Sphärenkonjunktion

Valjan hatte Cyrons winzige Reaktion auf seine Ausführung gründlich missverstanden.

Der Priester ging offenbar davon aus, der Feldwebel teile seine Sorge um die holde Weiblichkeit. Ein Trugschluss – und zwar ein fundamentaler.
Das Lächeln des alten Elfen wurde eine Spur wärmer.
Aufmerksamer junger ...

Cyron schloss die Augen, dann nickte er langsam.
„Ja. Sie weiß davon. Mir blieb keine bessere Wahl, als den alten Trick zu versuchen: Kannst du deinen Feind nicht aussperren, dann lenke ihn fehl. Gib ihm Informationen, die nicht kriegsentscheidend sind – und hoffe, er sucht nicht weiter.“

Seine ...

Ion wollte wissen, was geschehen war.

Cyrons Lippen pressten sich zu einem dünnen Strich. Er hatte gehofft, dieses schmerzhafte Geständnis noch hinauszuschieben — doch der Junge verlangte die Wahrheit, wollte verstehen, was in den Schatten seiner Erinnerung lag.
„ Ich traf auf eine Elfe ...

Was passiert war?
Die Frage war mehr als reine Informationsbeschaffung.
Ion zweifelte. Und das zu Recht.

Cyron seufzte, massierte seine Nasenwurzel. Der Aufenthalt in diesem Loch bereitete ihm zwar keinen Schwindel und keine Übelkeit, aber zwischen seinen Schläfen begann es böse zu pochen.
Ob er ...

Die Tür öffnete sich.

Und da stand er – Avarion.
Sein Enkel. Der Junge, den er einst an Sohnesstatt angenommen hatte, nachdem dieser sich von seinem verbrecherischen Erzeuger losgesagt und den Namen De’Spaire gewählt hatte.
Cyron hob den Blick – und für einen Moment schien in seinem Gesicht eine ...

von hier
Datum: früher Nachmittag, 12. September 1278, Sonntag
betrifft: Ion, Valjan, Slava.
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Die Schritte der Wachen hallten gedämpft auf den kalten Steinstufen wider.
Cyron folgte ihnen in ...

Cyron blieb noch einen Moment stehen. Bevor er den Wachen folgte, wandte er sich mit ruhiger Stimme an Slava:
„Miss Faslan wünscht die Antwort bis zum nächsten Neumond zurück. Da sie nichts Näheres erwähnte… nehme ich an, ich bin der Bote.“

Ein Schatten huschte über seine Züge. Erst jetzt wurde ...

Cyron sagte zunächst nichts. Doch während Slava die Forderungen der Hexe mit kalter Nüchternheit abwog, lehnte sich der alte Priester leicht im Stuhl zurück – und zog, kaum merklich, die Brauen empor.
Er erwägt es tatsächlich…?
Das Staunen war nicht gespielt. Die Forderungen – Tor Aine, Est Tayiar ...

Cyron atmete tief durch – nicht wie ein müder Greis, sondern wie jemand, der sich dazu zwingen musste, Worte zu übermitteln, an deren Wahrheit er selbst nicht glaubte.
„Offiziell,“ begann er ruhig, „ verlangt sie die Tempelinsel. Tor Aine. Das Sinnbild ihres geschworenen Feindes soll brennen… oder ...

Cyron antwortete ohne Zögern, doch seine Hände verrieten ihn – die Finger leicht verkrampft, der Blick noch immer gesenkt.
„Ich grüße Euch ebenfalls, Freiherr von Sokolov.“

Die Stimme ruhig, aber leiser als sonst – beinahe tastend. Erst danach hob er den Blick. Nicht trotzig, nicht bittend – eher ...

Cyron erhob sich und neigte in einer fließenden, altvertrauten Geste das Haupt. Doch der Freiherr strafte ihn mit Ignoranz – ein stummes Manöver, das nicht minder deutlich war als ein scharfer Befehl. Statt einer Begrüßung galt Slavas Aufmerksamkeit dem Feldwebel.

Die schwarz gekleideten Wachen ...

Cyron antwortete nicht sofort. Stattdessen sah er Valjan lange und aufmerksam an, die Hände ruhig vor dem übergeschlagenem Knie verschränkt, der Blick sanft, aber durchdringend. Er schien abzuwägen, in sich hineinhorchend, wie viel er offenbaren durfte – oder sollte.

„Ihr seid sehr jung.“ begann ...

„Euch erschien das Bild einer Waldgottheit, als Ihr meiner gewahr wurdet?“

Mit einem Mal wandelte sich Cyrons Miene – gutmütige Neugier trat an die Stelle ernster Zurückhaltung. Schließlich hatte man ihn soeben in einem Atemzug mit der Gottheit genannt, der er diente – oder zumindest mit einem ...

Die beinahe kindliche Begeisterung des Feldwebels, seine vor Eifer überschlagende Neugier – sie erwärmten das Herz des alten Elfen und riefen den Lehrer in ihm wach.
Was aus dem jungen Mann wohl geworden wäre, hätte man ihm eine akademische Bildung zuteilwerden lassen? Nun… es war noch nicht zu spät ...

Der Herr Feldwebel – der sich derb, wenngleich mit einem gewissen Charme, auszudrücken pflegte – hatte den ehelichen wie göttlichen Verkehr zwischen Himmlischen und Sterblichen in einem einzigen, bemerkenswert schlichten Wort zusammengefasst: „pimpern.“
Cyron schmunzelte mild und lehnte sich ...

Geschmeidig nahm der Elf Platz, schlug die Beine übereinander und verschränkte die Finger vor dem Knie.
„Weiße Rehe mit einem Fuchsschwanz?“ Der Priester zog die Augenbrauen hoch.
„Ihr Beschreibt eine Halbgottheit aus meiner Welt.“, erklärt er skeptisch und lehnte sich zurück. Seine Augen wurden ...

Erstaunlich ruhig und folgsam hatte der Elf sich in den Raum verbringen lassen und auch seine ‚Bewaffnung‘ bereitwillig abgegeben. Der Feldwebel hatte Recht. Die Gefahr ging nicht von der Handsichel und dem Dolch aus, den er ohne ein Wort auf den Tisch platzierte und Valjan zu schob.
Auch der braune ...

„Nachricht…“, murmelte Cyron tief in Gedanken. Oder eher: Tief in seiner Konzentration gefangen. So tief, dass er vergaß gerade abgeführt zu werden.
Ion hatte ihn nicht erkannt, was nicht weiter verwunderlich war. Doch diese Chance wollte er sich keinesfalls entgehen lassen.
In der Theorie war es ...

„Eine Freude euch kennenzulernen, Feldwebel Novka.“ , auch der Elf grüßte, in dem er die rechte Faust an die linke Brust legte. Kriegergruß. Warum nicht? In dieser Welt hatte er keinen Titel, keinen Rang und keine Privilegien. Er vermisste sein bisher luxuriöses Leben nicht einmal, dafür aber seine ...

Cyron lächelte noch immer, auch als der Wachsoldat seine Frage mit einem ‚vielleicht‘ beantwortete, wenngleich ihm diese Antwort nicht gefiel
Er verschränkte die Arme im Rücken und schritt neben Valjan her, obwohl ‚schreiten‘ den Kern nicht recht zu treffen vermochte. Die auffällige Größe und die ...