchst ineffizient.
Nur aus reiner Gewohnheit? Weil das bekannt war und er glaubte nur das zu können?

Den Ausführungen und Bedingungen der Dame des Hauses lauschte er aufmerksam, und nun legte sich auch die Erektion langsam wieder. Sie würde auf sein Angebot zurück kommen, zu einem späteren Zeitpunkt, also war diese nun nicht von Nöten.
30 Kronen. Das war in Ordnung, 10 behielt er und bekam dafür auch gleich ein Zimmer. Immerhin hoffte er, auch für die Nebentätigkeit entlohnt zu werden.
"Mit den Bedingungen bin ich durchwegs einverstanden. Werde ich dieses Zimmer auch bewohnen oder benötige ich darüber hinaus eine Unterkunft?"
Zur Diskretion äußerte er sich nicht. Vermutlich würde es notwendig werden, diese Regel zu brechen.
Woher er kam war eine gute Frage. Aber seine lügen musste nun ja nicht mehr der Prüfung der Wache standhalten.
"Mein Name ist Vajdán Jaromer. Ich komme ursprünglich aus Kovir, habe aber die letzten Jahre in Oxenfurt gelebt und mich mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten."
Wieder ein wenig einstudiert. Er hatte die Formulierungen sicher bei irgendwem gehört und bei ihm klangen sie fast fehl am Platz. Dabei klang der Name tatsächlich fremd.
"Ich kann Lesen und Schreiben, spreche die Gemeinsprache..." was als Hinweis eigentlich sinnlos war. "Darüber hinaus die Ältere Rede, ebenfalls in Wort und Schrift." Dass er damit auch Nilfgardisch sprach verschwieg er jedoch. Es kam immerhin nur auf die Betonung an und wenige Worte unterschieden sich. Auch die Sprache seiner Heimat verschwieg er, ebenso, dass er auch mittlerweile ein wenig Zwergisch verstand.
"Ich wurde außerdem im Waffenlosen Nahkampf unterrichtet, spiele mehrere Instrument und habe Tischmanieren. Ich kenne mich in Geschichte aus, in den Naturwissenschaften und den Religionen..." begann er aufzuzählen, was sein Vater ihn hatte lehren lassen und was er in dieser Welt ein wenig vertieft hatte.
"Alles in allem bin ich also in der Lage auch Konversation zu betreiben neben dem reinen Akt der Kopulation. Ich habe mich darüber hinaus über Verhütungsmöglichkeiten informiert und lege großen Wert darauf, keine Nachkommenschaft zu zeugen."
Dass er als Fae hinaus normalerweise zu Manipulation in der Lage war, sogar mit Toten sprechen konnte und Seelen binden, das würde er auch für sich behalten. Ansonsten hatte er keinen Beruf gelernt und dass er selbst auch ein passabler Fälscher geworden wäre gehörte auch nicht zu den Dingen, die man in einem Bewerbungsgespräch vorbrachte.
"Ich kann sehr präzise Zeichnen, falls das hier von Nutzen ist?" fügte er dennoch an.

Re: Bordell | Nachtigall

Verfasst: Mittwoch 22. November 2023, 23:35
von Nachtigall
Wieder gab sich Miss Gwen streng und nickte bei den Ausführungen die Vajdan ihr gab. Sie machte sich mehrere Notizen und sah ihn dann prüfend an. "Wir sollen euch auch Vajdan Jaromer nennen? Oder benutzt ihr ein Pseudonym. Keines der Anwesenden Mädchen benutzt den eigenen Namen. Die Gründe dafür sind verschieden und doch alle die selben." Sie senkte den Blick und schrieb weiter. "Ihr könnt das Zimmer dauerhaft bewohnen. Sauber gehalten und aufgeräumt hat es dennoch zu sein, denn jederzeit muss ein Kunde es betreten können." Miss Gwen winkte den Spatz heran, der mal wieder durch das Haus sprang. "Geh nach oben und hilf Tihana beim umziehen in ein anderes Zimmer." das junge Mädchen sah mit großen Augen zu der Matorne und nickte ergeben. Dann fuhr sie herum und polterte die Treppe hinauf. Miss Gwen konnte nicht anders als ihre Augen resignierend zu reiben und zu seufzen. 'dieses Kind. Hoffentlich wird sie bald zur Frau. Dann bringt sie wenigstens Geld ein.' Kurz sah sie an die Decke, die schallend verriet, wo der Spatz gerade lang eilte.
Entschlossen schlug sie ihr Buch zu und richtete den Blick auf ihr neues männliches Mädchen. "Ich muss nicht extra erwähnen, dass ihr die Miete für das Zimmer bezahlen müsste, auch wenn ihr keine Kunden haben solltet. Diese beträgt 500. Da ihr hier auch essen und trinken könnt. Trinkgelder und Geschenke von Kunden dürfen behalten werden." Langsam kam Miss Gwen um den Tresen herum. "Nehmt eure Sachen mit und ich zeige euch die Zimmer, die frei sind und von denen ihr euch eines aussuchen könnt." Kurz wartete sie, bis sich Vajdan in Bewegung setzte und fing im Untergeschoss an. Hier gab es nur ein einziges Zimmer, welches er bewohnen könnte. recht klein und am ende eines Ganges vom Aufenthaltsbereichs aus. "Das Zimmer neben dem Eingang bewohne ich selber. Es gibt neben dem Hintereingang einen Raum für Vorräte mit einer kleinen Küche. Die darf benutzt werden, nach Rücksprache. Auch welche Lebensmittel entnommen werden muss ich ebenfalls wissen, zwecks Wiederbeschaffung. Das am Hintereingang gehört Matea." Dann führte sie ihn nach oben. "Private Zimmer werden nur nach Aufforderung betreten. Hängt ein Schild an der Tür, oder steht eine Blumenvase vor der Tür, ist ein Gast zugegen. Dann heißt es nicht zu stören." Im ersten Obergeschoss gab es kein Zimmer mehr, welches als Festes Zimmer vergeben werden konnte. Sie deutete auf das Zimmer im Durchgang. "Dort wird Tihana in Zukunft wohnen." Hinter einer Tür waren sehr eindeutige Geräusche zu hören und ein Schild hing an der Tür. "In diesem Zimmer steht ein Badezuber und ein Ofen."
Wieder ging zu einer Treppe und weiter nach oben. "Ihr altes Zimmer wird derzeit von dem Barden bewohnt. Natürlich könnt ihr das Zimmer mit ihm teilen und es als das eure betrachten, sollte der Barde sich eine eigene Unterkunft suchen. Einigt ihr euch darauf, gemeinsam das Zimmer zu bewohnen, teilt ihr euch die Kosten für die Miete, was für euch jeden dann 250 Kronen sind."
Sie öffnete die Tür zu dem Zimmer mit den zwei Betten, in dem gerade Tihana ihre Kleider auf ein Bett sammelte und der Spatz alles andere in eine Truhe räumte. Beide Mädchen sahen auf, als die Matrone öffnete. "Wir brauchen noch ein wenig." verteidigte sich die Elfe und der Spatz beeilte sich alles ein zu packen. Beide glaubten, dass die Matrone zur Kontrolle oben bei ihnen war.

Re: Bordell | Nachtigall

Verfasst: Freitag 24. November 2023, 09:15
von Vajdan Jaromer
Er sammelte seine Kleider auf, die noch am Boden lagen, faltete diese sogar ordentlich und folgte der Matrone - jedoch ohne sich gleich wieder anzukleiden, sie war schon auf dem Weg und es fehlte schlicht die Zeit. Groß Mühe, mir dem was er in der Hand trug seine Blöße zu bedecken gab er sich nicht. Es waren zu dieser Zeit allerdings zum Glück auch noch keine Gäste anwesend, lediglich das Mädchen, dass alle 'Spatz' nannten bekam wohl zu Gesicht, was auch wohl eines Tages ihren Arbeitsalltag in weiten Teilen bestimmen würde, und der Barde, falls er Anwesend war.
Nun jedoch in entspanntem Zustand und kurz sann Vajdán darüber nach, ab wann eine Blöße als unanständig zu gelten hatte. Nacktheit sollte etwas normales sein, es gab öffentlich Badehäuser und normalerweise sollte dann eine Kultur keinen Anstoß nehmen. Oder hing es allein am Kontext? Nacktheit im Badehaus war akzeptiert, auf der Straße nicht und in einem Hurenhause... In den Zimmer ja, außerhalb?
Oder gab es eine vielmehr Gradzahl, ab der eine Erektion als Anstößig galt, entspannt war nichts auffälliges daran, aber er vermutete, dass mindestens 90 grad zu viel waren, vermutlich weniger.
Vajdán lauschte aufmerksam, sehr sehr aufmerksam. Und er hatte eine manchmal irritierende Art zuzuhören, denn selten ließen einen Gesprächspartner wirklich zu Wort kommen, in der Regel merkte man ihnen an, dass sie einen Einwurf hatten, selbst etwas sagen wollten oder vielleicht auch dass sie eine andere Meinung hatten, sprich, ihre Haltung zum Gehörten. Anders Vajdán. Er lauschte nur und man sah ihm lediglich die Aufmerksamkeit an, nicht was die Worte in ihm auslösten. Man hätte auch einer Maschine berichten können, und genau so war es bei ihm auch.
Er bekam eine Wohnung inklusive Verpflegung. Es war kein ganz günstiger Preis, aber angemessen. Der Weg zur Arbeitsstelle war kurz. Sehr kurz.
Auch wenn es keine saubere Trennung zwischen Arbeit und Privatleben geben würde, bei der Wache hatte es das für ihn auch nie gegeben und auch diese Arbeit würde etwas sein, in dem er vollkommen aufging, für ihn war das nicht nötig und von Arbeitsschutzgesetzen, die es irgendwann einmal geben würde ahnte selbst er nichts.
Das Zimmer mit dem Barden teilen...
"Wenn dann ein Gast kommt, wird dann der Barde dem Akt beiwohnen?" Er überlegte sich jedoch die Antwort selbst. "Ich denke ich zeihe ein Zimmer vor, das ich alleine bewohnen kann."
Er musterte Tihana und das Mädchen. Ob sie in Zukunft auch privat ab und an...? Blumenvase.
"Verstanden." bestätigte er.

Re: Bordell | Nachtigall

Verfasst: Dienstag 28. November 2023, 18:45
von Nachtigall
Miss Gwen begrüßte die ungezwungene Art bezüglich der Nacktheit ihres neuen Pferds im Stall. Es war das Erste mal das sie es so nennen konnte, ohne einfach nur ein Sprichwort zu benutzen. Die Mädels waren Mädels oder Vögel oder Blumen. Aber dieser hier war weder ein Vogel noch eine Blume. "Natürlich nehmt ihr den Kunden nicht mit in das Zimmer wenn ein Mitbewohner sich darin befindet. Es sei denn der Kunde wünscht das so. genauso ist es euch gestattet eines der freien Zimmer oder Betten im Hause zu benutzen, sind sie nicht einem Mädchen fest zugeteilt." erklärte Miss Gwen und ließ die beiden Mädchen alleine das Zimmer weiter Räumen, ohne auf deren Kommentar ein zu gehen. Direkt an der Treppe nach unten öffnete sie eine Tür und ließ ihr Pferd hinein sehen. Es war recht klein, hatte aber zwei kleine Fenster, die gerade geschlossen waren. Ein einfaches, aber sauberes Bett standen darin sowie ein Tisch an der Wand direkt neben der Tür mit einer leeren Schüssel. "Dieses wäre auch noch frei." Sie schloss nach einem kurzen Augenblick die Tür wieder und wand sich um.
Langsam stieg sie die Treppen wieder hinab, was nun deutlich langsamer vonstatten ging, als hinauf. Es deutete auf ein Knie oder Hüftleiden hin. Jedes Zimmer das einem Mädchen zugeordnet war, zeigte sie ihm im Vorbeigehen. "Merkt euch das." sagte sie mit etwas strengerem Ton. "Solltet ihr doch einmal in ein Zimmer gehen, bei dem ihr euch nicht sicher seid, ob es vergeben ist. Steht mehr als ein Bett und ein Tisch mit einer Waschschale darin, ist es vergeben." Wieder im Erdgeschoss angekommen zeigte sie ihm das kleine Zimmer, welches ebenfalls noch frei war. Danach ging es zurück zum Tresen. In den wenigen Minuten, die sie unterwegs waren, hatten zwei weitere Mädels das Gebäude betreten und ein weiterer Kunde war hinein gekommen. Dieser schaute nur kurz etwas irritiert, als die Matrone samt Anhang durch den Aufenthaltsbereich gingen. Grinste dann aber und knabberte an dem Mädchen weiter herum, das kichernd auf seinem Schoß saß. Am Tresen umrundete sie diesen wieder und holte dahinter ihr Buch hervor. "Welches darf ich für euch notieren?"

Re: Bordell | Nachtigall

Verfasst: Mittwoch 29. November 2023, 12:15
von Vajdan Jaromer
Als er der Matrone zurück in den Hauptraum folgte erkannte sogar Vajdan die Notwendigkeit, sich wieder anzukleiden.
Eben kam noch ein anderer Gast herein, der zuerst erschrocken zurückweichen wollte, in folge erst einmal nervös und unruhig wurden dann aber mit kaum zu verbergendem Interesse den neuen 'Hengst' musterte. Möglicherweise bereits ein erster Kunde.
Ein wenig lasziver als nötig kleidete der Halbfae sich an. Ganz offenbar tat sich da was hinsichtlich der Rolle, die er spielte.
Bewohnte Zimmer in Unterscheidung zu unbewohnten. Er hatte begriffen, nickte.
"Ich nehme das Zimmer oben mit den beiden Fenstern." war die schnelle und sehr bestimmte Antwort. Fenster konnten nützlich sein, die Lage in der Nähe des Zubers ebenso. keine Treppe dazwischen. Nun dachte er wieder eher taktisch.
"Ich kann auch, wenn ihr das wünscht, gleich anfangen. Meine wenigen persönlichen Habseligkeiten werde ich später holen."
Vielleicht wollte er wirklich ausprobieren, ob der Mann ein Kunde sein konnte. Der sah halbwegs gepflegt aus, entstammte wohl der oberen Mittelschicht, trug saubere ungeflickte Kleidung und würde sicher gut zahlen. Allerdings schien er noch etwas Berührungsängste zu haben, was männliches Personal anging.
Aber der Fae streckte bereits die Fühler aus um auch ihn um den Finger zu wickeln, aber etwas hier störte.
Unauffällig musterte der schließlich Wände und Decken. HAtten sie hier unwissentlich Feeneisen verbaut? Eisenkraut jedenfalls roch er keines...

Re: Bordell | Nachtigall

Verfasst: Donnerstag 30. November 2023, 10:57
von Nachtigall
Wohlwollend nickte Miss Gwen, beobachtete ihn wie er sich wieder anzog und notierte das gewünschte Zimmer als vergeben. "Ich werde die Mädchen in Kenntnis setzen. Bis dahin wäre es sinnvoll, das ihr eine Vase mit Blumen vor die Tür stellt." Dann holte sie ein etwas dickeres Buch hervor und übertrug die wichtigsten Daten von ihrem Hengst darin. Sie achtete wohl darauf, das niemand das Buch oder deren Inhalt zu Gesicht bekam und auch nicht, von wo sie es hergeholt hatte. "Sehr gut." antwortete sie auf den Vorschlag, direkt anzufangen mit der Arbeit. Ein Mädchen das arbeitet, bringt Geld ein. "Versucht dabei etwas lockerer zu sein. Und nicht so zugeknöpft." was eine Anspielung auf zu viel Kleidung war.
Den Kunden, der herein kam bemerkte sie von ihrer Position aus sofort. "Willkommen im Nachtigall. Bitte tretet näher. Welche Wünsche können wir für euch erfüllen?"
Hinter der Kunden. Noch die Türklinke von Außen in der Hand stand das letzte der verbliebenen Vögelchen des Hauses und unterhielt sich noch angeregt mit jemanden der wohl auf der Straße stand. Sie war spät dran an diesem Tag und wollte den Drachen im inneren besänftigen indem sie einen Strauß bunte Blumen mitgebracht hatte. Miss Gwen liebte Blumen und hieß etwas Dekoration immer willkommen.

Re: Bordell | Nachtigall

Verfasst: Donnerstag 30. November 2023, 15:07
von ERZÄHLER
Der Gast musterte die Dame des Hauses, sein Blick blieb nur einen Moment an dem Buch hängen und er schien es tunlichst zu vermeiden, den Mann neben sich anzusehen, der bereits zur Hälfte wieder angekleidet dastand. ein helles elegantes Hemd, ordentlich in der Hose mit hohem Bund verstaut.
"Hier wird doch Stillschweigen bewahrt, also es erfährt keiner, mit wem ich auf's Zimmer gehe, richtig?"
Vergewisserte er sich.

Re: Bordell | Nachtigall

Verfasst: Sonntag 3. Dezember 2023, 00:28
von Nachtigall
Die Matrone des Hauses lächelte beruhigend und nickte. während sie das Buch zuschlug. "Diskretion wird in diesem Hause groß geschrieben. Es gibt nur zwei Dinge, die ich nicht dulde. Tiere und Ausscheidungen nicht sexueller Art. Orgien müsstest ist bitte anmelden, damit ich Vorbereitungen treffen kann. Wenn euer Wunsch damit überein kommt, stehen euch die Türen hier offen." Natürlich bemerkten auch die ersten Mädchen den neuen Gast und eines von Ihnen tänzelte in Richtung Tresen, um sich dem potenziellen Kunden anzubieten. Miss Gwen machte eine einladende Geste. "Bitte. Seht euch um. Darf es etwas zu trinken sein?"

Re: Bordell | Nachtigall

Verfasst: Montag 4. Dezember 2023, 08:42
von ERZÄHLER
Der Herr blickte sich noch einmal um, vergewisserte sich, dass ihn hier niemand kannte geschweige denn beachtete, dann wandte er sich flüsternd an Vajdán.
"Arbeitet ihr hier... oder? Also... äh... dürfte ich...?"
Er schien durchaus gewisse Präferenzen zu haben.
Was er getan hätte, wenn kein Mann zugegen gewesen wäre, der auch in dem Etablissement arbeitete, das stand in den Sternen.
"Und, äh, einen... wäre es möglich, einen Kräutertee zu bekommen?"
Wandte er sich wieder an die Matrone.

Re: Bordell | Nachtigall

Verfasst: Montag 4. Dezember 2023, 09:27
von Vajdan Jaromer
Vajdán nickte und hatte damit bereits seinen ersten Kunden. Seine Garderobe würde er anpassen müssen, eine Idee hatte er auch durchaus schon.
Wer genau für's Teekochen zuständig war, das galt es noch herauszufinden, aber das würde er.

Als der Mann dann seinen Tee hatte ging es nach oben in Valjdan's neues Zimmer. Es war jetzt spartanisch, aber genauso würde es wohl auch bleiben. Auf dem Weg kamen sie wieder am Badezimmer vorbei, aus dem eindeutige Geräusche zu hören waren, aber ein wenig als würde ein Bär dort zur Sache kommen. Ordentlich zur Sache. Das Lächeln des Gastes war schon als sie unten losgegangen waren langsam gewachsen und gewann nun an Breite.

Im Zimmer angekommen zog Vajdán die Türe zu und stellte die Waschschüssel davor, eine Vase hatte er noch nicht. Das musste reichen.
Erst dann wandte er sich dem Gast zu, setzte sich elegant und ein wenig lasziv auf das Bett.
"Sagt mir, was euch gefällt."
Der Gast wirkte aber unsicher, er schien das tatsächlich zum ersten mal zu machen.
"Könnt ihr nicht einfach...?"
Und genau das tat Vajdán dann.
Mit einer ähnlichen Akribie wie auch zuvor machte er sich daran, den Gast zu entkleiden, sich selbst ebenso, und dann probierte er unter Einhaltung aller wissenschaftlichen Standards alles aus, was einem Mann gefallen konnte. Es dauerte eine Weile und am Ende saß der Gast müde und verschwitzt und sehr entspannt neben dem Bett, ein noch breiteres Grinsen auf den Lippen.
Im Anschluss sorgte Vajdán dafür, dass die Waschschüssel zurück kam, gefüllt mir Wasser und allem was es brauchte, damit der Gast sich waschen konnte. Er ließ ihn auch noch bezahlen, erhielt sogar ein paar Münzen mehr dann verabschiedete sich der Herr nachdem er sich wieder angekleidet hatte.

Re: Bordell | Nachtigall

Verfasst: Samstag 9. Dezember 2023, 12:49
von Nachtigall
Der Tag schien immer mehr Überraschungen für das Bordell auf Lager zu haben. Miss Gwen sah voller wohlwollen auf die Entwicklung ihres neuen Pferds im Stalles, auch wenn ihr die Selbstständigkeit fast schon zu schnell ging. Sie sah Vajdan nach, wie er mit dem Kunden im Schlepptau in Richtung Treppe verschwand und nach oben ging um sein neues, im zugewiesenes Zimmer ein zu weihen. "Hoffentlich geht das gut." murmelte sie leise und holte ein anderes Buch hervor, in das sie alles nötigen wichtigen Dinge hineinschrieb. Tag mit Datum, Name von Vajdan, wenn auch nicht korrekt, weil ihr der Nachname leicht entfallen war und dann gab es eine Beschreibung der Person, sowie Eindrücke, die Miss Gwen von ihm hatte. Da fanden sich dann allerdings so Worte wie, etwas steif und unterkühlt in der Gestik und Mimik. Überzeugend in seinen Aussagen, Selbstbewusst und Eigenständig. Das waren die ersten Eindrücke, die später durch Neuerungen und Entwicklungen erweitert wurden. Die Kunst zu zeichnen klang interessant. Noch wusste sie nicht wie sich das in die Arbeit einbinden lies. Aber vielleicht würde er im Aufenthaltsbereich ein Bild an die Wand zaubern und von den Mädchen Zeichnungen anfertigen, für ihr Buch. Die möglichkeinen gefielen ihr und sie überlegte schon fieberhaft, wo man noch ein paar Verschönerungen machen konnte. Alle wichtigen Notizen später, verschwand das wichtige Buch wieder in einem geheimen Fach unterm Tresen und sie notierte in ihrem Gästebuch. Eisvogel, Uhrzeit und Datum und machte ein Zeichen für Männlich dazu. Nun hieß es zu warten und hoffen.

Re: Bordell | Nachtigall

Verfasst: Mittwoch 4. Dezember 2024, 16:01
von Staatsmacht
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vom: ...schließt hier an...
Datum: Freitag der 13. August 1278, schon gegen Abend
betrifft: wer will
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Der nächste Gast war jedoch deutlich weniger leicht zufrieden zu stellen, außerdem waren sie zu viert.
Jeglichen Protest, den ihr Eindringen in das Bordell hervorrief unterdrückten sie grob mit gezogenem Kurzschwert, das zunächst nur drohend gereckt wurde, aber sie machten deutlich dass sie auch bereit waren es einzusetzen.
Sie waren ganz offenkundig nicht von der Stadtwache, aber noch weniger waren es dahergelaufene Banditen. Ihre leichten Rüstungen waren uniform, jedoch sauber gearbeitet und brüniert. Sie trugen weder das Redanische Wappen noch andere Hoheitsabzeichen auf dem dunklen Gambesson und wurden aber allem Anschein nach von einem Zeughaus ausgestattet, allerdings von einem anderen als die Wache.
Wer ein und eins zusammenzählen konnte und nicht bei drei landete erkannte schnell, dass sie der Leibgarde des Regenten zuzurechnen waren und es gab nur eine Handvoll an Männern in der Stadt, die über diese verfügen konnten.
Und während der Regent sich meist von jenen Kollegen mit besonders prachtvoll polierten Rüstungen mit viel Rot und Gold im Zierrat, vertreten ließ bevorzugte ein anderer es, wenn seine Schergen dunkel Gewappnet waren.
Und eben jene hatten sich zu dem noch mit dunkeln Tüchern ausgestattet, die sie vor Mund und Nase gebunden hatte. Aus zweierlei Gründen. Und so anonymisiert stellen sie schnell klar, dass sie einen Flüchtigen suchten und so lange alles auseinandernehmen würden, bis sie ihn gefunden hatten.
Wäre ihr Auftraggeber selbst vor Ort gewesen hätte er sie vielleicht zu subtilerem Auftreten gemahnt, aber das war er nicht und sie hatten wohl ausreichend Angst vor ihm, um in jedem Fall erfolgreich zurückkehren zu wollen. Dass ihnen jemand entfloh, auf den sie ein Auge haben sollten, das durfte einfach nicht geschehen. Es war nicht leicht in diese Truppe aufgenommen zu werden und schnell war diese Ehre auch wieder weg. Bestenfalls. Zu schnell war man diese prächtige Maske einer Rüstung auch wieder los, die einem so viel Macht verschaffte, und was war man dann schon ohne? Oft verlor man aber noch deutlich mehr.

Und so drangen sie bis in jenen Raum vor in dem sich der neue Prostituierte eben selbst wusch. Der Freier nahm rechtzeitig Reißaus aber der große Mann blieb. Er stand, noch nicht wieder vollständig angekleidet im Zimmer und ließ die Männer ungerührt eintreten. Geklopft hatten sie nicht.
Allerdings misslang nun auch was ihn sonst möglicherweise schützte, die Männer des Regenten waren vorbereitet und ließen sich nicht von jedwedem Duft betören, sondern hießen den Mann eine Hose anziehen und ein Hemd und führten ihn dann ohne weitere Umschweife ab.
Vajdán hatte nur noch Stiefel Gambesson und seine Einnahmen gegriffen und ließ sich abführen, trug aber ein unverfrorenes Grinsen zur Schau das allen Anwesenden verkündete: 'Ich lasse mich nicht unterkriegen... ich komme zurück!' davon abgesehen schwieg er jedoch. Der eine oder andere jedoch, der die Situation nicht ganz richtig interpretierte, war versuch zu applaudieren - dem Abgeführten, nicht den Wachen, und weil letztere immer noch grimmig guckten blieb es beim ersten Impuls und ging nicht weiter.

<wird später irgendwo fortgesetzt>

Re: Silberstein | Bordell | Nachtigall

Verfasst: Montag 28. April 2025, 21:58
von ERZÄHLER
Ardinn war alt, aber er war ein zäher Knochen. Seine Fracht wog schwer, dennoch stapfte er mit stoischer Verbissenheit durch die Stadt seinem Ziel entgegen. Und einem bärtigen, grimmig dreinblickenden Zwerg kam keiner in die Quere. Als das Nachtigall in Sicht kam, atmete er hörbar auf. Kurz blieb er stehen, zog den Riemen noch einmal zurecht, der das Bündel auf seinem Rücken hielt und straffte sich. Sein Anblick war im Nachtigall nicht unbekannt und die Damen liebten seine Werke. Wer es sich leisten konnte, ein Schmuckstück von ihm zu besitzen, konnte sich glücklich schätzen und wo die Ersparnisse nicht ganz reichten, da schätzte Ardinn sich einer besonderen Zuwendung glücklich. Hauptsächlich besuchte er allerdings immer eine hübsche, dunkelhäutige Elfe und auch dieses Mal hielt er nach Tihana Ausschau, kaum dass er den Eingang passiert hatte.

Re: Silberstein | Bordell | Nachtigall

Verfasst: Montag 28. April 2025, 22:46
von Nachtigall
Das Nachtigall war voll an diesem Abend. Eine willkommene Tatsache, weil so die Matrone ihre Augen wachsam überall hatte und nicht so genau auf einzelne Personen schaute. Miss Gwen stand weit über den Tresen gelehnt und flirtete mit einem reich aussehenden Mann, der nicht weniger geschmeichelt sich zu ihr lehnte und lüstige Worte lallte. Geld wechselte reichlich den Besitzer, die Stimmung war gut und ausgelassen. wie immer zwitscherten die Vögel in ihrem Käfig, wenn auch nicht so intensiv, wie sie es am frühen Abend taten und ihre Zahl war auch wieder geschrumpft. Natürlich sah Miss Gwen kurz auf, als der Zwerg das Bordell betrat, nickte diesem grüßend zu und kümmerte sich dann wieder um ihren eigenen Kunden, der sich tief im Dekolleté der alten Frau verlor. Doch anfassen kostete extra, ob nun mit Händen oder Nase, war egal. Es lenkte die Aufmerksamkeit der älteren Dame sofort wieder zu ihrem Kunden. Mit einem gespielten strengen "nanana." hebelte sie ihn wieder in eine sitzende Position.
Lange suchen musste der Zwerg nicht nach seinem Objekt der Begierde. Tihana tanzte und hatte gleich mehrere Verehrer zu Füßen, die geifernd jeder Bewegung folgten. Gerade heute gab sie alles. Sie kniete vor der Masse, nahe genug, das jeder sie fast berühren konnte und alles sah, was er begehrte, aber weit genug entfernt um sie unsinnlich berühren zu können. Ihr Körper war weit nach hinten gelehnt, die Arme weit nach rechts und links ausgestreckt. Wellen glitten über ihren Körper. Angefangen mit der Hand auf der einen Seite, über die Arme die Schultern. Ein kurzes heben des Busen und die Welle wanderte zur anderen Hand. Dann senkten sich die Brüste und hoben sich wieder. Nun wanderte eine Welle über den Bauch herunter und endete in einem kurzen Schwung mit der Hüfte nach vorne.
Das alleine reichte schon, das die ersten Hände in den Hosen verschwunden waren. Nicht immer die eigenen Hände. Ein Mädel, das gleich von drei Männern angefasst wurde, hatte in jeder Hand einen anderen Schwanz, der um Erlösung bebte. Es störte sie nicht, dass die Männer sich vorstellten die Schöne Elfe wäre gerade an ihnen zu Gange. Sie bekamen nicht selten genügend Geld für ihre Handarbeit. Tihana bog sich noch weiter nach hinten, das ihr Kopf den Boden berührte. Sie schob sich weiter nach hinten, kam dabei von den Knien hoch auf die Füße und ließ das Becken tanzen. In dem Blickwinkel, in dem die Männer zur Bühne saßen konnten sie ihr bis in den Himmel sehen. Zu viel für einen jungen Mann, der sich schon mit den eigenen Händen an der willigen Handarbeiterin bediente. Nun rutschte die Hose runter und noch während sie weiter die beiden rechts und links von sich beglückte, nahm er sie von hinten, direkt vor der Bühne.
Pavel saß in einer Ecke und spielte um sein Leben. Er wusste, das in solchen Augenblicken die Musik nicht stehen bleiben durfte. Und so endete auch Tihanas Tanz deutlich später als es üblich war. Doch irgendwann spielte sie tanzend einen Höhepunkt und blieb theatralisch erschöpft einen Moment liegen. natürlich auch dieses Teil der Show. Ihr Körper glänze vor schweiß, ihr bauch hob und senkte sich schwer, doch dieses Mal nach Luft ringend. Dann erhob sie sich elegant und fließend als hätte sie das alles überhaupt keine Mühe gekostet. Erhaben, wie es wohl nur Elfen konnten verbeugte sie sich und ließ den Blick über die Masse gleiten, bis sie den alten Zwerg erblickte. Ihre Miene hellte sich sichtbar auf. Vorfreude spiegelte sich in ihren Augen wieder. Sie ließ sich von zahlreichen Händen herunter helfen und nahm nicht wenig Geld und andere Geschenke entgegen. Hier wechselten wieder ganze Monatslöhne den Besitzer. Alles andere, was Tihana selber nicht entgegen nehmen konnte, sammelte der Spatz eifrig ein und folgte der Elfe, die hüftschwingend den Raum teilte wie ein fremder Mann einer anderen Welt das Meer.
Vor dem alten Zwerg blieb sie stehen und betrachtete ihn mit ihren goldenen Augen. "Willkommen mein Freund." Sie fragte nicht nach der Bestellung, die sie aufgegeben hatte, sondern nahm ihn direkt mit sich. "Ich habe gute Neuigkeiten für euch. Ihr müsst euch nicht mehr bis ganz nach oben mühen." sagte sie lächelnd. Schon nach der ersten Treppe bog sie ab und führte ihn in die frisch bezogenen neuen Zimmer über der Straße darunter. Francis alte Räume. Mit einem Lächeln hielt sie ihm die Tür auf.
Auch wenn viele Blicke ihr und dem Kunden gefolgt waren, so achtete niemand wirklich auf den Zwerg. Viel zu schnell waren die anderen Mädchen wie die Aasgeier bei den aufgegeilten Kunden und ernteten die reifen Früchte. Selbst die Matrone bekam nichts mit.

Re: Silberstein | Bordell | Nachtigall

Verfasst: Mittwoch 30. April 2025, 14:57
von ERZÄHLER
Ardinn war weder blind noch unempfänglich für das Treiben und die hübschen Damen im Nachtigall, aber eigentlich, so sagte er sich immer, war er zu alt für sowas. Andererseits - konnte man zu alt sein, wenn die Manneskraft sich munter regte beim Anblick der schönen Tänzerin und all der anderen Mädchen? Außerdem hatte Sjevik gesagt, er dürfe nicht auffallen. Schwer war es für Ardinn nicht, seine Blicke unverfroren überall hin gleiten zu lassen und der Elfe mit einem vorfreudigen, ja lüsternen Glanz in den Augen die Treppe hinauf zu folgen. Entsprechend achtete man nur kurz auf das ungleiche Pärchen und widmete sich dann wieder dem Geschäft.
Ardinn war unterdessen wirklich ganz froh, nicht bis unter das Dach steigen zu müssen. In Tihanas Zimmer angekommen, liegte er das schwere Bündel ab und schon am Geräusch war zu hören, dass es wohl kein Geschmeide war. Ernst blickte der Zwerg die Elfe an. "Sjevik schickt mich. Etwas ist vorgefallen. Er will das Lager räumen. Broggo und Jago bringen auch Sachen zu Elihal und Hattori. Sjevik hat einen Wagen gepackt und versucht die Stadt zu verlassen. Du sollst Bescheid geben und wenn du kannst, Sjevik folgen, falls er nicht durch kommt. Die Wachen." Erst als er sprechen musste, merkte er, wie außer Atem er nach dem Marsch doch war. Entsprechend geriet sein Bericht eher abgehackt.
Ohne zu fragen, setzte er sich auf die äußerste Bettkante. Nur kurz ausruhen. Zwerge waren gute Läufer, aber er war schon lange ansässiger Goldschmied, kein Packesel.