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Re: Irgendwo auf der Faroe Insel

Verfasst: Samstag 5. Februar 2022, 10:23
von Nikolavo Vaclav
Er las weiter, zunächst waren es Geschichten, die er schon einmal gelesen hatte, über den Falka Aufstand und die Elfen.
>>Die Königin sagte: "Bitte nicht mich um Gnade, sondern jene, denen du mit deinen Zaubern geschadet hast. Du warst mutig genug Böses zu tun, so sei auch jetzt tapfer, da der Gerechtigkeit Genüge getan werden soll. Er liegt nicht in meiner Macht, dir deine Sünden zu vergeben."<<
er übersprang ein paar Absätze.
>>…doch kein Flehen und Bitte konnte die steinernen Herzen der Dh'oine, der grausamen und gnadenlosen Menschen erweichen. Und als Lara sich an der Tür der Kutsche festhielt und um Gnade wenn schon nicht für sie, so doch wenigstens für ihr ungeborenes Kind flehte, befahl die Königin einem Schurken, dass er das Schwert zücken solle, ihr die Finger abzuhacken.
Des Nachts, als die Winterkälte hereinbrach, hauchte Lara auf einem Hügel im Wald ihr Leben aus, während sie ihre Tochter gebar, die sie mit jedem Fünkchen Wärme ihres Körpers beschützte. Und trotz der Nacht, Winter und Schneesturm kam auf diesem Hügel plötzlich der Frühling und Feainnweddblumen erblühten. Bis auf den heutigen Tag blühen diese Blumen nur an zwei Orten: im Tal Dol Blathanna und auf dem Hügel, wo Lara Dorren Aep Shiadhal starb.<<

noch ein paar Absätze.
>>...das Erlenvolk oder Aen Elle, Elfen aus einer anderen Welt, einer Parallelwelt...<<
Er neigte nicht dazu vor Schreck plötzliche Bewegungen zu machen, vielmehr fror seine Art in solchen Fällen jede Bewegung ein. Das Wissen existierte hier also. Das Buch war alt, der Autor unbekannt. Er sah es sich noch genauer an. Es waren handschriftliche Abschriften. Der Buchdruck war hier wohl noch nicht erfunden. Genaugenommen waren es verschiedene Handschriften, nicht nur eine. Ein Teil enthielt Geschichten, die Sage Lara Dorren und Cragennan von Lod in zwei Versionen, allerdings nur Bruchstückhaft und mit Kommentaren. Eine eher unorganisierte Sammlung, aber jemand hatte sie gebunden.
>>Im Gegensatz zu den Aen Seidhe (dem Hügelvolk) verließen sie unser Universum durch ein Ard Gaeth ein "Weltentor", welches mit Hilfe der Einhörner geöffnet wurde. Seit damals war es nur noch einer Handvoll Auserwählter, eingeschränkt weiterhin möglich, zwischen den Welten hin- und herzureisen.<<
Er legte das Buch weg, schloss für einen Moment die Augen. Er wußte noch, dass Mäussack es ihm gegeben hatte, zusammen mit einigen anderen. Der Rest war eher unbedeutend gewesen, aber das hier war ein verdammtes Juwel in seiner Bibliothek. Er steckte es in seinen Tartan, das Buch würde er nicht mehr weglegen, nicht ehe das Rätsel gelöst war.

War es also ein Zufall, dass gerade an diesem Abend diese seltsam Frau aufgetaucht war?
Er glaubte nicht mehr an Zufälle, zumindest nicht mehr seit er am eigenen Leib erfahren hatte wie gut manche Individuen darin waren andere zu manipulieren. Er war zum Werkzeug eines Offiziers geworden, noch ehe er sich dessen bewusst war und der hatte ihn dazu gebracht eine Bande Verbrecher kaltblütig auszulöschen, seit dem wurde er dort im ganzen Land gesucht und ihm drohte der Strick. Dass einzige Zugeständnis des Offiziers war es gewesen, ihm genug Zeit zur Flucht zu lassen. Aber das war nun lange her. 7 Jahre und eine andere Welt lag dazwischen.
Und gerade heute las er das Buch und gerade heute...
Nein, es stimmte nicht ganz. In dem Buch blätterte er schon einige Monate, die Sage hatte ihn nicht sehr interessiert, er hatte sie schon in mehreren Versionen gelesen, vielleicht hatte er beim ersten Durchblättern den Rest auch einfach überlesen und erst heute, da der Zusammenhang so offenkundig wurde fiel es ihm auf.
Abermals löschte er das Licht und trat hinaus.
Der Regen hatte sich gelegt und der Mond trat hervor. Vollmond.
Dem maß er allerdings keine große Bedeutung bei. Er hatte keine Wirkung auf ihn, hier noch weniger als Zuhause.
Im hellen Mondlicht kehrte er zur Spitze des Berges zurück, zum Opferstein und begann diesen zu untersuchen.

Re: Irgendwo auf der Faroe Insel

Verfasst: Samstag 5. Februar 2022, 15:05
von Saga
Knut hatte immer warme Hände, egal wie kalt es war.
Auch jetzt waren sie wohlig warm, während er Saga's Hand hielt und ihre Wange streichelte..
"Du musst aufwachen.. Du kannst hier nicht Schlafen - Wach auf Bronwen.."

Laut nach Luft schnappend wachte Saga auf und blickte sich verwirrt um.
"Knut?.. Wo.. Wo bist du?"
Sie wischte sich mit ihren schmutzigen Händen, durch's Gesicht.. Sie waren mit Schlamm bedeckt, der bereits eingetrocknet war.
Es schien, als wäre sie aus Erschöpfung eingeschlafen, während sie nach Knut's Kette suchte.. Sie war unauffindbar..

..War das nur ein Traum?.. Ach Bär.. Warum bist du nicht hier, bei mir ..

Es war noch immer kühl, aber der Wind blies nur noch sacht, durch die Äste der Bäume.. Die Luft roch wieder salzig aber auch der Geruch, der aufgeschwemmten Erde, war deutlich vernehmbar.

Saga stand auf, klopfte sich den eingetrockneten Schlamm vom Kleid und blickte wie hypnotisiert gen Himmel. Der Mond schien hell, wunderschön silbrig glänzend..

Plötzlich traf es Saga, wie ein Blitz..
Der Opferstein!... Davon sprachen die Beiden doch eben die ganze Zeit.. Sie musste ihn, jetzt nur noch finden.
Wieder blickte zu Mond hinauf.

Hatte der Mond gerade zu Ihr gesprochen?

am Opferstein

Verfasst: Samstag 5. Februar 2022, 16:39
von Nikolavo Vaclav
Nikolavo kniete neben dem Opferstein und tastete die Gegend ab. Nach außen kniete er nur dort, denn er tastete magisch.
Wenn es hier ein Portal gab hoffte er irgendwie spüren zu können, irgendein Feedback seiner Ringe... irgendetwas...
Aber entweder es war schon zu lange her oder es hatte nie etwas gegeben.
Oder er war einfach unfähig, auch das konnte er nicht ganz ausschließen.
Da war etwas, diffuse Ströme und Linien, wie magische Knoten und Quellen, an denen er sich aufladen konnte, aber nur das, nichts wie ein Tor in eine andere Welt. Gar nichts.
Frustriert brach er ab, untersuchte weiter den Stein und die Umgebung.
Was ihm auffiel waren kleine Steine, die nicht zum umgebenden Gestein passten.
Und noch etwas anderes. Ein wenig erinnerte es ihn an das Innenleben des magischen Amulettes, das sein Bruder zerlegt hatte, nur mit noch mehr Zeug. Seltsamem und fremdartigem Zeug.
Es lag schon eine Weile dort, Jahrzehnte vielleicht. Warum war ihm das nie zuvor aufgefallen?
Er sammelte alles ein, auch einige der Steinchen...
Sie fühlten sich komisch an, irgendetwas stimmte nicht mit ihnen, als wären sie magisch, waren es aber nicht, oder nur sehr schwach... oder die falsche Quelle - allerdings reagierte keiner seiner Ringe darauf.
Merkwürdig, ja, aber das war's.
Mehr nicht. Kein Portal. Kein Tor.
Er fluchte leise vor sich hin.

Re: Irgendwo auf der Faroe Insel

Verfasst: Samstag 5. Februar 2022, 17:01
von Saga
Bei Odin.. Diese Augen..

Saga hatte Nikolavo gesehen, der den Boden und einen Flachen Fels inspizierte - Sie erschrak beim Anblick seiner Augen, dabei
raste ihr Herz und der Puls war spürbar gestiegen..
Aus Reflex, stellte sie sich hinter einen Baum und krallte sich, mit ihren Fingernägeln in die Borke.

Sollte sie einfach hingehen?
Hatte er vielleicht ihre Kette gefunden? Was tat er da?

Sie war ratlos, doch ehe sie darüber nachdenken oder abwägen konnte, hörte sie ihre eigene Stimme, die seinen Namen rief..
"Nikolavo!"

Noch ganz schockiert von der eigenen Tat, trat sie hinter dem Baum hervor und stellte sich ins Mondlicht.
Ein Windhauch, brachte ihr lockiges Haar zum Tanzen und auch ihre Augen, schienen im Mondschein zu glänzen.

Es war ganz still, nur das Rauschen des Meeres und das leise Rascheln, der Blätter im Wind waren zu hören.

Re: Irgendwo auf der Faroe Insel

Verfasst: Samstag 5. Februar 2022, 17:13
von Nikolavo Vaclav
Er hatte ihre Schritte gehört, aber zunächst ignoriert. Erst als sie ihn ansprach drehte er sich um.
"Meinen Namen hast du dir also gemerkt."
Er gab sich nicht einmal Mühe, sie weicher klingen zu lassen, und es war ihm auch egal, ob sie ihn verstand oder nicht.
Ja, sie hatte etwas ausgelöst, einen Stein ins rollen gebracht, der eigentlich gar nicht hätte in starre hätte verfallen dürfen. Aber letztlich brauchte er sie nicht um seine eigenen Forschungen wieder aufzunehmen. Auch wenn sie sicher einen interessanten Hinweis darstellte, er war es gewohnt alleine zu arbeiten. Mehr als ein Jahrhundert lang war er immer auf sich gestellt gewesen, wozu also bewährtes ändern?
Aber sie ging nicht.
"Ich hab nicht vor dir was zu tun."
Hatte er tatsächlich nicht. Ihr Blut war menschlich, nicht der Duft magischen Blutes, den er zu schätzen gelernt hatte. Außerdem schwieg sein Blutdurst schon seit Jahren. Er log also nicht, allerdings war es auch mehr als nur eine Floskel.

Re: Irgendwo auf der Faroe Insel

Verfasst: Samstag 5. Februar 2022, 17:33
von Saga
Er hat mich bestimmt schon vorher bemerkt.. Ob er mit diesen Augen besser sehen kann? Er hat sicher auch ziemlich gute Ohren

Angst war das falsche Wort, sie hatte großen Respekt, da sie ihn nicht einschätzen konnte.
Seine Stimme klang zwar schroff, aber auch ehrlich - Dachte Saga.
Sie nahm ihren Mut zusammen und ging auf ihn zu.

Irgendwie erinnerte er sie, an den Überfall ihres Heimatdorfes, an die Männer, die wie wilde Bestien nahezu alle, die Saga jemals kannte abschlachteten.
In diesem Moment, kamen sie ihr nicht menschlich vor. Der Blutrausch, das bösartige Funkeln in ihren Augen..

Doch war es ganz anders, er sah zwar aus, wie die Wikinger in ihren Alpträumen, aber er verhielt sich, wie die Wikinger im Alltag - Schroff und Abweisend.

Einen gewissen Abstand hielt sie trotzdem und musterte ihn, so gut es ihr eben möglich war.

Wie frage ich ihn jetzt nur nach der Kette?..
Sie überlegte und wusste schnell, wie sie es anstellen wollte.
Sie kramte das Amethyst-Armband aus der Tasche und hielt es sich vor den Hals.
Dabei blickte sie sich um, zuckte mit den Schultern und zeigte ihm die Tasche.

Re: Irgendwo auf der Faroe Insel

Verfasst: Sonntag 6. Februar 2022, 19:00
von Nikolavo Vaclav
Sie gab sich Mühe nicht zurückzuzucken. Vermutlich musste er ihr das allein schon hoch anrechnen.
Die Skelliger waren ein raues Volk doch nicht einmal sie waren frei von Furcht wenn sie ihn sahen. Seine Augen schienen irgendeine Urangst in den Menschen anzusprechen. Aber wenn er ganz ehrlich war, dann war das zuhause ja nicht anders gewesen, und da kannte man sein Volk immerhin. Trotzdem hatten sie sich mittlerweile arrangiert. Manchmal stellten Kinder offen freche Fragen, aber das war ihm lieber als Jemand, der vor Angst zurückwich.
Doch sie kam näher, machte eine seltsame Geste. Wollte sie ihm klar machen, dass sie ein Schutzamulett gegen solche wie ihn hatte? Wofür hielt sie ihn denn? Aber dann wiederholte sie die Geste und er begann zu verstehen. Eine Kette oder ein Schmuckstück... nicht dieses, ein anderes... aus der Tasche... wohl verloren...
Ah, sie bat ihn, ihr bei der Suche zu helfen.
Zuerst wollte er schon abblocken, er wollte seine Ruhe, wollte nciht unter Menschen... andererseits waren es gerade diese neuen Impulse die etwas voran brachten.
Er nickte und begann dann an der Stelle mit der Suche, an der sie aufgetaucht war. Akribisch, schließlich wußte er genau welchen Weg sie genommen hatten.
Die Stelle, die er im Sinn hatte war jene, an der er sie abgesetzt hatte... Und tatsächlich, fast nicht zu sehen, (65/100) von Schlamm fast überspült lag dort etwas, etwas fremdes. Er hob den Anhänger hoch, zeigt ihn ihr.
"Ist es das?"

Re: Irgendwo auf der Faroe Insel

Verfasst: Sonntag 6. Februar 2022, 20:00
von Saga
Zunächst schien er nicht ganz zu verstehen, was sie ihm mit ihrer Geste zeigen wollte.. Doch dann nickte er und wusste, was zu tun war.

Bei den Göttern, er hat mich verstanden.. Ich hoffe er hat mehr Glück, als ich.. Ich brauche diese Kette..

.. Die Hoffnung war wirklich groß, dass ihm seine Augen, einen gewissen Vorteil verschafften und sie nicht einfach nur vor sich hinglühen.

Saga folgte Nikolavo und begann erneut ihre Suche.. Sie ging in die Knie und tastete über den kalten und schlammigen Boden.. Langsam wurde sie wieder müde, es war kalt und ihre Finger schmerzten langsam aber sicher.. All das Suchen und im eiskalten Schlamm getaste, war für ihre zarten Hände überhaupt nicht gut - Schon in Kattegat, hatte man sich immer über ihre Finger gewundert, die schnell blau anliefen und aufgeschrammt waren. Als sie dann zur Seherin des Jarls aufstieg, mussten sich andere um solche Arbeiten kümmern...

Kurz bevor sie sich in Gedanken verlor, blickte sie zu ihm hinüber.
Er angelte etwas aus dem Schlamm.. Konnte es sein?
Er hatte die Kette mit dem Amulett tatsächlich gefunden!

Den Göttern sei Dank!

Sie nickte ganz aufgeregt, stand auf und ging zu ihm hinüber.
Saga dachte kurz nach, verbeugte sich und kniff die Augen zu..

"Danke.."
Sagte sie in der Sprache, die er im Gespräch mit Jorana, als "Seine Sprache" bezeichnete.
Kurz darauf, streckte sie ihm ihre Hand entgegen, um die Kette entgegen zu nehmen.

Re: Irgendwo auf der Faroe Insel

Verfasst: Sonntag 6. Februar 2022, 20:07
von Nikolavo Vaclav
Zunächst fiel ihm gar nicht auf, dass er das "Danke" anstandslos verstanden hatte.
Er zuckte nur mit den Schultern.
"Und nun?" Das reichte schon als Frage. Es drückte alles was er wissen wollte hinreichend aus.
Und dann fiel doch der Oren.
"Du sprichst doch meine Sprache? Woher bist du gekommen?"

Re: Irgendwo auf der Faroe Insel

Verfasst: Sonntag 6. Februar 2022, 20:31
von Saga
Ehe sie ihm antwortete, schnappte sie sich die Kette und drückte sie an sich..
Ihr weißes, rundes Gesicht, wirkte plötzlich deutlich entspannter.
Sie begann damit, das Amulett mit ihrem Kleid zu reinigen, es schien ihr wirklich egal zu sein, wie schmutzig und zerrissen sie selbst aussah, Hauptsache die Kette mit dem Amulett waren rein.

Nun wandte sie sich doch zu ihm und lächelte.
"Warum ich eure Sprache spreche, kann ich leider nicht beantworten.. Ich habe auch Jorana verstanden.. Vielleicht bin ich in der Lage, auch ihre Sprache zu Sprechen.."
Während sie sprach, leuchtete das Gold ihrer Augen, wahrscheinlich hatte dies mit ihrer neuen Fähigkeit, zu tun.
Ihr selbst fiel dies aber überhaupt nicht auf.

"Es kam mir so vor, als wusste ich sofort was gesagt wurde, sobald ich die Worte vernahm.. Auch was ich jetzt von mir gebe, war kurz darauf plötzlich da.."
Fuhr sie fort, während sie das Amulett betrachtete.

"Um auf eure Frage zurück zu kommen .. Bevor ich hier auftauchte, war ich im Wald nahe Kattegat.. Ich weiß nicht, wie ich hierher gekommen bin.."

Saga betrachtete Nikolavo genau
"Jemandem wie euch, bin ich noch nie begegnet.. Auch wenn ich mir nicht sicher sein kann, ob ihr mir gut oder böse gesonnen seid, bin ich euch zum Dank verpflichtet"
Erneut verbeugte sie sich.

Re: Irgendwo auf der Faroe Insel

Verfasst: Montag 7. Februar 2022, 18:24
von Nikolavo Vaclav
Es war ihm vollkommen egal, wie dreckig sie war, Stand und Kleidung war nichts worauf er besonders achtete. Gut, ein Wams oder ein Panzer musste in Ordnung gehalten werden, aber gerade wenn er tagelang und wochenlang früher unterwegs gewesen war hatte er sich wenig um Sauberkeit gekümmert. Auch das Medaillon war ihm egal, es war nicht magisch, das hätte er gespürt, also war es sentimentaler Kram, dafür hatte er nichts übrig. Das sie die Sprache beherrschte, dem Rätsel würde er vielleicht später nachgehen.
Er dachte außerdem darüber nach, woher sie kommen konnte, und wie man am besten darüber sprach.
Auch wenn er erst sei wenigen Jahren hier war, er hatte praktisch eine Kartte der Gegen im Kopf und Kattegat gab es nirgends, noch einen besonders zusammenhängenden Wald. Aber es begann vorsichtig.
"Es gibt hier weit und breit kein Kattegat. Wie heißt das Land aus dem du kommst?" Er wollte nicht so weit gehen, nach der Welt zu fragen, war vermutlich auch nicht hilfreich, wahrscheinlich nannten sie sich auch nur 'Welt'.
Er registrierte die Verbeugung, aber auch das war ihm egal. Er überlegte, ob er erklären sollte, dass man sein Volk oder wo er herkam 'Dämon' nannte, aber dass es etwas ganz anderes war als die Leute hier darunter verstanden. Dann fiel ihm etwas ein, denn 'Ertrunkene' waren auch keine besonders gute Verwandtschaft.
"Mein Volk ist mit den Wodjanoi verwandt, falls du die kennst."

Re: Irgendwo auf der Faroe Insel

Verfasst: Montag 7. Februar 2022, 19:29
von Saga
Saga musterte ihn und legte dann den Kopf schräg zur Seite.
"Wodjanoi? Hab ich noch nie gehört.. Soll heißen, ihr seid kein Mensch?"
Soweit schien sie sich sicher, sonst hätte sie nicht gefragt.

"Ich komme, wie bereits erwähnt aus
Kattegat - Das liegt an zwischen der Westküste von Sverige und Jütland.."

Es war irgendwie seltsam, sie konnte es sich nicht erklären, aber sie ahnte langsam, dass sie sich nicht mehr, in 'ihrer Welt' befand. Welch unwirklicher und befremdlicher Gedanke.

Re: Irgendwo auf der Faroe Insel

Verfasst: Montag 7. Februar 2022, 20:15
von Nikolavo Vaclav
Er schüttelte den Kopf.
"Nein, ich bin kein Mensch."
Er ersparte sich weitere Erklärungen, etwas über seine Mutter, die sehr wohl ein Mensch war, eine starke Magierin obendrein, aber in ihrer Welt. Und sein Vater, ein niederer Dämon, der wenig überhaupt mit etwas menschlichem gemein hatte.
'kein Mensch' musste reichen.
Kattegat also. Sverige und Jütland.
Wenn das nicht irgendwo jenseits von Nilfgard oder Ofir war, und das war nicht einmal ausgeschlossen, denn bisher war nur der Kontinent erforscht, aber selbst dann spielte es keine Rolle.
Er blickte nach oben. Das hatte ihm seinerzeit Gewissheit gebracht, doch eine dickte Wolkendecke und der Vollmond behinderten die Sicht auf die Sterne.
"Ich kenne kein solches Land."

Re: Irgendwo auf der Faroe Insel

Verfasst: Montag 7. Februar 2022, 21:31
von Saga
"Ich habe euch, für eine von den Göttern verlassene Seele, oder gar für einen Draugr gehalten"
Ihn als solche zu bezeichnen, war ihr schon ein bisschen unangenehm - Schließlich wollte sie ihn nicht beleidigen, obwohl es unwahrscheinlich war, dass er überhaupt wusste, was damit gemeint war.

Sie rieb sich die Arme und wackelte ein wenig hin und her um sich aufzuwärmen. Es wurde merklich dunkler, als die Wolken den Mond verdeckten.

"Ich dachte mir bereits, dass ihr noch nie von Sverige gehört habt.. Alles hier ist irgendwie fremd.. Und ihr - Nunja.. Ihr seid für mich der lebende Beweis, dass ich nicht mehr in meiner Welt bin... "

Ich habe es gesehen, es aber nur als Fiebertraum abgetan..

Saga schüttelte kaum merklich den Kopf, um auch den Gedanken abzuschütteln.
"Wie nennt man das alles hier? Jorana sprach von Nilfgard und Ard Skellig.. Das klingt sehr fremd für mich"

Re: Irgendwo auf der Faroe Insel

Verfasst: Dienstag 8. Februar 2022, 20:34
von Nikolavo Vaclav
"Ich habe keine Ahnung, was ein Draugr ist... wo ich herkomme nennt man mein Volk 'Dämonen', aber ich weiß schon, dass man hier etwas anderes darunter versteht."
Hier dort... er hatte sich längst daran gewöhnt.
"Die Inselgruppe ist das Skellige Archipel, das besteht aus mehreren Inseln. Jetzt sind wir auf einer der kleineren, Faroe."
Das Archipel ist dem Kontinent vorgelagert, dort gibt es unzählige Länder und Königreiche. Es würde den Rahmen sprengen.

Re: Irgendwo auf der Faroe Insel

Verfasst: Dienstag 8. Februar 2022, 22:05
von Saga
"Faroe? So ähnlich heißt eine Inselgruppe, die es in meiner Welt gibt...Färöer Inseln, nennen sie sich.. Aber der Rest klingt komplett anders.. Nicht nach der Erde"

Saga war also wirklich nicht mehr in ihrer Heimatwelt, nie hätte sie sich vorstellen, dass so etwas wie eine andere Welt existieren konnte, auch wenn die Leute aus Kattegat ständig von Walhalla, der Welt der Jötunn und über die Unterwelt der Hel sprachen.

"Was habt ihr nun vor? Wollt ihr hier bleiben.. Oder wollt ihr zurück? Ich weiß nicht, was ich tun werde.. Ich dachte meine Zeit wäre abgelaufen, doch jetzt bin ich hier - Vielleicht war es nur die Zeit in meiner Welt, die vorbei war.."

Der Himmel nahm langsam eine rötliche Färbung an, die Sonne kündigte sich an..

Re: Irgendwo auf der Faroe Insel

Verfasst: Mittwoch 9. Februar 2022, 11:28
von Nikolavo Vaclav
"Erde... wie... wie das Zeug am Boden? Das ist eure Welt?"
Na immerhin hatten sie einen Namen dafür.
"Die hier nennen ihre Welt nur Welt."
Er blickte in die Richtung der langsam aufgehenden Sonne. Das erinnerte ihn daran, dass er besser nach Hause zurück kehrte, es konnte schnell zu hell werden.
"Ich suche seit vielen Jahren nach einem Weg nach Hause, konnte aber bisher keinen finden, und mittlerweile hält man mich dort sicher für tot."
Er ging automatisch davon aus, dass die Zeit jeweils parallel verlief und in einer Welt die gleiche Spanne verging wie in der anderen. Ein Fehler den wohl viele anfangs machten.
"Ich denke es gibt keinen Weg zurück. Aber du solltest nach Ard Skellige gehen, das ist die größte Insel. Dort gibt es einen Druiden, Mäussack... der weiß viel mehr darüber als er mir verraten wollte."

Re: Irgendwo auf der Faroe Insel

Verfasst: Mittwoch 9. Februar 2022, 15:35
von Saga
Saga nickte und betrachtete Nikolavo, während er sprach.
"Erde, das ist der Name unserer Welt, richtig.."

Komisch fühlte es sich schon an.. Denn irgendwie war Saga erleichtert, da sie nicht die einzige war, die hier in dieser Welt gestrandet war..
Doch war es auch beunruhigend, dass Wesen wie Nikolavo, in diese Welt kamen.. Vielleicht war er ruhig und nicht direkt bösartig, aber dies war keine Garantie dafür, dass alle die hier -warum auch immer- auftauchten, auch friedlich waren.

"Nach Ard Skellig also?
Wollt ihr nicht auch, zu diesem Mäussack?.. Ich wüsste auch gar nicht, wie ich dort hinkommen sollte.."
Druiden gibt es hier also auch? Wie damals.. Daheim..

Die Sonne stieg langsam auf und es wurde merklich milder.
Der Wind trug den salzigen Duft des Meeres mit sich..
Saga schloss ihre Augen und wandte sich der wärmenden Sonne zu.
"Zumindest gibt es hier auch eine Sonne.. Ihr wärmendes Licht, fühlt sich wirklich vertraut an"

Re: Irgendwo auf der Faroe Insel

Verfasst: Samstag 12. Februar 2022, 11:38
von Nikolavo Vaclav
"Ard Skellige ist das Zentrum hier. Aber wenn du wirklich Antworten suchst... Fahr zum Festland. Dort gibt es eine Stadt, die heißt Oxenfurt, dort findest du Gelehrte."
Aber dorthin musste sie alleine gehen, für solche wie ihn war dort kein Platz. Der einzige kurze Ausflug, den er unternommen hatte, hätte fast mit einem Blutbad geendet. Solche wie er waren in den Städten der Menschen nicht willkommen. Einen ''Anderling' hatten sie ihn genannt, bestenfalls. Viel mehr ein Monster. Hatten einen Killer angeheuert, ihn zu beseitigen. Er war schnell wieder verschwunden. Auf den Skellige Inseln konnte er unbehelligt leben.
"Ich bring dich nach Ard Skellige, auf's Festland musst du alleine."

Re: Irgendwo auf der Faroe Insel

Verfasst: Sonntag 13. Februar 2022, 21:30
von Saga
"Ich verstehe.. Auch wenn ich euch nicht kenne, habt ihr mir bereits sehr geholfen.."
Sie wandte sich Nikolavo wieder zu, während sie sprach und umfasste dabei Knut's Anhänger.

Langsam wurde es wieder wärmer.. Saga war nicht mehr ängstlich und machte einige Schritte auf Nikolavo zu, dabei vernahm sie seinen Duft, den sie nicht ganz zuordnen konnte.

"Oxenfurt? Klingt nicht unbedingt nach einer Stadt.. Aber ich habe sowieso keine Ahnung.. Ich kann ja nicht einmal sagen, was ihr seid.."
Sie zuckte mit den Schultern und legte ihren Kopf schräg.
"Danke dass ihr mir helft"
sagte Saga mit freundlicher Stimme und lächelte dem grimmig wirkenden Glut-Auge zu.