Privatwohnung | Nowigrad/Silberstein - Ein Privathaus mit Büro

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Nikolavo Vaclav
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Lebenslauf: Kolja

Der Dämon hielt sich so gut es ging im Hintergrund. So gut das eben möglich war bei einer auch etwas schweren Bauweise und rot glühenden Augen, aber gerade diese Leute aus der Verdorbenen Welt waren erstaunlich gleichgültig diesem Umstand gegenüber. Wie auch der Magie, sie schienen einiges gewohnt.
Dass dagegen rauskam, das die beiden Männer ein Verhältnis hatten schien sie alle viel mehr zu beschäftigen.
Hatte er dazu eine Meinung?
Sollte er?
Gleichgeschlechtliche Beziehungen waren unnatürlich, das war seine Meinung. So funktionierte Reproduktion nun einmal nicht, also gehörte es so nicht. Aber auf der anderen Seite ging es ihn auch nichts an, was die beiden da taten und eigentlich wollte er all das auch einfach nicht wissen. Er kannte beide nicht gut und war schon eingeweiht in deren sexuelle Präferenzen, und das war erst recht falsch. Das war die Meinung.
Nur sollte er sie auch äußern?
"Ich denk es geht mich nichts an."
Viele Gedanken in einem Satz zusammengefasst. Mehr war on ihm aber auch nicht zu bekommen.
Sindra
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Registriert: Donnerstag 9. Juni 2022, 11:16
Lebenslauf:

Wer es viel besser schaffte sich im Hintergrund zu halten war Cat. Sie drückte sich in eine Ecke so weit weg von Avarion und Slava wie möglich. Der Qualm der Zigaretten war ihr seltsam unangenehm.
Die Doppler sagte keinen Piep, beobachtete nur und versuchte nur hinter die Konvention zu kommen, die hinter Verhalten der Männer im Raum steckte.
Liebe zwischen zwei Personen zu verurteilen…Gefühle als schlecht zu erachten…
Warum machte man das? Konnten die Anwesenden ihre Gefühle steuern? Liebten sie mit Absicht gegen die Regeln der Gesellschaft?
Besonders für ein Wesen, dass weder endgültig Männchen noch endgültig Weibchen war ein verwirrendes Konzept. Durfte sie Reuven nicht mehr lieben, wenn sie eine männliche Gestalt annahm? War das überhaupt Liebe, was sie empfand?
Und wenn es in ihrem Fall Liebe war, war es dasselbe wie bei den anderen? Was empfanden die Männer im Raum? Und alle anderen?
Und warum musste man sich für Liebe schämen?
Und wo bei der goldenen Sonne Wärme blieb Reuven?

Verwirrend.
„Ich….muss mal an die frische Luft.“, murmelte Cat und ging Richtung Tür.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Jarel lehnte mit geschlossenen Augen an der Seitenwand des Aborts und versuchte sich tief atmend zu sortieren.
Als Schura um die Ecke lugte und fürsorglich seine Hilfe anbot öffnete er langsam die Augen, sah Schura unter schweren Liedern hinweg matt an und rang sich ein Lächeln ab, dass die Augen jedoch nicht erreichte.
„Danke. Gib mir ein paar Minuten. Geht gleich wieder.“, antwortete er heiser und schloss abermals die Augen.
Zum Glück hatte er Seife, Soda und die kleine Bürste hier deponiert.
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Viktor
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Lebenslauf:

Slava schnappte nach ihm - logisch - und Maximilian ließ es mit der Ruhe eines Menschen geschehen, der den Angriff kommen sah und den Mangel an Reichweite erkannte. Manchmal ging es einfach mit ihm durch und auch wenn er Slava inzwischen durchaus schätzte, wenn nicht sogar mochte, so sah der urzeitliche Affe in seinem Stammhirn eben auch einen Rivalen in ihm und neigte dann zu derlei Ausfällen. Provokation, um genau das zu erreichen, was Slava nun spürte: Untergraben der Autorität des anderen Männchens. Wären sie tatsächlich in einer Situation der Rivalität gewesen, dies wäre der Moment, den Maximilian schamlos ausgenutzt hätte. Hier war die weiche Stelle im Panzer - auf der emotionalen Ebene, wie so oft. Doch er erinnerte sich rechtzeitig, dass die Konstellation anders war - sein musste, denn er war Gast und er war auf dem Weg ein Freund zu werden, so glaubte er jedenfalls. Und Freunde führten einander nicht vor. Wobei er neben all den bewussten kleinen und großen Provokationen auch einfach nur froh war, dass der Eiertanz aufhörte und das zum Ausdruck gebracht hatte. Nur hatte er einen entscheidenden Punkt außer Acht gelassen.
"Entschuldige, Slava, ich war taktlos und ich vergesse manchmal, wie unterschiedlich die Kulturkreise sein können." Er lächelte entschuldigend, doch es gefror etwas, als Avarion seinen kleinen Trick mit dem Feuer vollführte. Zum Glück hatte der Großmeister das Zeichen im Rücken des Hexenmeisters nicht gesehen, sonst wäre es ihm wohl nicht gelungen, das Versprechen zu halten, dass er Viktor gegeben hatte. Und dieser war zu weit weg, als das er hätte eingreifen zu können.
Doch so beschränkte sich Maximilian vorerst darauf, den Elf zu ignorieren, so selbstironisch dieser auch sein mochte. Es gab Dinge, da verstand er keinen Spaß und satanische Zeichen, Seelenraub und sonstige Riten in diese Richtung gehörten definitiv dazu. Statt dessen sagte er erstaunlich ruhig zu Slava: "Wie schön ist es vor diesem Hintergrund doch, dass wir für die Menschen, die uns wahrlich lieben nur wir selbst sein müssen, ganz ohne Nation, Kultur und soziale Restriktionen. Keine weiteren Meinungen, Euer Ehren, ich empfehle mich nach oben.", sprachs und entschwand sogleich. Hauptsächlich auch, um Abstand zwischen sich und diesen Kerl zu bringen, bei dem sich seine Nackenhaare aufstellten. Laum außer Sicht schlug er erst das Kreuz und dann das Zeichen der Flamme. Viktor schwieg, fast, als sei er nicht mehr da.
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Vyacheslav Sokolov
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Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
Lebenslauf: Slava

Jetzt war er vielleicht verletzlich, doch hätte er ihn treffen wollen, er hätte am besten gleich zugeschlagen.
Das Zeit Fenster war sehr kurz in dem Slava sich an der Stelle verletzlich zeigte war denkbar kurz, denn nach Lücken in der Panzerung suchte er permanent und schloss diese, wenn er sie einmal entdeckt hatte. Zweimal würde er sich nicht an der gleichen Stelle treffen lassen, das hatte er gelernt. Aber vielleicht nutze er auch das Wissen um die vermeintliche Schwäche nun, würde das nächste mal zum Schein darauf eingehen um den Gegner in Sicherheit zu wiegen. Deshalb auch nahm er solche Ausfälle billigend in Kauf, man konnte so gut wie alles nutzen wenn die eigene Psyche eine beliebig formbare Masse war. Bei ihm konnte man also nie genau wissen.
Ehe jedoch Max verschwand stoppte er ihn
"Warte ...wie viel davon hat Viktor gesehen?"
"Wir können beide bewusst weg sehen, aber wir stecken in einem Kopf." Kurzes Zögern. "Gib ihm ein wenig Zeit."
Fuck, genau das hatte er befürchtet. Aber nun war die Katze aus dem Sack. Er hätte es ihm lieber anders und schonender beigebacht aber was nicht mehr zu ändern war... Er nickte und ließ Max gehen.
"Und falls es jemand noch genau wissen will... wir sind verlobt. und nun... Themawechsel." setzte er noch beinahe trotzig hinzu. Auch Max konnte das noch hören, so weit war er noch nicht weg.
Er ahnte dabei nicht, dass der Südländer ihn als Rivalen sah. Vielleicht auch weil er immer nur Viktor sah, und keinen Südländer. Das kam nur selten durch, wenn er vor allem gestikulierte, wie eben... nur hatte er da keinen Blick gehabt dafür. Und alles in allem respektierte und achtete er ihn und sah ihn gewiss nicht als Konkurrenten. Aber er erkannte immerhin was es den anderen kostete, hier über seinen Schatten zu springen und zurückzurudern. Aber genug der Metaphern.
Er seufzte.
Cat ging inzwischen an die frische Luft... um die hatte er sich gar nicht mehr gekümmert. Hätte er wohl sollen, aber er war beschäftigt gewesen und es waren hier viele Leute, die allein seiner Aufmerksamkeit bedurften und er musste sich eingestehen, dass er mit allem gerade auch ein wenig überfordert war, und dann war da noch der Elf.
"Der Mann der hier ist heißt soweit ich weiß Garithes, hier weiß Jarel sicher mehr. Er hatte sein Gedächtnis verloren als er hier ankam und nannte sich daher Cyron. Und... mit ihm verhält es sich ähnlich wie mit Maximilian Garcia. Auch er steckt im Körper eines anderen. Das scheint ganz offenbar eine der Spielarten zu sein, mit denen Portale ihre Gäste abzusetzen pflegen. Nur war der Vorbesitzer seines Körpers so freundlich, diesen zuvor zu räumen, so dass er ihn nun alleine bewohnt."
erklärte er Ion.
Und er hatte durchaus auch noch die Worte des Elfen ihm Ohr... sein bester Freund, schwul... DAS also war Jarels Ex. Daher kannten sie sich. So ein wenig war das Fenster aufgestoßen in eine für seine Ansichten durchaus merkwürdig anmutende Gesellschaft in der irgendwie jeder mit jedem verwandt zu sein schien. Auch diese Frau namens Tara kam ihm kurz wieder in den sinn. Sie aber hatte seine Hilfe verschmäht. Ob sie überhaupt noch lebte? Schwer zu sagen.
Jarels Ex also... er hatte es schwer verkraftet... Wie mochte Jarel diese Nachricht aufnehmen? Sein Blick wanderte unwillkürlich in Richtung des Aborts, wo Schura kurz verschwunden war um nach ihm zu sehen.
Slava nahm dankend noch einmal Feuer an. Magie wunderte ihn längst nicht mehr, erst recht nicht wenn es sich wie ein ganz normales Feuerzeug verhielt.
Und dann war Schura auch schon wieder zurück und Slava hatte etwas um sich daran festzuhalten.
"Geht ihm gut." Wenn er sich knapp ausdrückte merkte man kaum wie schlecht Schura die Gemeinsprache beherrschte.
Aber er legte noch etwas auf den Tisch blickte kurz Max hinterher, wo dieser verschwunden war und dann zu Slava.
"Müsst ihr ihm selbst erklären, das." meinte er dann fast herausfordernd in Richtung des Elfen.
Slava besah sich den Gegenstand. Ein violetter Kristall lag vor ihm und schimmerte. Wäre er ein Hexer gewesen, vielleicht hätte sein Amulett vibriert. So geschah etwas anderes, als er die Hand danach ausstreckte. Nur für einen kurzen Augenblick schien sich etwas wie ein Sog aufzubauen, woraufhin Salva sofort die Finger zurückzog und die Stirn runzelte. Aber das war auch fast sofort wieder verschwunden.
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Avarion DeSpaire
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Lebenslauf:

Ion wollte gerade fragen was kiffen eigentlich ist, als Victor wieder davon stapfte. Den Worten Slavas hörte er aufmerksam zu und je mehr er hörte, des so mehr entstand eine steile Falte zwischen seinen Augenbrauen. "Langsam. Garithes ist im Körper eines anderen gelandet, der freiwillig gegangen ist? Wohin? Was ist mit seinem eigenen Körper passiert? Und er hatte seine Erinnerung verloren und sich nach Cyron benannt?" versuchte er dem gesagten zu folgen.
Seine Zigarette drückte er aus und stütze sich mit beiden Ellenbögen auf die Tischplatte, die Hänge ineinander gelegt als Kinn gestützt. "Und seine Erinnerungen sind zurück gekehrt, als er eine Weile hier war und hat euch erzählt, das er auf der Suche nach mir ist und euch deshalb den Ring da gelassen? Wo ist er jetzt?"
Ein wenig über sich selber überrascht, wie klar und analytisch er jetzt allem folgen konnte, nickte er kurz zu seinen eigenen Worten. Dann lehnte er sich wieder zurück und man konnte sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete. Dann sah er noch einmal Victor hinterher. "Und ihm ist das selbe passiert und das jetzt zwei Seelen in seinem Körper sind?"
'Wir hatten wohl Glück bei der Reise hierher.'
'Wir sind schon zu zweit.'
Wieder nickte Ion und sah in Richtung Treppe, in der der Mann verschwunden war. Und er verstand auf einmal das seltsame Verhalten besser. Geahnt hatte er es schon, vielleicht sogar gespürt, aber ein Teil in ihm hatte sich geweigert das zu erkennen oder zu akzeptieren oder beides. Manchmal war der Elf echt schwer von Begriff. Aber es erklärte das merkwürdige Verhalten. "Und Maximilian ist der Gast in dem Körper eures Kameraden?" fragte er noch mal nach.
Als Schura zurück kam legte er den violetten Splitter auf den Tisch. Bis dahin noch alles gut. Als Slava diesen aber anfassen wollte, reagierte der Splitter. Etwas was Ion so noch nie gesehen hatte. "Was zum." keuchte er auf. Schnell nahm er den Stein und fühlte hinein. Es schien alles in Ordnung zu sein.
Er legte das gute Stück vorsichtig wieder zurück auf den Tisch. "Sachte. Nicht kaputt machen." sagte er und betrachtete Slava aufmerksam. "Ihr seid Zauberer?" fragte er nach und beugte sich wieder etwas vor. 'Das erklärt warum er sich über den Feuerzauber nicht gewundert hat.'
"Und bevor ihr fragt. Das..." er deutete auf den Splitter. "...nennt sich Seelenkristall. Ich kann mit einem Zauber die Seele, Erinnerungen, Gefühle und dergleichen von einem Sterbenden nehmen und diese in einem Kristall sichern."
Kurz kratzte sich Ion am Kopf. "Bei dem Thema sollte ich weiter ausholen, sonst versteht man es vielleicht nicht oder falsch. In meiner Welt ist das eine nicht unübliche Methode um sicher zu stellen, das die Seele nicht an den Gegner verloren geht. Nicht selten würde eine Seele dann als Energiequelle verbraucht oder schlimmer noch gequält. Gerade wenn sie Dämonen in die Hände fällt. Im letzten Krieg, in dem ich gedient habe, musste ich sehr oft von dieser Technik gebrauch machen."
Er nahm den Kristall wieder in die Hand und hielt ihn vor sich hoch. "Die Entnahme ist aber nur der erste Schritt. Wenn ein Priester vor Ort ist, wird in meiner Welt der sterbende Körper mit einem Zauber geheilt und die Seele kehrt in ihren Körper zurück. Dann kann die gefallene Person, nach einer doch recht kurzen Zeit, ganz normal weiter leben. Ist der Körper aber zu lange Tod oder nicht mehr zu retten, so wie es leider bei eurem Kameraden der Fall war, nehme ich dem sterbenden die Angst und die Schmerzen. Lasse seine Seele in Frieden einschlafen, mit dem Gefühl, das er nicht alleine ist." Fast schon liebevoll ließ Ion seine Hand sinken, den Kristall sicher haltend. "In solchen Fällen entlassen wir die Seele in einer Zeremonie ins Jenseits. Die Angehörigen bekommen die Möglichkeit sich zu verabschieden."
Ion griff in die eingenähte Tasche seiner Robe und holte eine silberne kleine leere Sanduhr hervor und legte den Kristall hinein. Er stellte das Schmuckstück auf den Tisch. "Es gibt aber auch Familien, die ihre Angehörigen behalten wollen." Beschwichtigend hob er kurz die Hände. "Das klingt auf dem ersten Blick gruselig, aber lasst mich ausreden. Man kann eine Verzauberung herstellen, die die Seele sichtbar macht, wie eine Art Spiegelbild. Dank der gespeicherten Erinnerungen, Gefühle und dergleichen, lebt der Tote dann anders weiter. Oder man findet einen neuen Körper, der Kompatibel ist und übergibt die Seele dort hinein. Er würde am Anfang ein wenig brauchen bis er sich zurecht findet, aber auch das geht recht schnell, je höher die Übereinstimmung." Er schob die Sanduhr zu Slava herüber. "Er war euer Kamerad. Welchen Weg auch immer ihr für ihn wählt. Ich habe ihn da hinein gebracht, ich lasse ihn auch wieder raus."
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Jarel Moore
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Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
Lebenslauf: Jarel

Der Schattenläufer erstarrte ein weiteres Mal und riss die Augen weit auf.
Jemand hatte es nicht geschafft. Jemand aus dem anderen Team.
Dem Mitstreiter, dem der Regent ihnen gestellt hatte und der Verstorben war betrauerte er zwar, aber es traf ihn nicht persönlich. Er musste sich sogar eingestehen, es ließ ihn relativ kalt.
Aber…im anderen Team? Wer? War der Name schon gefallen? Erinnerte er sich nur nicht?
Wer war nicht da? Crehwill? Reuven? War deswegen Cat so mies drauf? Raul? Valentine?

Ein Seelensplitter. Einer der ihren war verstorben und die Seele gebunden.

Neben dem Tee ging nun auch ein Schwung Magensäure Retour.

Zusammennehmen. Er musste sich zusammennehmen…


Einigen Minuten später kehrte Jarel in die Küche zurück. Das Gesicht gewaschen, die übriggebliebenen Haare gekämmt und – auch wenn man es nicht sah – die Zähne geputzt.
Mit dem Versuch keine Schwäche zu zeigen, nahm er neben Slava Platz.
Was Slava konnte – seine Gefühle abschalten, sie für etwas anderes benutzen oder in etwas anderes umwandeln – das konnte er nicht.
Was er aber konnte war sich hinter einer Maske verbergen. Zumindest vor denen, die ihn nicht gut kannten.
Mit dem Blick auf dem Seelensplitter fragte in Avarions Richtung: „Wer…ist das?“
Unter dem Tisch suchte er nach Slavas Hand.
Die Nähe des Spions war das einzige, was ihm in diesem Moment Ruhe und Wärme spendete.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

"Der Name des Mannes war Andrar von Orlyc. Er suizidierte sich offenbar und in dem Moment gelangte wohl Garithes in seinen Körper. Das ist freilich nur eine Hypothese, basierend auf Beobachtungen. Leider sind das alles keine irgendwie messbaren Größen. Aber nachdem er von keiner weiteren Person sprach sondern den Körper recht gut zu beherrschen lernte nehme ich an er ist alleine. Interessanterweise ähnelt seine Mimik euch sehr stark. Ansonsten stimmt die Zusammenfassung..."
Irgendwie wirkte es fast als blicke ihn der Elf verträumt an. So mit aufgestütztem Kopf, und ja, er wirkte tatsächlich bekifft.
"Seine Erinerungen sind größtenteils zurückgekehrt, er gab mir eine relativ detailliert Beschreibung von euch, er vermutete dass ihr hier sein könntet denn er war auf der Suche nach euch. Aber wo ihr euch auch immer versteckt hattet, meine Leute hatten euch nicht gesehen. Das ist allerdings auch noch keine Woche her. Wo Garithes jetzt genau ist weiß ich nicht. Er hat kurz für mich gearbeitet dann aber entschieden herumzuwandern und sich die Welt anzusehen."
Nicht ganz die Wahrheit, aberr das was an vertretebaren Fakten dem am nächsten kam.
"Aber so wie ich ihn einschätze kommt er zurück." beruhigte er ihn.
Kurz wanderte sein Blick in Richtung Treppe.
"Ja, Viktor ist das gleiche widerfahren, er und Max teilen sich seinen Körper... und bei ihm wechselt dann die Augenfarbe."
Er warf dem Elfen einen prüfenden Blick zu. Wie reagierte der auf diesen Testballon? Seine zwei verscheidenfarbigen Augen wirkten so gar nicht wie eine normale Bichromie.
"Was mit dem Körper passiert weiß ich nicht. Das könnt ihr vielleicht selbst eher beantworten. Was geschieht mit einem Körper, dem man die Seele raubt?"

Überraschenderweise sprang der Dämon in die Unterhaltung ein.
"Der Körper verfällt mit der Zeit, wenn er nicht sofort beim entfernen der Seele stirbt. Wo ich herkomme kennt man das auch. Die Fae rauben den Menschen regelmäßig Seelen um sie in ihrer Welt zu halten wie Haustiere heißt es. Die Körper bleiben zurück. Sie funktionieren noch aber wenn sich keiner darum kümmert verhungern und verfallen sie. Vielleicht sind das solche Portale?"
Slava hatte aufmerksam zugehört.
"Auf jeden Fall ein interessanter Fall."
Das Thema Portale war komplexer als angenommen, aber wie es schon hatte er nun ein paar Spezialisten mehr am Tisch.
"Und nein, ich bin kein Magier oder Zauberer. Ich habe nur wissenschaftlich also rein empirisch an den Portalen gearbeitet."
Er bezog das eindeutig nicht auf den Kristall. Das Verhalten wunderte ihn nicht so sehr wie den Elfen, irgendwie hatte er sich damit abgefunden, dass Magie auf ihn reagierte. Er hatte auch immerhin den Ring benutzen können... nur zählte er in dem Fall wieder 1 und 1 nicht zusammen.

Dann kam Jarel zurück, setzte sich. Nun war es Slava, der ihm die Decke um die Schultern legte, denn ihn ging es deutlich mieser und er nahm auch seine Hand... ganz offensichtlich und auch das fast mit einer Spur Trotz. Die Zeit des Versteckspiel war vorbei. E hätte ihm auch den Arm um die Schulter gelegt, aber das war gerade unbequem. Die Zigarette war mittlerweile aufgeraucht.
"Schura... magst du und ne Belo holen?" Bat er den Kameraden.
Slava hatte zugehört und blickte den Elfen nun mehr als ungläubig an. Jarels Frage deckte sich nun fast mit seiner, nur verzichtete er darauf, den Kristall noch einmal zu berühren.
"Du sagst also, das ist Valentine?" er deutete auf den Kristall.
Unglauben war deutlich aus den Worten herauszuhören, sonst hätte er diese Frage nicht noch einmal gestellt. Schura nickte nur, dann ging er nach oben.

Eine Weile starrte Slava den Kristall an. Sicher ehe die Seele an einen Feind fiel, der sie dann nutzte... wofür auch immer. Das war ihm fremd, aber so schnell würde ihn nichts mehr wundern. Sein erster Impuls war auch Empörung gewesen. An der Seele... er bevorzugte den Begriff 'Bewusstsein' herumzupfuschen, das erregte auch seinen Widerwillen. Es machte auch ihm angst wie leicht offenbar das Wesen eines Menschen manipuliert werden konnte. Die Seel vom Körper getrennt, zwei Seelen zusammengefügt, einem anderen seinen Willen aufzwingen, seine Träume manipulieren... Und was, wenn dieser Mann, wie auch sein Großvater nicht auf seiner Seite Stand? Bester Freund von Jarel's Ex hin oder her? Mußte er ihm dann auch eine Kugel in den Kopf jagen?
"Also hab ich das richtig verstanden... Valentines ganze Persönlichkeit, all seine Erinnerungen sind da drin?" in dem Kristall.
"Und wir haben nun zu entscheiden, ob wir ihn erneut töten und auslöschen oder... was? In einen Geist verwandeln oder ein Hologramm? ...oder ob wir ihm einen neuen Körper suchen?"
Seine stimme war klarer und kühler als es seinem Inneren entsprach. Natürlich war war Wut und Trauer und er hätte irgendetwas tun wollen, am liebsten etwas destruktives. Fast wunderte es ihn selbst wie ruhig er nach außen blieb.
"Warum war es nicht möglich Leben und Sterben den natürlichen Gang gehen zu lassen?"
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Viktor
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Lebenslauf:

Maximilian war ins nächste Geschoss gestiegen und schälte sich aus den durchweichten Kleidern. Da er das in der Nähe des Treppenabgangs tat, konnte er das Meiste, das unten gesprochen wurde, gut verfolgen. Er suchte sich relativ wahllos eine dunkle Hose und ein grünes Oberteil aus, was einer Tunika ähnelte und ihm sowohl zu lang als auch um die Schultern zu weit war, daher raffte er es zumindest um die Mitte mit seinem Gürtel zusammen. Unten kam das Thema auf den wunden Punkt - zumindest aus seiner Perspektive - und er setzte sich zunächst in Hör- aber außer Sichtweite auf die oberste Stufe und sammelte sich. Er war noch immer der Meinung, dass er diesem Typen den Weg zu seinem finsteren Gott hätte weisen sollen, aber er hatte Viktor auch versprochen, sich zusammen zu reißen. Was ihm zunehmend schwer fiel, je mehr er hörte. Seine Fingerspitzen kribbelten unangenehm, als die Wärme in die Hände zurück kehrte und erst jetzt fil ihm auf, wie sehr der anhaltende Regen ihn doch ausgekühlt hätte. So lau die Sommernächte auch sein mochten, nass wurde unweigerlich irgendwann auch kalt.
Schura kam an ihm vorbei die Treppe hinauf und Maximilian nickte ihm nur zu. Alle in Ordnung, gleich geht es weiter... Er hörte Slavas Stimme und befand, dies sei der Moment für seinen Einsatz. Der Großmeister stemmte sich hoch und ging die Treppe hinunter. "Genau das ist der Punkt.", fiel er in das Gespräch ein, bevor der Elf auf Slavas Frage antworten konnte. "Er hat der Seele ihren vorherbestimmten Weg verwehrt - mehr noch, Ihr besitzt die Anmaßung, das unsterbliche Sein eines Menschen dem Willen anderer zu unterwerfen! Erst Euch, nun seinen Vertrauten - um was damit zu tun? Und selbst wenn Ihr sie entlassen würdet, wie Ihr es vorgebt zu können - Wohin entlasst Ihr sie? Geht er wirklich ins Himmelreich, zu den Göttern oder wohin auch immer er gehört - oder geht er zu Satan und seinen Dienern, wie ich einen in Euch sehe?" Er war nur unwesentlich ruhiger als zuvor im Wald, als er auf Avarion gezielt hatte und hätte er sein Schwert gehabt, er hätte es gezogen. So wanderte er nur im Raum herum, unfähig seine sonst so eisern gewahrte Ruhe zu behalten. Dafür war zu viel südländisches Temperament in ihm und manifestierte sich nun auch in seinen Gesten. Immerhin war er wieder so weit er selbst, dass er zwar in Wut dennoch die förmliche Anrede beibehielt.
"Valentines sterbliche Hülle liegt kalt im Tempel des Ewigen Feuers, leer und verlassen - doch das, für das jeder von uns Fürbitte leisten sollte, habt Ihr mit Eurem satanischen Ritus in eine Scherbe gebunden. Wer sagt uns, das nicht Ihr es seid, der ihn damit quält? Wer seid Ihr überhaupt, diese Wahl für irgendjemand treffen zu dürfen?" Er hatte die Stimme erhoben, ohne herumzubrüllen, doch nun wurde er wieder leiser. "Wäre Viktor nicht gewesen, bei GOTT meinem HERRN, ich hätte abgedrückt."
Er hatte die ganze Zeit über bewusst den Tisch zwischen sich und Avarion gehalten - nicht weil er den Elf fürchtete, sondern weil er fürchtete, sich im Haus seines Gastgebers und wohl irgenwie sowas wie Freunds zu vergessen. Doch bei den letzten Worten trat er nahe heran und stützte sich neben Slava auf die Tischplatte, um in die ungleichfarbenen Augen des von ihm Angeklagten zu blicken.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Jarel räusperte sich, ließ einen Moment Slavas Hand los und zog die Decke enger um die Schultern, dessen Wärme er fast so sehr genoss wie Slavas Berührung vor aller Augen.
„Ich bitte um Entschuldigung hier ins Gespräch einzufallen, aber hier gibt es Differenzen zu klären, die mir nur allzu bekannt sind. Avarion ist Hexenmeister…“
Noch einmal räusperte er sich, nicht weil er Aufmerksamkeit erregen wollte, sondern weil ihm das Sprechen schwer fiel. Etwas von der Größe eines Frosches schien seine Stimmbänder zu verkleben.
„In meiner Heimatwelt ist es üblich, in einer bestimmten Konstellation in die Schlacht zu ziehen.
Immer einer in der ersten Reihe, der draufhaut, einige Fernkämpfer…und im Hintergrund fast immer ein Hexenmeister und ein Priester. Oder ein Lichtritter.“

Noch einmal atmete er durch. Das, was ihm so bekannt und gewohnt war aus seinem vergangenen Leben war hier völlig absurd und bizarr. Wie sollte er da vermitteln?
Versuchen musste er es trotzdem.
„Wird jemand verletzt, ist der Priester oder der Lichtritter zur Stelle und hilft, rettet und stellt wieder her. Und wenn die Verletzung zu schlimm, wird ein Hexenmeister zur Hilfe gerufen, der die Seele konserviert, um den Heilern Zeit zu verschaffen. Ist der Mitstreiter geheilt, wird die Seele wieder mit dem Körper vereint und der Kampf geht weiter. Hier erscheint das als ein Eingriff in die göttliche Fügung. Als Todsünde. Als Teufelswerk. Nicht ganz zu Unrecht sicherlich, aber ich bitte alle Beteiligten zu bedenken, dass es nicht den Zweck hat zu schaden, sondern zu retten. Und es ist nicht unumkehrbar.“
Und ein weiteres Durchatmen, bevor er fortfuhr.
„Ich war einmal in genau dieser Situation. Durch…Einwirken von außen versagte mein Körper. Ein Heiler war in mittelbarer Nähe, aber nicht direkt greifbar. Es war ein Hexenmeister, der mir mit der Sicherung der Seele die benötigte Zeit verschaffte zu überleben.“
Einen Moment verloren sich die Gedanken des Ritters in der Erinnerung an die Situation und ein harter Zug huschte über sein Gesicht, während sein Blick sich kurz zu Ion stahl.
„Was ich damit sagen will…in meiner Welt ist es ebenso üblich mit diesem Schachzug den Tod zu verhindern wie hier ein Druckverband. Auch wenn wir es nicht schaffen Valentine zu retten, so war das ein Versuch… keine Bösartigkeit.“

Das ein Hexenmeister eine Seele auch mit Gewalt vom Körper lösen konnte, um die Energie als Waffe zu benutzen verschwieg Jarel ganz bewusst. Das wäre der Situation eher abträglich.
Und er vertraute Ion so weit, dass er genau das nicht tun würde. Zumindest nicht…bei einem Freund.
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Avarion DeSpaire
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Registriert: Samstag 14. Mai 2022, 13:34
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Ion wollte gerade antworten und Stellung beziehen, als zuerst Victor oder Maximilian herein kam und ihm die Worte an den Kopf warf, die er schon so oft in seinem Leben gehört hatte. Und er war für weit weniger schon verfolgt und verhaftet und weggesperrt worden. Hatte sich mit einem Orden von Rittern angelegt, die seine damals noch so junge Tochter in ihre Obhut genommen hatten, so wie sie das nannten. Für ihn war es eine andere Art der Entführung gewesen um sie nach deren Werten zu erziehen. Immer weniger erkannte Ion den Unterschied zwischen diesen Fanatischen Rittern und Maximilian hier.
Schweigend und ruhig hörte er sich die Worte an, ausrasten und zurück wüten wäre jetzt fehl am Platz und er hatte sich die Worte gerade zurecht gelegt um den Anschuldigungen etwas sachliches entgegen zu bringen, als Jarel ausgerechnet DIE Geschichte erzählte und anfing mit Avarion ist Hexenmeister. Genau das, was Max jetzt bestimmt hören wollte.
Als der Schattenläufer sprach zog Ion nur eine Augenbraue hoch und betrachtete Jarel. Das dieser Partei für ihn ergriff war ein neues Gefühl. Dann als Jarel fertig war, rutschte er auf dem Stuhl etwas gerader und legte beide Hände ruhig ineinander auf den Tisch. "Du kommst nicht aus dieser Welt und das ist auch nicht dein eigener Körper. Wer sagt denn, dass eine Seele hier in dieser Welt überhaupt in so etwas wie einen Paradiesischen Himmel kommt? Das es hier überhaupt so etwas gibt. Wer sagt, das dies sein Vorbestimmtes Schicksal war? Wer sagt, das mein Handeln ihm diesen Weg verwehren würde und er zu diesem ... wie hieß das Wort.. Satan? kommt." Kurz sah er auf den Splitter. "In einem Punkt gebe ich dir Recht. Ihr wisst nicht, ob ich ihn alleine durch diese Tat quäle und das es vielleicht nicht mein Recht war, mich ein zu mischen. Aber da wo ich her komme, sagt man Danke, wenn einem Hilfe angeboten wird und jemand versucht ein Leben zu retten." Ion deutete in die Richtung, in der er die Tempelinsel wusste. "Der Körper eures Freundes wäre jetzt genauso kalt, leer und Verlassen, auch ohne mich und es gibt keine Garantie, wo in dieser Welt seine Seele gelandet wäre. Oder wisst ihr das aus Erfahrung?" Ion legte die Hand wieder auf den Tisch und nahm den Splitter. "Ich hätte euch auch anlügen und eine wilde Geschichte erfinden können, aber ich habe von Anfang an mit offenen Karten gespielt. Ich sitze hier und zeige euch alle Möglichkeiten auf, die ihr habt und sei es um euch von eurem Freund zu verabschieden." Dann sah er Maximilian in die Augen. "Wo kommt eure Seele her? Wieso hat sie euren Körper verlassen und besitz ergriffen von Victor. Habt ihr ihn vorher gefragt ob er das überhaupt wollte?" Abwartend sah er zu den drei Männern.
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