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Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Montag 1. Juli 2024, 19:30
von Melanie Johnston
"Sokolov ja genau... Er sagte ich müsse zusammen mit dem Elfen abreisen. Weil wir zu viel Aufmerksamkeit erregen. Von Jakob hatte er nichts gesagt." Sie folgte Iolas Fingerzeig und bewegte sich mit ihr dann langsam wieder Richtung Tempel. Melanie schaute sturr geradeaus, naja und ihr übliches aufmerksames Umsehen. Es war einfach eine Berufskrankheit, die allerdings meistens ihre Vorteile hatte. Leise seufzte sie und blickte kurz zu Iola. "Er hat es die erzählt nehme ich an?" Eine wirkliche Antwort wartete sie kaum ab ehe sie fortfuhr. "Das ich aus einer anderen Welt komme weißt du ja bereits. Und das ich aus einer Welt komme in der es Magie gibt und Dinge die so fortschrittlich sind das man sie für Magie halten könnte." Wieder zögerte sie kurz, nicht weil sie nicht gewillt gewesen wäre es zu erklären, es war gleich aus mehreren Gründe kompliziert zu erklären. Wie sollte man auch einfach erklären was da passiert war. Sie hatte es Selbst erlebt gehabt vor fast 10 Jahren und verstand es nur ansatzweise. "Es gab einen Angriff im Wald und im Verlauf dessen wurde Jakob.. Sagen wir einfach er war dem Tod näher als er dem Leben war." Wieder wartete sie kurz Iolas Reaktion ab, sie hatte ja gesehen das es Jakob nun ganz gut ging, also hoffte sie auf keinen Schock. "Ich hatte aus meiner Welt etwas mitgebracht das die Magie und die technischen Dinge aus meiner Welt verbindet. Es kann Krankheiten und Verletzungen heilen. Und es hat Jakob geheilt. Ganz ganz selten passiert es das Menschen Dinge hören wenn das passiert und ich denke das Jakob etwas gehört hat das er jetzt als eine Intervention einer der Gottheiten dieser Welt hält." Sie musste schmunzeln, erst jetzt war ihr klar geworden das es genau das gewesen war. Nicht die Heilung ansich, aber das er Emma gehört hatte das war wahrhaft göttlich und Melanie musste es immerhin wissen. Sie hatte Emma nicht nur gehört, sie hatte sie gesehen, sie hatte ihre Hand gegriffen und wurde von ihr ins Leben zurück gezogen. Und das, zumindest soweit sie wusste, war nur ihr passiert. Wie also sollte sie Jakobs Interpretation der Dinge nun anzweifeln oder ihn auf einen anderen Weg lenken...?
"Das passiert nur Menschen die wahrlich gut sind, es sind einfach Menschen die als würdig angesehen werden. Jakob ist einer von den guten Iola."
Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Montag 1. Juli 2024, 19:56
von Iola
Was Melanie da sagte verwirrte sie.
Jakob war fast tot gewesen. Oder wollte Mel sie schonen und er war tatsächlich…
Wieder wechselte Iolas Gesichtsfarbe mehrfach.
Und es wurde noch verwirrender.
Die Reisende beschrieb Jakobs Heilung einerseits als technisch, andererseits als magisch.
Technische Magie? Magische Technik?
„Es war also keine göttliche Intervention, sondern einfach Zufall, dass du zur rechten Zeit am rechten Ort warst und das rechte Zeug dabeihattest?“
Und der Rest war Einbildung gewesen? Gute Einbildung, aber Einbildung?
„Jakob glaubt so sehr daran, dass ihn das ewige Feuer zurückgeholt hat. Das er durch die Flamme erneuert wurde. Das er auserwählt ist. Es wird seine ganze Zukunft verändern…und es war…nur eine Einbildung?“ Iola blieb stehen und griff nach Melanies Händen. „Was mache ich denn jetzt?“
Früher hätte sie sich damit an ihren Vater gewandt.
„Ich kann ihn doch nicht einem Irrglauben aufsitzen lassen?“
Die werdenden Mutter schluckte. Oder konnte sie das? Sollte sie das?
In diesem Moment wünschte sie sogar, dass es etwas Göttliches gewesen wäre. Dann wäre klar, was zu tun war.
Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Montag 1. Juli 2024, 20:20
von Melanie Johnston
Sofort bereute sie das sie es Iola erzählt hatte. Sie senkte etwas den Kopf und blickte Iola dann wieder an. "Iola ich kann weder das eine noch das andere ausschließen. Ich war in dem Moment nicht in seinem Kopf und habe erlebt was er erlebt hat. Wenn es das war was ich beschrieben habe, dann war es göttlich, es war aber etwas das von meiner Welt kam. Es kann natürlich auch eine Intervention gewesen sein die hier ihren Ursprung hat." Sie Rang mit sich was und wie viel sie erzählen sollte, das sie selbst gerade in Wirrungen in ihrem Kopf verloren war konnte man ihr Ansehen. "Was sicher ist, was er erlebt hat ist in keinem Fall Einbildung gewesen. Es hat eventuell einen anderen Ursprung, es ist das woran er glaubt, wer sind wir denn es als Irrtum abzutun?" Sie lächelte leicht, nur ein klein wenig gezwungen. Was aber eher daran lag das sie selbst zweifelte was die beste Lösung war.
Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Montag 1. Juli 2024, 20:37
von Iola
Iola nickte.
Vielleicht wusste Mutter Varelia hier Rat. Zumindest durfte sie jetzt nichts überstürzen.
„Im Grunde spielt der Ursprung keine Rolle, wenn es uns Jakob erhalten hat.“
Da war es wieder, dieses Lächeln das tapfer wirken sollte.
„Komm, ich habe eine wichtige Nachricht für Mutter Varelia.“
Es brachte nichts, weiter darüber nachzudenken, so durcheinander wie sie war.
„Reist du gern ab?“, fragte sie, nachdem sie einige Schritte schweigend nebeneinander her gegangen waren. „Ich werde dich vermissen.“
Und das, obwohl sie die junge Frau neben sich kaum kannte. Aber sie würde sie tatsächlich vermissen. Das war nicht gelogen.
Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Dienstag 2. Juli 2024, 10:00
von Melanie Johnston
Melanie nickte leicht zu Fügte ein leichtes Lächeln an ehe sie weiter gingen. Ob sie gerne abreiste... Am liebsten wäre sie wieder auf der Landstraße auf dem Weg zu Abby und ihrem Zimmer. Aber war das wirklich die Wahrheit? So sicher war sich Melanie da im Moment nicht. Irgendwann hatte sie es akzeptiert das sie nun hier war, sie hatte es als Chance für einen Neuanfang gesehen. Und alle hatten von Anfang an davon geredet das sie in eine große Stadt sollte, bloß hätte sich das Wie und das Wann in den letzten 12 Stunden gravierend verändert. Freute sie sich nun also abzureisen? Im Grunde schon, die Welt war anders aber irgendwie doch auch ähnlich damit würde sie zurecht kommen. Dieser Ort beziehungsweise der Tempel, das war eine andere Sache. Das war so gar nicht ihre Welt und würde es auch niemals werden. Sie freute sich also abzureisen, andererseits war irgendwie doch eine Freundschaft hier entstanden. Was also sollte sie nun sagen? "Ja, denn das hier ist absolut nicht meine Welt. Religion..." Sie lächelte kurz, aufrichtig aber doch auch etwas entschuldigend. "Ich werde dich auch vermissen." Sie schaute dabei in Richtung des Tempels, aufmunternd lächelte Melanie Iola an. "Dieses Nowigrad... Ist das weit entfernt? Vielleicht kann ich dich besuchen kommen? Oder sind Reisen zu gefährlich?" Sie war sich da nicht so sicher angesichts der Sache im Wald, für eine Person wäre das nicht besonders glimpflich ausgegangen.
Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Montag 29. Juli 2024, 09:34
von Iola
„Nowigrad?“ Iola seufzte und legte eine Hand auf die Magengegend.
„Zwei Wochen mit einem durchschnittlichen Pferd. Glaube ich. Aber ich war noch nie dort. Es ist tatsächlich gefährlich zu reisen, vor allem als Frau.“
Die werdende Mutter lächelte ihre Begleitung an.
„Für dich wohl weniger als für mich, aber ich würde es an deiner Stelle nicht darauf ankommen lassen. Solltest du noch einmal hierher reisen, such dir eine wehrhafte Begleitung. Einen Ritter. Komm mit Jakob. Zum Beispiel.“ Ihr Lächeln geriet schief, sie schluckte.
„Ich sehe meinen Vater nicht mehr als drei Mal im Jahr.“ Und im Moment war ihr jedes Mal zu viel.
„Ich hoffe so sehr Jakob öfter zu sehen, aber das lieg wohl in der Hand einer anderen Macht.“
Sie näherten sich schon wieder der Pforte. Hoffentlich begegneten sie ihrem Ziehvater nicht. Zu diesem Gespräch war sie schlicht noch nicht bereit.
„Ich glaube, Nowigrad wird dir gefallen, nur ist die Sache mit der Religion dort noch eine Spur komplizierter.“, orakelte Iola und grüßte die Torwache mit einem Winken.
Sie waren da.
Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Montag 29. Juli 2024, 10:17
von Melanie Johnston
Melanie hörte sich aufmerksam Iolas Antworten auf ihre Fragen an. Nicht weniger aufmerksam behielt sie dabei natürlich auch die Umgebung im Auge. Die grundsätzliche Beschaffenheit der Örtlichkeiten hatte sie schon auf dem Weg Richtung Stadt im Geiste abgespeichert. Den kleinen Hügel hinter dem jemand lauern konnte und ebenso die Bäume die für selbiges nutzbar waren. Allerdings bezweifelte sie das Jemand der sich hinter diesen jungen Stämmen verstecken konnte, eine Gefahr darstellen konnte. "Prima..." Antwortete sie schließlich recht knapp aber doch für alles gesagte zutreffend. Etwas schwerer war vielleicht das Vorhaben neben dem Sarkasmus auch das Bedauern heraus zuhören. Aber da war es in jedem Fall, immerhin hatte sie hier wohl eine Freundin gefunden. Seltsam das es so schnell ging, eigentlich war sie nicht die extrovertierteste Person. Wobei das traf wahrscheinlich eher auf die Schulzeit-Mel zu, mittlerweile war das anders. Dafür war aber später die Zeit sich mal selbst zureflektieren. Sie schaute schließlich an der Mauer und der Pforte samt Glockenturm hinauf. "Ich gebe wohl diesmal meine Waffen ab, auch wenn ich sie später wieder brauche wenn ich auf den Elfen in Hof warten soll." Sie legte den Babbelstein in Iolas zaewaHand und zog erstmal den Umhang wieder aus und dann den Mantel, schließlich das Geschirr mit den Waffen. Sie wickelte die Waffen wieder in den Mantel und zog den Umhang über, bereit hinein zugehen.
Hier geht's dann weiter.
Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Freitag 2. August 2024, 19:17
von Iola
Es war erstaunlich, wie sicher sich Iola in Melanies Gegenwart fühlte.
Die Augen ihrer Begleiterin waren stets überall. Fasst wünschte die werdende Mutter sich, ihre neue Freundin einmal kämpfen zu sehen. Aber nein, dieser Wunsch war unredlich und sie verbot ihn sich sogleich.
Und dann geschah es. Noch bevor sie in das Wachhäuschen eingetreten waren, erreichte sie der Klang einer Stimme. Ein geübter, gefühlvoller Tenor, den die Novizin sogleich erkannte.
Iola erstarrte und begann sofort zu strahlen.
Doch dann geriet ihr Strahlen schief, verwandelte sich in eine traurige Grimasse.
Eine zweite Stimme hatte sich zur ersten gesellt. Ein vibrierender, kraftvoller Bass, den sie ebenso gut kannte wie die erste Stimme.
Mit einem Schlag wurde ihr wieder übel.
Zögerlich blieb sie stehen. Sie wollte Jakob sehen, ihm lauschen und ihm Applaudieren.
Doch wusste sie noch immer nicht, wie sie ihrem Ziehvater begegnen sollte.
Mit kugelrunden Augen und abwesendem Blick erstarrte die junge Frau.
Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Samstag 3. August 2024, 10:34
von Melanie Johnston
Ihr Bündel war ja schnell verstaut unter dem Arm, ob sie schnell so an ihr Schwert kommen würde war eine andere Sache. Irgendwie bezweifelte sie aber das sie es hier brauchen würde, sie fühlte sich erstaunlich sicher hier im Tempel und es war ja auch nicht anzunehmen das hier etwas passieren würde. Nun, von letzter Nacht einmal abgesehen und das war ja wohl auch eher ein Einzelfall. Jetzt jedenfalls fühlte sie sich sicher und sie konnte nur hoffen das es Iola im Moment ähnlich ging.
Es dauerte nicht lange bis Melanie den Gesang vernahm, zuerst maß sie dem nicht viel Bedeutung bei immerhin war es ein Tempel und es schien ihr normal das hin und wieder auch mal jemand sang. Es war ihr recht schnell klar das die Sprache nicht zum denen gehörte die sie kannte, oder deren Klang ihr bekannt vorkam. Gut sie musste zugeben sie konnte nur englisch und japanisch, das war nicht besonders viel. Wenn Hailey hier gewesen wäre dann wäre es ihr sicher leichter gefallen, wie viele sprachen könnte sie fließend..? 4 waren es in ihrer Erinnerung, mittlerweile wahrscheinlich noch mehr. Sie saugte wissen auf wie ein schwarzes Loch und was sie einmal gesehen und gelernt Hatte vergaß sie niemals wieder. Melanie Zwang sich den Gedanken zu verdrängen, sie vermisste Hailey und sie wollte nicht betrübt sein.
Je länger sie nun dem Gesang lauschte, desto deutlicher wurde das sie die Sprache zwar nur zu beuchstückhaft verstehen konnte um dem Text folgen zu können, aber der ganze Rhythmus, sie kannte das Lied. Sie hatte es sogar sehr gut. Leise fing sie an zusammen um nicht viel später vor sich hin zu singen, wahrlich nicht wirklich gut, aber Iola viel vielleicht auf das der Rhythmus zu dem passte was da auf dem Hof gesungen wurde. Erst als sie zu Iola sah fiel ihr auf das sie fast wie eine Salzsäule erstarrt war.
"Die zweite Stimme.. Das ist Jarel oder?" Fragte sie vorsichtig als sie ihr den Babbelstein hingehalten hatte.
"Soll ich mal gucken gehen?"
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Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Montag 16. September 2024, 15:33
von Orden der Flammenrose
Der junge Ritter Pieter Rilmitz - braune sehr kurz rasierte Haare, auch kein Bart, athletisch gebaut und gut trainiert - hatte nicht sehr viel geschlafen. Aber Trotz all der Wut in seinem Bauch forderte sein Körper etwas Ruhe. Nach der Mittagsmesse, bei der der Großmeister diesen weichherzigen Humbug verkündet hat, hatte er sich doch noch einmal hingelegt, denn er wusste, dass er fahrig wurde, wenn er zu müde war und die Nacht hatte er hier in der Straße auf der Seite des Melitele-Tempels Wache gehalten, falls sich dieser vertrauenslose Lump von einem Ritter oder der Kackelf nochmal außerhalb der Mauern blicken lassen sollte. Was für ein Satz. Aber leider war Pieter enttäuscht worden und hatte niemand die Fresse einschlagen können. Zu blöd.
Gerade bog er um die Ecke, als er seinen Augen nicht traute. Einer dieser unverschämten Mauersteine begann sich in die Luft zu erheben. Ritter Rilmitz zog sein Schwert und sprang in Deckung, niemand würde ihn mit einem Stein bewerfen! Doch das Ding flog so wie die anderen Brocken auf den Tempel zu und die Trümmer begannen von selbst die Mauer wieder aufzubauen. Magiescheiße! Der kleine Teil in seinem Kopf, dass diese Sache objektiv betrachtet doch auch seinen Nutzen hatte und die Bauzeit erheblich verkürze, wurde von dem Großen überstimmt, dass die Mauer ohne Magiescheiße ja nie geborsten wäre. Verdammich!
Er schlich leise näher und beobachtete. Tatsächlich tauchte
der Elf auf, um - Oh, was hätte er jetzt um eine Armbrust gegeben – mit den schlanken Fingerchen leuchtend auf den Steinchen herum zu fummeln bis sie zu einem gottlosen Klotz zusammen geschmolzen waren. Welch Blasphemie an der Flamme! Dass Pieter nicht sofort aufsprang war nur der Tatsache geschuldet, dass er sich doch Gedanken darüber machte in wie weit das Hausverbot der Erzpriesterin auch für ihn galt oder er das Asylrecht des Elfen doch zu achten hatte oder wie viel Ärger es ihm einbrächte, wenn er einen Scheiß auf all das gäbe. Als er nicht wirklich zu einem Schluss gekommen war, war der Elf allerdings vom Mauerwerk wieder in den Friedhain verschwunden. Nochmal verdammich!
Pieter Rilmitz ließ das Nachdenken sein, lief zur Mauer und schielte hinüber. Er wollte zumindest wissen, was jetzt noch passierte, sodass er der Erste wurde, der sich gewandt über die frische beinahe jungfräuliche Mauer schwang, um vorsichtig dem gottlosen Abschaum hinterher zu schleichen. So weit kann dieser noch nicht gekommen sein!
<geht dann im Hof weiter>
Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Donnerstag 19. Dezember 2024, 12:01
von Orden der Flammenrose
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Datum: 15:27 Uhr, 1. Spetember 1278, Mittwoch
betrifft: ww
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Ritter Bernard aep Corvlani Leibwächter seiner Exzellenz des Großmeisters des Ordens der flammenden Rose schlenderte durch die Straßen Wyzimas. Vielleicht hätte er reiten sollen, um mehr Überblick zu haben und vor allem um mehr seinen Stand zu zeigen. Aber Letzteres fiel ihm immer noch schwer. Er war Hurensohn. Außerdem hätte er sein Pferd satteln müssen oder lassen und darauf warten und dann nur für diese kurze Strecke all der Aufwand. Aufmerksamkeit bekam er auch so. Die Rüstung, die Bewaffnung, der rote Waffenrock die Einheimischen kannten die Flammenrosenritter und ein paar wussten um seine Funktion, bemerkten die kleine Fibel in Form eines Schildes oder erkannten ihn und seine blonden Wuschelhaare gar.
Wohin er ging wusste er nicht so genau. Das Neu-Narakort hatte Ralt erwähnt wegen Sokolov. Wahrscheinlich. Eben schon hatte sich Bernard auf dem Klosterhof herumgetrieben, um die Augen offen zu halten. Wegen Sokolov. Eskalationsvermeidung. Ein irrer Moore, unerwartete Hilfe von Außen, etc. Kollateralschaden sollte er abwenden. ‚Lass den Wolf rennen, bevor es zu einem Blutbad kommt’, hatte ihm der Großmeister gesagt. Man würde ihn schon wieder finden und hätte genügend junge Pferde im Stall die Ausflug bräuchten. Nachdem der junge Marcin ihm erklärt hatte, dass das Urteil gefällt war und Moore leben würde, war Bernard zur Halle gekommen, um von Ralt weitere Anweisungen zu erhalten. Sokolov informieren oder aufsuchen. Oder nur die Augen weiter aufsperren, in dem er den Klosterhof verlässt. Es gab keine Botschaft, er sollte guten Willen zeigen und Lothar war sich wohl sicher, dass im Zweifel der Freiherr ihn finden würde, falls er das wollte. Deshalb war Bernards erster Weg zu dieser Taverne und dann? Das wusste er nicht, er war kein Agent oder so…
Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Donnerstag 19. Dezember 2024, 20:59
von Vyacheslav Sokolov
<von hier>
Eine gute Weile nach Liam verließ auch der Freiherr das Neu Narakort. Am Abend würde er nach Nowigrad zurückkehren, aber so lange wollte er das Urteil abwarten und sich noch ein wenig einen Eindruck über die Nilfgarder verschaffen.
Nach dem Frühstück war es später Vormittag geworden, danach wanderte es durch die Straßen, investierte die Oren in Gebäck und Tee bei einem Straßenverkauf und hörte sich um und verschaffte sich einen Eindruck.
Nur um gegen späten Nachmittag - es mochte schon auf 5 Uhr zugehen - fast an dem blonden Ritter vorbeizulaufen den er in Gedanken 'den Surferburschen' nannte.
Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Freitag 20. Dezember 2024, 08:39
von Orden der Flammenrose
Der Surferbursche, der nichts von seinem Kosenamen ahnte und sich sowieso nichts darunter hätte vorstellen können, war unachtsam geworden: In der Taverne war der Freiherr nicht mehr gewesen, der Schankbursche meinte, dass dieser keine weitere Nacht in der Herberge bezahlt hätte. Nur Frühstück mit einer Unmenge an Kaffee hätte er eingenommen genau wie der heiße Feger. Beide seinen abgereist oder so. Getrennt natürlich.
Bernard war immer noch kein Agent, weshalb er nur auf die Idee kam an den Toren nachzufragen. Wobei er sich reichlich blöd vor kam. Standesbedingt waren die Torwachen alle sehr freundlich und hilfsbereit gewesen. Aber nach wen oder was sollte er eigentlich genau fragen? Ein Freiherr, der zu Fuß alleine die Stadt verlässt und so etwas wie abreist? Die Sinnlosigkeit fiel ihm leider erst auf nachdem er versucht hatte seine Frage zu formulieren und die Wachen etwas seltsam reagiert hatten. Bei zweiten Tor ließ er die Titel weg und fragte nur nach einem großen eher Blonden mit so stechend grünen Augen, die hatte er sich gemerkt. Den hatten sie nicht gesehen. Bei dritten Tor gab er auf. Egal wie Bernard es für sich drehte der Typ hatte nicht mal ein Pferd mit. Entweder war er noch in der Stadt oder… was wusste er schon. Das war absolut nicht sein Gebiet.
Zum Glück gab es keinen Tumult am Kloster, sodass sein Vorhaben eh kaum Relevanz hatte. Die Gassen blieben ruhig, sodass es Bernard vorzog wieder zurück zu gehen. Dieser Sokolov war halt irgendwo. Der Leibwächter hatte die Suche, die eh keine richtige Suche war aufgegeben, sodass er nicht mal mehr auf die Idee kam neben ihm nachzusehen.
Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Freitag 20. Dezember 2024, 10:22
von Vyacheslav Sokolov
"Ritter... aep Corvlani, richtig?" Sprach Slava den jungen Mann an.
Im Gegensatz zu ihm selbst war der Ritter leicht und schon von weitem zu erkennen gewesen, während er, trotz seiner Höhe danke eines unauffälligen Mantel doch in der Menge verschwand. Immerhin legte er keinen größeren Wert darauf, gerade von den Nilfgardern erkannt zu werden.
Dass es ihn darauf drängte zu erfahren wie das Urteil ausgefallen war ließ er sich nicht anmerken, Offiziell war Jarel schließlich nur irgendein Ritter der ihm einmal nützlich gewesen war.
Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Freitag 20. Dezember 2024, 10:52
von Orden der Flammenrose
Bernard zuckte sichtlich zusammen und schimpfte sich einmal mehr einen Idioten. Wäre er mit Lothar unterwegs gewesen, hätte er die Umgebung mit Argusaugen beobachtet, obwohl er die Geschichte um diesen Argus gar nicht kannte. Aber Gestalten unter Mänteln waren doch immer verdächtig. Egal nun. Er machte ein freundliches Gesicht und wandte sich zu der Person zu, die ihn angesprochen hatte und erkannte sie zumindest jetzt. Vor allem die Stimme, denn… was dort vor ihm stand machte nicht den Eindruck eines Adeligen. Ja, gewaschen, gut gekleidet, aber sonst als… naja, als würde er seine Mutter besuchen. Diskret. Was der Leibwächter nach etwas nachdenken über ein paar Adelskreise aus Dreiberg einfiele, könnte den Spion gegenüber möglicherweise interessieren.
Der Flammenrosenritter sah kurz in die Richtung aus der Sokolov gekommen war, möglicherweise tat er genau das, um sich die Zeit zu vertreiben. Vielleicht noch etwas früh am Abend, aber Geschäft ist Geschäft. Bernard nahm Haltung an, wie es zu seinem Stand passte: „Ja, richtig, Ser. Bernard aep Corvlani.“ Und ja, er nickte er wusste wer sein Gegenüber war und blickte nochmal in diese Augen, bevor er besser irgendwo anders hinsah. Er musste etwas sagen. Sollte er… etwas unverfängliches. Hier auf der Straße würde er nicht so frei heraus erzählen was im Orden passiert war. Jarel hatte an diesen Mann den Orden verraten. Deshalb… „Genießt Ihr das Stadtleben?“
Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Freitag 20. Dezember 2024, 13:54
von Vyacheslav Sokolov
"Oh ja... all diese weißen Sonnen auf schwarzem Grund, wunderschön. Ein Idyll geradezu."
Er lächelte, aber es war klar, dass auch Slava auf offener Straße keine komplexen Unterhaltungen über Politik und die Stadt anstrebte.
Etwas anderes kam ihm in den Sinn, der Grund weswegen er sich den Namen des jungen Leibwächters überhaupt gemerkt hatte. Er hatte so etwas in den Bewegungen gehabt, in der Gestik, das ihn vermuten ließ der Bursche müsste vom anderen Ufer sein, oder wenigstens mit je einem Bein auf jeder Seiten stehen. Wenn das im Orden überhaupt eine Rolle spielte. Andererseits war der Geheimdienstler genauso überzeugt, dass durchaus viele in der Flammenrose genau wußten was sie da abgeschworen hatten und dass wohl die meisten von ihnen auch von Zeit zu Zeit auch noch einmal Verifizierungen durchführten.
Der hier auch? Und wenn ja, bei wem nun?
Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Freitag 20. Dezember 2024, 14:55
von Orden der Flammenrose
Da hatte der Oberspion schon mehr gesehen, als sich Bernard selbst bewusst war. Um das Arbeitsumfeld seiner Mutter hatte er einen großen Bogen gemacht soweit er konnte und beim Eintritt in dem Orden nicht viel darüber nachgedacht, dass man da etwas verpassen könne. Für ihn hatte es den Beigeschmack von Notwendigkeit und einseitigen Vergnügen.
„Ja, Lilien wachsen im Sonnenlicht besser.“ Nein, es war keine Schlagfertigkeit. Er zitierte seinen Großmeister im Gespräch mit… war es sogar die Statthalterin gewesen? Das Sonnenbanner kannte er aus seiner Kindheit. Jetzt lebte er wieder darunter. Und jetzt? Musste er das Gespräch weiter am Laufen halten? Flamme! Er sollte sich zusammen reisen, er war keine Fünf mehr. Er war einer der besten im Schwertkampf gewesen, hatte seine Knappschaft unter Ralt abgelegt und die oder andere brenzlige Situation mit Lothar durchmacht wie dieser Irre mit dem Lampenöl… er wurde doch wohl mit einen vom Niederadel reden können. Er räusperte sich. Erinnerte sich an seine Anweisungen 'halt ihn im Auge'.
„Seine Exzellenz geht hier gerne bei den Wencks, die haben einen sehr idyllischen Garten neben ihrer Bäckerei. Sollen wir uns setzen?“ Er schob ein Lächeln nach, unterbewusst.
Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Sonntag 22. Dezember 2024, 15:08
von Vyacheslav Sokolov
"Damit sie keinem ist allerdings Schatten besser... habe ich gehört"
Dass er keinen Spaß an Zweideutigkeiten hatte konnte man dem Freiherren absolut nicht nachsagen.
Tatsächlich hatte sich ein nicht zu unterschätzender Wiederstand formiert, allerdings nahe Nowigrad. Bisher war es Slava noch nicht gelungen, jemanden einzuschleusen, aber er war nahe dran. Nicht weil er den Wiederstand zerrschlagen wollte, sogar im Gegenteil, vor allem aber wollte er koordinieren, nicht dass diese Heißsporne losschlugen und damit seine Pläne untergruben. Aber sie misstrauten wohl Dijkstra und damit auch ihm. Das aber war eine andere Geschichte und sollte auch ein anderes mal angegangen werden.
Der Surferbursche... Bernhard schlug ihm vor, in eine Bäckerei zu gehen. Slava zog die Augenbrauen hoch. Lud er ihn zu einem Date ein?
Sie waren sich nur kurz auf der Straße über den Weg gelaufen, nichts, was nun rechtfertigte, zusammen einen Tee oder was auch immer zu trinken. Interessant. Die Überraschung war entsprechend auch kaum gespielt. Lediglich dass er kontrollierte welchen Regungen er gestattete sich zu zeigen..
Er war jedenfalls zu neugierig was sich daraus ergab um abzulehnen.
"Gerne doch, ich bin durchaus neugierig." Nicht nur auf die Bäckerei.
Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Sonntag 22. Dezember 2024, 21:30
von Orden der Flammenrose
Gerne doch. Neugierig. Nun wurde Bernard leicht rot und fragte sich gleichzeitig warum eigentlich. Ein Räuspern. „Mag sein, ich bin kein Gärtner.“
Keimen im Schatten. Das hatte er schon verstanden. Der Großmeister pflegte auch in diese Richtung Kontakte. Oder zu den Leuten, die diese Keime im Schatten hüteten, sich verantwortlich fühlten oder irgendwie mit der jetzigen Situation nicht ganz zufrieden waren. Heimliche Gönner, die sich für ‚danach‘ eine bessere Position erhofften. So langsam dämmerte es ihm in den Moment auch, warum Lothar an dem Herrn gegenüber mehr als üblich interessiert war. Er weitete sein Netzwerk aus und er selbst musste auch ran.
Ein zweites Räuspern noch ein Blick in diese grünen Augen und Bernard nickte – entschlossener. „Ja, es ist sehr nett dort. Sonnig ohne… zu viele Banner.“ Er musste das noch üben, aber man lernte nie aus. „Gehen wir, gleich dort. Die Straße runter.“
Re: Wyzima - Straßen und Gassen
Verfasst: Sonntag 22. Dezember 2024, 23:10
von Vyacheslav Sokolov
Der junge Ritter wich aus. Das konnte verschiedene Gründe haben. Slava würde sich später darüber Gedanken machen. Nun folgte er ihm erst einmal zu dem genannten Bäcker.
Er wollte nach Jarel fragen, das Urteil musste längst gefallen sein, andererseits, so ruhig wie der Leibwächter von Tretogors war, es konnte nicht allzu negativ ausgefallen sein. Also hatte er Zeit. Für einen so guten Schauspieler, dass er ihn ablenken sollte während man Jarel richtete hielt er ihn nicht.
<geht dann hier weiter>