Privatwohnung | Nowigrad/Silberstein - Ein Privathaus mit Büro

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava schloss auf, geleitete den Elfen nach oben.
Die Antwort blieb er ihm vorerst schuldig.
Was auffiel, er zog unten die Stiefel aus, ging barfuß nach oben.
Er begleitete den Elfen bis in die Bibliothek, dann verabschiedete er sich kurz um den Cognac zu holen und zwei Becher.
Er hatte auch noch andere Alkoholika, Nilfgarder Zitronenvodka, Temerischen Brandy und was der geneigte Sammler noch so zusammentragen konnte. Auch einen Skelliker Whiskey hatte er und Rum aus Kaedwen. Eine kleine Auswahl an Flaschen trug er nun nach oben, stellte sie auf einem Beistelltisch ab und ging noch einmal nach unten. Dieses mal kam er mit Messern, Schneidbrettern, Räucherspeck und geräuchertem Käse und salzig eingelegten Tomaten und Gurken zurück. Kaviar fehlte, aber ansonsten sah es nach einem ordentlichen russischen Besäufnis aus. Diese Kultur würde er sich niemals nehmen lassen. An Musik mangelte es, er hatte nie gelernt eine Laute oder etwas ähnlich mobiles zu spielen. Als Kind reicher Eltern hatte man ihn an einen Flügel gesetzt, und so leidlich hatte er auch die russischen Komponisten gelernt, aber ein Flügel eignete sich nciht um besoffen am Lagerfeuer zu klimpern.
Als alles zusammengetragen war ließ sich in einen von zwei Sesseln fallen.
Der Raum war eine gute Interpretation eines Herrenzimmers. Bücherregale um distinguiert zu wirken, ein Schreibtisch und zwei schwere Holzsessel. Keine Lesersessel im Chesterfield-Stil, auch wenn Slava sich vorgenommen hatte, so etwas noch in Auftrag zu geben, die Mode war hier derzeit noch eine andere.
Kurz wanderte Slavas Blick über den Tisch. Er war nciht groß, aber er bog sich fast. so war das richtig.
"Bedient euch... Ich bin seit etwas weniger als einem Jahr hier. Aber ich bin..."
Währenddessen goss er zwei Gläser ein und reichte eines seinem Gast.
"...ich bin geschult, mit solchen Situationen umzugehen und mich schnell anzupassen. Worauf trinken wir?"
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Cyron
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„Auf die Anpassung!“, antwortete Cyron, der vor einem der Bücherregale stand ohne sich umzudrehen.
Bücher! So viele! Er musste schnellstens lernen! Solche Schätze in seiner Reichweite. Und er konnte sie nicht lesen. Noch nicht.
Der Elf drehte sich um, lies seinen Blick über all die Leckereien schweifen und begann zu Strahlen.
„Ihr nehmt das mit der Gastfreundschaft sehr ernst.“, erklärte er lachend, stieß an, trank und versuchte dann die Etiketten der Flaschen zu erraten. Der Cognac war hervorragend, aber nicht ganz seine Kragenweite.
„Ist da zufällig Rum dabei?“
Es war Rum dabei. Nach dem ersten Glas Cognac steig der Elf um. Und genoss den beinahe augenblich eintretenden Schwips in vollen Zügen. Was hatte mal eine berühmte Person gesagt: Leicht einen sitzen und keine Termine machten einen perfekten Tag aus.
Die beiden so ungleichen Männer stießen an. Nicht nur einmal.
Slava brachte Cyron russische Trinksprüche bei, Cyron hatte einige zotige Witze auf Lager.
Die Brettchen wurden leerer, die Männer voller.
Die ersten beiden Flaschen standen bereits ohne Inhalt neben dem Tischbein auf den Boden, als Cyron die Idee kam, den Rausch noch intensiver zu gestalten.
„Ich hab da noch was…“, erklärte er, nahm eines der leeren Brettchen und ein Messer auf und erhob sich schwankend. „Seid ihr bereit für ein kleines Abenteuer?“ Brettchen und Messer landeten auf dem Schreibtisch, aus dem Beutel mit den Pilzen landete eines der kleinen Gewächse auf dem Brettchen, wurde von den Lamellen befreit und in Scheiben geschnitten.
Cyron war beinahe fertig, als sein Blick auf ein kleines silbernes Döschen fiel. Ein Döschen, dass seinen Blick magisch anzog. Konnte das….
Mit hypnotischer Langsamkeit nahm der Elf das kleine Behältnis in die Hand und öffnete es.
Ja. Es war genau das, womit er gerechnet hatte.
Schlagartig wurde der Elf ernst. Aber nicht nüchtern.
„Wie oft nehmt ihr das Zeug?“, tönte plötzlich die schleppende Stimme des Elfen, der sich langsam zu seinem Gastgeber umdrehte. Der Bedarf den Rausch um ein haluzinigenes Element zu erweitern war schlagartig verpufft.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Die tranken auf die Anpassung, auf die Sphärenkonjunktion, auf Elfen und Menschen, alles wurde begossen. Es war erstaunlich entspannt, mit dem Elfen zu trinken. Irgendwie hatte Slava kurz seine Zweifel gehabt, hatte die leise Befürchtung gehabt, er wäre zu verkopft. Aber sie stießen an, tranken, erzählten sich Witze.
Der Speck verschwand, das Gemüse wurde weniger und die Flaschen leerten sich. Der Elf und der Russe waren beide Stockbesoffen.
Er fühlte die angenehme Schwere, den Frieden und die Ruhe. Gedanken, die Träge in seinen Gedanken fühlte sich gut an, befreiend. Scheiß auf den GRU... auf den Geheimdienst. Hier war er nur er und ein Elf nur ein Elf und er besoff sich mit seinem neuen Kumpel. Alles hatte seine Richtigkeit.
Und dann holte der Elf seine Pilze heraus.
Einen kurzen aber viel zu langen Moment war Slava versucht einzuwilligen, aber rechtzeitig entdeckte der Elf die Dose auf seinem Schreibtisch. Das Fisstech.
"Gar nicht." seine Stimme war belegt. Natürlich wusste der Mediziner, was das war. Wäre ja auch zu schön gewesen.
"Ich weiß gar nich mal warum ich es aufgehoben hab."
Er blickte den Elfen an.
Wie tief hatte er in seine Seele geblickt. Hatte er die Sucht gesehen? Das Damoklesschwert, das immer über ihm schweben würde, und das nciht einmal selbst gewählt.
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Cyron
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Lebenslauf:

Cyron kehrte zum Sessel zurück. Ohne das Brettchen, ohne die Schieben, die er aus den Pilzen geschnitten hatte.
„Gut.“, erklärte er kurz und schenkte sich – und Slava – die Gläser ein weiteres Mal voll.

„Nimmt Jarel das Zeug?“ Cyron zog ein Bein auf den Sessel und setze sich darauf. Auch er hatte beim Eintreten die Schuhe ausgezogen.
Er lehnte sich zurück, nahm einen kleinen Schluck und betrachtete Slava über den Rand des Glases hinweg. Eigentlich konnte das nicht sein. Eine Dosis von dem Zeug und der Schattenläufer war weg vorm Fenster. Nein. Unmöglich. Oder?
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

"Nein. Er hat mir durch den Entzug geholfen und ist selbst auch trocken."
Das also wusste er. Ja, klar. Er kannte Jarel gut. Zu gut.
Seine Gedanken gingen träge.
Er nahm das Glas, trank weiter. Alkohol war nciht das Problem, es senkte nur die Hemmschwelle. Aber er hatte das trainiert. Er durfte diese eine Grenze nicht überschreiten. Seine Prüfung. Hätte er geahnt, dass auch Jarel sich solche Prüfungen stellte, wie ähnlich sie sich auch in der Hinsicht waren. Auch er lehnte sich zurück. Und irgendwie kam er ins Plaudern...
"Er hat mich aufgesammelt... sozusagen. Kurz nachdem ich angekommen war. Er hat auf mich aufgepasst..." ein kleiner Schluck. Slava lümmelte in dem Sessel, noch einen Tag vorher wäre ihm das nicht möglich gewesen.
"Meine Nemesis sind Schmerzmittel, aber ich halte durch, dank deiner Behandlung noch besser. Jeden Tag mit Schmerzen aufzuwachen..." irgendwie war er zum 'du' übergegangen. Wie lange es hielt, wer wußte das schon.
"Und die Pilze? Ich nehme an, das machst du schon länger?"
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Cyron
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Lebenslauf:

Jarel hatte seinen Gastgeber ‚aufgesammelt‘. Interessanter Begriff dafür.
Cyron grinste schief.
„Meinen Hang zu Rauschmitteln habe ich schon sehr lange. Bei meinem ersten Einsatz im Krieg wurden wir abgeschossen. Nun…eigentlich schon auf dem Weg dahin.“
Der Elf prostete den Menschen zu.
„Ich habe als einziger den Absturz überlebt. Schwerste Verbrennungen. Als ich nach Jahren zurückkam, hatte meine große Liebe meinen besten Freund geheiratet. Und ich war abhängig. Kommt euch das bekannt vor?“ Cyron meinte damit die Abhängigkeit. Wie nah er mit der zweiten Sache kam, wusste er nicht.
Einen Moment verlor sich der Elf in der Erinnerung an den immer größer werdenden Flammenball, der den Zeppelin mit all den schmucken in unverkratzten, glänzenden Rüstungen steckenden Kriegern vom Himmel holte. Er erinnerte sich an den Geruch, die seine in den Rüstungen geschmorten Kameraden verbreiteten an die Schmerzen. Und an die Schuld des Überlebenden.
Er nahm einen großen Schluck. Von den Verbrennungen war allerdings nichts zu sehen.
„Und wenn einen das Leben schon fickt kann man wenigstens danach fragen, ob es kuscheln will.“
Der Elf leerte sein Glas und schenkte sich nach. Und auch Slava.
„In meiner Ausbildung zum Heiler und Alchemisten lernte ich dann noch andere interessante Dinge zuzubereiten. In den letzten Jahrzehnten beließ ich es jedoch bei Kräutern und Tabak.“
Ob es am Alkohol lag oder die Nähe, die sich an diesem Abend etabliert hatte, Cyron packte mit etwas aus, was wirklich nicht jeder musste.
„Die Sache mit der Gedankenkontrolle, jahrelang exzessiv ausgelebt und dazu die Drogen waren eine brisante Mischung, die mich mehr als einmal fast das Leben gekostet hätte.“ Der Elf machte eine kurze Pause und starrte in sein Glas.
„Dieser Körper ist heil, aber in dem Körper, den ich zurückließ war zuletzt äußerst zerbrechlich. Hier oben.“ Cyron tippte sich an die Schläfe.
„Daher habe ich einige Gänge zurückgeschaltet. Bei dem Thema…gibt es hier Zigaretten?“

Ein weiterer Schluck. Der Elf schwankte bereits bedenklich. Sogar im Sitzen.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Wieder hörte Slava zu, trank, nickte.
Er vertrug ordentlich etwas, jahrelanges Training, sibirische Gene.
Und zu vieles kam ihm bekannt vor. Im Krieg abgeschossen... Also aus einem Fluggerät. Es war so vertraut solche Worte in dieser Welt zu hören, über den Krieg zu sprechen, den Kampf.
Die Schuld des Überlebenden. Er überlegte... Als er die Einheit verloren hatte... das war 2006, Nein eigentlich nicht, er hatte es nicht so sehr gefühlt. Er war nicht lange genug bei der Einheit gewesen. Hatte kaum Erinnerungen an die Zeit... und die Untersuchung hinterher war unangenehm genug gewesen, dass er gelernt hatte sich zu verteidigen. Aber er war auch keiner, der zuerst die Schuld bei sich suchte. Nein, von Schuld zerfressen war er nicht. Schlimmer hatten ihn die Verluste in der Zone getroffen. Sie hatten seine Einheit eliminiert, einen nach dem anderen... aber auch hier hatte er sich wenig vorzuwerfen, die Schuldzuweisungen kamen immer von außen.
Der Beste Freund...
Er seufzte, er hatte schon ein Händchen dafür, Männer mit ihren ganz eigenen Dämonen um sich zu scharen.
Zu dem Spruch des Elfen grinste er nur, lachte kurz.
"Hab immer gesagt... wenn dich das Leben in den Arsch fickt, dann dreh dich um un mach ihm klar, wer jetz anner Reihe is..."
Dann stand er auf, auch er wankte etwas, ganz klar drückte auch er sich auch schon nicht mehr aus.
"Aber du has wieder ne Frau gefundn? Du has was von Kindern gesagt... un Enkeln...?" Wollte er wissen.
Seine Sprache hatte sich verändert, er achtete kaum mehr auf die Ausdrucksweise, jetzt war er wieder der ungehobelte Stalker, der sich unter den Verbrechern in der Zone durchsetzte.
Er trat an einen Schrank, schloss auf... darin hing seine alte Jacke, sein alter Rucksack stand dort, auch die AK... und eine letzte Packung Zigaretten.
Belomorkanal, nicht die besten, aber irgendwie verkauften sie sich zu gut in der Zone
"Hier... die stammen noch aus meiner Heimat... Irgendwann bekomm ich es hin, das Papier hier nachmachen zu lassen."
Er bot ihm ohne umschweife eine an, zündete sich auch selbst eine an, das Feuerzeug steckte in der Packung... eigentlich fahrlässig. ein Benzinfeuerzeug, alte Armeebestände mit Hammer und Sichel und den Buchstaben CCCP in den Boden geprägt. Nicht das Blech, dass man Touristen verkaufte. Das ding zündete auch noch, wenn es im Matsch gelegen hatte. Dann ließ er sich wieder in den Sessel fallen und rauchte genüsslich.
"Ich hab die Geburt der Zone miterlebt... Ich war dort... Hab auch als einsiger meiner Einheit überlept, aber ich hab mich nich schuldig gefühlt. Vielleicht weil ich mich nciht mehr an viel einner... oder weil meine Regierung es mir damals anhängen wollte... aber sonst... mir kommt viel zu viel bekannt vor. Meine Ex is auch mit meinem besten Kumpel von damals verheirat... aber der Jung is trotzdem von mir."
Wenigstens da konnte er sich sicher sein. Dermaßen rotblond und weiß wie ein Mehlwurm, das waren nicht Olegs Gene und auch nicht Ljubas.
"Den Rest hast du ja gesehen..." kurz lag seine Hand auf dem Bauch, dort wo die Narben der Schusswunden noch immer zu sehen waren. "...ein Scharfschütze... Mochte mich wohl nich... den Rest erspar ich dir. Die Medikamentenabhängigkeit verdank ich dem Krankenhaus... das hab ich ja schon erzählt. Bin nur dank Job und der ganzen Scheiße lang nich weggekommen... die Pilze... machen die abhängig?"
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Cyron
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Cyron grinste breit bei Slavas Bemerkungen. Der Russe hatte keine Ahnung, dass er jemanden vor sich hatte, der in seinem vorherigen Leben immer gern als lichte, reinweiße Gestalt aufgetreten war.
Hier brauchte der Elf sich keine Mühe geben, seinen Ruf zu wahren. Er hatte keinen.

Sieh an, Slava hatte ähnliches mitgemacht. Krieg. Krieg brachte das mit sich.
Was brachte Krieg schon anderes? Außer Leid und Opfer. Für diese Erkenntnis musste man keine eintausendsechshundertvierzig Jahre alt werden.
Er seufzte. „Ja. Viel später fand ich eine neue Liebe. Was aber nicht heißt, dass meine ersten drei Kinder nicht von der ersten waren.“ Er zuckte eine Spur verlegen mit den Schultern.
„Ihre Konstitution war nie die beste. Ich war als ihr Hausheiler immer in der Nähe…Nicht, dass ich es darauf angelegt hätte. Es ist einfach passiert.“

Amelia…erstaunlich, wie weh ihr schrecklicher Tod ihm noch heute tat.
Der Elf nahm die Zigarette an sich, ließ sich Feuer geben, zog den Qualm tief in die Lungen, hielt ihn…und hustete los, bis man den Eindruck bekam, es ströme nicht mehr nur aus Mund und Nase, sondern auch aus den spitzen Ohren.
„Scheiße, dieser Körper ist Nichtraucher.“, kläffte er, als er mit hochrotem Gesicht und tränenden Augen wieder Luft bekam.
Trotzdem rauchte er weiter. Kurze Züge, nicht ganz so tief runter und mit wesentlich weniger Husten.
„Nach ihren Verlust habe ich Jahrhunderte keine Frau mehr angesehen. Bis…nun…meine jetzige Frau war schon immer da. Und war schon lang in mich verschossen. Ich hab ihr bis dahin nur nicht die Beachtung geschenkt, die sie verdiente. Sie war das Hausmädchen in Hause meiner ersten…ähm…Liebe…“
Wie grässlich war er anfangs mit ihr umgesprungen. Doch sie war immer noch bei ihm. Bis heu…
Verdammt. Wieder Minuten des Schweigens, in dem die Länge von Cyron Zigarette erstaunlich schnell abnahm.
Er drohte melancholisch zu werden, und griff nach dem erstbesten Mittel dagegen, dass ihm einfiel.
Er füllte die Gläser noch einmal auf. Beide.
Mit Fluppe und Rum in der Rechten beantwortete er auch die letzte Frage.
„Körperlich macht es nicht abhängig. Nein. Einer anfälligen Psyche aber könnte dass einen ordentlichen Tritt in diese Richtung verpassen.“
Cyron drückte den – erstaunlich winzigen – Rest der Zigarette im Aschenbecher aus.
Er wurde auch merklich ruhiger, seine Bewegungen zäher.
Und seine Augen fielen ihm immer wieder zu. Alkohol taugte nur bedingt dazu, magische Energieverluste auszugleichen. Und das rächte sich langsam.
Aber es riss dich zusammen. Es gehörte sich nicht, auf einer Party einzuschlafen.
„Gibt es hier Saiteninstrumente? Vielleicht eine Harfe? Oder eine Zither?“, platze er plötzlich heraus.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Vom Krieg zur Liebe... Irgendwie brachte das eine Thema immer auf das andere... Slava war glücklich und entspannt, warum gelang das immer nur mit chemischer Unetrstützung?
"Bei uns sagt man: между первой и второй перерывчик небольшой. Меж второй и третьей... also zwischen dem ersten und dem zweiten darf der Abstand nicht allzu groß sein... Zwischen dem zweiten und dem dritten trinken wir auf das Vaterland. Zwischen dem dritten und dem vierten phis... phli... diskutieren wir über Gott und die Welt... äh... zwischen dem vierten und dem fünften geht's um Familie und Kinder und nach dem sechsten reden wir nur noch über Sex und Frauen..."
Cyron hustete und Slava lachte.
Die Zigaretten waren wohl auch etwas trocken geworden, und auch wo sie herkamen gehörten sie nicht zu den hohen Genussmitteln sondern waren nur billig und leicht zu bekommen und einfach in großen mengen zu schmuggeln. Hier... er konnte sich nichts besseres vorstellen.
"...du gewöhnst den neuen Körper schon noch dran. Ich bin sicher, du kriegst den auch schnell... angepasst. Und dann finden wir wen, der Tabak für uns anbaut und uns das Papier so dünn macht..." Er lachte. In dem Stadium war irgendwie alles recht lustig.
"Ich kann es mir nicht einmal ansatzweise vorstellen, welche Erfahrungen in über 1000 Jahren Leben zusammenkommen. Aber n Kostverächter bist du scheint mir... keiner. Nie gewesn, hm? Gut. Gut... Und ich bin froh, dass wir uns getroffen haben, auch wenn uns dafür das Schicksal aus dem Welten gerissen hat. Für irgendwas möge es gut sein."
Er erhob noch einmal sein Glas, langsam kam er aber zu dem Schluss, dass es bald reichen würde.
"Ich werde sie mal probieren... also deine Pilze... nicht deine Frau natürlich... die Pilze... aber nich wenn ich schon hackedicht bin. Das tut nicht gut. Nein..."
Eine kurze Pause, in der er seine Stimme wieder sammelte. Ja, er war so voll wie schon lange nicht mehr. Zum Glück. Alleine trinken war armseelig, aber in Gesellschaft...
"Instrumente. Hab bisher nur Laue... Lauten und sowas gesehen, Zitter... Dings und Harfe auch... aber leider keine Tasteninstrumente. Auch kein Klavier... kein Schlagzeug... Scheisse. Flöten gibt es auch. Auch solche zum spielen... Haufenweise. Aber ich hab nix davon... gar nix. Kann man aber alles besorgen... in... hm... morgen. Besser morgen. Heute kaufen wir keine Instrumente mehr."
Überhaupt wurde es dunkel. Sie hatten früh mit dem saufen begonnen.
"Geh schlafen... ich seh doch, dass es dich bald aus den Latschen haut... aber wenn du reihern musst... kotz mir nich die Bude voll... geh raus... oder wenigstens ans Fenster. Oben is auch ein Sofa... Das Bett nehm ich."
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Cyron
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Lebenslauf:

„Auch solche zum Spielen…“, wiederholte Cyron und fing an zu kichern. Zu gerne hätte er gefragt, ob Jarel noch spielte. Aber das wäre in diesem Kontext doch eine Spur…verwirrend?
Das Kichern wurde ein leises, melodisches Lachen, dass abrupt endete, als der Elf einen Schluckauf bekam.
„N´Kostverächter war ich nie. Das ist wohl wahr…*hick*“ Der Elf räusperte sich. „Manchmal vergess´ ich zu essen. Aber dann erinnert mich Mel…“ Er verstummte.
„Ich muss wohl lernen, selber auf mich aufzupassen…mit huntersechzig….*hick* wenn ich hundertsechzig sag, fall ich nicht auf?“
Er leerte sein Glas zum letzten Mal für diesen Abend und stellte es ungelenk auf dem Tisch ab.
Der Absturz war nach der Zigarette verdammt steil gewesen. Ein Glück, dass sie die Pilze weggelassen hatten.
„Und reihern tu ich nuhr, wennich ausm Portal komm. Besonders aus Hexerportalen. Nich vom Saufen.“ Der Elf nickte todernst, hickste und kicherte dann doch wieder.
„…solche zum *hick* Spielen…“
Noch immer kichernd lehnte er sich zurück, lümmelte sich regelrecht in das Möbel und drohte einzuschlafen.
„Sofa klingt hervorrrrragend.“, nuschelte er.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Auch Slava lachte, besoffen war eben alles lustig.
Nur nach dem Portal... wie war es bei ihm? Bei den ersten par ja, da hatte er auch gereihert wie... ein Goldfisch? Warum fiel ihm gerade diese Metapher ein, die auch gar keinen Sinn ergab...
"Hunnerdsechsich is gud... für'n elfen sehr gud. Für mich... Ssuviel... vielsuviel... Eieiei... schlafen is besser. Scheisse werd ich morgn n Schädel ham... Aber scheiß drauf."
Decken sin... da...
Er öffnete eine Truhe, dort waren Decken. Den Shrank abzuschließen war er noch geistesgegenwärtig genug.
Dann schleppte sich noch die Treppe hoch und fiel einfach der Länge nach ins Bett. Er zog sich nicht mehr aus, deckte sich auch nicht zu. Im Laufe der Nacht würde er sich notdürftig in die Decke einrollen, aber für den Moment wollte er nur liegen.
Ihm war jetzt schon übel, alles drehte sich, aber nachdem er lag musste es das Haus sein... ganz gewiss das Haus...
Und er schnarchte, mit dem Elfen um die Wette. Keiner von beiden ließ sich von dem anderen stören... Es lag eine Zwischendecke dazwischen, das Bett stand im Obergeschoss, das Kanapee ein Stockwerk drunter, aber so gut Isoliert war nichts, dass nicht einer den anderen gehört hätte, wären sie wach gewesen und nüchtern.
Einen solchen Rausch hatte sich der ehemalige Offizier schon lange nicht mehr verpasst.
Die Quittung würde folgen.
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