Privatwohnung | Nowigrad/Silberstein - Ein Privathaus mit Büro

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Cyron
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Cyron hatte eine Ahnung gehabt, wie der ‚Ausflug‘ enden würde. Er kannte den Schurken schließlich lang genug.
Kaum schob Slava Jarel hinein, nahm der Heiler den Schattenläufer am Arm und wollte ihn in Richtung des Küchentisches schieben, doch der Schurke brummte nur und trat zur Seite, damit der Heiler das eigentliche Malheur zu Gesicht bekam.
Das einer der Männer – oder auch beide – verletzt zurückkehrten, damit hatte er gerechnet.
Nur… dass sein Gastgeber ein Mädchen hereintrug, das hatte er nicht geahnt. Auch nicht, dass er die Kleine kannte.
„Malorne hilf.“, stöhnte er und deutete Slava Sindra auf dem Küchentisch abzulegen.
Der Heiler war gut vorbereitet. Es roch penetrant nach Alkohol. Der Tisch war leergeräumt, auf der Anrichte lag ein lustiges Sammelsurium verschiedener Messer – sogar von Jarels Dolchen war einer dabei – und er hatte alles Mögliche an Verbänden zusammengetragen. Oder dazu gemacht. Ein Teil der Stoffstreifen bestand aus Slavas Bettwäsche. Darüber konnte er sich später ärgern. Jetzt hatten alle Anwesenden andere Sorgen.

„Bericht, bitte.“, zischte er Slava zu und begann im gleichen Atemzug das Mädchen zu säubern und zu untersuchen.

Jarel hatte es während dessen bis zur wuchtigen Bank mit der hohen Rückenlehne geschafft und stand nun schwankend wie ein Grashalm im Wind davor. Er konnte sich doch jetzt nicht setzen. Unschlüssig sah er an sich runter, auf seine rot verschmierten, auf seine Seite gepressten Finger, auf das klebrig glänzende Leder der Hose.
Er würde das gute Stück völlig einsauen. Nein. Setzen kam nicht in Frage. Vielleicht erst einmal etwas gegen diesen furchtbaren Durst unternehmen. Er gab einen weiteren Brummton von sich und versuchte sich zu orientieren.
Zuletzt geändert von Cyron am Montag 21. November 2022, 10:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Vyacheslav Sokolov
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"Der Einsatz insgesamt war erfolgreich. Aber zuerst..." begann Slava, er musste das Geheimnis lüften., es konnte für die Behandlung hilfreich sein.
"...sie war eine Geisel der Nilfgarder, ich hoffe nicht dass sie sich an ihr vergangen haben, aber was wichtiger ist, sie ist kein Mensch, sie ist... hier nennen sie es Doppler eine Art Gestaltwandler. Ich kenne die Besonderheiten ihrer Physiognomie nicht, aber sie isst das gleiche wie Menschen, hat wohl auch eine feste Form die in groben Zügen humanoid ist. Auf jeden Fall muss man sie zu den Säugetieren zählen, mehr kann ich nicht sagen. Und Jarel wurde aber ebenfalls verletzt, ich vermute eine Stichwunde in den Unterleib... Seht sie euch beide an und lasst euch von ihm nicht täuschen... das Mädchen ist wahrscheinlich stabil, aber er hat sie die meiste Zeit getragen und wohl viel Blut verloren. Er wird in den nächsten Minuten zusammenklappen..."
prophezeite er. Vielleicht irrte er, was er sich fast wünschte.
Er sah sich jetzt selbst Sindras Bein an, eine Eintritttswunde und kein Austritt.
"Wenn noch ein Rest vom Projektil drin ist kann ich das auch rausholen, danach müsstet ihr übernehmen, aber bitte, seht euch Jarel an."
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Cyron
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„Ein Wechselbalg?“ Cyron staunte mit offenem Mund und großen Augen.
„Hatte ich noch nie. Mal sehen, ob ich sie wieder hinbekomme. Das in ihrem Oberschenkel muss auf jeden Fall raus, bevor ich die Wunde verschließen kann.“ Er deutete auf das Sammelsurium an Messern. „Das schmale ganz rechts.“
Mehr sagte er nicht, sondern griff sich einen aufgerollten Verband und weitere Tücher, bevor er zu Jarel hastete, der immer noch mitten im Raum stand und irgendetwas suchte.
Was, dass wusste der Schurke selber nicht mehr. Er wusste nur, dass sein Sehbereich immer schmaler wurde.
Er musste…er wollte…
Cyron war der Zustand der Bank wesentlich weniger wichtig. „Hinlegen! Sofort!“, fuhr er seinen Patienten an.
Und der gehorchte. Zumindest versuchte er es. Zur Hälfte klappe es sogar, dann gaben die Beine des Verletzen nach.
„Wowhow…“ Cyron ächzte angestrengt und griff beherzt zu. „Du hast zugelegt.“, stieß der Heiler zwischen den Zähne hervor und mühte sich ab, den Ritter nicht vom Sofa rutschen zu lassen.
Kaum war ihm das gelungen zog er Rüstung und Hemd unwirsch hoch, betrachtete die Wunde, presste die Tücher darauf.
Jarel war nicht richtig da, aber auch längst nicht weg. Immer wieder fielen ihm die Augen zu, nur damit er sie einen Liedschlag später wieder aufriss um wild damit zu rollen. Er murmelte irgendetwas, dass Cyron nicht verstand in einer seltsamen, harten Sprache.
Ja, der Schattenläufer brauchte Hilfe, aber das Mädchen auch.
Und ob er zwei Heilzauber dieser Güte nacheinander fertig brachte…
Kurz ging der Heiler die Möglichkeiten durch. Er hasste Triage, aber es hatte keine andere Wahl.
Der Schurke war zäh. Der würde noch durchhalten. Das Mädchen aber…
Der Elf entschied sich und befestigte hektisch den Verband, bevor er aufsprang und zum Tisch ging.
„Fremdkörper entfernt?“, wollte er wissen, amtete betont ein und aus und bereitete sich auf den ersten Zauber vor.
Zuletzt geändert von Cyron am Montag 21. November 2022, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Vyacheslav Sokolov
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Slava war kein Arzt, aber in der Zone waren diese Mangelware und so hatte er such seinerzeit von Ljuba zeugen lassen, wie man einw Kugel entfernte - eines der häufifsten Verletzungsbilder im Einsatz neben der Stahlenkrankheit.
Später hatte er leider oft genug üben können.
Er griff nsch dem Werkzeug, es schien sich tatsächlich perfekt zu eigen... und holte kurzerhand die abgebrochene Spitze eines Armbrustbolzens raus.
"Bestätige. Ist entfernt. Wie geht es Jarel?'
Selten oder nicht, ihm war eindeutig einer wichtiger, und neben dem kniete er sich nun neben die Liege, hielt seine Hand, ginge es ihm schlechter, so würde es das merken.
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Cyron
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Cyron legte beide Hände auf die nun äußerst stark blutende Wunde des Mädchens. Er wusste, er hatte nur einen Versuch. Diese Menge Blut konnte nur eines bedeuten….
„Er hat noch.“, entgegnete er nur auf die Frage nach Jarels Zustand.
Kurz richtete er seine Gedanken auf den gehörnten Gott aus, murmelte ein Stoßgebet, schloss die Augen. Er konnte es spüren. Wie die perforierte Arterie sich schloss, sogar das Gewebe darüber, zum Schluss sogar die Haut. Wunderbar!
Das Leuchten drang sogar durch seine geschlossenen Augenlieder. Innerlich triumphierte der Priester. Er hatte dem Schnitter wieder einmal ein Leben geraubt. Die Kleine würde es schaffen.
Er öffnete die Augen und prüfte ihren Puls, ihre Atmung. Ja. Sie würde es schaffen.

Die Hand des Schattenläufers wies keinerlei Spannung auf, war kalt und klamm wie ein Fisch.
Während er sich abmühte, nicht ohnmächtig zu werden, bewegten sich die unter dem Bart blassen Lippen unentwegt. Er flüsterte zwischen zwei schleppenden Atemzügen immer wieder hektisch etwas. Erst hielt Salva es für sinnloses Gebrabbel, doch dann schnappte er ein Wort auf, dass er erkannte.
In seiner Muttersprache. In einer Sprache, die Jarel unmöglich kennen konnte.
Je aufmerksamer Salva zuhörte, desto mehr verstand er, desto mehr erkannte er wieder. Es war nur Geflüster, nicht die unheimliche, nervenaufreibende Stimme des Wunscherfüllers. Aber der Inhalt…
…der war derselbe. Das war unmöglich.

Cyron sah hektisch von Sindra zu Jarel. Die Kopfverletzung würde er als nächstes Heilen. Aber jetzt war erst die Verletzung des Schurken dran. Mit zwei Sätzen war er am Sofa und versuchte Slava mit sanfter Gewalt zur Seite zu schieben.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Das Artefakt hatte Cyron wirklich gut getan, oder was diese orte der Macht auch immer waren. Er dachte schon wieder, oder immer noch in den Begriffen der Zone.
Eigentlich wollte Slava sich Sindras Heilung in allen Details ansehen, wie sich die Wunde schloss... Wann bekam man denn eine magische Heilung zu sehen?
Aber statt dessen blieb er lieber bei Jarel, Cyron hatte ihn auf die Liege gewuchtet... war er früher schlanker gewesen? Eigentlich war er doch nicht korpulent, ja nicht einmal untersetzt zu nennen... nur die Schultern waren beachtlich breit... womöglich war er als Assassine, oder wie man das nannte, früher drahtiger gewesen als heute?
Noch konnte er solche Gedanken finden während er begann ihn von der Rüstung zu befreien um sich selbst die Wunde anzusehen und es später dem Heiler zu erleichtern.
Lieber hätte er ihn unter anderem Vorzeichen ausgezogen, aber er zweifelte nicht daran, dass das nicht das letzte mal war. Diese Rüstungen waren irrsinnig kompliziert. Wer dachte sich so etwas aus, Schnürungen an allen Ecken und Enden. Warum nicht ein oder zwei Schnallen, diese speziellen leisen Klippverschlüsse... im Ernstfall dauerte es so Minuten bis man in der Ausrüstung war. Aber gut, die Neuzeit hatte aus diesem Nachteil wohl ihre Lehre gezogen, hier hatte man das eben noch nicht.
Und dann... Jarl murmelte etwas vor sich hin, erst beachtete er es kaum denn es klang nach kauderwelsch, aber der Rhythmus, er hatte das schon einmal gehört und als er genauer hinhörte...
...war es russisch und die Worte die er so oft und wie in Dauerschleife im Zentrum gehört hatte.
'Komm zu mir.
Dein Ziel ist hier
Ich weiß was du dir wünschst
dein weg endet hier...'

Wo hatte er das her? War das dieser Traum gewesen? Hatte er dass gemeint? Diese Stimme? Fuck.
Aber wie zur Hölle konnte Jarel vom Zentrum der Zone träumen?
Verdammte Scheisse!
Wieder rasten seine Gedanken.
Sein Bild von der Zone war immer schon das eines Pilzgeflechtes gewesen, rudimentär intelligent, zumindest aber auf Überleben programmiert. Es wollte wachsen und schlug seine Wurzeln in allem was lebte und atmete, und es war eine Kraft dahinter, wenn man so wollte Magie.
War er also infiziert? Das war die einzige Erklärung. Und unwahrscheinlich war es nicht, er hatte so viel zeit darin verbracht, von Anfang an. Bisher war er doch eher von der lokalen Wirkung ausgegangen, wie die einer Strahlungsquelle. Solange er dieser ausgesetzt war, war da auch der Effekt. Er musste umdenken, jetzt war er keiner Ursache mehr ausgesetzt und trug immer noch die Wirkung in sich, war vielleicht selbst zum Verbreiter geworden. Verfickt nochmal.
Als würde das etwas bringen blickte er auf seine Hände. Natürlich sahen die vollkommen normal aus.
Hatte es da nicht einmal ein Computerspiel gegeben in dem Menschen durch Wesen aus Pilzen ersetzt wurden? Nicht diese Zombiespiele... Was wenn auch das Realität war, wenn das nicht nur der wirre Verstand eines Japanischen Spieleentwicklers war sondern noch ein Vorzeichen dieser... was auch immer. Und was war zuerst, die Sphärenkonjunktion oder die Zone? Er starrte nun auf Jarel, der nun still lag aber gleichmäßig atmete.
Wieder schlug sein Herz als wollte es seinen Platz im Brustkorb mit Gewalt erweitern, aber dieses mal war er sich sicher, dass es weder ein Anfall war noch das Herzklopfen eines Verliebten. Es war wirklich Angst. Angst an etwas geraten zu sein, das seinen Horizont überstieg und gegen das er keine Chance hatte, dessen Werkzeug er geworden war. Dijkstra fürchtete er nicht, aber das war stärker als Dijkstra, komplexer, abstrakter... und es griff nun auch in diese Welt.
Musste er doch verschwinden, allein um diese Welt zu schützen? Vor seinem Einfluss und dem der Zone?
Oder war es längst da? Ging es sogar von hier aus und war die Zone von hier aus infiziert worden?
Eben, was war zuerst?
Da waren noch so viele Fäden offen und ihm schwirrte der Kopf.
Der Dämon, der mit Viktor gekommen war... ihn wollte er sehen, er war mit Sicherheit ein Schlüsselelement, und dann waren da noch andere aus anderen Welten...
Am liebsten hätte er etwas genommen um ein paar der Gedanken zu erschlagen und den Rest gerade zu richten. Er dachte an die Dose Fisstek oben im Büro. Dann blickte er zu Jarel. Nein, clean bleiben. Wenn er aufhalten wollte was da lief durfte er sich nicht mit Drogen die Birne vernebeln.
Er saß immer noch am Boden.
Und Sindra war geheilt.
Langsam richtete er sich nun auf...
"Noch genug... Dings... Mana übrig für Jarel? Es ist auch noch was vom Fleisch da hoff ich? Ihr werdet sicher auch gleich Hunger haben..."
wandte er sich an Cyron, hielt sich an flapsiger Ausdrucksweise fest.
Er legte selbst noch die Rüstung ab, raus ging immer leichter als rein, und machte sich etwas vom Fleisch und den Bratkartoffeln warm, und auch für Cyron. Dass Magie hungrig machte wusste er ja längst.
Und während das Herdfeuer langsam alles erwärmte atmete er tief durch und schob erst einmal alles beiseite auf den gigantischen Haufen an seelischem Gerümpel, den er mit sich herumtrug und erst langsam sortiert bekam. Vorerst war ja nichts geschehen, also weitermachen. Er musste funktionieren, erst recht wenn alles brannte, dazu hatte man ihn ausgebildet. Alles weitere würde sich zeigen.
Er nahm nun neben Sindra Platz, für den Fall dass sie erwachte und dann erschrak.
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Cyron
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Der Spion erhob sich von allein und ließ dem Heiler den Raum, den er brauchte. Sehr gut. Nichts war schlimmer als Angehörige, die man erst vertreiben musste um zu helfen.
„Ich denke schon.“, erklärte Cyron auf Slavas Frage nach seiner Energie hin und deutete auf den Herd. „Fleisch ist noch übrig. Nur Kartoffeln….nicht mehr viele.“, murmelte der Elf, während er den Verband entfernte und den Schurken untersuchte.
Die Wunde war nicht so tief die Befürchtet. Das sollte kein Problem sein. Nur der Blutverlust war kritisch. Aber auch da hatte der Heiler schon schlimmeres gesehen. Alles halb so wild.
Konzentriert ein- und ausatmend lies er beide Hände einige Zentimeter über dem Stich schweben. Es dauerte unangenehm lange, bis sich das grüne Leuchten langsam pulsierend aufbaute, aber es gelang.
Mit einem halbwegs zufriedenen Lächeln untersuchte der Heiler sein Werk und nickte sachte.
Mehr aus Vorsicht als aus Sorge legte er die langen schmalen Finger noch einmal auf die Brust des Schurken. Ein weitere Leuchten – schwächer und kürzer – bevor Cyron sich erhob und die Finger in dem Tuch abwischte, dass er sich als Schürze vorgebunden hatte.
Sobald er wach wird, braucht er Flüssigkeit. Und nicht zulassen, dass er aufsteht.“, erklärte Cyron, während er eine Decke aufrollte, um sie unter Jarels Kniekehlen zu schieben. „Und wir brauchen mehr Decken. Wärme und Ruhe sind wichtig. Und keine übermäßige Aufregung. Sein Kreislauf muss sich erst stabilisieren.“

Damit kehrte er zum Küchentisch zurück, reinigte seine Hände flink aber ohne Hektik und untersuchte Sindras Kopfwunde. Beide Patienten waren außer Gefahr, wenn es keine Komplikationen gab, er hatte also Zeit und strahlte von einem Augenblick zum anderen eine ansteckende Ruhe aus.
„Der haben sie eins übergebraten.“, bemerkte der Heiler, an Slavas flapsigen Ton angepasst.
Abermals atmete Cyron durch, platzierte seine Hände über den verklebten hellen Haarschopf, schloss die Augen und…nichts.
Der Elf fluchte lästerlich und beleidigte einige Gottheiten und ihre Mütter gleich mit.
„Gehirnerschütterung wahrscheinlich. Die brauchen jetzt beide Ruhe. Wir soll…“
In diesem Moment stöhnte der Doppler hell und leise, blinzelte irritiert, schrak einen Augenblick später zusammen und versuchte wegzukriechen, genau wie Slava es vorhergesehen hatte.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

"Wir bringen sie dann alle ganz nach oben..."
Hatte er noch erläutern wollen, auch dass es dort genug Decken gab. Es war sein Bett, aber er würde jetzt erst einmal nicht schlafen.
Aber er würde sich noch saubermachen müssen. An seinen Händen klebte immer noch Blut.
Dann aber...
Slava war sofort bei Sindra und hielt sie fest, zum einen damit sie nicht sofort die Flucht ergriff, aber eben auch um sie ruhig zu halten wie der Heiler gesagt hatte.
"Beruhig dich... du bist in Sicherheit."
Versuchte er ihr klar zu machen.
Sindra
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Die Kleine zog die Lippen hoch, fletschte die Zähne, fauchte wie eine Wildkatze und begann zu zappeln.
Es waren Slavas Worte, die sie aus ihrer Panik holten. Hektisch sah das Mädchen sich um.
Cyron trat neben den Spion und lächelte den Doppler an.
„Es passiert dir nichts.“, bestätigte der Elf leise und sanft. Er sprach eine andere Sprache, der Doppler verstand ihn trotzdem. Der Vampir hatte diese Sprache auch gesprochen.
Langsam sickerte Erkenntnis und Erkennen in die wasserblauen Augen.
Sie war nicht mehr in dem Lager, in das sie verschleppt worden war. Sie war in einem Zimmer. Es war warm. Es war trocken und ihr Bein tat nicht mehr so weh.
Da war der gefährliche Mann, den der Werwolf liebte. Und da war ein Elf, den sie in der Taverne gesehen hatte.
„Ich hab Kopfweh.“, bemerkte sie schlicht und wollte sich aufsetzen.
„Und Durst. Wo ist Reu?“ Zumindest schien sie keinen Dachschaden erlitten zu haben. Ihr Blick wirkte zwar verwirrt, aber auch munter.
„Du hast eine böse Beule, Mädchen. Blieb ruhig liegen. Die Kopfschmerzen werden bald besser.“, erklärte Cyron, nahm Sindras Hand und tätschelte diese. Doch nicht lange. Der Doppler zog die Hand mit einem Ruck zurück. Wieso fasste der Herr Elf sie an?
Der Blick des Dopplers fiel auf die Gestalt des auf der Bank ausgestreckten Ritters. Jarels rechter Arm war von der Bank gerutscht und die Knöchel des Verletzen berührten den Boden. Sein Kopf war zur Seite gesunken, mit von den Anwesenden abgewandten Gesicht.
Auf den ersten Blick konnte sie keine Bewegung des Brustkorbes wahrnehmen.
Jakob hätte davon ein Lied singen können…
„Oh….“ Sie sah mit Bedauern im Blick zu Slava. „Ist er tot? Das tut mir leid. Weil ich mich geholt habt? Hat Reuven euch geschickt? Geht’s ihm gut?“, flüsterte der Doppler ohne Punkt und Komma.
Mit der Offenheit eines Kindes sprach sie ohne zu überlegen alles aus, was ihr auf der Zunge lag.
Für mehr war sie im Moment auch zu durcheinander. Sie hatte irgendetwas falsch gemacht. Etwas war böse schiefgelaufen.
Etwas. Aber was?
Sie war gerannt. Und dann hatte sie erst etwas ins Bein gebissen. Das Bein hatte nicht mehr funktioniert. Sie war gestürzt und dann…
Da waren Männer, die sich in einer Sprache unterhielten, die sie nicht verstand. Sie stritten sich. Um sie?
Sindra schluckte. Ihre Erinnerungen waren ungeordnet und von einigen Blackouts unterbrochen.
Was war nur geschehen? Und wo war ihr Hexer?
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

"Er lebt, aber er wurde verletzt."
Er wechselte einen Blick mit Cyron.
Sie wusste also nicht wo der Hexer war. Unnötig, noch einmal nachzufragen. Er atmete tief durch. also gut, er würde sich auf die Suche nach ihm machen, morgen.
"Reuven war nicht hier... Wo hast du Reuven zuletzt gesehen?"
Er goss aus einer Karaffe Wasser in einen Tonbecher und reichte ihn Sindra. Musste man beunruhigt sein, wenn ein Hexer für einige Tage nicht auftauchte?
Vermutlich ja, wenn der selbst sich auch den letzten Lohn nicht mehr abgeholt hatte.
"Erzähl am besten alles was du weißt bis zu dem Zeitpunkt, als dich die Nilfgarder erwischt haben. Und keine Sorge, wir wissen was du bist. Das mussten wir, damit Meister Cyron dich heilen konnte. Du bist nicht in Gefahr deswegen, Versprochen."
Ganz automatisch sprach er mit ihr wie mit einem Kind und es missfiel ihm nun erst recht zu wissen was genau sie mit dem Hexer verband.
Sindra
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Der Doppler hatte sich aufgesetzt und die Beine untergeschlagen. Dankbar nahm sie den Becher und trank einige Schlucke.
Mit seltsamen Blick betrachtete sie den Spion.
Er wusste es. Der Elf auch. Unwillkürlich wanderte ihr Blick zum bewusstlosen Ritter.
Sie zog ein Schnütchen, begann aber tatsächlich zu erzählen, senkte den Blick auf ihre Hände und hielt sich am Becher fest wie ein Ertrinkender an einer Planke.
Vielleicht war es ganz gut, alles zu erzählen, denn es fehlte noch immer das tiefere Verständnis für das, was geschehen war.
„Es fing an, als wir die Jägerin aufgelesen haben. Auf dem Rückweg kam ein älterer Hexer zu uns.
Er behandelte Reuven ganz furchtbar schlecht, warf ihm Schwerter vor die Füße. Die gehörten einem Bruder-Hexer. Der Werkater der roten Hexe hat ihn umgebracht, wollte aber eigentlich Reuven umbringen, weil er sie vorher umgebracht hat. Haben wir zumindest gedacht.“

Cyron zog kurz die Schultern hoch, als Slava ihn fragend ansah. Das wussten sie ja schon alles, wahrscheinlich erzählte das Mädchen eher um die eigenen Gedanken zu ordnen.
„Der ältere Hexer heißt Dimitar. Er hat gesagt, Reuven war Schuld.“
Der Doppler räusperte sich und nahm noch einen Schluck Wasser.
Während sie erzählte wurden ihre Gedanken tatsächlich etwas klarer. Das Gefühl, dass sich ihre Gedanken durch Honig winden mussten nahm von Satz zu Satz ab. Oder von Schluck zu Schluck?
„Reuven war ganz furchtbar schlecht gelaunt und traurig. Wollte aber nicht reden. Hat stattdessen die Jägerin gevögelt.“ Keinerlei Betroffenheit in der Stimme des Mädchens, kein Vorwurf, nicht einmal eine Spur Scham. Zumindest nichts hör- oder sehbares.
Sie leerte ihren Becher und ließ sich nachschenken.
„Ich hab nicht verstanden, warum er nicht mit mir reden wollte und so abweisend zu mir war.
Ich hab Dimitar gesucht und mit ihm geredet. Er hat es mir erklärt. Dann hab ich mal probiert, warum Schnaps dabei helfen soll. War furchtbar und hat überhaupt nicht geholfen. Ich hab geschlafen, bis es mir besser ging. Dann haben wir nochmal geredet und was gegessen.“

Die Kleine grübelte einige Sekunden und nutze die Pause, um noch einen Schluck zu trinken.
Tatsächlich. Mit jedem Schluck Wasser wurde das Denken einfacher.
„Dimitar hat gesagt, er hilft mir mehr von meiner Art zu finden und hilft uns mit der Hexe, wenn er dafür bezahlt wird. Er hat erklärt, dass Hexer keine Partnerschaften eingehen und das Reu mich bald wegschickt. Wir gingen zurück in die Stadt. Dimitar sagte zu Reu, ich würde ihn schwach machen. Und verletzbar. Jeder könnte mich holen und Reu würde sich in Gefahr begeben, um mich zu retten. Reuven wurde wütend und zog das Schwert. Ich hab Reu gebeten es wieder wegzustecken. Das hat er auch gemacht. Dimitar hat ihn geschlagen, kaum dass es in der Scheide Strecke. So hinterhältig…das war wirklich schlimm. Ich hab versucht Dimitar zu schubsen. Hat nicht geklappt. Er hat nicht mal gezuckt. Da wurde mir klar, Dimitar hat recht.“
Sie verzog das Gesicht, schluckte und begann den Becher in ihren Händen zu drehen, ohne einen der Männer anzusehen.
„Er hat auch gesagt, ich bin Schuld an Tod von Reuvens Bruder.“
Noch einmal schwer schluckend machte der Doppler eine längere Pause, atmete einige Male ein und aus..
„Ich bin weggelaufen. Als ich zurücksah, hat Reuven sich geprügelt. Irgendwie hat Dimitar es geschafft, dass alle böse auf Reuven waren. Ich hätte ihm helfen sollen….aber ich bin weggelaufen. Ganz viel gelaufen, bis mir die Puste ausging. Da wusste ich nicht mehr, wo ich war. Ich wollte mich in einen Hund verwandeln. Als Hund ist es einfacher den Weg zu finden.“
Sie tippte sich an das Näschen. „Gute Nase. Aber ehe ich mich verwandeln konnte, war da plötzlich jemand. Ein Mann in schwarzer Kleidung. Er versuchte mich zu packen. Ich wollte weglaufen. Fast hätte ich es geschafft, doch dann biss mich etwas ins Bein.. Es tatfurchtbar weh und das Bein wollte nicht mehr.“ Sindra sah an sich runter. Es tat nicht mehr weh. Interessant.
„Ich bin hingefallen. Dann bin ich zwischen schwarzen Zelten aufgewacht. Die Männer haben gewürfelt. Einer mit ganz kurzen roten Haaren sprach diese Sprache. Er hat mich ausgelacht und gesagt, er würde mich ordentlich einreiten. Mir war furchtbar kalt und ich bin eingeschlafen.“
Cyron zog kurz die Augenbraue hoch. Eingeschlafen war wahrscheinlich nicht ganz korrekt. Er sagte aber nichts.
„Und dann wurde ich hier wach.“
Sie presste kurz die Lippen aufeinander. „Das Bein tut nicht mehr weh. Wie habt ihr das gemacht? Das war eine Schusswunde, richtig?“
Die Stimme des Dopplers klang die ganze Zeit schuldbewusst, aber auch erstaunlich nüchtern.
Zumindest weinte sie nicht.
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