Ein Wald zwischen Ursten und Drahim

[Crehwill von Seren]

Beim Schnaps hielt sich Crehwill etwas zurück. Er war doch mehr der Weintrinker. Dafür tanzte er ein bisschen um das Feuer, als der Tempo der Melodie anzog und der Stimmung die Schwere nahm. Schließlich wollte Reuven eigentlich erst singen, wenn er getanzt hatte. Aber irgendwie machten sie es jetzt anders herum, vielleicht hätte er die Schwerter zum Tanzen ablegen wollen, aber jetzt war es schon wieder vorbei.

Nach dem Tanz und Lied ließ er sich wieder auf seinen Platz fallen: „Hm“ war die Antwort auf Cats Frage und er dachte länger darüber nach, bevor er antwortete: „Es fühlt sich entweder gut oder schlecht an. Aber natürlich ist es nicht leicht zu entscheiden. Es fühlt sich gut an, Reuven zu helfen. Es ist sicher ein Erlebnis sich mit ihm gemeinsam einer Gefahr entgegenzustellen. Ich weiß aber nicht, ob es gut oder richtig ist diese Hexe zu töten oder den Werkater oder all die Leute, die sie bezahlt oder anderweitig verfügbar gemacht hat. Ich hab eine Menge schlechtes über sie gehört und würde man sie vor irgendein einigermaßen gerechtes Gericht stellen würde es ihr wohl nicht viel anders ergehen. Aber sicher weiß ich das wahrscheinlich erst später. Vor ein paar Jahren habe ich zwei Nilfgarder getötet, die mein Pferd gegessen hatten. Das hat sich für den Moment auch gut angefühlt. Vergeltung, Rache und so, aber im Nachhinein… war es nicht die beste Idee. - Ich glaube… oder für mich ist es wichtig nicht aufhören darüber nachzudenken. Sich zu hinterfragen… wenn ich das verliere, bin ich denke ich nicht mehr derselbe.“

Er lächelte leicht verlegen, wahrscheinlich ergab sein gesagtes keinen Sinn. „Ich sollte euch Zwei auch wieder allein lassen, denke ich.“

[Reuven von Sorokin]

Nach der Ballade, die Cat angestimmt hatte sang Reuven sein heimliches Lieblingslied, eine umgedichtete Version eines Kampfliedes. Ursprünglich rief es dazu auf, sich einem Rebellenführer anzuschließen, in welchem Krieg genau, dass wusste Reuven nciht, aber es musste länger her sein, vermutlich in den ewigen Kämpfen zwischen Temerien und Redanien oder zwischen Aedirn und Kaedwen. die vier großen Reiche hatten immer schon gegeneinander Kriege und Gefechte geführt um die Grenzen um ein paar Dörfer zu verschieben. Und dann kam Nilfgard. Aber das wusste das Lied freilich noch nicht.
Und aus einem davon stammte eben dieser Kampfaufruf.
"Folgt mir nach Carlow." hieß es. wo dieses Carlow lag wusste der Hexer auch nicht, er hatte es noch auf keiner Landkarte gesehen, vermutlich längst ausgelöscht.
das Leid erfreute sich allerdings auch jetzt wieder großer Beliebtheit unter Kämpfern an jeder Front... und dann gab es das die andere Version.
jemand hatte sie umgedichtet in "Ich folge dir nciht nach Carlow." und er sang nun davon, dass er es leid war Krieg zu führen, Hass zu sähen und dass es besser war einmal feige zu sein als ein Leben lang tot, und dass man besser bei Frau und Kind blieb als in den Krieg zu ziehen. Daran erkannte man schnell, dass die Version nicht von diesem, überhaupt nciht von einem Hexer stammen konnte, aber er sang es trotzdem gerne. Seine Stimme war ungeübt, es fehlte ihr etwas an Volumen, er war nun einmal kein Barde sondern ein Hexer, aber er traf die Töne und sogar die Stimmung.
Der Rythmus war gut, man konnte ein wenig tanzen und das tat der Greif auch.
Es war irgendwie witzig im so zuzusehen. Um das Lagerfeuer... schon absurd... aber irgendwie wuchsen sie zusammen, sie saßen im selben Boot. Irgendwie.
Dann war das Leid zuende und er hatte keine Lust noch eines zu singen.
Statt dessen wollte Cat nun wissen wie man erkannte, dass man das richtige tat.
Richtig und falsch...
"Oft erkennt man es erst hinterher an den Folgen. Und ich glaube es gibt kein Richtig und kein Falsch im absoluten Sinn. Alles nützt irgendwem."
Zwei Nilfgarder hatten das Pferd des Hexers gegessen und er hatte sie erschlagen.
"Der Greif hat Recht... man muss immer nachdenken. Es gibt kein Prinzip nach dem man handeln kann, das immer richtig ist. Man muss von Fall zu Fall entscheiden."
doch, er hatte einmal etwas gehört, in Oxenfurt, aber er erinnerte sich nciht mehr an den genauen Wortlaut, deswegen ließ er es. Es kamen Fremdwörter darin vor und Namen. Irgendein Maxim sollte etwas verallgemeinern... Oder so. Er würde bei Gelegenheit an der Universität einmal nachfragen.
Und dann verabschiedete sich der Greif.
"Grüß die Zwergin von uns." gab er ihm hinterher. "Und auf bald!"

[Sindra]

„Grüßen…“, murmelte Cat, kam endlich hinter Reuvens Rücken hervor und setze sich neben ihm.
Die Söldnerin wirkte irgendwie wütend, aber auch verwirrt.
„Das die das lose Maul nicht halten kann.“ Aber statt darauf weiter einzugehen, schielte sie auf den Zwergenschnaps und verzog das Gesicht. Sie zumindest hatte aus dem Vorfall beim letzten Mal gelernt. Oder doch nicht?
Vielleicht konnte dieser Körper besser damit umgehen?
„Darf ich probieren?“

[Crehwill von Seren]

„Ich sag‘s ihr“ zu beiden: die Grüße und Ausplaudereien. „Danke, für den Abend.“ Er stand auf, verneigte sich zwinkernd. Sah sich seine fettigen Finger an und wischte sie an einem Stofftaschentuch ab, das er aus der Gürteltasche zog.

Er machte schon den ersten Schritt weg, aber dann drehte er sich nochmal um: „Ich hab vor im Winter heimzugehen, falls ihr euch anschließen wollt? Gibt aber nicht mehr viel zu sehen…“, bevor er sich auf den Heimweg machte.

[Reuven von Sorokin]

Warum auch nicht. Bei ihrem ersten Besäufnis war Reuven nicht dabei gewesen, also gab er ihr vorbehaltlos die Flasche.
Er starrte immer noch ins Feuer, dachte über richtig und falsch nach, kam aber zu keinem besseren Ergebnis.
Also nagte er nur noch etwas lustlos am Reh.

Und dieser Greif hatte ihn nach Kaer Seren eingeladen... dort zu überwintern. Er dachte auch darüber lange nach. Er hatte schon seit ewigen Zeiten nicht mehr in einer Hexer Unterkunft überwintert, meist trieb er sich in den großen Städten herum und versuchte keinen Ärger zu bekommen, aber das kostete viel Geld, das fraß in der Regel alles auf was er mühsam im Sommer verdient hatte, oft noch mehr.
Aber nahmen die auch Sindra mit auf?
Aber noch musste er die Frage ja nicht beantworten.

[Sindra]

Der Doppler nahm die Flasche, schnupperte, hielt die Flasche ins Licht und versuchte hineinzuspähen.
Beim letzten Mal war es ihr übel ergangen. Und doch war sie neugierig. Cat hatte sich als ‚trinkfest‘ in Erinnerung. Damit war sie doch eigentlich auch ‚trinkfest‘ oder?
Schon komisch, den eigenen Körper nicht zu kennen. Andere Dinge klappten doch auch von alleine. Die Zweisamkeit mit Reuven zum Beispiel. Die klappte hervorragend.
Cat seufzte, schnupperte noch einmal, setze die Flasche an.
Und gab Reuven die Flasche zurück. Die Flasche, in der plötzlich nur zwei Fingerbreit Flüssigkeit schwappte.
Mal sehen, was jetzt geschah.

[Reuven von Sorokin]

"Respekt,,," Reuven grinste. Er war sich recht sicher, dass die Flasche Anfang noch mehr als halb voll gewesen war.
"Ganz schöner Zug für eine Frau... kipp mir nicht ins Lagerfeuer!"
Er ließ sie nicht aus den Augen, ahnte bereits, dass es neu war für sie.
Es war schon interessant, mit einem Doppler unterwegs zu sein, so wurde es echt nie langweilig, und das bedeutet etwas wenn man über 90 war und Hexer.

[Sindra]

„Achwas.“, behauptete sie lallend und erhob sich. Unsicher auf den Beinen und jeden Schritt mit einem Ausfallschritt ausgleichend.
Nein. Sie war nicht trinkfest. Ganz und garnicht.
„Singst du nochmal für mich?“ Sie trat vor ihn, beugte sich herunter und – reinzufällig – war der Wams weit genug aufgeschnürt um tiefe Einblicke zu gewähren. „Ich will tanzen…“

[Reuven von Sorokin]

Reuven grinste. Er wäre kein Hexer gewesen würde er darauf nicht anspringen. Und warum nicht singen, so lange hatte er das nicht mehr getan, dass er es fast vermisst hatte. Es waren doch die einfachen Dinge des Lebens, die irgendwie die besten waren.
So gab er noch eine Waise zum besten von in der es vor alle darum ging, welche Dummheiten eine Gruppe von freunden unter Alkoholeinfluss anstellten.
Er hatte sichtlich Spaß daran, ein schneller Rhythmus, den er mit dem Fuß mitwippte.

[Sindra]

Und auch Sindra hatte Spaß. Am neuen Körper, an ihrer Fähigkeit sich zu bewegen.
Erst langsam, dann immer schneller tanzte sie, drehte sich, sprang, drehte sich. Ausgelassen, als würde ihr niemand zusehen. Ergriffen von seinem Lied, aufgehend im schnellen Rhythmus, mal schwebend, mal kraftvoll, aber immer in seiner unmittelbaren Nähe.
Und betrunken wie sie war, kam was können musste. Sie stürzte. Natürlich – rein zufällig – genau in seine Richtung.

[Reuven von Sorokin]

Und er Hexer fing sie auf. Ihre Bluse war irgendwie weiter offen als züchtig gewesen wäre. Und natürlich kam wieder eines zum anderen. Warum auch nicht. Selbst wenn ein Wanderer in der Nähe gewesen wäre, es hätte ihn kaum gestört. Da war ein Lagerfeuer, da waren Decken und da waren eine hübsche Frau und ein Hexer.
Jeder der einen anderen Ausgang der Geschichte angenommen hätte müsste als naiv gelten.
Er beugte sich über sie nachdem er sie aufgefangen hatte, und dann wanderte seine Hand in die Bluse, halb ihr, sie abzustreifen... obwohl das gar nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Seine eigene Rüstung und Hosen waren schnell abgelegt und dann vergnügten sich beide neben dem Feuer, lange und sehr ausführlich und nach allen Regen der Kunst, die ein Hexer seines Alters beherrschte.