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Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Montag 24. April 2023, 19:54
von Sarray Cestay
„Hm….“ Sarray zog die Stirn kraus auf Crehwills Frage hin, ob er den Patienten tragen sollte.
„Das darf Tjom selber ent…“ Noch ehe Sarray zu Ende gesprochen hatte, krähte der angeschlagene Junge schon ein „Traaaagen!“ , war die Zwergin mit einem kurzen prustenden Lachen kommentierte.
„Und Milly, willst du Delia die Sprache lehren? Du darfst so viel Futtern wie du willst und ein paar Münzen gibt’s auch noch.“ Irgendwie würde Sarray noch Geld auftreiben, denn sie wusste, Milly verspeiste fast so viel wie sie. Wenn sie denn etwas zu Essen bekam.
Sarray packte die geschmierten Brote zusammen mit Paste und Soda in einen Weidenkorb und reichte ihn Vrenka.
„Ich schau morgen nach euch.“, erklärte sie und sah zu Delia. „Möchtest du mit den dreien gehen oder bleibst du hier?“, fragte sie und schenkte der Halbelfe ein Lächeln.
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Dienstag 25. April 2023, 10:00
von Crehwill von Seren
Klar, wollte der Junge getragen werden und das Fieber war nicht sofort weg. Dennoch sah Crehwill fragend zur Mutter, ob der Mutant durfte. Es vereinfachte sich, als diese einen Weidenkorb mitbekam, den sie schließlich tragen musste.
Vorsichtig nahm der Hexer den Jungen wieder hoch. Er hätte ihn ja in seine Decke gewickelt, aber die hatte heute morgen ein Flammenrosenritter voll geblutet und war bestimmt noch dreckig. Irgendwie glaubte er auch nicht, dass er das alte Ding wieder sehen würde. Es war sicher zehn Jahre her, dass er sie gekauft hatte und seitdem mehrfach geflickt.
Milly nahm wieder den Bauchladen an sich. Während der Behandlung hatte sie sich doch irgendwie weit ins Abseits gestellt. Sooo genau wollte sie das nicht sehen, hören hatte gereicht. Sarrays Vorschlag irritierte sie. „Aber ich spreche ihre Sprache gar nicht? - Aber Essen klingt gut, ich mach mit!“
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Dienstag 25. April 2023, 11:01
von Delia
Wieder wurde viel gesprochen und Delia sah nur von einem zum nächsten und versuchte zumindest zu erahnen, was so gesprochen wurde. Aber Sarrays Frage verstand sie. “Ich würde dort mitgehen oder bleiben, wo ich gebraucht werde.” Hier könnte sie Sarray zur Hand gehen, sofern die Zwergin etwas für sie zu tun hatte, oder aber sie würde sich um Crehwills Sachen kümmern, das hatte sie ihm zugesagt. Wenn sie mit dem Hexer ging, würde sie nur mitlaufen und er wollte doch auch noch zu diesem Freiherren, dabei konnte er sie wohl nicht gebrauchen, noch nicht zumindest, denn er hatte ja angeboten, sie dann zu begleiten, wenn sie bei ihm vorsprechen würde…
“Wo passt es für euch also am Besten?”
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Dienstag 25. April 2023, 20:02
von Sarray Cestay
"Geh ruhig mit.", erklärte Sarray. "Und lasst euch Zeit. Ich hab nachher noch einen Patienten. Und dem sein Leiden...ähm...sagen wir, er ist schüchtern."
Naja...wer zeigte auch gern eine Furunkel am Arsch, so groß wie ein kleiner Apfel...
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Mittwoch 26. April 2023, 09:17
von Crehwill von Seren
Dann also wieder zurück. Crehwill ließ sich ja gerne von Damen herum schicken, auch wenn er sich so in ‚zivil‘ immer etwas seltsam vorkam, zumindest hatte er seine Schwerter mit und einen kleinen Jungen. Die Zwergin brauchte offenbar ihre Ruhe für ein paar Patienten, sodass die ungleiche Gruppe sich wieder auf den Weg in die
Scherben machte.
Nicht ohne Abschiedsküsschen an Sarray.
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Donnerstag 25. Mai 2023, 17:16
von Delia
Docks —>
Ein paar Mal war Delia einen Umweg gegangen und hatte so länger gebraucht, als sie auf dem direkten Weg gebraucht hätte. Doch hatte sie den Weg zurück zu Sarrays Hütte gefunden und das nach ihrem Gefühl viel zu schnell. Sie wollte kein Überbringer solcher Nachrichten sein und doch genau das würde sie nun werden.
Nun, immerhin ging es Crehwill den Umständen entsprechen gut. Vor der Türe zu der kurzen Heilerin bieb sie stehen und klopfte. Es war nicht ihr Zuhause, weshalb sie auch nie eintreten würde, ohne sich anzukündigen. So wartete sie, ob Sarray reagieren würde.
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Donnerstag 25. Mai 2023, 19:39
von Sarray Cestay
„Herein, wenn´s kein Barghest ist!“, flötete eine helle Stimme mit einem extragroßen Schwung guter Laune.
Als Delia dir Tür öffnete, sah es allerdings eher nach Gemetzel als nach einem Grund zu guter Laune aus. Sarray stand in einem zu großen Männerhemd am Herd und kochte…Wäsche. Und dem Geruch nach zu urteilen handelte es sich um Blut und irgendetwas abgestanden- leicht fischiges.
Die Haut der Zwergin leuchtete in einem gesunden rot. Offensichtlich hatte sie sich selber vor der Wäsche ordentlich geschrubbt.
„Delia…nur herein.“, begrüßte die Heilerin ihren Gast – noch – unbeschwert.
Doch als die Dame die Hütte allein betrat und die Zwergin auch mit lang gemachtem Hals keinen blonden Hexer entdeckte, gefror das Lächeln eine Spur.
„Was ist passiert?“, wollte sie wissen, rührte aber weiter im Topf.
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Freitag 26. Mai 2023, 08:02
von Delia
Als Delia die muntere Stimme der Zwergin hörte, nahm sie an, dass dies heißen sollte, sie könne eintreten, zumindest hoffte sie das. So öffnete sie die Türe und sah Sarray einmal mehr sehr beschäftigt vor. Sie hatte zwar eher damit gerechnet, dass sie noch Patienten hatte, stattdessen war sie mit etwas auf dem Herd beschäftigt… Wäsche? Crehwills Wäsche? Oder vielleicht jenes, was sie gebraucht hatte, um ihre Patienten zu behandeln? Jedenfalls roch es alles andere als angenehm in der Nase der Halbelfe.
“Ich grüße dich Sarray”, begann Delia und wollte der Zwergin ein fröhliches Lächeln schenken, doch das war ihr nicht möglich. “Nun… Es geht Crehwill soweit gut. Nur wurde er von der Stadtwache in den Kerker gesperrt und das für die nächsten zwei Wochen. Feldwebel Novka hat ihn und Reuven in eine Zelle bringen lassen.” Nun zumindest glaubte sie, dass Reuven noch zu Crehwill gebracht wurde. “Und die Zelle sah nicht sehr schlimm aus, sie hat sogar ein Fenster und wir können ihn besuchen gehen und ihm auch ein paar Sachen bringen. Ich soll dich auch von dem Feldwebel grüßen und dir seine Entschuldigung bestellen, dass er Crehwill nun schon das zweite Mal eingesperrt hat.” Aus dem Bett entführt, hatte er gesagt, aber das würde sie so nicht ausrichten. “Er wäre morgen Vormittag wohl in der Wache, falls du mit ihm sprechen willst, oder Fragen hast.” Gut, das war nicht die gesamte Geschichte, aber für den Augenblick reichte es, es war eh viel, was Sarray nun gerade erfahren hatte.
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Freitag 26. Mai 2023, 08:47
von Sarray Cestay
Die gerade noch so beschwingte Laune brach augenblicklich ein.
„Was hat er angestellt? Zu laut geatmet? Sich nicht verprügeln lassen?“, keifte die Heilerin und nahm den Topf vom niedrigen Herd, um mit dem schweren Topf auf die Hintertür zuzusteuern.
„Dieses Land ist echt ungerecht zu den Anderlingen. Da möchte man glatt nach Nilfgard auswandern. Angeblich ist da alles besser.“
Die Zwergin schimpfte und zeterte, doch Delia konnte spüren, dass sich die Wut nicht gegen sie richtete und vor allem dazu diente, die Sorge zu verbergen, die in ihr aufgeflammt war.
„Was ist passiert?“, wollte sie wissen und ging auf den Hof raus. Offensichtlich rechnete sie damit, dass die Halbelfe folgte um ihr zu berichten.
Draußen goss sie den Topf mit der kochenden Wäsche in den halbgroßen Zuber mit dem Waschbrett darin. Tatsächlich war die Brühe rostbraun. Definitiv Blut. Viel Blut. Warum also die gute Laune?
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Freitag 26. Mai 2023, 17:22
von Delia
Delia hielt es für weise, Sarray erstmal Zeit zu lassen, ihren Gedanken und Worten Luft zu machen. Doch als die Zwergin zum zweiten Mal fragte, was passiert war, überlegte sie, wo sie ansetzen sollte. “Nun, Crehwill und ich waren in der Taverne zum Eisvogel, nach einer Weile stießen sein Freund Reuven und desse Begleiter Aedan dazu und wir saßen alle eigentlich ganz gemütlich zusammen und haben uns unterhalten, bis auf einmal ein ganzer Trupp Männer die Taverne stürmten und auf uns, wobei mehr auf Crehwill und Reuven los gingen.” Sie rieb sich kurz die Stirn. “Naja, Crehwill wurde vorgeworfen, er hätte wohl der Tochter des Rates van Dahn … nun… er soll… er soll sie in andere Umstände gebracht haben. Es brach ein Gerangel aus, Nasen wurden gebrochen, Messer in Arme gesteckt, Maulschellen verteilt… Du kannst dir wohl vorstellen, dass die Stadtwache nicht lange auf sich warten ließ. Das Ende vom Lied ist, Reuven und Crehwill sitzen nun in einer Zelle für zwei Wochen, weil einer der beiden wohl versucht hat Magie zu wirken, glaube ich, so ganz genau weiß ich es nun auch nicht, es wurde viel gesprochen, zum Teil aber auch in der Gemeinsprache die dann übersetzt wurde, aber nicht alles und nicht immer, aber ich denke das war das wesentliche.” So nun war es raus. “Aber Crehwill geht es gut soweit. Er wäre lieber hier als dort. Aber er wollte, denke ich, niemandem Ärger machen.”
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Freitag 26. Mai 2023, 21:10
von Sarray Cestay
„Ge-schwän-gert?“, Sarray prustete kurz und ging mit dem leeren Topf zur Pumpe um ihn zufüllen und in den Waschzuber zu gießen.
Doch dann erstarrte sie. Messer wurden…
„Wer ist verletzt? Und was heißt ‚so weit gut‘?“
Langsam richtete sie sich auf, hielt den Atem an und starrte besorgt in Delias Augen.
Hatte sie etwas verschwiegen? Hier stimmt doch irgendwas nicht….
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Freitag 26. Mai 2023, 23:38
von Delia
“Ein Verwandter von dem Ratsherren, neben ein paar anderen, glaube ich, aber auch Crehwill und Reuven haben etwas abbekommen. Crehwill ist versorgt, seine Wunde nicht sehr schlimm, eine Stichverletzung im Arm. Der Feldwebel hat seine Verbandstasche zur Verfügung gestellt und so konnte ich den Arm von ihm versorgen. Die Wunde war schon sehr leicht am Verheilen, nur das Hemd… Ich glaube, um dieses hat er sich mehr Sorgen gemacht, als um sich selbst. Reuven meinte, er wäre soweit in Ordnung. Alle Zähne wären noch da…” Wer, wenn nicht die Hexer, konnten ihre Verletzungen einschätzen?
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Samstag 27. Mai 2023, 12:49
von Sarray Cestay
“Das Lügenmaul und seine Brut kümmert mich einen dampfenden Haufen Scheiße...", brummte die Heilerin unflätig und schluckte hart und hörbar.
Crehwill seine Verwundungen richtig einschätzen? Nur zu gut erinnerte sich die Zwergin, wie er sich zu ihr geschleppt hatte, den Organismus vom Gift bis kurz vor die Atemlähmung getrieben. Und auch da war alles ‘...nicht so schlimm…’ gewesen.
Nein, seine Verletzungen richtig einschätzen konnte - oder wollte - er sicherlich nicht.
Sarray ließ Wäsche Wäsche sein und bog mit beiden Händen im Kreuz den Rücken durch.
“Du siehst aus, als könntest du eine Mütze Schlaf gebrauchen. Neben dem Herd steht noch ein Topf Linsensuppe und auf dem Tisch liegt frisches Brot. Die Bezahlung für den heutigen Einsatz. Mach dir den ruhig warm. Ich werde nach unseren Hexern sehen.”
Vor allem nach Crehwill natürlich. Bei dem Gedanken, er könnte verletzt sein, schlug ihr augenblicklich das Herz bis zum Halse. Ja, um den Katzenhexer auch. Der mischte auch irgendwie überall mit.
Und wenn Sokolov sie nicht zu ihnen ließ, würde sie ihm den Arsch bis zu den Mandeln aufreißen und sich seinen Schwanz über offenem Feuer braten, wie es sich für so ein Würstchen gehörte.
Eilig wuselte die Zwergin herein und begann sich anzuziehen.
Anziehen, Ersatzkleidung für Crehwill einpacken, die Heilertasche und los.
So zumindest der Plan.
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Montag 29. Mai 2023, 07:35
von Delia
Eigentlich hatte Delia Sarray beruhigen wollen, doch die Halbelfe glaubte, das wollte die Zwergin gar nicht. Vielleicht hatte sie ja dann doch recht gehabt mit dem, was sie zu dem Hexer gesagt hatte…
Müde? Hungrig? Sie war beides nicht, sie hatte heute auch nicht wirklich viel getan, nicht im Vergleich, wenn sie an die Strapazen der Reise in ihrer Welt dachte…
“Sarray”, begann Delia laut genug, dass die Zwergin sie hören konnte, ohne ihr gefolgt zu sein. “Crehwill geht es gut. Ich habe die Wunde gesäubert und verbunden, sie heilt bereits und der Feldwebel sagte, wir können sie morgen besuchen. Dazu hat Crehwill auch schon eine kleine Bestellung aufgegeben. Ich kann verstehen, dass du dich sorgst und ihn sehen willst. Aber ich denke, wir sollten uns an die Anweisungen halten, wenn wir ihn regelmäßig besuchen wollen und ihm Essen und anderes mitbringen wollen. Überstürzte jetzt bitte nichts. Feldwebel Novka ist wohl auch noch anderweitig beschäftigt, er hat mit mir zusammen die Wache verlassen… Lass uns lieber überlegen, wie die nächsten Tage ablaufen sollen… Ich soll mich um Rekin kümmern…” Auch wenn der Hexer in einer Zelle saß, darauf freute sie sich ein bisschen, dem Pferd war es egal, in welcher Sprache sie sprechen würde. Sie und Rekin hatten sich ja auch bereits angefreundet. Dann wollte sie auch mit Milly die Gemeinsprache üben und natürlich Crehwill und auch Reuven besuchen, obwohl sie zu letzterem kein Band verspürte, doch er war des Greifenhexers Freund uns, so würde er mitversorgt werden… Ratten würde er wegen ihr nicht essen müssen. “Hast du die nächsten Tage viel zu tun? Kann ich dich irgendwo unterstützen?”
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Montag 29. Mai 2023, 12:48
von Sarray Cestay
Es ging ihr ,massiv gegen den Strich, untätig Zuhause zu bleiben, während der Mann den sie - verdammt ja - liebte verletzt im Kerker hockte.
Aber die Halbelfe hatte Recht.
“Magst du uns dann das Essen aufwärmen?”, murrte sie nach dem üblichen Schwung fluchen. “Ich wasch noch zu Ende. Zu tun gibs immer. Eine Patientin hat Zwillinge bekommen. Armes Ding. Viel zu jung. War ne schwere Geburt, aber mit Meliteles Hilfe und ner Portion Hühnersuppe bekommen wir alle drei durch.”, seufzte die Heilerin.
“Morgen seh ich nach ihnen. Kann jede helfende Hand gebrauchen in den nächsten Tagen.. Viel zu tun.”
Und schon war die Zwergin wieder auf dem Weg nach draußen, überdreht wie üblich.
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Montag 29. Mai 2023, 18:11
von Delia
Nun sah Delia der kleinen Frau doch verwundert hinterher, sie hatte nicht damit gerechnet, dass Sarray sich von ihrem Vorhaben würde abbringen lassen, doch nun klang sie sehr… vernünftig. Nun, es musste sicherlich auch alles andere als leicht für die Zwergin sein, mit solchen Nachrichten konfrontiert zu werden. Es hätte Delia an sich auch nicht gewundert, wenn Sarray mit Crehwill an der Hand wieder zurückgekommen wäre. Aber so war es sicherlich der bessere Weg. Und es war das, was Crehwill so wollte, davon war sie überzeugt.
Delia hatte zu der Bitte der Zwergin genickt und sich auch gleich daran gemacht. “Hast du Crehwills Sachen auch gleich mitgewaschen?”, wollte sie dann wissen, wenn nicht, sollte sie das noch tun, aber sie hatte so ein Gefühl, dass Sarray an diese Wäsche auch bereits gedacht hatte, auch wenn die kleine Frau einen schweren Tag gehabt hatte, wie es Delia schien. “Ich werde helfen, wo ich kann”, versicherte die junge Halbelfe und kümmerte sich um das Essen.
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Mittwoch 31. Mai 2023, 18:56
von Sarray Cestay
"Crehwills Kleidung hab ich vorher gewaschen. Ich weiß nicht ob es so gut ist, die Kleidung eines Hexers zusammen mit Blut und Fruchtwasserflecken zu waschen. Weil wegen der feinen Nase und so.“
Damit war auch klar, woher die so furchtbaren Flecken in der Kleidung der Heilerin kamen.
Für Sarray war das Thema damit durch und sie kümmerte sich wieder um die Wäsche, mit den Gedanken jedoch ganz woanders.
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Samstag 1. Juli 2023, 19:26
von Delia
Der gesamte letzte Abend war von Bedrücktheit über Crehwills Inhaftierung durchzogen gewesen. Auch wenn der Hexer nicht schlecht aufgehoben war, war in einem Kerker zu sitzen alles andere gewesen, als sie ihm und seinem Freund gewünscht hätte. Sarray war zurecht aufgebracht gewesen. Delia empfand die Strafe als nicht richtig, aber was konnte man schon gegen die besser gestellten tun?
Schade nur, dass in einer Stadt, die als freie Stadt galt, auch dieses System hier zu funktionieren schien. Wo da nun die Freiheit sein sollte, fragte sie sich selbst und noch mehr solcher Fragen gingen ihr durch den Kopf.
Zuletzt hatte sie gegen die Unterdrückung gegen die Frosthexe gekämpft, war in diesen Kampf hineingeschlittert, ohne es zu wollen, und nun war sie in einer Welt, in der es ihr gerade nicht besser gefiel…
Auch in der Nacht hatte sie noch einige Gedanken hin und her geschoben, ehe sie in einen für die Umstände entsprechenden tiefen Schlaf gefallen war.
Der Morgen begann sehr früh, da die Zwergin es gar nicht erwarten konnte, tätig zu werden.
→ auf zur Wache
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Montag 28. August 2023, 13:33
von Delia
Datum: 9:08 Uhr, 14. August 1278, Samstag (kleiner Sprung)
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Es war Samstag, zumindest hatte Sarray Delia dies so gesagt und Samstag war großer Markttag in Nowigrad. Da die Zwergin und Delia noch warten mussten, bis sie wieder die Hexer besuchen konnten, hatten die beiden Frauen beschlossen, am heutigen Samstag den Markt aufzusuchen UND den Buchhändler, der Karten haben sollte, laut Valjan.
Delia war schon sehr früh aus den Federn gewesen. Sie wusste, oder meinte zu wissen, dass man schon früh auf dem Markt sein sollte, wenn man die Auswahl haben wollte. So war es in ihrer Heimat, je eher, je besser waren die Waren, zumindest jene die verderben konnten.
Crehwills Sachen hingen noch beim Trocknen, waren noch klamm von der gestrigen Wäsche und würden wohl über den Tag, so es denn ein schöner Tag werden mochte, gänzlich durchtrocknen. Sie hatte dies überprüft, als sie sich gewaschen und für den Tag fertig gemacht hatte, nun betrat sie das kleine Häuschen über die Hintertüre, sah, dass der Korb für die Einkäufe bereit stand und die Liste, die sie gemacht hatten, in ihm….
„Sarray?“, meinte Delia fröhlich. „Bis morgen sollte Crehwills Kleidung trocken sein und ich wäre soweit, dass wir nun los können.“ Sie klang vergnügt, sie sah vergnügt aus, sie war vergnügt. Der Ausritt mit Rekin gestern hatte ihr gut getan, es war nicht weit und nicht lang gewesen, aber es hatte alles ein wenig leichter werden lassen für sie und heute sollte ein ähnlich schöner Tag werden, auch wenn ihr bewusst war, dass die Stadt, diese Welt mit vielen Problemen zu kämpfen hatte.
Re: Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
Verfasst: Montag 28. August 2023, 14:31
von Sarray Cestay
„Meh!“
Die Zwergin hatte nicht ansatzweise so gute Laune wie ihr Gast und zog erst einmal die Decke über den völlig zerzausten Blondschopf, der so gut wiederspiegelte, was sie fühlte.
Das explodierte Eichhörnchen auf ihrem oberem Ende spiegelte den Kater perfekt wieder, der ihr vom Frustsaufen der Nacht geblieben war.
Erst nach Minuten unflätigen Fluchens kam der goldblonde Wischmopp wieder unter der Decke hervor.
Völlig verpeilt und mürrisch wie ein hungriges, pubertierendes Maultier taperte sie in Richtung der Ecke, in die sie am Abend ihre Kleidung gefeuert hatte und zog sich an. Das Hemd erst einmal verkehrt herum und im zweiten Versuch dann auf links.
Das Fluchen und Schimpfen verstummte erst, als sie die Reste des Brotes aus dem irdenen Behälter auf dem Tisch gelandet war und das Wasser für den Kaffee kochte.
Ohne Kaffee würde die Heilerin die kleine Hütte nicht verlassen, so viel stand fest.