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Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Dienstag 22. Februar 2022, 17:33
von ERZÄHLER
Der Druide schüttelte nur den Kopf.
"Ich verstehe kein Wort." Und er blickte Ubbe an.
Der war natürlich erbost.
Es hatte sich eine lange Rede über sie ergossen, von der er nicht ein Wort verstanden hatte. Aber der Druide dachte schnell und ahnte, wie sie vielleicht darauf gekommen war, irgendeiner hier müsse das verstehen.
"Katzenbucht... ist das die Übersetzung des Ortes, von dem du kommst, Ja?"

Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Dienstag 22. Februar 2022, 18:20
von Saga
Saga hatte Ubbe gänzlich ausgeblendet und scheinbar auch vergessen, denn sie hing an Mäussack's Lippen. Er hatte sie nicht verstanden - Wie enttäuschend. Das Gesicht der Rothaarigen sprach Bände. Ich hatte so große Hoffnungen in ihn gesetzt...
Auf die Frage des Druide hin, nickte sie. "So könnte man es übersetzen, ja..."
"Ich dachte, ihr würdet die Sprachen die ich in meiner Welt spreche verstehen... Da habe ich es einfach versucht". Lange Stille, folgte auf ein ausgiebiges Seufzen, der ehemaligen Seherin Kattegats. Der Tee war bereits abgekühlt und so leerte sie den Becher. Die Situation war unangenehm und da man nicht verstand was Saga von sich gab, entschied sie sich dafür, in der hier verbreiteten Sprache zu übersetzen: "Ich sagte, dass ich ursprünglich nicht aus Kattegat stamme, sondern von den Wikingern verschleppt wurde. Dass man mir dort von anderen Welten, Göttern, Riesen und anderen Wesen erzählt hat - Und ich mir nie vorstellen konnte, dass andere Welten wirklich existierten und schon gar nicht, dass ich einmal in einer solchen Welt landen würde..." Sie hielt ganz kurz inne und schüttelte dann den Kopf. "Das ist nun 6 Jahre her, 914 müsste es gewesen sein." Kurz nachdem sie den Satz beendete, herrschte eine gewisse Unruhe. Saga blickte in die Runde und konnte die Blicke der Anwesenden nicht deuten. "Habe ich etwas falsches gesagt...?"

Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Dienstag 22. Februar 2022, 19:10
von Ubbe
Diese Saga war ganz schön unhöflich fand Ubbe. Er nahm einen großen Schluck um dass, was er sonst von sich geben würde herunterzuschlucken. Er hörte ihr allerdings aufmerksam zu. Was sie erzählte, ergab keinen wirklichen Sinn für ihn. Zumindest konnte er sich sicher sein, dass sie doch keine Spionen war. Er war zwar ziemlich verärgert über ihr ungebührliches Verhalten aber nun hatte er auch etwas Mitleid. Sie schien hier absolut fremd zu sein. Er aß etwas Brot und Fleisch während er überlegte was ihre Worte wohl bedeuten mochten. Da stolperte Ivar zur Tür herein. Ivar war der jüngste der Brüder. Schwarzhaarig, grünäugig und einen Kopf kleiner als Ubbe. Er sah mitgenommen aus. Ubbe nickte schmunzelnd „Guten Morgen…zauberhaft siehst du aus…“ Ivar blinzelte durch ein matschig blaues Auge auf den Tisch, erblickte zunächst Mäussack und dann Ubbe. Seine Sicht war getrübt und so nah er nur das fremde, rote Haar war „Danke Ubbe…Wenn ich mir noch das andere Auge blau mache, sehe ich dann fast so schön aus wie du!“ die beiden lachten. Ivar klopfte dem Druiden leicht zur Begrüßung auf die Schulter. „Guten Morgen Mäussack…“ er setzte sich Ubbe gegenüber und sah nun Saga an. Ein spitzbübisches Lächeln legte sich auf die Lippen „Ich grüße euch…ich bin Ivar…ich bin der hübscheste der Brüder!“ Umgefragt ergriff er Sagas Hand und hauchte einen Kuss darauf. Ubbe verdrehte die Augen, ließ ihn aber machen. Dann ließ er seine Dreckspfoten wenigstens von Lyri.
Svea kam wieder an den Tisch und schüttelte den Kopf über Ivar. Sie nahm ein Tuch, benetzte es mit Wasser und nahm Ivars Kopf Streik in ihre Hände um sein Auge zu säubern. Sie tat dass mit einer gewissen Routine, schien also öfter vorzukommen. „Hach Ja…“ seufzte Svea „ihr scheint wirklich nicht älter zu werden…einfach nur größer…“ Ubbe lachte und belegte dem Bruder ein paar Brote. Ja…wenn Ubbe wollte, konnte er sehr fürsorglich sein. Er war auch der älteste. Ivar ließ brav alles über sich ergehen, nahm sich danach ein paar Brote und fixierte Saga wieder interessiert. „912?“ wiederholte Ubbe ungläubig und blickte Mäussack an. So sie wurde also verschleppt. Ein wenig Mitleid kam auf, andererseits passierte sowas jeden Tag. Auch we hatte Leute verschleppt und dann umgebracht. Aber noch nie eine Frau.

Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Dienstag 22. Februar 2022, 19:32
von ERZÄHLER
Ivar kam herein und offenbar hatte er sich geprügelt. Der Druide runzelte nur die Stirn. Er war nicht dazu da kleine Wehwehchen zu heilen, das taten andere. Er beriet den König direkt oder stand in heikleren Fragen Rede und Antwort, so wie jetzt auch dieser seltsamen Frau. Aber diese Jungs... Er schüttelte nur den Kopf.
"Guten Morgen auch..." und wandte sich wieder an Saga.
"Ich verstehe diese Sprache nicht, aber es gab einmal einen Barden, 'Skalde...' oder so ähnlich nannte der sich, der sang von solchen Orten und auch von solchen 'Wikingern', von Abenteuern und Raubzügen gegen irgendwelche Angler... und von einer 'Katzenbucht' daher kam ich darauf. Aber er ist schon seit vielen Jahrzehnten tot."
Eine Weile überlegt er.
"914... sagst du? Wir schrieben das Jahr 1277. Und Riesen gibt es hier... Und damit meine ich nicht einmal Ubbe, sondern noch größere. Aber strohdumm..."

Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Dienstag 22. Februar 2022, 21:49
von Saga
Perplex über den Handkuss, zuckte Saga zusammen. "Ich... Ich bin Saga" stammelte sie und betrachtete den jungen Mann, der scheinbar Ubbe's Bruder war. Sein blaues Auge, sah schmerzhaft aus, vielleicht könnte sie ihm von ihrer Salbe geben, doch scheinbar war ihre Hilfe aber im Moment nicht von Nöten, denn er schien in guten Händen bei Svea zu sein. Vollends durcheinander blickte sie zu Ubbe hinüber und lächelte ihm ein wenig traurig blickend zu. "Ich wollte euch nicht ignorieren oder verärgern... Ich dachte nur, dass Mäussack die Sprachen meiner Heimat verstehen würde, da habe ich einfach alles andere ausgeblendet" Nun lauschte sie erneut den Worten, des Druiden. Was er erzählte, klang so unwirklich und der einzige Mensch, der scheinbar ihre Welt kannte, war bereits schon lange tot ... Als wäre dies alles nicht schon schlimm genug, meinte Mäussack auch noch, sie befänden sich im Jahre 1277. Die Gedanken schwirrten wie ein aufgescheuchter Schwarm Bienen, durch ihren Kopf, der zu dröhnen begann. "1277 sagt ihr? ... Also bin ich nicht nur in einer anderen Welt, sogar auch in der Zukunft?... Riesen gibt es hier auch...? Wo bin ich hier nur gelandet?" Zum Glück war zumindest Knut's Anhänger da, an den sie sich klammern konnte, denn alles andere hier fühlte sich unwirklich, fremd und auch irgendwie falsch an.
Svea bemerkte, dass das bereits blasse Gesicht der Fremden nun komplett die Farbe zu verlieren schien und wandte sich ihr zu. "Hier trinkt doch noch einen Tee Liebchen, der wird euch stärken" Sie schenkte ihr ein und gab einen großen Löffel Honig hinzu. "Nun trinkt schon" Svea hielt Saga den Tee unter die Nase. Dankend umschloss, der Rotschopf den Becher mit beiden Händen und nahm einen kleinen Schluck. "Wunderbar... Wenn ihr möchtet, schmiere ich euch auch noch ein paar Brote" Meinte die freundliche ältere Frau und tätschelte Saga. Wie sie dort nun saß und an ihrem Tee nippte, wirkte sie fast wie ein verängstigtes kleines Mädchen. Bevor sie auf Svea's Angebot eingehen konnte, lagen bereits zwei Brotscheiben vor ihr, die mit reichlich Butter und noch mehr Honig beschmiert waren. "Tut mir den Gefallen und esst, ihr seid ganz blass um die Nase" Meinte Svea und nickte ihr zu. "In Ordnung, für euch" Gestand ihr Saga zu und aß.

Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Mittwoch 23. Februar 2022, 11:05
von Ubbe
Ubbe ließ sich Sagas Worte durch den Kopf gehen. Alles sehr seltsam. Eigentlich hatte er keine Zeit für so etwas. Nun war sie aber hier und trug ihre tragische Geschichte vor. Vielleicht, wenn es die Situation irgendwann zuließ, könnten sie ihr helfen zurück zu kommen.
Da Saga nun doch etwas aß, wandte er sich an Mäussack. "Ihr habt nicht...zufällig aus irgendwelchen Quellen eine Nachricht von oder über Aria?". Dieses Gefühl, dass etwas nicht sitmmte ließ ihn nicht los. Natürlich gab es gerade viel was auf Skellige los war, Krieg, Aufstände und dann diese anstehende Hochzeit. Auch Ivar blickte neugierig zu Mäussack. Auch er teilte das Gefühl des Bruders. Zwar war es durchaus noch zu früh um sich ernsthaft zu sorgen, dennoch nachte etwas an den Brüdern. Vorwurfsvoll sah er zu Ubbe "Wir hätten sie einfach selbst hinbringen sollen..." Er aß noch ein Brot und Ubbe nickte "Ja...aber dann würden wir jetzt nicht hier sitzen...sondern Nilfgarder Abfall..."

Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Mittwoch 23. Februar 2022, 12:37
von ERZÄHLER
"Es ist nicht ausgeschlossen, dass es noch andere gibt, die hier gestrandet sind, so wie du. Das scheint weitaus weniger selten zu geschehen als es zunächst scheint..."
Ihre Frage jedoch wirkte rhetorisch und ihr noch einmal zu sagen, dass das das Skellige Archipel war schien ihm unnötig.
Sie sah mitgenommen aus, aber die Köchin kümmerte sich bereits um sie, und überhaupt war das eher die Aufgabe für eine fürsorglichere Person.
Noch einen Moment dachte er darüber nach, was er über die Möglichkeiten zur Rückkehr wusste. Es gab jene Türme der Aen Elle, aber mittlerweile war auch der letzte restlos zerstört. Und er sah ohnehin kaum eine Chance ohne die entsprechende Magie zu beherrschen dort irgendetwas zu erreichen. Er wollte ihr keine Hoffnungen machen und erst recht wollte er sie jetzt nicht auf die praktisch unmögliche Suche nach seinem einstigen Mündel Cirilla schicken, da waren schon ganz andere da gewesen und hatten sie nicht gefunden.

Nun an Ubbe gewandte machte der Druide ein nachdenkliches Gesicht.
"Nachricht habe ich bisher keine bekommen. Es ist aber auch noch keine zu erwarten... Nowigrad werden sie frühestens in ein bis zwei Tagen erreicht haben. Aber wenn es euch beruhigt kann ich gerne versuchen ...etwas in Erfahrung zu bringen."
Jemandem der nicht zur Familie gehörte gegenüber hätte er nun sicher geheimnisvoll getan, gesagt, er würde die Vögel befragen, die Runen oder das Wasser. aber den beiden Jungs musste er nichts vormachen, und die Fremde war ohnehin genug mit ihrem Schicksal beschäftigt.

Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Mittwoch 23. Februar 2022, 13:17
von Saga
Gestärkt von Tee und den Brotscheiben beobachtete Saga die Situation und lauschte dem Gespräch. 'Aria' dieser Name fiel nicht zum ersten Mal, es schien ihr als spräche Ubbe über seine Frau, aber sicher war sie sich nicht - Er hatte sie ganz hoffnungsvoll angesehen, als Nikolavo mit ihr hier angelegt hatte, der Blick wirkte mit Liebe erfüllt, aber nicht mit der Liebe, die er seiner Frau zuwerfen würde, sondern eher einer Schwester. Gerührt davon war die Fremde nicht, sondern eher verwundert. Sie wandte sich zu Svea und flüsterte ihr zu. "Diese Adria... Ehm Aria, ist die Schwester der beiden, nicht wahr? Ich bin mir sicher, dass ihr dazu nicht viel sagen dürft, aber -" Svea fiel ihr ins Wort. "Tatsächlich! Woher wisst ihr das? Ich denke, wenn ihr etwas wissen möchtet, fragt lieber Ubbe oder Ivar selbst" Dachte ich es mir doch, sicher soll sie verheiratet werden. Nicht unbedingt beneidenswert "Ich habe einfach eine gute Intuition" meinte die Seherin und leerte ihren Tee.
Ihre eigene Situation hatte Saga komplett ausgeblendet, zurück nach Kattegat würde sie wahrscheinlich sowieso nicht mehr kommen und da Knut verstorben war, wollte sie sowieso nicht mehr zurück. Sie umfasste das Amulett wandte sich zu den Männern und sprach.
"Ihr wirkt besorgt. Diese Aria ist eine wichtige Person für euch, nicht wahr? Es scheint, als würdet ihr auf Nachricht warten..." Saga tat geheimnisvoll und sprach in einer bestimmten Art und Weise, wie sie es immer in Kattegat tat, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und dafür zu sorgen, dass man noch mehr erfahren mochte und bereit war, mehr zu zahlen. Viel Schau um nichts, denn sehen, konnte Saga auch ohne das ganze Brimborium.

Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Mittwoch 23. Februar 2022, 22:05
von Ubbe
Ubbe stutze. Mäussack hatte natürlich recht. Es war einfach zu früh. Er machte sich wohl gerade ziemlich lächerlich. Aber Saga lies ihn dann, wie gesagt, stutzen. War sie Druidin? Magierin?
Aber bevor Ubbe auch nur ansetzen konnte, plapperte Ivar dazwischen.
„Aria ist der Stern von Skellige“ er lachte „unsere Schwester und somit Prinzessin…“ Ubbe sah ihn an mit einem Blick der sagte: bist du fertig?
Dann ergriff er das Wort „Ihr fragt, als wüsstet ihr was…“ die Anspannung stieg merklich an. Seine grünen Augen durchdrangen Sagas gelbe Augen. Er traute ihr nicht über den Weg.

Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Mittwoch 23. Februar 2022, 22:52
von Saga
"Ihr seid misstrauisch, aber das müsst ihr nicht - Ich bin hier komplett verloren und allein. Oder empfindet ihr mich als gefährlich und feindselig? Ich diene niemandem, aber ich bin noch immer eine Seherin - Vielleicht bin ich hier gelandet, weil es meine Aufgabe ist, den Menschen hier zu helfen." Der Ausdruck in ihren Augen war wahrhaftig und ohne geringsten Anflug, böser Absicht.

"Nun... Kommen wir zur Sache" Sie sammelte sich und rief sich die Bilder, wieder zurück ins Gedächtnis. "Sie hat rotes Haar, nicht wahr? Woher ich das weiß, wollt ihr wissen? Nun, als ihr mich am Hafen, mit Nikolavo gesehen habt und ich mich euch näherte, konnte ich die schwindende Hoffnung in euren Augen sehen, die Enttäuschung darüber, dass Ich es war, die auf euch zukam - Nicht eure Schwester... Nicht gerade ein schmeichelhafter Blick, aber da ihr eure Schwester abgöttisch zu lieben scheint, sei es so... Jedenfalls hatte ich eine Vision, während der Überfahrt von Faroe" Saga erzeugte eine dramatische Pause, alte Angewohnheit aus früheren Zeiten. "Dort sah ich eine Frau mit rotem Haar und denselben grünen Augen, die ich bei euch und eurem Bruder Ivar erkennen kann... Wo sie sich aufhielt, konnte ich nicht erkennen, aber ich sah dass sie einen Mann bei sich hatte... Sie lachte und war glücklich, doch war auch eine gewisse Trauer zu spüren, Heimweh - Sie scheint euch zu vermissen. Da ich in solchen Dingen nie falsch liege, würde ich behaupten, dass ihr euch keine Sorgen machen müsst" Die Seherin lächelte aber wich Ubbe's Blicken in keinster Weise aus. "Eine solche Verbindung zwischen Geschwistern, habe ich noch nie gespürt - Fast schon unheimlich... Vielleicht werde ich sie erneut sehen, da ich jetzt mit euch, eurem Bruder und all den anderen Menschen zu tun habe, die sie kennen - Wer weiß?"

Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Freitag 25. Februar 2022, 20:35
von Ubbe
Ubbe grüne Augen weiteten sich. Was war diese Frau? Sie redete wie ein Wasserfall. Übergoss sie alle mit Informationen.
Er strich sich angestrengt über die Stirn und auch Ivar sah Saga ungläubig an. Was sie sagte klang gut, aber noch konnten sie sich nicht sicher sein, dass es auch wahr war.
Ubbe drehte sich nun interessiert an Daga und nickte leicht. „Ihr habt eine gute Auffassung…aber das haben viele die sich Seher nennen…“
Er nahm Schluck und musterte Saga abermals. „Ja…Aria ist unsere Schwester…aber wie Mäussack bereits gesagt hat! Es ist zu früh sich ernsthaft zu sorgen….könnt ihr denn sagen ob das was ihr „seht“ in der Vergangenheit liegt oder gerade in diesem Moment passiert oder erst passieren wird?“.
Ivar aß und beobachtete die Seherin intensiv. Sie war sein Typ.

Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Freitag 25. Februar 2022, 21:19
von Saga
"Um vergangene Dinge zu sehen, muss ich Kontakt mit der betroffenen Person haben" Sie nickte und griff einfach nach seiner Hand. "Eine Berührung sagt vieles aus... Lasst mich sehen" Saga schloss ihre leuchtenden Augen, drehte Ubbe's Händfläche nach oben und berührte die Linien, die seine Handflächen zeichneten, mit ihren doch recht zierlichen Fingern. Einige Geschichten, aus Ubbe's Leben und einige seiner tiefsten Gedanken, öffneten sich für die Seherin, wie ein aufgeschlagenes Buch. "Ihr habt schon früh die Kunst des Kampfes für euch entdeckt... Ihr habt ein gewisses Aggressionspotential, wofür man euch fürchtet... Wie ich sehe, war das Band zwischen euch und eurer Schwester schon immer sehr stark ausgeprägt. Ihr habt als kleiner Junge einen Mann erstochen, der eure Schwester aus ihrem Bettchen entführen wollte. Wie erschreckend, aber jenen die euch wichtig sind, seid ihr ein wahrer Freund." Saga schloss Ubbe's Hand und öffnete ihre goldenen Augen. "Ich glaube das ist genug, ich möchte nicht unbedingt alles sehen und erfahren, dass ihr so erlebt und... getrieben habt" Sie hielt sich die Hand vor den Mund und kicherte, mit zusammengekniffenen Augen. Svea war verwundert und sprachlos, aber begann zu schmunzeln, als sie den letzten Satz gehört hat. "Ihr seid mir vielleicht ein Früchtchen" Lachte sie und tätschelte Ubbe's Schulter. "Nehmt es ihr nicht übel.. Sie hat wohl wirklich keine Ahnung, von unseren Gepflogenheiten...Aber sie könnte doch nützlich sein, oder meint ihr nicht?"

Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Freitag 25. Februar 2022, 22:22
von Ubbe
Ruckartig zog Ubbe seine Hand zurück und stand auf. Was erlaubte sich diese Person? Auch Ivar rückte seinen Stuhl zurück und stand auf. Ihre Mienen verfinsterten sich und der Raum wurde merklich kälter. Svea hatte zwar versucht die Situation zu lockern doch Saga war mit der plötzlichen Beruhigung und den Erzählungen zu weit gegangen.
Ubbes Augen funkelten sie nun bedrohlich an und er legte Nachdruck in seine Worte.
„Was ihr von euch gebt, weis so gut wie jeder hier in Skellige…ich habe keine Zeit für Scharlatane!“
Svea sah betreten zu Biden und ging in den Nebenraum um sich nun die Kleidung von Sags zu widmen. Sie liebte die beiden, wusste natürlich dass sie Schlitzohren waren, doch auch sie wusste dass es besser war den Jungs aus dem Weg zu gehen wenn sie erbost waren. Wieder erklang Ubbes Stimme „Weil Niko Euch hergebracht habt, seid ihr hier Gast…sollte sich rausstellen dass ihr, wie schon viele andere vor euch, eine Blenderin seid“ er beugte sich bedrohlich nach vorne und fixierte sie mit seinen Augen. „dann schmeiße ich euch höchstpersönlich von der Brücke dort hin zurück wo ihr hergekommen seid!“
Er verließ den Raum und ging nach oben. Ivar musterte Saga ein letztes Mal und guckte dann mit der Schulter „zumindest für heute könnt ihr auch gerne bei mir nächtigen…“ er zwinkerte und sein Blick blieb auf ihren Brüsten hängen. Dann erklang Ubbes Stimme. Er schrie nach ihm „IVAR!!!“ Ubbe wusste dass Ivar es bei ihr versuchen würde. Auch er sollte sich erstmal abkühlen. „Ich kann euch später gerne ein wenig die Gegend zeigen…“ verabschiedete sich Ivar und nahm dann die Treppen.
Svea kam zurück und legte ihre Hand auf Sagas Schulter „ihr müsst noch viel lernen…lasst mich euch euer Nachtlager zeigen….“

Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Freitag 25. Februar 2022, 23:15
von Saga
Saga war gänzlich unbeeindruckt von Ubbe's Verhalten, sie hatte schon viel schlimmeres, von deutlich angsteinflößenderen Männern erlebt. Langsam aber sicher, hatte sie den Eindruck, dass Ubbe nicht gerade gastfreundlich war und ein Problem mit seinem Temperament hatte. Sie konnte noch nie gut mit aufbrausenden Menschen umgehen, das war ihr deutlich zu anstrengend.
Und der soll irgendwann einmal regieren? Dann herrscht hier wahrscheinlich immer Krieg, oder es wird Aufstände geben. Mit diesem Temperament und seiner seltsamen Zuneigung, seiner Schwester gegenüber, wird es irgendwann Probleme geben, ganz sicher.

Ivar empfand sie als deutlich freundlicher,wenn auch dezent aufdringlich. Sie lächelte ihm zu. "Auf die Führung freue ich mich." Sie wusste nicht, ob er sie noch hörte, aber das war unwichtig, denn sie wusste, dass sie wieder auf ihn treffen würde. Svea's warme Hand bemerkend, wandte sie sich zu ihr und lauschte ihren Worten. "Ist er immer so aufbrausend? Ich habe seine Hand berührt und er reagiert komplett über... Mal ganz unter uns, diese Berührung war nichts dagegen, was ich in ihm lesen konnte .. Und wie er eure Lyri mit seinen Augen ausgezogen hat...Jedenfalls, lasse ich mich nur äußerst ungern, beleidigen oder bedrohen. Woher soll ich all diese Dinge wissen, wenn ich hier gänzlich neu bin?" Nun mischte sich Mäussack ein.
"Dem kann er sich aber nicht sicher sein, deshalb ist er skeptisch und dieses ungebührliche Verhalten, tat sein übriges. Das musst du noch lernen, mein Mädchen. Ich gehe nun und kümmere mich um meine Angelegenheiten. Ihr könnt mich besuchen, falls ihr du und Ubbe meiner Hilfe bedürft.. Achso und vergiss nicht, Nikolavo an meine Bücher zu erinnern" Er nahm sich noch eine Scheibe Brot mit einem Stückchen Fleisch darauf und machte sich damit in der Hand, auf den Weg. "Ihr wolltet mir mein Nachtquartier zeigen?" Bemerkte Saga und warf Svea einen freundlichen Blick zu. Svea konnte natürlich nichts für die ganze Situation, deshalb wollte Saga auch nicht unhöflich sein, aber dennoch war es ihr ein Bedürfnis, den Raum schnellstmöglich zu verlassen, um nicht mehr an diesen Zwischenfall denken zu müssen.

Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Mittwoch 13. April 2022, 23:05
von Saga
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von/nach: Ard Skellige - Der Festsaal -> zur Die Burgküche von Kaer Trolde
Datum: Herbst 1277
betrifft: Einar
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von hier

Je näher sie der Küche kamen, desto deutlicher wurde der Duft nach gebratenem Fisch, Fleisch und anderen Köstlichkeiten.
Saga bat den Bediensteten um Wasser und ein Tuch, aber er hatte eine bessere Idee und führte beide zu einem kleinen Waschraum, der an die Küche grenzte. Es war derselbe Raum, in dem Saga sich waschen und umziehen konnte, als sie von Faroe gekommen war. -Komisch gerade wieder hier zu landen- Sie traten ein, Saga bedankte sich und der Diener schloss die Tür hinter den beiden. Wie aus Reflex, klemmte sie einen Stuhl unter die Türklinke. "So platzt hier keiner einfach rein...Setz' dich doch da drüben hin, Einar" sagte der Lockenkopf, während sie auf den Stuhl in der Ecke deutete. Der Rotschopf steuerte den Waschtisch an, ergriff die Karaffe und goss Wasser, in die dort bereitstehende Schüssel. Einar war ziemlich still, nahm Platz und beobachtete Saga. Sie tauchte einen Stück Stoff in die Schüssel, drehte es aus und wandte sich zu Einar. "Das Wasser ist kalt... Ich fang' dann jetzt an. Ich bin auch ganz vorsichtig, in Ordnung?" Er war sitzend immer noch größer als Saga und schien irgendwie amüsiert zu sein. Er lächelte schwach. Sie schob ihre Ärmel hoch, nahm das feuchte Tuch und hob Einar's Kinn ganz sanft, mit ihrer anderen Hand an. Die Position hatte dem Hünen sicher gefallen, schließlich saß, er direkt vor dem Dekolleté des Lockenkopfs. Ihre kleine Hand verschwand in seinem blonden Bart, während die Andere, zärtlich aber präzise über die blutverschmierten Stellen, im Gesicht des Hünen tupfte. Ganz konzentriert betrachtete sie jede Stelle, die sie gerade mit dem Tuch abgetupft hatte "Gib mir bescheid, wenn ich zu grob sein sollte... Aber sag, was war denn da eben los? Ich verstehe ja, dass er dich beleidigt hat..." Erneut tauchte sie das Tuch ins Wasser und wusch das Blut davon ab. Sie wrang es aus, damit sie ihm nicht, mit dem klatschnassen Tuch im Gesicht herumwischen musste. "Aber du warst plötzlich so anders. Dein Blick... Dein kompletter Ausdruck, er war so - so wild" fügte sie nickend hinzu. Sofort schoss ihr der weiße Bär durch den Kopf.
-Vielleicht...- Saga betrachtete Einar mit einem fragenden Blick und tupfte dann ganz vorsichtig, über sein Philtrum hoch zu seiner Nase. "Gebrochen scheint sie jedenfalls nicht zu sein" Bemerkte der Lockenkopf, während sie die Nase genauer betrachtete und vorsichtig entlang des Nasenrückens tastete. Während sie Einar wusch und seine Nase untersuchte, wurde ein leichter Silberblick, bei ihr sichtbar.

Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Donnerstag 14. April 2022, 22:30
von Einar
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von/nach: Ard Skellige - Der Festsaal -> zur Die Burgküche von Kaer Trolde
Datum: Herbst 1277
betrifft: Saga
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Er folgte Saga aus der Halle hinaus und hinein in das Labyrinth der Gänge. Ihre Hand fügte sich einmal mehr in seine, hielt sie trotz des Blutes fest und bestimmt, während sie zusehends den Weg verlor. Es amüsierte ihn sogar schon wieder ein wenig und ihre Worte dazu wischten den Ärger vollends davon. Er bemühte sich darum, nicht breit zu grinsen und damit zu verraten, dass es ihn durchaus belustigte, wie sie bei dem Versuch, ihn in ihre Kammer zu entführen, in den Gängen verloren gegangen war. Er kannte sich in der Burg halbwegs aus, aber sie fragte ja nicht, also ließ er sie machen und trug weiter seine grimmige Miene zur Schau, bis ihnen ein Diener über den Weg lief und sie mit in die Küche nahm.
Der Mann brachte sie in einen kleinen Waschraum, den auch Einar schon genutzt hatte, wenn er sich mit Ubbe nach einem hitzigen Training erst etwas in der Küche gestohlen hatte und dann den Schweiß hatte abwaschen wollen. Neugierig beobachtete er, wie sie die Tür verbarrikadierte, aber so lange es von innen war, sollte es ihm recht sein... Er setzte sich wie angewiesen und sah ihr einfach schweigend zu, wie Saga Wasser in die Schüssel goss. Das er jetzt hier so ruhig saß und sich generell so schnell wieder gefasst hatte, wunderte ihm im Nachgang selbst ein wenig. Selbst der Knochenbeißer hatte wohl gespürt, dass er im Begriff war, etwas zu reizen, was man besser nicht reizte und Einar kannte sich und seine wilde Seele. Selbst wenn der Bär sich nicht nach draußen arbeitete, war es mitunter wirklich schwer, ihn wieder unter Kontrolle zu bringen. Wenn jemand, der ihn kannte, das Schauspiel beobachtete hatte, würde die Kunde von der Bärenbändigerin bald die Runde machen.
Seine blauen Augen fingen Sagas Blick, als sie wieder zu ihm kam und ankündigte, anfangen zu wollen. Er hielt ganz still, die Hände locker auf den Oberschenkeln abgelegt, den Blick nicht von ihren Zügen wendend, so hübsch andere Ausblicke auch sein mochten. Es waren ihre Augen gewesen, die ihn schon am Hafen gefesselt hatten und es war auch jetzt wieder das sonnige Gold, dass ihn ganz einnahm. Das Wasser war kalt, aber Kälte schreckte ihn nicht. Und seiner Nase tat es gut, die Blutung war zwar zum erliegen gekommen, aber sie fühlte sich dennoch geschwollen an. Und so ließ er sie einfach stumm machen.
Ihre Finger waren kalt vom Wasser, als sie prüfend über seinen Nasenrücken fuhren und ihre Augen folgten der Bewegung mit einem entzückenden Schielen. Nun musste er wirklich lächeln.
"Du bist eine mutige Frau, Saga.", sprach er schließlich in die entstehende Stille hinein, während er sie weiter musterte und sich fragte, was sie so besonders machte. "Die wenigsten Männer haben den Schneid, sich mir in so einer... Phase... in den Weg zu stellen.", gab er ihr zu verstehen. Dann verstummte er einen Moment lang wieder. Wie viel konnte er ihr offenbaren? Sie war keine Skelligerin - wenn er es richtig verstanden hatte, war sie nicht einmal von dieser Welt. Auf dem Kontinent war es für jemanden wie ihn nicht ratsam, sich allzu vielen Leuten zu offenbaren. Wie schnell hatte man einen Hexer oder Schlimmeres an den Hacken, weil irgendjemand ein hübsches Fell vor dem Kamin brauchte. Vertraute er Saga sein Geheimnis an, war das fast gleichbedeutend damit, ihr sein Leben anzuvertrauen.
Er entschied sich für einen Teil der Wahrheit.
"Es ist nicht so einfach zu erklären und es kann mich das Leben kosten, wenn die falschen Leute davon wissen.", sagte er schlicht. Er nahm ihre Hand, zupfte den Lappen aus ihren Finger und bettete sie auf seine Brust, direkt auf die Bärentatze, die viel größer war als Sagas Handabdruck. Seine eigene Hand ließ er auf ihrer liegen, sein Herz schlug stark unter ihrer beider Finger. Der Takt von zwei Herzen, der nun wieder allein der des Menschen war.
"Mein Seelentier ist der Bär. Er ist stark, wild und stolz. Und so bin ich." Zumindest so viel konnte er dazu sagen, ohne ein Problem daraus zu erzeugen, denn damit war er nicht der einzige. Viele Krieger trugen ein solches Totem und zogen ihre Zuversicht aus dem Fakt, dass die Geister ihnen gewogen waren. Das es bei ihm tiefer reichte, musste er damit nicht sofort offen legen. Irgendwann vielleicht, aber nicht heute.
Dann fiel ihm allerdings noch etwas ein und er krauste leicht die Stirn. "Du hast mich vorhin den 'weißen' Seebären genannt." Eher eine Feststellung als eine Frage. Das Lächeln war unlängst verschwunden und er musterte sie nun ernst.

Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Freitag 15. April 2022, 19:48
von Saga
Von der vorherigen Wildheit und dem Zorn, schien nichts mehr übrig zu sein. Einar saß einfach da und ließ Saga gewähren. Es war seltsam, denn es fühlte sich so an, als hätte sie dieselbe Situation schon einmal erlebt… Während sie seine Nase untersuchte, sah Einar plötzlich aus wie Knut -Knut..? Nein das kann nicht...- Sie schloss die Augen für einige Sekunden, öffnete sie wieder und auch das Schielen, hatte sich wieder gelegt. Nun sah er wieder aus, wie er selbst. -Immer diese Augen..- Sie sah schon immer schlecht und wenn sie zu schielen begann, wurde es noch schlimmer.

Knut hatte das Schielen gemocht und lächelte immer, wenn sie es tat. So nun auch Einar. Er lächelte und nannte Saga eine mutige Frau. Der Lockenkopf aber, schüttelte den Kopf und kühlte ihm weiterhin die geschwollene Nase. "Die wenigsten Männer haben den Schneid, sich mir in so einer... Phase... in den Weg zu stellen." Fügte er hinzu und betrachtete sie nachdenklich.
"Nun, das mag sein, aber ich bin eine Frau! Wir Frauen müssen manchmal eingreifen, denn wir haben oft ein Gespür dafür, wenn sich jemand in Schwierigkeiten bringt…Und da ich dich nicht in einem Kerker oder bei eurem Heiler besuchen wollte, dachte ich - wäre es besser, einzugreifen" Nach einem Moment der Ruhe, musterte er sie und schien etwas entschlossen zu haben. "Es ist nicht so einfach zu erklären und es kann mich das Leben kosten, wenn die falschen Leute davon wissen." Er ergriff hurtig ihre Hand, nahm ihr den feuchten Waschlappen weg und führte die kleine Hand zu seiner Brust. Er legte die kühle Hand sanft auf das Bärentatzen-Mal dass er so stolz trug. Seine Brust war warm und der Herzschlag deutlich spürbar. Auch wenn Saga verwundert war und zunächst nicht wusste, was er da tat, ließ sie es zu. Er würde ihr bestimmt nicht weh tun. Der Seebär blickte ihr tief in die Augen und legte seine große warme Hand, auf die ihre. "Mein Seelentier ist der Bär. Er ist stark, wild und stolz. Und so bin ich." Ihre Hand war ganz warm geworden. "Das bist du, ohne Frage" Hauchte sie und wieder erschienen Saga Bilder im Kopf und auch diesmal, war sie für einige Sekunden regungslos. Es war der weiße Bär: Er bäumte sich vor jemandem auf und setzte zum Schlag an … Zuerst konnte sie den Bär in seiner vollen Pracht sehen, doch dann sah sie seine Augen. Wild und voller Kraft, war der Ausdruck darin. Schnell erkannte sie Einar in ihnen wieder.-Ist er…?- Plötzlich hörte sie sich selbst sagen "Denkst du, ich würde wollen, dass dir etwas geschieht? Oder dass dir jemand schadet? Ich habe dich doch erst gefunden und will dich nicht verlieren" Sie legte ihre andere Hand auf die von Einar, die noch auf seinem Schenkel ruhte. Die Worte konnten ehrlicher nicht sein.

Er lächelte nicht mehr.
Hatte sie etwas falsches gesagt? Glaubte er ihr nicht?
"Du hast mich vorhin den 'weißen' Seebären genannt." Warf er ein und runzelte dabei die Stirn. Saga's Augen folgten seinen. "Ich war nicht ganz ehrlich…" Ein Moment der Stille. Unbehagen, machte sich breit. Die Seherin, wusste nicht wie sie anfangen sollte. Einar setzte an, um etwas zu sagen, doch da fuhr sie bereits fort. "Ich war zwar die Seherin in Kattegat, aber in meiner eigentlichen Heimat…Da war ich die Druidin des Dorfes." Die Augen der Beiden folgten sich "Ich deutete Träume, hatte Träume in denen ich die Zukunft sah und wusste Dinge über die Menschen, die ich unmöglich wissen konnte... Nur durch eine Berührung" Mit einem Blick, deutete sie auf die Hand auf seiner Brust, mit der sie nun sanft gegen das Mal drückte. Sie beugte sich zu ihm hin und flüsterte "Ich habe den prächtigen weißen Bär gesehen… Ich habe seine Präsenz gespürt - Du trägst ihn dir...Du bist dieser Bär." Langsam hob sie seine Hand von seinem Schenkel und blickte ihm mit den sonnengelben Augen so tief in seine, als wolle sie direkt zu seiner Seele sprechen. "Ich habe keine Angst, Einar. Bitte habe du auch keine" Sie legte seine raue Hand auf ihre Brust, direkt auf die Stelle über ihrem Herzen. "Vertrau mir... So wie ich dir vertraue" Das kleine Herz der Rothaarigen, schlug zwar schneller als das des Bären, aber der Herzschlag war ruhig und gleichmäßig. Der Ausdruck in ihren golden Augen, war voll von Zuversicht und Vertrauen. In diesem Moment, strahlte sie eine unerklärliche Kraft und Wärme aus, die sich auf Einar übertrug. Da waren sie nun und spürten das Herz des jeweils anderen, während sie sich tief in die Augen blickten.

Natürlich hatte man ihre Fähigkeiten gern beansprucht, aber außerhalb der Weissagungen und Deutungen, hielten sich die Leute ihrer Heimat, lieber fern von ihr. In Kattegat war es anders, denn die Menschen dort dachten, wenn sie sich gut mit ihr stellten, könnte Saga die Götter gnädig stimmen. Als sie dann zur Seherin des Jarls ernannt worden war, stieg ihr Ansehen ins Unermessliche und sie stand inoffiziell, sogar über dem Jarl - Der immer ihren Rat suchte und sich davor hütete, ihr zu widersprechen. Der Rotschopf war den Nordmännern sehr wichtig, wieso auch sonst, gab man ihr den Namen Saga, den Namen einer Göttin, die auch eine Seherin gewesen sein soll.

Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Samstag 16. April 2022, 13:17
von Einar
Er hatte das Gefühl, sie blickte in jenem Moment des Kontaktes auf etwas, was nur ihre Augen sehen konnten und verharrte gefangen in den Bildern, die sich ihr zeigten. Er kannte diesen Ausdruck von Ethirna und er fragte sich, was sie wohl erblickte. Der Moment kam und ging, nur ein flüchtiger Schatten, dann sprach sie wieder und es klang aufrichtig. Sie hatte ihn gefunden - hatte sie ihn denn gesucht? Vielleicht ohne es zu wissen. Und sie wollte ihn nicht verlieren. Er forschte in sich selbt nach dem, was er wollte. Seinesgleichen war selten ein langes Leben vergönnt - nicht dem Krieger, eher dem Verfluchten dahinter. Sein Dasein war unsicher, geprägt von Unwägbarkeiten und darum hatte er bisher nicht danach gestrebt, sich zu binden, jemanden hier auf der Insel zu haben, der sich sorgte und für den er sorgen musste. Es machte viele Dinge nur komplizierter und die Druidin, die ihm das Mal des Bären aufgebrannt hatte, hatte ihn gewarnt, sich nicht zu eng an jemanden zu binden. Letzten Endes war sein Fluch nichts, womit man jemand anderen belasten wollte, wo er sich doch immer auch gegen ihn wenden könnte, wenn er die Gunst der Geister eines Tages verlieren sollte.
Er kam zu keiner Lösung und Saga sprach bereits weiter, beantwortete seine ungestellte Frage. Sie hatte den weißen Bären gesehen, den Nordbären, der in ihm lauerte. Und sie war in ihrer Heimat eine Druidin gewesen. Eine weitere Information, die ihn zusammen mit den Dingen, die sie ihm auf dem Balkon anvertraut hatte, eigentlich innerlich einen Schritt zurück treten lassen sollte. Druiden genossen auf den Inseln großen Respekt und wurden wie die Priesterinnen Freyas hoch geachtet, entsprechend wollte er schon ihre Finger los lassen und war drauf und dran, sich zu entschuldigen, da zog sie seine andere Hand zu sich und bettete sie auf ihr Herz. Das Gefühl, respektlos gehandelt zu haben, verflog, machte statt dessen einer ganz anderen Seite von ihm Platz... Und wäre der Ausdruck in ihren Augen nicht so ernst gewesen, es hätte sich wohl ein jungenhafte Grinsen auf seine Züge gestohlen, als er daran denken musste, wie oft in den letzten wenigen Stunden er inzwischen schon Bekanntschaft mit dem wirklich hübschen Vorbau der Seherin hatte schließen dürften. Sie arbeitete wirklich mit vollem Körpereinsatz, anders konnte man das nicht beschreiben und das unterdrückte Grinsen schimmerte wohl doch kurz in den blauen Augen.
Einar entschuldigte sich vor sich selbst damit, dass er immer noch weit entfernt von nüchtern war und Sagas weibliche Reize vor zu nah vor seiner Nase. Außerdem hatte sie eine unglaublich fesselnde und zugleich beruhigende Wirkung auf ihn, wodurch die Vertrautheit wieder in seinem Innersten aufstieg. Als würden sie sich ein Leben lang kennen.
Zu spät. Er grinste nun doch das jungenhafte Grinsen, so ernst die Worte und Gesten, ja der ganze Moment, auch sein wollten. Er wollte nicht mehr ernst sein und er wollte auf dem Thema nicht weiter herum reiten. Nicht mit Alkohol im Kopf, der einen nur leutselig und unvorsichtig machen. Außerdem: Druidin hin oder her, sie war eine wirklich faszinierende Frau. Stark wie eine Skelligerin, auch wenn sie nicht von hier kam, doch andererseits auch nicht so zugeknöpft und in ihrem Kampf um Gleichstellung kratzbürstig wie die Wildkatzen. Und so tat er etwas, was er bei all dem Wissen um ihre Vergangenheit wohl nüchtern niemals getan hätte: Er löste seine beiden Hände von ihren, umfing sie mit den Armen und zog sie näher heran, sodass sie zwischen seine langen Oberschenkel treten müsste, wollte sie nicht stolpern. Er fühlte ihren warmen Körper wieder ganz nah an seinem und ließ sie keinen Moment aus den Augen. Selbst wenn er saß war sie nur wenig größer als er.
"Ich will nach Hindarsfjall segeln und Freya danken, dass sie dir ihre Hand gereicht hat, als du verzweifelt warst. Und das sie unsere Wege gekreuzt hat. Willst du mit mir kommen, Saga?" Elegant, wie er glaubte, umschiffte er so allzu ernst werdende Situation rund um seinen Fluch und der Bitte um Vertrauen. Vielleicht dort, vielleicht im Heiligen Hain. Aber noch blieb er einfach vorsichtig und wollte sich nicht zu schnell offenbaren. Außerdem war es halb betrunken ohnehin nicht ratsam, den Bären frei zu lassen - er brauchte für dessen Kontrolle stets all seine Sinne beieinander.

Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Sonntag 17. April 2022, 16:10
von Saga
Wieder dachte er nach, selten hatte Saga einen Mann getroffen, der so viel nachdachte und das dann auch noch im angesäuselten Zustand!
Er wurde unruhig, als sie ihm über ihr Dasein als Druidin erzählte und dass sie scheinbar über sein Geheimnis bescheid wusste. Mit seiner Hand, über ihrem Herzen wollte sie ihn beruhigen und natürlich auch von seinen Gedanken ablenken. Ob er immer so nachdenklich war?
"Du denkst ziemlich viel nach, oder?" Stellte sie fest und lächelte dabei. Langsam wirkte Einar wieder gelöster, seine Augen verrieten, dass er sich wieder wohler fühlte. -Ob's jetzt meine Worte, oder seine Hand auf der Brust war… Er lächelt wieder!-
Mit einem spitzbübischen Lächeln, löste er seine Hände von ihr, und zog sie vor sich, direkt zwischen seine starken Oberschenkel. "Huch!" Entwich dem kleinen Lockenkopf.

Eng und fest, legte er seine starken Arme um Saga, atmete ihren Duft ein und blickte ihr tief in die Augen. Sie spürte seinen Körper und fühlte sich in seinen Armen so wohl, dass sie hoffte er würde sie nie wieder loslassen.
"Ich will nach Hindarsfjall segeln und Freya danken, dass sie dir ihre Hand gereicht hat, als du verzweifelt warst. Und das sie unsere Wege gekreuzt hat. Willst du mit mir kommen, Saga?" Fragte er mit einem Lächeln auf den Lippen. -Freya? Da waren wir doch damals auch…- Saga erinnerte sich daran, wie Knut mit ihr nach Upsala reiste, um dort zu beten und um dort nach Freya's Segen zu bitten. Doch diesmal war es Einar, der sich bei Freya bedanken wollte. Dafür dass sie Saga gerettet und in diese Welt geschickt hat. Der Rotschopf war gerührt und nickte. "Natürlich. Sehr gerne sogar. So kann ich mich dafür bedanken, dass du mir begegnet bist - Sie hat dich zu mir geschickt!" Ihre Augen funkelten hell und so tat es auch Saga. Mit Einar fühlte sich alles so einfach an und es war, als kennen sich die Beiden, schon ein ganzes Leben lang. Die Vertrautheit, die beide verband, schien wie das Normalste auf der Welt, obwohl sie sich erst einige Stunden kannten.

Alles an ihm rief Knut, selbst die Art und Weise, wie er sich davor drückte, über den weißen Bären zu sprechen. Der Rotschopf war wirklich amüsiert darüber, aber es war ihr recht, sie würde nur ungern von Einar, wie eine Seherin oder Druidin behandelt werden.

Die Anziehung zwischen den beiden, war greifbar. Sie blickten einander tief in die Augen und rückten noch näher aneinander. Saga legte ihre Hände in seinen Nacken, näherte sich seinen Lippen und schloss die Augen…Gleich würde es passieren, die Lippen würden sich treffen… Einar schloss auch seine Augen. Er presste Saga an sich und legte seinen Kopf schräg, um sie besser küssen zu können.
Aber dann kam es ganz anders! Saga war direkt vor seinem Gesicht, schleckte ihm über die Nasenspitze und drückte dann den Kopf des verdutzten Hünen - mit der Wange voran - gegen ihren Busen. Sie lachte. "Das hast du jetzt nicht erwartet, was?" Den Kopf des Hünen in ihrem Dekolleté haltend, bemerkte sie dass sie wohl doch nicht so nüchtern war, wie sie dachte. Sein Atem war ganz warm und sein Bart kitzelte den Busen… Das erinnerte sie an etwas, doch was war das bloß? Das Herz der kleinen Frau, begann etwas schneller zu schlagen.
Der Busen war weich und kühl, perfekt um den Kopf des Hünen darauf zu betten. "Pass auf deine Nase auf" Kicherte sie und streichelte zärtlich über sein blondes Haupt. Saga wunderte sich über sich selbst. Warum war sie so versessen darauf, ihn zu berühren und ganz nah an sich zu spüren? Forsch und offen - So wurde sie in Kattegat, sie passte sich den rauen Sitten und dem Verhalten dort an. Doch das, war etwas gänzlich anderes. Berührungen und zu viel Nähe, durch Fremde konnte sie im Normalfall nicht ertragen.
Wie sie sich Einar gegenüber verhielt, war ziemlich untypisch für sie... Nur mit Knut, tauschte sie solche Vertraulichkeiten aus. Einar's Nähe ließ sie etwas spüren, dass sie schon gar nicht mehr kannte - Geborgenheit.

Re: Die Burgküche von Kaer Trolde

Verfasst: Samstag 23. April 2022, 21:41
von Einar
Sie stellte belustigt fest, dass er viel nachdachte. Und dabei gab er sich doch sonst so Mühe, den Kleingeist zu miemen - dumm, stark, wasserdicht, wie er gern zu sagen pflegte. Doch sie machte es ihm schwer, diese Scharade aufrecht zu halten, denn er wollte es nicht wirklich. Es gab nur wenige Menschen, bei denen es ihm so ging. Menschen wie Ubbe, seinem Vater und Ethirna, von denen er gern als er selbst gesehen werden wollte. Schon bei Brunhild war es ihm nicht mehr wichtig - die Älteste der drei Geschwister hielt ihn für einen hohlköpfigen Haudrauf, der außer Schiffen und Schwertern nichts im Kopf hatte, keine Verantwortung übernehmen wollte und darum immernoch allein in seiner kleinen Hütte lebte. Immerhin hatte sie es aufgegeben, ihn diesbezüglich zu bedrängen und zu belehren. Statt dessen genoss sie, dass der erfolgreiche Seefahrer ihren Kindern Geschenke brachte und der Familie einen Anteil der Beute abtrat, denn Brunhilds Mann war nicht gemacht für Beutezüge. Er war Handwerker, baute Boote, doch wagte sich selbst nicht aufs Wasser. Einar zog ihn regelmäßig damit auf, wie viel Vertrauen er als Kapitän in diese Machwerke haben sollte, wenn der Bootsbauer selbst keinen Schritt darauf setzte...
Er lächelte, als Saga zustimmte und ließ die Gedanken aus seinem Kopf fallen, weil er selbst in den goldenen Seen ihrer Augen versank. Sie wollte Freya danken, dass sie ihn zu ihr geschickt hatte... war es nicht andersherum? Während sie sprach, fühlte er ihren Atem auf seinem Gesicht und rocht den Met darin. Sie hatte deutlich weniger getrunken als er, aber wie viel sie vertrug, konnte er nicht abschätzen - Saga könnte nüchtern sein und nur mit ihm spielen, oder so betrunken wie er selbst. Genaugenommen war es ihm egal. So war in seinen Armen, schmiegte sich geradezu an ihn und nur das zählte im Moment.
Ihre Finger fuhren in seinen Nacken, ließen einen wohligen Schauer sein Rückgrat hinunter wandern. Sie schloss die Augen, ließ sich widerstandslos noch etwas näher ziehen... Überrascht riss er die Augen wieder auf, völlig überrumpelt, als sie seinen Kopf gegen ihre Brust zog und die Instinkte des Kriegers vermischten sich mit denen des Bären und ließen ihn für einen Moment lang die Muskeln spannen. Verrückt genug, aber einen Herzschlag lang glaubte er an einen Angriff, ein Attentat - er war kein unwichtiger Mann für die Skellige und die besten Attentäter waren bekanntlich die, denen man es am wenigsten zutraute. Sie war eine Fremde, plötzlich aufgetaucht... war er töricht gewesen? Würde er jetzt dafür büßen müssen? Körperlich war er ihr überlegen, aber sie müsste nur flink genug zustechen - ein Messer, ein kleiner Dolch, verborgen im Ärmel.
Dann lachte sie...
Lachte hell auf und neckte ihn.
Einar schalt sich einen Narren und zugleich floss die Spannung wieder aus seinem Leib, als sei sie nie da gewesen. Er lauschte ihrem leicht beschleunigten Herzschlag, atmete den Duft von Birnen und Frühling, vor allem aber den Duft ihrer Haut. Ihren wirklichen Duft unter all den Ölen und Parfums. Sie streichelte beruhigend über sein Haar und er schloss einen Moment lang die Augen, ließ sich ganz auf die Berührung ein. Ein weiteres Mal beglückwünschte er sich zu der Entscheidung, das Bad nicht allein genommen zu haben, denn sonst hätte er so langsam für wirklich nichts mehr garantieren können. Aber so ließ sich der Moment gut genießen.
Einmal noch atmete er tief durch, atmete sie. Dann löste er sich, fischte nach ihren Händen und strich mit den Daumen über ihre schlanken Finger, die Augen darauf gerichtet. Erst nach einem Moment sah er Saga wieder an.
"Tut mir Leid, ich bin ein misstrauischer Mann, fürchte ich. Wir haben Krieg und ich bin ein Kriegsherr." Leicht hob er die Schultern, während er seinen kurzen Schrecken, der ihr kaum entgangen sein konnte, zu erklären versuchte. "Es wäre sicher leichter, mich fernab jedes Schlachtfeldes auszuschalten. Entschuldige bitte." Leicht schüttelte er den Kopf. "Du hast mich tatsächlich kurz erschreckt." Seine Miene wurde etwas ernster. "Tu' das nicht - ich kann dir gefährlich werden, ohne es zu wollen und das Letzte, was ich will, ist dir zu schaden, Saga.", offenbarte er letztlich doch etwas mehr, als er eigentlich wollte. Doch es war ihm wichtig und das darauffolgende Lächeln geriet etwas traurig.
Der Moment - der richtige Moment - war verflogen. Einar seufzte und stemmte sich hoch, ohne Sagas Hände los zu lassen. Er hatte seinen Kopf zu ihr hinunter geneigt, sodass seine Lippen fast ihre Stirn streiften, als sie zu ihm hoch sah. Die Fragen in ihren Augen waren unmissverständlich - er schüttelte leicht den Kopf.
"Nichts, du hast nichts falsch gemacht. Ich bin es. Lass uns zum Heiligen Hain segeln und ich erkläre dir alles - ich verspreche es." Er zog ihre Hände an sein Gesicht und drückte seine Lippen auf ihre Finger. Dann lächelte er wieder freier. "Sollen wir zurück in die Halle gehen? Ich fürchte, es ist unhöflich, wenn ich einem Fest zu meinen Ehren zu lange fern bleibe." Er zwinkerte.