Privatwohnung | Nowigrad/Silberstein - Ein Privathaus mit Büro

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

"Elurin? Er muss mich nicht unbedingt so sehen... Die beiden bekommen das auch hin. Außerdem..."
Er zögerte einen Moment.
"Ich weiß nicht ob ich ihm noch vertrauen kann. Er hat eng mit Cyron zusammengearbeitet und der..." Er seufzte. Wie viel wusste Jarel?
"Er ist weg... und ich werde den Kopf dafür hinhalten müssen."
Er saß noch immer am Bettrand, hatte sich kein bisschen bewegt. Dort hatte ihn Schura hingesetzt.
"Hilfst du mir... Ich bekomm nicht mal die Füße hoch... Schieße." Und er fühlte sich auch so mies wie er vermutlich aussah.
Er hielt sich an Jarel fest als der ihn hinlegte. Er fühlte sich hilflos, das war mies, aber diesen Kerl dabeizuhaben machte es ein wenig erträglicher.
"Den beiden... bedingungslos. Schura etwas mehr, aber wir haben zusammen gekämpft, sie würden mir blind überallhin folgen. Und sie haben mich schon in schlimmeren Situationen gesehen. Vollkommen dicht von was auch immer... Sie werden auch nichts verraten, zumindest nicht absichtlich. Aber diese Welt hat das Potential... einen an der Nase herum zu führen."
Er dachte an Cyron, von dem er auch gedacht hatte, er könne ihm vertrauen. Aber trotzdem, Mit Schura und Val war es etwas anderes.
Nur dass er wußte, dass Schura selbst auf Männer stand und auch auf ihn ein Augen geworfen hatten, das gerade sagt er nicht.
"Es tut mir leid, dass ich in deiner Nähe geschossen habe. Ich wusste es ja... Ich habe nur nicht gedacht, dass es so schlimm wird. Das bedaure ich ehrlich."
Vermutlich würde er einfach freiwillig im Bett bleiben. Irgendwer musste ihm aber beim Austreten helfen... aber daran würde er erst denken wenn es soweit war, jetzt war er zum Glück ohnehin leer.
Er hatte einen Herzinfarkt überlebt, und das in einer solchen Welt. Immerhin. Nun konnte es nur aufwärts gehen.
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Übermäßig vorsichtig half Jarel Slava sich auszustrecken, nahm noch ein weites Kissen und schob es unter dem Russen unter die Beine, um den Kreislauf nicht weiter zu belasten. Nun saß er am Bettrand, nahm wieder die Hand seines Verlobten, fuhr abermals mit den Fingerspitzen über seine Schläfe.
Cyron war verschwunden. Er konnte es kaum glauben. Aber konnte er es wagen, mit Slava darüber zu reden? Nicht jetzt. Vielleicht wenn Arvijd da war. Aber nicht jetzt.
„Ich passe auf wegen Elurin.“ Er stockte. Nein, nicht fragen.
Auch als sein Liebster das Knalltrauma ansprach, zögerte er. „Es war nur ein temporäres Problem. Mach dir darum keine Sorgen.“ Und das Störgeräusch würde auch wieder verschwinden. Ganz bestimmt.
„Kann ich dich einen Moment alleine lassen? Ich verdurste. Und du sicher auch.“ Sein Lächeln viel etwas verkrampft aus, aber nicht weniger verliebt.

"Ja, natürlich. Ich bin nur müde. Ich laufe schon nicht weg." Er genoss die Berührungen, aber er schämte sich irgendwie, so schwach zu sein. Es hätte anders sein sollen, vollkommen anders.
Er war sogar zu müde wegen Elurin zu streiten, daher fügte er sich. Es half ohnehin nichts, er konnte einfach nichts tun. Nur schlafen.
Er war froh um die dicke Decke, ihm war kalt, er zitterte noch immer. Zum Glück bekam er etwas besser Luft. normalerweise hätte man ihn an ein Sauerstoffgerät angeschlossen, ob sich das noch als Übel erweisen würde... Aber nein, er wollte nicht nachgrübeln. Die Gedanken mussten erst einmal pausieren. dringend.

Jarel nickte.
"Ich beeile mich.", versprach er und erhob sich.
Er wollte nicht gehen. Wiederstrebend ging er die Treppe hinunter. Unten traf er tatsächlich auf Elurin. Das Feuer im Herd brannte schon, das im Badeofen auch und die beiden Gäste nutzen bereits den Luxus des Zubers im Raum.
Jarel war nicht in der Stimmung zu reden, also nickte er den beiden nur zu und nahm sich den Elfen zur Brust.
Er trug ihm einen Einkauf auf. Genug um für alle Anwesenden zwei Malzeiten zuzubereiten und trotzdem nicht aufzufallen. Hoffte zumindest Jarel.
"Trinkt ihr auch Tee, oder soll ich Wodka besorgen lassen?", versuchte er es die Stimmung aufzulockern und sah die beiden schmunzelnd an.

Die beiden teilten sich recht ungeniert einen Zuber was einem Eingeweihten vermutlich den Schluss nahe legte, dass zumindest Valentine nicht ahnte, dass Schura schwul war. Abwechseln rasierten sie sich - sie hatten also sogar ein Rasiermesser dabei.
Allerdings zeigte auch keiner der beiden Anstalten sich gegenüber dem Fremden zu bedecken. Jede derartige Scheu hatten sie sich in der Zone abtrainiert.
Beide waren reichlich tätowiert, allerdings waren das moderne Muster. Schuras beide Arme zierten Wellenartige Ornamente und bei Valentine war es eine Sammlung verschiedener Motive, Kreuze fanden sich eben so darunter wie Totenköpfe. Was man sich eben stechen ließ, wenn man in einem Londoner Vorort aufwuchs.
"Haben Vodka dabei. Trinken nachher... Tee ist gut, und Essen. Danke."

Jarel nickte. In Gedanken die Zubereitung des Abendessens durchzugehen war für ihn einfacher als sich mit dem zu befassen, was er erfahren hatte.
Jarel setzte eine große Kanne Tee auf. Eine sehr große.
Elurin verschwand. Ob der wusste wohin Cyron verschwunden war? Und warum? Scheiße...einen magischen Heiler hätten sie wirklich brauchen können. Und jemandem zum Reden.
Verdammte Schieße.
Ungeduldig stand der Schattenläufer am Herd, bis der Tee endlich durchgezogen war. Er teilte den Tee auf zwei Krüge auf und schenkte gleich zwei Becher voll, die er erst Schura, dann Valentine brachte.
"Verzeiht, wie war noch euer Name?", fragte er den zweiten Stalker.

"Jonathan" "Valentine." "John..." waren die beiden Antworten.
Es folgte eine kurze schnelle Diskussion auf englisch, dann schienen sie sich geeinigt zu haben.
"Valentine." antwortete dieser. Schura zuckte mit den Schultern und stieg dann aus der Wanne, nackt wie er war, er hatte wohl schon ein Handtuch gefunden, das wickelte er sich nun um die Hüften, trocknete sich etwas ab. Er hatte sich zwar rasiert aber den Vollbart auch nur gestutzt und vor allem den Schädel rasiert. Gerade war Valentine an der Reihe. "Slava sagt... Sachen bei ihm aussuchen... Du weißt wo?"

Jarel nickte, musterte die beiden ausgiebig. natürlich nur, um die passende Kleidung herauszusuchen.
Natürlich.
"Ich hol euch was.", erklärte er matt. Noch einmal schleppte er sich die Treppen hoch.
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ERZÄHLER
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Noch war Slava wach als Jarel zurück kam.
"Du siehst aber auch nciht gut aus... wann hast du zuletzt geschlafen?"
Und das war in etwa der Moment als unten auch der Arzt klopfte.

"Du bist ja noch wach.", bemerkte Jarel schmunzelnd. "Heute.", erklärte er, ließ aber aus, dass es weniger als dreißig Minuten gewesen waren, bevor ihn Jakob in der Wanne gefunden hatte.
"Soll ich den beiden etwas bestimmtes bringen?", fragte er und trat vor den Schrank, eine spur unschlüssig, ob es so passen würde, wie es sollte.

"Ich warte auf Kostjunari... Da sind ein paar einfachere Tuniken, die werden passen. Die braune mit der Borte und die blaugraue. da sind auch noch Hosen, die sind geschnürt und variabel genug und wie ich die kenne tauschen die auch ihre Stiefel nicht." In dem Moment rief auch von unten jemand, ob er aufmachen sollte, es war Schura.

"Ich bin sofort wieder unten.", antwortete Jarel, der tatsächlich die Rolle des Gastgebers übernommen hatte und nahm die beschriebenen Kleidungsstücke auf den Arm.
"Das wird Arvijd sein.", erklärte Jarel in Slavas Richtung. "Ich schick ihn hoch und komme mit Tee nach."
Er lächelte noch einmal in Slavas Richtung, bevor er wieder schweren Schrittes herunter stapfte. Es gab noch einiges zu tun.

Slava nickte, auch wenn es ihm schon wieder besser ging sparte er sich jedes unnötige Wort. "Komm bald schlafen... ist kalt hier alleine."
Unten hatte Schura, immer noch mit einem Handtuch bekleidet geöffnet.
Der Arzt war eingetreten, hatte den Mann gemustert, vor allem die Tätowierungen, dann war sein blick durch den Raum gewandert.
"Was ist passiert?" Entweder hatte der Korporal ihm nichts erzählt, oder aber er wollte sich ein unvoreingenommenes Bild von der Lage machen.
"Arzt?"
Wollte Schura wissen und als Arvijd dies bestätigte:
"Ist oben. Bitte hochgehen."
Arvijd warf dem Soldaten noch einen Blick zu, versuchte ihn vielleicht einzuordnen, dann ging er aber langsam nach oben.

"Ich mach uns nur was zu Essen. dann komm ich zu dir. Versuch nur nicht aufzustehen, ja?"
"Arvijd..." Der Arzt kam ihm auf halber Strecke entgegen. Zur Überraschung des Arztes kassierte er direkt eine einarmige Umarmung. "Slava ist oben. Herzinfarkt. Hat irgendein Medikament seiner Heimat bekommen. Ich komme gleich zu euch."

Unten legte er die Kleidung erst einmal auf dem Küchentisch. Neben einen...Brief?
"Kleidung für euch. Dürfte passen.", erklärte Jarel kurz angebunden. Er lud eine Schüssel, einen Waschkrug, Tücher, Tee und Becher auf, warf sich ein Handtuch über die Schulter und ging abermals hoch. Verdammte Treppe...
Was er mit dem Waschzeug machen würde, konnte besonders Schura sich gut vorstellen.
Auch den Brief nahm er mit, ließ ihn aber im Hosenbund verschwinden.

Er hatte einiges erwartet, aber kurz blinzelte der Arzt überrascht. Wenn er sich fragte, was er wie einzuordnen hatte, dann sah man ihm das nur begrenzt an.
Und wenn er noch gerätselt hatte, wer Slava war, dann war das schnell geklärt als er oben ankam und den Patienten sah. Herzinfakrt also.
Er musterte ihn als nehme er Jarel, auch wenn langjähirger Freund, die Diagnose nciht ganz ab.
"Schönen guten Abend. es geht euch soweit gut, sehe ich?"
"Ich wünsche auch einen schönen gute Abend." Slava rang sich ein Lächeln ab.
"Gut ist anders... ja, aber ich bin nicht tot, falls ihr das meint."
"Nicht ganz, aber mit den meisten Infarktpatienten kann man sich nicht unterhalten. Seid ihr sicher?"
"Ja. Stechender Schmerz in der Herzgegend, ausstrahlend in den linken Arm, Beklemmungsangst, Atemnot, Panik, Übelkeit."
"Wie aus dem Lehrbuch. Und dann?"
"Das solltet ihr die beiden unten und Jarel fragen. Sie haben mich sicherlich eine halbe Stunde lang reanimiert, bis ein Notfallmedikament meiner Heimat zur stelle war, das hat die Pumpe wohl wieder angeworfen. Jetzt geht es mir stündlich besser."
"Interessant. Eine halbe Stunde reanimiert?"
"Ich war zwar dabei, aber richtig mitbekommen habe ich es nicht. Vielleicht war es auch länger."
Der Arzt schien es nicht sehr zu schätzen, wenn ein Patient Humor zeigte, zumindest nciht in solchen Fällen.
"Also seid ihr der ominöse Freiherr?"
"Sieht so aus."
"Und ein Reisender."
"Das hatten wir ja schon."
"Könnt ihr euch aufsetzen? Ich würde euch gerne abhören."
"Noch nciht aus eigener Kraft... Wartet bis Jarel zurück ist."

Es brauchte nicht lange. Jarel stellte klirrend das Tablett ab, richtete sich auf und drückte einen Moment den Rücken durch.
Er schenkte Tee ein. Mist...er hatte Arvijd vergessen. Eine Tasse zu wenig.
Er reichte eine Tasse Arv, die andere stellte er auf den Tisch am Kopfende des Bettes. "Wie geht es dem Pateinten?", fragte Jarel sehr, sehr ruhig. (Bearbeitet)

"So weit sind wir noch nicht." Konstatierte Arvijd.
"Hilfst du mir mich aufzusetzen? Und mit dem Hemd, das er mich abhören kann?" Bat dagegen Slava. Noch zitterten seine Hände zu sehr.

"Natürlich." Jarel setze sich auf den Bettrand neben Slava, wechselte einen Blick mit ihm und griff ihm unter die Achseln, zog ihn in seine Arme. Eine Spur zu vorsichtig. Eine Spur zu sanft. Und auch beim Ausziehen des Hemdes wirkte es so, als würde der Schattenläufer in einer seltsamen Zeitlupe handeln.
Und mehr noch, er schob dem Kranken einen Arm hinter den Rücken, hielt ihn aufrecht und sorgte dafür, dass er nicht wieder zurück kippte. (Bearbeitet)

Er gab sich keine Mühe, etwas zu verheimlichen. Nicht vor Arvijd. Es waren nicht viele übrig, aber ihm vertraute er.
Und Arvijd begriff.
"Das ist... sie... er?"
Dann hörte er ab, nickte.
"Sieht eigentlich gut aus. Für einen Infarkt... beide Knoten funktionieren. Wie lange wurde er reanimiert?"

"Ewig. Etwas mehr als zwanzig Minuten glaube ich. Ich hab nicht damit gerechnet, dass er bei Verstand ist wenn er aufwacht. Aber er ist unglaublich zäh."
Der Schattenläufer lächelte. "Und ja. Das ist er."
Jarel griff nach dem Becher. "Es spricht nichts gegen Tee, oder?"

"Tee, und leichte Nahrung. Es geht ihm wirklich gut dafür. Erstaunlich. Und ich wusste nicht... dachte mehr es wäre eine Frau."

"Das ist auch nichts, mit dem man in dieser Welt hausieren geht.", seufzte Jarel und hielt dem noch sitzenden Slava den Becher lauwarmen Tees an die Lippen.
"Es ist jemand unterwegs einkaufen. Heute Abend gibt es Hühnchen für die Herren unten und Hühnersuppe für den Patienten." Ja, er steigerte sich in die Rolle des Gastgebers hinein. Das half ihm, nicht an das eigentliche Problem zu denken.
"Du bleibst doch?", verlangte er regelrecht.

Arvijd nickte. "Es spricht nichts dagegen. Und ich würde den Patienten gerne noch beobachten."

Jarel ließ sich Zeit, Slava den Tee einzuflößen. Nicht genug, setze er danach auch noch an ihn zu Waschen. Im Beisein des Arztes. Noch war Elurin mit den Einkäufen nicht wieder da. Die Zeit ließ sich gut nutzen. Er brauchte etwas zu tun. Er musste sich ablenken.
Und vor allem...wollte er bei Slava sein.

Folgsam trank Slava, aß was er konnte. Er fühlte sich matt, beantwortete aber geduldig immer wieder die Fragen des Arztes. Er wusste selbst, dass ein Herzinfarkt keine Kleinigkeit war. Er wunderte sich selbst. Es war also vermutlich dem Teufelszeug zuzuschreiben. Irgendwann schlief er dann wohl über den Gedanken ein.

Eine Weile betrachtete Jarel Slava versonnen. Jemand hatte ihn bereits gewaschen. War auch irgendwie logisch. Umgezogen war er ja auch bereits.
Noch einmal zog er die Decken zu recht. Einer der beiden wahrscheinlich. Bildete er sich das eigentlich ein, oder sah dieser Schura eine Spur zu oft in Slavas Richtung?
"Du bleibst bei ihm?", fragte Jarel nach Minuten Arvijd. "Ich bereite das Essen vor."
Er wartete nicht wirklich auf die Antwort, sondern erhob sich bereits.

Der Arzt nickte, trank seinen eigenen Tee und fühlte von Zeit zu Zeit den Puls des Patienten. Kontrollierte die Fingernägel und dass Zahnfleisch um sich ein Bild von der Sauerstoffsättigung zu machen. Er war selbst auch auf rudimentäre Methoden angewiesen weil die Welt nicht den gleichen technologischen Stand aufwies wie die seine.
Unten warteten Schura und Valentine auf Jarel. "Wie geht ihm?" Wollte Schura wissen. Beide hatten sich mittlerweile umgezogen und auch Valentine war rasiert aber seine Haare blieben länger.

"Stabil.", erklärte Jarel kurz angebunden. Es würde noch einiges dauern, bis Elurin mit den Einkäufen zurückkam.
Bis dahin kramte Jarel alles hervor, was Slavas Küche zu bieten hatte.
Immerhin Brot, Käse und Schinken.
"Ihr habt sicher Hunger.", erklärte er und schenkte allen Tee ein.
Und schon war der Drang wieder da zu Slava zurückzukehren.
Er wurde da oben gut versorgt. Und eine Unterhaltung war eine passende Ablenkung.
"Slava hat euch eine Nachricht geschickt und ihr seid ihm gefolgt?", fragte er, nahm den fast erkalteten Kräutertee in die Hände und trank, langsam, Schluck für Schluck.

"Er hat. Mit Koordinaten. Dort war portal. Gibt hin und Rückweg."
Ganz auf den Kopf gefallen war Schura nicht, er hatte lange genug mut Slava gearbeiter.
"Hunger ist, ja. Gerne."

"Es gibt einen Rückweg?" Jarel richtete sich kerzengerade auf.
Slava könnte nach Hause zurückkehren... ohne ihn?
Mit ihm?
Die Übelkeit schlug ihn wie ein Boxer in den Magen.
Er presste die Hand vor den Mund, sprang auf und eilte - nicht besonders gerade - in Richtung Abort.

"Was hast du dem denn gesagt?" Wollte Valentine wissen.
"Das es einen Rückweg gibt."
"Aber hat Slava nicht gesagt..."
"Doch... wollte nur was testen."
Schura grinste etwas böse, dann ging er zu Jarel. "Geht wieder? Aber Slava sagt, er geht nicht zurück. Er bleibt." Versuchte er ihn zu beruhigen.

Der Schattenläufer gab nur ein missmutiges Brummen von sich.
Er fühlte sich - zu Recht - verarscht.
Als er sich hochstemmen wollte, geriet er ins Taumeln wie ein Betrunkener
"Was genau habt ihr mit eigentlich gespritzt?" murrte er.

"Muss Slava erklären. Aus Artefakt von gepresste Tier... oder Mensch. Ungenau." Und dann riss es ihn plötzlich. "Kommst du? Helfen. Hab ich Idee... wie blöd nicht vorher..." er rannte bereits nach oben um aus seinem Rucksack etwas zu holen.

Erstaunt zog Jarel eine Augenbraue hoch.
Die Treppe. Natürlich.
Er gab einen Brummton von sich und schleppte sich missmutig hoch.
Schon wieder.

Auch Arvijd zog eine Augenbraue hoch als der Mann mit einem flachen ding zurückkam, etwas von der Rückseite löste. Der Arzt war gerade dabei noch einmal den Puls zu fühlen. Dabei unterbracht ihn der Fremde.
Der Arzt blickte auf das seltsame Gerät, das in den Händen des Mannes zu leuchten begann.
"Festhalten Hand." wies Schura Jarel an. Dann legte er ihm ein schmales Armband um an dem er den aus dem PDA gelösten Sensor befestigte. Dieser blinkte kurz grün.
"Jetzt Finger."
Mit dem Zeigefinger musste er den Zugriff des Gerätes bestätigen. Dann dauerte es einen Moment und auf dem Bildschirm wurden Zahelen eingeblendet. Stolz gab Schura das Gerät mit dem leuchtenden Display dem Arzt.
"Puls... Blutdruck... Sauerstoff. Nicht mehr zählen, alle unten essen." erklärte er.
Arvijd blickte kurz darauf.
"Dann seid ihr auch Reisende. Ich kann das nicht lesen. Andere Zeichen."
"Oh... Wann Alarm?"
Das erklärte der Arzt kurz und Schura richtete es ein.
"Erklär mir die Zeichen, damit ich es auch lesen kann. Forderte Arvijd.
"Und du Jarel... du legst dich auch hin. Du siehst kein bisschen besser aus als er. Nimmst du noch deine Medikamente?"

"Natürlich.", platze Jarel heraus, kam dann aber ins Grübeln.
Wann eigentlich? Er versuchte sich zu erinnern. Samstag. Scheiße.
"Es wird gleich noch etwas geliefert. Wenn das Essen fertig ist, lege ich mich hin."
Mit großem Interesse und weniger großer Konzentration betrachtete er den Monitor. Schien eine ähnliche Funktion zu haben wie die pulsierenden Kristalle in der manus oder...er betrachtete einen Moment seinen schwarzen Siegelring, dann fiel sein Blick auf Slavas Hand und das schwere goldene Pendant dazu..
Ringe...schon verloren sich seine Gedanken wieder und er fuhr abwesend mit den Fingerspitzen über die Stelle seines Wams, unter dem er den Ring an der Kette wusste.
Er war verlobt.

Auch Arvijd ging nun dankbar mit nach unten. Er leiß sich die Zahlen von Schura erklären, der zwar auch nicht alle medizinischen Hintergrundinformationen kannte aber zusammen entschlüsselten sie das. Immerhin konnte der Patient so in Ruhe schlafen und sie konnten hier unten in Ruhe Essen.

Wie auf Bestellung klopfte es unten und Jarel war der erste, der wieder nach unten trabte. Nicht ohne einen weiteren besorgten Blick auf Slava zu werfen.
Er ließ Elurin herein. Der arme Junge war bepackt wie ein Esel. Gemeinsam luden sie alles auf den Esstisch.
Jarel unterhielt sich kurz mit Elurin, schickte ihn dann aber mit der Bemerkung raus, er solle auf die Umgebund achten und in der Nähe bleiben, damit ihm auch etwas Futtern zu kam.
Jarel begann mit der Zubereitung des Abendessens. Das Feuer schüren, den Ofen vorheizen, Zutaten waschen.
Er wirkte so routiniert, als könne er das im Schlaf. Und das war gut so, den einen klaren Gedanken zu fassen lag längst nicht mehr im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Beim Kleinschneides des Gemüses wurde es allerdings noch einmal Interessant. Das "Zwockzwockzwock", des Küchenmessers auf dem Brett erklang so schnell wie das Hämmern eines Bundsprechtes im sprießenden Grün des Frühlings.
Zumindest so lange, bis das Klingenstakkatto von einem halblauten Fluchen unterbrochen wurde. Wütend rammte Jarel die Spitze des Kochmessers neben das Gemüse ins Brett und steckte den linken Zeigefinger in den Mund.
Na toll. Den Krieg vor Unterstadt ohne einen Kratzer überlebt und dann beim Kochen den halben Zeigefinger verloren. (Bearbeitet)
Murrend betrachtete er den Finger. Naja. Etwas übertrieben. Der Schitt ging zwar quer über dem ersten Fingerglied knapp hinter dem Nagelbett bis auf den Knochen, aber verlieren würde er den Finger dadurch sicher nicht.
Noch immer leise fluchend wickelte er eines der Küchentücher um den Finger und fuhr mit der Zubereitung des Essens fort.
Wenig später landeten drei gefüllte Hühnchen um Ofen und eines mit einer Unmenge Gemüse im Kochtopf.
Eine Stunde. Eine Stunde musste er noch durchhalten.
Der Noch-Ritter begann die Küche aufzuräumen, wobei nicht wirklich alles da landete, wo es hin gehörte.

Währenddessen unterheilten sich Schura und Valentine leise und meist auf englisch, Arvijd beobachtete den PDA und von Zeit zu zeit Jarel, fragte die beiden Männer hin und wieder etwas zu den Anzeigen schien aber sehr angetan von dieser Technik und schien auch gar nicht genug bekommen zu können von den sich immer wieder einmal verändernden Werten. Als dann Schura ihm noch nach einer Weile zeigte, dass man sich auch einen verlauf anzeigen lassen konnte war er hin und weg. Wenn es doch nur mehr von diesen Geräten gäbe... und ein wenig träumte er vor sich hin. Vergessen die neue Erkenntnis, dass der Mann mit dem breiten kreuz dem er das ganz zuletzt zugetraut hätte, dass der schwul war und sich diesen arroganten Freiherrn von Sokolov ausgesucht hatte und auch vergessen all die Reisenden die plötzlich die Welt bevölkerten, vielen aus den gleichen Welten, er dacht sogar nicht an Kolja, der weit weg in dem Anwesen saß, ganz allein, wie er vermutete, aber immerhin in der gleichen Welt. Er träumte von medizinischen Wundern die mit so einem Gerät möglich waren.

Schura und Valentine diskutierten während der Ritter kochte. Ihre Möglichkeiten hier, auch die Optionen auf eine Rückkehr. Sie hatten, und das hatte schura bisher nicht erwähnt, auch noch einiges an wertvollem im Rucksack, der Hauptgrund weswegen er die Taschen nicht aus den Augen lassen wollte und er war sich sicher, dafür würde Slava ihm um den Hals fallen. Er hatte einiges an Risiken auf sich genommen um das zu bewerkstelligen und vermutlich gab es auch für ihn keine Rückkehr, denn wenn sie feststellten, dass die Server verschwunden waren und vermutlich nur wenige Daten gab es auf den Geräte im Hauptquartier, zudem fehlte Arbeitsgerät, PDAs, die neuen Tablets, gegen die die Notebooks ausgetauscht worden waren... Es musste so aussehen als habe jemand all die Daten gestohlen, die das Projekt generiert hatte um diese an einen Feind zu verkaufen. Dass er im Grund damit das Projekt gerettet und das Operationszentrum nur in eine andere Welt verlegt hatte... nun, das würde Marik echt schwer zu vermitteln sein.

Es begann schon nach kurzer Zeit hervorragend zu duften, während der breitschultrige wieder wie ein Schluck Wasser in der Kurve amTisch Platz nahm und die Teetasse wie einen Rettungsanker festhielt. Und immer wieder fielen dem Mann die Augen zu und sein Kopf kippte kurz nach vorne, bevor er die Augen wieder aufriss und den Kopf wieder hochnahm. Nicht mehr lange...nur noch ein wenig...

"Geh nach oben, Jarel, ruh dich aus. Du hast genug getan." ermahnte Arvijd ihn. "Wir kommen hier klar." versicherte er ihm glaubhaft. Zwar kannte sich hier keiner aus, aber nachdem das meiste aufgegessen war - die beiden Männer hatten wohl wirklich Hunger - räumten sie alle sogar so gut es ging auf. Hier waren sie offenbar gut erzogen worden.

Der Schattenläufer murmelte irgend etwas von einer Stunde, dann schleppte er sich nach oben. Eine Phiole seiner Medikamente hatte er längst im Schlafzimmer untergebracht.
Eigentlich wollte er erst einwenig im Sitzen ausruhen. Das Zeug drehte ihm schließlich den Magen um.
Doch schon Minuten später fand man die beiden Männer im Bett liegend wieder.
Slava auf dem Rücken, Jarel lang ausgesteckt neben ihm auf der Seite, die linke Hand auf der Brust seines Liebsten abgelegt, die Decke bis zur Nasenspitze hochgezogen. Noch während er den Spion von der Seite beim Schlafen zugesehen hatte, war er weggedriftet, so schnell, als hätte man ihm einen Anker an die Knöcheln gebunden und ins Wasser geworfen.
Die Kleidung des Schattenläufers lag verstreut auf dem Boden. Und mittendrin unbeachtet ein Brief.
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Bleibt Zuhause
Datum: Früher morgen 10. August 1278
betrifft: Jarel, Slava, Arvijd, Schura, Valentine
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Es war noch früh am morgen, kurz vor Sonnenaufgang, da wurde Slava wieder wach.
Es dauerte einige lange Momente, bis er realisierte wo er war und was geschehen war. Der lange und fast traumlose Schlaf hatte ihn dermaßen tief hinabgezogen, dass es umso länger dauerte bis er nun wieder die Oberfläche erreichte.
Herzinfarkt.
Das war das war zuerst wieder da war. Er hätte es gerne vergessen oder besser, ungeschehen gemacht. Aber dann spürte er die Wärme neben sich. Jarel. Und er hörte einen Stock tiefer jemanden Schnarchen und dann fiel ihm auch der Rest wieder ein. Schura und Valentine waren hier... Er und Jarel waren verlobt. Eigentliche in Grund zur Freude. Aber Cyron war weg, geflohen und er musste noch dem Regenten Rede und Antwort stehen. Sein Kopf steckte noch in der Schlinge.

"Guten Morgen."
Kaum hatte Slava die Augen aufgeschlagen, brummte etwas dunkel an seiner Seite.
Jarel lag noch nicht lange wach. Er fühlte sich verkatert, aber wenigstens war ihm nicht mehr übel.
Hoffentlich hatte niemand die Hühnchen verbrennen lassen. Zumindest die Suppe war jetzt wirklich...wirklich gut durch.
Sein knurrender Magen unterstrich den Gedanken mit zwei fetten Linien.
"Hunger?", fragte er und strich mit den Fingerspitzen unter der Decke über Slavas Brust.

Slava drehte den Kopf, das ging. Sich etwas aufrichten? Auch das.
Nur aufstehen...
"Guten morgen... Nein, noch nicht. Ich müsste eher mal... austreten. Kannst du mir helfen?"
Er hätte gerne weiter die Berührung genossen, den morgen im Bett verbracht, aber im Moment war er wie gelähmt, schwach, alle Muskeln zitterten und der Kreislauf erwies sich als zu unstabil - zumindest wusste er das es so ein würde, versuchte er auch nur alleine aufzustehen.
Aber es war ein neuer morgen und er hatte überlebt.
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Jarel Moore
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„Natürlich.“
Jarel krabbelte aus dem Bett, nur mit der knielangen Unterhose bekleidet und fischte verschlafen nach seiner Hose. Zumindest die wollte er anziehen.
Dass er sonst nichts trug, störte ihn nicht weiter. Slavas Männer kannten auch keine Scham.
Kurz erinnerte er sich an die Interessanten Tattoos. Und an Schuras Falle, in die er getappt war.
Der Schattenläufer streckte sich ausgiebig und trat dann vor Slava. Ohne großartig zu fragen ging er in die Knie und wollte sein blondes gegenüber auf die Arme nehmen wie der Held die Prinzessin. Seine Beute. Dass Slava das peinlich oder unangenehm sein könnte, daran verschwendetet Jarel keinen Gedanken. Er war einfach nur froh, dass sein Liebster noch atmete.
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Vyacheslav Sokolov
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"Du kannst mich schon selbst mitgehen lassen."
Er wollte vor seinen Leuten tatsächlich nicht getragen werden wie ein Mädchen. Das war etwas, das akzeptierte er vielleicht wenn sie alleine waren, aber nicht vor den Kameraden. Den Spott würde er nie wieder los werden.
Dass die eng geschnittenen Räume einer mittelalterlichen Wohnung nicht unbedingt den Bedürfnisses von Rettungspersonal angepasst waren stand dem eklatant entgegen.
Trotzdem versuchte er wenigstens ein weinig auf eigenen Füssen zu laufen, auch wenn Jarel das Hauptgewicht trug. Er selbst war mit einem leichten Hausanzug bekleidet, aber seine Hand lag auf Jarels nackter Schulter, fühlte die Muskeln unter der Haut und dazwischen kaum Unterhautfettgewebe. Er wußte schon, weshalb er sich den ausgesucht hatte... trotzdem... warum war der Funke nie übergesprungen bei Schura? Und sei es nur für Experimente? So ganz ließ es ihn nicht los, dass er damals nicht einmal im Ansatz Interesse an Männer gehabt hatte.
Und dann fiel sein Blick auf etwas am Boden.
"Ist der Brief von dir?"
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Jarel Moore
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Jarel schüttelte den Kopf, während er Slava nach unten führte. Schritt für Schritt, Stufe für Stufe versuchte er das Tempo zu erspüren, welches den Russen nicht überforderte.
Mist. Den Brief hatte er ganz vergessen.
„Den hat Elurin gebracht. An dich gerichtet. Von Cyron.“
War das gut, den Kranken damit zu belasten? Bei allen Schatten…Slava war so furchtbar leicht.
„Ich hoffe deine Jungs haben uns noch Suppe übriggelassen.“, versuchte er ihn abzulenken.
Keine gute Idee ihn aufzuregen. Gar keine.
Aber wie sollte er all die Dinge von ihm fernhalten? Gerade von Slava. Er war der Knotenpunkt aller Geheimnisse und Verschwörungen, die Anlaufstelle aller Spione und Informanten.
Und es wurde täglich mehr.
Jarel seufzte. Irgendwie musste er ihm was abnehmen. Zumindest, bis er wieder auf dem Damm war. Wenn er das überhaupt wieder wurde.
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"Gibst du ihn mir?"
Es war klar, dass Slava wenig davon hielt, dass man Stress von ihm fern hielt. Und vermutlich belastete es ihn viel mehr, etwas nicht zu wissen.
Er hatte wohl wirklich abgenommen in den letzten Wochen. Kein Training, er aß zu selten und wenn dann wohl auch zu wenig nahrhaft. Hätte er sich in einem großen Ganzkörperspiegel betrachtet, es wäre ihm aufgefallen, aber Spiegel gab es nur wenig und die waren klein und teuer.
Aber Schura kommentierte es, sobald die unten angekommen waren.
"Scheiße, Slava, du bist viel zu dünn!"
Suppe war noch da, und auch Hühnchen. Sorgfältig weggepackt, zugedeckt. Man warf auch in der Zone nichts weg.Die beiden hatten auf ihren Isomatten und in ihren Schlafsäcken in der Küche geschlafen, der Arzt im zweiten Stock auf dem Sofa.

"Wenn nachher jemand in die Stadt kommt..." auch Arvijd war unten erschienen in dieser merkwürdigen MännerWG. "...dann besorgt bitte Medikamente." Er blickte vor allem Jarel an. "einen Gerinnungshemmer... Etwas zur Durchblutungssteigerung, Entzündugshemmer und etwas um den Blutdruck zu regulieren. Du hattest doch eine Alchemistin, richtig? Ich komme auch gerne mit." Er war etwas unschlüssig ob er den Patienten allein lassen konnte.
"Ich laufe nicht weg." wiederholte Slava. "...und die beiden werden schon auf mich aufpassen. Und jetzt wird es langsam dringend... den Restklären wir gleich."
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Jarel Moore
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Begeistert war Jarel nicht.
„Ich gebe dir den Brief gleich. Wenn ich dich hoch bringe…“
Sicherlich wollte Slava unten bleiben. Nur, allein sitzen, ob das klappte? Er zweifelte daran, sah seinen Verlobten vor seinem inneren Auge wie einem Käfer auf dem Rücken auf dem Küchenboden liegen.

Der Schattenläufer atmete durch.
Schreibst du mir bitte genau auf, was du brauchst, Arv?“, bat er den Arzt.
„Ich wäre wesentlich ruhiger, wenn du bei Slava bleibst.“
Er zog das Tempo ein wenig an auf dem Weg zum Abort. Zur Not hätte der Russe das Mitlaufen komplett einstellen können. Das wäre kaum aufgefallen.
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Vyacheslav Sokolov
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Vielleicht erriet Slava Jarels Gedanken, allzu schwer war es ja auch nicht.
Während der Arzt seine Bestellung notierte hielt Jarel Slava fest als der die Blase entleerte.
So recht konnte er sich nicht entscheiden, was entwürdigender war, wenn das ein Fremder tat oder jemand der einem nahe stand. Auf jeden Fall erinnerte ihn die Situation schmerzlich daran wie er zuletzt in der Klink gelegen hatte nach der Schussverletzung. Als der Katheter raus war durfte er auch wieder selbst auf die Toilette, allerdings nicht ohne Begleitung. Meist waren es Pfleger. Männliche. Auch da hatte er nie auch nur das geringste Interesse gehabt. Gut, mochte in dem Fall an den Pflegern gelegen haben. er erinnerte sich kaum an ein Gesicht und dass sie schlecht rasiert, pickelig und eher klein und untersetzt waren und einer aussah wie der andere.
Irgendwie hatte er schon sehr viel Zeit in Kliniken verbracht, nur hoffte er, dass es sich hier wie durch ein Wunder änderte. Irrtum.
"Lass mich unten sitzen, ich brauch ein bisschen Abwechslung. Die beiden bringen mich nachher hoch und Doktor Kostjunari ist ja auch noch hier."
Dann erst fiel ihm das Armband auf, dass er trug und das gelegentliche grüne Leuchten darunter. Vielleicht hatte er es auch schon vorher bemerkt, aber er fand es jetzt richtig, es anzusprechen.
"Wer hat mir das denn verpasst?" Aber weil er Schura direkt ansah und russisch sprach, war klar, dass die Frage längt eine Antwort hatte.
"Ich weiß, du magst die nicht, aber so musste der Dok nicht dauernd selbst Puls fühlen... Ist die neuste Generation. Hat das Ableben eine Stalkers immer recht präzise festgehalten, besser als die alten."

Schura grinste und noch hielt er damit hinterm Berg, was noch alles in seinem Rucksack steckte. Auch er wollte den Chef nicht zu sehr in Unruhe versetzen. Er und Valentine machten sich nun daran, das Frühstück aufzufahren, nach etwas suchen fanden sie Geschirr Brot, Marmelade, Honig und auch Kaffee. Schura grinste.
"War klar, dass du Kaffee hast... ich schätze aber mal, der ist für dich gestrichen."
"Ja, ist er." bestätigte Arvijd. "Hier ist die Liste. Ich hoffe sie kann es lesen."
Die gab er nun Jarel.
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Jarel Moore
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Jarel brummte unwillig, überflog die Liste und steckte den Zettel dann ein.
Vielleicht war es keine schlechte Idee Ljerka zu sehen. Obwohl er Slava nicht wirklich gern allein ließ.
Und das nicht einmal, weil da zwei wirklich gutaussehende Kerle um ihn schwirrten und ihm hofierten. Er hätte ihn fast verloren und das Gefühl ihn am Boden liegen und sterben zu sehen saß tief. Sehr tief.
Aber es musste weitergehen. Er konnte nicht auf seinem Verlobten hocken bleiben wie eine Glucke auf ihren Eiern. Auch nicht auf seinen…
Jarel schüttelte den Kopf, als würde er eine Fliege verscheuchen und steuerte die Treppe an.
Oben zog er sich an, nahm den Brief auf und starrte auf das gefaltete Papier.
Sollte er es lesen und Slava im Fall eines Falles schonen?
Nein. Das wäre Betrug.
Seufzend setze sich in Bewegung und ging wieder runter in Küche. Nach kurzem Zögern übergab er Slava das Schreiben. Ungelesen. Und wartete ab. Wenn die Nachricht schlimm war, würde er wenigstens da sein.
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