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Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Sonntag 5. Mai 2024, 10:02
von Vyacheslav Sokolov
Es hätte Slava vermutlich amüsiert zu sehen, wie sehr die Dame vor ihm darauf bedacht war alle zu erreichen und dass alle zuhörten. Und er hätte auch den Vergleich zur Schule gezogen und zur bemühten Lehrerin. Nur dass eben Schüler alle gleich waren, sie hörten nur was sie hören wollten. Er nahm sich da nicht aus.
Aber ganz erfasste er es eben nicht und so lehnte er sich nur ein wenig zurück und beobachtete die Unterhaltung zwischen Elf und Serrikanierin. Und beobachten war das interessantere, weniger was sie sagten als die Körpersprache.
Die Kapitänleutnant benutzte beides gleichzeitig und sehr ausgiebig, überhaupt war da sehr viel Ausdruck, sie trug Gefühle und Emotionen recht deutlich an der Oberfläche, der Magus war da schon verhaltener.
Das mit den Geistern und Blutzeichen war immer noch etwas was ihm nicht ganz in den Kopf wollte. Es war nicht einfach nur das Abbild eines selbst in einer Geisterwelt... Unweigerlich kam ihm der Verglich zum Zwielicht in Lukianenkos Wächter Zyklus in den Sinn.
Dass die Geister auch etwas wie einen eigenen Willen hatten klang durch, aber war schwer zu begreifen. Hatte nicht auch Zevulon's Dämonengestalt in einer der höheren Ebenen des Zwielichts einen freien Wilen? Die verschiedene Ebenen... Das musste er fragen, aber ehe er wieder abdriftete. Es war echt ein wenig wie im Film.
Ions Standpunkt hatte er verstanden, auch Jarel hatte es ihm erklärt. Während einer riskanten Operation den Geist einzufangen und wenn es schief ging... Dort war es wohl die übliche Praxis, für ihn zwar auch verstörend, aber er konnte akzeptieren, dass es anderswo normal war.
Nun musste man aber hier eine elegante Lösung finden.
Ihre Arme bauten eine Wand zwischen ihnen, über die hinweg sie referierte und ehe er etwas erwidern konnte erhob sie die Hand zur Abwehr wie eine Waffe.
Sie wollte nicht unterbrochen werden. Aber diese Geste, Das wiederum rief regelmäßig den Rebellen in ihm wach der gerade aus Prinzip widersprechen wollte. Aber er war schneller und rang den erst einmal nieder.
Er dachte dann doch zuerst über ihre Worte nach.
Die Lebenden wollten immer leben...
Für ihn war auch was dann geschah wieder abzusehen, er hatte die Anspannung bemerkt während Ion gesprochen hatte und von Fortschritt redete und Seelen zu verpflanzen in einer Reihe sah mit dem Wagen und Herdfeuer. Die Explosion folgte zuverlässig und die Wachen wollten einschreiten, nun hob er aber die Hand. Es war unter Kontrolle, die Explosionen gehörten zum normalen Ausdrucksspektrum dieser Frau.
"Ich fasse es einfach noch einmal zusammen. Ich verstehe es soweit... Magus DeSpaire hat auf seine Weise ein Leben bewahrt und er hat so gehandelt wie man es auf seiner Welt von ihm erwartet hätte, er hat keinen Fehler gemacht. Dass die hier gegen den Willen der Geister ist konnte er nicht wissen.
Ich war nicht dabei und ich wurde mit dem Ergebnis erst konfrontiert als nichts mehr zu entscheiden war.
Und nun habe ich die Entscheidung getroffen, ehe ich blindlings handle, euch zu Rate zu ziehen.
Es ist nun einmal wie es ist, wir sind nun aber hier um das zu korrigieren.
Ihr habt dabei sicher recht. Jeder klammert sich irgendwie ans Leben. Aber ich kenne Valentine... Jonathan Evans. Wenn man ihm die Sachlage erklärt wird er rational entscheiden. Er wird sich nicht auf Biegen und Brechen an ein weiteres Leben klammern.
Ich vertraue auch auf seine Urteilskraft. Er hat ebenso Freunde und Kameraden verloren wie wir alle und er hat damit auch gute Gründe zu gehen... Ich glaube euch, dass er dort erwartet wird. Aber wenn es hier noch etwas für ihn zu erledigen gibt, dann will ich ihm auch das nicht verwehren. Ich will die Entscheidung ihm überlassen, denn mir steht sie nicht zu. Und sonst auch keinem."
Und ihm brannte einfach die nächste Frage auf der Zunge, nur war es noch der falsche Zeitpunkt.
Etwas anderes war wichtiger.
"Macht ihr mal die Handschellen ab... dann ist es nicht immer so laut wenn sie auf den Tisch schlägt."
er winkte die Wächter heran. Und als diese noch zögerten:
"Glaubt mir, wenn sie uns alle fertig machen wollte würden die sie auch nicht hindern."
Und schließlich leistete man dem Befehl dann doch Folge.
Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Sonntag 5. Mai 2024, 11:07
von Avarion DeSpaire
'Es ist kein zweiter Tod' In dem Punkt hatte sie Recht, selbst für Ion. Denn für Ion lebte der Mensch noch, wenn auch in einer anderen Form. Erst wenn auch diese vergangen war und es keinen Weg mehr zurück gab, erst dann war die Person endgültig Tod. 'Er wird erwartet.' Nein. Da war sich Ion sicher. Der Tod wird nur selten erwartet und noch seltener erbeten. Er musste an einen zornigen Geist denken, der keine Ruhe im Tod fand und seine Umwelt terrorisierte, nicht wirklich wissend, das er Tod war. Solche Geister entstanden immer durch einen Vorzeitigen Tod, wie auch immer dieser ausgelöst worden war.
Doch diese Ausführung schluckte er herunter als sie so explosiv auf den Tisch schlug. Der zweite Effekt war, das Ion massiv abgelenkt wurde und zwar von den Veränderungen der magischen Ströme. Und es war weniger er selber, der es bemerkte, als Toralar, der in ihm aufmerksam inne hielt und sich duckte.
Den Worten Slavas hörte er nur halb zu und hätte diese vielleicht sogar falsch verstanden. Ion war Schuld an der Situation, wenn auch unwissend und Slava der Held der alles ins Rechte Lot bringen wollte.
Unruhe machte sich breit in dem Elfen. Entgegen besseren Wissens trat er einen Schritt vor, bevor die Wache dem Befehl des Freiherrn nachkommen konnte und legte die Hand an die Fesseln, wohl wissend, das er in ihre Reichweite kam. Er vertraute darauf, dass sie nichts dummes machte. Denn er wusste sich durchaus zu wehren, auch wenn er nicht so aussah. Es war schlicht die Neugier die ihn nun trieb.
Die Berührung alleine bereitete Ion und Toralar in ihm körperliches Unbehagen und er verstand ein klein wenig mehr, wieso sich die Magie verhielt, wie sie sich verhielt. Seine eigenen Finger schienen alleine bei der Berührung taub zu werden und an Wärme zu verlieren. Langsam, die Finger neugierig betrachtend aneinander reibend, trat er wieder zurück und ließ die Wache fortfahren.
Als die Fesseln der Serrikanerin abgenommen wurden änderte sich für Ion noch einmal etwas, spürbar. Sein Blick wanderte zu dem Kristall auf dem Tisch und beinahe sanft nahm er ihn in die Hand. Die andere positionierte er darüber um hinein zu fühlen. "Wir sollten den Raum wechseln." sagte er noch einmal. "Es ist nicht auszuschließen, das selbst Valentin die Störungen hier spürt." Sein eigenes Unbehagen schob er gepflegt zurück. Den Kristall legte er wieder auf den Tisch zurück.
Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Sonntag 5. Mai 2024, 14:26
von Nahuela Mughwadi
Der Magus kam näher, fast nah genug, dass asad'hi einem magischen Lichtbogen gleich über die Barriere schlug, die die Fesseln darstellte. Die große Katze war so vehement gegen den Geist hinter dem Elfen aufgestellt, dass die Spannung fast reichte und nur die Gesetzmäßigkeiten der Magie verhinderten, dass der Magus mehr als nur taube Finger bekam. Nahuela hielt den Blick dabei bewusst auf ith'fiah gerichtet und hörte diesem zu. Er beharrte darauf, zu Valentin, wie er ihn nannte, Kontakt aufnehmen zu wollen, also nickte sie letzten Endes. Sie würde es versuchen. Nicht dieser beiden Nordlinge wegen, sondern für den gefangenen Geist. Denn gefangen war er für sie, auch wenn der Zauberer etwas anderes behauptete.
Man nahm ihr die Fesseln ab und sofort versenkte sie alle Energie in das Unterfangen, asad'hi an die Leine zu legen, die sofort gegen ihre Haut drückte und das wilde Verlangen weckte, cha'rab alba zu rupfen. Mit geschlossenen Augen atmete sie tief durch, doch das, was Ion bereits angemerkt hatte, wurde nun auch für Nahuela deutlich. Das Gebäude blockierte die Geister, den Zugang zu Zerrikanterment und zusammen mit der Kraft, die es brauchte, asad'hi unter Kontrolle zu halten, konnte Nahuela nicht einen Schritt hinaus tun. Ihr Herz begann zu rasen, ihr Körper überzog sich mit Schweiß. Selbst in der Zelle war es leichter gewesen, aber da war sie allein und die gestampfte Erde bot einen Kanal nach unten ins feurige Herz der Welt, wo der Drache schlief. Schließlich schüttelte sie den Kopf.
"Er hat Recht. Wir müssen hinaus. Oder fort von diesen Mauern." Sie legte beide Handflächen erst seitlich und dann oben und unten auf imaginäre Wände. Also Ketten wieder anlegen und Treppen steigen. Für Nahuela nicht das Ideal, denn sie entfernten sich weiter von der Erde und damit Zerrikanterment. Doch der Freiherr wollte nicht in die Öffentlichkeit, also war oben immerhin weiter von Fels und Dwimerit entfernt.
Ketten wurden erneut abgenommen und Nahuela spürte sofort das Flüstern der Geister und asad'his Kraft, die hier nur noch stärker gegen die Bande presste, welche die Serrikanierin ihr auferlegte. Nahuela gebot den Männern Schweigen, atmete betont, ahnte aber bereits nichts Gutes, als sie sich im Lotussitz auf den Dielen nieder ließ.
Und richtig, der Schritt in die unsichtbare Welt, war wie ein Sturz in ein Loch. Als wäre da ein Sog, dem sie wenig bis nichts entgegen setzen konnte und dessen Ursprung sie in der Wut der Geister suchte. Welcher Grund auch immer letzten Endes zum tragen kam, Nahuelas Geist strömte unaufhaltsam aus ihr heraus, der Körper verlor augenblicklich alle Spannung und alle Lebenszeichen, fiel zurück und hart auf das Holz.
Sekunden dehnten sich zu Minuten.
Diesmal war asad'hi Schutzgeist statt ungestüme Wildheit. Sie fing Nahuelas davon trudelnden Geist, verband sich damit und brachte sie zurück in die wirkliche Welt. Der Körper der Serrikanierin bäumte sie auf, sog pfeifend Luft in die Lungen und riss die Augen auf, deren Iriden so lange golden schimmerten, bis Mensch und Katze sich wieder voneinander trennten.
Nahuela keuchte, schlug alle helfenden Hände so heftig beiseite wie sie es vermochte und rollte sich auf die Seite. Katze und Mensch drehten sich in ihrem Kopf umeinander, rangen um Vorherrschaft und es dauerte lange, bis sie sich gefangen hatte. Ihr Körper schmerzte. Ihr Kopf dröhnte und ihr war übel.
'Fennek, sayiir mumarrida, wo steckst du? Komm in die Wache...'
Langsam setzte sie sich auf.
"Die Geister sind wütend. Sie reißen an mir und ich kann ihnen kaum widerstehen." Ihre Stimme war rauh mit einem fauchenden Unterton. "Zerrikanterment ist hier oben weit. Mirf fehlt der Kontakt zum Feuer der Erde. Ich brauche die Gaben, anders komme ich nicht hinaus oder nicht lebend zurück, um Euch die Antwort von Valentin zu geben." Ihre Augen richteten sich auf Sokolov. Das nicht zurückkommen an sich, schien sie dabei gar nicht wesentlich zu berühren. Eher das der Auftrag dann nicht ausgeführt werden konnte. "Fennek. Der Feldwebel hat ha'daja. Damit versuchen wir es noch einmal." Sie streckte die Beine, legte dann die Fußsohlen aneinander und die Hände darum, drehte den Kopf mit geschlossenen um den Nacken.
Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Sonntag 2. Juni 2024, 19:50
von Vyacheslav Sokolov
Die Worte wären falsch verstanden gewesen. Slava gab Ion keineswegs die Schuld, aber er hatte auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass er nicht einverstanden gewesen war mit der Entscheidung. Nun waren aber genug Worte gewechselt, sie würde den Geist befragen, mehr wollte Slava nicht. Das war für ihn die beste Lösung für alle.
<geht dann hier weiter>
Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Montag 3. Juni 2024, 10:19
von Valjan Novka
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von:
Ausritt Gestern
Datum: 09:33 Uhr, 27. August 1278, Freitag
betrifft: Cat & Reuven
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Novka war am selben Tag nicht mehr zu den Hexern gegangen, sondern hatte sich am Abend ausgiebig um den Hirsch und sein Muskelleiden gekümmert. Mit Wärme und Kuscheln ging es besser. Ihr selbst tat es beinahe weh die Stute wieder abgeben zu müssen. Das Reiten hatte ihr mehr Spaß gemacht, als gedacht. Aber so langsam wurde die kleine Wohnung ihr Zuhause. Zusammen Schura und ihrem Hund Cat (den Witz verstand sie inzwischen) beinahe so etwas wie eine Familie, zu der der böse Onkel Slava Mittwochs zum Pelmeni essen kam. Sie musste schmunzeln, schob die Gedankengänge aber dann beiseite, um in den Verhörraum einzutreten, jetzt mal etwas arbeiten, nachdem sie den anderen Hexer mit einer gewissen Zwergin allein gelassen hatte.
Gorbelstein und Arnvüld hatten den Hexer Reuven von Sorokin aus der Zelle geholt und hier absetzt. In Handschellen, aber immerhin nur zu Zweit, ein wenig verloren die Hexer an Schrecken, nachdem sich das Gefühl verstärkte, dass sie hier nur so etwas wie wohnten, während sie doch irgendwo anders gebraucht wurden, um zu arbeiten. So ganz zufrieden war sie mit dieser Art Zwangsarbeit nicht, aber sie würden bald wieder rauskommen und unter der Hand lief da sicher noch mehr.
Valjan merkte wie Cat neben ihr unruhiger wurde, schließlich saß da ihr Reuven. Noch war man nicht alleine, doch eine Geste des Feldwebels genügte, um die beiden Wächter zu vertreiben und ja, die Handschellen sollte sie gleich ab- und mitnehmen. Gorbelstein verzog etwas darüber die Nase, während Arnvüld einfach machte und sogar viel Spaß wünschte.
Dem Hexer nickte Novka zur Begrüßung zu und kam um den Tisch herum, um dort Platz zu nehmen. Erst als nur noch der Hexer die beiden Wachen draußen weggehen hörte, grinste der Feldwebel schelmisch und sprach zwinkernd zur Hündin:
„Fass!“
Sollte sich Cat verwandeln wollen, hätte V zur Not eine Art Sandwich dabei. Dass diese Formänderung irgendwie mit Nahrungsaufnahme zu tun hatte, wusste sie inzwischen.
Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Dienstag 4. Juni 2024, 14:31
von Reuven von Sorokin
Der Hexer sah noch den Wachen nach, einmal pflichtschuldiger Protest, einmal sumpfsinniges Befehle befolgen.
Ihm wurden die Handschellen abgenommen, aber er würde so oder so kooperieren. Vielleicht hatte er längst aufgegeben.
Es gab vielleicht den einen oder anderen in der Stadt, der aufmerksam genug gewesen wäre um eine gewisse Veränderung bei der Feldwebel festzustellen, diese subtilen Zeichen, dass diese Person nun die Unschuld verloren hatte. Der Hexer gehörte jedoch ganz eindeutig nicht zu dem derart aufmerksamen Personenkreis.
Vor allem nicht weil ein gewisser Wolfshund ihn wild schwanzwedelnd abschlabberte.
Und dann, weil er ja wusste wer das war konnte er froh sein, dass die ledernen Hosen, die man als Hexer trug, so eng waren.
Es wäre ja auch irgendwie komisch gewesen, wenn er auf einen Hund mit einem Ständer reagierte, selbst für einen Hexer. Und es war nicht einmal die Tatsache, dass sie einen Zuschauer hatten, das störte ihn nicht einmal. Es war einem nicht immer vergönnt Spaß nur zu zweit und unbeobachtet zu haben. Lediglich weil er wusste, dass die Damenwelt da oft recht eigen war, achtete auch er zwischenzeitlich darauf.
Als der Hund namens Katze - den Witz hatte er bis heute nicht begriffen - dann fertig war und er seinen Zustand von Zellen-schmuddelig zu Nass-von-hundespeichel gewechselt hatte musterte er Novka interessiert.
"Ich schätze mal ich bin nicht nur hier, damit Cat sich austoben kann... was gibt's denn?"
Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Dienstag 4. Juni 2024, 20:28
von Sindra
Cat stürzte regelrecht auf Reuven zu, bellte einmal, sprang an ihm hoch, schlabberte, schleckte, stupste, schnupperte. Der Wolfshund war – obwohl kaum etwas auf den Rippen – beeindruckend, wie er am Hexer hochsprang. Nach einem kurzen Sabber-Schlabber- Moment verwandelte sich Cat zurück, die Phase des Nacktseins eine Spur zu lange haltend und schlang nach Vollendung der Umformung sogleich ihre Arme um den Hexer. Sie trug nun Lederhose, Leinenhemd und Lederweste. Wo auch immer sie dieses Ensemble kopiert hatte.
Am Hals des Hexers hängend raunte sie – zu laut um nicht gehört zu werden – Reuven ins Ohr:
„Du riechst nach Sex. Mit einer anderen. Du musst mir unbedingt alles erzählen.“
Keine Eifersucht, kein Neid, nur ein sprudelnder Quell Neugier und, wenn man beachtete sie eng sie sich an den Hexer schmiegte, ein Quell einer ganz speziell gelagerten Gier.
Die wasserblauen Augen des Wechselbalgs strahlten vor Freude und dann kam, was kommen musste:
„Ich hab Hunger.“
Aus dem Augenwinkel schielte Cat nach Valeska. Frauchen hatte bestimmt etwas für sie…oder? Oder?!
Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Mittwoch 5. Juni 2024, 09:33
von Valjan Novka
„Ja, ich hab ein paar Fragen an Euch, Herr von Sorokin. Aber ich dachte mir, warum nicht gleichzeitig dafür sorgen, dass Euer Kollege mit einer gewissen Zwergin allein ist und Ihr hier zufällig beinahe alleine mit Cat? Was Ihr daraus macht, ist…“ Aber da wurde aus der Hündin schon Frau. Es war immer wieder faszinierend, dabei zu zusehen. Dieser Moment der sich formenden Masse, bei der nur ihre Augen die einzigen Fixpunkte sind. Aus Fell wurde Haut und nach dem Moment der Nacktheit, formte sich Kleidung darüber. Konnte sie sie wieder weg formen? Sie würde die Kleidung nicht ausziehen und ablegen, wenn sie nackt sein wollte, oder doch? Das, was folgen könnte, wurde aus einem anderen Aspekt noch spannender.
Novka betrachtete das Pärchen nachdenklich. Ja, vor zwei Wochen wäre ihr bei dem Anblick ihrer Gesten und dem Gedanken, was die beiden vorhaben, wohl leicht unwohl gewesen und peinliche Unsicherheit hätte sich breit gemacht. Aber jetzt? Keine Spur mehr. Da war sachliche Wissbegierde und abgesehen davon: Cat hatte ihr zugesehen und dabei ihre Nase in der nach Reuven riechenden Decke gesteckt. Eigentlich wäre es nur fair…
Aber ja, sie hatte etwas zu essen eingepackt. Valeska lächelte gutmütig und reichte ein belegtes Fladenbrot über den Tisch weiter. Einen Frauchen Blick von einer Frau zubekommen war für einen kurzen Augenblick ungewohnt, aber die Hündin hatte sie ständig so angesehen und nüchtern betrachtet war Cat eine nilfgaarder Soldatin und sie Feldwebel. Mit Führung sollte sie sich auskennen.
„Schura nennt diese Art Zubereitung Sand...wich oder… бу…тер…брод...“ Ein wenig hatte es in ihren Gürteltaschen gelitten. Aber die Mischung aus Brot, kalten Fleisch und Salat sowie tatsächlich Butter roch herrlich - besonders für Hexer und Hundenasen.
„Vielleicht… erst das Vergnügen und dann die Arbeit? Ich brauche euren Kopf frei, Ser Hexer.“
Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Mittwoch 5. Juni 2024, 15:56
von Reuven von Sorokin
Höchst interessiert beobachtete auch der Hexer den Vorgang da vor ihm. Natürlich auch weil Doppler ungewöhnlich waren, vornehmlich aber aus einem anderen Grund. Zarte Haut und Brüste. Vor allem letzteres. Das konnte er sich wieder und wieder ansehen und davon bekam Mann wohl nie genug. Es sei denn man stand eben nicht drauf, aber in der Hinsicht bestand bei dem Hexer wohl kein Zweifel. Seine Gedanken konnte man daher problemlos seinem Gesicht ablesen.
Er roch also nach Sex.
Da musste er kurz überlegen.
Im Gedächtnis geblieben war ihm die Alchemistin. Das war ...interessant gewesen und vor allem überraschend.
Danach noch mal im Badehaus... aber das war beides schon mehr als eine Woche her, oder? Länger?
Er verlor das Zeitgefühl im Kerker. 10 Tage etwa...
Ansonsten nur seine Hand, wenn der Zellengenosse gerade unterwegs war.
Die hob er nun auch.
"Nur diese hier... aber ja, manchmal auch die andere." Und er hob die zweite Hand. Grinste.
Das war vielleicht nicht für die Ohren eines gewöhnliche Feldwebels bestimmt, aber der hier war ungewöhnlich.
Der wollte ihm die Gelegenheit geben, den Kopf frei zu bekommen.
Frei von was?
Er suchte kurz was alles in seinem Kopf vorging, fand aber gar nicht so viel.
Was nicht hieß, dass er dumm war. Das muß immer wieder betont werden.
Er hielt es nur lieber spartanisch. Nicht viel Besitz mit sich herumtragen und auch nicht zu viel nachdenken, und auch keinen Seelischen Ballast ansammeln. Er versuchte es immer einfach zu halten. Was kompliziert war machte nur das Leben schwer und... eben kompliziert. Wenn man ein Hexer war konnte man sich das auch erlauben. Nur reagieren, und nur das nötigsten planen, dann bekam man auch jederzeit einen hoch.
Ein Sendwitsch also.
Ein Brot mit Dingen dazwischen. Nicht unpraktisch, er sah es sich an, ließ aber Cat den Vortritt. Womit er verpflegt wurde war zwar nicht so gut, aber es reichte.
Ach und es wurde ja auch noch gesagt, dass Chrewill Besuch hatte... das konnte nur bedeute, dass - Erstens: auch dort gerade gevögelt wurde und - Zweitens: es nachher Essen gab. Also konnte er warten.
Aber die Idee merkte er sich. Dann blieb das Essen sauber (nicht die Finger, in dem konkreten Fall verlief die Übertragung von Dreck eindeutig in die andere Richtung)
Also zurück zu dem Angebot.
Was gemeint war war klar. Sie hatten Zeit, es zu treiben, hier, kurz vielleicht nur, aber warum nicht.
"Ehm... klar... warum nicht. Willst du... oder wollt ihr... ich habe schon wieder vergessen wie wir uns anreden... jedenfalls... bleiben und zusehen?"
Es war tatsächlich nur eine informelle Frage. Es störte ihn nicht.
Damals, nach der Ausbildung war es nicht selten gewesen, dass er seine Kollegen dabei gesehen hatte. Im Zuber, in einem Winkel des Speiseraumes oder auf dem Hof. Nicht weil es ihnen Spaß machte wenn jemand zusah, sondern weil es ihnen einfach egal war. Gut, die, denen es Spaß machte gab es sicher auch. Und dass er und auch die anderen Kandidaten minderjährig gewesen waren als sie damit sozialisiert wurden, das kümmerte hier keinen. Und irgendwann tat man es dann selbst... Und Reuven selbst war wirklich schlicht und unkompliziert in der Hinsicht.
Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Sonntag 9. Juni 2024, 19:40
von Sindra
Frauchen hatte Futter!
Wunderbar!
Noch immer hing ihr die lange Zeit des Hund-seins nach und auch die simplen aber tiefen Emotionen, die damit einher gingen. Das Gefühl zu einem Rudel gehören zu wollen, in ihrem Fall den Wunsch zu Begleiten und zu schützen.
Und Frauchen war immer lieb zu ihr.
Wo waren wir?
Futter!
Eilig, fast schon hastig verschlang Cat das Sandwich und strahlte Valeska dabei an, bevor sie sich wieder Reuven zuwandte. Auf die Idee, ihm auch nur einen Krümel abzugeben kam sie nicht.
Ihr Futter! Ihrs!
Mit einem Klecks irgendwas im Mundwinkel wollte sie danach gleich mit dem anfangen, wovon sie geredet hatten. Erst mal ein langer Kuss.
Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Montag 10. Juni 2024, 08:32
von Valjan Novka
Wichsen. Können Männer echt nichts anders machen? Auch nach neunzig Jahren hatten die wohl nicht genug? Wobei. Es heißt Hexer könnten häufiger oder wären in dem Alter noch voll im Saft. Dennoch folgten Valeskas Augen den Hexerhänden, wie sie so herumfuchtelnden, und begannen schließlich ebenso über den Körper des Hexers zu wandern, während sie sich fragte, wie ihre eigene Meinung zu ihm war. Gefiel er ihr? Wollte sie ihn anfingern? Bei seiner Verhaftung hatte sie nicht darüber nachgedacht und eigentlich gab es keinen Grund es jetzt zu tun. Zurück zur Sachlage.
„Ich nutze ein ‚Ihr‘ statt einem ‚Du‘, weil ich Euch gegenüber nicht respektlos sein möchte, nur weil Ihr hier gerade ein Insasse seid – weil Ihr in einer Kneipenschläger zurückgeschlagen habt und leider nicht im Stadtrat sitzt – oder von der Gesellschaft als Abschaum betitelt werdet. Aber wir können uns in diesem vertrauten Rahmen auch gerne Duzen, Reuven.“ Ein bezauberndes Lächeln, ganz das kleine Mädchen. Wie es mit ihrem Geschlecht und dem Herrn hier halten wollte, wusste sie noch nicht. Cat würde es ihm wahrscheinlich irgendwann sagen oder ihr raus rutschen. Sie würde auch nicht von ihr verlangen wollen, es von ihrem Liebhaber geheim zu halten. Einfach mal abwarten, was passiert. Er würde die Zusammenhänge schon verstehen und es ihm am Ende lieber sein, wenn sie hier weiterhin arbeitete.
„Ich werde jedenfalls den Raum nicht verlassen können, ob ich… zu sehe… ich weiß nicht… ich…“ Ein wenig unsicher wurde sie nun doch, musterte die beiden abwechselnd und zog nachdenklich die Stirn kraus. Mehr neue Erfahrungen und Fragestellungen. Beim Ficken zu sehen… Schließlich zuckte sie mit den Schultern und sagte: „Klar. Wann hat man schon mal die Gelegenheit…“
Die Feldwebel stand von ihrem Stuhl auf und zog ihn bei paar Schritte auf die Seite zur Wand, im Weg sitzen wollte sie nicht. Sie drehte den Stuhl um, nahm rücklings darauf Platz und legte Kinn und Arme auf der Lehne ab. Ohrensessel und Cognacschwenker waren gerade aus. Was würde Slava tun?
Sie grinste, denn die Zeit hatte Cat schon gereicht ihr Brot zu verschlingen und machte nun bei ihrem Hexer weiter. Scheu hatte sie offensichtlich keine.
Mensch, Hündin, Doppler. Wusste Cat wer sie wirklich war, wenn sie jeder sein konnte? Auf jeden Fall was sie ihre Freundin und Vertraute geworden.
Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Montag 10. Juni 2024, 16:46
von Reuven von Sorokin
Besser Handarbeit, als sich an fremden Röcken vergreifen - aber egal was Hexer... egal, was Mann tat, es wurde einem immer zum Verhängnis. Funktionierte etwas nicht, machte man sich zum Gespött, funktionierte alles wurde man misstrauisch beäugt... von der Frauenwelt. Und vom Feldwebel. So oder so, es grenzte manchmal schon an eine Straftat, nur über einen Testosteronspiegel zu verfügen und Frau würde sich lieber im Wald mit einem Bären vergnügen. Oder so.
Wieder einmal hatte Reuven vermutlich nur die Hälfte erfasst und weniger davon verstanden.
Trotzdem verhielt sich der oder die Feldwebel hier ja respektvoll. Was es auch war - dass hier gewisse Zweifel an der Männlichkeit bestanden lag auf der Hand - es war Reuven fast egal. Es war ein Mensch und im großen und ganzen ein freundlicher.
"Wir können beim du bleiben, ich seh auch so, dass du in mir keinen Abschaum siehst."
Und wenn man nun schon so intim war...
Jetzt hatte sich der Hexer irgendwie selbst aus dem Konzept gebracht.
Er hatte irgendwie nicht damit gerechnet, dass der Feldwebel das Angebot wirklich annehmen würde, die meisten lehnten konsterniert ab. Sie würden vielleicht gerne, würden das aber nie offen zugeben oder so... jedenfalls machte die meisten anderen so ein Angebot wütend und sie gingen, mit beschleunigtem Herzschlag, erhöhter Durchblutung an bestimmten Stellen, aber sich auf die Moral berufend und fluchend.
Diese Person war anders. Sie blieb.
Auch mit erhöhtem Herzschlag und... Naja.
Und nun?
Cat legte schon los... Im Prinzip reichte es, die Schamkapsel von der Hose abzumachen, rein, raus, fertig.
Aber wurden nun eine Show erwartet? Wie man einen Kampf ein wenig zelebrierte um es dramatischer wirken zu lassen wusste ein Katzenhexer natürlich.
Abgerichtete Ghule war das Stichwort.
Beim Sex war das... wirklich was anderes, oder ähnlich?
Man legte halt eher die Klamotten ab statt an.
Also einmal dekorativ das Hemd ausziehen...
Ob der Oberkörper eines Hexers schön war, das war wohl Ansichtssache. Muskulös war er, aber die Haut verunziert von Narben verschiedenster Machart. Und dann waren es keine Muskeln, die aus einem Fitnessstudio stammten, und es war nicht alles so wohl proportioniert sondern musste vor allem funktionieren. Vermutlich sah auch 'Barbie' wesentlich besser aus, vermutlich hatte er vom Wuchs her auch mehr Glück gehabt. Wär er kein Hexer geworden, Reuven hätte wohl einen Dicken Bauch und Hintern und schmale Schultern gehabt. Insofern war der Anblick nun sicher besser, aber Model wäre er in einer anderen Welt trotz Muskeln nicht geworden.
Aber darauf kam es jetzt auch nicht an...
...die Hose wurde auch gelockert, aber viel musste da nicht weg, denn alle relevante lag ja nun schon frei. Reuven saß noch unverändert auf dem Stuhl - das ging hervorragend. Er konnte Cat so gut halten, er konnte sie auch hochheben und an der Wand nehmen, oder einfach in der Luft. Das wäre vermutlich auch beim Feldwebel gegangen... der war auch leicht. Nur ein kurzer Gedanken dazwischen.
Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Donnerstag 13. Juni 2024, 20:29
von Sindra
So wie die Kleidung zuvor erschienen war, so verschwand sie auch wieder, wurde enger, änderte die Farbe in ein zartes rosa…und war weg.
Frauchen platzierte sich auf einem Stuhl. Das war irgendwie schön. Kein unangenehmes Gefühl, ganz im Gegenteil.
Und Reuven war bereit für das Spiel, das ihnen beiden so gut gefiel.
Mit einem strahlenden Lächeln saß Cat auf und begann einen langsamen, genussvollen Ritt.
Zwischendurch sah sie immer wieder zu Valeska, lächelte, zwinkerte, stöhnte.
Konnte man auch mit vielen Leuten auf einmal Sex haben? Ging das irgendwie?
Sie musste dringend mehr lernen….
Aber jetzt erst einmal…
…Tempo anziehen.
Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Freitag 14. Juni 2024, 13:45
von Reuven von Sorokin
Sie saß auf ihm, ein Teil von ihm in ihr, wie schon so oft zuvor, im Wald vor allem.... auf dem Friedhof...
Noch nie in einem Besprechungsraum im Kerker. Das war tatsächlich ein Novum.
Und jetzt wo sie es taten... auch noch nie mit direkten Zuschauern.
Wenn es einen in der Zitadelle überkommen hatte, dann hatte man einfach keine Rücksicht drauf genommen wer vorbeilief und es sehen konnte, aber weil es irgendwie alle so machten und weil keiner wirklich zusah war das anders. Hätte er nicht gedacht.
Er hatte auch schon in einer Seitengasse oder einem Hinterhof hier und da ein williges Mädchen genagelt und auch da war es eher ein zufälliger Passant gewesen und man hatte eher peinlich berührt weggesehen.
Nun spürte er aber zu deutlich Novkas Blick auf sich ruhen, während er sich langsam den Bewegungen der jungen Frau, die eben noch ein Hund gewesen war, anpasste.
Die Hauptarbeit hatte aber Cat übernommen.
Natürlich war es geil.
Eine Hand hatte er unter ihrem Gesäß um die etwas zu unterstützen und auch hier zu massieren, mit der anderen massierte und streichelte er ihre kleinen weichen Brüste...
Die sie denen einer toten Nilfgarderin nachempfunden hatte...
Sein Blick wanderte immer wieder zum Feldwebel, der rittlings auf dem Stuhl saß und er wurde ein diffuses komisches Gefühl einfach nicht los, während Cat sich Zeit ließ, es hinauszögerte, das hatte sie längst gelernt.
Doch irgendwann wurde sein Blick glasig und auch Cat konnte es nicht aufhalten.
Dann war es vorbei und irgendwie war er fast erleichtert, hob Cat von sich runter und zog sich wieder an.
Und als wäre nichts gewesen wandte er sich zum Tisch um.
"Fertig... also... ehm... worum ging es?"
Es blieb eine merkwürdige Situation, über die er noch eine Weile würde nachdenken müssen.
Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Samstag 15. Juni 2024, 08:45
von Valjan Novka
Kurz gesagt: Es war spannend. Valeska hatte den Seitenblick des Hexers bemerkt und fragte sich, ob er tatsächlich darüber nachgedacht hatte sie einzuladen. Ihre Mundwinkel hatten sich leicht verzogen. Wollte sie das? So rein auf der Sachebene? Diese sterilen Hexer hatten bestimmt ihre Vorteile und sollten etwas Erfahrung haben, aber hier in der Wache im Kerker? Ganz sicher nicht. An ihren Klamotten ging ihr Leben, auf jeden Fall ihre Arbeit und ihr Wohlergehen. Niemand würde sie dazu bringen hier irgendein Rüstungsteil abzulegen. Das Risiko war es nicht wert und wenn sie ehrlich war, so unbedingt brauchte sie Sex nicht. Sie hatte Jahre lang nicht viel darüber nachgedacht und erst als Schura in ihr Leben gekommen war, hatte der ein paar Begierden geweckt. Aber auch bei ihm waren ihr das Vertrauen und die Nähe so viel wichtiger, als dieser rasche Moment der Erfüllung, an dem die beiden vor ihr gerade arbeiteten.
Auf Cats Augenkontakt musste sie lächeln, sie hatte Spaß und störte sich nicht an ihrer Anwesenheit, sondern erfreute sich daran, was der Hexer da zwischen den Beinen hatte – so ohne große Romantik. Die leichte Nervosität des Hexers ließ Novka schmunzeln und sie sogar kurz verlegen wegsehen, auch wenn es im Raum nicht viel andere Möglichkeiten gab wohin man den Blick richten konnte. Es half ihnen sogar auf den letzten Schritten, was ihr Aufmerksamkeit wieder weckte. In ihren Augen lag dabei keine Gier oder Lust oder gar Belustigung, es war eine ehrliche, ungezwungene Neugier und auch Freude, dass man ihr soweit vertraute. Zum Schluss legte sie ihren Kopf auf Armen und Stuhl ab, um sie ihnen Zeit zum Zurückkommen zu geben.
Erst als Reuven sich anschickte sich als der Umarmung wieder zu befreien, stand auch Valeska mit einem Räuspern langsam auf: „Verzeiht wenn ich gestört habe. Ich wollte euch beiden eine Gelegenheit für ein wenig Zweisamkeit geben.“ Wie sehr Cat sich danach gesehnt hatte, hatte Valeska bemerkt und bei Reuven irgendwie nicht erwartet, dass ihn stören würde. So viel zu sehen hatte es eigentlich nicht gegeben. An der Lehne gepackt zog sie ihren Stuhl zurück zum Tisch und bot ihn Cat an. „Willst Du noch etwas so bleiben?“ So ganz umhin konnte sie nicht, auch ihre Augen über den nackten Frauenkörper wandern zu lassen und musste selbst ihre Gedanken ordnen. Sie war dasselbe Wesen, dem sie inzwischen einige Male den Bauch gekrault hatte. In dieser Gestalt würde sie es nicht einfach so machen und sie fragte sich warum eigentlich? Sie war doch… die selbe Person, oder? Und sie müsste hier wieder als Wolfshund raus, was sie daran erinnerte:
„Ja, ich hab dem Fischer mit dem Abfallkorb gesagt, dass wir heute nochmal vorbei kommen.“ Es fühlte sich komisch an dies zu einer menschlichen Frau zu sagen, weshalb sie entschuldigend die Schultern zuckte. Zum Glück war der Hexer da pragmatischer und erinnerte an die Arbeit. Die Feldwebel nickte, ging ein paar Schritte um den Tisch und lehne sich neben ihn an die Tischkante, sodass man sich bequem ansehen konnte.
„Also, mein eigentliches Anliegen, Herr von Sorokin...“ Der Tonfall wurde leicht förmlicher und deutlich, damit nichts überhört wurde. „Hast Du Anfang des letzten Jahrzehnts also 1260 bis 1265 oder so hier in der Nähe möglicherweise auf den Orlyk Anwesen einen Hexerauftrag für eine Adelsfamilie namens Sochovij angenommen? Es liegt hier nordöstlich, zweistöckiges Häuschen, hübscher Garten und Du könntest Dich daran erinnern, denn es gab fünfhundert Kronen – zumindest nach dem Ausgabenbuch. Und wenn ja, weiß Du noch was das war? Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass diese Familie plötzlich nicht mehr dort gewohnt hat.“ Und nein, kein Vorwurf in der Stimme, dass der Hexer direkt etwas mit dem Verschwinden zu tun haben könnte.
Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Sonntag 16. Juni 2024, 18:38
von Sindra
Für Reuven war die Situation merkwürdig gewesen.
Für Cat nicht. Ihr fehlte dazu schlicht der Verhaltenskompass. Egal wie so sie sich Erinnerungen und teilweise auch die Gefühle ihrer Originale ‚einverleibt‘ hatte, nicht alles drang in ihr Wesen vor und bleib. Viel verschwand einfach wieder, wenn sie sich zurückverwandelte. Vor allem, wenn sie sich in ein Tier verwandelte.
Dann war all das unwichtig bis hin zu vollständig gelöscht.
Doch was sie jetzt empfand, würde sie behalten.
Spaß! Unverbindlichen, unkomplizierten Spaß!
Eine gewisse Sehnsucht war allerdings auch dabei. Sie mochte Reuven.
Nur…warum? Weil seine Art ähnlich direkt und unkompliziert war sie ihre? Oder weil dieser Mann einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen war? Egal.
Er war hier, sie war hier, Valeska war hier…
Grundzufrieden nahm Cat Valeskas Angebot an und nahm auf dem Stuhl Platz, genau wie Frauchen zuvor. Nur vergaß sie dabei sich wieder ‚anzuziehen‘.
So saß sie dann da und lauschte dem Gespräch, während sie sich darauf freute, später in Hundegestalt Fisch zu verschlingen. Und schon meldete sich ihr Magen mit einem aufdringlichen Knurren.
Aber dem Gespräch zu lauschen war wichtiger. Das klang spannend.
Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Sonntag 16. Juni 2024, 20:11
von Reuven von Sorokin
Wollte Cat noch etwas so bleiben... Wie, so? ...nackt oder als Mensch?
Beides begrüßte er durchaus. Das mit dem Fischer und dem Abfallkorb wollte sich allerdings nicht so recht einordnen lassen. Und sie blieb beides... nackt und Mensch.
Sein blick wanderte immer wieder zu den kleinen straffen Brüsten. Sie bewegten sich, er konnte nicht anders. Das Instrument des Spaßes war wieder in der Schamkapsel verstaut die gleichzeitig als Tiefschutz diente und der Hexer war wieder konzentriert auf den Feldwebel, fast.
60 bis 65... er musste nachdenken, vielleicht auch das eine oder andere mit den Fingern nachrechnen. Das sah auf den ersten Blick vermutlich nach einem tumbem Analphabeten aus, aber andererseits führte ein Hexer keinen Terminkalender und ließ die Bestien Nummern ziehen um abgeschlachtet zu werden. Er merkte sich alles, und das seit vielen Jahrzehnten, da konnte man schon einmal seine Anatomie als Merkhilfe nehmen.
"Der Krieg hat 62 begonnen mit dem Überfall auf Cintra... 64 war die Krabspinne samt Gelege in Beeches... 65 hab ich den Werwolf in Nowigrad erledigt...hm. Es gab eine Ausschreibung, ich erinnere mich. Ja, die 500 Kronen sind mir im Gedächtnis geblieben. Müsste aber tatsächlich noch vor dem Krieg gewesen sein. Vielleicht 60... oder 61... denke ich. Hab den Auftrag aber nicht bekommen, als Ich dort war... Ja, das Orlyk Anwesen... Waren reiche Leute. Sochovij... hm... ja... hieß aber, der wäre schon vergeben. Ein Wolf glaub ich. Aber nicht der weiße, ein anderer, hab extra gefragt. Und ich glaube es ging um etwas wie eine Erscheinung... Ich weiß nicht mehr woran ich das festgemacht habe, aber das hab ich mir gemerkt. Wäre auch viel gewesen an Honorar, selbst für eine Mitternachtserscheinung. Irgendwas war sicher faul dran. Und es muss eine Nacht Erscheinung gewesen sein, denn ich war tagsüber dort, da war nichts zu sehen."
Sein Finger fuhr die Maserung des Holzes nach und kratze in den Fugen in denen auch vor ihm schon Delinquenten ihre Nervosität überspielen mussten. Wobei er nicht nervös war, eher nachdenklich.
"Warum wollt ihr das wissen?"
Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Montag 17. Juni 2024, 11:47
von Valjan Novka
Die Feldwebel lauschte andächtig was der Hexer erzählte und nickte immer wieder. Krieg 62, ja, dass hatte sie als Kind auch mitbekommen. Krappspinnen in Beeches nicht und auch keine Werwölfe 65 in Nowigrad. Hier in ihrer Stadt. Aber dass die Sochovij reiche Leute waren, daran konnte sie sich erinnern. Und ein Hexer der Wolfsschule also. Schade, wäre auch ein zu großer Zufall gewesen, den richtigen Hexer gleich hier zu haben. Aber so brauchte sie den anderen zumindest nicht mehr zu fragen. Mitternachserscheinung. Aber dennoch irgendwie nicht ganz sauber. Dazu nickte sie heftig. Ganz sicher nicht ganz sauber.
„Die Sochovij haben kurz darauf geordnet die Stadt verlassen und niemand weiß so genau warum. Ich war gestern auf dem Anwesen, weil…“ Sie lächelte aufmunternd, wusste sie doch wie der Herr Hexer zu dem Chef des Geheimdienstes stand. „…Sokolov es beziehen soll, denn ein echter Freiherr braucht irgendein Stück Land. Es stand seitdem leer. Viel zu leer. Alles aufgeräumt, sauber. Keine Spuren von Plünderei. Niemand hat sich eingenistet, nicht mal profanes Viehzeug wie Mauersegler oder so. Es wirkt als wären sie erst letzte Woche abgereist. - Nachts meinst Du?“ Sie kratze sich nachdenklich über das Kinn. „Was kommt denn Nachts so raus? Aber… warum bezahle ich einen Hexer irgendwas zu machen und sei es nur zum Schein und reise dann doch ab? War jemand verflucht? Krank? Besessen… weshalb man sich nicht mehr in der Gesellschaft blicken lassen konnte?“ In Gedanken verließ Valeska den Tisch wieder und begann ein paar Schritte im Raum herumzugehen. Wahrscheinlich sollte sie nochmal Nachts vorbei schauen, vielleicht dann nicht alleine. Mit dem Hexer? Sie warf wieder einen Blick auf Reuven.
„Ein Mann muss da immer wieder hinschauen, ja?“ Da war kein Vorwurf. Francis hatte auch gesagt, dass Männer auf Brüste starren: immer. Sie musste da wirklich mehr üben. „Obwohl Du schon einige nackte Brüste gesehen hast, oder?“ Erst jetzt besah sich auch die Feldwebel die nackte Cat, wie sie da auf dem Stuhl saß und zuhörte.
Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Dienstag 18. Juni 2024, 19:57
von Sindra
Ja, ein Mann musste immer hinschauen.
Cat bevorzugte zwar Weibchen zu kopieren, vielleicht war sie ja selber ursprünglich eines, aber als sie einmal einen jungen Mann kopiert hatte – es schien ihr eine Ewigkeit her – hatte auch sie -er- auf Brüste gestarrt. Sogar auf die seiner Schwester, bis sie die Gefühlswelt des neuen Körpers weit genug beherrscht hatte um das als falsch zu empfinden.
Hier und jetzt war es nicht falsch. Sie blickte an sich herunter. Die da waren hübsch. Und sie gefielen Reuven.
Cat streckte sich etwas, damit ihre Oberweite über der Rückenlehne besser sichtbar waren für Hexer und Feldwebel.
„Wir können auch mal mit Schura, wenn du das lieber magst.“, flötete der Doppler mit fast schon kindlich- unschuldiger Offenheit in Richtung der Feldwebel. Klang zumindest nach etwas, das Spaß machen könnte.
Das Gespräch über das Sokolov Anwesen und der im Raum stehende Verdacht in Richtung des Gebäudes interessierte sie hingegen nicht die Bohne.
Re: Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad
Verfasst: Dienstag 18. Juni 2024, 21:57
von Reuven von Sorokin
Die Frage war tatsächlich überraschend neutral und informativ gestellt. Reuven musterte den Feldwebel einen Moment länger. Ein Mann... musste hinschauen.
"Ja." bestätigte er also ebenso sachlich. Ungewohnt, viel häufiger hatte er es mit Vorwürfen zu tun.
"Sie sind schön... schöne Sachen sieht man sich eben gerne an. Und üblicherweise bekommt man sie eben nicht zu Gesicht weil sie versteckt gehalten werden." Vielleicht ein vielsagenderer Blick zum Feldwebel. "Und wenn sie dann mal rausgeholt werden sind sie so gut wie immer mit Spaß verbunden. Das prägt sich ein. Und es ist egal wie viele man gesehen hat, man sieht sich nie satt. Warum? Was... äh... siehst du dir denn gerne an?"
Nachdem es nun wohl erlaubt war und sie sich auch so präsentierte blieb nun sein Blick auf Cat hängen. Ahmte sie es nur nach oder waren bei ihr die Reaktionen bei Erregung die gleichen, die nur ganz leicht erigierten Brustwarzen... Vermutlich war es etwas, das mit kopiert wurde. Aber übernahm sie dann auch die Vorlieben, nun zum Beispiel die der Nilfgarderin?
Hatte die eine Vorliebe für... nun, mehrere gehabt? Zuvor hatte Sindra so etwas nie geäußert.
Nicht dass es ihm ganz unangenehme war, aber irgendwie hatte all das Potential, doch kompliziert zu werden.
Mit Schura... wer war das noch mal? Er runzelte kurz die Stirn, an den Namen erinnerte er sich nicht, aber egal. Irgendeine andere Person jedenfalls.
"Gerade lieber nicht. Ein anderes mal."
Dann wieder zurück zum beruflichen.
Warum Sokolov das Land beziehen sollt oder wollte war ihm egal. Die Geschichte war in der letzten Zeit immer wieder die gleiche. Jemand nimmt Land in Besitz und brauchte einen Hexer um unerwünschte Zwischenmieter loszuwerden. Eigentlich immer ein lukratives Geschäft, denn bei Landneuerwerb saß das Geld meist lockerer. Erst die Altlasten bereinigen, dann bauen, renovieren oder was auch immer.
Dass sich so absolut nichts eingenistet hatte sprach für etwas wie eine Erscheinung.
"Wenn jemand verflicht wurde und dann gestorben ist oder wenn jemandem Unrecht getan wurde... der dann gestorben ist, dann kann es zu so einer Erscheinung kommen. Wann es Tagerscheinung und wann es Nacht Erscheinungen werden ist nicht gesichert. Barsik von Erkheim vertritt die Theorie, dass es sich bei Tagerscheinungen meist um Jungfrauen handelt, beweisen konnte er es aber nie. Ich müsste es mir ansehen um sicher zu sein. Und ja, am besten Abends und über Nacht. Zeitzeugen die etwas wissen könnten gibt es wohl nicht mehr? Freunde der Familie? Die Adeligen Kreise in denen sie verkehrten?"