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Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Montag 11. September 2023, 07:45
von Dandelion
Die junge Frau lächelte die Schwester fröhlich an, als diese zurück an das Lesepult kam. „Wenn es nichts anderes gibt, dann ist das so. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass Ihr mir so sehr unter die Arme greift“, meinte Elli offen und ehrlich. Denn damit hatte sie nicht gerechnet, als sie sich auf in diese Stadt machte. „Ich habe drei Männer mit dem Namen gefunden, auch wenn bei einem die Schreibweise anders ist. Ich denke anhören würde sich dieser Name genauso.“ Dandelion hatte ihre Finger einer Hand dazu genutzt die Seiten schnell wiederzufinden, mit dem Zeigefinger der freien Hand zeigte sie auf den letzten Lothar, den sie entdeckt hatte. “Lotaar de Zwjibok. Er ist ein Ritter… und ein Koch…“ Elli überlegte. “Kann man für besonders gutes Essen in den Ritterstand erhoben werden?“ Wie kam es, dass ein berühmter Koch zugleich auch Ritter war? Sie ließ der Schwester die Zeit, um die Zeilen zu überfliegen, dann blätterte sie zu dem ersten. “Hier haben wir Lothar Briermo. Winzer. Ich glaube nicht, dass er es ist.“ Wieder wartete bis die Priesterin fertig war, was unglaublich schnell ging. “Lothar von Tretogor. Adelig und war beim Militär…“ Neugierig sah Dandelion Schwester Svettele an. Sie wollte wissen, was die Priesterin dazu dachte. Sie selbst war sich da nicht so sicher…. Vielleicht sollte sie ihr Vorhaben besser nicht weiter verfolgen, wenn da nur nicht immer dieser Wissensdrang wäre.
Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Montag 11. September 2023, 21:57
von Svettele Fini Banik
Die Schwester hörte aufmerksam Ellis Überlegungen zu und lass all die Herren nach. „Ein Koch und Ritter? Das ist leicht zu klären: Ohne Mampf kein Kampf.“ Wie sie es sagte klang es wie eine alte Weisheit. „Ein gutes, warmes Essen steigert die Moral einer Truppe ungemein. Wenn man sich tagelang durch den nassen Dreck gewühlt hat, kann eine warme Suppe, die auch noch nach etwas schmeckt sehr erbaulich sein. Vielleicht war der Herr vorerst nur der Koch, aber um ihn nach den Kriegen zu belohnen hat man ihn zum Ritter geschlagen. Ein sehr einfacher Weg um jemanden in den Niederadel zu erheben – auch wenn die Person eher den Kochlöffel als das Schwert schwingt.“
Den Winzer überflog sie. Ja, lesen ging inzwischen ohne nachzudenken, besonders so einfache Sätze in einer einfachen Sprache. Wenn sie da an diese Haikuh-Dinger aus dem alten Buch dachte. „Ihr wisst auch besser in welcher verwandtschaftlichen Beziehung ihr zueinander steht.“ Zum Glück waren sie in einer Bibliothek und niemand wunderte sich darüber, dass die beiden besonders leise miteinander redeten.
Aber Fini konnte nicht verhindern, dass ihr Puls etwas schneller ging, als Elli ebenso den Großmeister bemerkt hatte. Kurz rief sie sich sein Bild in Erinnerung wie er auf der Empore stand und voller Leidenschaft diese Predigt gehalten hat. Genauso der kurze neugierige Blick, den er ihr zugeworfen hatte. Die Augen. Hm… sie nahm Augenkontakt nun mit Elli auf. „Und wenn wir nun darüber nachdenken, welchen davon mein Herr Ritter gemeint haben könnte?“ Zu sehr war sie dann doch auch Lehrerin. Früher oder später würde der jungen Frau der Gedanke eh kommen. Großmeister des Ordens, ein Ritter des Ordens, der jemanden wüsste und davon eilt… Liam kannte Lothar besser, anscheinend könnte er ihm zutrauen, dass… er Verwandtschaft hat. Verwandtschaft, die nichts genaues über ihn weiß. Das Alter könnte passen.
Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Dienstag 12. September 2023, 08:08
von Dandelion
“Dass das so funktioniert, wusste ich nicht”, gab Dandelion unumwunden zu. Köche, die zu Rittern geschlagen wurden? “Mit Rittern verbinde ich irgendwie immer jemanden, der es versteht, ein Schwert zu schwingen…” Sie zuckte mit den Schultern. Sei es wie es sei. Was sie sehr wohl verstand, wie wichtig ein guter Koch sein konnte.
Nachdenklich sah Elli Schwester Svettele an. Sie war so nett und am Liebsten würde sie ihr alles erzählen, was sie wusste, aber ob das so eine gute Idee war? Sie war sich da nicht sicher. Einmal, weil sie sich selbst denken konnte, je nachdem wer ihr Vater war, konnte dies etwas heikel werden und zum anderen gab es sicherlich einen Grund, warum ihre Mutter ein solches Geheimnis daraus machte… “Sehr eng”, antwortete sie sehr leise, sagte aber nicht mehr dazu.
Die junge Frau dachte nicht lange nach. Zwar kannte sie den Großmeister nicht, aber Ritter
des Flammenordens… Großmeister des Flammenordens… Sie tippte also leicht mit ihrem Finger auf den vor sich aufgeschlagenen Lothar von Tretogor. “Kennt Ihr ihn?”
Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Dienstag 12. September 2023, 09:45
von Svettele Fini Banik
Auf den Kopf gefallen war Elli zumindest schon mal nicht. Auch ihr ‚eng‘ sagte vielleicht mehr, als sie wollte, denn… die Möglichkeiten gingen aus. Aber sie zeigte auch, dass sie es lieber nicht aussprechen wollte. Deshalb nickte Fini dazu nur leicht. Sie musste nicht mehr sagen. Enge Verwandtschaft. Nahe Verwandtschaft meldete sich ihr Sprachverständnis. Auch die Priesterin fuhr beinahe zärtlich mit dem Finger über die Seite, bevor sie das Buch zu klappte.
„Gar nicht“, gab sie zu: „Ich habe nur heute die Mittagsmesse im Tempel der ewigen Flamme besucht. Dort hat er spontan die Predigt gehalten. Sie war voller Feuer. Nicht das vernichtende Feuer, sondern das wärmende Feuer, dass Dir Halt gibt. Er sprach von dem Hirten, der sich um all seine Schäfchen kümmert, auch wenn sie Fehler machen oder abhanden kommen. Sie zurückführt. Ihnen vergibt. Soweit ich ihn erleben konnte, ist er ein sehr charismatischer Mann.“ Fini hielt den Kopf leicht schief, musterte die junge Frau und konnte sich nicht zurück halten ihr eine der wilden Strähnen hinter das Ohr zu schieben. „Wollen wir die Bücher aufräumen und uns in den Kräutergarten setzen, um zu reden? Dann stören wir hier nicht.“
Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Dienstag 12. September 2023, 13:19
von Dandelion
Dandelion wusste nicht, ob sie enttäuscht war, dass die Priesterin diesen Lothar nicht kannte, oder froh. Ritter der Flammenrose… Er schien jedenfalls mächtig Eindruck auf Schwester Svettele gemacht zu haben mit seiner Rede. Aber geredet wurde viel, gehandelt, dafür zumeist viel zu wenig.
Sie hing noch ein wenig in ihren Überlegungen und ließ es bereitwillig zu, dass die Priesterin ihr die Haarsträhne hinters Ohr schob. Sie lächelte freundlich. “Einverstanden”, antwortete sie der Schwester, schnappte sich das Buch und brachte es über die Leiter wieder zurück, woher sie es hatten. Elli hatte es sich gemerkt gehabt. Dann tauchte sie wieder an der Seite der Priesterin auf. “Was gibt es hier eigentlich nicht?”, fragte sie leise vergnügt. “Stall, Bibliothek, Kräutergarten…”, zählte sie auf, um zu verdeutlichen, was sie meinte.
Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Dienstag 12. September 2023, 15:41
von Svettele Fini Banik
„Eine Hahnenkampfarena.“ Warum Fini genau das einfiel, wusste sie selbst nicht. Wahrscheinlich ebenso verwirrt wie ihr Gegenüber, zuckte sie lächelnd mit den Schultern. Ihr nilfgaardisches Buch über den Kriege mit dem barbarischen Nordkönigreichen hatte sie ebenso wieder zurückgelegt. Von Tretogor war mit Sicherheit kein Nilfgaarder und würde dort deshalb kaum Erwähnung finden. Andererseits nahm er so kurz nach Kriegsende eine so mächtige Rolle hier ein statt in irgendeinen Kriegsgefangenenlager zu versauern. Vielleicht hatte er rechtzeitig die Seiten gewechselt? Dagegen sprach allerdings Liams Schwärmerei, die würde er nicht für einen Verräter übrig haben oder war die gespielt. Nein. Da war etwas ehrliches in seiner Stimme gewesen, genauso wie er ehrlich besorgt davon gestürmt war. Die Schwester der Melitele lächelte ihren Besuch an.
„Gehen wir.“
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Ab zum Kräutergarten>
Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Donnerstag 14. September 2023, 17:32
von Avarion DeSpaire
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Von: Haus der Melitele: Stube und Küche
Datum: 29. August 1278
Betrifft: Melanie, Ion
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Viel hatte Ion auf dem Weg durch das Gebäude nicht gesehen. ein paar Bilder, ein paar Skulpturen und entsprechend hatte er nicht mit viel gerechnet.
Was sich ihm aber offenbarte, als er die Tür öffnete war deutlich mehr als erwartet. Wie angewurzelt blieb er mitten in der Tür stehen und ließ den Blick schweifen. Das ihm der Unterkiefer nicht herunter klappte, grenzte an ein Wunder.
Es war nicht so, das er nicht schon Bibliotheken gesehen hatte. Sein Meister besaß selber eine Umfangreiche mit sehr seltenen Exemplaren, war er hinter dem geschrieben Wort her, wie der Teufel hinter der armen Seele. Müsste sich sein meister entscheiden, ob dieser ein Buch oder sein Kind retten sollte. Er würde das Buch nehmen und dem Kind vertrauen, das es selber laufen kann. Ion war so in den Genuss gekommen ein paar sehr exklusive Bücher studieren zu dürfen.
Und diese hier gefiel ihm wirklich gut. Die hohen Räume mit den beweglichen Leitern an den Regalen, die Schreibpulte zum übertragen der gesammelten Informationen, die gesamte Architektur dieses Raumes hatte er nicht erwartet.
Langsam, fast schon ehrfürchtig betrat er den Raum und sah sich nach allen Seiten um. Hier was passendes zu finden, würde die Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen werden. "Wollen wir uns erst einmal in Ruhe umsehen?" fragte er leise in Melanies Richtung, konnte den Blick aber von den Büchern nicht los reißen.
Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Donnerstag 14. September 2023, 18:10
von Melanie Johnston
Das Ion wieder ihre Hand nahm amüsiert sie schon ziemlich, was sie durch ein leichtes schmunzeln andeutete. Vielleicht würde sie sich erstmal ein wenig zurückhalten um die 'Lage' erstmal ab zu checken was diese Welt anging. Ihre Art würde vielleicht hier etwas, nein sehr anecken. Zweideutigkeiten und Ihre normalerweise sehr offene Art würden vielleicht zu Problemen führen, zu Missverständnissen auf jeden Fall. Sie müsste breit grinsen als sie an das Gespräch mit ihrem Jacob dachte. Nun gut heute war sie nichtehr so naiv und vor allem unschuldig. Auf dem Weg durch das Kloster schwieg sie und betrachtete alles ziemlich auf merksam, wie gut das sie einen halben Reiseführer dabei hatte. Es gab ja durchaus auch einiges zu gucken, zumindest für Jemanden der so eine Architektur sehe selt sah. Als sie schließlich an der Bibliothek ankamen war es für Melanie als wäre Charlie in die Schokoladenfabrik gekommen. Sie strahlte Ion an und für einen kurzen Augenblick war wirklich soetwas wie ein Strahlen in ihrem Augen. Kaum wahrnehmbar aber doch ein kurzer Moment des Glücks und Zufriedenheit. "Zuhause hatten wir eine verborgene Bibliothek dort gab es Bücher die tausende Jahre alt waren,magisch konserviert und die alles magische und fantastische erklärten. Ich wette dort steht auch etwas über diese Portale mit denen wir hier angekommen sind." Sie seufzte etwas enttäuscht. "Schade das ich bisher noch nichts darüber gelesen habe." Ihre Enttäuschung währte allerdings nicht lang und Sie schaute sich fast hektisch um, wo sollte man nur anfangen mit dem umsehen, so eine große Auswahl, so viele Bücher, so wenig Zeit. "Ja bitte..." Sagte sie jauchzemd vor Glück.
Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Sonntag 17. September 2023, 13:09
von Avarion DeSpaire
Ions Augen fingen an zu strahlen, wie die eines kleines Jungen, der in Erwartung eines Geschenks war. Eine Unruhe ergriff ihn, die Melanie über seine Hand spüren konnte. "Lass uns aufteilen und wenn wir etwas interessantes finden, tragen wir es bei dem Schreibpult zusammen." Und schon lief er sie los, den Stein bei ihr in der Hand und trat an das erste Regal heran, das er erreichen konnte. Es galt sich Überblick zu verschaffen. Langsam schlenderte er weiter und wunderte sich das kein Bibliothekar hier war, der ihnen Auskunft geben konnte. Er blieb stehen und sah sich nach einem Lebenszeichen um. Irgendein altes graues Faktotum musste doch hier herumirren.
So ging er langsam die Regale entlang, die Finger ließ er an den Buchrücken entlanggleiten, sie hauchzart gerade nicht berührend. Sofern die Bücher Buchrücken mit Beschriftung hatte, lass er diese. Manche hatten nur Symbole, die meisten gar nichts. In einem anderen Regal fanden sich Schriftrollen, sorgfältig aufgerollt und gestapelt. Die Bücher umfassten die unterschiedlichsten Themen. Eine ganze Menge Biographien. Geschichte. Flora und Fauna. Gelegentlich nahm er eines der Bücher vorsichtig heraus und schlug es auf, um einen Blick ins Innere zu werfen und ein zwei Sätze zu überfliegen. Langsam hob er den Blick um sich die Architektur des Daches an zu sehen und die oberen Regale zu betrachten. Dann entdeckte er eine der hohen Leitern, eilte hin und kletterte einfach in eine der oberen Etagen, um sich dort noch mal die Buchrücken und ein zwei Seiten an zu sehen.
Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Sonntag 17. September 2023, 14:10
von Melanie Johnston
So gut sie Ions Begeisterung nachvollziehen konnte so sehr war sie nun doch auch etwas hilflos als sie ihm hinterher schaute. Umschauen konnte sie sich zwar, wirklich sinnvoll war das allerdings nicht. Auch wenn der Babbelstein ihr half zu verstehen was andere sagten, beim Lesen einer fremden Sprache half ihr das relativ wenig. So betrachte sie einfach, aber höchst beeindruckt wie die Bibliothek auf dem f gebaut war und wie kunstvoll die Einbände der Bücher beschaffen waren. Ihr fiel gar nicht ein Ion darauf aufmerksam zu machen das sie nichts wurde lesen können. Aber das war okay, wenn Ion in die Bibliothek bekam mmen wäre in ihrer Welt hätte sie ihn wahrscheinlich auch stehen gelassen und hatte sich auf die Bücher gestürzt.
Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Montag 18. September 2023, 14:20
von ERZÄHLER
Neben den Büchern an den Wänden, standen weitere Regale in der Mitte des großen Raumes und bildeten so Gänge oder gar kleinere Räume. Einer davon wurde gerade zum Abschreiben genutzt oder zum Kalligraphie üben. Je nachdem wo man den Schwerpunkt setzte. Ion wurde bemerkt, als er schließlich eine Leiter nach oben trat, um dort die Bücher zu studieren. Die beiden Novizinnen sahen sich an. Wer zum Kuckuck ist denn das? Die Dicklichere der beiden stand schließlich leicht Kopf schüttelnd auf und legte ihre Tuschefeder weg. Mit ihrer Arbeit war sie eh bald fertig und ihre Abschrift konnte nach Nowigrad verschickt werden. Schon interessant, was die Leute alles wollten. Aber jetzt der Weißhaarige, von einem solchen Gast wüsste sie doch. Die heute eingetroffene Schwester aus Ellander war es sicher nicht. Sie raffte den Rock und warf ihre langen, gewellten Haare in den Rücken, die sie dort nur mit einer Spange zusammen hielt, weshalb zwei Strähnen sofort wieder in ihr rundliches Gesicht fielen.
Ion konnte – wenn er sich von den Bewegungen ablenken ließ – sehen wie die junge Frau oder gerade noch Mädchen ein paar Schritte aus ihrem Raum machte und beinahe in Melanie lief. Noch eine Weißhaarige? Sie bekam eine nicht unfreundliche aber doch irritierte Musterung ab. „Entschuldigt… kann ich Euch helfen?“ Sie sprach die Gemeinsprache, auch wenn sie darüber nachdachte die ältere Rede zu üben.
Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Dienstag 19. September 2023, 10:02
von Avarion DeSpaire
Das oder eines der Faktotum war aus einer Ecke aufgetaucht und hatte sich bemerkbar gemacht. Ion, der gerade noch ein Buch in den Händen gehalten hatte, hielt in seiner Bewegung kurz inne, stellte dann selbiges zurück an seinen Platz und stieg die Stufen der Leiter wieder herunter. Unten angekommen strich er sich die Robe glatt und kam zu dem kräftigen Mädchen herüber. „Grüße. Ich bin Avarion DeSpaire und meine junge Begleitung ist Miss Melanie Jonson.“ er hoffte sehr, dass er den Namen Richtig ausgesprochen hatte. „Wenn ihr euch in dieser Bibliothek auskennt, könnt ihr uns tatsächlich weiter helfen.“ er deutete auf Melanie. „Zum einen suchen wir ein Buch zum erlernen der gemeinen Sprache für Miss Melanie und ich suchen im Auftrag des Freiherrn Sokolov Aufzeichnungen über Portale jeglicher Art. Wenn ihr uns ein wenig Überblick über die Aufteilung der Bücher und ihre Standorte geben könntet, wäre uns sehr geholfen.“
Vornehm hatte er sich leicht verbeugt und Haltung angenommen. „wir sind Gäste der Erzprieserin Mutter Varelia und nur für ein paar Tage hier.“ mit einem freundlichen Lächeln unterstrich er seine Bitte.
Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Dienstag 19. September 2023, 10:20
von Melanie Johnston
Melanie bemerkte sehr wohl das da Bewegung in die Bibliothek kam. Und das sie nicht nur durch Ions stürmischen Ansturm begründet war. Der ließ sie immernoch ein wenig schmunzeln. Sie war kurz davor zu murmeln das diese jungen Leute immer so eifrig waren neues zu lernen bis ihr dann auffiel das sie, zumindest rein äußerlich hier die junge war. Amüsiert schüttelte sie den Kopf und näherte sich sehr vorsichtig den Geräuschen die nicht von Ion kamen. Denn immerhin sorgte sie in ihrer Heimat für die Sicherheit, das war schwerlich einfach abzulegen. Trotz der Vorsicht stieß sie beinahe mit der anderen Geräuschquelle zusammen. Sie trat einen Schritt zurück und wollte gerade andeuten das sie nicht die Sprache sprach als Ion sie schon vorstellte. Melanie lächelte leicht ob des verschwiegen 'T' und senkte leicht den Kopf. Das mit den Umgangsformen musste sie definitiv noch viel besser lernen. Verbeugung waren in ihrem Job, außer vielleicht im asiatischen Raum, eher selten. Naja und als sie die König von England besucht hatten. Sie schmunzelte wieder etwas. Seine Frau hatte sie auf jeden Fall mehr gemocht. Die hatte ihr Tattoo bewundert und nach reiflicher Überlegung befunden das sich sowas, zumindest für die Frau des Königs nicht ziemte. Leider hatte sie noch angefügt und Melanie zum Lachen gebracht was bei dieser feinen Gesellschaft eher nicht so gut ankam.
Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Mittwoch 20. September 2023, 10:05
von ERZÄHLER
„Rosvita Laubenkranz, Tochter im Dienste der gütigen und heiligen Mutter Melitele.“ Das hatten sich die Besucherinnen bestimmt schon gedacht. Trotzdem konnte man das nochmal betonen. Die Braunhaarige küsste drei Finger ihrer Hand und führte an Herz und Stirn, bevor sie eine segnende Geste in Richtung ihrer Gegenüber machte. „Willkommen im Haus der dreigesichtigen Göttin.“
Gesehen hatte sie die beiden hier noch nicht. Dass heute Vormittag mehr im Tempel los war als sonst, hatte sie mitbekommen, auch wenn sie die ganze Zeit hier beim Abschrieben gewesen war. Dieser Buchhändler in Nowigrad hatte das Buch schon länger bestellt. Doch nun Gäste der Erzpriesterin also. Man würde die Neuankömmlinge bestimmt heute beim gemeinsamen Abendessen vorstellen. Von einem Freiherrn Sokolov hatte sie noch nie gehört - sicher nicht aus Wyzima. Am Ende noch aus dem Süden. Es klang nicht danach, aber sie lächelte freundlicher.
„Welche Sprachen beherrscht Miss Melanie denn bereits?“ probierte es die Novizin in der älteren Rede. So bleich wie Melanie war, hatte sie bestimmt mehr als ein bisschen Elfenblut in sich. „Und welche Alphabete kann sie bereits lesen?“ Während sie sprach deutete sie in eine Richtung und führte die beiden Besucher zu einer größeren Kommode mit vielen Schubladen. „Hier ist unser Register. Dort sind alle Werke mit Hinweisen auf den Standort gelistet. Werke zur Beherrschung des Chaos haben wir neben anderen Wissenschaften natürlich auch. Ich befürchte nur, dass die der höheren Künste wie Portalkreation, Teleportation oder gar Sphärenüberlappung im restriktiven Bereich sind. Mit dem Kaiserreich gab es da ein paar neue Regelungen was die Verfügbarkeiten angeht.“ Außerdem hat man ein paar Sachen schlicht lieber versteckt, nicht, dass noch jemand kommt, sie einsammelt und wegbringt. „In welchem Lehen ist Freiherr Sokolov denn tätig?“
Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Donnerstag 21. September 2023, 23:06
von Avarion DeSpaire
Endlich mal jemand der seine Professur lebte. Rang, Name und viel Heiliges. Er schenkte ihr ein freundliches Lächeln und hörte zu, was sie zu sagen hatte. "Soweit ich das richtig verstanden habe kommt Miss Melanie nicht von hier. Dank eines magischen Artefakts kann sie aktuell verstehen was die Leute um sie herum reden. Ich möchte ihr, solange ich hier bin ein wenig die gemeine Sprache in Schrift und Wort näher bringen. Denn das Artefakt werde ich bei meiner Rückkehr nach Nowigrad wieder mit nehmen. Deshalb wäre in der Tat etwas einfache Lektüre hilfreich. Soweit ich das verstanden habe, kommt sie aus London." er bezweifelte das die junge Dame vor ihm schon einmal davon gehört hatte, aber es konnte nicht Schaden, darüber zu sprechen.
Dann musste er deutlich breiter schmunzeln. "Ich hätte ehrlich gesagt auch nicht erwartet, das Bücher und Aufzeichnungen über Magie und Portale für jeden zugänglich aufbewahrt werden. Bitte sagt mir, von wem ich die Erlaubnis brauche um Zugang dazu zu bekommen?"
Die Fragen zu Slava waren für Ion zum Glück zu beantworten. Sie hatten nicht oft die Gelegenheit gefunden miteinander zu reden, aber wenn, dann waren die Gespräche durchaus Informativ gewesen. Auf die Frage zu dem Lehen antwortete Ion trotz alledem nur kurz. "Das Orlyk Lehen. Ist es euch ein Begriff? Es ist der Krone unterstellt."
Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Freitag 22. September 2023, 10:14
von Melanie Johnston
Auch wenn es ihrem grundlegenden Wesen widersprach zu zuhören und zuschweigen, so hatte sie das in den letzten Jahren doch fast zur Perfektion gebracht. In der Schule, auch wenn sie eher ruhiger gewesen war, vorlaut war ein zutreffendes Adjektiv um sie zu beschreiben. Und dieses vorlaute Verhalten hatte in ihrem Kopf auch immernoch einen großen Anteil daran gehabt warum ihr Jacob gestorben war. Natürlich war es ein unglücklicher Zufall gewesen das der Schuss der sie nur erschrecken sollte, an der Laterne abprallte und Jacob traf. In ihren Augen hatte sie den Schuss aber provoziert als sie sich gegen den Rassisten gestellt hatte der Jacob angegangen war. Ihre Augen irrlichterten einige Augenblicke ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder in die jetzige Situation brachte und hie und da bestätigend nickte. Im Moment war das definitiv die beste Lösung. Ion wusste besser was das Verhalten hier anging. Sie musste sich aber etwas zusammenreißen als er davon sprach das sie anscheinend nicht mitkommen sollte wenn sie abreisen würden. Hatten sie das nicht vorher anders geregelt? Aber vielleicht war das auch einfach eine Möglichkeit um einen Grund zu haben hier schon mit dem Lernen zu beginnen. Es würde eh nichts daran ändern wenn sie sich jetzt äußerte, das könnte sie auch, wenn nötig, später noch. Sie speicherte sich jetzt jedenfalls jede Information im Gedächtnis ab die sie kriegen konnte. Das wäre in Zukunft sicher von Vorteil wenn sie Dinge wüsste, auch wenn sie sie noch in keinen sinnvollen Kontext bringen konnte.
Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Freitag 22. September 2023, 13:51
von ERZÄHLER
„Orlyk? Nein, nie gehört. Wo liegt dieses sicherlich wunderschöne Fleckchen Land? Welcher Krone untersteht es?“ Für Rosvitas Geschmack gab es gerade zu viele Kronen in der Stadt. Die Royalisten scheinen sehr viele Lieblingskandidaten zu haben, wer weiß wie die Nachbarkönigreiche herum spionierten und dann gibt es noch die Kaiserkrone. Aber eine Familie Sokolov gab es nicht in Wyzima, das wusste sie. Dennoch zog sie eine der Schubladen der Registerkommode auf. „Wir stellen die Anfragen bei Schwester Pirtuska der Meisterin der Bücher, die Sonntags gerne ihr freie Zeit am Seeufer genießt, deshalb ist sie nicht hier.“ Und man konnte ungestörter abschreiben. „Aber in einem so speziellen Fall würde sie es bestimmt an die Erzpriesterin weitergeben, die Euch auf Eure Vertrauenswürdigkeit überprüft und Euch eine Art Bibliotheksausweis geben kann.“ Sonst könnte ja jede kommen und behaupten man sei Gast der Erzmutter.
Nachdem das geklärt war, bekam Melanie einen abschätzenden Blick: „Nicht von hier…“, die Frau mit dem runden Gesicht musterte die Asiatin noch einmal. „London klingt noch fremder als Orlyk. Aber hier haben wir eine Übersicht zu bekannten Alphabeten.“ Rosvita zeigte in den geöffnete Schublade. Die Überregister waren mit diversen Buchstaben markiert aus offenbar unterschiedlichen Zeichensätzen. Ein paar mögen den Betrachtern irgendwie vertraut vorkommen, andere völlig unbekannt und ganz hinten hatte jemand 俳句 auf gekritzelt. „Falls da nichts dabei ist. Gibt es natürlich noch altbekanntes – zumindest altbekannt für jede Schülerin in diesem Haus.“
Sie ließ die Schublade offen stehen und schlenderte zu einem der Regale, um ein Büchlein ganz unten herauszuziehen. „Hier. Damit haben wir alle Schreiben und Lesen gelernt.“ Und genau das war es dieses Buch. Bildchen mit Buchstaben dahinter, nur musste man wissen wie der Begriff in der Gemeinsprache heißt, um den Anlaut zu erkennen.
Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Samstag 23. September 2023, 20:55
von Avarion DeSpaire
Er lächelte das Mädchen weiter freundlich an. „Es liegt nördlich von Novigrad und untersteht der Redanischen Krone. Ist das für euch in Ordnung oder habt ihr noch weitere Fragen?“
Ein Blick auf die Register ließen Ion staunen. Das waren nicht wenige Schriften. „Eine schöne Sammlung.“ er deutete Melanie näher zu kommen. „Ist eine Schrift dabei, die dir bekannt vorkommt und mit der du arbeiten kannst.“
Was seine Vertrauenswürdigkeit anging, so musste Ion wieder schmunzeln. „Bitte leitet doch alles in die Wege und prüft meine Glaubwürdigkeit. Ich werde mich solange mit Miss Melanie und dem Verständigungsproblem beschäftigen.“ das Buch welches sie ihm zeigte nahm er in die Hand und nickte. „Das wird helfen.“
Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Sonntag 24. September 2023, 11:26
von Melanie Johnston
Melanie hörte brav zu, wie hatte sie auch auf andere Weise etwas lernen sollen. Zumindest im Moment hatte sie keine andere Möglichkeit etwas auf andere Art zu lernen. Das gesprochene wurde allerdings schnell uninteressant als sie einen Blick in die Schublade warf. Fast sofort fielen ihr die bekannten Schriftzeichen ins Auge. Sie starrte fast darauf und blendete alles andere aus. Ziemlich hektisch blickte sie auf Und suchte den Blick der Bibliothekarin. Sie fiel ins japanische auf redete wie ein Wasserfall drauf los. Erst später viel ihr ein das ja Niemand sie verstanden hatte und sie hielt Rosvita den Babbelstein hin. Melanie versuchte mit Gesten zu vermitteln das die andere Frau ihn gefahrlos berühren konnte und als sie ihn berührte fragte sie erneut. "Das ist japanisch... Wird das hier gesprochen.. Ist hier jemand aus Japan... War hier mal jemand aus Japan... Gibt es noch mehr japanische Schriften...?" Hibbelg trat sie von sich einem Bein auf das andere und wirkte fast so als würde sie tanzen. Zumindest irgendwas das dem ähnlich kam.
Re: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum
Verfasst: Montag 25. September 2023, 12:44
von ERZÄHLER
„Man ist nie ohne Fragen, Ser.“ Spitzfindigte Rosvita grinsend. „Ich bringe Euch den Antrag zum Ausfüllen, den könnt ihr dort bei Schwester Pirtuska ins Fach legen. Aber ja, das kleine Büchlein hat schon vielen geholfen. Dort hinten ist ein kleiner Bereich für Lerngruppen zum Üben. Aber dieses Buch könnt Ihr sogar aus der Bibliothek entfernen, nur bei Verlust eben abschrei…“
Aber sie wurde von Melanie unterbrochen und betrachtete diese irritiert. Ihre Sprache klang sehr seltsam und Rosvitas Gesicht verriet Unverständnis. Die Novizin sprach offenbar kein japanisch und zögerte etwas bevor ihr Zeigefinger den Stein berührte. Zuerst nahm sie ihn wieder weg, als ob sie sich verbrannt hätte und hielt ihn wieder hin. Das war… spannend. „Was meint Ihr mit Japanisch? Ich weiß nicht, was Japan ist. Ein Land?“ Dennoch ließ sie sich den Eintrag im Register zeigen und zog unter 俳句ein Blatt Papier hervor. Es stand nicht viel darauf.
„Hier heißt es: ein komplexes Schriftsystem aus Zeichen und Silben aus einem Land im Osten. Es gäbe nur ein Buch mit diesen Schriftzeichen in der Bibliothek von Ellander namens ‚doch das Wasser war tiefer als gedacht‘. Hm. Also… nicht hier. Aber heute morgen ist eine Priesterin aus Ellander eingetroffen, vielleicht weiß die mehr darüber. Sie war eben noch hier und hat einer Besucherin die Bibliothek gezeigt. Ich glaube sie sind dann in den Kräutergarten.“