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Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Sonntag 19. Februar 2023, 10:57
von Reuven von Sorokin
"Oh fuck!" traf zimlich präzise das was gerade in Reuvens Kopf vorging. Bei seinem Glück stand er natürlich dem Hausbesitzer selbst gegenüber und versuchte ihn anzulügen was den eigenen Aufenthaltsort anging. Vielleicht hätte er sich vorher erklären lassen sollen, wie der Großmarschall aussah? Aber das alles war so überstürzt gewesen, er wusste ja nicht einmal wie der Kerl hieß, außer eben 'Robert'
So hatte Jarel ihn eben genannt und vorher Großmarschall. Ein wichtiger Posten im Orden, das war auch ihm klar. Aber was hatte es zu bedeuten, dass dieser Werwolfritter einen Beutel bei sich trug? Drin Pflanzenreste, das konnte er riechen, eine bestimmte, er hatte den Blütenstand vor Augen und die Blätter, nur der Name fiel ihm nicht mehr ein. Er hatte doch noch vor kurzen ein Hemd für einen Werwolf daraus gemacht und es war Bestandteil verschiedener Tränke, weswegen diese in der Regel für Menschen giftig waren... und dann kapierte er es.
Es hatte gedauert.
Der Großkomtur war schließlich vergiftet worden, also war vermutlich dieser Robert Großmarschall der Giftmörder?
Er baute sich nachdem der sich vorbeigedrängt hatte hinter ihm auf, eine Hand dezent am Griff den Eisenschwertes platziert, und bereit es zu ziehen, sollte der Kerl Ärger machen.
'Bei Feuer und Eis'? Irgendwie ungewöhnlich für einen vom Orden, nicht das Feuer, aber das Eis. Und ein wenig zogen sich die Assoziationen weiter aber nur ein wenig, denn er musste jetzt konzentriert bleiben.
Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Sonntag 19. Februar 2023, 11:55
von Jarel Moore
„Großmarschall Robert de Ardh.“ Jarel hob Stimme und Kinn, nahm Haltung an. Hinter ihm schob sich ein graubraun befellter Schädel mit in den Türrahmen und sah hilfesuchend zu Reuven, traute sich aber nicht vorbeizugehen.
„Ihr werdet verdächtigt am Mordanschlag auf den Großkomtur beteiligt zu sein. Es wurden Beweise in euren Gemächern gefunden. Wie äußert ihr euch dazu?“
So eine Kacke. So hätte es nicht laufen dürfen. In einigen Stunden musste er sich zur Einsatzbesprechung einfinden und hier und jetzt ging es nicht um Recht und Ordnung, sondern um Politik und Machdünkel.
Der Großmarschall musst nur das Wort ‚Verschwörung‘ fallen lassen und behaupten, die Beweise seinem ihm untergeschoben worden und alles war hinfällig. Und verdammt ja, er war selber versucht es zu glauben.
Warum musste der Kerl ausgerechnet heute früher von der Waffenübung verschwinden? Und warum musste der Hexer gerade jetzt versagen?
Und nun? Nehmen war kam und schnell entscheiden. Äußerlich vollkommen ruhig wartete der Interim- Großkomtur die Reaktion des Ritters, der eigentlich weit über ihm stand, ab.
Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Sonntag 19. Februar 2023, 12:41
von ERZÄHLER
Der Großmarschall setzte zu einer wütenden und keineswegs dachdienlichen Erwiderung an, doch etwas schwappte durch sein Gehirn und ließ ihn innehalten. Zwar kam ihm noch der Hexer in den Sinn und das es wohl mit diesem zusammenhängen musste, aber dann war auch der Gedanke fort und sein Kopf seltsam leer. Und ebenso leer schaute er Jarel kurz darauf an.
"Giftanschlag?", echote er lakonisch und in plötzlich sehr monotoner Stimme. Unsicher krauste sich die Stirn des Mannes, an der sein dunkelblondes Haar klebte und durch die Feuchtigkeit des schweißes kleine Löckchen bildete.
"Ealco hat diesen Unsinn von Gebet und Fasten verbreitet.", stellte er gleichgültig fest und gab damit auch gleich zu Protokoll, was er von dieser Version hielt. Hochmütig rümpfte den Ardh die Nase. "Seine Eminenz ist nicht zufrieden mit Wenzels Ansichten und seinen Eigenmächtigkeiten. Es wird Zeit für einen Wechsel in Nowigrad. Und danach in Wyzima.", erklärte er mit vom Zauber gelöster Zunge freimütig und voller Überzeugung.
Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Sonntag 19. Februar 2023, 12:48
von Reuven von Sorokin
Er wollte es noch einmal versuchen, dieses mal wirkte er das Zeichen im Rücken des Mannes, dessen Namen er nun zumindest erfuhr: de Ardh. Spielte aber auch keine Rolle, sagte ihm nichts. Er konnte die Geste diesmal nicht sehen, das half ein wenig:
"Sag die Wahrheit..." forderte der Hexer ihn mit einem Flüstern auf.
Die Hand blieb allerdings am Schwert, den Giftmörder würde er nicht entkommen lassen.
Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Sonntag 19. Februar 2023, 18:20
von Jarel Moore
Der Schattenläufer warf einen Blick zum Hexer und nickte kurz anerkennend.
Die Kampfübungen waren vorbei und so langsam geriet der ein oder andere Knappe in Sicht- und Hörweite, gefolgt von weiteren Rittern. Sehr gut. Zeugen. Glaubwürdige Zeugen.
War de Ardh sich überhaupt bewusst, dass er gerade ein volles Geständnis abgelegt hatte?
„Wie hast du es angestellt?“, fragte er mit gehobener Stimme und gespielter Bewunderung.
Hoffentlich hielt der Zauber noch einige Minuten. Das konnte ihm den Arsch retten. Im Grunde hatte er bei der Sache mehr Glück als Verstand gehabt. So eine Wichse sollte er besser Slava überlassen. Der brauchte dabei kein Glück. Sein Verlobter war gerissen genug auch ohne klarzukommen. Er hatte das Gefühl, den Fall eher stolpernd als laufend geklärt zu haben und noch immer fehlte ihm ein Teil des Puzzles. Etwas übersah er. Er kam nicht darauf, was es war…
Jarel pfiff einen vorbeihastenden Knappen herbei. Henselt. Das traf sich gut. Einer der Wenigen, die der Klingenmeister noch vertraute.
„Hol Tannenfels und Wiskieak. Bewaffnet. Eile dich.“, zischte er dem Jungen zu und unterstrich seine Worte mit einem eindringlichen Blick.
Noch war die Sache nicht in trockenen Tüchern. Noch konnte alles umschlagen und der Tag damit Enden, dass er im Kerker schmorte statt der Großmarschall.
Bei allen Göttern…wie sehr er so etwas hasste. Er wünschte sich Amok laufen zu können und alle die Hemmelfart folgten ein zweites Grinsen zu schnitzen.Und dazu brauchte es nicht einmal den Einfluss des Schwarzen, der sich das ganze Spiel interessiert aus zweiter Reihe ansah.
Aber nein….es musste ja Politik sein.
Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Sonntag 19. Februar 2023, 21:05
von ERZÄHLER
Wie er das gemacht hatte? De Ardh lachte kurz und kalt auf. "Getrockneten Schierling bekomme ich immer von Bertrand, gegen die Hüftschmerzen. Du weißt, diese alte Sache. Ein bisschen Sammeln und wie man einen Auszug macht, weiß ich schließlich." Mit Knirschen und leisem Geklapper hob er die Schultern. "Ealco musste es nur noch irgendwo unter bringen. Weiß gar nicht, was er angestellt hat. Aber lange gedauert hat es allemal - hab schon geglaubt, es hätte nicht geklappt." Seine Stimme hatte immer noch diesen monotonen Klang und seine Augen blickte trübe, als sei er nicht ganz Herr seiner Sinne, was ja auch gewissermaßen stimmte. "Der Junge ist Gold wert.", murmelte er, als Jarel Henselt weg schickte und de Ardh an seinen eigenen Knappen erinnert wurde. Der Großmarschall stand wie an Fäden gehalten zwischen Jarel und Reuven, während Henselt hektisch und alles andere als akurat salutierte und davon stürzte, als habe Jarel ihm die nächsten Hiebe angedroht.
Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Sonntag 19. Februar 2023, 22:05
von ERZÄHLER
Von einer Sekunde auf die andere schien das Licht in de Ardhs Augen wieder anzugehen. Für einen Mann in Rüstung erstaunlich schnell, hatte der Großmarschall sein Schwert gezogen und war zum Hexer herum gewirbelt. Zum einen, weil es eben ein Hexer war und man die nicht im Rücken haben wollte, zum anderen aus verletztem Stolz. Das Schwert glitt gut geölt aus der Scheide, die Bewegung saß - alle Muskeln noch warm vom eben absolvierten Training - nahezu perfekt. Der Hieb kam von oben, ging singend Richtung Kopf des Hexers nieder und er kam überraschend.
Und obwohl Reuven die Hand am Schwert hatte zog er zu spät. Er stand zu nahe und er hatte einfach auch nicht damit gerechnet. Man konnte nun zwar behaupten, der Schädel wäre bei einem Hexer kein Lebenswichtiges Organ, aber das Schwert des Großmarschalls zog ihm denn och einen neuen Scheitel und wenn es irgendwann einmal verheilt sein würde zeugte die Narbe noch sehr lange von diesem Abend. Gerade aber klaffte ein tiefer Schnitt entlang des Scheitels und Blut lief ihm fast sofort über die Stirn und in die Augen, nicht die besten Vorrausetzungen. Allerdings wußte er noch wo der Mann stand, er hörte ihn und hieb nun seinerseits, Zielsicher und an dessen Parade vorbei, traf allerdings nur den linken Arm. Der leichte und scharfe Meteoritenstahl zog allerdings eine tiefe Kerbe in die Platte des Mannes und auch wenn er das Fleisch darunter nciht erreicht hatte, der Hieb musste dennoch schmerzhaft gewesen sein.
Nicht nur Reuven reagierte zu langsam, auch Jarel hatte weder damit gerechnet das de Ardh so knallhart zuschlug, noch dass er so verflucht flink dabei war.
Diejenige, die als nächstes reagierte war Cat. Der böse Ritter hieb nach ihren Hexer! Verletze ihn! Die Wunde sah furchtbar aus, in den Augen des Dopplers sicher tödlich.
In einer Mischung aus Wut und Verzweiflung und Wut sprang das Tier direkt aus dem Stand und versuchte sich im Unterarm des Großmarschalls zu verbeißen.
Der Erfolg war...kaum vorhanden. Ein metallisches "Klonk", eine wütenden Bewegung von De Ardh und der Doppler landete vor einem der gemauerten Brunnen auf dem Boden, schlidderte einige Schritt und blieb im Gras liegen.
Nicht nur das, auch Jarels Versuch de Ardh zu Boden zu reißen schlug fehl. Der Großmarschall blieb stumpf stehen. Konnte das wahr sein?
De Ardh schüttelte den Hund ab wie einen ungezogenen Welpen, brachte dafür seine Parade gegen den Hexer zu spät an. Allein die Platte schützte ihn davor, den Arm zu verlieren.
Etwas flammte kalt in Jarel auf, als der Doppler getroffen wurde und flog. Die braunen Augen des Schattenläufers verdunkelten sich, er fletschte sie Zähne und gab ein dumpfes Knurren von sich, dass man eher dem bewusstlosen Hund als dem Ritter zugetraut hätte und er schlug zu. Blitzschnell und so hart er konnte. Den Dolch im Tuch benutze er als Schlagverstärkung. Wie einfach wäre es gewesen die vergiftete Klinge zu nutzen aber nein...so leicht würde der Großmarschall nicht davon kommen. Sie brauchten Informationen.
Er spürte die Haut an seinen Knöcheln nicht aufplatzen, aber den Schwung des Schlages spürte er bis hoch zur Schulter.
Der Hieb traf de Ardh wie ein Hammer am Kopf. Der Großmarschall war hart im Nehmen, dennoch explodierten Sterne vor seinen Augen und er brauchte viel zu lange Sekunden, um wieder klar sehen zu können.
Und die Benommenheit nutzte der Hexer für den nächsten Hieb. Das Blut im Gesicht behinderte seine Sicht, er musst sich konzentrieren, dass er nicht den Hund oder Jarel traf, das war der Nachteil wenn man in der Überzahl kämpfte. Er holte aus, doch der Schlag war nciht so kräftig wie erhofft und traf den gut geschützten Torso des Ritters.
Es klang wie eine kaputte Glocke, als das Schwert des Hexers auf die Brustplatte de Ardhs traf. Der war noch immer durcheinander, blinzelte heftig gegen die Benommenheit und das Blut aus einer Platzwunde am Kopf an, das ihm über die Wange und in den Augenwinkel lief. Halb blind und eher verzweifelt, hieb er aufs Geratewohl gegen eine der drei Gestalten. Metall klirrte auf Metall, als sein Langschwert über das des Hexers fuhr.
Dann traf ihn etwas in der Seite und er versuchte eher erfolglos mit dem Ellenbogen irgendwas Empfindliches zu treffen. Eines jedoch konnte man dem Großmarschall nicht absprechen: er war standhaft und hielt eine Menge aus.
Und der Hexer, der selbst kaum noch etwas sah parierte eher aus Reflex, allerdings ging auch sein nächster Schlag ins Leere. Erst jetzt dachte er daran, erst einmal einen Schrit zurück zu tun und sich mit dem Ärmel so gut es ging das Blut aus den Augen zu wischen, ehe er weiter blindlings auf irgendetwas einhieb, das tat der Großmarschall ja auch schon.
Den Moment des kleinen Rückzugs nutzte de Ardh aus, wandte sich ab und rannte in Richtung Stallungen davon. Sein Pferd musste noch gesattelt dort stehen...
Aber Reuven sah nun wieder und er hörte es auch, der Mistkerl wollte fliehen. Aber wenn ein Hexer etwas war, dann schnell. er sprang und war in wenigen Schritten bei ihm wollte ihn in seine Faust laufen lassen aber Jarel hatte die gleiche Idee, der sprang ihm in die Seite und riss ihn von den Beinen, Reuven traf ihm noch am Kinn, aber der Schlag war vergleichsweise schwach, dafür stürzte er sich nun auf ihn um ihn zu halten, einen kurzen Moment kam er auf Jarel und dem Großmarschall zu liegen dann packte er den Arm des Flüchtenden und wendete dabei den gleichen Griff an, den dieser Mistkerl von Oberspion seinerseits bei ihm versucht hatte... und siehe, es wirkte. Sobald der Kerl sich bewegen wollte tat er das gegen sein eigenes Schultergelenk. Der Hexer war zufrieden.
"Halt ihn!" Jarel rappelte sich auf. "Was glotzt ihr so verflucht!", fuhr er die Ritter an, die sie begafften statt einzugreifen. "Holt den Großspittler!"
Der Schattenläufer hastete zum Doppler, fiel neben dem "Tier" auf die Knie.. Der lag immer noch in Form des Hundes vor dem kreis aus gemauerten Natursteinen. Ein gutes Zeichen. Sie lebte noch. "Sindra?" Wo bei allen Schatten prüfte man bei einem Wolfshund den Puls?
Robert de Ardh, Großmarschall des Ordens der Flammenden Rose, lag im Dreck und fluchte wie ein Seemann. Der Griff des Hexers war unerbittlich und schmerzte, sobald er sich zu befreien versuchte. Das Schwert war seinen Fingern entglitten, die Platte nun weniger Schutz als unbequemes Hemmnis und schmerzhafter Kerker.
Nun näherten sich weitere Schritte: Henselt mit Harald und Urthed Thyssen. Die beiden jüngeren Männer im Laufschritt voraus, Harald auf seinen O-Beinen wackelnd hinterdrein. Ein Ritter geschaffen für den Rücken eines Schlachtrosses, nicht aber für eine Sprinteinlage. Etwas verwirrt sah er zu Jarel, dann zum Hexer, der einen seiner Offiziere im Griff hatte. "Jarel?"
Henselt war derweil zu diesem gelaufen, ignorierte zunächst den Hund und meldete: "Waffenmeister Wiskieak ist nicht in der Komturei, ich hab den Rittersergeanten mitgebracht." Dann fuhr er zusammen, als der Rüffel ihn wie alle anderen traf. "J...ja ja, Sire. Schon unterwegs.", stotterte er und rannte davon.
Thyssen herrschte derweil den Hexer an: "Was fällt Euch ein den Herrn Großmarschall so zu behandeln, Mutant?! Ihr werdet Ihn auf der Stelle loslassen!"
Natürlich, der Hexer wurde angeherrscht, dabei hatte der nur geholfen. "Er hat verfickt noch mal versucht, den Klingenmeister... dings... Vertretungskomtur... umzulegen und er hat..." aber das wollte er Jarel überlass. Noch ließ er ihn nciht los, er versuchte ihn auf die Beine zu zerren, dabei musste er aber den Griff lockern, so genau wusste er allerdings auch nciht wie man mit diesem Griff da weiter machte.
"Urthed!", fauchte Jarel scharf, aufgebracht und viel zu laut. "de Ardh ist des Hochverrats schuldig. Er hat gestanden! Er steht auf meinen Befehl hin unter Arrest. Sperrt ihn weg verflucht und schmeißt die Schlüssel weg!" Aufgebracht streichelte er der Hündin übers Fell.
Thyssen ballte die Fäuste, aber er war hier definitiv der Befehlsempfänger, bewegte sich zunächst aber nicht. Es war Tannenfels, der dem Hexer zu Hilfe kam und schweigend aber beherzt zugriff, um den Großmarschall auf die Füße zu ziehen. Dieser funkelte Jarel finster an. "Damit kommst du nicht durch, Moore. Das ist Verleumdung. Du kannst mir nichts beweisen. Seine Eminenz wird dich exkommunizieren. Du landest auf dem Scheiterhaufen, denn nicht ich bin hier der Verräter!", rief er, während Harald ihn mit Hilfe des Hexers zum Hauptgebäude brachte.
Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Sonntag 19. Februar 2023, 22:14
von Jarel Moore
Das hatte Jarel befürchtet. Genau das.
Er stand in der Beweispflicht. Er, der immer der Außenseiter gewesen war in den Augen so mancher seiner Mitstreiter. Nur die wenigsten kannten ihn wirklich.
Für viele war er ein Stolperstein auf dem Weg zum Stuhl des Großkomturs. Jemand, der beseitigt werden musste. Verwunderlich, dass nicht auch ein Anschlag auf ihn verübt worden war.
Doch das alles war unwichtig. Er hatte einen Eid gebrochen. Er hatte geschworen den Doppler zu schützen und dieser lag jetzt….
…und mit dem perfekten Sinn für Theatralik schlug der Wolfshund genau in diesem Moment die Augen auf, bleckte sich das Gebiss, in dem ein Eckzahl fehlte, schnupperte, nießte dem Ritter einen Nebel aus Rotz und Blut ins Gesicht, sprang auf die Beine und eilte Reuven hinterher.
„Das…ist jetzt nicht wahr…“
Jarel wischte sich den Schmodder mit der Hand aus dem Gesicht und erhob sich schnaufend.
Es gab einiges zu klären.
Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Montag 20. Februar 2023, 10:34
von Reuven von Sorokin
Dass ein Geständnis, dass mit Magie erwirkt wurde problematisch sein konnte war dem Hexer vorerst egal. Er hatte mit einer klaffenden Platzwunde zu kämpfen, die sich quer über den Schädel zog im Grunde von der Stirn über dem rechten Auge einmal nach hinten. Blut rann heraus und nur weil es ein glatter Schnitt war hing die Kopfhaut nicht weg. Das hätte ihm zweifellos auch den Schädel spalten können, war es Glück oder die Mutationen die ihn geschützt haben mochten, er wollte es auf keinen zweiten Versuch ankommen lassen.
Dabei schmerzte es gar nicht einmal so besonders, nur der Schädel an sich dröhnte.
Er hatte noch den Gefangenen mit übergeben und war dann zurück gekehrt, da merkte er schon, wie das Adrenalin nachließ und ihm komisch wurde.
deswegen war sein Widerstand gering, als der Klingenmeister den Feldscher des Ordens holte um ihn zusammenzunähen.
Der rückte auch an, wenn wohl auch widerstrebend. Mutanten behandle er normal nicht, zumindest nicht solange sie noch lebten... ob er sich nicht selbst helfen konnte und so weiter. Aber in der Hinsicht hatte er längst ein dickes Fell und hörte einfach weg.
Cat hatte im Kampf eigentlich nur einen Zahn verloren, der aber wie durch ein Wunder zu ihr zurückkehrte und wieder nachwuchs.
Eine Weile überlegt er, ob Doppler gar nichts verlieren konnten... haarte ein Dopplerhund eigentlich? Bisher war ihm das gar nicht aufgefallen. Sonst ging es ihr recht gut, und während er still saß und sich versorgen ließ lag ihr Kopf auf seinem Schoß und er kraulte den riesigen Wolf wie selbstverständlich zwischen den Ohren.
Inzwischen machte sich der Spittler daran, die Wunde zu reinigen, mit ordentlich Jod und Alkohol und sie dann zusammenzunähen.
Schöner machte ihn das zweifellos nicht mehr, aber er würde ein bleibendes Andenken haben.
Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Montag 20. Februar 2023, 10:50
von Jarel Moore
Jarel ließ weder den Hexer noch den Großspittler aus den Augen.
Es war schon ungewöhnlich genug, dass der Heiler den Hexer überhaupt behandelte. Ob er das auch getan hätte, wäre das nicht das Fangeisen an seinem rechten kleinen Finger gewesen? Allein, weil er ihn darum bat?
Der Interim Großkomtur bezweifelte es.
Als Reuven nach einer gefühlten Ewigkeit fertig versorgt war und ein riesiger schneeweißer Verband um seinen Kopf prangte, sprach Jarel den Feldscher an.
„Danke, Bertrand. Ich bringe unsere Gäste zum Tor. Wenn dann noch Fragen offen sind, sehen wir uns in der 'Offiziersmesse'. Das gilt für alle die Fragen haben.“ Wenngleich die Offiziersmesse nicht mehr war als der hintere Teil eines der Tisches, an dem sie alle gemeinsam aßen. Zumindest gab es da keine Proleme mit dem Platz, egal ob zwei erscheinen würden oder zwölf.
Er deutete eine Verbeugung an, nahm Reuven am Ellenbogen, bereit ihn zu stützen sollte er taumeln und ging mit ihm Richtung Tor.
„Geht es? Oder soll ich dir Hilfe mitgeben?“
Es tat ihm leid, dass der Hexer verletzt wurde und noch mehr, dass dem Doppler etwas zugestoßen war, auch wenn es vielleicht nur blaue Flecken wurden. Das hätte anders ausgehen können…
Aber dies auszusprechen brachte er nichts über die Lippen.
In seinem Kopf ging er bereits alle Szenen und mögliche Fragen durch, die ihm gleich um die Ohren gehauen werden würden.
Diplomatie. Großartig. Schatten gebt mir Kraft.
Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Montag 20. Februar 2023, 11:32
von Reuven von Sorokin
Der Hexer schüttelte den Kopf, nein, das besser unterlassen.
"Geht mir gut." Grinsen konnte er aber noch.
Er war es zu sehr gewohnt, dass kaum eine Auseinandersetzung ohne Schrammen vonstatten ging.
Was ihn viel mehr störte was der blendend weiße Verband, den würde er um die nächste Ecke sicher gleich wieder abnehmen.
"Wir sehen uns." verabschiedete er sich von Jarel. Für den Ring den er am Finger trug und der ihn gerade als Komtur auswies war er reichlich durcheinander. Aber auch das war nicht seine Sache.
Dass sie in Hinblick auf die Diplomatie ähnliche Abneigungen teilten wäre ihm sicher in den Sinn gekommen, hätte er darüber nachgedacht.
Jetzt erst einmal war es seine Hauptsorge, sich ein wenig auszuruhen und etwas zu essen bis zum Abend, vielleicht ein paar Stunden Meditieren, wenn er später schon wieder Nilfgarder abschlachten sollte.
<geht dann hier weiter>
Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Montag 20. Februar 2023, 12:29
von Jarel Moore
Prustend warf Jarel den Kopf nach hinten und achtete nicht darauf, dass er die Wand hinter seinem Waschtisch und sogar die niedrige Holzdecke seines kleinen Häuschens mit Wasser bespritzte.
Gedankenverloren starrte er in die sich langsam beruhigende Wasseroberfläche in der weiß emaillierten Waschschüssel auf dem hohen Tisch vor sich.
So trüb und schmutzig wie es sich für ihn angefühlt hatte war das Wasser nicht. Ja, es hatte einen leichten rostroten Schimmer angenommen, aber wenn er nach seinem Gefühl ging, hätte es von so dichtem schwarzbraunem Schmutz durchsetzt sein müssen, dass man den Boden nicht mehr sehen konnte. Egal wie flach die Schüssel tatsächlich war.
Fahrig nahm er das frisch gewaschene weiße Tuch auf, dass neben dem Gefäß bereit lag und trocknete sich das Gesicht ab, während er seine Gedanken zu ordnen zu versuchte.
Er hatte Doppler und Hexer in die Komturei geführt, Spuren gesucht, gefunden und einen langjährigen Mitstreiter mit eigenen Ohren ein Geständnis von sich geben hören.
Eines, bei dem der Hexer mittels eines Zaubers nachgeholfen hatte. Eines Zaubers, der die Wahrheit sagen ließ.
Für den Klingenmeister war eindeutig, der Großmarschall war schuldig des Mordversuchs an seinem ältesten Freund in dieser Welt.
Für die anderen Ritter und offensichtlich auch einige der Knappen war das nicht so eindeutig.
Es hatte ihn einige Mühe gekostet, alle so weit zu überzeugen, dass de Ardh in Haft genommen wurde.
Er hatte sich persönlich davon überzeugt, dass man ihn ohne Waffen, ohne Fluchtmöglichkeit und ohne die Möglichkeit sich selber zu richten eingesperrte.
Wenn sich jedoch jemand von außen dazu entschied ihn raus zu lassen…dann war er chancenlos, der er konnte nicht bleiben und selber wachen.
Es wurde Zeit sich umzuziehen und zur Lagebesprechung rauszuschleichen.
Ob der Hexer einsatzbereit war? Der Großspittler hatte ihn zwar auf sein Drängen hin geflickt, aber die Schwertwunde sah wirklich böse aus. Das wäre – buchstäblich – um ein Haar ins Auge gegangen.
Egal was kam, es gab noch drei Dinge, die er tun musste, bevor er ging.
Zum ersten mit Wenzel reden und ihn in Kenntnis setzen. Zum Zweiten sich mit den anderen Rittern in der Messe treffen und die Sache irgendwie erklären. Zum Drittenherausfinden, warum er das Gefühl hatte einen essenziellen Teil des Puzzles zu übersehen…
Immerhin frisch gewaschen machte er sich auf dem Weg zu Wenzels Gemächern.
Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Mittwoch 22. Februar 2023, 21:52
von Wenzel von Herrenloh
Mit einer Sache rechnete Jarel nicht, nämlich dass Wenzel es tatsächlich geschafft hatte in sein Büro zu entkommen. Obwohl er eigentlich damit rechnen hätte müssen. Schließlich hatte er höchstpersönlich Bertrand holen lassen.
So platze er ohne zu klopfen herein, wollte durch den Raum zur Treppe hasten und...
...erstarrte.
"Wenzel...was bei der ewigen Flamme Wärme...du gehörst ins Bett!"
Immerhin hatte er es geschafft nicht die Schatten anzurufen. Oder Malorne.
Wenzel hob den Blick von dem Buch, in dem er - eine Decke auf den Knien und den scheußlichen Tee von Betrand auf dem Tischchen - gelesen hatte. Er wirkte weder schuldbewusst noch genervt, eher ungewöhnlich entspannt.
"Mir war langweilig.", informierte er seinen Klingenmeister. Dann lächelte er. "Wie läuft's?"
Jarel atmete durch.
"Nicht ganz so langweilig wie bei dir." Schwer ließ er sich auf dem Stuhl am Schreibtisch fallen.
"Erinnerst du dich an den Hexer, von dem ich dir erzählt habe? der bei der Gruppe war, die mit Jakob unterwegs war?"
Wenzel nickte, klappte das Buch zu und musterte Jarel forschend aus tief in Schatten liegenden Augen.
"Ich hab ihn hergeholt. Er hat einen...gut dressierten Spürhund. Mit dessen Hilfe haben wir den Attentäter gefunden. Und Spuren. Es war De Ardh. Unter Einfluss eines Zaubers, der ihn die Wahrheit sagen ließ hat er gestanden, Es sei...'Zeit für einen Wechsel in Novigrad und danach in Wyzima' weil 'seine Eminenz nicht zufrieden ist mit deinen Ansichten. Er hat Ealco irgendwie dazu begracht, den Wein zu vergiften."
Und dann fiel der Groschen. "Der junge Hemmelfart ist ein Inkubus. Vielleicht hat er in seinem Verstand rumgepfuscht."
Wenzel hörte zu, zeigte zuerst keine Reaktion. Als die Sprache jedoch auf Ealco kam, weiteten sich seine Augen.
"Ealco würde niemals...", doch da lieferte Jarel direkt eine mögliche Erklärung und Wenzel verstummte. Sein Buchhalter hatte nicht den Mumm so etwas zu tun und dann noch seelenruhig seiner Arbeit nachzugehen.
De Ardh also. "Ich wusste ja, dass er auf meinen Stuhl vorrücken will, aber für so skrupellos hätte ich ihn doch nicht gehalten." Nachdenklich rieb er sich das Kinn. "Leider wird ein magisch erzwungenes Geständnis vor dem Gericht des Hierarchen keinen Bestand haben, zumal ich inzwischen sicher bin, dass seine Eminenz mir ebenso die Pest an den Hals wünscht. Hast du noch andere Beweise?"
"Einen Sack mit Pflanzenresten. Ein besudeltes Messer. Ein Geständnis. Alles drei in Gegenwart eines Mutanten erbeutet, dessen Aussage keinen Wert hat."
Jarel schluckte schwer. Er hatte es voll verkackt.
"Warum nur hat de Ardh die Kampfübungen abgebrochen?"
Und warum hatte er diese Möglichkeit nicht eingeplant?
Darüber nachzudenken war müßig.
"Ich sehe keine Möglichkeit ihn länger festzuhalten. Und es noch viel schlimmer ist... so bekommt er eine weitere Chance."
Und ihn selber würden sie nun auch aus dem Weg haben wollen.
Flucht war keine Option.
Zumindest so lange nicht, wie Wenzel in Gefahr war.
Auch das; 'Es tut mir leid.', daß ihm auf den Lippen lag blieb unausgesprochen.
Jammern brachte sie beide auch nicht weiter.
"Du bist bei ihm eingestiegen?", pickte sich Wenzel einfach einen Fakt aus der langen Liste, der auf den erste Blick nichtig erschien.
"Ja.", bestätigte Jarel offen. "Ich bin bei ihm eingesteigen." Keine Begründung, keine Ausreden, nur die Bestätigung.
Eine graue Braue hob sich dabei. Wieso der Großmarschall seine Waffenübung abgebrochen hatte, konnte Wenzel auch nicht sagen, aber dass sein Stellvertreter sich als Einbrecher verdingte, missfiel ihm offenkundig.
Tief atmete er durch. Eine Ahnung hatte er ja schon gehabt, aber bestätigt zu werden, schmerzte doch. Wenzel überlegte kurz.
"Sind der Hexer und sein Hund noch in der Komturei?"
"Hexer und Hund habe ich weggeschickt. Der Hexer wurde verwundet und durch Bertrand versorgt. Ich weiß aber, wo ich sie finden kann, wenn du mit ihm reden willst."
Jarel lege die Hände in den Schoß und wartete ab.
Wenzel kniff sich in die Nasenwurzel und schloss einen Moment die Augen. Er hatte Kopfweh, war müde. Sein kleiner Selbstversuch schlauchte ihn mehr, als er zuzugeben bereit war. Dennoch straffte er die Schultern noch einmal und sah Jarel wieder an.
"Ich dachte, wir waren uns einig, dass all die Dinge aus der Vergangenheit hinter dir geblieben sind, als du durchs Feuer zu mir kamst und in meine Dienste. Das Licht ist stärker als alle Schatten, Jarel. Das Alte ist Vergangenheit, die Zukunft ist der Dienst am Menschen. Für das Leben, für Gerechtigkeit und Wahrheit. Auf dem Pfad der Tugend." Nicht, dass er sich nicht auch freimütig der Fähigkeiten des Schattenläufers bedient hatte, vor allem als sie damals den Umsturz geplant hatten. Aber von sich aus...
"Du hättest erst zu mir kommen sollen." Es klang nicht nach Vorwurf, es klang einfach nur erschöpft. Hund und Hexer - was hatte er noch mit ihnen vorgehabt? Wenzels hohe Stirn furchte sich, als er versuchte, die Gedanken zusammenzuraffen. Er angelte nach seinem Tee, nahm einen Schluck. Bitter. Scheußlich. Aber Medizin musste bitter schmecken, so war das immer.
"Nein, wir brauchen den Hund. Wenn er so gut ist, soll er vor allen unter einer Reihe von Ritterbrüdern den finden, der das Gift in Händen hatte." Etwas besseres fiel ihm gerade auch nicht ein.
Es dauerte einige Momente, bis Jarel antwortete:
"Ja. Ich hätte zuerst zu dir kommen müssen. Und ja, ich habe versucht mein Leben in den Dienst von Licht und Feuer zu stellen. Aber die Schatten liegen mir im Blut. Und wenn es die Schatten sind, mit deren Hilfe ich Leben retten kann, dann werde ich den Weg wieder wählen.", erklärte er ruhig und ohne den Anflug eines Zweifels in der Stimme. Er bereute nicht, mit seinen Mitteln und nach seinen Fähigkeiten gehandelt zu haben. Er bereute einzig, sich nicht richtig vorbereitet zu haben, es überstürzt zu haben und aus diesem Grunde nun vor einem schier unlösbarem Problem stand.
"Die Hündin. Sie ist sehr ängstlich. Und der Hexer ist der einzige, von dem sie Befehle entgegennimmt. Ich kann die zwei gerne noch einmal herholen, aber ohne Hexer ist das Tier nutzlos."
Wenzel antwortete dafür umso schneller mit einer unwirschen Handbewegung.
"Unsinn, hör auf mir nach dem Mund zu schwatzen. Ich hab dir den Ring nicht gegeben und stelle dann deine Entscheidungen in Frage.", revidierte er seine Aussage und stellte damit klar, dass es ein kleiner Test gewesen war. "Wie klug oder unklug sie waren, weißt du selbst," Er wirkte plötzlich finster. "Als Komtur wacht nur noch der Großmeister und seine Eminenz über dich und deine Entscheidungen. Wie wir also dastehen, kannst du dir selber ausrechnen."
Der Großkomtur machte Anstalten sich zu erheben, hielt aber dann inne und wies auf den Schrank, wo ein letzter der Pokale stand, aus denen er noch gestern den tödlichen Wein getrunken hatte. "Sei so gut und schau dir den an. Aber sei vorsichtig." Er wartete einen Moment, bis Jarel das Offensichtlich ebenso bemerkte, dann sagte er: "Bertrand hat alle Gefäße reinigen lassen." Die Teekanne war mit dem giftigen Auszug gut einen Finger breit gefüllt gewesen.
Der Schattenläufer betrachtete den Kelch von allen Seiten, sah dann fragend zu Wenzel.
"Ealco hat ganze Arbeit geleistet. Das Zeug war einfach überall."
Jarel stellte den Kelch vorsichtig zurück. "Ich gehe fest davon aus, dass der junge Hemmelfart Ealco mit seinen Inkubusfähigkeiten dazu gebracht hat. Wie verhindern wir, dass er das schon heute Nacht mit dem nächsten macht?", fragte er und sah sich um. Kelche, Teetassen, Kannen...die verfluchte Suppe. Es konnte alles sein. In Jarel schoss das Bedürfnis hoch, Wenzel unter den Arm zu klemmen und wegzulaufen. Und unwillkürlich tauchten vor seinem inneren Augen die Flüsse und glasklaren Bäche Toussaints auf.
"Robert und sein Knappe müssen die Komturei verlassen. Wyzima. Irgendwas Eiliges für Lothar. Und ihm senden wir einen Raben, dass wir ihm einen Kuckuck ins Nest setzen.", sinnierte Wenzel.
"Einen mörderischen Kuckuck. De Ardh sagte, in Wazima müsse es auch Veränderungen geben. Und wenn er dort mit dem Morden weiter macht? Ist das nicht ein Abschieben des Problems?"
"Dann nimm ihn mit auf Hexenjagd oder was immer du mit diesem...", er drehte die Hand in einer umfassenden Geste in der Luft, "...Freiherr von Spion zu jagen gedenkst." Mit Option auf Sackgasse, doch das sprach Wenzel in diesen Mauern nicht aus. Auch der Komtur konnte durchaus skrupellos sein.
Jarels Kiefer mahlten. "Das ist nicht möglich.", erklärte er kurzangebunden. "Weitere Ideen?"
Nun war es an Wenzel, die Kiefer aufeinander zu pressen. Gerade noch hatte er seinen Klingenmeister ermahnt, dass es ohne Licht keinen Schatten gab und nun versuchte er ihn dazu zu bringen, dass Problem Plenius auf die unritterliche Art zu lösen. "Wir können diesen Inkubus, wie du ihn nennst, nicht an seinem Tun hindern, also muss er unschädlich gemacht werden.", sagte er in einem Ton, der verkündete, dass dies sein letztes Wort in der Sache war und er Ausführung erwartete.
Jarel verzog das Gesicht. Ein Kind. Nicht einmal erwachsen...
"Wie als ist Planius Lichtel Hemmelfart?", fragte er nach einer Weile.
Wenzels Blick hatte die ganze Zeit auf Jarel gelegen und auch jetzt wich er nicht ab. "15 Saovine-Feste."
In Zeitlupe schloss Jarel die Augen. Kindermord. Kam nicht in Frage. Aber er würde eine Lösung finden.
"Ich kümmere mich darum. Nur werde ich die Lösung nicht heute liefern können. Zusätzliche Wachen bis morgen und einen Vorkoster?"
"Wachen stell auf so viele du willst, aber ein Vorkoster kommt nicht in Frage. Und de Ardh bleibt in Arrest bis die Anklage bestätigt oder aufgehoben ist. Lass ihn standesgemäß unterbringen und bewachen."
Jarel nickte. Schon irgendwie typisch. Kein Vorkoster.
Damit hatte er gerechnet.
"Ich muss noch eine Erklärung abgeben. Bisher hab ich sie noch hingehalten."
"Soll ich dich begleiten?" Wieder ein Test?
Der Klingenmeister knetete seine Hände. "Politik und Worte sind nicht meins. Fühlst du dich in der Lage mich zu begleiten?"
Er wollte seinen Großkomtur nicht gefährden. Aber wie er diese Lage lösen sollte, wusste er auch nicht.
Wenzel nickte entschieden. "Dann komm. Hilf einem alten Mann in seine Kleider."
Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Donnerstag 23. Februar 2023, 07:16
von Jarel Moore
Jarel half - selbstverständlich - mit kräftiger Hand und erstaunlich viel Routine beim Anziehen. Das war sicherlich nicht da erste Mal.
Er schwieg verkniffen, focht innerlich mit sich, seinen Schwertherrn nicht doch wieder ins Bett zu stecken.
Fast fertig abgezogen verfrachtet Hatten Wenzel noch einmal zurück auf die Sitzgelegenheit, um ihn ins Schuhwerk zu helfen.
Und dann hielt er plötzlich - noch kniend- Wenzel den Siegelring hin.
Wäre jemand herein gekommen, das Bild hatte bizarrer nicht sein können.
Der Ritter - auf einen Knie - bot den Großkomtur einen Ring für der offenen Hand. Ein Bild, daß man durchaus falsch verstehen konnte.
Jarel schaute nur fragend und schluckte, sichtlich unwohl.
Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Donnerstag 23. Februar 2023, 13:05
von Wenzel von Herrenloh
Er kam sich alt vor, gebrechlich und auf enervierende Weise hilfsbedürftig. Er hasste dieses Gefühl und ertrug es doch stoisch schweigend. Bei Jarel konnte er noch einigermaßen entspannt mit der Situation umgehen, obwohl sich immer wieder eine Befangenheit einstellen wollte, die mit seinen neuesten Erkenntnissen einher ging. Doch letzten Endes konnte auch Wenzel nicht einfach fünfzehn Jahre Kamerad- und Freundschaft aus seinem Kopf löschen und ins Gegenteil verkehren - dazu waren sie gemeinsam durch zu viele Höhen und Tiefen gegangen, wobei die Tiefen leider überwogen. Doch gerade das schweißte auch zusammen und wenn Wenzel ehrlich zu sich war, dann hatte genau dieser Umstand Jarel den Arsch gerettet, denn er zwang den Komtur damit, weiter zu denken als in den Grenzen der eigenen Dogmen. Trotzdem haderte er noch immer mit der Offenbarung, dass sein ehemaliger Knappe einen Mann liebte, sehr wahrscheinlich Unzucht mit diesem trieb und das so bald auch nicht sein lassen würde, Gelübde hin, Ordensregeln her. Ein Dilemma, das Wenzel die bettlägerigen Stunden lang zerdacht und keine Lösung gefunden hatte, denn hergeben würde er die Waffe Jarel Moore ebensowenig wie den Freund und designierten Nachfolger.
Schade, dass der so erpicht darauf war, den Ring wieder los zu werden. Der Eindruck, den die Szene machen musste, kam Wenzel nicht einmal wirklich sofort zu Bewusstsein - er musterte das Siegel, hob sogar die Hand...
...und schloss Jarels Finger um den Ring. Langsam schüttelte er den Kopf. "Behalte ihn noch eine Weile.", er zögerte einen Moment, dann gab er tatsächlich zu: "Ich brauche noch Ruhe, ganz richtig. Wir klären diese Sache mit Robert, dann ziehe ich mich zurück und du machst weiter, wo immer du aufgehört hast." All So sprach der einstweilen abgesetzte Komtur und nutzte den knienden Jarel ganz ungeniert als Stütze, um auf die Füße zu kommen.
Bis zur Tür hatte sich Wenzel helfen lassen, doch an selbiger gab sich der Komtur einen Ruck, spannte die Schultern und trat aufrecht in den sonnigen Tag. Immer wieder erstaunlich, woher der Mann Energiereserven zauberte, doch auf dem Weg zum Refektorium schritt er energisch wie immer aus und dass er sich am Tisch vor Kopf direkt einen Stuhl, wenn auch nicht den ihm üblicherweise zustehenden, heranzog, verwunderte auch keinen der zahlreich erschienen Ritter und Knappen. Den Sitz des Komturs in der Mitte des Tisches überließ er des Signals wegen Jarel, die grauen Augen musterten die Umstehende allerdings mit der üblichen abschätzenden Art des Ordensrichters.
Fast alle trugen noch Rüstung oder Kette, Knappen hatten Turmschilde und Kriegshämmer neben sich abgestellt. Die Sache hatte die Waffenübung zum Erliegen gebracht, denn die Ritter wollten natürlich wissen, wieso man ihren Kommandanten, was der Großmarschall defacto in Kriegsdingen war, inhaftiert hatte. Wenzel ließ einen Moment vergehen, dann streckte er sich etwas in seinem Sitz, wandte Jarel den Kopf zu und eröffnete die Bühne: "Mein von mir für den Zeitraum meiner inneren Einkehr und Fürbitte zum Stellvertreter erklärter Ritterbruder, der Klingenmeister Jarel Moore, hat mir die höchst bedrückende Nachricht gebracht, dass ein Anschlag auf mein Leben geplant und fast zur Ausführung gekommen ist. Es besteht höchster Verdacht, dass unser ehrenwerten Ritterbruder, Großmarschall Robert de Ardh, entweder Teil dieser Verschwörung oder aber ebenso Opfer ist. Bis zur Klärung wird der Großmarschall zu seinem eigenen Schutz in Hausarrest bleiben." Gemurmel wurde laut, die Gruppierungen, die Wenzel schon beim Eintreffen gespürt hatte, wurden nun auch hörbar. Er hob die Hand.
"Wer Diskussionsbedarf hat, der spreche laut aus. Der stellvertretende Komtur und ich werden antworten.", sprach er in das Gemurmel hinein und sofort rief jemand: "Ein Hexer hat Robert diese Worte in den Mund gelegt!", und ein weiterer fiel ein: "Ein Mutant in unserer Komturei!" Doch dafür, Jarel offen anzuklagen, fehlte dem Sprecher offenkundig der Mut.
Die Menge bewegte sich, öffnete ein Lücke und Plenius erschien. "Lasst Ihr mich zu meinem Mentor und Rittervater, wenn Ihr ihn schon einsperrt wie einen Verbrecher?" Ruhig wirkte er, fast schon zu ruhig und selbstsicher für einen Jungen seines Alters.
Wenzel blickte in das Gesicht, dass dem des Hierarchen so frappierend glich, sah in die unnatürlich blauen Augen des Jungen, der Ealco gezwungen haben sollte, das Gift in seinen Räumen zu verteilen. Und er schwieg mit eiserner Miene. Jarel wollte sich kümmern, verweigerte, was Wenzels Meinung nach die richtige Konsequenz war - also sollte er antworten.
Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Donnerstag 23. Februar 2023, 14:09
von Jarel Moore
Wenzel nahm Haltung an und auch Jarel fiel sofort zurück in seine Rolle.
Die Rolle die er – wie er seit der Übergabe des Ringes feststellen musste – doch genau so einnahm wie sie ihn.
Einen halben Schritt hinter der rechten Schulter des Großkomturs, lauernd wie ein Raubtier, bereit sich bei einem Angriff sofort zwischen Wenzel und den Gegner zu werfen oder – in diesem Falle – ihn zu stützen, wenn dem Sturkopf doch noch die Puste ausging.
Er hatte zwar den Ring wieder übergestreift, doch die Rolle als Personenschützer lag ihm mehr im Blut als..nunja…Politik. Aus genau diesem Grunde hätte er beinahe den Einsatz verpasst sich auf den richtigen Stuhl zu setzen, sondern sich hinter von Herrenloh platziert. Er bekam die Kurve gerade noch rechtzeitig und nahm Platz.
Auf den Stuhl des Komturs. Äußerlich eiskalt und regungslos ließ er den Blick der dunklen Augen nicht nur über die Anwesenden schweifen, es fixierte sogar jeden einzelnen einen kurzen Moment.
Wenzel kannte diese Art Starren, für sie anderen Anwesenden wirkte es jedoch bedrohlich und aggressiv. Gut so, denn keiner wagte es ihm direkte Vorwürfe zu machen.
Reden musste er trotzdem. Aus dieser Falle kam er so einfach nicht heraus.
„Ja. Ich habe mich der Fähigkeiten eines Mutanten bedient um nach Spuren zu suchen.“, verkündete Jarel ohne Scham oder hörbare Reue, sondern noch immer sachlich und unterkühlt.
„Und genau aus dem Grunde müssen wir mit weiteren Nachforschungen belegen, ob die gefundenen Spuren den Großmarschall entweder ent- oder belasten. Wenn die Spuren, die uns direkt und ohne Umwege zu seinem Quartier geführt haben durch Dritte platziert wurden ist unser Großmarschall ebenfalls in Gefahr. Ebenso wie alle in seinem unmittelbaren Umfeld. Darum wirst du, Knappe Plenius Lichtel Hemmelfart, ebenfalls unter Schutz gestellt. Nutze die Zeit zur Einkehr, während für deinen Schutz gesorgt wird.“
Während er in dem Gemurre und Gemurmel auf direkte Fragen wartete, zerbrach er sich den Kopf.
Wie konnte man einen Raum vor magischen ‚Ausbrüchen‘ schützen?
Obwohl…eigentlich musste nur die Person selbst an magischen Handlungen gehindert werden.
Gab es in der Stadtwache nicht entsprechende Halsbänder? Oder sogar ganze Räume?
Im Grunde musste er den kleinen Dämon nur betäuben und in einen dieser Räume verfrachten, um sich Zeit zu verschaffen.
Den Jungen ermorden…nein…noch kam diese Lösung für ihn nicht in Frage. Es musste irgendwo eine Möglichkeit geben, seine Kräfte zu blockieren oder sie ihm ganz zu rauben.
Der Hierarch hatte ihn ohnehin schon im Visier. Schlimmer konnte es kaum werden.
Tatsächlich war es der junge Hemmelfahrt, der als erstes aufbegehrte. "Wenn wir beide geschützt werden müssen, warum dann nicht gemeinsam? Spart Euch die Männer."
Doch genau das hatte Jarel vorhergesehen. Er war nicht gut im Reden, aber auch nicht auf den Kopf gefallen.
"Ich werde euch keinesfalls gemeinsam in Schutzhaft nehmen." Jarel stütze sich mit den Ellenbogen auf den Tisch, verschränkte die Finger, beugte sich nach vorne und rang sich sogar einen halbgaren, ansatzweise freundlichen Ausdruck ab.
"Sollte sich wieder erwarten der Großmarschall doch als schuldig erweisen wäre es unverzeihlich, wenn ein Schutzbefohlener dadurch zu schaden käme, weil ich an den Wachkräften spare."
Der Blick in die seltsam blauen Augen des Knappen sorgte dafür, dass sich beim Schattenläufer die Nackenhaare aufstellten, aber er wand den Blick nicht ab. Keine Sekunde.
Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Donnerstag 23. Februar 2023, 20:21
von Wenzel von Herrenloh
Jarel machte seine Sache gut, sodass Wenzel sich nicht genötigt fühlte, einzugreifen. Darüber war er froh, denn er brauchte seine ganze Konzentration und Beherrschung, um die Festigkeit und Sicherheit auszustrahlen, die man von ihm gewohnt war. Innerlich jedoch war er bereits wieder todmüde, spürte jeden Knochen und jedes verfluchte Jahr. Und er blickte diesen Jüngling dort an, der Jarel kurz die Stirn zu bieten versuchte und konnte seinen Klingenmeister sogar verstehen. So jung, aber dennoch gefährlich. Zu gefährlich, um am Leben zu sein. Ein Werkzeug in Händen des Hierarchen, das er diesem nicht lassen konnte. In der Nähe von Sukkuben oder Inkuben konnte niemand mehr ruhig schlafen - eine Lösung musste her und das schnell. Mauern konnten dieses Wesen nicht aufhalten.
"Wer wird den Großmarschall vertreten?", wollte jemand wissen.
Nun sah sich Wenzel wieder in der Pflicht: "Die Ordenshierarchie sieht vor, dass der Waffenmeister so lange die Aufgaben des Großmarschalls übernimmt. Levin weilt derzeit nicht in der Komturei, also liegt die Aufgabe kommissarisch bei einem seiner Rittersergeanten." Er forschte in seinem Gedächtnis. "Von Troy."
"Sire?" Ein aschblonder Mann in den Dreißigern, gebaut wie ein Tänzer und mit eben dieser Eleganz in seinen Bewegungen, schob Plenius mit Nachdruck aus dem Weg.
"Bis Waffenmeister Wieskieak zurück ist, obliegen Euch die Geschäfte des Großmarschalls.", legte Wenzel fest und von Troy blieb nur, strammzustehen und es hinzunehmen, wobei er in etwa so glücklich aussah wie Jarel bei seiner unfreiwilligen Beförderung.
Harald Tannenfels stand am Rand der Veranstaltung, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und wirkte dabei noch kastenförmiger als sonst. Henselt stand neben ihm auf Haralds Kriegshammer gestürzt, den der schmale Bursche niemals selbst dahin geschleppt haben konnte.
"Und wer ermittelt weiter in Sachen Attentäter?", wollte der dienstalte Ritter wissen. Eine Frage, die zu beantworten Wenzel nun wieder Jarel überließ. Er fühlte seinen Puls im Nacken klopfen und ahnte schon, dass er allmählich an Farbe verlor. Wurde Zeit, dass sie das hier beendeten.
Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Donnerstag 23. Februar 2023, 20:51
von Jarel Moore
Der Klingenmeister hatte mitbekommen, dass sein Schwertherr abbaute.
Also hieß es schnell die Situation aufzulösen. Er wusste, wie wichtig der Schein in ihren Kreisen war. Schwäche durfte weder er noch von Herrenloh zeigen. Also wurde es Zeit, entweder Wenzel, oder alle anderen aus dem Raum zu bringen.
„Ermitteln werden ihr und ich, Tannenfels, unterstützt vom sachkundigen Rat des Großspittlers.“, bestimmte Jarel laut und deutlich, bevor er sich erhob und Haltung annahm
„Das ist erst einmal alles.“, verkündetete er. „Alle anderen werden zeitnah unterrichtet, wenn es neuen Erkenntnisse zu den Nachforschungen zu verkünden gibt. Bis auf Tannenfels und seinen Knappen, sowie Welfenberg setzen alle die Übungen fort.“, erklärte er und fixierte Troy dabei.
Etwas in seiner Stimme machte klar, dass er da weder Einspruch noch Wiederrede dulden würde.
Und keine Verzögerung.
Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Freitag 24. Februar 2023, 15:56
von Wenzel von Herrenloh
Wenzel behielt sich das Recht vor, sitzen zu bleiben, während die Ritterschaft sich davon stahl, beobachtete allerdings, wer mit wem den Ort verließ und die Köpfe zusammen steckte. Beobachtete auch Plenius, der zunächst noch herum stand, unschlüssig und dann einfach mit den anderen ging. Richtig... Wenzel winkte einen Nachzügler zu sich, der sich damit die zweifelhafte Ehre eines ersten Wächters errang.
"Martyn, du bleibst bis auf weiteres an der Seite vom Knappen Hemmelfart. Er soll die Übung mit dir beenden.", damit sandte er diesen den anderen hinterher, nur um Bertrand als nächstes heran zu winken.
"Ich ziehe mich zurück und leihe mir noch einen Moment den Großspittler, Ehrwürden." So müde er auch war, die kleine Spitze konnte er sich nicht verkneifen und das fast schon hinterlistige Funkeln in den grauen Augen war kaum zu übersehen.
Bertrand gab sich Mühe nicht allzu besorgt auszusehen, ließ Wenzel aber keine Sekunde aus den Augen, als dieser sich erhob. Ihm war schwindelig und einen Moment musste er sich am Tisch halten.
Harald wirkte irritiert - auf mehreren Ebenen wie es schien. "Ehr... äh... Ritter von Herrenloh... Also äh... Alles in Ordnung?"
Wenzel winkte ab. "Das Fasten. Wir sind alle keine 25 mehr, nicht wahr, Harald." Er lächelte sogar und verließ dann flankiert von Bertrand das Refektorium. An der Tür hörte er Haralds Stimme, der sich noch immer irritiert an Jarel wandte: "Soll ich dich jetzt auch Ehrwürden nennen?" Wenzel verkniff sich ein Schmunzeln und kaum außer Sicht von allen, stützte er sich schwer auf den Feldscher.
Re: Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum
Verfasst: Freitag 24. Februar 2023, 18:08
von Jarel Moore
„Untersteh dich.“, fauchte Jarel mit einer Spur Belustigung in der Stimme.
Immerhin ging es Wenzel so gut, dass er noch in der Lage war ihn zu ärgern.
Als der Schattenläufer sich davon überzeugt hatte, dass sich niemand mehr in Hörweite befand folgte ein Gespräch. Eher ein Monolog.
Erst rang er sowohl Henselt, als auch Harald das Versprechen des Stillschweigens ab, dann brauchte er alles auf den Tisch, was mit dem Fall zu tun hatte.
Vertrauen. In Slavas Augen sicher sein größter Fehler, dass er zu schnell vertraute.
Harald kannte er, seitdem er hier Stationiert war und Henselt…Jakob vertraute Henselt. Und er vertraute Jakob. Zudem er einige Hintergründe über den Jungen kannte, die seine Meinung zu seiner Vertrauenswürdigkeit untermauerten.
Für das, was nun vor ihm lag brauchte er Verbündete. Nicht nur um seine Interessen zu vertreten, wenn er außerhalb im Einsatz war, auch weil er…nun er brauchte schlicht seelische Unterstützung um bei der Sache nicht überzuschnappen. Und die zweite waren – neben Wenzel und Bertrand – die letzten, denen er hier traute.
Und so bekam Tannenfels die Aufgabe zu verhindern, dass jemand de Ardh gegen seine Anweisung befreite und Henselt die Aufgabe ein Auge darauf zu haben, ob jemand versuchte den jungen Hemmelfart zu kontaktieren oder zu unterstützen. Wobei Harald angewiesen wurde gegebenenfalls draufzuhauen und Henselt sich auf jeden Fall im Hintergrund zu halten.
Auch wenn Jarel die Fähigkeit zum motivierende Reden schwingen fehlte hatte er doch das Gefühl die beiden erreicht zu haben, als der die Zwei zurück
„ins Feld“ schickte, um sich in sein Häuschen zurückzuziehen.
Es wurde höchste Zeit. Zeit sich für den Abend bereit zu machen, bei Ljerka nach Unterstützung zu fragen und…
Da war noch das Gespräch mit Slava, dass durchaus unangenehm verlaufen konnte.
Nicht viel später schlich sich ein Schatten vom Gelände. Gerüstet für alles. Außer der bevorstehenden Aussprache.
Hier geht es weiter.