Seite 6 von 15
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Sonntag 17. März 2024, 21:46
von Liam von Alensbach
Ein Rauswurf. War irgendwie nicht anders zu erwarten, schliesslich fanden Melitele und die Flammenrosen schon länger keinen Zugang zueinander. Der Graben würde sich nun wohl vertiefen. Liam akzeptierte die Entscheidung der Erzpriesterin und obschon er Lothars Wort abwartete befand er, dass er wenigstens seine Kleidung holen konnte. Und sein Pferd.
"Ich hole mein Rüstzeug." informierte er Lothar, der leicht den Kopf neigte. Er war einverstanden. Von Alensbach nickte der Erzpriesterin zu und setzte sich in Bewegung. Doch noch bevor er ganz fort war, packte er einen der Wachmänner, der sich etwas zurückfallen hat lassen, am Arm und sagte es zu ihm. Leise genug, dass es niemand der umstehenden hören konnte. Eine kurze Antwort von diesem und Liam nickte. Dann eilte der Ritter davon. Nicht weil der Moment es von ihm verlangte, sondern weil er spürte wie er etwas oder jemanden erschlagen wollte. In seiner Brust schwellte ein Verlangen, das ihn verwirrte. Fest schloss der Mann seine Finger um den Schwertgriff, fühlte das Metall und die Vibration. Vibration? Für einen flüchtigen Moment war er im Begriff inne zu halten, redete sich dann aber ein, dass es nur seinen überreizten Nerven geschuldet war, dass er bereits irgendwelche Dinge spürte, die gar nicht da waren.
Und dann war er durch die Tür und stand im Gang.
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Montag 18. März 2024, 00:29
von Avarion DeSpaire
Er glaubte ihm nicht. Wie konnte es auch anders sein. Menschen waren da alle gleich. Oder fast alle gleich. Die Aggressivität, die Pieter Ion entgegen brachte, konnte dieser sehen und innerlich wünschte er sich schon fast, das dieser ihm einen Grund geben würde sich zu wehren.
Als Lothar seine Aussage eine Anschuldigung nannte ließ er langsam die Hände sinken. Nun fing auch in ihm so langsam an die Wut hoch zu kochen über die Ignoranz der Ritter. Wie sollte es auch anders sein. Glaubensritter waren immer Fanatisch und diese hier machten keine Ausnahme. So zumindest formte sich Ions Meinung immer mehr zu einem eingefahrenen Bild. Sie waren Blind für die Wahrheit und machten sich nicht einmal die Mühe sich die ganzen Tatsachen genauer zu betrachten. Er musste angesichts der ganzen Ignoranz leicht den Kopf schütteln. Er hätte mit dem Kopf auf den Büchern liegen bleiben sollen. Sollte er aus dieser Situation heile heraus kommen und Jarel ebenfalls, würde dieser ihm ordentlich was schulden.
Bis auf die wenigen Worte zu Erzpriesterin Varelia sagte er nichts mehr. Wozu auch. Er hatte alles gesagt und wusste um die Meinung und Einstellung der anderen. Also wartete er ab, was nun weiter geschehen würde. Der Rauswurf der Ritter, durch die alte Dame überraschte ihn dann doch sehr und entsprechend sah er sie an. Ihre Macht und ihr Wort waren offensichtlich gewichtiger als er es erwartet hätte. Ions Blick folgte Liam, der sich irgendwann abwand und ging. Nur kurz sah er auf die Fesseln, die seine Hände zusammen hielten. Sollten sie diese einfach dran lassen, würde er kreativere Wege finden müssen, sich davon zu trennen, oder sollte er diese um behalten? Wie waren die Gepflogenheiten? Es würde sich zeigen.
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Montag 18. März 2024, 10:25
von Lothar von Tretogor
Nur war Lothar von Tretogor schlicht ein Mensch. Er war nicht allwissend oder alterslos und konnte nicht das Chaosgefüge der Welt beherrschen. So hatte er noch die Hoffnung, dass er einem alten Kameraden mehr Glauben schenken konnte als einem unbekannten Gesicht.
Aber die Erzpriesterin begann mehr und mehr diese Hoffnung zu zerstören. Er hatte vielleicht eher gewusst, welche Entscheidung sie treffen würde als sie selbst. Zu tief war der Graben zwischen ihren Kirchen, als dass sie darauf vertrauen würde, dass der Delinquent fair behandelt werden würde und Ritter Pieter half nicht dabei einen anderen Eindruck zu vermitteln. Sie würde ihre Schäfchen schützen, alleine weil sie um einen Schutz baten. Er konnte nur hoffen, dass der Elfenmagier die ehrwürdige Mutter nicht bereits in seinem Bann hatte und ihre Entscheidung frei war.
Erzpriesterin Varelia hätte keinen Grund an seinen Worten zu zweifeln. Dann war es wahr? Lothar zweifelte nicht an ihrer Menschenkenntnis. Jarel. Ein Werwolf. Schon seit Jahren? Bevor er hierher kam? Bevor er sich dem Orden anschloss. Sein Leibwächter war ein Verfluchter. Schon immer. Lothar war dankbar, dass sie sich für einen Moment von ihm abwandte, so konnte sie sein Gesicht nicht sehen. Er schloss die Augen, atmete ein. Seine Linke fasste fester um den Schwertgriff, die aus Gewohnheit dort lag. Er sollte den Warg suchen, die Stadt schützen.
Eine Aufgabe, ein Vorschlag, auch ein Rauswurf, aber womit hatte er gerechnet? Auch ihr fiel es schwer über ihren Schatten zu springen. Und er? Er musste genauso weiter funktionieren, sodass er nickte beinahe ehrfürchtig:
„Möge Melitele Euch mit ihrer Weisheit führen und die Flamme Euer Herz wärmen.“ Der Großmeister küsste die drei Fingerkuppen für Jungfrau, Mutter und Alte, führte sie zu Schulter, Brust und Schulter zum Zeichen der Feuerschale der ewigen Flamme und wandte sich zum Gehen.
Von Alensbach bekam ein Nicken, der würde schon wissen was er tat. Während Pieter fassungslos daneben stand und schon auf dem Absatz kehrt gemacht hatte, um seine Wut in die Ismena zu kotzen.
„Ritter Rilmitz die Fesseln…“ Lothars Anweisung machte seine Laune nicht besser, aber erinnerte ihn daran, dass er sich zu Gehorsam und Disziplin verpflichtet hatte. Nach einem
„Exzellenz“ kam Pieter der Aufgabe nach und befreite Avarion zähneknirschend. Mit dem Hinweis, den Knappen Georgi einzusammeln verschwand er erneut auf dem Friedhain, um den Tempel über das neue Loch zu verlassen. Die Handschellen nahm er mit, dass diese eigentlich der Wache gehört hatten interessierte ihn dabei nicht.
Nach Liam und Pieter waren die Wächter dran:
„Ich erwarte Meldung, wenn Ritter Moore an den Toren gesehen wird.“ Eine Handbewegung schickte auch sie weg. Vielleicht war Lothar dazu nicht befugt, aber sich entfernen war im Sinne der beiden Wächter. Sie wollten weder zwischen Flamme und Melitele noch zwischen Elfen und Wargen oder sonst wem stehen – außerdem war ihre Schicht eigentlich schon vorbei. Außerdem war der Großmeister befehlsgewohnt genug, sodass sie gar nicht auf eine andere Idee kamen, als zu folgen.
Schließlich verließ Lothar den Tempel, Pferd und Leibwächter folgten ihm. Auf der Straße würde man sich sammeln, Berichte anhören und sich neu orientieren.
<draußen weiter>
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Dienstag 19. März 2024, 16:27
von Liam von Alensbach
------
von:
Haus der Melitele - Quartiere
wann: Dienstag, 31. August 1278 um 04:35 Uhr
Betrifft: Wer noch auf dem Hof ist
-----
Als Liam den Hof betrat, hatte Lothar diesen bereits verlassen. Er sah ihn, sowie Pieter und Bernard noch auf der Strasse. Varelia befand sich auf dem Hof, zusammen mit einer Schwester. Auch Mendel war noch da, er war bei der Erzpriesterin. Yusuf stand am Tor und auf diesen hielt er zu. Sein Pferd bräuchte er, sagte Liam und seine Klinge. Yusuf hatte, nachdem der Warg geflohen war und langsam wieder Ruhe einkehrte, die Waffen eingesammelt und zurück gebracht. Dort verwies er Liam nun hin, während er selbst das Pferd des Ritters vorbereitete.
Nun stand Liam in dem kleinen Raum, wo die Waffen der Besucher und Gäste gelagert wurden und tat sich schwer damit, das Schwert aus der Hand zu geben. Es war eine feine Klinge. Gut gearbeitet, exzellent ausbalanciert, von einem Meister seines Fachs. Sie war, da war sich Liam sicher, trotz ihrer Schlichtheit eine vorzügliche Waffe. Besser als seine eigene, was in ihm ein Gefühl von Bedauern auslöste. Aber es war nicht die Seine und ihm stand es nicht zu sie wie ein Dieb einfach zu behalten. Als er sie zurück in die Schwertscheide schob, zuckte ein schmerz durch seine Hand. Hatte er sich geschnitten? Als er seine Handfläche betrachtete, entdeckte er einen roten Fleck auf dem Verband. Der Schnitt musste wieder aufgebrochen sein.
Noch einmal zögerte Liam, dann griff er zu seinem Schwert, schlang den Schwertgurt um die Hüfte und trat hinaus. Hinter ihm fiel die Tür zu, er atmete tief ein und da war auch schon Yusuf mit Virado. Froh sein Pferd wieder zu haben, nahm er mit einem kurzen Wort des Dankes die Zügel seines Hengstes entgegen und verliess den Stall. Den Hof, durch das Tor und stiess auf der Strasse zu Lothar und den anderen Brüder seines Ordens.
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Dienstag 19. März 2024, 21:57
von Erzpriesterin Varelia
Varelia sprang durchaus über einen Schatten, nur nicht über den, über den Lothar sie gerne gehabt hätte. Denn auch für die Erzpriesterin waren Magier ein Kapitel für sich. Wenn man ein Feldlazarett einmal hatte in Flammen aufgehen sehen und nicht begriff, woher das Feuer plötzlich kam, bis es einem jemand erklärte, so bedeutete es einen Kraftakt des Glaubens und Vertrauens in das Gute in Meliteles Schöpfung, um vorurteilsfrei zu bleiben. Das sie dem Elfenmagier Asylrecht einräumte war also alles andere als selbstverständlich und hätte Lothar angemerkt, er zweifle an ihrer Selbstbestimmung, sie hätte diese vielleicht selbst in Zweifel gezogen. Doch so senkte sie nur das Haupt gegen die Geste fes Großmeisters und war froh, die Ordensritter vom Platz zu wissen. Gerade Menschen wie Pieter Rilmitz sorgten nicht gerade dafür, dass sich die Lage zwischen all den unterschiedlichen Gruppierungen in dieser Stadt entspannte. Immerhin folgte er artig der Anweisung und löste die in Varelias Augen ohnehin nur symbolischen Fesseln.
Ihr Blick folgte den abziehenden Rittern und als schließlich zu guter Letzt Liam sein Pferd erhielt, erlaubte sie sich ein Durchatmen. Sie hoffte inständig, das dies kein Fehler gewesen war. Doch sie stand zu ihrer Entscheidung und fasste des Magus DeSpaire ins Augen.
"Zu Euch.", war das Einzige, was sie vorerst sagte und dann Kehrt machte, um zum Haus zurück zu kehren. Philippa gestikulierte hinter Varelias Rücken für Ion, dass dieser auch ja folgte, wenn er nicht selbst schon auf den Trichter gekommen war. Die Schwester kannte diese Kombination aus Worten und Tonfall. Sie und Mendel blieben Varelia ebenfalls an den Fersen, die für eine Dame ihres Alters, mit eben noch erlittenem Hexenschuss ziemlich flott unterwegs war. Der Weg führte durch das Portal und dann in Varelias Gemächter. Ion fand sich in enem kleinen Arbeitszimmer wieder, in dem neben einem Schreibtisch zwei weitere Stühle und mehrere Regale standen. Es herrschte eine angenehme Fülle, ohne chaotisch zu sein.
Philippa trennte sich von ihnen, Mendel entzündete stehende Kandellaber, während die Erzpriesterin sich ihrem "Gast" zu wandte.
"Was machen wir nun aus dieser Situation? Oder vielleicht beginnen wir damit, dass Ihr mir erklärt, wie es überhaupt dazu kommen konnte und was es mit diesem 'Fluch' auf sich hat. Ich gehe recht in der Annahme, dass ihr ebenfalls aus diesem Azzarrott stammt und deswegen so detailliert Bescheid zu wissen scheint?" Sie fühlte sich plötzlich wieder sehr alt und müde. Jarel hatte ihr viel von seiner Heimat, seinen Kindern und auch den Elfen dort erzählt, aber sich so direkt mit diesen Geschichten konfrontiert zu sehen, überstieg dann doch alles, was sie sich vorgestellt hatte. Sie straffte sich. Nur keine Müdigkeit vorschützen.
"Und vor allem sollten wir uns zügig Gedanken machen, wie wir Jarel vor den Ordensrittern finden, sonst war dieser Eklat ganz umsonst." Sie redete nicht lange um den heißen Brei herum und machte auch keinen Hehl daraus, dass sie sich soeben auf dünnes Eis hinaus gewagt hatte. Aufgrund eines Bauchgefühls gefüttert von... Märchen? Aber sie kannte Jarel nun so lange - fast so lange wie er hier war. Sie wollte nicht an seiner Aufrichtigkeit zweifeln, doch leicht fiel es ihr nicht.
weiter
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Mittwoch 20. März 2024, 08:47
von Avarion DeSpaire
Es bedurfte keines Hinweises, das Ion ihr folgte. Sie war für ihn in die Bresche gesprungen und es war das mindeste, dass er ihr folgte, wenn sie es wollte und alle Fragen beantwortete die sie hatte.
-------------------------------------------------------
Weiter: Haus der Melitele - Inneres Heiligtum (Seite 21)
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Mittwoch 20. März 2024, 10:45
von Svettele Fini Banik
------------------------------------------------------------
vom:
Nebengebäude
Datum: 04.44 Uhr, 31. August 1278, Dienstag
betrifft: ?
-------------------------------------------------------------
Ihre Schritte waren bedacht, als Schwester Svettele langsam durch den Friedhain schritt. In ihren Händen hielt sie ein kleines Flämmchen, das sie vor dem Wind schützte. Die ruhige Nacht hatte sich inzwischen wieder über die Grabanlagen gelegt und vergaß, was hier eben noch passiert ist.
Fini blieb kurz stehen, betrachtete das Loch in der Mauer, erinnerte sich an den Knall und hörte die Angst erfüllten Rufe der Schwestern über grünes Feuer noch einmal. Sie hatte die Gründe des Hofmagierin gehört, trotzdem musste das sein? Musste man das Tier auf die Stadt loslassen? Musste man den Tempel selbst Schutzlos ausliefern? Hätte das riesige Vieh nicht einfach über die Mauer springen können? Außerdem hatte sie ihn fast beruhigt. Die Göttin war mit ihr gewesen. In dem Punkt hatte der Elf unrecht: es grenzte nicht an ein Wunder, es war ein Wunder. Meliteles. Fini zog die Nachtluft ein und wandte sich ab.
Am Altar der Alten stellte sie ihr Kerzchen ab. Danke still der Göttin für ihre Güte und kniete nieder. Sie trug noch immer ihr Nachthemd mit dem Überkleid, aber das war ihr gerade egal. Betend suchte sie die Nähe ihrer Göttin, die Weisheit der Alten, um ihr mehr Klarheit über die Geschehnisse zu schenken.
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Mittwoch 20. März 2024, 13:42
von Melanie Johnston
------------------------------------------------------------
von/nach:
Quartiere -> Friedhain
Datum: 31 August 1278 / 04.55
betrifft: Fini
-------------------------------------------------------------
So still und untätig sitzen behagt ihr gar nicht, zumindest dann nicht wenn das Warten nicht einem Zweck diente. Sie konnte warten, geduldig sein und schweigen. Wenn es einen Grund dafür gab. Jetzt sah sie aber keinen vernünftigen Grund dafür. So stand sie auf zog zumindest den Mantel über und ging barfuß wieder in den Gang. Eine kurze Orientierung und sie war den selben Weg eingeschlagen wie Fini. Denn erst mit ein wenig Ruhe fiel ihr wieder ein das sie ja mit noch jemandem reden konnte. Und das sogar obwohl sie den Babbelstein vergessen hatte mit zunehmen.
Sie kam ein wenig gehetzt an, bsie wollte schließlich nicht das Risiko eingehen das sie eventuell schon wieder weg war. Als sie aber auf dem Friedhain ankam wirde sie schlagartig langsam. Was genau dieser Ort war wusste sie nicht, aber sie fühlte regelrecht das hier Ruhe geboten war. Das hier ein besonderer Ort war. Sie trat bedächtig näher und sah sich einen Moment um. Da sie ja keine Stiefel trug waren ihre Schritte sehr leise und sie näherte sich Fini nur ein wenig. Erschrecken wollte sie sie auf keinen Fall. Sie blieb schließlich mit Abstand stehen, bsie schwieg, ja das konnte sie tatsächlich doch ganz gut. Schließlich räusperte sie sich ganz leise.
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Donnerstag 21. März 2024, 10:31
von Svettele Fini Banik
Die Priesterin war im Gebet versunken, rezitierte in ihrem Geist eine beruhigende Litanei. Über ihre Lippen kamen nur flüsternd die Antworten der Gläubigen im Wechselgesang zu ihren stummen Worten. So wie ihre Brust mich nährt, wiederholte sie nach Pausen immer wieder. Es half ihr ihre Gedanken zu ordnen und zu begreifen wie all diese Personen zu einander standen. Ein paar davon würde sie in Nowigrad wiedersehen. Sie konnte die Mutter verstehen, dass sie den Hofmagus in ihren Schutz genommen hat, aber genauso Liam. Seine Sorge galt all jenen, die der Ritter in dieser Gestalt bedrohte und diese Offenbarung hatte ihn persönlich verletzt. Er war nicht der Gleiche wie auf der Reise. Sie würden sicher noch darüber sprechen. Ein hoffentlich fruchtbarer Austausch.
Ein wenig fröstelte sie. Die Morgenstunden waren auch im Sommer kühl. Das Überkleid über ihrem Nachtmantel half nur ein wenig. Auch sie war barfuß. Das Räuspern unterbrach sie. Ihre Augen öffneten sich wieder, betrachteten die kleine Kerze am Schrein der Alten. Langsam erhob sie sich und schob sich das wirre lange Haar wieder aus dem Gesicht.
„Melanie. Kan ik je ergens me helpen?“ Ach, sie verstand ja nicht. Fini lächelte entschuldigend, ging leicht in sich und wiederholte auf japanisch: „Melaniesan. Kann ich Euch helfen?“
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Donnerstag 21. März 2024, 10:50
von Melanie Johnston
Melanie betrachtete Fini und passte einen halbwegs günstigen Moment ab für ihr Räuspern. Sie wusste wie störend es sein konnte wenn man sie in ihrer Meditation störte und Fini schien sogar zu beten. Sie lächelte, auch ein wenig entschuldigend. "Die gleiche Frage konnte ich dir stellen. Du wirkst... Verloren... Im Dunkel ohne Licht das dich leitet." Sie trug zwar ihren Mantel, aber da dieser nicht geschlossen war sah man ihre Beine. Und einen Teil ihres Bauchs. Und dieser war nun ohne Tattoo, von der Veränderung ihres restlichen äußeren mal abgesehen. Sie sah nun nach ihren 28 Jahren aus, zumindest sah sie älter aus. "Es war heute ein turbulente Tag und zumindest mir geht es besser wenn ich über die Dinge rede die mich beschäftigen." sie musterte die Priesterin noch einmal und schaute sich um. "Ich verstehe aber auch wenn du Dinge besser für dich und Im Gebet verarbeiten kannst. Gab sie ihr freundlich auch gleich einen Ausweg ohne das jemand es beleidigend auffassen konnte.
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Donnerstag 21. März 2024, 14:55
von Svettele Fini Banik
Ein gutmütiges Grinsen erschien auf dem Gesicht der Priesterin: „Aber sieh, ich habe ein Licht, das die Dunkelheit erhellt.“ Ihre Hand deutete auf die kleine Kerze auf dem Altar der Alten: Melitele als Greisin: auf dem Kopf ein Tuch, mit der Rechten stützt sie sich auf einen Stock oder Stab, die Linke zeigt ausgestreckt einladend nach vorne, als ob sie jemanden zu sich bitten möchte. Die Handfläche ist leicht hohl, bei Regen sammelt sich dort bestimmt Wasser und wie es aussieht, werden auch regelmäßig Kerzen hineingestellt. Finis Kerze aber steht auf dem Altersims auf dem auch die Statue ruht. Der Platz ist verrußt, es liegen abgebrannte Räucherstäbchen dabei und auch die ein oder andere Öllampe. Offenbar werden hier häufiger Lichter entzündet.
„Und bald wird es wie nach jeder Nacht wieder hell werden. Die Hoffnung ist nur einen Sonnenaufgang entfernt und dieser zeigt sich jeder Person, jedem Wesen, um allen Licht und Wärme zu schenken. Melitele ist mit mir, was sie mir gerade in den letzten Stunden einmal mehr gezeigt hat und sie wird weiter mit mir sein. Hier gibt es noch eine Menge Scherben, die man aufsammeln und wieder zusammen setzen muss. Es gibt viel zu tun und viele Köpfe, die eine Schulter brauchen werden aus ganz unterschiedlichen Gründen. Dieser Tag... hat gerade erst begonnen.“ Dennoch war die Haltung Schwester Svetteles voller Zuversicht. Die Göttin hat ihr eine Menge gezeigt oder es mag nur Zufall sein, aber ihre Aufgabe in Nowigrad würde von diesen Ereignissen auf irgendeine Art profitieren. Da war sie sich sicher.
„Also, was beschäftigt Dich? Worüber möchtest Du reden? Deine weite Reise, die hinter Dir liegt? Den Fluch, der auf Dir lastete, der Dich so sehr verändert? Wie stehst Du zu all den Jungs, die im Tempel waren? Zum jungen Knappen? Zum Freiherrn? Seinem Berater? Zu Ritter Moore? Glaubst Du, Du bist noch sicher vor dem Orden? Wo ist Dein Platz? Wo willst Du hin?“
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Donnerstag 21. März 2024, 15:35
von Melanie Johnston
Melanie lächelte leicht als Fini so anfing zu reden, sie verstand sie eigentlich gut. Übung machte ja nun mal wirklich den Meister, aber wem erzählte sie das. Sie lernte die meisten Dinge recht schnell je öfter sie sie wiederholte. "Du erinnerst mich an eine gute Freundin. Sie ist sehr gläubig.. Bei diesem Rittern denke ich oft sie sind sehr religiös. Und ja ich sehe da einen großen Unterschied." Glauben konnte sie verstehen, aber warum etwas vorschützen um eine Ansicht zu vertreten die andere als richtig ansahen? Sie seufzte etwas, eine Diskussion zu diesem Thema war sinnlos und wäre genau das gewesen was Religion so gerne tut. Sinnlos, also lies sie es einfach. Sie schwieg und hörte Fini aufmerksam zu.
"Deine Worte ergeben Sinn in vielen Aspekten. Aber manchmal fällt es schwer sie nach zu vollziehen. Jeder hat Täler durchlebt, mancher kommt einfacher wieder heraus, mancher nicht. Man kann nur Wege aufzeigen, welchen Jeder Einzelne wählt und ob diese Wege aus dem Tal führen. Das wird sich zeigen. " Sie schwieg schließlich eine Weile und schmunzelte als Fini eine ganze Liternei an fragen stellte, interessanterweise hatte sie jede einzelne davon auch selbst gestellt. Und so schwieg sie eine gewühlte Ewigkeit bevor sie antwortete. " Das sind viele Fragen und es sind vorallem berechtigte Fragen. Zu allererst du hast gesagt Dinge die ich dir erzähle bleiben bei dir.. Ich komme nicht von hier. Ich meine nicht dieses Land, ich meine diese Welt. Deshalb ist der Fluch gebrochen, deshalb wirke ich so fehl am Platz hier. Deshalb ist mir alles so unvertraut, die Menschen die Einstellung zu vielen Dingen. Eigentlich zu allem." Wieder schwieg sie einen Augenblick und schaute in den Himmel. "Als ich hier ankam hätte ich sofort gesagt ich will wieder zuruck. Das war vor 2 Tagen. Gestern hätte ich dir gesagt ich sehe es als eine Chance neu anfangen nach den Tälern durch die ich gegangen bin. Jetzt... Ich kann es dir ehrlich gesagt nicht beantworten. " Und das sie selbst irgendwo verloren gegangen war konnte man ihr deutlich ansehen. Etwas gezwungen hob sie einen Mundwinkel. Trotz dieser erzwungen, sehr sarkastischen mimischen Geste, sah man das sie ehrlich gemeint war. Die mag sich verloren fühlen im Moment, aber ihr Wesen hatte sie nicht verloren.
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Freitag 22. März 2024, 10:46
von Svettele Fini Banik
Wenn Fini ehrlich war, tat es ihr gerade sehr gut ihrer gewohnten Arbeit nachzugehen: „Natürlich. Ich bin immer noch Priesterin. Wesen Sorgen auch immer zu mir kommen, sie bleiben bei mir. Komm, lass uns ein Stück gehen.“ Die Sonne würde zwar noch ein gutes Stündchen brauchen, sodass der Friedhain noch im Dunkeln lag, aber der halbvolle Mond schenkte ein wenig Licht.
Andächtig lauschte Fini den Worten Melanies, unterbrach sie nicht und behielt wertende Reaktionen für sich. Sie hörte zu. Sie war eine Person des Glaubens. Ihre eigenen Täler hatten sie dorthin geführt. „Pragmatisch gesehen… wird Dir nicht viel anderes, als ein Neuanfang übrig bleiben.“ Ein bisschen schmunzelte sie dann doch. „Von der Sphärenkonjunktion hat hier natürlich jedes Kind gehört, schließlich kamen die Menschen selbst von irgendwo her. Aber ein bewusstes Reisen dazwischen gibt es nicht wirklich. Vor allem Gerüchte, größenwahnsinnige Forschungen und viele Geschichten. Selbst hier in der Tempelbibliothek oder Ellander wird man kaum etwas konkretes finden dafür um so mehr wilde Theorien und die Elfen sollen es gekonnt haben.“ Die Schwester zuckte mit den Schultern. „Ob es während Deiner Lebenszeit ein zurück gibt, bleibt sehr fraglich. Deshalb ja… da stehen Dir in der Tat viele Weg offen.“
Sie versuchte mit einem Lächeln etwas ihrer Zuversicht weiterzugeben. „Sie alle beginnen wahrscheinlich mit viel lernen wie der Sprache, der Sitten. Wer hier in den nördlichen Königreichen keine Gemeinsprache spricht, macht sich schon sehr verdächtig. Temerien wurde in letzten Jahrzehnten immer wieder von Krieg des Aggressors Nilfgaard aus dem Süden überschüttet. Sie sprechen einen Dialekt der Älteren Rede, der Sprache der Elfen. Viele der hier lebenden Elfen hatten sich ihnen angeschlossen, in der Hoffnung unter dem goldenen Sonnenbanner der Kaiserkrone eine bessere Zukunft zu haben. So wirklich erfüllt hat es sich nicht.“ Fini seufzte. Krieg, Verlust. Es wird hier niemanden geben, der nicht davon betroffen war. „Aber ich schweife ab, verzeih. Vor allem wollte ich sagen, dass ein gewisses Anpassen den Ärger vermeidet. Es reicht oft schon eine Frau zu sein, die selbstbewusst ihre Wege geht. Und jemand wie den Orden der Flammenrose… ja.“
Sie begann etwas ihre Haare zu ordnen und nun doch zu einem wilden Zopf zusammen zu flechten, der würde so zumindest ein Zeit lang halten. „Sie haben ihre Prinzipen, genau wie meine Kirche, und es sind nicht alle davon schlecht. Wie der Gedanke das Volk mit Schwert und Schild zu schützen, gerade gegen etwas, gegen das es sich nicht wehren kann. Wie Monster oder Verfluchte oder Zauberer. Die Kirche der ewigen Flamme hat einige Schriften des Propheten Lebioda übernommen, der von viel von Barmherzigkeit und Gnade sprach. Das vergessen sie nur häufig oder ziehen die Grenzen anders. Und wer sagt wo diese richtig liegt?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Kann ich einer Person verzeihen, die unsere Gastfreundschaft, unseren Schutz aufsuchte, aber uns ihren Fluch, ihre Gefahr verschwieg? Was wenn dieser Worgen das Waisenhaus gestürmt hätte?“ Nein, das wollte sie sich nicht ausdenken. Zum Glück ist nur ihr Besen zwischen den Kiefern zerbrochen worden.
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Freitag 22. März 2024, 11:52
von Melanie Johnston
Melanie nickte und sie ging dann zusammen mit Fini. Wie die Male davor schweife ihr Blick über die Umgebung und die Architektur. Im Moment lag dieser Blick aber eher der Neugier zu Grunde. Ihr arbeitsbedingter Beschützerblick war für's erste gewichen. Sie schmunzelte als Fini diese pragmatische Sicht auf ihre Situation aussprach. "Ja zu dem Schluss bin ich auch schon gekommenen. Nur das mir keine andere Wahl bleibt behagt mir nicht." Zwang war in ihren Augen keine gute Alternative, gerade wenn es darum ging Entscheidungen zu treffen. Der Aspekt der Entscheidungsfreiheit war so ja schlecht gegeben. " Ich habe nur Bruchstücke über diese Portale gehört, auch das es eher... Eine Hoffnung ist es kontrollieren zu können. Auch von den kriegen habe ich gehört, aber ich glaube alles auf einmal zu lernen hilft mir nur mäßig." Für Melanie hatte ohnehin jetzt erstmal die Sprache Vorrang, ohne die wenigen Möglichkeiten sich, ohne Babbelstein, zu unterhalten blieb ihr auch gar nichts anderes übrig. Sie konnte von Glück sagen das sie nicht mehr ganz so auffällig war ohne ihr Tattoo. Zumindest sah man das was was noch da war nicht wenn sie Kleidung trug.
Das Thema Glauben und Prinzipien ließ sie unkommentiert. Das würde, aus Erfahrung, ohnehin nur zu Grundsatzdiskussionen führen. Und bei denen konnte sie sehr emotional und leider auch sehr sturr sein. Also ließ sie die, solange es möglich war, unkommentiert.
Als Fini dann auf die Ereignisse der Nacht zu sprechen kam war Melanie ziemlich nachdenklich. "Meinst du mich damit?" Das es sich dabei wahrscheinlich eher um Jarel handelte wusste sie ja nicht. Sie hatte vielleicht in die Richtung gedacht das es sich bei dem Wolf um einen Werwolf handelte. Aber in ihrer Welt war das kein Fluch sondern eine Infektion. Nach dem langen Tag war sie zu dem Schluss das der besagte Fluch sich auf Jarel beziehen würde, noch nicht gekommen. Dementsprechend war sie nun etwas verschlossener und schwieg. Sie war sogar nachdenklich stehen geblieben und blieb ein zwei Schritte hinter Fini zurück.
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Freitag 22. März 2024, 21:40
von Svettele Fini Banik
Ach ja, das hatte Fini vergessen. Wahrscheinlich war es das andere Aussehen ihres Gegenübers, aber nun war sie sich sicher dieselbe Melanie vor sich zu haben. Nachdem diese stehen geblieben war, tat es ihr die Priesterin gleich. „Aber nein, ich meinte nicht Dich.“ Ein leichtes Kopfschütteln, gepaart mit einem sanften Lächeln. Wenn sie diese priesterliche Würde ablegen würde, die sie leicht unnahbar machte, wäre diese Frau zwar immer noch ein Stückchen älter als Melanie, aber irgendwo jugendlich adrett. Zumindest spitzte hin und wieder der Schalk aus diesen ockerfarbenen Augen.
„Du sprachst über die Handlungen des Ordens, über Glauben, Religion und Prinzipen. Letztere kann man gut ohne die Ersten beiden haben. Ob man sie für Geschenke einer Göttin hält oder die Ideen einer imaginären Freundin, spielt dabei eine untergeordnete Rollen. Wichtig ist…“ Fini kam den Schritt wieder zurück. „...dass man sich nicht ganz in ihnen verliert.“
Sie schlüpfte mit ihren Händen in die Ärmel des jeweils anderen Armes und ließ ebenfalls ihren Blick durch den Friedhain schweifen. Viel Architektur zu sehen gab es nicht, denn der Friedhain war wie der Namen schon sagte ein Hain: zwei große Eichen, ein paar hochgewachsene Birken und ein paar Büsche von Brombeeren oder Hagebutten, umringt von Efeu. Dazwischen die Steine, Stehlen oder Schreine, die an die Toten erinnerten. An die, die hier tatsächlich ihre letzte Ruhe fanden oder Gedenktafeln wie an die Opfer, der letzten drei Kriege.
„Aber dann ist die Sprache, die wir sprechen nicht aus dem Osten, sondern eine Deiner Heimat?“ Doch das Wasser war tiefer als gedacht. Ja, so konnte man Portale beschreiben.
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Samstag 23. März 2024, 09:42
von Melanie Johnston
Zuhören. Eigentlich nicht so ihre Stärke. Diese Frau machte es aber irgendwie... Interessanter. So genau hätte Melanie das nicht erklären können, warum und wie sie es schaffte das, gerade sie, ihr aufmerksam zuhörte. Natürlich konnte sie auch zuhören, aber das waren meistens dann auch Dinge die eine direkte Relevanz hatten zu den Dingen die Melanie gerade beschäftigten. Das hier... Das war anders. Klar sie war nun ein kleiner Teil dieser Welt und sie würde sich an diese anpassen müssen... Seltsam das sie sich anpassen musste. Das war doch der leichtere Weg oder nicht? Sich an etwas anpassen das sich nicht ändern ließ. Sie musste tatsächlich herzlich lachen und schämte sich im nächsten Augenblick dafür. Angesichts des Ortes an dem sie sich befanden. Sie musste in dem Moment einfach an ihre Freundin Hailey denken. Anpassen an die Welt kam für sich gar nicht in Frage, sollte sich doch die Welt an sie anpassen. Für sie war immer alles genau so richtig wie sie das sah. Warum sich verbiegen für andere. Seltsamerweise hatte Hailey ihr so ungewollt viel mit auf den Weg gegeben. Melanie hatte sich erst mit diesem jugendlichen, neuen selbst abgefunden nachdem sie Hailey kennengelernt hatte. Und jetzt? Jetzt war sie, Melanie, wieder wie sie sein sollte. Hailey war so wie sie immer war... Und sie war alleine. Sie war wirklich alleine. Erst jetzt merkte sie das sie bisher an Hailey kaum gedacht hatte. Was würde sie tun? Melanie dachte einige Momente nach und lachte schon wieder, diesmal leiser, aber voller Freude und Zuversicht. Hailey würde klar kommen, sie kam immer klar. In ihrer kleinen großen eigenen Welt. Um sie musste man sich wirklich keine Sorgen machen.
Melanie schaute zu Fini. "Verzeihung... Das wollte ich nicht." Sagte sie zu Fini und auch zu den hier ruhenden. Aber Melanie wirkte nach ihren beiden spontanen Lachern irgendwie wieder entschlossene und selbstsicherer. Fini hatte noch irgendwas gesagt.. Die Sprache... "Ja das ist eine der vielen Sprachen meiner Welt. Ironischerweise ist das Land auch im Osten. Also hat eure Geschichte dort auch Recht. Ich kann leider nur 2 wirklich fließend und einige andere bruchstückhaft. Bald kann ich hoffentlich auch eure"
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Samstag 23. März 2024, 22:23
von Svettele Fini Banik
Die Entschuldigung winkte die Priesterin ab. „Ach, ein wenig Galgenhumor ist weder in Deiner Situation und noch an diesem Ort völlig unangebracht. Also lache der Welt ins Gesicht, aber vielleicht nicht so lange, sonst erregen wir noch die Aufmerksamkeit unserer Besucher.“
Die zwei Flammis waren vor den Mauern möglicherweise ganz sinnvoll, aber zu viel rein sehen sollten sie auch nicht.
„Der Dichter vor Dir schrieb, dass er aus den Osten käme. Es hatte wohl niemand in Frage gestellt, denn niemand weiß so genau, was is Osten hinter den blauen Bergen liegt. Ein Land der Gedichte.“ Fini grinste und zuckte mit den Schultern. Sollte sie ihr vorschlagen sich selbst in der Poesie zu versuchen? Lieber nicht, Melanie schien ihr nicht sehr offen für Ratschläge.
„Ich bin mir sicher, dass Du Deinen Weg findest, Melaniesan. Und ob Du es willst oder nicht, wünsche ich Dir, dass die Göttin Dich dabei begleitet.“
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Sonntag 24. März 2024, 10:43
von Melanie Johnston
Melanie schaute angemessen schuldbewusst drein und schaute sich dann aufmerksam um. Aufmerksamkeit der Besucher..? Waren hier Geister oder Zombies? Dafür war Fini definitiv viel zu entspannt. Ah.. Sie meinte die seltsamen Ritter. Hier musste noch ganz schön was los gewesen sein als sie den langen Weg ging um wieder in die Quartiere zu gelangen. Was in so kurzer Zeit alles passieren konnte. Sie zuckte kurz mit den Achseln, es brachte eh nichts sich über Dinge die man nicht beeinflussen konnte, den Kopf zu zerbrechen.
" Manchmal passen solche Dinge einfach in die Bedingungen die gegeben sind. Leider verdrehen viele Leute die Bedingungen so das sie zu den Dingen passen die gegeben sind." Sie seufzte etwas und schaute zu Fini. "Danke. Und ich hoffe das du und sonst niemand leiden muss wegen den Dingen die hier passiert sind. Ich habe übrigens erledigt worum du mich gebeten hattest." Sie meinte wohl das kleine Buch das sie in iolas Kiste gelegt hatte. Sie lächelte sacht und musste grinsen. " Danke. Und eine ruhige Nacht wünsche ich noch für uns alle hier." Sagte sie, neigte den Kopf kurz und lächelte sie an. " Hast du eine Ahnung was hier passiert ist?" Fragte ie neugierig, aber eher um Finis Meinung zu hören, ihre eigene Theorie die sich langsam gebildet hatte verschwieg sie für's erste.
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Sonntag 24. März 2024, 15:09
von Svettele Fini Banik
Dass Melanie das Buch außer Reichweite gebracht hatte, nickte Fini ab. Gütig wie es einer alten, weisen Frau gut stand. Langsam setzte sie sich wieder in Bewegung, denn das Spazieren gehen tat ihr gut.
Inhaltlich konnte sie der jungen Frau nicht ganz folgen, behielt es aber für sich, denn sie war auch müde. Oder sprach die fremde Zunge nicht gut genug. Auf die letzte Frage zog sie die Luft ein, schien eine ganze Weile darüber nachzudenken und sagte schließlich: „Nein.“ Das war nicht ganz ehrlich, aber auch die anderen Gäste des Tempels genossen ihre Verschwiegenheit. „Es sind zu viele einzelne Bruchstücke, die noch kein klares Bild ergeben und ich möchte keine Spekulationen verbreiten. Ich hoffe Mutter Varelia wird uns morgen mit Rat und Weisheit beistehen. Bald ist eh Zeit für die Morgenmesse.“
Re: Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Verfasst: Montag 25. März 2024, 09:48
von Melanie Johnston
So unwahrscheinlich das Melanie einfach auch sehr müde ist, ist eine durchaus wahrscheinliche Möglichkeit. Sie nickte aber schließlich zu Fini Worten. "Es ist nie einfach Schlüsse zu ziehen wenn man nicht alles weiß. Meine Mum hat immer gesagt... Melanie räusperte sich und straffe sich etwas um ihre Mutter nach zu machen. "Knirps Wenn du nicht sicher über alles bescheid weißt, dann kannst du dir kein Urteil erlauben." Sie schmunzelte vergnügt und bewegte die Schultern vor und zurück um wieder sie selbst zu sein. Zumindest sollte es das andeuten. "Und da niemand alles weiß, sollte man mit urteilen vorsichtig sein." So behielt sie ihre Vermutung für sich, auch wenn sie wusste das ihre Vermutungen seid sie hier ankam zu 90 % zutreffend waren. Als Fini indirekt die Uhrzeit ansprach knurrte ihr Magen. " Für mich scheint es auch an der Zeit zu sein etwas zu essen. An Schlaf kann ich im Moment eh nicht denken." Sie schaute auf ihre Uhr, sie tickte noch, aber irgendwie schien 2.18 Uhr nicht besonders korrekt zu sein. Der Tag kam ihr definitiv viel länger vor. " Wahrscheinlich kann ich erst nach der Messe etwas essen? " Sie schaute doch etwas hoffnungsvoll, Melanie in Verbindung mit Hunger war nie eine gute Kombination gewesen. Sie musste kurz breit grinsen als sie an eine Wermel dachte, aber dieser Vergleich war vielleicht doch etwas zu makaber im Moment.